Schriftliche Kleine Anfrage

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1 BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 19/ Wahlperiode Schriftliche Klee Anfrage der Abgeordneten Britta Ernst (SPD) vom und Antwort des Senats Betr.: Zweijährige duale Berufsausbildung Hamburg Im Koalitionsvertrag des schwarz-grünen Senats wurde verebart auf die Eführung weiterer dualer zweijähriger Ausbildungsberufe hzuwirken. Die Entscheidung über neue Ausbildungsberufe trifft der Bund. Ee Bestandsaufnahme über den Nutzen, die Wirkung und gegebenenfalls von Erfolgen der zweijährigen Ausbildungsberufe Hamburg existiert bisher nicht. Deshalb frage ich den Senat: Die Erarbeitung neuer oder die Modernisierung bestehender Ausbildungsordnungen und ihre Abstimmung mit den Rahmenlehrplänen der Länder erfolgt eem mehrstufigen Verfahren, das die an der beruflichen Bildung Beteiligten, also Arbeitgeber, Gewerkschaften, Bund und Länder, maßgeblich ebezogen werden. Ausgangspunkt eer Neuordnung von Ausbildungsberufen im Dualen System auf der Grundlage des 4 Absatz 1 Berufsbildungsgesetz (BBiG) und 25 Absatz 1 der Handwerksordnung (HwO) ist e entsprechender Qualifikationsbedarf der Wirtschaft. In eem Antragsgespräch beim zuständigen Bundesmisterium, der Regel das Bundesmisterium für Wirtschaft und Technologie, werden im Evernehmen mit dem Bundesmisterium für Bildung und Forschung sowie im Konsens mit den Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die jeweiligen bildungspolitischen Eckwerte festgelegt. Diese bilden die Grundlage für die Erarbeitung des Entwurfs eer Ausbildungsordnung und deren Abstimmung mit dem Rahmenplan des Sekretariats der ständigen Konferenz der Kultusmister der Länder (KMK). Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt:

2 Drucksache 19/407 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode 1. Welche zweijährigen Ausbildungsberufe der dualen Berufsausbildung wurden den Schuljahren 2005/2006, 2006/2007 und 2007/2008 Hamburg an welcher beruflichen Schule beschult? Bitte auch jeweils den dazugehörigen drei- oder dreiehalbjährigen Ausbildungsberuf (zum Beispiel Kfz-Servicemechaniker/Kfz-Mechatroniker, Fahrradmonteure/ Zweiradmechaniker) und die jeweiligen beschulenden Schulen angeben. Zweijährige duale Ausbildungen mit den dazugehörigen drei- und dreiehalbjährigen Ausbildungen an staatlichen Berufsbildenden Schulen Hamburg Zweijähriger Ausbildungsberuf Berufsschule Anschlussausbildung Berufsschule Änderungsschneider/- G 6 Maßschneider/- G 6 Modeschneider/- Ausbaufacharbeiter/- G 12, G 19 Trockenbaumonteur/- G 12, G 19 Estrichleger/- G 19 Fliesen-, Platten- und G 19 Mosaikleger/- Stuckateur/- G 19 Zimmerer/- G 19 Bauten- und Objektbeschichter/- G 6, G 12 Maler/- und Lackierer/- G 6, G 12 Chemiebetriebsjungwerker/- G 18 Kee Fachkraft für Kurier-, Expressund Postdienstleistungen (bis zum Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr ) H 14 Kaufmann/-frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen H 14 Fachkraft im Gastgewerbe G 11, G 12 Fachmann/ Fachfrau für Systemgastronomie G 11 Hotelkaufmann/-frau G 11 Restaurantfachmann/-frau G 11 Fachlagerist/- G 7, G 12 Fachkraft für Lagerlogistik G 7 Fahrradmonteur/- G 9 Zweiradmechaniker/- G 9 Gesundheits- und Pflegeassistenz (bis 2005: Altenpflegehelfer) G 12, W 1 Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege Hochbaufacharbeiter/- G 12, G 19 Beton- und Stahlbetonbauer/- G 19 Maurer/Maurer G 12, G 19 Kraftfahrzeugservicemechaniker/- Maschen- und Anlagenführer/- W1 G 9 Kraftfahrzeugmechatroniker G 9 G 17 Zerspannungsmechaniker/- G 15 Werkzeugmechaniker/- G 15 Industriemechaniker/- G 1, G 16, G 17 Fewerkmechaniker/- G 15 Modenäher/- G 6 Modeschneider/- G 6 Polster- und Dekorationsnäher/- G 6 Raumausstatter/- Polsterer/ Polster G 6 G 6 Produktionsfachkraft Chemie G 18 Kee Servicefahrer() H 14 Kee Servicekraft für Dialogmarketg H 15 Kaufmann/-frau für Dialogmarketg H 15 Teilezurichter G 7 Kee Tiefbaufacharbeiter/- G 19 Gleisbauer/- G 19 Brunnenbauer/- G 19 Kanalbauer/- G 19 Straßenbauer/- G 19 Rohrleitungsbauer/- G 19 Verkäufer/- G 12, H 1, H 11, H 13, H 6, W 4 Kaufmann/-frau im Ezelhandel G 12, H 1, H 6, H 11, H 13 2

3 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode Drucksache 19/407 a. Wie viele Schülernen und Schüler wurden den entsprechenden Schuljahren jeweils den unter Punkt 1 benannten Ausbildungsberufen beschult? Auszubildende zweijährigen Ausbildungsberufen und Anschlussausbildungen (Gesamtzahlen, Quelle: Herbsterhebungen der Behörde für Bildung und Sport) Zweijähriger Ausbildungsberuf 2005/ / / 2008 Anschlussausbildung Änderungsschneider/ Maßschneider/ Ausbaufacharbeiter/ Estrichleger/- 1 Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/ Stuckateur/ Trockenbaumonteur/ Zimmerer/ Bauten- und Objektbeschichter/ Maler/- und Lackierer/ Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr 75 4 Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen Kaufmann/-frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen Fachkraft im Gastgewerbe Fachmann/-frau für Systemgastronomie Hotelkaufmann/-frau Restaurantfachmann/-frau Fachlagerist/Fachlagerist Fachkraft für Lagerlogistik Fahrradmonteur/ Zweiradmechaniker Gesundheits- und Pflegeassistenz (bis 2005: Altenpflegehelfer/-) Hochbaufacharbeiter/ Beton- und Stahlbetonbauer/ Maurer/ Kraftfahrzeugservicemechaniker/ Kraftfahrzeugmechatroniker/ Maschen- und Anlagenführer/ Fewerkmechaniker/ Fertigungsmechaniker/ Industriemechaniker/ Werkzeugmechaniker/ Zerspanungsmechaniker/ Modenäher/ Modeschneider/ Polster- und Dekorationsnäher/ Polsterer/- 1 1 Raumausstatter/ Produktionsfachkraft Chemie Servicefahrer/ Servicekraft für Dialogmarketg Kaufmann/-frau für Dialogmarketg Teilezurichter Tiefbaufacharbeiter/ Brunnenbauer/- 2 2 Gleisbauer/ Kanalbauer/ Rohrleitungsbauer/ Straßenbauer/ Verkäufer/ Kaufmann/-frau im Ezelhandel

4 Drucksache 19/407 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode b. Wie viele Schülernen und Schüler begannen die entsprechenden Ausbildungen den oben benannten Jahren? Auszubildende zweijährigen Ausbildungsberufen und Anschlussausbildungen (Neuetritte Quelle: Herbsterhebungen der Behörde für Bildung und Sport) zweijähriger Ausbildungsberuf Anschlussausbildung 2005/ / /2008 Änderungsschneider/ Maßschneider/ Ausbaufacharbeiter/ Estrichleger/- Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/ Stuckateur/ Trockenbaumonteur/ Zimmerer/ Bauten- und Objektbeschichter/ Maler/- und Lackierer/ Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen Kaufmann/-frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen Fachkraft im Gastgewerbe Fachmann/-frau für Systemgastronomie Hotelkaufmann/-frau Restaurantfachmann/-frau Fachlagerist/Fachlagerist Fachkraft für Lagerlogistik Fahrradmonteur/Fahrradmonteur Zweiradmechaniker Gesundheits- und Pflegeassistenz (bis 2005: Altenpflegehelfer/-) Hochbaufacharbeiter/ Beton- und Stahlbetonbauer/ Maurer/ Kraftfahrzeugservicemechaniker/ Kraftfahrzeugmechatroniker/ Maschen- und Anlagenführer/ Fewerkmechaniker/ Fertigungsmechaniker/ Industriemechaniker/ Werkzeugmechaniker/ Zerspanungsmechaniker/ Modenäher/ Modeschneider/ Polster- und Dekorationsnäher/- 1 3 Polsterer/- 1 Raumausstatter/ Produktionsfachkraft Chemie Servicefahrer/ Servicekraft für Dialogmarketg Kaufmann/-frau für Dialogmarketg Teilezurichter 34 1 Tiefbaufacharbeiter/ Gleisbauer/ Kanalbauer/ Rohrleitungsbauer/ Straßenbauer/ Verkäufer/ Kaufmann/-frau im Ezelhandel

5 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode Drucksache 19/407 c. Welche schulische Egangsqualifikation hatten die Schülernen und Schüler zu Begn der verschiedenen dualen zweijährigen Ausbildungsgänge? Bitte nach Ausbildungsgängen getrennt darstellen. Schulische Egangsqualifikation1 der Auszubildenden zweijährigen Ausbildungsberufen (Quelle: Herbsterhebungen der Behörde für Bildung und Sport) 05/06 06/07 07/08 Ausbildungsberuf sges. RSA ges. RSA ges. RSA ohsa HSA s- ohsa HSA s- ohsa HSA Änderungsschneider/ Ausbaufacharbeiter/ Bauten- und Objektbeschichter/ Fachkraft Dialogmarketg Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen Fachkraft im Gastgewerbe Fachlagerist/ Fahrradmonteur/ Gesundheits- und Pflegeassistenz Hochbaufacharbeiter/ Kraftfahrzeugservicemechaniker/ Maschen- und Anlagenführer/ Modenäher/ Polster- und Dekorationsnäher/ Produktionsfachkraft Chemie Servicefahrer/ Teilezurichter Tiefbaufacharbeiter/ Verkäufer/ d. An welchen Schulen wurden die zweijährigen Ausbildungsberufe den oben benannten Schuljahren gemesam mit den dreijährigen Ausbildungsberufen unterrichtet und an welchen Schulen existierten separate Klassen für Auszubildende der zweijährigen Ausbildungsberufe? Ob die Beschulung gemesam oder getrennt erfolgt, wird grundsätzlich auf Schulebene Abstimmung mit der Lernortkooperation entschieden. Im Übrigen siehe Antwort zu 2. und 3. Zweijährige Ausbildungsberufe sollen Schülernen und Schüler ansprechen, die im theoretischen Bereich weniger leistungsstark sd und ihnen ee Chance auf een dualen Ausbildungsabschluss und möglichst auch een Übergang zugehörige unverkürzte Ausbildung eröffnen. 2. Wie bewertet der Senat vor diesem Htergrund die gemesame Beschulung der Schülernen und Schüler zweijähriger und regulärer drei- bis dreiehalbjähriger Ausbildungsgänge? 1 ohsa (ohne Hauptschulabschluss); HSA (Hauptschulabschluss); >RSA (mdestens Realschulabschluss) 5

6 Drucksache 19/407 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode 3. Wie und mit welchen Mitteln wird sichergestellt, dass alle Schülernen und Schüler diesem Berufsschulunterricht folgen können? Die mit der Frage implizierte Annahme, dass zweijährige Ausbildungsberufe Schülernen und Schüler ansprechen, die im theoretischen Bereich weniger leistungsstark sd, trifft nicht jedem Fall zu. Bei den Verkäufernen und Verkäufern ist zum Beispiel die Wahl eer zwei- oder dreijährigen Ausbildung sowie der Übergang die dreijährige Form häufig abhängig von personalpolitischen Entscheidungen der Ausbildungsbetriebe. In eigen Berufen (zum Beispiel Fachlagerist) unterscheidet sich das Leistungsniveau der Auszubildenden der Kurz- und Langform so erheblich, dass nur wenigen der Übergang die Langform gelgt. Die gemesame Beschulung wird bevorzugt, wenn die Ordnungsmittel der zweijährigen und dreijährigen Ausbildungsberufe den ersten beiden Jahren identisch sd. Dies ist zum Beispiel bei Verkäufernen und Verkäufern sowie Kraftfahrzeugservicemechanikernen und -mechanikern der Fall. Insbesondere bei eer gergen Zahl Auszubildender ist ee gemesame Beschulung snvoll. Dem unterschiedlichen Leistungsstand der Schülernen und Schüler wird diesen Fällen methodisch auf vielfältige Weise Rechnung getragen zum Beispiel durch Bnendifferenzierung, Teilungsunterricht, Individualisierung, Kompetenzorientierung. Die getrennte Beschulung wird von den Berufsbildenden Schulen gewählt, wenn die Ordnungsmittel nicht aufeander abgestimmt sd, ee hohe Zahl Auszubildender den zweijährigen Berufen vorliegt und/oder das Leistungsniveau den zwei- und dreijährigen Berufen sehr unterschiedlich ist. Kee. 4. Welche Untersuchungen und Evaluationen der Ausbildung zweijährigen Ausbildungsberufen wurden bisher Hamburg durchgeführt? 4.1 Wenn ja, wann, von wem, mit welchen Untersuchungsgegenstand und Ergebnis? 5. Wie viele Absolventen eer zweijährigen Ausbildung sd den letzten drei Jahren im Anschluss an ee erfolgreiche zweijährige Ausbildung ee aufbauende dreijährige Ausbildung übergegangen und wie viele Absolventen sd ee unbefristete Beschäftigung übernommen worden? Bitte absoluten Zahlen und Prozent bezogen auf die Anzahl aller Absolventen angeben. Die zur Beantwortung dieser Frage notwendigen dividualstatistischen Daten werden nicht erhoben. 6. Welche Initiativen wurden seitens der Freien und Hansestadt Hamburg seit 2001 zur Eführung weiterer zweijähriger dualer Ausbildungsberufe unternommen? Initiativ werden kann die Freie und Hansestadt Hamburg Berufen, die nach Landesrecht geregelt sd. So wurde zum Beispiel der zweijährige Beruf Gesundheits- und Pflegeassistent/ nach Landesrecht entwickelt (siehe Drs. 18/4928). Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 7. Welche Notwendigkeiten sieht der Senat zur Eführung weiterer zweijähriger dualer Ausbildungen Hamburg? Für welche Berufe? Von wem sd wann diese Notwendigkeiten gegenüber dem Senat vorgebracht worden? Im Projekt Hamburger Ausbildungsmoderation arbeiten Hamburger Behörden mit der Hamburger Wirtschaft zusammen, um unter anderem über den der Fragestellung genannten Themenkomplex zu beraten. Darüber haus wird auf den Ausbildungskonsens zwischen dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hamburger Wirtschaft vom 28. Juni 2007 verwiesen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 6