Ergebnis eines deutschen Förderprogramms zur solaren Prozesswärme. Solare Prozesswärme im MAP seit August 2012

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1 Ergebnis eines deutschen Förderprogramms zur solaren Prozesswärme Solare Prozesswärme im MAP seit August Förderbedingungen in Deutschland 2. Überblick zur Marktentwicklung 3. Ausgewählte Anlagenbeispiele Perg, D. Ritter Universität Kassel Institut für Thermische Energietechnik 1

2 Motivation und Hintergründe Großes Potential, > 30 Mio. m² zusätzliche Kollektorfläche allein in DE und 14 % erneuerbare Wärme als Ziel für 2020 gesetzt Hohe solare Erträge durch Sommerlast in Gewerbe und Industrie, dadurch potentiell niedrigere Wärmepreise Neues Fördersegment seit August 2012, im April 2015 bestätigt Bis 50 % Förderung über BAFA / KfW für Anlagen ab 20 / 40 m² Zusätzlich Forschungsvorhaben zur Begleitung und Erschließung des neuen Marktes durch BMWi ermöglicht 2

3 Inhalte Begleitvorhaben (Uni KS) Technische Beratung von Planern und Anlagenbetreibern Unterstützung BAFA / KfW bei komplexen Anträgen Analyse von Planungen und Anlagenkonzepten zur Identifikation geeigneter Anwendungen und häufig auftretender Probleme Entwicklung technischer Hilfsmittel für Planer, Installateure, Anlagenbetreiber und Bewilligungsbehörden Verbreitung gewonnener Erkenntnisse Ertragskontrolle und Optimierung ab 100 m² Detailliertes Monitoring von drei Anlagen 3

4 Gliederung 1. Förderbedingungen in Deutschland 2. Überblick zur Marktentwicklung 3. Ausgewählte Anlagenbeispiele 4

5 Fördermöglichkeiten Anlagen ab 20 m² über Innovationsförderung (BAFA) förderfähig bis zu 50 % Investitionskostenzuschuss seit Novelle keine Begrenzung nach oben (Prozesswärme) Anlagen ab 40 m² zusätzlich Förderung über KfW-Programm Erneuerbare Energien - Premium möglich Zinsgünstiger Kredit ab 1 % eff. Jahreszins 50 % Tilgungszuschuss seit Novelle ist Förderung durch BAFA für große Unternehmen möglich Möglichkeit der ertragsabhängigen Förderung als Alternative seit MAP Novelle vom : jährlicher Ertrag pro Modul x 0,45 x Module 5

6 Voraussetzungen für Förderung > 50 % der solar bereitgestellten Wärme muss für Prozesse genutzt werden Rest auch für Raumwärme / Warmwasserbereitung im Unternehmen Stand der Technik als Grundlage, Einzelentscheidungen durch BAFA, KfW mit Unterstützung der Uni Kassel Kombination mit regionalen Förderprogrammen für KMU möglich (bspw. NRW), aber unter Berücksichtigung der Beihilfegrenzen der EU 6

7 Förderfähige Investitionskosten Planungskosten Solaranlage und Prozessanbindung (max. nach HOAI) Kollektoren Aufständerung und Unterkonstruktion Hydraulikbauteile Solarkreis und Anschluss an Speicher Speicher für Solaranlage (max. 3 Stück) Anbindung an Prozess, sowie Verrohrung bis zu diesem Punkt Mess- und Regelungstechnik für solare Prozesswärme Montage 7

8 Nicht förderfähige Kosten Planungskosten konventionelle Prozesstechnik Bauteile die auch ohne Solaranlage benötigt werden Energieeffizienzinvestitionen: Hydraulik, Bauteile Statikgutachten und Verstärkung Tragfähigkeit Dächer Was ist das (theoretische) Referenzsystem und welche Kosten entstehen hierfür? => nicht förderfähig Welche zusätzlichen Kosten für Installation solarer Prozesswärme? => förderfähig 8

9 Gliederung 1. Förderbedingungen in Deutschland 2. Überblick zur Marktentwicklung 3. Ausgewählte Anlagenbeispiele 9

10 Anzahl Anträge Entwicklung eingereichter Anträge Geringe Resonanz in 2012, deutliches Wachstum in 13 und 14 Schwerpunkt bei Anlagen von m² brutto * * bis

11 Anzahl Anträge Entwicklung beantragter Flächen Größere Kollektorflächen als Indikator für gesteigertes Interesse Mittlere Anlagengröße von knapp 40 auf 80 m² brutto gestiegen Insgesamt 188 Anträge knapp m² * Antragszahlen Kollektorfläche beantragte Kollektorfläche in m² brutto * bis

12 Bisherige Anwendungen 55 % sind Ferkelaufzucht und Fahrzeugreinigung 2% 2% 2% 6% 2% 2% 3% 4% 11% 12% 25% 30% Ferkelaufzucht Fahrzeugreinigung Trocknungsprozesse Reinigungsprozesse Fischzucht Milchverarbeitung Tierzucht ohne Ferkel Fleischverarbeitung Lackieranlagen Futtermittelproduktion Kunststoffverarbeitung sonstiges Galvanik, Bitumenproduktion, Gewächshaus Exoten: Insektenzucht, Zahnersatzreinigung, Klärschlammtrocknung

13 beantr. Kollektorfläche in m² brutto /Monat Aktueller Stand 2015 Verhaltener Start in 2015, ca m² beantragt ( ) Vergleich auf Monatsbasis zeigt Rückgang um 18 % * * bis Aber: Novellierung des MAP und Verunsicherung durch Ölpreisverfall als mögliche Gründe 13

14 Erkenntnisse aus Vorhaben Gewerbe wird gut erreicht, Industrie weniger (Wärmepreise, Amortisationserwartungen, Entscheidungswege) Kleine Anlagen mit einfacher Einbindung dominieren Markt Gründe Ablehnung formal: kein KMU, keine PW, zu klein, Fristen Eingereichte Unterlagen meist gut, bei technischen Anmerkungen sind Antragsteller sehr offen für Feedback Auffälligkeiten: hohe mittlere Systemkosten ca. 850 /m², Verständnis Nutzwärmeertrag, Anzahl geplanter Speicher Bisher keine technologischen Trends abzusehen breites Anwendungsspektrum vs. einige Standardsysteme 14

15 Gliederung 1. Förderbedingungen in Deutschland 2. Überblick zur Marktentwicklung 3. Ausgewählte Anlagenbeispiele 15

16 Grammer Solar Hackschnitzeltrocknung 143 m² Luftkollektoren Luftvolumenstrom: m³/h Projektierter Ertrag: 720 kwh/m²*a

17 Grammer Solar Hackschnitzeltrocknung 507 m² Luftkollektoren Luftvolumenstrom: m³/h Perforierter Betonboden

18 Solares Autowaschen 130 m² FK, 6,5 m³ Pufferspeicher Waschstraße und 6 Waschplätze Eisfreihaltung SB-Waschplätze Zehnpfenning, HOTDROP Deutschland

19 Solares Autowaschen 130 m² FK, 6,5 m³ Pufferspeicher Waschstraße und 6 Waschplätze, zusätzlich Eisfreihaltung Zehnpfenning, HOTDROP Deutschland

20 Solares Autowaschen 146 m² VRK, 7 m³ Pufferspeicher WW für Waschstraße und SB-Plätze

21 Beheizung und Entfeuchtung Gewächshäuser 960 m² Flachkollektoren Speicher: 50 m³ + 30 m³ (Bestand, liegend) Demeter Gemüseanbau Inbetriebnahme Mai 2015 Winkler Solar Google

22 Bitumenherstellung, 190 m² FK 190 m² Flachkollektoren, 20 m³ Puffer und 50 m³ Rohbitumenspeicher Prozesse: Emulsionsherstellung, Hochdruckdampfreinigung, Flüssighaltung Rohbitumen, Hallenbeheizung ( C) Aschoff Solar Gute Übereinstimmung von solarem Angebot und Wärmebedarf Solare Deckungsrate von 80 % mit 400 kwh/m²a projektiert Inbetriebnahme im Juni 2015 erfolgt, Datenaufzeichnung gestartet 22

23 Metallveredlung 297 m² CPC Kollektoren, 15 m³ Pufferspeicher 7 Reihen mit je 9 Kollektoren, 10 Neigung 4 Reihen nach NO, 3 nach SW orientiert Heinz Daurer & Söhne 23

24 Metallveredlung Solarkreis mit Wasser betrieben Prozesse: Galvanikbecken, Luftwäscher, Trocknung, Umgebungstemperatur Solltemperaturen: C Solare Deckungsrate von 33 %, 500 kwh/m²a projektiert Messdatenerfassung seit Februar Letzte Anpassungen am System werden durchgeführt Feb. Apr. (Ist) Feb. Apr. (Plan) 24,9 MWh 28,8 MWh 24 Gerold Holsmölle, EGTEC

25 Gasdruckregelanlage, ca m² FK Entspannung des Gases von ca. 90 auf 16 bar Wärmeliefercontracting Großflächenkollektoren auf Freifläche Solare Deckung 35 % Kombination mit Gaswärmepumpe Anlage wird an Neubau angeschlossen Installation voraussichtlich Enertracting GmbH zweite Jahreshälfte

26 Fazit und Ausblick 2013 und 2014 positive Marktentwicklung, 2015 unklar Gewerbe wird gut erreicht, Industrie weniger (Contracting als eine Möglichkeit dies zu ändern) Leitfaden zur Machbarkeitsabschätzung (SolFood) zur Unterstützung bei der Markterschließung Hilfsmittel für Planung, Installation, Betrieb zur Vermeidung wiederholt auftretender Fehler bis Ende 2015 Analyse Nutzwärmeerträge als Indikator für Anlagenqualität Langzeitmonitoring für Erkenntnisse über Verhalten solarer Prozesswärmeanlagen über mehrere Betriebsjahre 26

27 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: