Motorradurlaub Juli 2007

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1 Motorradurlaub Juli 2007 Montag, (Anreise nach Pfunds) Anreise mit dem Autoreisezug von Hildesheim nach München Ost, dann über Garmisch- Partenkirchen, den Fernpass und Landeck Ankunft in Pfunds, Hotel Post. Die ganze Fahrt über kein Regen, ab und zu mal Sonne. Die Ambientezimmer (49 EUR/Pers) im Hotel sind richtig gemütlich, sehr groß und mit Kühlschrank, Fernseher, Sitzecke, Balkon usw. komplett ausgestattet. Sogar die Bademäntel für den Wellnessbereich sind vorhanden. Dienstag, (Sieben Pässe Tour 427km, Kamikaze only) Reschenpass Leider war der Reschenpass aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, aber auch die Fahrt über Martina hoch zum Reschensee ist durchaus reizvoll und beinhaltet die eine oder andere Kehre zum Eingewöhnen. Die erste Pause machten wir am Reschensee, ein Stausee, welchem mehrere Bergdörfer zum Opfer gefallen sind. Einzig der alte Kirchturm widerstand den Sprengversuchen und dem Wasser und ragt bis heute als ein stilles Mahnmal der Geschichte aus dem Wasser des Reschensees. Start zum ersten Ausritt in die Pässe der Umgebung gegen 9 Uhr. Auf dem Hotelparkplatz lernen wir Günni kennen, ein bayrisches Urgestein aus der Umgebung von Nürnberg. Kurzerhand entschließen wir uns zu einer gemeinsamen Ausfahrt, obwohl Günnis Fireblade und der Discobomber (BMW 1150 RT) ja nun nicht wirklich den gleichen Leistungslevel haben... Stilfser Joch Viele nennen die Überquerung des Stilfser Jochs die Königsetappe einer jeden Alpenfahrt, und wirklich, 48 Kehren auf engsten Raum überwinden auf kurzer Distanz einen Höhenunterschied von 1200 Metern, wer dann endlich auf der Passhöhe in 2757 Metern Höhe ankommt, weiß, was er getan hat und hat sich seinen Cappuccino redlich verdient. Hier treffen wir Ralf und Becki wieder, zwei Emsländer, welche wir wöhrend der Motorradverladung in Hildesheim kennengelernt hatten. Also hieß es nun, gemeinsam weiter zu fahren, Ralf hatte auch schon ein Ziel: Via Mal, die Rheinschlucht in der Schweiz bei Tiefencastel (Moment mal, haben wir nicht eben erst die Grenze von Österreich nach Italien

2 überquert?). Bei der Abfahrt nach Bormio können wir uns auch schon einmal an das Tempo von Ralf auf seiner 1200er BMW gewöhnen, nun weiß ich endlich, was andere Biker unter Tempo forcieren verstehen... Auf jeden Fall legte er mit Sozia so vor, dass selbst Günni mit seiner Fireblade Schwierigkeiten hatte, nicht den Anschluss zu verlieren, wir hielten uns mit dem Discobomber im Hintergrund und beobachteten mit großem Respekt die wilde Kurvenhatz der beiden Biker. Passo di Foscango Schnell durchquerten wir Bormio, einen bekannten Skiort, um den Passo di Foscango unter die Räder zu nehmen. Nett zu fahren, aber nichts weltbewegendes, die Passhöhe liegt in 2291 Meter Höhe und schon geht s wieder abwärts nach Livigno. Hier findet man auch wieder Tankstellen, wo die Motorräder wieder für die nächste Etappe mit Treibstoff befüllt werden können. Forcola di Livigno Ein wenig bekanntes Passsträßchen, Forcola di Livigno, führt ins Hochland von Livigno. Die Fahrt verläuft ruhig und angenehm, nirgends tauchen Schwierigkeiten auf, auch der Verkehr hält sich in Grenzen. Die Passhöhe liegt in 2315 Metern Höhe. Berninapass Die Berninastrecke ist vorzüglich ausgebaut, was dem Fahrstil unseres Rottführers sehr entgegen kommt. Leider kommt die Landschaft viel zu kurz, und viel zu schnell überqueren wir die Passhöhe in 2328m und nehmen Kurs auf St. Moritz. Die Berninastrecke ist 25km lang und weist stellenweise ein Gefälle von 12% auf, was aber nie zu Problemen irgendwelcher Art führt. Julierpass Nach der Durchfahrt durch den mondänen Jet Set Ort St. Moritz geht s nun auf zum Julierpass, welcher uns aus diversen Winterurlauben schon gut bekannt ist. 76 km zieht sich diese Passstrecke bis in 2284m Höhe durch die schönste Bergwelt Graubündens, immer gut ausgebaut und breit lädt diese Strecke geradezu ein zum entspannten Kurven schwingen, lange lange geht es wieder abwärts nach Tiefencastel, und bald erreichen wir unser Ziel, die Via Mala. Via Mala Hier durchbricht der Rhein in einer gigantischen Schlucht die Alpen, hunderte Meter tief und sehr sehr eng. Wer will, kann in die Schlucht hinabsteigen, wir begnügen uns mit einer kurzen Pause und genießen den Blick von oben auf den kleinen Wildbach, der mal den Rhein bilden soll. Flüelapass Hinter Davos erreichen wir den Flüelapass, welcher ganzjährig geöffnet ist und uns die nächsten 25km mit unzähligen Kurven und Spitzkehren viel Freude bereitet. Allerdings dämpft ein Unfall unsere Euphorie, ein Motorradfahrer hat wohl die Kontrolle über sein Bike verloren und ist mit seinem Bike in ein Geröllfeld geschlittert. Von nun an geht s etwas gemäßigter zu, endlich erreichen wir Martina und hier verabschieden wir uns von den beiden Emsländern. Völlig gar erreichen wir Pfunds nach über 400km Passgurkerei, trinken auf die Schnelle noch ein paar Bier und planen gemeinsam mit Günni die Tour für Mittwoch.

3 Mittwoch, (Kaunertaler Gletscherstrasse und Lechtal, 270km) Kaunertaler Gletscherstraße Äußerst imposant, diese Straße: Sie schlängelt sich vom Talort Feichten im Kaunertal in 1286m Höhe bis hoch an den Rand des ewigen Eises auf eine Höhe von 2750m. So überwindet sie auf ihren 26km Länge insgesamt 29 Kehren und einen Höhenunterschied von knapp 1500m. Sehenswert ist auch die begehbare Gletscherspalte, wo man einmal einen Blick in das Innere eines Gletschers werfen kann. Wir genießen in der klaren Bergluft am Rande des Gletschers bei herrlichen Sonnenschein noch schnell einen Cappuccino, bevor wir uns auf kleinen Nebenstraßen auf den Weg nach Imst begeben, um von dort aus das Hahntennjoch zu meistern. Nebenstraße Kauns / Wenns / Imst Unglaublich, aber wahr: Diese kaum bekannte Nebenstraße, knapp 2,5m breit, hat Kehren wie ein großer Pass und eine Steigung von 18%!!! Hätten wir selbst auch kaum gefunden, war ein Tipp von unserem Tourguide Hans vom Hotel Post, mit dem wir morgen eine gemeinsame Ausfahrt unternehmen werden. Auf der Berghöhe angekommen, offeriert sich eine Aussicht ins Tal, sie ihresgleichen sucht, also unbedingt nachmachen und anschauen! Hahntennjoch Nach einer sehr verkehrsreichen Ortsdurchfahrt durch die nicht besonders schöne Stadt Imst begeben wir uns auf die Rampe zum Hahntennjoch, welches ich noch nie befahren hatte und gehörig unterschätzt habe. Schon im Tal warnen Hinweisschilder vor Murenabgängen, bei drohenden Gewittern ist ein Befahren der Passstraße wegen Erdrutschgefahr sogar verboten. Eine Ampel schaltet bei Unwettern einfach auf Rot, und das wars dann mit der Auffahrt... Naja, naufi geht s, wir finden uns auf einem kurvigen Gebirgssträßchen wieder, welches uns mitten in die Welt der Schluchten und Abgründe des Hahntennjochs führt. Ganz dicht folgt die Fahrbahn dem Fels und windet sich in schwindelnde Höhen hinauf. Bereits einen Meter neben der Fahrbahn geht es senkrecht in die Tiefe. Wegen der vielen blinden Ecken sollte man immer bremsbereit sein. Leider spielt hier das Wetter nicht mehr mit, es beginnt leicht zu regnen, und die

4 Strasse wird ein wenig schmierig. Auch nach einer Mittagspause wird es nicht wirklich besser, wir entscheiden uns zu einer Abkürzung der Tour um 80km und halten Kurs auf Stuben. Flexenpass Hier hat er uns nun, der Regen, also her mit dem Regenkombi und vorsichtig in den Kurven! Und das auf dieser alpinen Geisterbahn, welche uns mit ihren uralten, in den senkrechten Fels geschlagenen Lawinenschutz-Galerien wirklich begeistert. Eine wirklich unheimliche Stimmung herrscht hier vor, neblig ist es geworden, immerhin stippert es nur noch ein wenig vor sich hin. Nach der Passhöhe in 1773m Höhe rattern wir durch dunkle bis stockdunkle Galerien, in denen es nach Schmelzwasser und feuchten Holz riecht. Die engen Öffnungen der Lawinenschutzwände zerhacken den Himmel in Scheiben. Die Kurven sind fast ausschließlich schlecht einsehbar, also immer mit der nötigen Vorsicht fahren! Arlbergpass Entspannt nach der Abfahrt vom Flexenpass genießen wir den perfekten Straßenbelag und die zügig zu fahrenden Kurven des Arlbergpasses und nehmen den Rückweg nach Pfunds ins Hotel Post in Angriff. Auch das Wetter wird besser, der Regen hört vollends auf und es klart sogar ein wenig auf. Am Hotel angekommen, wartet schon Uwe, ein Kumpel von Günni auf uns, und was fährt der? Na klar, ne Hayabusa, als ob Günni mit seiner Fireblade nicht schon schlimm genug ist! So langsam sieht der Discobomber wirklich aus wie ne Gummikuh, aber ich habs ja so gewollt...

5 Donnerstag, (geführte Tour mit Hans Auer vom Hotel Post, ca. 370km) Heute ist unsere gemeinsame Ausfahrt mit Hans vom Hotel Post, wir treffen uns gegen halb 10 auf dem Bike-Parkplatz und besprechen den heutigen Ausflug: Ihr foahrts a bisserl schneller? meint der Hans nach einem Blick auf die Fireblade und die Hayabusa, die BMW habe ich vorsorglich noch in der Garage gelassen. Naja, mal sehen, was der Tag so bringt, wir einigen uns noch auf eine Maximalstrecke von ca. 250Km, es dürfen auch ein paar mehr sein, ein verhängnisvoller Nachsatz, wie man noch merken wird... Schotterpisten und mehr... Heftig geht s zur Sache, der Hans auf seiner 950er KTM gibt ganz schön Gas und hat natürlich keine Probleme, die Karre in die Kurven zu kippen. Auch die Fireblade und die Hayabusa halten mit, aber von mehr kann nicht die Rede sein, Hans kann wirklich Motorrad fahren, irre! Wir halten Kurs auf Guardia, ein kleines, verträumtes Bergnest, welches durch seine bemalten Fassaden und verwinkelten Gässchen einen ganz eigenen Charme hat. Leider behindert eine Baustelle unseren Weg, kurzerhand biegt Hans auf seiner KTM in einen Waldweg ein, welcher max. einen halben Meter breit ist und direkt in den Bergwald zu führen scheint. Mit gemischten Gefühlen versuchen wir, hinterher zu kommen und gelangen nach einer kurzen, heftigen Waldpassage wieder auf einen Feldweg, wo wenigstens wieder Treckerspuren zu erkennen sind. Bald hat uns auch die asphaltierte Strasse wieder und schnell gelangen wir über kleine und kleinste Bergsträsschen nach Guardia, um dort erst einmal einen Cappuccino auf den Schreck zu trinken und um festzustellen, dass unsere Motorräder tatsächlich ein wenig geländetauglich sind. Ofenpass Die Fahrt über den 2149m hohen Ofenpass ist eine Reise in die pure Natur des Schweizer Nationalparks, den ältesten Naturpark in Europa. Locker kann man durch die lang gezogenen Kurven ziehen und die grandiose Landschaft genießen. Umbrailpass Eine einzige Achterbahnfahrt ist die 16 km lange Strecke über den 2503 m hohen Umbrailpass, den Höhenunterschied von 1100 m überwindet man in 35 Spitzkehren. Im uteren Bereich ist die Fahrbahn noch einigermassen breit, bald jedoch wird sie schmaler und schmaler, so das gerade noch 2 Motorräder oder 1 Auto durchpassen. Nahe der Baumgrenze endet der feste Belag, hier wartet eine festgefahrene Schotterpiste auf uns. Passo di Gavia Hier wird es schwierig, auf einer Strecke von 42 km überwinden wir unter Hans

6 sachkundiger Führung den 2621 m hohen Gaviapass. Das Gefälle von bis zu 16% lässt die Bremsen schon mal an die Leistungsgrenze kommen, mein BMW-ABS zeigt nur noch Fehler an Kleiner Tipp am Rande: Wer schwindelfrei ist, hats bei der Abfahrt wesentlich leichter als meine leidgeprüfte Sozia! Aber die Aussichten entschädigen uns für alle Mühe. Passo Tonale Ziemlich unspektakulär ist die 56 km lange Strecke über den 1883 m hohen Passo Tonale, er wird von uns auch nur als Transitstrecke Richtung Österreich genutzt. Reschenpass Hier wirds nass, kalt und ungemütlich, schnell überqueren wir unter Missachtung der Baustelle den Reschenpass und kommen erschöpft im Hotel Zur Post an.

7 Freitag, (Entspannung, nur 80km...) Samnaun Wir wollen heute etwas entspannen, nutzen die Nähe zum Zollfreibezirk Samnaun und schauen uns das Skigebiet Samnaun mal etwas genauer an, fahren mit dem Lift und genießen die Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Durch mehrere Lifte ist das Skigebiet Samnaun mit dem Skigebiet Ischgl verbunden, so erfahren die ehemaligen Schmugglerpfade durch die hochalpine Bergwelt eine völlig neue Bedeutung. Hier wird nun noch einmal preiswert getankt, und ab geht s ins Hotel, um dort noch eine Runde Schwimmen zu gehen und bei einem gemütlichen Abendessen und ein paar Alsterwasser den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

8 Samstag, (Silvretta-Runde, die schnelle, ca. 250km) Arlbergpass Der Arlbergpass (1793 m) verbindet den Vorarlberg mit Nordtirol. Obwohl auf der Ostrampe ab St. Anton am Arlberg der mautpflichtige Arlbergtunnel den meisten Verkehr von der Passstraße abhält, kommt der Fahrspaß nicht auf. An der Strecke reiht sich nämlich ein Ort an den nächsten und zwischendrin ist die Geschwindigkeit unnötigerweise auf 60 und 80 Kmh begrenzt. Nur auf der Westrampe kurz hinter Stuben gibt es ein paar Kehren die Freude bereiten. Aber auch hier (Westrampe) ist alles auf 60 und 80 Kmh begrenzt. Von Stuben hat man einen tollen Blick auf die (schon älteren) Lawinenschutzbauten an der Südrampe zum Flexenpass. Der Abzweig zum Flexenpass ist zwischen Stuben und St. Christoph a. A. Tip: Wer unbedingt den Pass fahren möchte, sollte so weit wie möglich die Schnellstrasse S16 nehmen und nur von Langen bis St. Anton auf die Landstrasse wechseln. Silvretta-Hochalpenstrasse Von Partenen, 1051 m - Montafon, Vorarlberg nach Galtür, 1584 m - Paznaun, Tirol Nicht ohne Grund nennt man Sie die Traumstraße der Alpen für Genießer". Sie ist eine der beliebtesten und schönsten Gebirgsstraßen der Alpen. Die herrliche Bergkulisse der Silvretta, die direkt neben der Straße liegenden Seen Vermunt und Silvretta, ziehen Besucher mit und ohne Fahrzeug in ihren Bann. Seehöhe Mautstelle Partenen: m Seehöhe Mautstelle Galtür: m Passhöhe Bielerhöhe: m Länge Silvretta-Hochalpenstraße: 22,3 km Abzweigung nach Kops: 5,4 km Anzahl der Kehren: 34 Breite: 5,6 m, in den Kehren bis auf 6,5 m verbreitert Steigung: 10 - max. 12 %, in den Kehren reduziert sich diese auf 5 % Bieler Höhe Die Bielerhöhe ist der höchste anfahrbare Punkt der Silvretta Hochalpenstraße, einer Mautstraße über die Bielerhöhe, die aufgrund ihrer exponierten Lage im Winter (November bis April) für den normalen Verkehr geschlossen ist. Ischgl Hier beschliessen wir, mit dem Lift ins Skigebiet zu fahren, und genießen dort oben eine Brotzeit, bevor es wieder ins heimische Hotel geht.

9 Sonntag, (Ausflug nach Lenzerheide, ca. 380km) Albulapass den Albulapass. Lenzerheide Gegen Mittag erreichen wir Lenzerheide und beschliessen, mit der Seilbahn zur Gipfelstation des Rothorns zu fahren und unseine kleine Mittagspause zu gönnen. Kein preiswertes Vergnügen, aber die Aussicht vom Gipfelkreuz des Rothorns entschädigt uns für die 84 Schweizer Franken, die die Liftfahrt gekostet hat Wie immer rennt uns die Zeit davon, bei bestem Wetter treten wir die Heimreise über die folgenden Pässe an, welche ich bereits beschrieben habe: Julierpass Berninapass Forcola di Livigno Passo di Foscango Stilfzer Joch Umbrail-Pass Reschenpass Über den 40 km langen Albulapass wollen wir Richtung Lenzerheide fahren, welches uns aus 2 Winterurlauben bestens bekannt ist. Die Fahrt über den 2312 m hohen Albulapass entpuppt sich als ein Juwel durch die Engadiner Bergwelt, aber man sollte seine maschine schon sicher beherrschen. Zusätzlich zum schlechten Zustand der Fahrbahn erschweren die blinden Kehren und die tiefen Abgründe in der Bergüner Klamm die Fahrt über Erschöpft, aber glücklich erreichen wir gegen 21 Uhr unser Hotel und liegen nach einem Essen und einer Flasche Rotwein ziemlich früh in den Federn

10 Montag, (...Regen von morgens bis abends) Heute sind wir aufgrund des schlechten Wetters gar nicht gefahren, sondern haben einen Wellnesstag eingelegt. Morgens sind doch tatsächlich die umliegenden Berggipfel mit ein wenig Neuschnee überzogen, ungläubig schauen wir noch einmal aus dem Fenster und beschliessen, den Tag im hoteleigenen Hallenbad zu verbringen. Abends erfahren wir dann von zwei Bikerkollegen, dass gegen Mittag an der Passhöhe des Stilfser Jochs 11 cm Neuschnee gefallen sind. Da kann ich nur sagen: Alles richtig gemacht! Denn mit Sozia und der schweren BMW habe ich nun wirklich keine Lust, die Kehren des Stilfser Jochs bei Neuschnee befahren zu müssen. Dienstag, (noch einmal Stilfser Joch, ca. 200 km) Heute hat sich das Wetter wieder beruhigt, aber kalt ists geworden, und für den späteren Tag ist auch wieder Regen gemeldet. Also entschliessen wir uns, das Stilfser Joch mal von der anderen Seite in Angriff zu nehmen. Ofenpass 58 km lang führt uns der 2149 m hohe Ofenpass mitten durch den Schweizer Nationalpark, den ältesten Naturpark Europas. Die unspektakuläre Strassenführung ohne Spitzkehren wird durch eine Wohlfühl-Fahrt durch die pure Natur des Nationalparks wettgemacht. Umbrailpass Stilfser Joch Wieder Probleme mit dem sch BMW-ABS! Egal, kurzer Reset der Motronik mittels Zündung, und weiter gehts. Ich glaube, ich muss das Zuhause einmal nachschauen lassen Reschenpass Der Regen hat uns wieder! Wir erreichen die Grenze nach Österreich, und es fängt an zu regnen. Was age ich, regnen? Zu schütten, die Sicht ist nur noch sch, und wir haben noch den Reschenpass vor uns. Also, den Regenkombi an und los geht s, das ABS muckt schon wieder, aber ich habe ja bereits auch Motorräder ohne ABS gefahren. Klitschnass erreichen wir das Hotel Zur Post, und morgen werde ich bei einem BMW-Händler mal den Fehlerspeicher der BMW auslesen lassen.

11 Mittwoch, (Besuch bei BMW und dann zum Timmelsjoch, ca. 350km) Der nächste BMW-Händler ist in Innsbruck, also beschliessen wir, den nötigen Werkstatt-Besuch mit einem Rundkurs über das Timmelsjoch zu kombinieren. Innsbruck Schnell finden wir dank Zumo-Navi den örtlichen BMW-Händler, welcher auch sehr hilfsbereit ist und sofort den Fehlerspeicher meiner BMW ausliest. Undefined Error zeigt das Gerät an, und das auch noch 27 Mal! Da kann auch der freundliche BMW-Klempner nicht helfen, er empfiehlt mir, den Fehler zu ignorieren und weiter zu fahren. Na denn Alte Brennerstraße Völlig unspektakulär schlängelt sich die alte Brennerstrasse nach Italien. Hauptattraktion ist zweifelsohne die Europabrücke, deren Wucht man nur von der alten Brennerstraße und deren unmittelbaren Umgebung bestaunen kann. Fast 200 Meter ragt dieses technische Wunderwerk vom tiefsten Sockel im Silltal in die Höhe zur Autobahn. Die Brücke oben mißt 815 Meter und gehört zu den meistfrequentierten unserer Erde. Jaufenpass Der 2094 m hohe Jaufenpass wird auch das Tor zum Süden genannt, bei sonnigen, aber sehr kalten Wetter fahren wir über die 38 km lange Passstrasse weiter Richtung Timmelsjoch. Timmelsjoch (Maut 11EUR) Wie nennt sich die Straße? Tirols schönste Panoramastraße hat leider kein gutes Wetter für uns parat, auf der italienischen Seite kündigt sich der Wetterumschwung schon mit leichtem Schneefall an, nach Überquerung der Passhöhe in 2509m Höhe kommt noch Sturm dazu, in Böen bis 100km/h, wie wir später erfahren sollten. So müssen wir ins voll und ganz auf die Motorräder konzetrieren und haben keine Zeit, die herrliche Aussicht auf die umliegende Bergwelt zu genießen. So schnell wie nur irgend möglich versuchen wir, die 12km lange Abfahrt hinter uns zu bringen und uns irgendwo im Tal mit einem Cappuccino wieder zum Leben zu erwecken. Sölden Gerne wären wir noch die Söldener Gletscherstrasse gefahren, aber die fortgeschrittene Zeit und der eben erlebte Schneesturm am Timmelsjoch halten uns doch davon ab. Etwas unterkühlt begeben wir uns auf den Heimweg nach Pfunds, und kommen nicht umhin,

12 unterwegs noch einmal den Regenkombi anzuziehen. Den letzten Abend verbringen wir gemütlich an der Hotelbar bei ein paar Alsterwassern, morgen geht s via München mit dem Autoreisezug nach Hause. Das Hotel Zur Post in Pfunds können wir allen Tourenfahrern nur wärmstens empfehlen, wir werden bestimmt noch einmal wieder kommen!