Edda Reschke aus Bunter Schmetterling und schwarzer Vogel. Stille: ca. 1 Minute

Transkript

1 Ökumenischer Gedenkgottesdienst des Hospiz Arista und des ambulanten Hospizdienstes Ettlingen am Donnerstag, 1. März 2008 um 18:00 Uhr in der Johanneskirche in Ettlingen Material: Teelichter, Gläser, Osterkerze, 9 mittlere Kerzen, Erinnerungsbuch, Kerze und Glas des Hospizes, Tulpen; Narzissen, Liedzettel (150 Stück), Liste der Verstorbenen, Notenständer Mit dem Erinnerungsbuch, der Kerze des Hospizes, der Osterkerze und der Tulpen/Narzissen für jeden Verstorbenen des vergangenen Jahres wird im Altarbereich eine Mitte gestaltet. Glockengeläut um 18:00 Uhr Während dem Läuten entzünden Ingrid und Paul mit dem Licht der Osterkerze die neun anderen Kerzen. Text... und ich lache und weine Bei unserer Geburt wird uns eine ganze Welt geschenkt. Es gilt sie zu begreifen, denn diese sichtbare Welt ist ein Spiegel der unsichtbaren. In ihr wird meine unsterbliche Seele sichtbar, indem ich lache und weine in dieser Welt, lebe und sterbe. Ich bin geboren und komme in diese Welt, oder kommt diese Welt zu mir? Das Lachen und Weinen Leben und Sterben. Gehöre ich der Welt oder gehört diese Welt mir? Das Lachen und Weinen Leben und Sterben. Mir gehört das Gold der Sonne das Silber des Mondes die Sehnsucht der Sterne die Farben der Welt die Schwärze der Nacht das Glitzern der Perlen verborgen im See denn ich habe alles gesehen und niemand kann es mir nehmen. Das Lachen und Weinen das Leben und Sterben im ewigen Kreis Edda Reschke aus Bunter Schmetterling und schwarzer Vogel Stille: ca. 1 Minute

2 Begrüßung Von dem Menschen, den du geliebt hast, wird immer etwas in deinem Herzen zurückbleiben etwas von seinen Träumen etwas von seinen Hoffnungen etwas von seinem Leben alles von seiner Liebe. Irmgard Erath Dieser Text stand auf Ihrem Einladungsbrief zu unserem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Gäste des Hospiz Arista und des ambulanten Hospizdienstes in Ettlingen. In unserer Mitte liegt das Erinnerungsbuch mit den Namen unserer Gäste, daneben brennt die Kerze, die immer dann entzündet wurde, wenn ein Gast gestorben war. Das Licht dieser Kerze soll auch heute noch einmal für all diese Menschen leuchten und es soll auch unsere Herzen hell machen. Beginnen wir diesen Erinnerungsgottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Meine Zeit steht in deinen Händen. Singen wir miteinander dieses Lied. Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen 644 1/3 (Orgel und Violine) Einführung Wenn wir heute zusammenkommen, um noch einmal an unsere Familienangehörigen, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner, Freundinnen und Freunde, an unsere Hospizgäste zu denken, dann dürfen wir dies auch in Dankbarkeit tun, dass wir mit Ihnen auf einem gemeinsamen Weg sein durften. Wir dürfen dankbar zurückschauen, dass sie uns vieles geschenkt haben, das in unseren Herzen weiterleben wird. In meiner Hand halte ich eine Tulpenzwiebel. Von außen betrachtet sieht sie tot aus. Doch wir wissen, wenn sie im Winter die Kälte und im Frühjahr die Wärme erfährt, so entsteht daraus eine blühende Tulpe. Hier vorne stehen ganz viele blühende Tulpen und Narzissen. Sie drücken unsere christliche Hoffnung aus, dass unsere Verstorbenen wie die Tulpen vom Tod zum Leben gelangen, dass sie das Leben in Fülle erfahren. Herr unser Gott, du kennst unsere Gedanken, sie gehen zurück zu den Menschen, deren Leben wir nicht festhalten konnten, und mit denen wir doch verbunden sind. Da sind Mütter und Väter, Töchter und Söhne, Frauen und Männer, Freundinnen und Freunde. Wir haben Gesichter vor Augen, Stimmen im Ohr, Hände, an die wir uns erinnern, und ihre ganz eigene Art Gott, sie fehlen uns.

3 Überleitung zu den Namen Wir werden jetzt die Namen der verstorbenen Hospizgäste vorlesen und für jeden ein Teelicht mit dem Licht der Osterkerze entzünden. Mit dieser Geste möchten wir sie dem Licht Gottes anvertrauen. Es werden jeweils Namen vorgelesen, dabei wird jeweils ein kleines Teelicht an der Kerze entzündet. Nach einem kurzen Text singen wir das Kyrie eleison Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht, Wenn wir müde sind und Kraft brauchen, Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen, Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden,

4 FÜR ALLE UNSERE VERSTORBENEN So lange wir leben werden sie auch leben, denn sie sind nun ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern. Lied: Nehmt Abschied Brüder (Orgel und Violine) Biblischer Text aus Psalm 139 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir Gott, du kennst mich, Du achtest auf mich. Nie gibst du mich verloren. Ich sitze oder stehe, ich liege oder gehe, du hältst deine Hand über mir. Alle meine Wege sind dir bekannt. Alles, was ich denke und sage: Du kennst es. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir Wenn ich in Schwierigkeiten bin, willst du mich begleiten. Wenn ich nicht aus noch ein weiß und mich am liebsten verstecken möchte, so bleibt dir meine Not nicht verborgen. Du achtest auf mich. Nie gibst du mich verloren. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Wort des lebendigen Gottes Kurze Ansprache (4 5 Minuten) Fürbitten: Bleibe du bei uns, gib uns Halt, unseren Gedanken und Worten und unseren Herzen. Halte uns aus, unsere Fragen, unser Schweigen, unsere Erschöpfung, unser Nichtmehrwollen. 15 Sekunden Stille

5 Lass nicht nach, Gott, wenn wir Zeit brauchen, nach uns zu suchen, komm und sprich uns an, klopfe an, richte uns auf, gib uns den Stubs, den wir brauchen. 15 Sekunden Stille Hilf uns, wenn wir aufbrechen, um andere zu trösten, steh allen bei, die Sterbende begleiten und Trauernde besuchen, die deren Wege mitgehen. Gib ihnen Beharrlichkeit, Licht, klare Gedanken, ein weites Herz, das rechte Wort und die rechte Zeit, und die Stille zuzuhören. Bleibe du dabei, im Nahesein und im Loslassen. 15 Sekunden Stille In deine Hände befehlen wir die, die nicht mehr bei uns sind, deine Hände reichen weiter, bewahre du sie an deinem Herzen. Nun reichen wir uns die Hände und beten mit deinen Worten: Vater unser: alle Lied: Bewahre uns Gott 171 1/2/4 (Orgel und Violine) Segen Gemeinsam: Bewahre uns Gott, behüte uns Gott, sei mit uns auf unseren Wegen. Dazu segne und bestärke uns der lebendige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen Mitteilungen Dank: Musiker, Vorbereitungsteam, Einladung zur Begegnung in der Scheune, Hinweis auf das Trauercafé; Tulpen/Narzissen mit nach Hause nehmen, die Gottesdienstbesucher sollen sich ins Abschiedsbuch eintragen, die Kollekte am Ausgang ist für die Hospizarbeit in Ettlingen bestimmt: Musikstück: Violine (Solo) (Der Mond ist aufgegangen);danach Orgel ca. 10 Minuten

6 Herr unser Gott, du kennst unsere Gedanken, sie gehen zurück zu den Menschen, deren Leben wir nicht festhalten konnten, und mit denen wir doch verbunden sind. Da sind Mütter und Väter, Töchter und Söhne, Frauen und Männer, Freundinnen und Freunde. Wir haben Gesichter vor Augen, Stimmen im Ohr, Hände, an die wir uns erinnern, und ihre ganz eigene Art Gott, sie fehlen uns. Bleibe du bei uns, gib uns Halt, unseren Gedanken und Worten und unseren Herzen. Halte uns aus, unsere Fragen, unser Schweigen, unsere Erschöpfung, unser Nichtmehrwollen. Lass nicht nach, Gott, wenn wir Zeit brauchen, nach uns zu suchen, komm und sprich uns an, klopfe an, richte du uns bitte auf. Hilf uns, wenn wir aufbrechen, um andere zu trösten, steht allen bei, die Sterbende begleiten und Trauernde besuchen, die deren Wege mitgehen, sie aushalten und ein Stück Wegs auf sich nehmen. Gib ihnen Beharrlichkeit, Licht, klare Gedanken, ein weites Herz, das rechte Wort und die rechte Zeit, und die Stille zuzuhören. Bleibe du dabei, im Nahesein und im Loslassen.

7 In deine Hände befehlen wir die, die nicht mehr bei uns sind, deine Hände reichen weiter, bewahre du sie an deinem Herzen. Nun reichen wir uns die Hände und beten mit deinen Worten... Aus: Gottesdienst für Trauernde am in St. Marien in Göppingen Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommerserinnern wir uns an sie Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht, Wenn wir müde sind und Kraft brauchen, Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen, Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden, So lange wir leben werden sie auch leben, denn sie sind nun ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern. Aus "Tore des Gebets", reformiertes jüdisches Gebetsbuch