Rosen. (Goethe) Abb. Strauchrose Eden Rose, Foto: Gabriele Behrens

Transkript

1 Rosen "Rose, ihr blendenden, Balsam verschwendenden, Flatternde, schwebende, Heimlich belebende Zweiglein, beflügelnde Knospen, entsiegelte eilet zu blühen". (Goethe) Abb. Strauchrose Eden Rose, Foto: Gabriele Behrens 1

2 Rosen beflügelten schon immer die Phantasie der Menschen, fanden Eingang in Gedichte, Märchen, Sagen. Ein Edelmann der im Namen der Rose zu Heldentaten aufbricht, Dornröschen die im Schutze der Rosenhecke schläft, der kleine Prinz der wegen seiner Rose auf seinen Planeten zurückkehrt. Sie gilt als Symbol der Liebe und Verehrung, gleichzeitig aber auch als kapriziös und empfindlich. Abb. Beetrose Bernstein Rose, Foto: Gabriele Behrens Wuchsformen Wildrosen: Höhe: diverse an ungeschützten, offenen Plätzen, in Hecken, zur Dünenbefestigung (z.b. Rosa multiflora, Rosa glauca) Strauchrosen: Höhe: 1,00 m 2,50 m, gut zu vergesellschaften mit Blütensträuchern, einmal blühende, alte Sorten, Sorten mit langer Blüte (oft kein Duft), neue Züchtungen: Duft, lange Blüte, klassische Blütenformen (z.b. Barock, Bremer Stadtmusikanten, Caramella ) 2

3 Kletterrosen / Rambler: Höhe: schwachwüchsige Sorten mind. 1,00 m, starkwüchsige Sorten mind. 2,00 m, als Rosenbögen, zur Wandbegrünung; ideal an Südost- und Südwestwänden (keine Mittagssonne, kein Westwind), Rambler (Kletterrosen mit besonders langen und weichen Trieben, H: bis 10,00 m), besonders schön in Obstbäumen (z.b. Bobby James, New Dawn, Sympathie ) Abb: Rose Santana, Rosenfreunde Hannover Edelrosen: Höhe bis ca. 1,50 m. Schnittrosen, klassische Blütenform, wirken am besten in kleinen Gruppen, Blüten sitzen meist einzeln auf langen Stielen. Wachstum ist in besonderem Maß vom Standort abhängig, insbesondere vom Klima. (z.b. Acapella, Basilika ) Abb. Edelrose Broceliande, Foto: René Harbonnier 3

4 Beetrosen: Höhe: 0,40-0,80 m Polyantha-Rosen: Doldenblüten bzw. große Blütenbüschel mit relativ kleinen Einzelblüten. Kurze Triebe und ein buschiger Wuchs. Floribunda-Rosen (Kreuzung aus Edelrosen und Polyantha-Rosen): buschiger, niedriger Strauchwuchs mit Blüten wie Edel- oder wie Polyantha- Rosen. Duft selten. Unterscheidung ist bei neueren Züchtungen oft gar nicht mehr möglich. (z.b. Amber Queen, Boticelli ) Abb. Beetrose Botticelli, Foto: Rosenshop Baufuchs Bodendeckerrosen: Unterschiedliche Wuchsformen, Wuchshöhen und stärken: 0,40 m bis 2,00 m. Blütenteppiche, Einsatz wie bei bodendeckenden Stauden und Gehölzen, aber oft schöner. Blütenformen sind vielfältig (ungefüllte Blüten, Pomponblüten). Möglich als Massenpflanzung (z.b. im öffentlichen Grün), aber auch als Einzelgänger in Staudenrabatten. (z.b. Amber Cover, Windrose ) Abb: Bodendeckerrose Heidetraum, Foto: Rosenfreunde Hannover 4

5 Zwergrosen: Höhen bis 30 cm Vorfahren aus China: angepasst an die dortigen Lebensbedingungen. Gut winterhart. Zum Auspflanzen oder zur Haltung in Töpfen. (z.b. Alberich, Charmant ) Park- und Moosrosen: Höhen: 0,7 m bis 2,50 m. In Einzelstellung ist sie die Prima-Ballerina auf der Gartenbühne, in größeren Gruppen Kulisse für andere Gartenstars, z.b. für Blütenstauden. Kurze Blühphase zu Beginn der Rosensaison, neuere Züchtungen öfter blühend. Besonderes Kennzeichen der Moosrosen: mit dichtem, grünem Pelz auf den Kelchblättern. (z.b.: Souvenir de la Malmaison, Rose de Resht ) Stammrosen: Höhe: 0,90 m 1,40 m, Sonderform, meist auf Stamm veredelt. Trauerstämme, Hochstämme, Zwergstämme. Kaskaden-Rosen: Kletterrosen auf Stamm. Gut in repräsentativen Gärten, aber auch im Hausgarten einsetzbar. Wichtig: Frosthärte; Winterschutz auf jeden Fall notwendig (einpacken mit Tannenreisig, Schilf, Stroh oder Wellpappe ). Abb: Herrenhäuser Gärten, Hannover, Foto: Antje Böhler 5

6 Englische Rosen Englische Rosen sind keine alten Rosen, sondern wurden in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von David Austin aus alten Rosen mit modernen Edelrosen und Floribunda- Rosen gekreuzt. Sie vereinen den Charme und Duft der alten Rosensorten mit der Farbenvielfalt und der langen Blühdauer der modernen Rosen. Abb: Englische Rose Abraham Darby, Foto: Schmitt Gartencenter Pflanzung von Rosen Günstiger Standort: sonnig, luftig, tiefgründig gelockerter, humusreicher Boden. Rosen mögen Sonne und Wärme, aber keine stauende Hitze. Sie mögen luftige Standorte, aber keine kalten, zugigen Plätze im Schatten. Sie vertragen Halbschatten, wenn sie 4-5 Stunden täglich Sonne bekommen. Rosen wachsen auf fast jedem Boden, bevorzugen allerdings lehmhaltige Böden. 6

7 Zeitpunkt der Pflanzung: Anfang Oktober bis Anfang Mai (nicht bei Frost, leichter Nachtfrost schadet nicht). In den Sommermonaten dürfen nur Containerrosen (im Topf) gepflanzt werden. Wässern vor der Pflanzung: Wurzelballen von Containerrosen so lange in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Wurzelnackte Rosen Stunden in Wasser stellen. Während des Transports und des Einpflanzens dürfen die Wurzeln nicht austrocknen. Pflanzung: Pflanzloch so tief ausheben, dass die Wurzeln darin nicht gestaucht, geknickt oder nach oben gebogen werden. Haben an der vorgesehenen Stelle bereits Rosen gestanden, dann das Pflanzloch 50 x 50 cm ausheben und neue Erde einfüllen. Alle verletzten, angeknickten Wurzeln und Triebe abschneiden, alle Wurzelspitzen leicht anschneiden, um neue Wurzelbildung anzuregen. 7

8 Die Veredelungsstelle (erkennbar als dicker Knoten zwischen Wurzeln und Trieben) muss ca. 5 cm unter die Erde kommen. Erde einfüllen, mit den Händen gut andrücken, Gießwall ausformen und angießen. Nach dem Versickern des Wassers oberste Erdschicht wieder auflockern und die Rose ca. 15 cm anhäufeln (Schutz vor zu großem Feuchtigkeitsverlust). Auch bei Frühjahrspflanzung! Im Frühjahr kann die Erde nach beginnendem Austrieb abgehäufelt werden. Dann erfolgt der Rückschnitt auf cm, um den Anwuchs zu erleichtern und eine buschige Form zu erzielen. Über die Notwendigkeit des jährlichen Anhäufelns ist sich die Fachwelt uneinig. Abb: Anhäufeln nach der Pflanzung, Bild: Rosenfreunde Hannover 8

9 Düngung Im ersten Jahr ist keine Düngung notwendig Ab dem zweiten Jahr: optimal ist ein organischer Dünger (z.b. Pflanzen- oder Holzasche) während des Austriebs im Frühjahr (je nach Nährstoffgehalt gr/ m). Eine zweite Düngergabe nach der Blüte fördert eine schöne zweite Blüte. Niemals nach Mitte Juli düngen, da sonst das dadurch angetriebene Rosenholz bis zum Winter nicht genügend aushärten kann und leicht erfriert. Rosenschnitt Durch den Rosenschnitt soll die Rose zur Blüte angeregt und gesund erhalten werden. Außerdem wird ein kräftigerer Wuchs provoziert. Der Schnitt erfolgt im Frühjahr, ungefähr zur Forsythienblüte. Der Schnitt erfolgt leicht schräg und ca. ½ cm über einem Auge (grüne Knospe am Trieb). Geschnitten werden alle erfrorenen, verletzten und kranken Triebe, außerdem wird zu dünnes und schwaches Holz entfernt. Abb: Rosenschnitt, Bild: Rosenfreunde Hannover 9

10 - Pflanzschnitt: auf ca. 20 cm Trieblänge zurückschneiden (außer bei Herbstpflanzung, dann erst im Frühjahr) - Auslichtungs- und Gesundheitsschnitt: Rückschnitt im Frühjahr auf cm. - Strauch- und Kletterrosen: möglichst wenig schneiden, nur altes Holz entfernen. - Einmal blühende Rosen (Blüte im Mai/Juni): Blüte am vorjährigen oder älteren Holz, d.h. junge Triebe stehen lassen, da sonst die Blütentriebe für das kommende Jahr entfernt werden. Pflanzenschutz Der Beste Pflanzenschutz besteht aus - der Auswahl widerstandsfähiger Sorten - einem optimalen Standort - einem guten und regelmäßigen Rückschnitt - einer guten Nährstoffversorgung - richtigem wässern 10

11 Blattläuse erscheinen im Mai / Juni an den jungen Trieben. Sie könne bei starkem Befall mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt werden. Mehltau: Pilz, der als pudriger Belag auf Blättern und Trieben erscheint; Mittel der Wahl: spritzen mit Pflanzenschutzmittel. Sternrußtau: Pilz; die Blätter zeigen zunächst runde, schwarzbraune Flecken, die sich oft sternförmig ausbreiten bei modernen Rosen selten ein Problem, v.a. gelbblütige Sorten sind empfindlich. Spritzen mit Pflanzenschutzmittel noch bevor die Krankheit richtig ausgebrochen ist. Im Herbst alle abgestorbenen Blätter verbrennen. Vergesellschaftung von Rosen Die Königin der Blumen lässt sich hervorragend in gemischten Beeten aus Sträuchern, Stauden, Bodendeckern und Sommerflor einsetzen. Dabei kann sie sowohl die Hauptrolle übernehmen, als sich auch gleichberechtigt in die Pflanzung einfügen. Abb.: Strauchrosen Ghislaine de Feligonde und Dirigent mit Salvia nemorosa Blauhügel, Foto: Sybille Fertsch 11

12 Typische Rosenbegleiter sind Ziersträucher: z.b. Hibiscus, Hortensien, Flieder, Schneeball, Fünffingerstrauch Kletterpflanzen, z.b. Clematis, Trompetenblume, Geißblatt Stauden: z.b. Astern, Lavendel, Chrysanthemen, Schleierkraut, Katzenminze, Salbei, Rittersporn, Veronica, Kugeldistel Gräser: z.b. Pfeifenputzergras, Blau-Schwingel, Schillergras Abb. Kletterrose New Dawn mit Clematis, Foto: Sybille Fertsch Abb: Gartenimpression, Foto: Rosenfreunde Hannover Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und viel Freude am neuen Gartenjahr! 12