DRUCKEN FOLIENTRANSFERDRUCK

Transkript

1 DRUCKEN Drucken ist das partielle Einfärben von Stoff. Der Farbstoff wird mithilfe einer Druckpaste aufgetragen und fixiert. Durch verschiedene Techniken können platzierte Drucke, Muster und Rapporte erzeugt werden. Die Wahl des Motivs und des gewünschten Effekts ist stark an die Drucktechnik gebunden. FOLIENTRANSFERDRUCK Beim Flex- und Flockfolien-Transferdruck wird das Druckmotiv aus einfarbigen Kunststofffolien geschnitten und durch Einfluss von Hitze und Druck auf das Gewebe übertragen. Flextransferdruck glatte einfarbige Folien Schmuckfarben, Spezialfarben, Glitter, Metallische Effekte, Neon, nachtleuchtende & reflektierende Farben sind möglich Flocktranferdruck Folien mit textiler Haptik Wildlederoptik und Effekte von samtig oder borstiger Oberfläche möglich Digiflexdruck fotorealistisch bedruckbare Folien Farbige Fotos, feine Grafiken und Verläufe möglich Flex- & Flockdruck: Motiv wird spiegelverkehrt angelegt & Folien gewählt Digiflexdruck: Motiv wird digital spiegelverkehrt angelegt & Folie bedruckt Kanten der oberen beiden Folienschichten werden geplottet/geschnitten Motiv wird manuell entgittert nicht verwendete Stellen entfernt Folie wird auf Textil platziert und mit Transferpresse unter Einwirkung von Druck und Hitze auf Stoff übertragen Nach Abkühlung des Klebstoffes kann die Trägerfolie entfernt werden

2 Pro Farbe bedarf es einer eigenen Schablone Oft billiger Copy Shop Effekt / plakative Wirkung Oberfläche / Folie ist spürbar Nicht atmungsaktiv Folie kann mit der Zeit einreißen / nicht sehr langlebig Wird bei großen Auflage teuer, da jeder Arbeitsschritt immer anfällt und sich nicht durch hohe Auflagen reduziert UV-beständig, brillante Farben & farbecht Spezielle Effekte sind derart nur mit dieser Technik möglich: Glanz, Glitter, Neon, Metallic Für alle Arten von Textilien geeignet (Viskose, Baumwolle, Nylon, ect.) unbegränzte Materialwahl dem Hersteller zulieferbar Günstiges Verfahren bei kleinen Mengen Keine Lager- u. Einrichtungskosten (keine Siebe, Druckplatten o.ä. nötig) Keine Vorlaufzeit Fast an jeder Ecke umsetzbar, in Copy Shops & Webedruckbuden Musterungen & Sampling Produktionsmengen oft nur wenn stilistisch notwendig für das Produkt Logos, Labels, Branding Promotion & Corporate Fashion Spezielle Effekte möglich: Glanz, Glitter, Neon, Metallic, ect. Auch spezielle Textilien sind bedruckbar, z.b. beschichtete oder raue Materialien SUBLIMATIONSDRUCK Das Motiv wird mit Sublimationstinte auf Folie gedruckt mit Thermopresse auf das Textil gebracht. Bei der Sublimation geht die Farbe, ohne zuvor zu flüssig zu werden, direkt in einen gasförmigen Aggregatzustand über und verbindet sich mit der Faser. Nur für Chemiefasern geeignet Kein Farbauftrag spürbar Farbige Fotoqualität druckbar Der Transferdruck gelingt bei Naturfasern nur dann, wenn die Fasern vorher (z.b. mit Quellmitteln oder polymeren Beschichtungen) präpariert werden. Es können auch andere Trägerstoffe, die vorab eine Beschichtung erhalten bedruckt werden, z.b. Holz, Aluminium, Glas oder Keramik.

3 Motiv spiegelverkehrt mit Sublimationsfarbe auf Transferfolie gedruckt Motiv wird auf Textil platziert Transferpresse überträgt das Motiv durch Hitze und Druck Die Farbe sublimiert und verbindet sich mit der Faser Nach Abkühlung des Klebstoffes kann die Trägerfolie entfernt werden Keine Aufwendige Nachbehandlung wie Dämpfen oder Waschen nötig keine Lager- u. Einrichtungskosten / keine Siebe oder Druckplatten print on demand schnell umsetzbar, geringe Vorlaufzeiten Kein Farbauftrag spürbar, da die Farbe direkt in die Faser geht Fotoqualität und Verläufe sind druckbar, da zuerst auf Papier/Folie gedruckt wird Sehr gute Druckqualität / feine Drucke und hohe Auflösungen druckbar resistent gegen UV-Strahlung, Wasch- und Lichtbeständigkeit sehr langlebig Umweltfreundlich: lösungsmittelfreies Verfahren, keine wasseraufwändige Nachbehandlung zur Fixierung nötig Materialvielfalt: geeignetes Material kann zugeliefert werden Nur auf Chemiefasern anwendbar Nur auf weißen Textilien (da sich die Farben sonst mischen: Blau auf gelbem Untergrund wird Grün) Weiß kann nicht dargestellt werden weißen Untergrund verwenden & vollflächig, farbig drucken Gut für Sportartikel (Polyester & kein Farbauftrag) die extremen Bedingungen ausgesetzt sind Außenbereich (Messestände, Werbebanner, Fahnen & Beach-Flex) Textilkennzeichnung, dauerhafte Etiketten, Seriennummern & Barcodes Fotorealistische Drucke Drucke mit unbegrenzten Farben Rapporte & platzierte Drucke (die als Rapport angelegt werden) Musterung & Sampling, sowie Produktionsmengen

4 SIEBDRUCK Beim Siebdruck handelt es sich um ein Druckverfahren, bei dem die Farbe durch ein feines Sieb direkt auf das Textil aufgebracht wird. Meistens wird dieses Verfahren für die Veredlung fertiger Textilien verwendet. Variationen Druckpaste: Geschäumt, Flockdruck, Wasserbasis, Plastisol, Ätzdruck, Ausbrenner, ect. Variationen Untergründe: Wolle, Seide, Jersey, Baumwolle, Chemiefasern, Holz, PCV, ect. Motiv: Jede Farbe wird einzeln in schwarz angelegt Motiv wird auf transparentem Papier / Folie gedruckt Filmerstellung: Sieb UV-empfindlicher Emulsion beidseitig bestreichen Sieb in speziellen Trockenschränken trocknen lassen Motiv auf dem Sieb platzieren und belichten Belichtetes Sieb wird mit Wasser / Hochdruckreiniger gespült Die Stellen auf denen das Motiv lag, sind ausspülbar Farbe wird später durch diese Stellen des Siebes aufgetragen Sieb in speziellen Trockenschränken trocknen lassen

5 Drucken: Sieb wird an der Vorrichtung eingespannt und das Textil auf dem Untergrund glatt fixiert Musterabpassung bei mehreren Farben nötig / als Hilfsmittel kann eine Matrix verwendet werden Druckpaste wird am Rand des Siebes aufgetragen Mit dem Rakel werden die Maschen des Siebes geflutet (mit Farbe Gefüllt) Sieb wird auf den Stoff gebracht und mit dem Rakel wird die Farbe durch das Sieb gedrückt Nach dem Trocknen der ersten Farbe kann die nächste gedruckt werden Mit der Einführung der Lasertechnologie werden heute die Filme in der Industrie oft nicht mehr mit der UV-empfindlichen Emulsion hergestellt, sondern mit dem Laser graviert. TECHNIKEN Karussell-Druck Eine Form des Siebdrucks, bei der mehrere flache Siebe in einer Maschine kreisförmig angebracht sind und um eine Achse beweglich sind. So können mehrfarbige Motive gedruckt und die einzelnen Siebe aufeinander abgepasst werden. Verwendet für Veredlung des fertigen Textils. Flacher Rotationsdruck / Flachfilmdruck Beim flachen Rotationsdruck sind die Siebdruckrahmen an einem rotierenden Förderband befestigt. Das zu bedruckende Material wird auf einem Förderband fortlaufend unter den Sieben durchgeführt. Der Druck erfolgt meistens manuell.

6 Vielseitiges Druckverfahren druckbar auf alle geraden Untergründe und unterschiedlichste Farben und Basen möglich Effekte wie geschäumte Drucke, metallische Drucke, Schmuckfarben, Ätzdrucke und Ausbrenntechniken möglich Handwerklicher Charakter Sehr gute Druckqualität und Farbbrillanz Langlebig und gute Pflege- und Trageeigenschaften Bei hohen Auflagen sehr rentabel Individuell planbar, da an verschiedenen Stellen des Produktionsprozess anwendbar (druckbar auf textilen Flächen aber auch fertigen Produkten) Einrichtungszeit und Lagerkosten entstehen durch die Siebe Je mehr Farben im Motiv, desto teurer - da jede ein eigenes Sieb benötigt Fotorealistisch nicht/ bzw. nur eingeschränkt möglich (Raster) Durch Einrichtungsaufwand erst ab einer mittleren / hohen Auflage rentabel Hoher Chemikalieneisatz und Wasserverbrauch Logos, Schriften, gerasterte Fotos Verschiedenste Effektdrucke Häufig: Platzierte Drucke & Allover-Drucke am fertigen Textil Aber auch: Rapporte auf Grobzuschnitten Produktionsmengen von mittleren und großen Produktionen ROTATIONSDRUCK Rotationsdruck ist eine Nassdrucktechnik und dem Siebdruck sehr ähnlich. Diese Technik wird genutzt um fortlaufende Meter zu Bedrucken. Der Druck findet üblicherweise im Entstehungsprozess des Textils, nach dem Weben/Stricken und vor der Ausrüstung, statt. Variationen Druckpaste: Transparente Basis, Deckende Farben, Wasserbasis, Plastisol, Ätzdruck, Buntätze, Ausbrenner, ect. Variationen Untergründe: Wolle, Seide, Webware, Jersey, Baumwolle, Chemiefasern, ect.

7 Druckschablonen werden erstellt (meist mit Laserverfahren) Pro Farbe bedarf es einer eigenen Schablone Siebe sind bis zu 180cm breit und haben einen Umfang bis zu 64cm Die nebeneinander angeordneten Siebe der Farben werden genau aufeinander abgestimmt Textil wird über das rotierende Förderband unter den Sieben entlanggeführt Farbe wird in dem Hohlraum der Siebe gepumpt und mit dem Rakel auf den Stoff gebracht Durch die ununterbrochene Rotation der Siebe und den stätigen Druck des Rakels werden die einzelnen Farben gedruckt Gesamtes Motiv entsteht nachdem Textil unter allen Sieben langgeführt wurde Fixieren der Farbe durch Dämpfen und Waschen Wandelbare Wirkung / stilistisch nicht festgelegt durch Material- und Druckpastenvielfalt Sonderfarben möglich, wie Schmuckfarben, Neon, Metallic Nahezu jedes Material verwendbar Drucken findet Materialproduktionsprozess statt: danach noch unterschiedliche Ausrüstung & Finish möglich (z.b. Brushen, Appretur) Starke Staffelung des Meterpreises bei hohen Auflagen sehr günstig bei hohen Metragen Hohe Sieberstellungskosten Einrichtungszeit und Lagerkosten entstehen durch die Siebe Je mehr Farben im Motiv, desto teurer, da jede ein eigenes Sieb benötigt Je nach Maschine auf bestimmte Anzahl von Farben beschränkt Fotorealistisch nicht bzw. nur eingeschränkt möglich Hohle Mindestabnahmemengen Lange Vorlaufzeiten durch aufwendige Abnahmeprozesse / Freigaben Aufwendige Nachbehandlung durch Fixieren & Waschen wasserintensiv Rapporte & platzierte Drucke (die als Rapport angelegt werden) Produktionsmengen Sehr hohe Metragen / ab 500m DIGITALDRUCK Auch Textil-Direktdruck (DTG) genannt. Farbauftrag erfolgt direkt mittels Tintenstrahl-Drucker. Unterschiedlichste Textilien wie Seide, Baumwolle & Mischgeweben können bedruckt werden. Pigmentdruck: Farben sind deckend, es können auch helle farbige Untergründe bedruckt werden. Leichter Farbauftrag spürbar. Reaktivdruck: Es kann nur auf weiße Textilien gedruckt werden. Farbe und Faser verbindet sich. Kein Farbauftrag spürbar.

8 Materialauswahl an Sortiment des Herstellers gebunden Bei Wunsch auf Materialzulieferung sind lange Vorlaufzeiten und viele Testmeter einplanen Material ist speziell für den Digitaldruck vorbehandelt Material wird durch Tintenstrahldrucker auf Bändern befördert Die 3 Grundfarben C / M / Y und die Zusatzfarbe K werden über separate Düsen auf das Textil gebracht Die gewünschten Farben entstehen während des Druckprozesses auf dem Stoff Fixieren der Farbe durch Hitze, Dämpfen und Waschen Wahlweise Appretur & Finish Print on demand: keine Vorlaufzeiten nach erstem Abstimmungsprozess, einfache Reproduktion bei Nachlieferung Mengen ab 1m druckbar Fotorealistische Motive umsetzbar Nahezu unbegrenzte Anzahl der Farben Nahezu unendliche Motivvielfalt pro Material / ohne aufwendigen Einrichtungsprozess Preis entsteht durch die gesamte Abnahmemenge pro Material / Verschiedene Motive können kombiniert werden ohne den Preis zu erhöhen Kunde ist an die Materialauswahl der Herstellers gebunden Druck wirkt immer etwas flach / kein Handwerklicher Charakter Sonderfarben wie Schmuckfarben, Neon oder Metallic nicht ohne Weiteres umsetzbar Wasserintensive Nachbehandlung zur Fixierung nötig Bleibt auch bei hohen Abnahmemengen relativ teuer Stilisierte aber auch fotorealistische Drucke Drucke mit unbegrenzten Farben Rapporte & platzierte Drucke (die als Rapport angelegt werden) Musterung & Sampling sowie Produktionsmengen