Erfassen des demographischen Wandels anhand der Bevölkerungsprognose und daraus abgeleiteter Werte für den ÖV mit Hilfe des GIS

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2 Peter Reinbold Umweltverträgliche Infrastrukturplanung, Stadtbauwesen Bergische Universität Wuppertal Erfassen des demographischen Wandels anhand der Bevölkerungsprognose und daraus abgeleiteter Werte für den ÖV mit Hilfe des GIS

3 Gliederung Datenaufbereitung Erstellen von Mehrwertkarten Bildung einer mehrkriteriellen Einwertaussage

4 Darstellung von Daten für die Gesamtheit in einem Diagramm Beispiel: Bevölkerungsprognosen für die Bundesrepublick Deutschland ,4 81,3 78 in Mio ,7 72, Spektrum 10. Vorausberechnung Mittelwert Spektrum 11. Vorausberechnung Prof. Birg Quelle: Statistisches Bundesamt Bevölkerung Deutschlands bis zum Jahr Ergebnis der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung Wiesbaden, Juni 2003, S. 38 ff. sowie dto. Ergebnis der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, November 2006, S. 57 ff und Birg, Herwig, Prof. Dr., Dynamik der demographischen Schrumpfung und Alterung in Europa: Gestaltungskonsequenzen für Deutschland, Aufsatz zum Vortrag auf DVWG-Tagung, Wuppertal 10. April ,

5 90 Daten in Abhängigkeit der raumstrukturellen Einteilung Beispiel: Raumtypen - spezifische Entwicklung Einw (Mio) Altersgruppen Einwohner in Mio Einw (Mio) Ländliche Räume Verstädterte Räume Agglomerationsräume Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR

6 Daten auf Regierungsbezirksebene Anteil der Unter-20-Jährigen in Promille 160 bis bis bis bis bis 196 Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn 2003

7 Aufbereiten der Daten für gewünschte Genauigkeit K E E RB K E E RB RB E E E E KT KT K KT Gewichtung nach Regierungsbezirk Gewichtung nach Kreistyp E: Einwohner des Kreises E RB : Gesamteinwohner im dazugehörenden Regierungsbezirk E KT : Gesamteinwohner aller Kreise desselben raumstrukturellen Typs K RB : Anteil der Kohorte an den Gesamteinwohnern im dazugehörenden Regierungsbezirk K KT : Anteil der Kohorte an den Gesamteinwohnern aller Kreise desselben raumstrukturellen Typs K: Anteil der Kohorte an den Einwohnern des Kreises Quelle: eigene Bearbeitung

8 Räumliche Verteilung: Bevölkerungsentwicklung jung/alt 1992/2006/2020 %-Anteil unter 20 / über 60 Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn bis 1 1 bis 2 2 bis 3 3 bis 4 4 bis 5 5 bis 6 6 bis 7

9 Gliederung Datenaufbereitung Erstellen von Mehrwertkarten Bildung einer mehrkriteriellen Einwertaussage

10 Mehrwertige Aussagen: vom Stereoblick zur Mehrwertkarte Abnahme (>8%) Abnahme Stagnation Zunahme Zunahme (>8%) Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn 2003

11 Die Mehrwertkarte: Mehrere Größen auf einem Blick am Beispiel ländlicher Kreise Bevölkerungsentwicklung Dorfformen Bevölkerungsdichte starke Abnahme: 100 Abnahme: 200 Stagnation: 300 Zunahme: 400 starke Zunahme:500 + kompakt: 10 + Streusiedlung: 20 sehr dünn besied.: 1 dünn besiedelt: 2 gering verdichtet: 3 Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn 2003

12 Die Mehrwertkarte: Mehrere Größen auf einem Blick am Beispiel ländlicher Kreise sehr dünn besiedelt dünn besiedelt gering verdichtet starker Zuwachs Zuwachs Bevölkerung stagniert Abnahme starke Abnahme Streusiedlung kompakte Siedlungsstruktur Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn 2003

13 Multikriterielles Auswerteverfahren: Die Kunst vom Zusammenführen unterschiedlicher Daten Quelle: eigene Fotografie

14 Bildung von übergeordneten Klassen am Beispiel des Zusammenführens von Jugend- und Altenklasse zur Generationenklasse 1. Einteilung der Klassen: 1. Spannweite durch Anzahl der Klassen teilen 2. Reihenfolge bestimmen: Altenklasse 1 = wenig Alte, Jugendklasse 1 = viele Junge Quelle: eigene Bearbeitungen

15 Bildung von übergeordneten Klassen am Beispiel des Zusammenführens von Jugend- und Altenklasse zur Generationenklasse AK/JK Einteilung 7 der Klassen: Spannweite 6 durch 5Anzahl der 4Klassen teilen Reihenfolge 5 bestimmen: 4 Altenklasse 3 1 = 2 wenig Alte, 1 5 Jugendklasse 4 1 = 3viele Junge Matrix erstellen 1. Auftragen von Altenklasse in Zeilen, Jugendklasse in Spalten 2. Bestimmung der äquipotentialen Treppe 3. Zuordnung aller Elemente entlang der äquipotentialen Treppe zu einer Klasse gleichen Potentials 4. Zusammenfassen von Klassen gleichen Potentials zur übergeordneten Generationenklasse 3. Schema für weitere Datenbereiche wiederholen Quelle: eigene Bearbeitungen

16 Für Verkehrsplanung relevante demografisch-strukturelle Potentiale Altersanteil sehr hoch hoch ausgeglichen gering sehr gering sehr hoch Dichte/ Entwicklung hoch stagnierend gering sehr gering Quelle: eigene Bearbeitung nach BBR, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung, Bonn 2003

17 Gliederung Datenaufbereitung Erstellen von Mehrwertkarten Bildung einer mehrkriteriellen Einwertaussage

18 Bildung einer Einwertaussage für eine Fazitziehung am Beispiel der Aussage zum ÖV-Nachfragepotential ländlicher Kreise 1. Matrix (1. Stufe) erstellen 1. Auftragen der Bevölkerungsentwicklung sowie der Siedlungsform in Zeilen, der Bevölkerungsdichte in Spalten 2. Zuordnung jedes Elementes zu jeweils einem Nachfragepotential aus Bestand und Entwicklung

19 Bildung einer Einwertaussage für eine Fazitziehung am Beispiel der Aussage zum ÖV-Nachfragepotential ländlicher Kreise ÖV-Nachfragepotential Gleichbleibend Einwohnerzahl Streusiedlung (-) 1. starker Matrix (1. Stufe) erstellen Zuwachs Zuwachs Kompaktsiedlung (+) (++) (-) gering 1. Auftragen der Bevölkerungsentwicklung sowie (--) minimalder Potential aus Prognosen Siedlungsform Streusiedlung in Zeilen, der (-) Bevölkerungsdichte (o) in Hohe Steigerung Spalten Steigerung Kompaktsiedlung (+) (++) Stagnation 2. Zuordnung jedes Elementes zu jeweils einem Abnahme Streusiedlung (--) (-) (o) Nachfragepotential aus Bestand und Entwicklung starke Abnahme Kompaktsiedlung (+) 2. Matrix (2. Stufe) erstellen Abnahme starke Abnahme Siedlungstyp sehr dünn besiedelt dünn besiedelt gering verdichtet Streusiedlung (--) (-) (o) 1. Auftragen des Nachfragepotentials aus Bestand in Kompaktsiedlung (o) (+) (++) Zeilen, desjenigen aus Entwicklung in Spalten Streusiedlung (--) (-) (o) 2. Bestimmung der äquipotentialen Treppe Quelle: und Huber, F. et.al: Strukturen ländlicher Räume Bildung Kompaktsiedlung von übergeordneten (+) Klassen (++) wie gehabt (o) (++) Legende Potential aus Bestand (++) (+) (o) hoch gut mittel Situation liegt nicht vor und deren Veränderung aufgrund der demografischen Entwicklung

20 Bildung einer Einwertaussage für eine Fazitziehung am Beispiel der Aussage zum ÖV-Nachfragepotential ländlicher Kreise 2. Matrix (2. Stufe) erstellen 2. Auftragen des Nachfragepotentials aus Bestand in Zeilen, desjenigen aus Entwicklung in Spalten 3. Bestimmung der äquipotentialen Treppe und Bildung von übergeordneten Klassen wie gehabt

21 Bildung einer Einwertaussage für eine Fazitziehung am Beispiel der Aussage zum ÖV-Nachfragepotential ländlicher Kreise Gleichbleibend ÖV-Nachfragepotential Klassenbildung des Einwohnerzahl ÖV-Nachfragepotentials Siedlungstyp Streusiedlung (-) 1. starker Matrix (1. Stufe) erstellen Zuwachs Zuwachs Kompaktsiedlung (+) (++) (-) gering 1. Auftragen der Bevölkerungsentwicklung gute Nachfrage sowie (--) minimalder (+) Potential aus Prognosen Siedlungsform Streusiedlung in Zeilen, der (-) Bevölkerungsdichte (o) in befriedigende Nachfrage Hohe Steigerung (o) Spalten Steigerung Kompaktsiedlung (+) (++) ausreichende Nachfrage Stagnation 2. (-) Zuordnung jedes Elementes zu jeweils einem Abnahme Streusiedlung (--) (-) (o) Nachfragepotential aus Bestand Grundbedarf Entwicklung starke Abnahme Kompaktsiedlung (+) 2. Matrix (2. Stufe) erstellen Abnahme starke Abnahme (++) (--) sehr dünn besiedelt dünn besiedelt Legende Legende (gleiche Symbolik) gering Potential aus Bestand verdichtet sehr hohe Nachfrage (++) hoch (o) hohe Nachfrage Streusiedlung (--) (-) (o) 1. Auftragen des Nachfragepotentials aus Bestand in nicht vorhanden Kompaktsiedlung (o) (+) (++) Zeilen, desjenigen aus Entwicklung in Spalten Streusiedlung (--) (-) (o) 2. Bestimmung der äquipotentialen Treppe Quelle: und Huber, F. et.al: Strukturen ländlicher Räume Bildung Kompaktsiedlung von übergeordneten (+) Klassen (++) wie gehabt (++) (+) (o) vereinzelte Nachfrage gut mittel Situation liegt nicht vor und deren Veränderung aufgrund der demografischen Entwicklung

22 Darstellung der mehrkriteriellen Einwertaussage in einer Karte Quelle: Quelle: Huber, F. eigene et.al: Bearbeitung Strukturen ländlicher Räume und deren Veränderung aufgrund der demografischen Entwicklung

23 Aussichten Welchen Stellenwert hat das aufgezeigte Verfahren in einer ernsthaften wissenschaftlichen Forschung?

24 Aussichten Nachteile des Verfahrens grobschlächtiger Eindruck weiterer Differenzierungsbedarf empirisch belegbare Werte für Steigung der äquipotentialen Treppe?

25 Aussichten Vorteile des Verfahrens Möglichkeit, mehrere Größen auf einer einzigen Karte darzustellen anschauliches und mit einfachen Mitteln realisierbares Verfahren zur Variablenreduktion Zwischenschritte darstellbar Endergebnis als Zwischenschritt für weiterführende Untersuchungen verwendbar

26 Aussichten Verbesserungspotential des Verfahrens Berücksichtigung weiterer Größen, dadurch weitere Verfeinerung und Differenzierung des Ergebnisses Untersuchungen unterschiedlicher Größen auf gemeinsame Auswirkungen stärkere Belegbarkeit der Steigung der äquipotentialen Treppe Miteinbeziehung weiterer Verfahren wie Faktorenanalyse, Clusterung usw.

27 Literaturangaben Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bevölkerung Deutschlands bis koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 2006 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, INKAR Raumordnungsprognose Bevölkerung , Bonn 2003 Huber, F.; Brosch, K., Reinbold, P: Strukturen ländlicher Räume und deren Veränderung aufgrund der demografischen Entwicklung Gutachten im Rahmen des Forschungsvorhabens: Empfehlungen für Planung und Betrieb des ÖPNV, Wuppertal 2006

28 Vielen Dank für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit!