BiOcclus HT. Produktbeschreibung und Gebrauchsanweisung. für die biokompatible, hochgoldhaltige und aufbrennfähige Dental-Legierung BiOcclus HT.

Transkript

1 BiOcclus HT Produktbeschreibung und Gebrauchsanweisung für die biokompatible, hochgoldhaltige und aufbrennfähige Dental-Legierung BiOcclus HT.

2 Unser Vorbild ist die Natur: Wir kennen keine Probleme, nur Lösungen. 0124: BiOcclus HT von ist die palladium- und kupferfreie Produktinnovation im Legierungsbereich. Die biokompatible, hochgoldhaltige Legierung überzeugt durch ihr ausgezeichnetes Polier- und Beizverhalten sowie die hohe Warmfestigkeit. Diese Gebrauchsanweisung zeigt Ihnen zum einen die allgemeinen Verarbeitungshinweise, und zum anderen dient sie Ihnen auch als individuelles Arbeitshandbuch im Anhang finden Sie genügend Raum für Ihre persönlichen anwendungsspezifischen Notizen. 2

3 Inhalt Einleitung 4 7 Das Unternehmen 4 Das Produkt 5 6 Verarbeitungshinweise 7 Modellieren 8 Wachsaustreiben/Vorwärmen 9 Schmelzen und Gießen 9 Gerüstkonditionierung 10 Fügetechnik 11 Ofenlötung 12 Service Ansprechpartner 13 Notizen 14 Technische Daten 16 3

4 Das Zünglein an der Waage: unsere Legierungskompetenz. Legierungen von Dental-Legierungen haben eine lange Tradition Ästhetik und Verarbeitbarkeit verbinden, arbei- gungen und Wünschen unserer Kunden einer- kom- bei : Seit fast einem Jahrhun- ten wir gemeinsam mit Forschungsinstituten, seits und der Kompetenz unsererseits entste- men in allen Anwen- dert forschen und entwickeln wir Metalle für hochrangigen Universitäten, Laboren und Pra- hen. Und dies führt letztendlich zu innovativen dungsbereichen, zum Zahnrestauration und Zahnersatz. Und genau- xen daran, daß unsere Produkte sämtliche und vor allem praxisorientierten Produkten. Beispiel bei Kronen, so lange arbeiten wir nach dem Prinzip, unseren medizinischen und funktionalen Anforderungen aber auch bei Inlays, Produkten ein Optimum an Verarbeitbarkeit erfüllen, die mit hohen ästhetischen Ansprü- Unsere langjährige Erfahrung und die Lei- Onlays, Brücken zu verleihen und Patienten die Gewißheit der chen verbunden sind. stungsfähigkeit unserer Produkte stellen den sowie mikromecha- Verträglichkeit zu garantieren. Grundstein für das Vertrauen, das uns Zahn- nischen Konstrukti- Besonderen Wert dabei legen wir auf eine part- techniker und Zahnärzte auf der ganzen onselementen, zum Damit Sie auch in Zukunft mit dem Namen nerschaftliche Zusammenarbeit: So können wir Welt entgegenbringen. Wir bauen darauf auf: Einsatz. höchste Verträglichkeit, wertvolle Synergien nutzen, die aus den Anre- mit unserer innovativen Kompetenz. Qualitätssicherung bei bedeutet mehr, als eine hohe Qualität des Materials zu gewährleisten: Viel mehr bedeutet es, stets die Materialeigenschaften zu optimieren, damit Zahntechniker und Zahnärzte die Qualität ihrer Arbeit sichern und vor allem steigern können. 4 Das Unternehmen

5 Ein bewährtes Erfolgsrezept: die BiOcclus Dental-Legierungen. Überzeugendes Ein Beispiel für die Innovationskompetenz von Sprich: Die hochgoldhaltige, kupfer- und pal- und Beizverhalten, sie ist extrem korrosions- Material ist das neueste Mitglied der ladiumfreie Dental-Legierung überzeugt durch beständig und warmfest. Also hervorragende BiOcclus Familie: Die Dental-Legierung BiOcclus zertifizierte, hohe Materialqualität und garan- Handling-Eigenschaften, die Sie bei der HT, die Ihnen alle Vorteile der Ihnen bekann- tierte Biokompatibilität. Neu und besser an Verarbeitung erleben werden. ten BiOcclus Produkte bietet. BiOcclus HT ist ihr ausgezeichnetes Polier- BiOcclus HT lässt sich optimal mit den Einbettmassen Deguvest F, Deguvest CF und Deguvest Impuls verarbeiten. BiOcclus HT zeichnet sich darüber hinaus durch ihr breites Indikationsspektrum aus und eignet sich zur Verblendung mit allen Dental-Keramiken im konventionellen WAK-Bereich, wie z. B. Duceram Plus und SYMBiOceram. Die goldgelbe Farbe verleiht BiOcclus HT zudem optimale Ästhetik. Das Produkt 5

6 Die abgebildeten zahntechnischen Arbeiten wurden von ZTM Andreas Fink angefertigt. BiOcclus HT auf einen Blick: extra hart hochgoldhaltig optimale Ästhetik durch goldgelbe Farbe hohe Biokompatibilität durch hohe Korrosionsbeständigkeit (Ionenabgabe unter 10 µg/cm 2 in 7 Tagen ermittelt nach DIN EN ISO 10271) frei von Palladium und Kupfer verblendbar mit niedrig- und hochschmelzenden Keramiken im WAK-Bereich von 13,8 15,4 µm/m K ( C) gut beizbar verbessertes Polierverhalten breites Indikationsspektrum In der Verarbeitung entspricht BiOcclus HT den bekannten hochgoldhaltigen Edelmetall-Legierungen mit vergleichbarem Schmelzintervall. BiOcclus HT erfüllt die DIN- und ISO-Normen und eignet sich für weitspännige Brückenkonstruktionen. Indikationsbereich: Kronen Inlays (Ein- und Mehrflächenfüllungen) Onlays Fräsarbeiten Brücken jeder Spannweite 6 Das Produkt

7 Am besten BiOcclus HT. Am besten so: die Verarbeitungshinweise. Einfache Anwendung Die Ver- und Bearbeitung der Legierung weist gegenüber den Ihnen bekannten hochgoldhaltigen Edelmetall-Dental-Legierungen von keine Besonderheiten auf. Berücksichtigen Sie bitte jedoch beim Einstellen der Brenntemperatur für die Dental-Keramik und beim Löten das Schmelzintervall von BiOcclus HT (1055 C 1130 C). Überprüfen und kalibrieren Sie Ihren Keramikofen dementsprechend in diesem Temperaturbereich. Bitte beachten Sie auch die Hinweise in unserem EG-Sicherheitsdatenblatt und unsere ausführliche Arbeitsanleitung Edelmetall-Dental-Legierungen Verarbeitungshinweise für nicht aufbrennfähige und aufbrennfähige Legierungen. Dort lesen Sie alles zu den Arbeitsschritten Anbringen der Gußkanäle, Einbetten, Flammenlötung, Aufbrennen der Dental-Keramik, Aushärten und Oxidentfernung. Verarbeitungshinweise 7

8 Modellieren Verarbeitungshinweise 1. Modellieren Achten Sie beim Modellieren und Ausarbeiten der Gerüste darauf, daß die Mindestwandstärke von 0,3 mm für Einzelkronen und 0,5 mm für Pfeilerkronen nicht unterschritten wird. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, die interdentalen Verbindungen und die palatinalen Metallgirlanden stärker zu modellieren so vermeiden Sie einen Gerüstverzug. Die Mindestanforderungen zur Kronenwanddicke dienen der Stabilität des Metallgerüstes und des Metall-Keramik-Verbundes. Durch eine ausreichend modellierte Kronenwanddicke vermeiden Sie beim Aufbrennen der Keramik ein Aufweiten der Pfeilerkronen (marginal creep), und die Gerüste verziehen sich nicht. Die Formstabilität des Gerüstes bei den Oxidations- und Keramikbränden nimmt mit größeren Wandstärken und Querschnitten zu. 8 Verarbeitungshinweise

9 Wachsaustreiben/Vorwärmen Schmelzen und Gießen 2. Wachsaustreiben/ Bei 300 C und 800 C je nach Größe der 3. Schmelzen BiOcclus HT wird in widerstandsbeheizten Vorwärmen Gußküvette: und Gießen Gießgeräten (zum Beispiel Multicast com- Gußküvettengröße Zeit 1 x 20 min 3 x 30 min 6 x 45 min pact, Prestomat compact) im Graphittiegel, und in Flammengießgeräten (zum Beispiel Motorcast compact) in der Keramikschmelzmulde sicher verarbeitet. 9 x 60 min Schmelzintervall: 1055 C 1130 C Gießtemperatur: 1280 C Weitererhitzungszeiten nach dem vollständigen Aufschmelzen der Legierung: Widerstandsbeheiztes Gießgerät Propan-Sauerstoff-Gießgerät HF-Gießgerät Lichtbogen-Gießgerät 60 s 5 10 s 5 10 s 5 10 s Schmelzmaterial Schmelzmulde Kraft auf Schmelze Schematische Darstellung der Funktion des Knickarmes Drehrichtung der Schleuder Ausgleichsgewicht Verarbeitungshinweise 9

10 Schmelzen und Gießen Gerüstkonditionierung Bitte beachten Sie, dass die Weitererhitzungszeit im Prestomat compact 45 s beträgt. Bei der Wiederverwendung sollten Sie mindestens 1/3 Neumaterial einsetzen. Vor der Wiederverwendung müs- 4. Gerüstkonditionierung Das mit Aluminiumoxid (Al 2 O 3 ) abgestrahlte Gerüst (Körnung µm, Druck ca. 2 bar) wird 5 min bei 900 C atmosphärisch oxidiert. Stellen Sie dabei die Aufheizrate nicht zu hoch ein (am besten 55 C/min), um ein Überschießen des Keramikofens möglichst zu vermeiden. Strahlen Sie anschließend das Gerüst zur optimalen Gerüstkonditionierung hinsichtlich einer hohen Metall-Keramik-Haftfestigkeit nochmals mit Al 2 O 3 ab (Körnung µm, Druck ca. 2 bar). Die Oberfläche wird bei diesem Vorgang erneut aufgerauht. sen Sie zur gründlichen Entfernung von Oxiden und Einbettmasseresten die Gußkanäle und Gußkegel gründlich abstrahlen. Das Oxidieren ist auch als Reinigungsbrand der Objektoberfläche anzusehen und erleichtert Ihnen so die Kontrolle der Gerüstoberfläche auf Fehler. Um ein optimales Ergebnis Bürsten Sie abschließend das Metallgerüst unter fließendem Wasser gut ab, und reinigen Sie es gründlich mit dem Dampfstrahlgerät (Aquaclean). zu erzielen und die mechanische Belastung beim Oxidbrand (wie auch bei den nachfolgenden Keramikbränden) so weit wie möglich zu minimieren, ist eine ausreichende Abstützung des Gerüstes erforderlich. Sicherheitstechnischer Hinweis: Bei der mechanischen Bearbeitung von Dental-Legierungen mit rotierenden Instrumenten ist grundsätzlich mit Absaugung und zusätzlich mit Gesichts- oder Atemschutz zu arbeiten. Prestomat compact Oberfläche gestrahlt 10 Verarbeitungshinweise mit 150 µm

11 Fügetechnik 5. Fügetechnik Attachment-, Reparatur- oder Verbindungslötung: Beim Löten mit der Flamme oder im temperaturgeregelten Ofen müssen ausreichend große Lötflächen vorhanden sein. Der Spalt Legierung Lot Diffusionszone ideale Lötspalt beträgt 0,05 mm 0,2 mm. Wird ein Objekt zum Löten getrennt, so empfehlen wir Ihnen die Verwendung einer möglichst dünnen Trennscheibe. Lötspalt: 0,05 mm 0,2 mm Gestalten Sie den Lötblock so klein wie möglich, und wärmen Sie ihn im Ofen bis 600 C vor. Plazieren Sie dazu schon das Flußmittel. Lötsockel Verarbeitungshinweise 11

12 Ofenlötung 6. Ofenlötung Bei der Ofenlötung nach dem Brand sollten Sie die Temperatur des Keramikofens auf mindestens 100 C über der Arbeitstemperatur einstellen. Besonders bei der Verblendung mit SYMBiOceram empfehlen wir Ihnen die Verwendung des BiOcclus Lotes G 710 im Temperaturbereich von 740 C 750 C bei einer Haltezeit von 3 Minuten. Zum Laserschweißen ist BiOcclus HT hervorragend geeignet. Als Antiflußmittel empfehlen wir Contex. Löten vor dem Verblenden mit... nach dem Verblenden mit Lotzusammensetzung Massen-% (Atom-%) Degudent Lot G1 Lot DG 750 BiOcclus Lot G 710 Au 64,0 (49,5) 60,0 (40,8) 68,5 (47,7) Ag 34,9 (49,3) 27,2 (33,8) 13,8 (17,5) Pt 0,4 (0,3) 0,2 (0,1) 1,6 (1,1) Rh 0,2 (0,2) Ir 0,1 (0,1) 0,1 (0,1) In 0,6 (0,8) Zn 12,0 (24,6) 16,0 (33,6) Sn 0,5 (0,6) Arbeits-/Ofen C 750 C/850 C 710 C/745 C Temperatur des Lotes Flußmittel Anoxan DS 1 T Cergo compact Bei stark friktionsbelasteten Teilen (Spacertechnik, Doppelkronentechnik) kann eine zusätzliche Härtesteigerung durch eine Wärmebehandlung bei 500 C/15 min und langsames Abkühlen an Luft als letzte Wärmebehandlung erreicht werden. 12 Verarbeitungshinweise

13 Die VertriebsCentren auch in Ihrer Nähe: Ansprechpartner VertriebsCentrum Berlin-Brandenburg VertriebsCentrum Niedersachsen VertriebsCentrum Nordrhein VertriebsCentrum Rhein-Main Katharinenstr. 12 Vahrenwalder Platz 3 Steinstr. 20 Rodenbacher Chaussee 4 D Berlin D Hannover D Düsseldorf D Hanau-Wolfgang Tel. 0 30/ Tel / Tel / Tel / Fax 0 30/ Fax 05 11/ Fax 02 11/ Fax / VertriebsCentrum Nord VertriebsCentrum Elbe/Saale VertriebsCentrum Nordbayern VertriebsCentrum Südwest Osterbekstr. 90 C Strehlener Str. 10 Innere Laufer Gasse 18 Hauptstätter Str. 50 D Hamburg D Dresden D Nürnberg D Stuttgart Tel. 0 40/ Tel / Tel / Tel / Fax 0 40/ Fax 03 51/ Fax 09 11/ Fax 07 11/ VertriebsCentrum Westfalen Detmolder Str. 18 D Bielefeld Tel / Fax 05 21/ VertriebsCentrum Süd Ottostr. 9 D München Tel. 0 89/ Fax 0 89/ Ein altes Sprichwort sagt: Der Weg ist das Ziel. Und das trifft unserer Meinung nach auch heute noch zu. Die anwendungsspezifischen Erfahrungen, die Sie und Ihre Kollegen in der Praxis machen, helfen uns, bei der Forschung und Weiterentwicklung unserer Produkte noch besser auf Ihre Bedürfnisse einzugehen. Bei Anregungen zu BiOcclus HT und selbstverständlich auch wenn Sie nur eine Frage haben wenden Sie sich bitte an den Technischen Berater Ihres VertriebsCentrums. Service 13

14 Notizen Gesagt, getan: meine persönlichen Erfahrungen bei der Verarbeitung von BiOcclus HT. Modellation/Gerüstgestaltung Schmelzen und Gießen 14 Service

15 Notizen Notizen Ausarbeiten/Gerüstkonditionierung Verblendung Service 15

16 Die technischen Daten von BiOcclus HT: BiOcclus HT, hochgoldhaltige Legierung (aufbrennfähig) Zusammensetzung in Massen-% Atom-% Au und Pt-Gruppen- Metalle 97,9 93,95 Schmelz- Intervall Vorwärmtemperatur d. Gießformen Gießtemperatur mittlerer lin. WAK* ( C) ( C) Vickershärte 0,2%- Dehngrenze** Zugfestigkeit** Bruchdehnung** Au Pt Rh Ir Zn Nb Fe 0 C 0 C 0 C µm/m K HV 5 N/mm 2 N/mm 2 % g/cm 3 85,4 12,05 0,05 0,4 1,8 0,1 0,2 81,55 11,62 0,05 0,73 5,18 0,2 0, ,5 14,7 a 230 b 220 a 530 b 510 a 630 b 610 a 6 Dichte b 6 19,1 * Wärmeausdehnungskoeffizient, ** Messung an Proben nach ISO 9693 a = ausgehärtet b = erreichbare Werte nach der dentalkeramischen Verblendung Technische Daten

17

18 Stand: Juli 2001 Für weitere Informationen oder Ihre Bestellung: GmbH & Co. KG Postfach D Hanau