Webseiten zu Primärenergiebilanz und Treibhausgasbilanz
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- Jobst Hartmann
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1 Stadt Zürich Umwelt- und Gesundheitsschutz Geschäftsbereich Energie Walchestrasse 31 Postfach, 8021 Zürich Tel Fax Webseiten zu Primärenergiebilanz und Treibhausgasbilanz Begleitende Informationen zur Medienmitteilung 2000-Watt-Gesellschaft: Eine durchzogene Bilanz vom 6. Juli.2017 Der Umwelt und Gesundheitsschutz Zürich UGZ wird die aktuellen Zahlen der 2000-Watt- Indikatoren und deren Interpretation am 6. Juli 2017 am Morgen auf seinem Webauftritt publizieren. Die Inhalte der beiden Webseiten Primärenergiebilanz und Treibausgasbilanz sind in diesem Dokument wiedergegeben. Die in diesem Dokument enthaltenen Grafiken sowie deren zugrundliegenden Zahlentabellen sind im Dokument Energiestatistik_15_16_Grafiken_Zahlen.pdf in grösserer Auflösung verfügbar.
2 2/9 1 Webseite Primärenergiebilanz Die Webseite wird am 6. Juli 2017 am Morgen aktualisiert. Das Wichtigste in Kürze Der Primärenergieverbrauch der Stadt Zürich hat seit 1990 um 1300 Watt abgenommen. Im Mittel der letzten fünf Jahre beanspruchten die Zürcherinnen und Zürcher rund 3900 Watt Primärenergie pro Person. Schweizweit liegt der Wert bei etwas unter 5000 Watt pro Person (Siehe auch Der Abwärtstrend der letzten Jahre ist erstens auf die Ökologisierung des Strommixes zurückzuführen.seit 2015 beliefert ewz die Privatkundschaft sogar ausschliesslich mit Ökostrom. Zweitens konnte im Gebäudebereich in den vergangenen Jahren kontinuierliche Energie eingespart werden durch Sanierungen von Fenstern, Dach und Fassaden und durch Ersatzneubauten. Bei der Mobilität ist der Verbrauch seit 1990 um rund 13 Prozent gesunken. In den letzten Jahren stagniert die Abnahme jedoch. Die Schweiz gesamthaft verzeichnet einen leichten Anstieg. Der Anteil erneuerbarer Energie hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt von 11 Prozent auf über 25 Prozent. Der Grund hierfür ist allen voran die Ökologisierung des Stroms. Jährliche Werte schwanken witterungsbedingt stark und sind mit Vorsicht zu interpretieren. In den Jahre 2014 und 2015 waren die Winter überdurchschnittlich warm, was sich in einem deutlich geringeren Verbrauch manifestierte. Das Jahr 2016 lag klimatisch wieder im langfristigen Mittel. Ausschlaggebend für die Trendbetrachtung ist jedoch die langfristige Entwicklung. Das Zwischenziel für das Jahr 2020, nur noch 4000 Watt zu verbrauchen, scheint aktuell erreichbar. Das langfristige Ziel bleibt jedoch eine Herausforderung. Um dieses zu erreichen, sind alle gefragt die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner, denn die Bedürfnisse an Konsum und Komfort beeinflussen massgeblich den Energieverbrauch.
3 3/9 Weiterführende Informationen Definition Primärenergiebilanz Als Primärenergie wird in der 2000-Watt-Methodik die gesamte Energie bezeichnet, die im ursprünglichen Energieträger enthalten ist, zuzüglich der Energie, die für die Gewinnung, Umwandlung und Nutzung aufgewendet werden muss. Die Primärenergie wird aus der Endenergiebilanz berechnet, mithilfe der sogenannten Primärenergiefaktoren, welche für jede einzelne Form von Endenergie definiert sind (siehe auch Bilanzierungskonzept der 2000-Watt-Gesellschaft). Die Zahlen werden nicht klimakorrigiert.
4 4/9 Als erneuerbare Energien gelten beispielsweise Sonnenenergie, Windkraft und nachwachsende Biomasse. Der Primärenergiebedarf berücksichtigt nur die direkt für energetische Zwecke eingesetzte Energie (Heizung, Warmwasser, Prozessenergie, Strom und Treibstoffe). Gemäss Bilanzierungsvorgaben ist in diesem Indikator die Primärenergie aus nicht-energetischen Nutzungen (z. B. Konsum, Nahrung) nicht einbezogen. Die Zahlen können für Zürich nicht ermittelt werden. Es gibt aber Abschätzungen auf nationaler Ebene, welche auf Basis der Import-Exportstatistik der Schweiz berechnet wurden. Stromverbrauch Der Stromverbrauch der Stadt Zürich, abgeleitet aus der Endenergiebilanz, ist im Zeitraum zwischen 1990 und 2016 leicht angestiegen. Auf die Einwohnerinnen und Einwohner umgerechnet konnte eine Stabilisierung beim Stromverbrauch erreicht werden, obwohl im gleichen Zeitraum Stromanwendungen zugenommen haben. In den letzten Jahren ist sogar ein leichter Abwärtstrend beim Verbrauch pro Einwohnenden festzustellen. Strommix und Anteil erneuerbarer Strom Die Zusammensetzung des Stommix hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Seit beliefert das städtische Elektrizitätswerk ewz alle Haushalte und die privaten Kundinnen und -kunden, die nicht selber ihren Stromanbieter wählen können, ausschliesslich mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Der Anteil an Strom aus Wasserkraft ist infolge von rund 60 Prozent auf 77 Prozent gestiegen, der Anteil an Strom aus Kernkraft von rund 27 Prozent auf unter 10 Prozent gesunken. Strom aus Kernkraft hat einen wesentlich höheren Primärenergiefaktor als Strom aus Wasserkraft (Faktor 3). Diese Verlagerung führt damit zu einer Reduktion des Primärenergieverbrauchs beim Strom zwischen 2014 und 2016 um rund 320 Watt. Der positive Effekt dieser Ökologisierung der Stromprodukte für Private wird jedoch durch die Strommarktliberalisierung gedämpft. Seit einigen Jahren können Grosskunden frei entscheiden, bei welchem Anbieter sie Strom beziehen. Da für den Strom, der nicht bei ewz bezogen wird, nur die Menge, nicht aber die Qualität bekannt ist, wird hierfür in der Statistik der durchschnittliche Strommix im europäischen Markt eingesetzt. Dieser enthält einen erheblichen Anteil an fossil erzeugten Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken. Der Anteil «Strommix Europa» am Gesamt-Stromverbrauch der Stadt Zürich ist daher in den letzten Jahren kontinuierlich auf über 8 Prozent gestiegen. Einsparungen im Gebäudebereich Im Gebäudebereich konnte der Primärenergieverbrauch durch verschiedene Massnahmen reduziert werden: die wärmetechnische Sanierung von Bauten, der vermehrten Einsatz von Fernwärme, der Ersatz von Ölheizungen durch Gas- und Wärmepumpenheizungen und die
5 5/9 Errichtung von Ersatzneubauten. Es wird aber auch vermutet, dass die positiven Effekte durch gestiegene Komfortansprüche wie höhere Raumtemperaturen, grössere Flächen und längere Heizperioden zum Teil kompensiert werden. Verbrauch beim Verkehr leicht gesunken Beim Verkehr ist der Primärenergieverbrauch zwischen 1990 und 2016 in der Stadt Zürich leicht gesunken, in der Schweiz hingegen weiterhin gestiegen. Grund sind die geringere Zunahme beim motorisierten Verkehr und die vermehrte Nutzung von ÖV und Velo in Zürich. Wo steht Zürich auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft? Der Masterplan Energie definiert als Zwischenziel für 2020 einen Energieverbrauch von 4'000 Watt pro Person. Dieses Zwischenziel scheint aktuell erreichbar. Das langfristige Ziel bleibt jedoch eine Herausforderung. Es braucht daher weitere Massnahmen in sämtlichen energierelevanten Sektoren. Da die Handlungsspielräume der Stadt Zürich in einigen Bereichen beschränkt sind (z. B. Flugverkehr, Effizienz im Strombereich), ist die Stadt Zürich auf entsprechende Anstrengungen des Kantons Zürich, des Bundes und aller Einwohnerinnen und Einwohner angewiesen. Klimatische, ökonomische und energiepolitische Faktoren Die Witterung bestimmt die Nachfrage nach Raumwärme oder -kühlung und Warmwasser. Der Energieverbrauch aufeinanderfolgender Jahre kann daher witterungsbedingt stark schwanken und ist mit Vorsicht zu interpretieren. In einer langfristigen Betrachtung verliert der Einfluss der Witterung jedoch an Bedeutung. In der Stadt Zürich ist seit 2000 die Wohnbevölkerung um 15 %, die Anzahl Beschäftigte um über 18 % und das Bruttoinlandprodukt um über 30 % gestiegen. Die Energiepreise haben sich seit 2000 uneinheitlich entwickelt: Strom +0.6 %, Benzin %, Diesel +0.6 %., Heizöl +36 %, Erdgas +50 %, Fernwärme +39 %, Holz +18 %.
6 6/9 2 Webseite Treibhausgasbilanz Die Webseite wird am 6. Juli 2017 am Morgen aktualisiert. Das Wichtigste in Kürze Die Treibhausgasemissionen in der Stadt Zürich haben seit 1990 deutlich abgenommen. Im Mittel der letzten fünf Jahre setzten die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt rund 4,7 Tonnen Treibhausgase pro Person und Jahr frei. Das sind etwa 1,5 Tonnen weniger als vor 25 Jahren. Jährliche Werte schwanken witterungsbedingt stark und sind mit Vorsicht zu interpretieren. In den Jahre 2014 und 2015 waren die Winter überdurchschnittlich warm, was sich in einem deutlich geringeren Heizbedarf und somit auch weniger Treibhausgasen manifestierte. Das Jahr 2016 lag klimatisch wieder im langfristigen Mittel. Ausschlaggebend für die Trendbetrachtung ist jedoch die langfristige Entwicklung. Vor allem im Gebäudebereich konnten durch Sanierungen und Umstellung auf nachhaltige Energieträger Treibhausgase eingespart werden. Die Stadt Zürich wird es voraussichtlich nicht schaffen, das Zwischenziel für das Jahr 2020, nur noch 4 Tonnen Treibhausgase freizusetzen, zu erreichen. Auch das langfristige Ziel bleibt eine grosse Herausforderung. Die Roadmap 2000-Watt- Gesellschaft der Stadt Zürich zeigt jedoch, dass die Ziele grundsätzlich und auf lange Frist erreichbar sind. Alle sind jetzt gefragt die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner, der Bund, der Kanton und die Wirtschaft.
7 7/9 Weiterführende Informationen Definition Treibhausgasbilanz Die aktuelle Treibhausgasbilanz der Stadt Zürich wird gemäss 2000-Watt-Methodik aus dem Endenergieverbrauch von Haushalten, Verkehr und Wirtschaft hochgerechnet. Dabei werden auch diejenigen Treibhausgasemissionen berücksichtigt, welche durch Herstellung, Transport und Verarbeitung der Energieträger verursacht werden (siehe auch Bilanzierungskonzept der 2000-Watt-Gesellschaft). Gemäss Bilanzierungsvorgaben sind in diesem Indikator die Treibhausgasemissionen aus nicht-energetischen Nutzungen (z. B. Konsum, Nahrung) nicht einbezogen. Die Zahlen können für Zürich nicht ermittelt werden. Es gibt aber Abschätzungen dazu auf nationaler Ebene, welche auf Basis der Import-Exportstatistik der Schweiz berechnet wurden.
8 8/9 Der Flugverkehr wird in der Treibhausgasbilanz berücksichtigt, indem der bevölkerungsproportionale Anteil des in der Schweiz ausgeschenkten Kerosins in die Bilanz einbezogen wird. Deutliche Senkung im Gebäudebereich Der Hauptanteil der Senkung der Treibhausgasemissionen liegt im Gebäudebereich. Einerseits führten die wärmetechnische Sanierung von Bauten und die Errichtung von Ersatzneubauten zu einer Reduktion des Wärmebedarfs. Andererseits trugen der vermehrte Einsatz von Fernwärme und der Ersatz von Ölheizungen durch Gasheizungen und Wärmepumpenheizungen zu einer weiteren Senkung der Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen bei. Leichte Senkung beim Verkehr Die Treibhausgasemissionen im Bereich Mobilität sind in der Stadt Zürich zwischen 1990 und 2016 leicht gesunken im Gegensatz zur gesamten Schweiz, wo weiterhin ein Anstieg verzeichnet wird. An den gesamten Treibhausgasemissionen in der Stadt Zürich hat der Verkehr einen Anteil von rund 40 Prozent. Damit kann und muss die Mobilität auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft eine wichtige Rolle übernehmen. Liberalisierung Strommarkt Mit der Liberalisierung des Strommarkts für Grosskunden wächst der Anteil an unbekanntem Strom, welchen Grosskunden in der Stadt Zürich von anderen Anbietern als ewz beziehen. Für diesen Anteil des Stroms, dem keine Qualität zugeordnet werden kann, wird gemäss Bilanzierungsvorgaben der EU-Strommix eingesetzt. Dieser enthält einen erheblichen Anteil an Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken, was zu einem deutlich sichtbaren Anstieg der Treibhausgasemissionen beim Strom führt. Wo steht Zürich auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft? Die Stadt Zürich verzeichnet in der Klimapolitik mindestens Teilerfolge. So konnten die Treibhausgasemissionen bis 2014 um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden. Die Erreichung des Zwischenziels 2020 von 4 Tonnen Treibhausgasemissionen pro Person und Jahr ist jedoch in Frage gestellt. Und auch das langfristige Ziel von 1 Tonne bis 2050 ist eine grosse Herausforderung. Hier bedarf es noch einiger Anstrengungen. Massnahmen müssen in sämtlichen energierelevanten Sektoren ergriffen werden. Da die Handlungsspielräume der Stadt Zürich in einigen Bereichen beschränkt sind (z. B. Flugverkehr, Effizienz im Strombereich), ist die Stadt Zürich auch auf entsprechende Anstrengungen des Kantons, des Bundes und aller Einwohnerinnen und Einwohner angewiesen.
9 9/9 Klimatische, ökonomische und energiepolitische Faktoren Die Witterung bestimmt die Nachfrage nach Raumwärme oder -kühlung und Warmwasser. Der Energieverbrauch aufeinanderfolgender Jahre kann daher witterungsbedingt stark schwanken und ist mit Vorsicht zu interpretieren. In einer langfristigen Betrachtung verliert der Einfluss der Witterung jedoch an Bedeutung. In der Stadt Zürich ist seit 2000 die Wohnbevölkerung um 15 %, die Anzahl Beschäftigte um über 18 % und das Bruttoinlandprodukt um über 30 % gestiegen. Die Energiepreise haben sich seit 2000 uneinheitlich entwickelt: Strom +0.6 %, Benzin %, Diesel +0.6 %., Heizöl +36 %, Erdgas +50 %, Fernwärme +39 %, Holz +18 %.
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