Mit ein paar Dosen Lack lassen sich

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1 PROFI PRAKTISCH- Entfetter im Praxiseinsatz: Maschinen entfetten mit Chemie Um Maschinen für eine bevorstehende Lackierung oder Montage komplett zu entfetten, bieten sich spezielle Reinigungsmittel auf Laugenbasis an. Den AT-Spezialentfetter haben wir an einem verölten Motor getestet. Wie solche Mittel eingesetzt werden, wie deren Wirkung ist und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind, lesen Sie in diesem Beitrag. Mit ein paar Dosen Lack lassen sich gebrauchte Schlepper und Maschinen optisch sehr gut wieder herrichten. Die Qualität und der Nutzen einer solchen Lackierung hängen natürlich in erster Linie von der Vorbereitung des Objekts ab. Und die beinhaltet nicht nur das Entrosten, sondern auch die sorgfältige Entfettung sämtlicher Oberflächen. Nicht selten haften hier hartnäckige Beläge aus Öl, Schmierfett und Staub an, die die Maschine über die Jahre sehr gut konserviert haben. Diese Schichten zu entfernen stellt gerade an den schwer zugänglichen Stellen ein Problem dar. Mechanisch kann man hier bestenfalls noch den groben Schmutz beseitigen. Einen Großteil der Ablagerungen kann man sicherlich auch mit dem Wasserstrahl entfernen. Eine fettfreie Oberfläche, auf der mehr als eine Verkaufslackierung halten soll, erhält man so aber mit Sicherheit noch nicht. Auf Fett hält kein Lack, auch wenn das im ersten Moment so aussehen mag. Das Fett versiegelt die Poren in der Metalloberfläche bzw. auf den alten Lackschichten. Der neue Lack legt sich zwar darüber, es kommt aber keine innige Haftung zustande. Wenn sich das Fett mechanisch nicht beseitigen lässt, dann muss Chemie ran. Bei einem Hersteller für Reinigungsprodukte haben wir uns beraten lassen und sind auf einen speziellen Entfetter gestoßen. AT-Spezialentfetter heißt das Mittel. Im 10-Liter-Kanister kostet es ca. 8 DM pro Liter. Nicht ganz preiswert aber wenn s funktioniert, kann man damit leben. Um das herauszufinden, haben wir uns vorab bei einigen Landmaschinen-Werkstätten erkundigt, die das Produkt schon länger einsetzen. Anschließend haben wir es selbst getestet. Unser Eindruck: Die Wirkung des Mittels ist verblüffend. Die Umwelt darf bei dessen Anwendung natürlich nicht gefährdet werden. Wenn starke Ölverschmutzungen gründlich entfernt werden müssen, hilft nur die Chemie weiter. Mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ist das kein Problem. profi 48 Nr. 10/01

2 Die Zusammensetzung und Umweltverträglichkeit des Entfetters Der hier eingesetzte AT-Spezialentfetter ist eine starke Lauge mit dem ph-wert 13. Auf einer intakten Lackschicht oder einer In kleinen Gebinden dürfen die Chemikalien auch mit der Post versendet werden. Der Aufkleber mit dem Hinweis Ätzend sollte ernst genommen werden. Auch die Haut wird entfettet! Metalloberfläche entfernt er alle anhaftenden Restschichten und Verschmutzungen. Als Ergebnis hinterlässt er eine lackierfähige Oberfläche. In konzentrierter Form geht von dieser Lauge natürlich eine Umweltgefahr aus. Bevor sie in die Kanalisation gelangt, sollte sie also unbedingt mit viel Wasser versetzt werden. Handhaben Sie den Entfetter also genauso wie ein Reinigungsmittel für Melkanlagen oder Flüssigfütterungen. Dabei handelt es sich ebenfalls um hochprozentige Säuren und Laugen, die beim Spülvorgang mit viel Wasser versetzt werden, um sie anschließend bedenkenlos in die Kanalisation oder die Gülle zu leiten. Wer mit der Entfetter-Lauge genauso verfährt, darf ebenfalls ein ruhiges Gewissen haben. Groben Schmutz vorher entfernen! Die Wirkung des Mittels ist zwar sehr gut, hat aber auch Grenzen. Man muss es also sachgerecht einsetzen, um ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erlangen. Und dazu gehört im ersten Schritt die Einschätzung des Verschmutzungsgrades. Vielfach haftet an den Gehäusen von Motoren oder Getrieben eine zentimeterdicke Schicht aus Öl und Schmutz. So ein hartnäckiger Belag lässt sich natürlich nicht so ohne weiteres durch einmaliges Einsprühen mit einem Entfetter entfernen. Das Mittel müsste die Um nicht zu viel Chemie einsetzen zu müssen, entfernen Sie groben Schmutz vorab mechanisch. Schicht schon komplett durchdringen, um sie vom Metall abzulösen. Angesichts des Literpreises für das Reinigungsmittel und des Zeitaufwandes wäre das absolut unwirtschaftlich. Vermeiden Sie auch eine zu hohe Belastung der Umwelt. Hier sollte der grobe Schmutz zunächst mechanisch entfernt werden. Glatte Flächen kratzt man am einfachsten mit einem Spachtel ab. Sind die Maschinenteile uneben oder schlecht erreichbar, dann geht man mit dem Hochdruckreiniger vor. Mit einer rotierenden Dreckfräse geht es oft am schnellsten. Wo die Maschinen vorreinigen? Ganz klar, Fette und Öle dürfen in hoher Konzentration nicht ins Grundwasser gelangen. Wenn Sie die Schmutzschicht ohne Wasserstrahl abspachteln oder abbürsten, haben Sie natürlich die Chance, den Schmutz zusammenzufegen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Wer mit dem Hochdruckreiniger arbeiten möchte, der sollte das am besten auf einem vorschriftsmäßigen Waschplatz mit Schlammfang und Ölabscheider tun. Die meisten Lohnunternehmer werden über so eine Einrichtung verfügen, den meisten Landwirten fehlt sie. Letztere haben vielleicht die Möglichkeit, den Waschplatz ihres Landmaschinenhändlers oder Lohnunternehmers kurzfristig anzumieten. Sollte die Entfernung zu groß sein oder der Transport dorthin zu umständlich, dann sollte die Maschinenwäsche wenigstens auf einer befestigten Fläche des Hofes erfolgen, deren Ablauf in einen Güllebehälter mündet. Durch die starke Verdünnung mit der Gülle ist dann kaum noch eine Beeinträchtigung der Umwelt zu erwarten. Natürlich darf die Einleitung solcher Stoffe in die Gülle nicht überhand nehmen. Spritzen Sie die öligen Teile nach Möglichkeit auf einem speziell eingerichteten Waschplatz ab. Die Lieferund Versandadresse: Fa. MexInn Herbert & Kissendorfer GbR Althauser Str Ostrach Tel.: / Fax: / profi 49 Nr. 10/01

3 PROFI PRAKTISCH- Das Aufbringen des Entfetters Je nach Verschmutzungsgrad wird der Entfetter jetzt pur oder aber mit Wasser verdünnt aufgesprüht. Ob und wie stark man verdünnt, hängt natürlich vom Verschmutzungsgrad ab. Die schnellste und intensivste Wirkung wird man sicherlich bei einer höheren Konzentration erwarten können. Um alle Bereiche der Maschine mit dem Entfetter zu erreichen, füllt man ihn am besten in eine preiswerte, aber Chemikalien beständige Kunststoff-Sprühflasche. Kleinere oder besonders stark verfettete Teile können auch kurzerhand mit einem Pinsel eingestrichen werden. Schlecht zugängliche Bereiche der Maschine oder des Fahrzeugs erreichen Sie am besten mit einer Nebelpistole, wie sie sonst zum Einölen von Maschinen genutzt wird. Arbeiten Sie aber nur mit geringem Luftdruck und einer grobtropfigen Einstellung. Vermeiden Sie eine zu starke Zerstäubung. In purer oder verdünnter Form gießen Sie das Reinigungsmittel in die Sprühflasche. Größere Flächen könnten Sie auch mit der Nebelpistole und dem Kompressor einsprühen. Bereiche, die besonders verölt sind oder nicht vorgereinigt werden können, pinseln Sie besser ein. Wichtig ist, dass Sie nicht zu schnell zum Hochdruckreiniger greifen, sondern die unbedingt erforderliche Einwirkzeit des Mittels berücksichtigen. Der Entfetter braucht einige Minuten, um das Fett vom Metall zu lösen. Dass die Reaktion umgehend einsetzt, erkennen Sie daran, dass der Entfetter mit bereits gelöstem Fett in einer milchigen Flüssigkeit vom Metall abläuft. Je nach Außentemperatur sind das einige Minuten aber auch nicht viel mehr. Warmes Wetter beschleunigt den Lösungsvorgang. Kurz bevor der Entfetter und das gelöste Öl-Fett-Gemisch wieder antrocknen, spritzen Sie alles mit dem Hochdruckreiniger ab. Wenn die Entfettung gelungen ist, wird eine auffällig stumpfe, manchmal auch weißgraue Oberfläche zurückbleiben. Das ist schon ein gutes Zeichen. Je nachdem, wie alt und wie intensiv die Fettverschmutzung war, werden Sie gelegentlich damit rechnen müssen, dass die Fläche trotzdem noch nicht ganz fettfrei ist. Solange Wassertropfen noch abperlen, ist das Fett nicht vollständig beseitigt. D. Renfert-Deitermann Der Entfetter muss einwirken Aufgrund der kurzen Einwirkzeit können Sie zusehen, wie sich Öl und Fett lösen. Die Schlussreinigung der Maschine Mit dem Hochdruckreiniger wird der Ölschlamm rückstandsfrei abgewaschen. Welche Schutzausrüstung ist erforderlich? Bei dem Entfetter handelt es sich um eine konzentrierte Lauge, die nicht nur der Metalloberfläche jegliches Fett entzieht, sondern auch der Haut. Um Verätzungen vorzubeugen, sollten Sie den direkten Kontakt mit der Haut deshalb unbedingt vermeiden. Eine gute Schutzbrille, lange Gummihandschuhe und Gummi stiefel sind unverzichtbar. Fotos: Tovornik Vor allem beim Aufsprühen des Konzentrats, aber auch beim anschließenden Abspülen sollten Sie deshalb unbedingt lange Gummihandschuhe, eine seitlich geschlossene Schutzbrille, Stiefel und am besten auch einen wasserdichten Schutzanzug tragen. profi 50 Nr. 10/01

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