NECKARTAL-RADWEG. Radfahren im Herzen Baden-Württembergs. Wissens- und Sehenswertes auf der Etappe von Oberndorf nach Sulz

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1 NECKARTAL-RADWEG Radfahren im Herzen Baden-Württembergs Wissens- und Sehenswertes auf der Etappe von Oberndorf nach Sulz

2 Seite 2 Unterwegs auf dem Neckartal-Radweg von Oberndorf nach Sulz Malerische Städte und idyllische Dörfer laden zu Entdeckungsreisen am oberen Neckar ein. Die mittelalterlichen Stadtkerne von Rottweil, Sulz und Horb mit Stadtmauern, Türmen und Toren bieten sich Spaziergänge im begehbaren Geschichtsbuch an. Auch für Ritterromantiker und Burgenfans bietet sich allerhand: im oberen Neckartal reihen sich Burgen auf wie Perlen an einer Schnur und blicken teilweise als Ruinen auf den Neckar und seine Zuflüsse herab. Alle diese Burgen wurden zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert erbaut. Auch auf dem Gebiet der Bildenden Kunst hat das Land am oberen Neckar viel zu bieten. Kirchen und Klöster, Museen und Galerien beherbergen Meisterwerke der Bildhauerei und der Malerei. In der Galerie im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt werden Werke der Bernsteinschule ausgestellt, die als eine Keimzelle der Nachkriegskunst gilt. Paul Kälberer, Begründer der Bernsteinschule, hat die Landschaft des oberen Neckars in zahlreichen Bildern festgehalten. Fastnacht, Karneval, Fasching hier gibt es dafür nur einen Namen: die Fasnet. Der obere Neckar gehört zum Kerngebiet der schwäbischalemannischen Fasnet und ist reich an alten und neuen Narrennestern. Die historischen Narrensprünge in Villingen, Rottweil und Oberndorf locken mit ihren jahrhundertealten Traditionen alljährlich Tausende von Besuchern an.

3 Seite 3 Markantes Bild zum Ort an dieser Position mit der Größe (16cm x 5 cm) einfügen und Positionsrahmen entfernen! Oberndorf Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet Immer am Neckar entlang erreichen wir über den Ortsteil Altoberndorf die Stadt Oberndorf - bekannt als Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet und Heimat des Schwarzwälder Boten. Am Stadteingang passieren wir das Freizeitgelände Dollau mit Freibad, Zeltplatz, Minigolf, Kiosk und Wassertretanlage. Ein Abstecher in die Oberndorfer Innenstadt lohnt sich. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sind reichlich vorhanden (Bett+Bike-Betrieb direkt am Radweg). Eine der Hauptsehenswürdigkeiten Oberndorfs ist die im Tal gelegene ehemalige Augustiner-Klosterkirche. Sie ist Teil einer spätbarocken Klosteranlage, die in den Jahren errichtet wurde. Besonders sehenswert sind die meisterlichen Deckenfresken in Chor und Kirchenschiff, die der schwäbische Maler Johann Baptist Enderle im Stil des Rokoko schuf. Die restaurierte Kirche wird heute als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt. Eine Ausstellung im Innenraum gibt Auskunft zu den Fresken und zur Geschichte von Kloster und Kirche. Das nahe gelegene Museum im Schwedenbau vereinigt das Heimatmuseum und das Waffenmuseum der Stadt Oberndorf. Das Museum, das in einem ehemaligen Fabrikgebäude der Mauserwerke untergebracht ist, gibt einen Überblick über die Vor- und Frühgeschichte am oberen Neckar und über die Geschichte der Stadt Oberndorf in Mittelalter und Neuzeit. Die Bestände des ehemaligen Waffenmuseums Oberndorf gehen auf ein 1936 eröffnetes Museum der Mauserwerke zurück. Sie dokumentieren die Entwicklung der Waffentechnik von 1811 bis in die Gegenwart. Gezeigt werden Exponate aller in Oberndorf tätigen Waffenhersteller von der Königlich-Württembergischen Gewehrfabrik bis zu den Firmen Mauser und Heckler & Koch.

4 Seite 4 Sulz Die klassizistische Perle am Neckar Wir verlassen Oberndorf auf der Hölderlinstraße und folgen dem Neckar auf der rechten Seite. Nach leichtem Anstieg fahren wir am Anhang oberhalb des Flusses weiter und erreichen den Oberndorfer Stadtteil Aistaig. Das allmählich weiter werdende Tal bietet spannende Ausblicke auf schroffe Felsformationen wie den Boller Felsen. Der Radweg führt uns mit leichten Wellen aus dem Ort und verläuft - dem Neckarverlauf folgend - durch den Wald. Bevor wir Sulz erreichen, bietet sich ein Ausflug hinauf zur Burgruine Albeck an, die auf einem Berggrat inmitten des gleichnamigen Naturschutzgebiets liegt und einen herrlichen Blick über die Stadt Sulz und das Neckartal bietet. Den Kern der Anlage bildet der große rechteckige Palas. Seine wuchtigen Außenmauern mit den gotischen Fenstern sind noch zweistöckig erhalten. Beeindruckend sind seine spitzbogigen, teilweise wappengeschmückten Zugangsportale, die tief in die Mauern gebauten Fensternischen mit ihren steinernen Sitzbänken, die Überreste eines großen Kamins und die wuchtigen Konsolsteine, die einst die hölzernen Decken trugen. Wir erreichen die Sulzer Innenstadt über die Weilerstraße, die am Solefreibad vorbei führt. Das Stadtbild ist von klassizistischer Regelmäßigkeit geprägt. Durch einen Stadtbrand im Jahr 1794 weitgehend zerstört, wurde Sulz nach einem einheitlichen Plan wieder aufgebaut. Ihren Namen verdankt die Stadt dem Salz, das früher auf dem heutigen Marktplatz hier aus Sole gewonnen wurde. Gasthäuser und Pensionen bieten Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Sehenswert sind unter anderem das Bauernfeind-Museum mit Gemälden des Orientmalers Gustav Bauernfeind, und das Museum Römerkeller im Ortsteil Kastell, in dem die Spuren der römischen Besiedlung dokumentiert sind.

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