"7. Berliner Arthrose-Informationstag"

Transkript

1 "7. Berliner Arthrose-Informationstag" Hüftprothese Wann und Welche für Wen? Dr. med. Johannes Michels Montag, 29. März 2010 von 18:00 bis ca. 20:00 Uhr im Ludwig Erhard Haus Fasanenstr. 85, Berlin

2 Was ist unser Ziel bei einer Endoprothese? Dass sie möglichst lange hält!

3 Die gesunde Hüfte Das Hüftgelenk ist die gelenkige Verbindung des Rumpfes mit den Beinen und verbindet das Becken mit dem Oberschenkelknochen. Seine optimale Form als Kugelgelenk ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit. Der Hüftkopf und die -pfanne sind mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Sie wirkt als Stoßdämpfer und fängt die auftretenden Kräfte ab. Eine Gelenkkapsel umschließt das Gelenk. Sie produziert die Gelenkflüssigkeit, die den Knorpel ernährt und sorgt für eine reibungslose Bewegung.

4 Was ist Arthrose? Arthrose: Degenerativer Verschleiß des Gelenkknorpels: Die Knorpelschicht nutzt sich ab. Die Stoßdämpferfunktion wird nicht mehr erfüllt. Die Knochen reiben aufeinander und es kommt zu Formveränderungen des Knochens. Die Folge: Starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

5 Beschwerden und Ursachen von Arthrose Ursachen Verschleiß des Gelenkknorpels Angeborene oder anlagebedingte Formveränderungen oder Fehlbildungen Rheumatische Erkrankungen Unfälle, die zu Gelenkverletzungen führen Gelenkentzündungen Stoffwechselerkrankungen Beinlängendifferenzen X- oder O-Beine Beschwerden Schmerzen beim Aufstehen, bei Belastung und Bewegung oder im Ruhezustand Bewegungseinschränkungen Knirschende Geräusche bei Bewegung

6 Symptome der Arthrose Schmerz Anlaufschmerz Ruheschemrz Treppen hinunterlaufen Treppen hinaufsteigen Schmerz nach längerem Laufen Weitere Symptome Schwellung und Gelenkerguss Muskelverspannung Bewegungseinschränkung Zunehmende Deformierung des Gelenkes Funktionsverlust des Gelenkes - Versteifung

7 Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Operation? Schmerz Bewegungseinschränkung Muskelminderung zunehmende Steifheit d. Gelenke

8 Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Operation? Belastungssteigerung d. Gelenke Schmerz Muskelminderung Bewegungseinschränkung Gewichtszunahme

9 Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Operation? Wenn der Patient auf Grund der Schmerzen und der Bewegungsein- Schränkung an Lebensqualität verliert.

10 Hüftprothese welche ist die Beste?

11 Hüftgelenkprothese die Beste?

12 Hüftgelenkprothese Eintragungen im Internet Hüfte Arthrose Coxarthrose Hüftprothese Hüftarthrose Stand März 2010

13 Hüftgelenkprothese die Beste?

14 Hüftgelenkprothesen Prothesensysteme I. Klassischer Hüftgelenkersatz Hüftstiel mit Steckkopf Pfannensockel mit Inlay II. Schenkelhalsendoprothesen Kurzer Hüftstiel mit Steckkopf Pfannensockel mit Inlay III. Hüftkappenprothese Oberflächenkappe Pfannensockel ohne Inlay IV. Revisionsprothesen

15 Hüftgelenkprothesen Prothesensysteme Klassische TEP I. Hüftstiel Gradschaftprothese Anatomische Form II. Steckkopf verschiedene Größen ( z.b ) verschiedene Materialien Metall, Keramik III. Pfannensockel verschiedene Verankerungen (Pressfit Schraubpfanne)

16 Hüftgelenkprothesen Prothesensysteme Kurzschaftprothese I. Hüftstiel Anatomische kurze Form II. Steckkopf verschiedene Größen ( z.b ) verschiedene Materialien (Metall, Keramik) III. Pfannensockel verschiedene Verankerungen (Pressfit Schraubpfanne) IV. Inlay verschiedene Materialien (Metall, Keramik)

17 Hüftgelenkprothesen Prothesensysteme Hüftkappenprothese I. Hüftkappe metallische, innen hohle Halbkugel (wird auf den Hüftkopf aufgesetzt) II. Pfannensockel metallische halbkugelförmige Pfannenschale mit hochpolierter Oberfläche, die exakt auf die Abmessung des Metall- Kopfes abgestimmt ist

18 Künstlicher Hüftgelenkersatz Die Hüftpfanne mit Pfanneneinsatz wird in das Becken eingepresst oder eingeschraubt. Der Hüftschaft wird in den Oberschenkelknochen implantiert. Hüftpfanne Pfanneneinsatz Kugelkopf Hüftschaft Der Kugelkopf sitzt auf dem Hüftschaft und bewegt sich in der Pfanne.

19 Hüftgelenkprothese zementfreie Prothese? zementierte Prothese hybrid Prothese

20 Verankerungsmöglichkeiten beim Hüftgelenk Zementierte Endoprothese Schaft und Pfanne werden mit einem schnellhärtenden Kunststoff (Knochenzement s. gelb) im Becken und im Oberschenkelknochen befestigt. Zementfreie Endoprothese Der Schaft wird in den Knochen eingepresst. Die Pfanne wird eingepresst oder eingeschraubt. Hybrid Endoprothese Hier sind beide Verfahren vereint. Die Pfanne wird zementfrei verankert, der Schaft wird im Oberschenkelknochen einzementiert.

21 Hüftendoprothese Auswahl des geeigneten Implantates ist abhängig vom: biologischen Alter des Patienten der anatomischen Form des Femurschaftes dem Osteoporosegrad des Knochens (der Fähigkeit zur vorübergehenden Entlastung)

22 Hüftgelenkprothese biologisches Alter des Patienten Fähigkeit zur vorübergehenden Entlastung Osteoporosegrad des Knochens Kappenprothese

23 Hüftendoprothese Oberflächenersatz Hüfte Typ Adept (Fa. Finsbury, Jülich) Vorteil : Schenkelhals bleibt erhalten Nachteil: Pfanne relativ groß = Knochenverlust, Kopfkappe muß zementiert werden, SH-Fraktur? Metallabrieb?

24 Hüftgelenkprothese biologisches Alter des Patienten Fähigkeit zur vorübergehenden Entlastung Osteoporosegrad des Knochens Kurzschaftprothese

25 Hüftgelenkprothese biologischen Alter des Patienten der Fähigkeit zur vorübergehenden Entlastung Osteoporosegrad des Knochens zementfreie Prothese

26 Hüftgelenkprothese biologisches Alter des Patienten Fähigkeit zur vorübergehenden Entlastung Osteoporosegrad des Knochens hybrid Prothese

27 Hüftgelenkprothese biologisches Alter <80 Entlastung möglich zementfreie Hüftprothese keine Entlastung möglich "Trompetenform" des Femur hybrid Hüftprothese biologisches Alter >80 keine Entlastung möglich zementierte Duokopfprothese

28 Hüftgelenkprothese Allgemeine Voraussetzungen Patient in gutem oder relativ gutem Allgemeinzustand Patient zur aktiven Mitarbeit fähig Patient wird über Risiken sowie Gefahren der Hüftoperation aufgeklärt Patient akzeptiert die Konsequenzen eines Fehlschlages Patient hat keine entzündlichen Veränderungen der Haut

29 Hüftgelenkprothese Klinische Diagnostik Beurteilung von Bewegungsumfang und Bewegungsschmerz Beurteilung des Gangbildes Beinlängendifferenz Muskelatrophie Beurteilung druckschmerzhafter Punkte Beurteilung benachbarter Gelenke Beurteilung von Durchblutung, Motorik u. Sensibilität

30 Hüftgelenkprothese Notwendige apparative Diagnostik Röntgen Beckenübersichtsaufnahme ggf. Femur axial

31 Hüftgelenkprothese Spezielle Voraussetzungen Steroide sollten soweit wie möglich reduziert oder abgesetzt werden Keine ASS-Einnahme 7 Tage vor OP Eigenblutspende wenn möglich Röntgenaufnahmen zur OP-Planung hochaseptische Operationsräume vollständiges Instrumentarium Möglichkeit der sofortigen postoperativen Krankengymnastik

32 Was nehmen Sie mit in die Klinik? Persönliche Sachen Toilettenartikel Bademantel, Badekleidung Schlafanzug Jogginganzug mit weitem Fußeinstieg und bequeme Tageskleidung Rutschfeste, flache Schuhe Langer Schuhlöffel Hilfsmittel, die Sie bereits benutzen Unterhaltung: Bücher, Walkman... (Klein)geld, Telefonkarte, wichtige Telefonnummern Erforderliche Unterlagen Vorhandene Röntgenbilder Untersuchungsunterlagen Ihres Allgemein-/Facharztes Medikamentenliste Einweisungsschein Krankenversicherungskarte

33 Die Eigenblutspende Die Eigenblutspende wird bei Patienten durchgeführt, die sich einer größeren, mit Blutverlust verbundenen Operation unterziehen müssen. Ein individueller Blutspendeplan wird für Sie erstellt. An mehreren Tagen werden Ihnen Blut- und Plasmaeinheiten entnommen, aufbereitet und konserviert und Ihrem Körper wieder zugeführt. Zusätzlich wird Wundblut während und nach der Operation gesammelt und Ihnen gereinigt und aufbereitet wieder zurückgegeben. Hierdurch werden Fremdbluttransfusionen vermieden.

34 Vorbereitungen für die Rückkehr in den Alltag Bereiten Sie schon im Vorfeld Speisen zu, die Sie später nur noch aufwärmen brauchen. Stellen Sie Geschirr auf die Theke oder in Griffhöhe des Schrankes. Ein Servierwagen vermeidet unnötige Wege. Entfernen Sie lose Brücken oder Teppichvorleger, damit Sie nicht ausrutschen. Das Bett sollte die richtige Höhe haben, legen Sie ggf. eine zweite Matratze in das Bett. Hilfreich im Bad sind Haltegriffe, Toilettensitzerhöhung, rutschfeste Duschunterlage, Badewannensitz oder Duschhocker Weitere Hilfsmittel sind Greifzange, Anziehstäbe und Strumpfanzieher.

35 Hüftendoprothese Implantatpass Dokument mit Personalien eingesetzte Implantate, OP-Datum fachgerechte Information für Ärzte, Krankengymnasten etc. ggf bei Sicherheitskontrollen (Metalldetektoren)

36 Was heißt Qualität bei einer Endoprothese? Dass sie möglichst lange hält!

37 Es gibt drei wesentliche Einflussfaktoren für das gute Ergebnis 1. Das Implantat-Design 2. Das Implantat-Material 3. Die Behandlung (Die Implantation / OP und die Rehabilitation)

38 Einflussfaktor Material Moderne Hüftschäfte bestehen heute aus einer Titan- oder Cobalt-Chrom-Legierung. Diese Metalle werden heiß geschmiedet, um die Widerstandsfähigkeit des Materials zu erreichen. Der Hüftkopf (Keramik oder CoCrMo- Legierung) und der Pfanneneinsatz (Polyethylen oder CoCrMo) bilden zusammen die sogenannte Gleitpaarung. Sie ist ein wichtiger Faktor für die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit der Endoprothese, je nach Aktivitätsgrad des Patienten.

39 Einflussfaktor Design Prothesen werden von erfahrenen Medizinern in Kooperation mit Medizintechnikunternehmen entwickelt. Auf Qualität und Lebensdauer werden sie durch klinische Studien überprüft, die viele Jahre andauern. Anforderungen an qualitativ hochwertige Implantate: Optimale Stabilisierung der Hüfte (sehr gute Verankerung) Größtmöglicher Knochenerhalt Gutes Anwachsen an das umliegende Knochengewebe Lange Standzeiten Es gibt keine Generika in der Endoprothetik!

40 Vertrauen in bewährte Implantate Beispiel: Der CLS -Schaft 20 Jahre klinische Erfahrungen belegen: Das CLS -System für den zementfreien Gelenkersatz hat sehr gute Standzeiten. Der CLS-Schaft Seit 1985 wird es international eingesetzt Überlebensrate von 97,7% nach 15 Jahren (d.h. nur 2,3% der Implantate mussten vor Ablauf von 15 Jahren gewechselt werden). Weltweit mehr als Implantationen

41 Regelmäßige Nachuntersuchungen Nutzen Sie in den nächsten Monaten und Jahren das Angebot zu regelmäßigen Nachuntersuchungen, auch wenn Sie beschwerdefrei sind. Sie geben Ihrem Arzt damit Gelegenheit, Ihre Rehabilitation zu verfolgen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Nachsorgetermine können Sie gleich in Ihren Endoprothesenpass eintragen, den Sie nach der Operation erhalten. 1. Kontrolltermin: nach der Anschlussheilbehandlung. 2. Kontrolltermin: nach 3 Monaten. 3. Kontrolltermin: nach 6 Monaten. 4. Kontrolltermin: nach 12 Monaten.

42 Hüftgelenkprothese Fazit: Die Beste Hüftprothese muss von Ihrem Operateur individuell für Sie ausgewählt werden

43 Hüftgelenkarthrose / Hüftgelenkprothese Die beste Behandlung der weit fortgeschrittenen Coxarthrose (Stadium der voll ausgeprägten Kontraktur) ist eine modulare, gut sitzende Hüftprothese

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