Lyonel-Feininger-Galerie Museum für grafische Künste

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Klara Lenz
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März 2016, 19 Uhr Pressegespräch nach Vereinbarung Schlossberg 11 06484

1 Lyonel-Feininger-Galerie Museum für grafische Künste 19. März bis 30. Mai 2016 Eröffnung: 18. März 2016, 19 Uhr Pressegespräch nach Vereinbarung Schlossberg Quedlinburg Telefon: +49 (0)3946 / Fax: +49 (0)3946 / manuela.winter@sds-feininger-galerie.de

2 »WALDSTAUB. Pastelle von Wieland Payer«Für die zeitgenössische Kunst spielt das Pastell kaum eine Rolle mehr. Sie ist zur Laientechnik heruntergekommen, deren Werkzeuge man über amazon bestellen kann, inklusive einer Gebrauchsanleitung ( Brillante Motive einfach gemacht ). Wenn Wieland Payer im 21. Jahrhundert das Pastell favorisiert, muss er also ein Konzept verfolgen, das den Status quo der Technik auf ihre mediale und funktionale Zuständigkeit neu untersucht. Und tatsächlich greift er die Wesensbestimmung des Pastells überall an. Etwa das Diktum von Intimität und begrenztem Format, die Stellung zwischen Zeichnung und Malerei oder die scheinbare Untauglichkeit für das Landschaftsbild. Payers Vorgehen ist dabei von subtiler, unaufgeregter und missionsloser Folgerichtigkeit. Er ist ein Zeichner und gibt die Spur der Hand so wenig auf wie die Bedeutung der Linie für die Bildgestalt. Auch der durchscheinende Papiergrund wird als konstituierendes Element der bildlichen Raumbestimmung einbezogen. Der sichtbare Auftrag, die pulvrige Struktur der Linien, die Leuchtkraft feinster Details, die Transparenz der übereinander gelagerten Kreideformationen, der Papierkörper und seine geschöpfte Oberfläche bestätigen unbedingt den Grundcharakter der Zeichnung. Indem Payer sie aber auf großformatige Bildträger kaschiert, dehnt er das Strukturfeld der Ausarbeitung überraschend aus. Die schiere Flächenbehauptung verschiebt den Akzent von der Zeichnung wieder in Richtung Malerei, gerade weil oder obwohl das trockene Oberflächenmilieu die Künstler über 300 Jahre lang davon abgehalten hat, genau das zu tun. Aus dem medialen Hybrid: Pastell = Zeichnung + Malerei schafft Payer einen weiteren: Ereignisbild und Landschaft kristallisieren zu Ereignislandschaften aus, in deren Brechungen Versatzstücke von Naturbildern aneinander geraten. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen- Anhalt, dem Angermuseum Erfurt - Kunstmuseum der Landeshauptstadt und dem Leonhardi-Museum Dresden. Es erscheint ein Katalog. Wieland Payer Öffnung, 2014 Pastell und Kohle auf Papier 68 x 115 cm

Wieland Payer 1981 Geburt in Erfurt 2000 Beginn eines Architekturstudiums an der TU Dresden 2002 Aufnahme des Studiums der freien Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein

3 Wieland Payer 1981 Geburt in Erfurt 2000 Beginn eines Architekturstudiums an der TU Dresden 2002 Aufnahme des Studiums der freien Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle 2006/07 Auslandsjahr an der Accademia di Belle Arti, Rom 2009 Diplom der freien Kunst an der Burg Giebichenstein Halle bei Prof. Thomas Rug 2011 MA Fine Art, Royal College of Art, London lebt und arbeitet in Erfurt und Dresden Wieland Payer, Gipfel, 2015, Pastell auf MDF, d 120 cm, Foto: Herbert Boswank

Wieland Payer, Nebel, aus der Serie Colloro,

cm, Wieland Payer, Display, aus der Serie

40 x 60cm, Wieland Payer, Tor, 2015, Pastell

58 cm, Wieland Payer, Rain, 2015, Pastell

4 Wieland Payer, Nebel, aus der Serie Colloro, 2014, Pastell und Kohle auf Papier, 40 x60 cm, Wieland Payer, Display, aus der Serie Colloro, 2014, Pastell und Kohle auf Papier, 40 x 60cm, Wieland Payer, Tor, 2015, Pastell und Kohle auf MDF, 70 x 50cm,, Foto: Herbert Boswank Wieland Payer, Der Baum, 2014, Pastell und Kohle auf Papier auf MDF, 125 x 58 cm, Wieland Payer, Rain, 2015, Pastell und Kohle auf MDF, 70 x 120 cm,, Foto: Herbert Boswank

5 »LICHTFELD. Fotografien von Hiroyuki Masuyama«Er reiste von London durch Deutschland über die Schweiz bis nach Rom, wo er in tausenden Bleistiftskizzen Naturszenerien, das Meer und Schiffe sowie Ortsansichten festhielt. Die Wärme des südlichen Lichts hinterließ einen derart tiefen Eindruck, dass der Künstler ihn - nach England zurückgekehrt in kühne Visionen ausdehnte. Autonome Farbbehandlung und gegenständliche Auflösung im Licht gewannen gegenüber dem Motiv zunehmend an Bedeutung, weshalb die Impressionisten und die abstrakt arbeitenden Künstler des 20. Jahrhunderts ihn auch als einen Vorreiter betrachteten. Die Rede ist von Joseph Mallord William Turner ( ). Fast 200 Jahre später begab sich Hiroyuki Masuyama mit Reproduktionen von Turners Skizzen auf dieselbe Reise und fotografierte gleichfalls in tausenden Kleinstaufnahmen die Originalschauplätze, die Turners Bildern zugrunde lagen. Danach kompilierte Masuyama am Computer seine Skizzen zu perfekten Bildmasken der Turner-Werke. Erst auf den zweiten Blick geben Masuyamas Montagen die Veränderungen der letzten 200 Jahre frei: Betonierte Serpentinen schlängeln sich durch die Berge, die Architekturen sind verändert Die von Turner evozierte Stimmung jedoch wird durch Masuyamas Konzept in eine neue Bild-Unwirklichkeit gesteigert. Die in Lichtkästen präsentierten Ansichten überstrahlen die Referenzgemälde und erweitern sie so um eine Dimension. Den Bezug zu Werken der Kunstgeschichte exerziert Masuyama ebenso an Caspar David Friedrich ( ) durch. Ausgangspunkt ist immer die Reise zu den Orten der Motive, um Zeitgenossenschaft und Gewesenes als Formen ihrer unterschiedlichen Herstellung sichtbar zu machen. Die so verschmolzenen Raum- und Zeitebenen unterstreichen: Kunst hat immer nur eine Gegenwart. Es ist die, in der das Denken über sie stattfindet. Hiroyuki Masuyama, nach J.M.W. Turner, From Chambave Looking down the Val d Aosta towards Ussel, 1836, 2014, C-Print/Diasec/LED Lightbox, 24,1 x 30 x 4 cm, courtesy Galerie Rothamel

Hiroyuki Masuyama 1968 geboren in Tsukuba, Japan 1987 1991 Studium der Ölmalerei an

Universität der Künste, Tokio 1995 1999 Aufenthaltsstipendium des DAAD an der

Kunsthochschule für Medien, Köln lebt und arbeitet in Düsseldorf www.hiroyukimasuyama.

Turner, Lake Lucerne from Brunnen, 1844, 2014, CPrint/Diasec/LED Lightbox, 24,6 x

6 Hiroyuki Masuyama 1968 geboren in Tsukuba, Japan Studium der Ölmalerei an der Universität der Künste, Tokio Studium der Wandmalerei an der Universität der Künste, Tokio Aufenthaltsstipendium des DAAD an der Kunstakademie Düsseldorf Studium für Fotografie und Film an der Kunsthochschule für Medien, Köln lebt und arbeitet in Düsseldorf Hiroyuki Masuyama, nach J.M.W. Turner, Lake Lucerne from Brunnen, 1844, 2014, CPrint/Diasec/LED Lightbox, 24,6 x 30,8 x 4 cm, courtesy Galerie Rothamel Demnächst 25. Juni 28. September 2016»30 JAHRE GALERIE. Feininger in Quedlinburg30 MEISTERWERKE. Die Kupferstichsammlung Quedlinburg«

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