Pferdehaltung: Futter: - mind. 3 x täglich (Kraftfutter) - großer Raufutterbedarf - es muss immer Wasser zur Verfügung haben - Salzleckstein

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1 Pferdehaltung: Grundverhaltensmuster: - Fluchttier (bei Angst Flucht nach vorne) - Herdentier (Pferd braucht soziale Kontakte zu Artgenossen) - Steppentier (Pferd hat ein großes Bewegungsbedürfnis) Futter: - mind. 3 x täglich (Kraftfutter) - großer Raufutterbedarf - es muss immer Wasser zur Verfügung haben - Salzleckstein Ansprüche an Licht, Luft und Temperatur: - Lichteinfall sollte nicht unter 1m² pro Pferd liegen (Fenster!) - frische Luft; kann auch Durchzug sein, wenn das Pferd eine Deckungsmöglichkeit hat - Außentemperatur = Innentemperatur Gesundes Klima im Stall: - Innentemperatur = Außentemperatur - extreme Schwankungen vermeiden % Luftfeuchtigkeit - beständige Frischluftzufuhr - benötigter Luftraum m³ Stalleinrichtung: Flächeninhalt Box: doppelte Widerristhöhe im Quadrat (2 x Widerrist)² - Gitter längs verstrebt (5 cm Abstand) - Höhe Tür Großpferd: 2,50m - Höhe Tür Pony: 2m - Krippe/ Tränke: diagonal in der Box angebracht (verhindert Einweichen des Futters) - Boxenboden: rutschfest, trocken, widerstandsfähig, eben - Stallgasse Breite: Einreihenstall: 2, 50m; Zweireihenstall: 3m (Boden rutschfest) - geeignete Anbindemöglichkeiten - sonstige Einrichtungen (Koppeln...): pferdegerecht und unfallverhütend (technisch warten) Haltungsformen Laufstallhaltung: - gemeinsame Haltung einer (meist größeren) Pferdegruppe in einem Raum, normalerweise mit angeschlossenem Auslauf - Pferdebestand sollte weitgehend gleich bleiben (gefestigte Rangordnung) - es sollte großzügig eingestreut werden

2 - zeitsparende Entmistung mit Frontlader (Total-Entmistung mind. alle 2-3 Monate) - Möglichkeiten zur Raufuttergabe: Heuraufe... - Problem: keine genaue Kontrolle bei der Fütterung, einzelne Pferde müssen zur Fütterung herausgeholt werden, d.h. erhöhter Arbeitsaufwand Flächenbedarf pro Pferd: Anzahl der Pferde x (Widerristhöhe x 2)² Beispiel: 20 Pferde, die im Schnitt 1,60 m groß sind: 20 x (1,6 x 2)² = 205 m² (Vergleich: Reitbahn = 800 m²) Gruppenauslaufhaltung: - Variante des Laufstalles - Pferde werden in kleinen Gruppen (4-8 Tiere) zusammen gehalten - dem Stall ist ein Auslauf angeschlossen (muss jederzeit zugänglich sein, auch rangniedere Tiere dürfen keinen Nachteil haben) - Fress- und Liegeplatz (eingestreut) müssen abtrennbar sein - Gruppenzusammensetzung muss gleich bleiben ( Verletzungsrisiko bei Rangordnungskämpfen) - Vorteil: sozialer Kontakt (gegenseitige Fellpflege), viel Bewegung - Bauweise: nur zu einer Seite geöffnet (windgeschützt), mehrere Eingänge zur Liegefläche, damit auch ein rangniederes Tier Schutz suchen kann, auch wenn ein ranghöheres Tier einen Eingang blockiert - Raufutter: Raufe... - Möglichkeiten für Kraftfuttergabe: Anbinden, Umhängen von Futtersäcken (ranghöheres Tier immer zuerst anbinden und zuletzt losmachen), Fressstände, automatische Futterzuteilung - Auslauf muss immer zugänglich sein und befestigt, stabile Einzäunung Flächenbedarf: Liegefläche: Anzahl der Pferde x 3 x (Widerristhöhe)² [pro Pferd ca. 9 m²] Auslauf: Anzahl der Pferde x 2 x (2 x Widerristhöhe)² [ pro Pferd ca. 22 m²] Fressstände: Länge : 1,8 x Widerristhöhe [ pro Pferd ca. 3 m] Breite: 0,80 m Wir gehen von einem Pferd aus, das im Durchschnitt 1,67 m groß ist! Einzelaufstallung: Boxen: - Außenboxen, Innenboxen- Überwachung der Pferde ist relativ einfach, Krankheiten fallen sofort auf - Bewegungsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt

3 - es muss für ausreichend Ausgleich und Bewegung gesorgt werden (Auslauf, Weide, Paddock) Flächenbedarf pro Pferd: (2 x Widerristhöhe)² Bsp.: Pferd von 1,67 m : (2 x 1,67)² = ca. 11 m² Pony von 1,40 m: (2 x 1,4 )² = ca. 8 m² schmale Seite: 1,5 x Widerristhöhe (berücksichtigt, weil Pferd auch liegt) Ständer: - früher akzeptabel, weil Pferde Arbeitstiere - heute laut Tierschutzgesetz verboten...sonst noch wichtig zu wissen: Von Offenstall spricht man, wenn eine Gebäudeseite ständig ganz oder teilweise offen ist. Alle Ställe mit vier Wänden und einem Dach werden dagegen als geschlossener Stall bezeichnet. Alle Räume, Plätze oder Orte, wo die Pferde sich sonst noch aufhalten (Weide, Waschplatz, Putzplatz...) müssen natürlich sicher und pferdegerecht sein, z.b. rutschfester Boden beim Waschplatz. WICHTIG: Weidepflege: Weide wird vor der Weidesaison gedüngt (erst ein paar mal draufregnen lassen, bevor die Pferde auf die Weide kommen), dann natürlich die Weide täglich gründlich ablesen, damit sich keine Würmer ausbreiten können. Unkraut, z.b. Rettich muss entfernt werden, weil er dem Gras sonst Platz wegnimmt. Weide pferdegerecht und, hoch genug und sicher einzäunen, kein Stacheldraht, sondern Holzzaun oder Elektroband, besser beides! Einzelteile des Pferdes (Exterieur) Impfungen (siehe kopiertes Blatt) Wurmkuren Kenntnisse über wesentliche Erkrankungen und Erste-Hilfe-Maßnahmen

4 Veterinärkunde: PAT-Werte: Je kleiner und jünger das Tier ist, desto höher die Werte. Puls: Atmung: zw. 28 und 38 Schlägen/Minute 8-16 Atemzüge /Minute Temperatur: 37-38,5 C Kapillare Rückfüllzeit: - auf die Innenseite der Oberlippe draufdrücken -sollte Nach 1-2 Sekunden wieder rosa werden - bei längerer Rückfüllzeit ist das Blut zu dick (Pferd ist am Austrocknen oder hat einen Schock Kolik: Pferd hat aus irgendeinem Grund Bauchschmerzen! Ursachen: Nierensteine, Trächtigkeit, Darm, Magen, Blasenentzündung, Wetterumschwung, Aufregung, Stress, verdrecktes Futter... Symptome: Wälzen, gegen den Bauch treten, kein Fressen, Scharren... Behandlung bis der Tierarzt kommt: - nicht Fressen lassen - hinlegen lassen, aber nicht wälzen (Verletzungsgefahr) Hufrehe = Huflederhautentzündung: (= Intoxikation) Vergiftung durch Schadstoffe, z.b. Eiweiß oder Nachgeburt oder wenn ein Bein mehr belastet wurde (Belastungsrehe; Nichtabtransport von Schadstoffen in einem Bein, Durchblutungsstörung). In der Huflederhaut läuft die Durchblutung durch kleine Kapillaren. Eiweißmoleküle sind größer als die Erys und bei einem Eiweißüberschuß sammeln sich die Eiweiß-Moleküle an, es entsteht eine Entzündung und ein Überdruck, da die Hufkapsel sich nicht mehr ausdehnen kann. Die Folge ist eine hochgradige Lahmheit. Behandlung:

5 - Durchblutung fördern, damit die Gefäße weit werden - evtl. Homöopathisch oder mit Eigenblut behandeln, damit die Entzündung weggeht - Cortison oder Schmerzmittel - mit kaltem Wasser abspritzen - Rehebeschlag als Nachbehandlung Nach erfolgreicher Behandlung Pferde ausreichend auf hartem Boden bewegen, damit die Durchblutung gefördert wird. Hufrollenentzündung: Hufrolle: - tiefe Beugesehne - Hufrollen-Schleimbeutel - Strahlbein - meist genetisch bedingt oder provoziert durch zu starke Belastung (Springpferde). - es gibt bis heute keine wirkungsvolle, endgültige Behandlung - Linderung: Nervenschnitt (muss im Pferdepass vermerkt werden) oder Entzündung mit Medikamente eindämmen oder mit Spezialbeschlag Hufabnutzung verhindern und hinten hochstellen, damit die Belastung auf der Beugeseite verringert wird. Spat (= Arthrose des Sprunggelenkes) Verursacht durch zu hohe Belastung (früher hatten das nur Rennpferde im linken Hinterbein, weil die Bahnen links herum gehen und die Belastung auf der linken Seite somit höher ist) - Spatbeschlag: Verbesserung der Fehlstellung - Entzündungshemmer spritzen - durch eine OP das Gelenk versteifen Arthrose = chronische Gelenkserkrankung Arthritis = Gelenksentzündung Kreuzverschlag: ( Montagskrankheit ) Pferde bekommen an Stehtagen gleiche Kraftfutterportion oder können auch durch übermäßige Muskelarbeit diese Krankheit bekommen, z.b. bei Distanzritten oder Vielseitigkeiten. - Zu viele Abfallprodukte/Schadstoffe (Überschuss an Kohlenhydraten) werden am Muskel angelagert. Übersäuerung des Muskels (Milchsäure), ähnlich wie Muskelkater oder Krampf Symptome: Pferd zittert, kann kaum noch laufen, schwitzt stark, Harn ist schwarz gefärbt, knickt in der Hinterhand ein, Kruppenmuskulatur ist stark angespannt - Pferd warm eindecken/ nicht zum Laufen zwingen - Durchblutung aufrecht erhalten Wochen stehen lassen und dann langsam den Muskel wieder aufbauen