lex-art-webkat.de IMPRESSUM WERNER LINDER ROMEO UND JULIA Konzeption der Publikationsreihe und Autor: Axel-Alexander Ziese et al.

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1 lex-art-webkat.de IMPRESSUM WERNER LINDER ROMEO UND JULIA Konzeption der Publikationsreihe und Autor: Axel-Alexander Ziese et al. Alle Texte und Abbildungen dieser Publikation sind urheberrechtlich geschützt für Künstler, Autor und Herausgeber ISSN

2 Werner Linder, No Future? WERNER LINDER Geb in Chemnitz. Autodidakt. Malerei und Grafik. Studienreisen: 1975 nach Paris und Südfrankreich. Mitglied: seit 1974 BBK München. Ausstellungen: u.a. München, Starnberg, Hamburg, Neumünster, Köln, Nationalmuseum Monte Carlo. Literatur: Originaldrucke, Kunstverlag Hanfstaengl 1974; Bd. Meisterwerke Künstler unserer Zeit 2008, Jean-Gebser- Akademie e.v.

3 Werner Linder: Duale Impressionen, 2007, Acryl auf Hartfaser, 40 x 30 cm Der bayrische Märchenkönig, 2010, 70 x 50 cm

4 Das Narrenschiff der Menschheitsgeschichte, 70 x 50 cm Die Intellektualität begräbt die Weisheit, 65 x 50 cm Mystische Bildzeichen fesseln das Auge der Betrachter titelte K.W. Hoffmann über die Starnberger Ausstellung von Werner Linder im Herbst Man könnte meinen, lang ist s her und daher überholt vom Zeitgeschehen. Dem ist nicht so, denn das permanent Statische des Bildwerkes überdauert die Zeit ohne vergänglich zu werden. Vergänglich ist das Kurzlebige, wie der Mode unterworfene Artikel, zeitlos hingegen bleiben Kunstwerke wertvoll und die Einmaligkeit, das Unikäre aus der Handschrift des Künstlers bleibt vollendet, erneuert sich ohne sich zu verbrauchen.

5 Babylonische Architektur, 55 x 40 cm Rhapsodie in Blue, 70 x 50 cm Zwei Jahre davor erschien im traditionsbewussten bayerischen Kunstverlag Franz Hanfstaengl in München die im Lichtdruck reproduzierte Grafik von Werner Linder Obelisk des Gesetzes. Die Zeitschrift Kunsthandel widmete diesem Blatt (51 x 44 cm) ihre Titelseite und redaktionell ist dazu von Edwin Kunz aus der Münchner Redaktion zu lesen: eine vorzüglich gelungene Wiedergabe bezieht aus dem Kontrast zwischen dem farbigen Gewimmel der phantasievoll gestalteten Schriftzeichen und der gesammelten Ruhe und Würde der die Stele kontrapunktisch ergänzenden Flächen sein eigentliches künstlerisches Leben.

6 Werner Linder, Atombombe Sieg wissenschaftlichen Forschens?

7 Beide Abbildungen: Duale Impressionen, 2007, Acryl auf Hartfaser, 35 x 28 cm Reizvoll ist es durch entsprechendes Abdecken aus der Tafel einzelne kleine Bilder herauszuschälen: man wird darüber erstaunt sein, wie viel interessante Motive sich dabei ergeben; bei diesen Versuchen wird dann auch der Reichtum der Schriftzeichenformen ganz besonders augenfällig Und mit den Worten: Werner Linder wandelt auf Klees Spuren zieht Edwin Kunz sein Resümee.

8 Werner Linder (geb ) ist nicht durch ein akademisches Studium stilistisch vorgeprägt worden, sondern er fand seine Vorbilder autodidaktisch auf Studienreisen durch Südeuropa und besonders in Ägypten. Schon in seiner Schulzeit in Chemnitz wurde in seinen Zeugnissen sein malerisch, zeichnerisches Können hervorgehoben und sein Talent bestätigt. Lange Jahre später, nachdem er bereits als Augenoptiker berufstätig war, wurde er Schüler beim sechs Jahre älteren Münchner Maler Hermann Böbel ( ). Den vorgezeichneten Berufweg verließ Werner Linder 1972 mit fast 50 Jahren, nachdem er einen Auftrag für ein riesiges Bild an einem Bauwerk bekam. Bestärkt durch den großen Anklang, den sein Bild nach der Fertigstellung beim Auftraggeber, den Architekten und dem Publikum fand, fiel es ihm leicht, aus der Arbeit ausund in die Kunst voll einzusteigen bis heute. Werner Linder selbst sagt zu seinen Arbeiten: ich setze nicht das Sichtbare, sondern das Unsichtbare, das Verborgene und das Unterbewusstsein in meinen Bildern um. Im Unterbewusstsein leben eigene Welten, bleiben ganze Kosmen unentdeckt. Die will ich sichtbar machen. Ein entscheidender Bestandteil dieses Procedere ist das Experimentieren mit Form und Farbe. So sind in seinen Werken mehrere stilistische Ismen des Abstrakten, des Surrealen, futuristische Elemente neben Naturalismen und Expressivem vereint, auch Gold findet das Auge des Betrachters da wieder, wo man es sich wünschen würde Linder ist ein Spieler des Illusionären. Er will und sagt: es ist mir sehr ernst damit, Bilder statt Abbildungen zu machen. Wenn eines meiner Bilder einen Betrachter dazu bringt, zu assoziieren, nachzuvollziehen, zu ergänzen, dann glaub ich, ist es nicht unnütz geschaffen ich suche nicht das Alltägliche in meinen Bildern zu fixieren; vielmehr sollen meine Bilder dem Beschauer helfen, sich über das Alltägliche hinaus zu heben. Ich will eine Art optische Inseln malen, auf denen das vom Alltäglichen stumpf gewordene Auge zum Lustwandeln eingeladen wird. Deshalb hat sich Werner Linder aus der bayerischen Metropole München Ende der siebziger Jahre in das nordische Schleswig-Holstein bei Itzehoe verzogen und ist dennoch bis heute seinen Münchner Malerkollegen im BBK verbunden geblieben. Oben: Magisches Dreieck, 80 x 100 cm unten: Psychogramm eines Traumes, 70 x 100 cm Der direkte Weg zur Lexikondokumentation: www. lex-art.de/lex-art.de/sicher/l/html/linder werner.html