TÜRKEI CHANCEN UND HERAUS- FORDERUNGEN FÜR PHOTOVOLTAIK
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- Melanie Stein
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1 TÜRKEI CHANCEN UND HERAUS- FORDERUNGEN FÜR PHOTOVOLTAIK Angelika Baur, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Intersolar,
2 GLIEDERUNG 1. Kurze Einführung dena & Marktreport Türkei - PV 2. Umweltanalyse: Kernfakten zur Türkei (Fokus Strommarkt) 3. Entwicklung der Nachfrage (On- und Off-grid-PV) 4. Angebotsseite 5. Ausblick
3 DIE GESELLSCHAFTER DER DEUTSCHEN ENERGIE-AGENTUR dena Bundesrepublik Deutschland 50 % KfW Bankengruppe 26 % Vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Einvernehmen mit: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Allianz SE Deutsche Bank AG DZ BANK AG 8 % 8 % 8 % Geschäftsführung Ulrich Benterbusch
4 DIE FOKUSTHEMEN UND LEISTUNGSFELDER DER DENA
5 TÜRKEI: KERNFAKTEN Annual solar radiation in kwh/m 2 Source: YEGM (2013) Fläche km² Einwohner (2014) 77,3 Mio. Wirtschaftswachstum (2014) 2,3 % Primärenergieverbrauch (2012) 1.345,6 TWh Industrie Private Haushalte Bruttostrompreis (Ø Januar- Juni 2014) 0,08* 0,12* Installierte PV Kapazität (Oktober 2014) 38 MW Durchschnittliche jährliche solare Einstrahlung kwh/m²
6 TWh PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG UND -VERBRAUCH Primärenergieerzeugung und -verbrauch (2001 bis 2012) 1400,0 1200,0 1000,0 800,0 600,0 400,0 Primärenergieerzeugung Primärenergieverbrauch 200, Quelle: Weltbank (2011, 2014a) Jahr Die Türkei ist Energieimporteur (Primärenergieimportanteil: %) lag die Primärenergieerzeugung bei 368,9 TWh und der Verbrauch bei 1.345,6 TWh. Der Primärenergieverbrauch stieg auf Grund der wachsenden türkischen Wirtschaft sehr viel stärker an, als die Primärenergieerzeugung. Quellen: EIA (2013, 2014), CNBC (2012), Weltbank (2011, 2014a), ETKB (2012a)
7 PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH Anteile einzelner Energieträger am Primärenergieverbrauch von TWh (2011) Gas 32,68 % Wasserkraft 3,99 % Öl 27,00 % Kohle 31,74 % Biomasse 3,15 % Geothermie 0,53 % Solar 0,56 % Wind 0,36 % Anteil der erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft: 4,59 % Fossile Energieträger tragen zu 92 % zur Energiegewinnung bei (Kohle:32 %, Gas: 33 %, Erdöl: 27 %) Erneuerbaren Energien: vorrangig Wasserkraft (4 %) und Biomasse (3 %); Geothermie, Wind- und Solarenergie spielen bislang eine sehr marginale Rolle. Der Anteil der Solarenergie von 0,56 % geht auf die weit verbreitete Nutzung von solarthermischen Anlagen zurück. Quelle: ETKB (2011b)
8 TWh STROMERZEUGUNG UND -VERBRAUCH 230,00 Stromerzeugung und -verbrauch (2001 bis 2012) 210,00 190,00 170,00 150,00 130,00 110,00 Netto-Stromerzeugung Stromverbrauch 90, Jahr Quelle: EIA (2011, 2012, 2014), ETKB (2011a) Laut Grafik scheint die Nettostromerzeugung den Stromverbrauch zu übersteigen. Die Differenz wird jedoch durch Stromnetzverluste annulliert. Um den steigenden Bedarf zu decken, sollen Stromerzeugungskapazitäten ausgebaut und Netzverluste reduziert werden. Quellen: ETKB (2011a), EIA (2014)
9 STROMERZEUGUNG UND -MARKTSTRUKTUR Heizöl 0,99 % Erdgas 31,36 % Installierte Kapazität in Prozent nach Energieträger (68,7 GW, Oktober 2014) Sonstige* 7,31 % Kohle 20,42 % Erneuerbare Energien 39,91 % * Unter Sonstige fallen Diesel, Asphaltit, Naphtha Quellen: TEİAŞ (2014b) Wasserkraft 34,18 % Konventionelle, fossile Kraftwerke tragen ca. 60 % zur Stromerzeugung bei. Der EE-Anteil betrug 2014 rund 27,4 GW: Wasserkraft (34 %), Windkraft (ca. 5 %) Photovoltaik spielt noch eine marginale Rolle (ca. 38 MW, Stand: 10/2014). PV 0,0005 % Wind 5,11 % Geothermie 0,59 % Selbstversorger BOT* Quelle: TEİAŞ (2014b) Stromerzeugung (in GWh) je Marktakteur in 2013 IPP BO* EÜAŞ EÜAŞ TG TOR* Der Anteil der privaten Stromerzeugung stieg von 10 % (1996) auf 62 % (2013) an. Grundlage hierfür war die Schaffung des gesetzlichen Rahmens für die privatwirtschaftliche Stromerzeugung: IPP-Modelle wurden eingeführt. Triebfeder für das Interesse der Privatwirtschaft war die gesicherte Stromabnahme. * Betreibermodelle: Build-Operate-Transfer, Build-Operate, Transfer of Operational Rights Quelle: TEİAŞ (2012a)
10 ORGANISATION DES STROMSEKTORS IN DER TÜRKEI Energieministerium Regulierungs -behörde ETKB EPDK Die ETKB ist das türkische Energieministerium und ist verantwortlich für die Umsetzung der Energiepolitik (EPDK). Die Energiemarkt-Regulierungsbehörde (EPDK) reguliert den Energiemarkt und soll Stabilität und Transparenz garantieren. Erzeugung: 60 % privat* Transport: 100 % staatlich* Großhandel: 65 % privat* Verteilung: 38 % privat* Staatliche Unternehmen EÜAŞ Staatlicher Stromversorger produzierte 39 % des erzeugten Stroms. TEİAŞ Verantwortlich für das Lasten- und Stromnetz- Management. TETAŞ Staatlicher Stromgroßhändler (35,2 % des Markts) TEDAŞ Diesem staatlichen Verteilnetzbetreiber gehören 8 von 21 Verteilerunternehmen. Quellen: ETKB (2012b, 2013), TETAŞ (2012, 2013), ÖİB (2010, 2013)
11 RECHTSLAGE FÜR DIE FÖRDERUNG VON PV 2005: Erneuerbare- Energien-Gesetz (Nr ) Einspeisevergütung für PV von 6-6,5 USct/kWh (ca. 5 und 5,5 - ct/kwh) für zehn Jahre. Hemmnis für die Entwicklung der PV: zu niedriger bzw. unattraktiver Einspeisetarif. 2011: Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz Nr (Gesetz Nr ) Einspeisetarif: 13,3 US-ct/kWh (ca. 10,2 -ct). Local-Content-Bonus: max. 6,2 US-ct/kWh (ca. 4,8 -ct) Laufzeit: 10 Jahre Für Anlagen > 1 MWp werden Lizenzen begrenzt (z. B. 600 MW in 2013) und bestimmte Zielregionen definiert. Seit 2013: Rechtsrahmen für lizenzfreie Anlagen < 1 MW Strom soll überwiegend zur Eigenversorgung dienen. Vergütung: Erzeugter Strom (Überkapazität) wird gemäß dem Einspeisetarif vergütet.
12 kwp MWp ENTWICKLUNG DER OFF- UND ON-GRID-PV Jährliche installierte PV-Kapazität in kwp ( ) On-grid Off-grid On-grid Jährliche installierte PV-Kapazität in MWp ( ) Off-grid 15,65 18, ,50 0,14 0,56 0, Quellen: dena (2013), dena-eigenrecherche (2013 bzw. 2014)
13 MARKTSEGMENTIERUNG ÜBERBLICK Kumulierte installierte PV-Leistung nach Segmenten, ca. 38,4 MW (2014) Privat 0,26 % Private Haushalte ca. 100 kwp Weniger als 1 % Bestehenden Anlagen: Stromversorgung von netzfernen Haushalten Öffentlich 27,28 % Gewerblich 72,46 % Gewerbliche Kunden ca. 28 MWp Öffentliche Kunden ca. 10 MWp Mit 72 % der installierten, kumulierten Kapazität das wichtigste Segment Mehr 75 % der Anlagen wurden zwischen 2010 und 2014 realisiert (z. B. Textil-, Lebensmittelbranche) Das Segment der öffentlichen Kunden (z. B. Flughäfen, Krankenhäuser) zählt wenige große Anlagen. Mehr als die Hälfte der Anlagen wurden von 2012 bis 2014 realisiert. Quellen: dena-eigenrecherche auf Basis von Firmenwebseiten (2013 bzw. 2014), dena- Expertenbefragung (April 2013 bzw. November 2014), INEA (2012)
14 BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT PV-Zulieferer/PV-Komponenten PV-Module BOS Derzeit werden keine Ingots, Wafer oder PV- Zellen in der Türkei produziert. Es gibt vereinzelt Hersteller von PV- Modulkomponenten wie Flachglas, Rahmen und Montagesystemen. Quelle: dena-eigenrecherche (2013 bzw. 2014) auf Basis der Firmenwebseiten Die wichtigsten nationalen Modulhersteller sind Solarturk Enerji, ANEL Enerji und Bereket Enerji. Die Module werden nach internationalen Normen zertifiziert. Die in der Türkei installierten PV- Module wurden bislang jedoch zum Großteil aus dem Ausland (Asien bzw. Europa) importiert. Seit Mitte 2013 hat China Sunenergy mit der Modulproduktion in der Türkei begonnen. Es gibt vereinzelt türkische Firmen im Bereich BOS (z. B.: Inci Aku Co., Mavisis ). Montagesysteme werden auch von türkischen Firmen wie MGS Merkez Galvaniz oder Tekom Puk gefertigt. Der Hauptanteil des Markts wird von ausländischen Firmen dominiert. Wechselrichter und Batteriesysteme werden von internationalen Herstellern bezogen.
15 BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT Handel Großes lokales Distributionsnetzwerk. Internationale Hersteller haben vermehrt Vertriebsabkommen mit lokalen Distributoren geschlossen. EPC Türkische und internationale Firmen mit lokalen Niederlassungen sind auf dem Markt präsent. Die Firmen mit den meisten realisierten Projekten sind ANEL Enerji (TR), Else Enerji (TR) und Halk Enerji (TR). Die EPCs haben überwiegend enge Liefervereinbarungen mit PV- Modulherstellern aufgebaut. O&M Insbesondere im Bereich O&M bestehen Lücken im Angebot. Bislang sind hier vorrangig türkische Firmen tätig. Bei langfristig steigendem Bedarf eröffnen sich hier interessante Perspektiven für internationale Firmen. Quellen: dena-eigenrecherche (2013 bzw. 2014) auf Basis von Firmenwebseiten, dena-expertenbefragung (2013 bzw. 2014), GENSED (2014)
16 Leistung in MW PV-MARKTVOLUMEN IN DER TÜRKEI Prognosen gehen von einem rasanten PV-Marktwachstum aus. Ausbauzahlen weichen aufgrund der fehlenden Marktreife stark ab. Starke Resonanz auf die Ausschreibung von PV-Kapazitäten verzögert Allokation lizenzierten Projekte durch die Regierung kummulierte installierte Leistung in MW jährliche Neuinstallation in MW 1000 Hauptanreize für die Entwicklung des PV- Markts sind der Anstieg des Strombedarfs und der Strompreise, der Einspeisetarif und die Nähe zur EU als Handelspartner. Hemmnisse sind fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, schwerfällige administrative Prozesse und die fehlende Sensibilisierung der Bevölkerung für die PV- Nutzung e 2015e 2016e Jahr Quellen: dena-expertenbefragung (2013 bzw.2014), Apricum (2014), EPIA (2014), PV Magazine (2014) Quellen: TÜIK (2014), EPIA (2014), Apricum (2014), dena-expertenbefragung (November 2014)
17 WEITERE HINWEISE ZU PUBLIKATIONEN Die vorgestellten Ergebnisse sind Auszüge aus dem "Marktreport Türkei - Photovoltaik". Dieser Bericht wurde im Dezember 2014 von der Deutschen Energie-Agentur im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlicht. Weitere relevante Publikationen: Photovoltaik: Marktreports (detaillierte Marktanalysen): Türkei (12/2014), Mexiko (12/2014), Südafrika (08/2014), Brasilien (09/2012) Marktinfos (Kurzstudien) zu 18 Zielländern (12/14), kostenfrei für BSW-Solar-Mitglieder Länderprofile (2014): u. a. Pakistan, Brasilien, Slowakei, Jamaika, Italien, Taiwan, Rumänien, Lettland, Albanien, Montenegro dena-marktanalyse 2014: Weltweite Analyse der Erneuerbare-Energien- Märkte (10/14) Informationen und Kauf über den dena-shop: oder unter
18 KONTAKT Angelika Baur Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) - German Energy Agency Senior Professional Project Manager Renewable Energy and Energy-Efficient Mobility Tel: +49 (0) Fax: +49 (0) baur@dena.de Web:
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