Marken. Italienische Adria. Gratis-Updates zum Download. Annette Krus-Bonazza

Transkript

1 Gratis-Updates zum Download Annette Krus-Bonazza Marken Italienische Adria Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren, persönlichen Lieblingsorten und separater Reisekarte

2 Forlì Forlì Marken: Die 10 Highlights (FRL) A Bellaria Venezia SS67 EMILIA-ROMAGNA SS9 SAN MARINO San Marino (S. 85) Rimini Rimini (RMI) Riccione Gabbice Mare Pesaro (S. 123) Mar Adriatico (Adriatisches Meer) km N SS326 Stia A 1 Sinalunga Montepulciano Monte Elmo 829 m F. Arno TOSCANA SR2 Valentano SR69 SR71 Alpe Monte Rufeno 734 m di Catenaia Arezzo SR71 Cortona SS326 SS73 SR2 SS3bis Castiglione del Lago Lago di Bolsena SS71 Città della Pieve A 1 Orvieto Bolsena SS71 Parco Regionale del Sasso Simone e Simoncello Lago LAZIO Sansepolcro F. Tevere Trasimeno Montefiascone Monte Carpegna 1415 m SS3bis S. Angelo in Vado Città di Castello Umbertide Marsciano 448 Perugia Macerata Feltria Serra di Burano F. Tevere Todi 3 bis Urbania SS3 Sassoferrato Parco Regionale del Monte Cucco Gubbio Parco Regionale del Monte Subasio Perugia (PEG) SS75 UMBRIA Urbino (S. 100) Cagli Assisi Foligno Spoleto Strettura Terni F. Foglia SS3 SS3 Fossombrone Gualdo Tadino Nocera Umbra V a l n e r i n Pergola SS3 Sambucheto Fabriano Monte Cavallo a 1500 m Monti Reatini Fano A 14 Mondavio Grotte di Frasassi Ostra Parco Regionale della Gola Rossa e di Frasassi Eremo di Fonte Avellana (S. 158) SS76 Lago di Cingoli Matelica Visso Norcia Cascia LAZIO SS16 Camerino Fiastra Monti Sibillini Ancona (AOI) Chiaravalle F. Esino SS4 MARCHE S. Severino Marche Parco SS77 Montereale Senigallia Jesi (S. 169) Cingoli Caldarola Nazionale Monti Sibillini Sarnano Falconara Marittima Osimo Amandola 2476 m Arquata del Tronto Amatrice Tolentino Monte Sibilla 2175 m Monte Vettore Parco Nazionale del Gran Sasso Ancona Macerata F. Chienti SS4 M. Conero 572 m Monti della e Monti della Laga Zadar Dubrovnik Parco Regionale del Conero Sirolo (S. 206) Loreto (S. 213) Recanati Laga Kerkira, Patra Split, Pireas, Kerkira Fermo (S. 242) Igoumenitsa, Patra, Pireas Ripatransone Civitanova Marche SS16 Offida Porto S. Giorgio A 14 Ascoli Piceno (S. 254) SS4 F. Tronto Pedaso ABRUZZO Grottammare (S. 264) S. Benedetto del Tronto Giulianova A 24 A 14 SS16

3 Marken Italienische Adria Annette Krus-Bonazza Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autorin Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer. Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt!

4 Inhalt Die Marken persönlich 6 Lieblingsorte 12 Schnellüberblick 14 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen 18 Wetter und Reisezeit 20 Anreise und Verkehrsmittel 22 Übernachten 26 Essen und Trinken 28 Aktivurlaub, Sport und Wellness 33 Feste und Unterhaltung 36 Reiseinfos von A bis Z 39 Panorama Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief Marken 44 Geschichte im Überblick 46 Stadt, Land, Fluss 50 Wissen, wohin die Weinreise geht die Weinkarte der Marken 53 Die Papierpioniere von Fabriano 55 Macht und Mäzenatentum als Initialzündung der Renaissance 58 Von der Muse geküsst blühende Theaterlandschaft 61 Castelfidardo Weltmusik mit Markeninstrumenten 64 Das Gold der Marken schwarze und weiße Trüffeln 67 Verlorenes Land regionale Neugliederung 70 2

5 Inhalt Zeitgenössisches Gesamtkunstwerk Hotel Alexander in Pesaro 73 Tor zum Balkan der Hafen von Ancona 76 Unterwegs in den Marken Montefeltro und oberes Metaurotal 82 Wälder, Wiesen und Weltkultur 84 Exterritorial: San Marino 85 Carpegna 87 Wanderungen: Rund um Carpegna 88 Pietrarubbia 89 Wanderung: Rund um Pietrarubbia 92 Frontino 93 Macerata Feltria 94 Radtour: Durch den nördlichen Montefeltro 96 Monte Cerignone und Umgebung 98 Sassocorvaro/Lago di Mercatale 99 Urbino 100 Fermignano 111 Urbania 112 Sant Angelo in Vado 115 Mercatello sul Metauro 116 Borgo Pace/Lamoli 117 Nordküste und Via Flaminia 120 Pesaro 123 Radtour: Von Pesaro nach Gradara 137 Parco Naturale Monte San Bartolo 137 Gradara 141 Fano 142 Eremo di Monte Giove 146 Cartoceto und Umgebung 147 Fossombrone 151 Gola del Furlo 152 Cagli 156 Eremo di Fonte Avellana della Santa Croce 158 Pergola, San Lorenzo in Campo 160 Castelleone di Suasa 161 Mondavio 162 Corinaldo 163 3

6 Inhalt Castelli di Jesi und Grotte di Frasassi 164 Weinseligkeit und Naturwunder 166 Senigallia 166 Chiaravalle, Jesi 169 Ostra (Antica) und Ostra Vetere 176 Morro d Alba 177 Belvedere Ostrense 178 Serra de Conti, Montecarotto 179 Maiolato Spontini, Cupramontana und Staffolo 180 Cingoli 181 Parco della Gola della Rossa e di Frasassi (Genga) 181 Arcevia 183 Sassoferrato 184 Fabriano 185 Ancona und Riviera del Conero 190 Traumstrände und Pilgerträume 192 Ancona 192 Parco Regionale del Conero 201 Wanderung: Zum Passo del Lupo; Portonovo 202 Badia di San Pietro, Sirolo 206 Camerano 208 Numana 209 Osimo 211 Castelfidardo 212 Loreto 213 Recanati 216 Chientital und Marca Fermana 220 Gebete und Geschäfte 222 Macerata 222 Treia 227 San Severino Marche 230 Matelica und Umgebung 233 Camerino 235 Tolentino 240 Urbisaglia und Umgebung, Fermo 242 Porto San Giorgio, Torre di Palme 247 Montappone 248 Falerone und Campofilone 249 Palmenriviera und Monti Sibillini 252 Mare e Monti 254 Ascoli Piceno 254 Cupra Marittima, Grottammare 264 San Benedetto del Tronto 268 4

7 Inhalt Offida und Umgebung 271 Monti Sibillini 275 Acquasanta Terme und Arquata del Tronto 276 Wanderung: Auf den Monte Vettore 277 Castelluccio, Castelsantangelo sul Nera 277 Visso 278 Lago di Fiastra, Sarnano und San Ginesio 279 Amandola 280 Montefortino 281 Montemonaco 284 Wanderungen: Gola dell Infernaccio und Monte Sibilla 285 Sprachführer, Kulinarisches Lexikon 288 Register 292 Autorin/Abbildungsnachweis/Impressum 296 Auf Entdeckungstour Auf Marco Pantanis Reifenspuren 90 Auf den Spuren der jüdischen Gemeinde von Pesaro 128 Mit allen Sinnen besichtigen Olivenhochburg Cartoceto 148 Kulinarische Sternstunden in Senigallia 170 Auf naturwunderbaren Wegen Grotta di Frasassi 186 Beniamino Gigli in Recanati 218 Spirituelle Reise durchs Chientital 236 Ausflug ins Markenschuhland 250 Historische Bäderarchitektur in Grottammare 266 Linsenfeldforschung auf dem Piano Grande in Castelluccio 282 Karten und Pläne s. hintere Umschlagklappe > Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Marken 5

8 Liebe Leserin, lieber Leser, als ich wegen der Aktualisierung dieses Reisebuchs im Akkordeonmuseum von Castelfidardo vorbeischaute, erfuhr ich, dass Antonio Franzoso einige Wochen zuvor verstorben war. Der pensionierte Akkordeonbauer und Lokalvirtuose, den ich dort bei meinem ersten Besuch kennengelernt und anrührend spielen gehört hatte, wird mir fehlen. Er war einer von vielen faszinierenden und herzlichen Menschen, die mir im Laufe der Recherchejahre begegneten. Nicht zuletzt ihretwegen wuchsen mir die Marken rasch ans seit Jahrzehnten italophile Herz. Dass ich sie auch zum privaten Vergnügen und nicht nur in reisejournalistischer Mission bereise, liegt nicht zuletzt daran, dass die Marken wie der Schriftsteller Guido Piovene einst treffend bemerkte gleichsam ein Italien en miniature sind. Das Land zwischen Adria und Apennin ist hier mittelgebirgig und von Wiesen und Wäldern, von Weinreben und Olivenbäumen begrünt. Es öffnet sich mal flach auslaufend mit kilometerlangen Sandstränden, mal mit steil abfallenden Felsen und romantischen Badebuchten zum Meer und wächst alpin über sich hinaus. Die Marken verblüffen mit gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbildern, Kirchen und Kastellen, dem gebauten, gemalten und gemeißelten Erbe von Römern und Renaissancefürsten, überzeugen mit hervorragender Land- und Meeresküche sowie ebensolchem weißen und roten Wein. Mit diesem Reisebuch führe ich Sie zu den schönsten Stränden und Wanderwegen, den naturwunderbaren Grotten von Frasassi oder spirituell bewegenden romanischen Kirchen im Chientital. Ich geleite Sie zu stimmungsvollen Stadtplätzen wie der Piazza del Popolo in Ascoli Piceno und durch Urbino, das besterhaltene städtebauliche Ensemble der italienischen Renaissance. Sie erfahren, wo Sie günstig Wein, Öl oder schicke Markenschuhe kaufen und je nach Gusto und Geldbeutel gut essen und logieren können. Schließlich appelliere ich an Sie, auch und gerade das bei Erscheinen des Buches hoffentlich wieder beruhigte Erdbebengebiet zu besuchen, zumal seine natürliche Schönheit erhalten geblieben und die Rückkehr der Touristen für seine leidgeprüften Bewohner von existenzieller Bedeutung ist. Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung! 6

9 Schöne Aussichten auf Stadt, Land und Meer Leser fragen, Autoren antworten Die Marken persönlich meine Tipps Nur wenig Zeit? Ein kurzer Kennenlernurlaub Wer für einen ersten Besuch der Marken nur wenig Zeit zur Verfügung hat, sowohl baden als auch wandern, hin und wieder einen kulturell erbaulichen Ausflug einschieben und mediterrane Hafenstadtluft schnuppern möchte, ist an der verkehrstechnisch gut vernetzten Riviera del Conero gut aufgehoben. Der wohl schönste Küstenstreifen der Marken beginnt am Stadtrand von Ancona, öffnet sich mit steil abfallenden Kreidefelsen zum Meer und punktet mit attraktiven Stränden und Badeorten wie Portonovo, Sirolo und Numana. Die Wälder und Wiesen hoch über dem Meer sind von (Rad-)Wanderwegen durchzogen. Im nahen Hinterland beeindrucken der weltberühmte Marienwallfahrtsort Loreto, die grottenunterhöhlten Altstädte von Camerano und Osimo und das freundliche Recanati, wo Nationaldichter Giacomo Leopardi und Startenor Beniamino Gigli geboren wurden und Renaissancegemälde von Lorenzo Lotto zu bewundern sind. Welches sind die schönsten Städte der Marken? Als schönste Stadt der Marken gilt, durchaus aus gutem Grund, Urbino, wo in der imposanten architektoni- Kurzurlaub an der Riviera del Conero Ancona Camerano Osimo Recanati Loreto Adriatisches Meer Portonovo Sirolo Numana 7

10 Auf der wunderschönen Piazza del Popolo in Ascoli Piceno schen Kulisse der Renaissance modernes Universitätsstadtleben pulsiert. Unter die Studenten mischen sich rund ums Jahr zahlreiche Touristen, sodass es hier viele einladende Restaurants, Cafés, Musik- und Szenekneipen gibt. Schon allein wegen der wunderschönen Piazza del Popolo mag ich persönlich Ascoli Piceno lieber, zumal es auf mich authentischer und unprätentiös sympathisch wirkt. In der Stadt aus Travertin, die vom Abendlicht besonders effektvoll beleuchtet wird, finden sich zahlreiche nette Lokale, darunter das Traditionscafé Meletti, wo seit gut 100 Jahren gepflegte Gastlichkeit kultiviert wird. Pesaro und Fano überzeugen mit badefreundlichen Stränden und lebendigen, architekturgeschichtlich interessanten Altstädten. Entgegen oft gehörter übler Nachrede finde ich die geschäftige Hafenstadtatmosphäre von Ancona durchaus anregend, zumal es dort obendrein so manches römische Relikt, einen imposanten mittelalterlichen Dom und schicke Geschäfte zu begutachten gibt. Den tiefsten Reiseeindruck haben bei mir die vielen kleinen Städte hinterlassen, darunter das architektonisch reizvolle Jesi mit dem Platz, auf dem der Stauferkaiser Friedrich II. in aller Öffentlichkeit das Licht der Welt erblickte, Corinaldo, Treia, Cagli oder Offida. Viele sind von mittelalterlichen Mauergürteln umringt, bestechen mit stimmungsvollen Plätzen oder Gassen und eleganten historischen Kommunalpalästen. Was sollte man keinesfalls versäumen? Für diejenigen, die auf den Spuren der italienischen Renaissance wandeln möchten, ist Raffaels Geburtsstadt Urbino ein Muss! Dort erstrahlt das gesamte architektonische Ensemble im Glanz der bedeutenden kunsthistorischen Epoche, die sich im alles beherrschenden Palazzo Ducale und der darin untergebrachten Nationalgalerie mit ihren berühmten Renaissancegemälden idealtypisch offenbart. Als Meisterwerk der Renaissance gilt auch die von der damaligen Bild- 8

11 Die Marken persönlich meine Tipps hauerprominenz bemeißelte Marmorhülle, die in der Basilika von Loreto das Haus der Mutter Gottes (santa casa) schützt. Die in Jahrhunderten blank flanierte Piazza del Popolo in Ascoli Piceno wird Sie genauso begeistern wie die Grotten von Frasassi, in denen sich ein wahrlich naturwunderbares Tropfsteinlabyrinth verbirgt. Von atemberaubender natürlicher Schönheit sind auch die schneebedeckten Gipfel und andengleichen Hochebenen der Sibillinischen Berge, die von Linsenfeldern überzogen und im Frühsommer von einem kunterbunten Blütenteppich bedeckt sind. Und nicht zu vergessen die schöne blaue Adria! In Grottammare an der Palmenriviera sind ein bezaubernder Altstadtkern mit Seeblick und besonders schöne historische Bäderarchitektur zu bewundern. An der Riviera del Conero ragen bizarre weiße Kreidefelsformationen aus dem Meer, und auch im Regionalpark Monte San Bartolo nördlich von Pesaro verblüffen ein faszinierendes Küstenpanorama und noble Villen. Wohin zum Shopping? Wie fast überall im Belpaese gibt s vielerorts wohlschmeckende lokaltypische Kulinaria wie edle Trüffeln, Platterbsen oder Linsen, Wurst- und Schinkenspezialitäten, bestes Olivenöl und guten Wein. Weil viele italienische Schuhe just in den Marken produziert werden, kann man insbesondere in der Provinz Fermo in zahlreichen Outlet Stores Designerschuhe, darunter z. B. die Kultmokassins von Tod s, zu Schnäppchenpreisen ergattern. Einen guten Ruf haben auch die Hutmacher von Montappone, bei denen sogar die englische Queen bestellen soll. Die meisten von ihnen fertigen aber eher alltagstaugliche Modelle, darunter traditionell eine große Auswahl an Strohhüten. Daneben gibt es regionsweit Fabrikverkäufe von bekannten Kleidermarken, z. B. Armani, dessen Outlet Store in Matelica zum Geldausgeben verführt. Auf den gepflegten Einkaufsmeilen von Ancona oder Pesaro sind selbstverständlich die Flagship Stores aller namhaften italienischen Modedesigner aufgereiht. Welche Orte bieten ein herausragendes Kulturprogramm? Die Marken sind eine blühende Theaterlandschaft mit gut 70 historischen Theatern, von denen die meisten noch oder wieder bespielt werden. Besonders renommiert ist das auf den großen Komponistensohn getaufte Teatro Pergolesi in Jesi, wo alljährlich im Herbst die Opernsaison beginnt. Das noch bekanntere Teatro Rossini in Pesaro steht während des Rossini Opera Festivals im August ganz im Zeichen seines berühmten Namenspatrons. Internationale Strahlkraft ent- Die schönsten Städte und spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Urbino Cagli Monte San Bartolo Pesaro Fano Corinaldo Grotte di Frasassi Jesi Monti Sibillini Adriatisches Meer Treia Ancona Offida Ascoli Piceno Riviera del Conero Loreto Grottammare 9

12 Die Marken persönlich meine Tipps faltet auch das Sferisterio Opera Festival von Macerata, das ab Ende Juli in einer großen Freiluftarena namens Sferisterio über die Bühne geht. Vielerorts werden alljährlich große Historienspektakel inszeniert, unter denen die Quintana von Ascoli Piceno, bei der sich die Stadt am ersten Augustsonntag mit großem Kostüm- und Requisitenaufwand ihrer mittelalterlichen Geschichte erinnert, eines der spektakulärsten ist. Was gibt es jenseits der Touristenströme zu entdecken? Größere Touristenströme fließen allenfalls in Urbino und im Hochsommer an der Adriaküste, sodass man in den Marken noch vielerorts ins authentische Alltagsleben eintauchen kann. Ich finde die Orte besonders interessant, in denen industriell weiterentwickelte alte Handwerkstraditionen bis heute den Alltag prägen. Dabei denke ich z. B. an das Akkordeonmekka Castelfidardo, die Papierstadt Fabriano oder das Schuhdorado Sant Elpidio a Mare, wo spannende Museen die Geschichte und oft internationale Karriere der lokalen Produkte dokumentieren. Gabicce Mare Monte San Bartolo Wandern, Rad fahren und baden Montefeltro Pesaro Fano Senigallia Ancona Monte Conero Riviera del Sirolo Conero Monti Sibillini Adriatisches Meer S. Benedetto del Tronto Palmenriviera Akkordeonvirtuose Antonio Franzoso ( ) in Castelfidardo Wo kann man gut wandern oder Rad fahren? Eigentlich fast überall, weil nahezu alle schönen Hügel- und Gebirgsketten, Küstenwälder, Felsenschluchten und Flusstäler als regionale Naturparks ausgewiesen und (rad-)wandertouristisch erschlossen sind. Während die meisten Wanderungen in der wald- und wiesengrünen Mittelgebirgslandschaft des Montefeltro auch von weniger Sportlichen zu bewältigen sind, erfordert das Radfahren dort schon einige Kondition. Die braucht man erst recht in den Sibillinischen Bergen, weil das Besteigen von Zweitausendern natürlich kein Spaziergang und die Fahrt auf steil ansteigenden Gebirgsstraßen eine große Herausforderung ist. Wenn man vom traurigen Anblick vom letzten Erdbeben gezeichneter Dörfer absieht, sind die mit einer artenreichen Flora und Fauna gesegneten alpinen Marken für ambitionierte Wanderer und Biker ein Traum. Doch auch für weniger Trittfeste hat man im hochgebirgigen Süden leicht begehbare Wanderstrecken abgesteckt. 10

13 Das gilt auch für die Küstenparks rund um Monte Conero und Monte San Bartolo, wo man mit Millionärsblicken aufs Meer für die (Rad-) Wandermühen belohnt wird. Gemütlich radeln kann man auf den Küstenradwegen zwischen Pesaro und Fano im Norden und entlang der Palmenriviera im äußersten Süden der Region. Die Marken persönlich meine Tipps Wo liegen die schönsten Strände? Die langen und breiten Sandstrände von Gabicce Mare, Fano, Senigallia und San Benedetto del Tronto sind besonders (sonnen-)badefreundlich und für Familien mit Kindern sowie diejenigen, die hochsommerlichen Badetrubel mögen, die richtige Strandadresse. Wer kleine feine Felsbuchten vorzieht, wird an der Riviera del Conero glücklich werden und z. B. von Sirolos Hausstränden entzückt sein. Was gibt es Neues in der Region? Weil die Region infolge der Krise des produzierenden Gewerbes mehr denn je auf die Entwicklung eines nachhaltigen und barrierefreien Tourismus setzt, können Sie sich z. B. über eine jährlich wachsende Zahl luxuriöser Unterkünfte in landschaftlich schön gelegenen historischen Landvillen und deren relativ moderate Preise freuen. Traurig ist dagegen, dass die Erdbeben vom August und Oktober 2016 auch in den südlichen Marken historische Bausubstanz zerstört, Tausende vorerst obdachlos gemacht und sogar Todesopfer gefordert haben. Und noch einige persönliche Tipps zum Schluss Um Land und Leute besser kennenzulernen, empfehle ich Ihnen, den Marchigiani einmal bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Besichtigen Sie z. B. eine Hutfabrik in dem bereits An der Riviera del Conero erwähnten Dorf Montappone oder lassen Sie sich in Campofilone zeigen, wie die hauchdünnen Mac cheroncini gemacht werden. Weinliebhabern lege ich eine Landund Degustationspartie über die sanften Hügel der Castelli di Jesi und Gourmets den Besuch von Senigallia ans Herz, wo sie sich in den Zwei-Sterne-Restaurants Madonni na del Pescatore und Uliassi die geschmacksexplosive Symbiose von maritimer marchigianischer Hausmannskost und avantgardistischer Molekularküche auf der Zunge zergehen lassen können. NOCH FRAGEN? Die können Sie gern per stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden: Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen. 11

14 Im Hof der Hochschule lauscht Rossini den Pesareser Musikstudenten, S. 132 Die besten Linsen Italiens wachsen auf dem Piano Grande, S. 287 Die Aussicht von der zentralen Piazza in Treia, S. 228 Schlichtweg atemberaubend: Santa Maria di Portonovo, S. 204

15 Die Küche von Alberto Melagrana betört durch ihren Trüffelduft, S. 155 Harmonisches Natur- und Kulturbild: Pietrarubbia (Castello), S. 95 Ich mag die schönen Stadtplätze, Cafés und kulinarischen Vorzüge der Region, ganz besonders das aussichtsreiche Wohnzimmer von Treia, das Café Meletti in Ascoli Piceno und die Trüffelkreationen von Alberto Melagrana. Die Marken berühren mich spirituell und musikalisch, etwa in der romanischen Kirche von Portonovo oder dem Innenhof des Rossini-Konservatoriums in Pesaro. Mich fasziniert der Einklang von Natur und Kultur, z. B. in Pietrarubbia Castello, wo sich Wälder, Wiesen, mittelalterliche Gemäuer und moderne Skulpturen zu einem harmonischen Stillleben vereinen, und ich liebe mediterrane Landschaftsbilder wie die Weinberge und Olivenhaine rund um Offida. Oliven und Wein in Ripatransone nahe Offida: schönes Land schaftsbild, S. 273 Auf einen Anisetta ins Café Meletti in Ascoli Piceno, S. 261

16 Schnellüberblick Montefeltro und oberes Metaurotal Der Montefeltro empfiehlt sich mit sattgrünen Hügeln, dicht bewaldeten Mittelgebirgen und hoch aufragenden Felsplateaus. Darauf thronen mittelalterliche Städte wie Urbino, Dörfer, Kirchen und Kastelle und mit San Marino die älteste Republik der Welt. S. 82 Nordküste und Via Flaminia Über der von bunten Sonnenschirmen gesäumten blauen Adria grünt und blüht der Küstenpark Monte San Bartolo, gleich dahinter beeindrucken kulturgeschichtsträchtige Altstädte. Die Via Flaminia passiert die wildromantische Felsenschlucht Gola del Furlo und führt zu Wäldern und Wiesen am Fuße des Monte Catria. S. 120 San Marino Urbino Cagli Gabicce Monte Pesaro Gola del Furlo Cartoceto Fabriano Castelli di Jesi und Grotte di Frasassi In den Castelli di Jesi taucht man in endlose, sanfthügelige Rebenfelder ein, über die sich hier und da ein Wein gut oder schlossgekröntes Winzerstädtchen erhebt. Mittendrin setzt das ansprechende Jesi den einzigen urbanen Akzent. Im Westen stoßen die Weinberge an die Felsformationen von Frasassi mit der naturwunderbaren Tropfsteinhöhle. S

17 Fano Corinaldo Matelica Jesi Adriatisches Treia Tolentino Meer Ancona Macerata Portonovo Sirolo Loreto Recanati Montappone Civitanova Marche Porto San Giorgio Fermo Ancona und Riviera del Conero Ancona ist eine der ältesten europäischen Hafenstädte mit viel maritimem Flair. Im Süden der Regionalmetropole lockt die wunderschöne Riviera del Conero mit romantischen Strandbuchten und im weinreichen Küstenhinterland reihen sich Kulturstädte auf. S. 190 Chientital und Marca Fermana Das Chientital ist von Wallfahrtsorten, Klöstern und Kirchen beseelt. Darüber wacht auf einem Hügel Macerata mit repräsentativen Stadtpalazzi und seiner international renommierten Opernarena Sferisterio. Die Provinz Fermo lädt zum Schuhshopping ein, wovon man sich an passablen Badestränden oder auf Fermos schöner Zentralpiazza er holen kann. S. 220 Visso S i b i l l i n i s c h e B e r g e Offida Cupra Marittima Grottammare San Benedetto del Tronto Ascoli Piceno Palmenriviera und Monte Sibillini Auf den Hügeln über feinsandigen Stränden bestechen die alten Ortskerne der Küstengemeinden mit Millionärsblicken aufs Meer, Oliven und Wein. Landeinwärts ragen die Zweitausender der Monti Sibillini auf und dazwischen lädt Ascoli Piceno auf seine Piazza del Popolo ein. S

18 Reiseinfos, Adressen, Websites Zwischen den Kalkfelsen der Riviera del Conero laden kleine Buchten zum Baden ein

19

20 Informationsquellen Infos im Internet Das Touristeninformationsportal der Region Marken versorgt seine Besucherinnen und Besucher mit thematisch breit gefächerten Reiseinformationen und entsprechenden Links. Diese Informationen gibt es auch in deutscher Sprache und zum Herunterladen im Broschürenformat. Offizielle Homepage der Region, die vornehmlich an Einheimische, aber darüber hinaus auch an italienischsprachige Reisende adres siert ist, die über ein besonderes regionales Interesse verfügen. Ausführliche Informationen über alle Provinzen, kulinarische und Unterkunftsadressen aller Art, mit Verlinkung und Buchungsmöglichkeit. Aktuelle Informationen zum regionalen Kunst- und Kulturprogramm, z. T. auch in (allerdings recht schlechter) deutscher Übersetzung. Nach Regionen geordneter Überblick über Exponate, Adressen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise von Museen, archäologischen Parks sowie aktuel - len Sonderausstellungen in ganz Italien. Ausführliche Informationen zur Museumslandschaft der Region und Verlinkung mit den Museumsportalen der einzelnen Provinzen. Das Portal informiert über Weine und Winzer der wichtigsten europäischen Anbaugebiete und bereitet fachkompetent auf eine Weinreise in die Marken vor. Größtenteils ins Deutsche übersetzte und jeweils um einen aktuellen kulturellen Veranstaltungskalender und hilfreiche Links angereicherte, allgemeine (touristische) Website mit Informationen zu (fast) allen italienischen Regionen. Online-Reisejournal von Reisejournalisten für alle Italophilen, die hier Reportagen, Interviews und Tipps zu mehreren italienischen Regionen, u. a. auch den Marken, finden. Wer eigene Reiseerfahrungen beisteuern möchte, schickt sie an die Redaktion, die diese dann unter der Rubrik»Blog«veröffentlicht. Infos für jene, die eine Wanderreise in die alpinen Marken planen. (Auch deutschsprachiger) Überblick über die Attraktionen, Wander- und Ausflugsmöglichkeiten in den italienischen National- und Regionalparks oder Naturreservaten. Diese Website (ital. und engl.) liefert einen Überblick über die zahlreichen Outlet Stores in den Marken, verrät, wo man was günstig kaufen, wie man die Konsumtempel am schnellsten erreichen und wo man nach der Shoppingtour essen und übernachten kann. 18

21 Informationsquellen Fremdenverkehrsämter Die italienische Zentrale für Tourismus ENIT unterhält Informationsbüros in Deutschland und Österreich (Mo Fr Uhr; in Wien: Di, Mi, Do Uhr), die Informationsmaterial wahlweise gedruckt oder online verschicken. Die Tourismusabteilung der Region Marken (Via Gentile da Fabriano 9, 6025 Ancona, Tel ) hat eine kostenlose Service-Nummer geschaltet: Tel Deutschland Direktion für D, A, CH Barckhausstr Frankfurt a. M. Tel Fax frankfurt@enit.de Österreich Mariahilfer Str. 1b 1060 Wien Tel Fax vienna@enit.it Italien IAT Ancona Banchina N. Sauro Ancona Tel iat.ancona@regione.marche.it IAT Urbino Via Puccinotti Urbino Tel Fax iat.urbino@provincia.ps.it IAT Pesaro Piazzale della Libertà Pesaro Tel Fax IAT Fermo Piazza del Popolo Fermo Tel Fax iat.fermo@provincia.fm.it IAT Macerata Corso della Repubblica Macerata Tel Fax iat.macerata@provincia.mc.it IAT Ascoli Piceno Piazza Arringo Ascoli Piceno Tel Fax iat.ascoli@provincia.ap.it Lesetipps Michel de Montaigne: Tagebuch einer Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland, Zürich Das Reisetagebuch des französischen Philosophen und Politikers ( ) protokolliert dessen Italienreise in den 1580er-Jahren. Hanns-Josef Ortheil: Die große Liebe, München, 8. Auflage Der Roman spielt zu Beginn unseres Jahrtausends und erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem deutschen Journalisten und einer Marchigiana, die als Meeresbiologin in San Benedetto del Tronto arbeitet. Schauplätze sind neben San Benedetto del Tronto, Ascoli Piceno und die Sibillinischen Berge, seine Themen neben der großen Liebe die Landschaft, Natur, Kultur und Küche der terra marchigiana. 19

22 Reiseinfos Wetter und Reisezeit Bernd Roeck, Andreas Tönnesmann: Die Nase Italiens. Federico da Montefeltro, Herzog von Urbino, Berlin Biografie von Federico da Montefeltro als Paradebeispiel für Macht und Mäzenatentum in der Epoche der Renaissance. Uli T. Swidler: Der Poliziotto ermittelt / Der Poliziotto tappt im Dunkeln, Reinbek bei Hamburg, 2011 und Unterhaltsame, unlängst verfilmte und in der ARD ausgestrahlte Kriminalromane, die in Urbino spielen. Dort ermittelt der Verkehrspolizist Roberto Rossi, der im ersten Band einen Leichenfund im Keller des Palazzo Ducale und im zweiten einen Mordfall im ehemaligen jüdischen Ghetto der Renaissancestadt aufklären muss. Stendhal: Reise in Italien, München Anno 1817 abgefasster Reisebericht des französischen Romanciers Stendhal ( ), der mit bürgerlichem Namen Marie Henri Beyle hieß und mehrere Jahre in Italien lebte. Stefano Zuffi: Die Renaissance. Kunst. Architektur. Geschichte. Meisterwerke, Köln Für diejenigen, die hauptsächlich wegen der Renaissancekunst in die Marken reisen. Klima Das Wetter der Marken wird grundsätzlich vom maritim-mediterranen Klima bestimmt, das das kontinental-mitteleuropäische etwa auf der Höhe Norditaliens ablöst. Es wechselt Klimadiagramm Marken (Gabicce Mare) J F M A M J J A S O N D Mittlere Tagestemperaturen in C Mittlere Nachttemperaturen in C Mittlere Wassertemperaturen in C Sonnenstunden/Tag Regentage/Monat entsprechend den topografischen Gegebenheiten der Region, sodass die Durchschnittstemperaturen im hügeligen bis hochgebirgigen Landesinneren im Vergleich zur Küste deutlich absinken. Die jährlichen Niederschlagsmengen steigen dagegen an. Insgesamt ist es in den Marken bis in den Juni hinein und schon ab Mitte September etwas kühler und regenreicher als in anderen mittelitalienischen Gefilden. Reisezeit und -kleidung Badefreudige und sonnenhungrige Markenurlauber können sich in der Regel darauf verlassen, dass die Luftund Wassertemperaturen im Juli und August regionsweit bei ca bzw C liegen. Kälteunempfindliche Urlauber dürfen auch schon im Juni und noch im September die Badehose einpacken. In dieser Periode finden Sie an der Adria mit Sicherheit Tisch und Bett, Sonnenschirm und Liegestuhl. Weil das Gros der Hotels, Strandbäder und Campingplätze nur 20

23 Wetter und Reisezeit von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet ist, ist das Angebot an der Küste ansonsten eingeschränkt. In den Sibillinischen Bergen kann noch bis Mai Schnee liegen und ab Oktober beginnt die»regenzeit«, sodass die Zeit von Juni bis September auch die beste Wanderzeit ist. Häufige Frühjahrs- und Herbstregen in den Monaten April, Oktober und November können die Urlaubsfreude in der gesamten Region trüben. Da man selbst in der heißen Jahreszeit auf gelegentliche Schauer oder Gewitter (im Sommer gibt es durchschnittlich ca. sechs nasse Tage) eingestellt sein muss, gehören Schirm und Regenmantel ebenso wie Jacke und Pullover ins Reisegepäck. Saisonale Augenweiden und Gaumenfreuden An der Jahreszeitenschwelle vom Frühling zum Sommer (Ende Mai/Anfang Juni) tauchen blühende Ginsterbüsche die Küstenhänge am Monte San Bartolo oder Monte Conero in ein sattes Gelb. Mit Einzug des Sommers leuchten überall im Landesinneren großflächige Sonnenblumenfelder auf. Zur gleichen Zeit erstrahlt auch die ansonsten wie eine karge Mondlandschaft anmutende, von Linsenfeldern überzogene Hochebene Piano Grande in den Sibillinischen Bergen in allen Regenbogenfarben. Das botanische Naturschauspiel namens fioritura (Blütezeit) beginnt etwa Ende Mai und erreicht zur Zeit der Linsenblüte knapp einen Monat später seinen vielfarbigen Höhepunkt. Während die filigranen Linsenpflanzen selbst nur dezente weiße Blüten treiben, wachsen und blühen die dazwischen gedeihenden wilden Wiesenkräuter und -blumen hoch über sie hinaus. Infolge dieser botanischen Nachbarschaften präsentieren sich die Linsenfelder während der fioritura mal als hahnenfußgelbe, mal als mohnrote, kornblumenblaue oder bunte Blütenteppiche. Im Oktober und November beeindrucken die vier bis fünf Meter hohen Erdbeerbäume (corbezzolo) am Monte Conero mit italienisch-nationaler Farbenpracht, denn die immergrünen Pflanzen aus der Gattung der Heidekrautgewächse tragen gleichzeitig weiße Blüten und rote Früchte. Die warzigen Beerenfrüchte brauchen jeweils ein Jahr von der Blüte bis zur Reifung, werden kirschgroß und sind stark alkoholhaltig. Sie locken eine ebenfalls farbenfrohe Falterart namens charaxes jasius an, weshalb der Schmetterling im Volksmund farfalla ubriacona (Säuferschmetterling) heißt. Während am Monte Conero die Erdbeerbäume blühen, werden in Sant Agata Feltria, Sant Angelo in Vado und Acqualagna die Trüffelhunde losgelassen, um die kostbaren weißen und schwarzen Wintertrüffeln im Wurzelwerk von Eichen und Pappeln zu erschnüffeln. Die Trüffelsaison zieht sich noch bis in den Februar hinein, wenn in Fano, San Benedetto del Tronto und anderswo in den Marken bunte Karnevalsumzüge durch die Straßen und in den pittoresk verschneiten Sibillinischen Bergen Wintersportler ihre Kufenspuren ziehen. Linsenblüte und Trüffelfeste Der Höhepunkt der fioritura bzw. das gleichnamige Fest in Castelluccio (meist am dritten Junisonntag) variiert wetterbedingt von Jahr zu Jahr (aktuelle Infos: cia.eu). Die Termine der wichtigsten Trüffelmärkte und -feste finden Sie auf S. 38 und S

24 Anreise und Verkehrsmittel Einreisebestimmungen EU-Bürger und Schweizer brauchen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Jedes Kind, das ins Ausland reist, benötigt, unabhängig von seinem Alter, ebenfalls ein eigenes Reisedokument. Zollvorschriften Die Ein- bzw. Ausfuhrbeschränkungen für Tabakwaren, Wein und Spirituosen sind allenfalls für Schweizer von Interesse, die sich im Gegensatz zu EU-Angehörigen (maximal 90 l Wein, 10 l Spirituosen und 800 Zigaretten) mit der Mitnahme von 200 Zigaretten, 1 l Spirituosen und 2 l Wein begnügen müssen. Anreise Mit dem Flugzeug Der einzige Flughafen der Region ist auf den großen Maler Raffaello Sanzio getauft, liegt in Falconara Marittima nahe Ancona und wird von München aus mit direkten Linienflügen von Air Dolomiti bedient ( dolomiti.it). 2 x wöchentlich wird er von Düsseldorf-Weeze (40 km von Düsseldorf entfernt!) bzw. Ryan Air (www. ryanair.com) angesteuert. Alle anderen Reisenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen (wieder) in Rom oder Mailand umsteigen, weil die zwischenzeitlich von Germanwings (bzw. Eurowings) angebotenen Flüge in die marchigianische Hauptstadt inzwischen wieder eingestellt wurden. Eine Alternative ist der internationale Flughafen Federico Fellini in Rimini, der von mehreren deutschen Flughäfen bzw. Air Berlin angeflogen 22 wird ( www. airberlin.com). Schließlich können deutsche Urlauber, deren Ziel die südlichen Marken sind, einen Flug nach Pescara in den Abruzzen in Erwägung ziehen, wo Flugzeuge der Ryanair aus Frankfurt/ Hahn und Düsseldorf-Weeze landen ( www. ryanair.com). Weil Flugverbindungen erfahrungsgemäß saisonal wieder eingestellt oder neu aufgenommen werden, können sich diese Angaben allerdings auch recht schnell wieder ändern. Von allen Flughäfen gibt es Taxis, Bus- und Bahnverbindungen in die nächstgelegene Stadt. Details zu Haltestellen und Abfahrtszeiten erfahren Sie auf den Homepages der Flughäfen und -gesellschaften oder im Reiseteil. und Mietwagen Wenn Sie an einem der oben genannten Flughäfen landen, finden Sie dort alle gängigen nationalen und internationalen Mietwagenanbieter wie Maggiore, Hertz, Avis oder Europcar. Viele Anbieter sind zudem auch in den Provinzhauptstädten und Touristenzentren an der Adriaküste präsent. So unterhält beispielsweise Avis außer an den Flughäfen Niederlassungen in Ancona, Pesaro, Macerata, Fabriano, Civitanova Marche und Porto San Giorgio bei Fermo, sodass man sich dort auch tageweise mit einem fahrbaren Untersatz ausstatten kann ( de/autovermietung/europa/italien). Dabei ist es bequemer und oft auch preisgünstiger, den Leihwagen schon vor der Reise zu reservieren und ihn direkt nach Ankunft ohne Formalitäten und Zeitverluste abzuholen (

25 Anreise und Verkehrsmittel Mit Bahn und Bus Der Schienenweg führt über Österreich oder die Schweiz nach Bologna, wo man in einen Zug nach Ancona umsteigt, der unterwegs in den großen Badeorten nördlich der Regionalmetropole Station macht. Auf der Eisenbahnlinie Ancona Otranto (Apulien) erreicht man die südlichen Küstenorte und über die Verbindungen Ancona Rom, Civitanova Marche Fabriano und San Benedetto del Tronto Ascoli Piceno das Landesinnere. Heimische Reisebüros und die deutsche, österreichische, Schweizer und italienische Bahn informieren über aktuelle Fahrpläne und Spartarife sowie die Mitnahme von Fahrrädern in ausgewählten Zügen. Autoreisezüge gen Italien wurden von der DB Ende 2016 eingestellt, das Angebot wurde zum Teil von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) übernommen. Bedient wird die Strecke ab München nach Italien. Genaue Informationen vermitteln die Websites der Bahnunternehmen: www. bahn.de, www. sbb.ch, Von mehreren deutschen Städten starten Fernbusse zu recht günstigen Preisen nach Porto San Giorgio, Porto D'Ascoli und Rimini ( de, Mit dem Auto Via Österreich und die Brennerautobahn oder die Schweiz und den Gotthard-Tunnel in Italien angekommen, geht es über Mailand nach Bologna und von dort auf die A14, die entlang der Adriaküste bis Bari in Apulien führt. Sowohl in Österreich als auch in der Schweiz ist die Nutzung der Autobahnen gebührenpflichtig, sodass man sich spätestens an der Grenze mit einer Vignette ausstatten muss. Die Bildung von Rettungsgassen ist Pflicht auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen (überall dort, wo die Autobahnvignette benötigt wird) bei stockendem Verkehr oder Stau, auch dann, wenn sich noch kein Einsatzfahrzeug nähert. Bei Behinderung von Einsatzfahrzeugen sind Geldstrafen bis zu 2180 möglich (Infos: www. rettungsgasse.com). In Italien sind die Autobahngebühren bar, per Kreditkarte oder auch Viacard an den Mautstellen der Autobahnen zu entrichten. Die Viacard mit einem Guthaben von bis zu 50 kann man beim heimischen Automobilclub, an Grenzstationen und Raststätten kaufen. Verkehrsmittel vor Ort Wer in erster Linie einen Badeurlaub verbringen und sich mit dem einen oder anderen Ausflug in die benachbarten Seebäder, Provinzhauptstädte oder andere touristisch attraktive Orte im küstennahen Hinterland begnügt, kommt mit Bus und Bahn oder Die wichtigsten Verkehrsregeln für Autofahrer Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 130 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h, Landstraßen 90 km/h und innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, die Promillegrenze liegt bei 0,5. Die Sicherheitsweste muss in Reichweite, der Gurt angelegt und das Abblendlicht auf Autobahnen und Schnellstraßen auch tagsüber eingeschaltet sein. Das Mitführen der grünen Versicherungskarte ist zwar nicht mehr zwingend vorgeschrieben, erleichtert aber die Schadensregulierung im Falle eines Unfalls. 23

26 Reiseinfos einem Roller ganz gut zurecht. Für eine stressfreie Erkundung der landschaftlichen und kulturellen Reize der gesamten Region oder einzelner Provinzen ist man allerdings auf ein Auto angewiesen. Mit viel Zeit und guter Kondition tut es auch ein Fahrrad. Es gibt zwar selten abgetrennte Fahrradwege, aber genügend verkehrsarme Landstraßen und für die meisten Gegenden auch ein recht gutes Kartenund Informationsmaterial (s. S. 35). Auto Von der Küstenautobahn A14, die eine flotte Nord-Süd-Verbindung schafft, kann man auf drei gut ausgebauten Schnellstraßen durch die Flusstäler von Metauro (N3), Esino (N76) und Tronto (N4) ins Landesinnere ausscheren. Parallel dazu verlaufen ebenfalls passable Ost-West-Verbindungen von Pesaro nach Urbino, Civitanova Marche nach Tolentino oder Porto San Giorgio über Fermo nach Amándola. Dazwischen spannt sich ein Netz mehr oder minder breiter, gepflegter und frequentierter Provinzstraßen. Sie werden gen Westen deutlich kurvenreicher, weil sie dort immer größere Höhenunterschiede zu überwinden haben. Es versteht sich von selbst, dass man dort entsprechend langsamer vorankommt, zumal die Beschilderung mitunter recht sparsam oder verwirrend ist. Innerhalb der Ortschaften und im Hochsommer nahe stark frequentierter Strände gestaltet sich die Suche nach einem Parkplatz zum größten Problem. Dabei ist zu beachten, dass In Städten und für kleine Ausflüge ist ein Roller ein gutes Fortbewegungsmittel 24

27 Anreise und Verkehrsmittel allein weiß markierte Parkstreifen kostenfrei zu nutzen, gelb eingefasste tabu und blau umrandete grundsätzlich gebührenpflichtig sind. Gezahlt wird meist an Parkautomaten; ist ein solcher nicht vorhanden, im nächsten Tabakgeschäft oder in der Bar. Allgemeine Verkehrshinweise siehe S. 23. Bahn Dass die wichtigsten Eisenbahnstrecken der Küstenlinie folgen (Bologna Ancona und Ancona Otranto) und man auf den Bahnstrecken Ancona Rom, Civitanova Marche Fabriano und San Benedetto del Tronto Ascoli Piceno ins Landesinnere vordringen kann, wurde bereits erwähnt. Viele Inlandsbahnhöfe befinden sich weit außerhalb des jeweiligen Stadtzentrums, und so wird die Fortbewegung mit der Eisenbahn manchmal dadurch erschwert, dass man gegebenenfalls noch einmal in Bus oder Taxi umsteigen muss. Fahrkarten sind nicht an jedem Bahnhof erhältlich, müssen mancherorts in Reisebüros oder Tabakläden gekauft und vor Antritt der Fahrt in den Stempelautomaten auf den Bahnhöfen entwertet werden. Bus Grundsätzlich sind fast alle Städte und Dörfer mit dem Bus erreichbar, wobei man am Küstenstreifen und im näheren Einzugsbereich der Provinzhauptstädte am zuverlässigsten bedient wird. Fern der Küste werden viele Strecken nur mit niedriger Frequenz, andere nur an Werktagen oder saisonal befahren. Die Fahrpläne, sofern an den Haltestellen überhaupt ausgehängt, sind bisweilen schwer durchschaubar, was mancherorts auch für den Erwerb der Tickets gilt, die in größeren Städten an den Fahrkartenschaltern und -automaten der zentralen Busbahnhöfe, in kleineren Orten im Tabakladen oder Reisebüro und/ oder direkt an Bord des Busses, in der Regel an Automaten, zu lösen sind. Boot und Fähre Auf dem Wasser beschränken sich die Fortbewegungsmöglichkeiten auf saisonale Ausflugsfahrten und Bootsshuttles zu schwer erreichbaren Badebuchten am Fuße des Monte Conero. Wer seinen Markenurlaub mit einem Abstecher nach Griechenland oder Kroatien verbinden will, kann direkt in Ancona auf die entsprechende Fähre steigen. City Bikes Nach dem Vorbild der benachbarten Emilia-Romagna und unter dem Motto»centro in bici«steht nun auch in einer wachsenden Zahl marchigianischer Städte eine mehr oder minder große Anzahl von Stadtfahrrädern bereit. Diese Maßnahme zur Förderung der Nachhaltigkeit innerstädtischer Mobilität greift z. B. in Ascoli Piceno, Jesi, San Benedetto del Tronto, Senigallia oder Pesaro, dessen innerstädtisches Radwegenetz namens Bicipolitana 78 km umfasst. Nach Registrierung im Touristenbüro oder Rathaus und Hinterlegen einer Kaution kann man gratis Leihfahrräder nutzen, um die Stadt umweltfreundlich zu erkunden. Genaueres erfahren Sie in den Ortskapiteln oder unter com, romobilita.it. Öffentlicher Nahverkehr im Netz Informationen über den regionalen öffentlichen Nahverkehr sowie Links zu den Busgesellschaften der einzelnen Städte bzw. Provinzen liefert die Website marche.it. 25

28 Übernachten Die Marken verfügen über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur und haben regionsweit nahezu alle Unterkunftsvarianten in petto. Das Preisniveau ist an der Küste, vor allem an der Riviera del Conero, höher als im Landesinneren, liegt aber immer noch unter dem der benachbarten Toskana. Dadurch ist das Preis- Leistungs-Ver hältnis hier wenn man vom italienischen Hauptferienmonat August einmal absieht durchaus erfreulich und akzeptabel. Hotels Die knapp 180 km lange Adriaküste der Marken ist von zahllosen Hotels aller Standards, mehrheitlich der Drei-Sterne-Kategorie, gesäumt. Zumindest in der Schönwetterperiode von Mitte Mai bis Mitte September findet man dort also überall Tisch und Bett. Die Preise steigen und sinken mit dem Stand der Sonne, doch abgesehen vom eventuell langen Wochenende rund um den italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni bedarf es in der Vor- und Nachsaison keiner langfristigen Voranmeldung. Dagegen ist im Juli und August eine rechtzeitige Buchung dringend angeraten. Im August ist obendrein mit einem vorgeschriebenen Mindestaufenthalt von einer Woche, Halbpensionspflicht und bisweilen astronomisch hohen Preisen zu rechnen. Während viele Hotels in den Badeorten von Oktober bis April geschlossen bleiben, sind die im Landesinneren meist das ganze Jahr über geöffnet und preislich oft saisonunabhängig. Allerdings ist die Hotelauswahl dort eingeschränkter und gehobener Komfort eher die Ausnahme. Das gilt freilich nicht für Touristenmagneten wie Urbino und die anderen Provinzhauptstädte, in denen man sowohl einfach und preisgünstig als auch edel und teuer logieren kann. Agriturismi und Country Houses Als Alternativen zu klassischen Hotels bieten sich in der ganzen Region Agriturismi oder Country Houses an, von denen die große Mehrheit von April bis Oktober Saison hat und einen Mindestaufenthalt von drei Tagen verlangt. Beide liegen meist mitten im Grünen und bisweilen weit von der nächsten Ortschaft entfernt. Die atmosphärisch attraktiven sind in luxusrenovierten Bauernhäusern und Mühlen, adeligen Landsitzen, manchmal auch Schlössern oder Klöstern untergebracht. Sie sind von Wäldern, Wiesen, Weinbergen und Olivenhainen umgeben, bieten die Aussicht aufs mehr oder minder weit entfernte Meer und haben oft einen Swimmingpool. Die Agriturismi sind meist direkt auf oder in der Nähe von Bauernhöfen angesiedelt, sodass dort Gemüse, Wein und Öl, Fleisch oder Eier aus eigener Produktion in den Hofladen oder auf den Tisch kommen. Letzterer wird in manchen Häusern nur zum Frühstück, in anderen auch mittags und abends gedeckt. Das trifft auch auf Country Houses zu, deren Gäste allerdings nicht vom eigenen Feld, aus dem eigenen Garten oder Stall bewirtet werden. Sowohl die Agriturismi als auch die Country Houses vermieten einzelne Zimmer und/oder Apartments für mehrere Personen, meist mit Kochgelegenheit. Die Preise rich- 26

29 Übernachten ten sich hier wie dort nach der Saison und dem gebotenen Komfort, der oft mit dem gediegener Luxushotels konkurrieren kann. Albergo diffuso Wie vielerorts in Italien sind auch in den Marken infolge von Emigration oder Landflucht verlassene kleine Weiler oder Dorfstraßen in sogenannte alberghi diffusi umgewandelt worden. Dahinter verbergen sich in renovierten historischen Häusern eingerichtete A partments und Zimmer, deren Bewohner von einer Rezeption betreut und manchmal auch in einem»dorfeigenen«restaurant verköstigt werden. Ferienhäuser und -wohnungen Wer sich gänzlich selbst versorgen möchte, kann sowohl an der Küste als auch im Landesinneren Ferienhäuser und -wohnungen mieten. Auch hier reicht das Angebot von pragmatisch-praktischen Neubauwohnungen bis zu gediegenen Villen, die sowohl über Agenturen als auch privat vermietet werden. Bed and Breakfast und Affitacamera Aufgrund entsprechender öffentlicher Förderung sind als B&Bs etikettierte Unterkünfte in ganz Italien gleichsam wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Marken machen da keine Ausnahme, sodass man dort in Stadt und Land meist rund ums Jahr ein Zimmer mit Frühstück finden kann. Eine besonders preisgünstige Unterbringung mit Familienanschluss ist dabei allerdings eher selten zu erwarten. Oft wohnen die Anbieter nicht einmal im selben Haus, sodass man seine Ankunft vorher ankündigen sollte. Kommt man spontan, muss man die meist an der Tür angebrachte Telefonnummer wählen und unter Umständen etwas länger auf den Gastgeber warten. Die Preise richten sich nach Lage und Ausstattung der Zimmer, die ebenso wie bei den anderen Unterkunftsvarianten von luxuriös bis spartanisch variieren. Beim B&B ist das Frühstück eingeschlossen, es wird entweder in einem Frühstücksraum oder in der nächsten Bar serviert. Beim klassischen Affitacamera wird nur ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Suchen und Buchen im Web Bezüglich aller Unterkunftsvarianten helfen die allgemeinen Touristeninformationsportale weiter: lia.de, marken.com, it und Über klassische Ho tels informieren die Websites: king.com, sowie Agriturismi und Country Houses finden sich unter: it, www. countryhouses.it. B&Bs sind über fast-italien.it und anzuklicken. Bezüglich Ferienhäusern und -wohnungen sind de, do.de und ergiebige Adressen. Die meisten Jugendherbergen sind unter Wohnmobilstellplätze bei plaetze.net und it registriert. 27

30 Reiseinfos Jugendherbergen Wirklich preisgünstig, meist aber auch entsprechend spartanisch ist die Übernachtung in den ostelli per la gioventu, von denen in den Marken gut ein Dutzend, vor allem in den Provinzhauptstädten oder Wallfahrtsorten zur Verfügung stehen ( Camping Essen und Trinken Campingplätze bieten von Mai/Juni bis September/Oktober Stellplätze für Zelt und Camper und oft auch kleine Bungalows und Ferienhäuschen an. An der Küste ist die Auswahl erwartungsgemäß größer, die Saison kürzer, die Infrastruktur besser und der Preis höher. Allerdings darf oder muss man bei mehr Komfort auch mehr Unterhaltung bzw. Lärm erwarten, da dort Programmangebote gut gelaunter Animateure, Bar- und Discobetrieb vorgehalten werden. Auf den meist schlichter ausgestatteten Wald- und Wiesencampingplätzen fern der Strände geht es dagegen eher ruhig und beschaulich zu. Aree Sosta Wohnmobilisten seien darüber informiert, dass es am Rande vieler Orte insgesamt gut 80 mit Strom- oder Wasseranschlüssen versehene, mehrheitlich kostenfreie Stellplätze gibt. Ihre Standorte sind bei den Touristenbüros zu erfragen oder mithilfe oben genannter Websites zu ermitteln. Klöster Im ehemaligen Kirchenstaat gibt es bis heute bewirtschaftete und bebetete Klöster, von denen einige zu besinnlichen Aufenthalten in ihren Gästehäusern einladen. Dies ist z. B. in den landschaftlich gut situierten Einsiedeleien Monte San Giove in der Nähe von Fano oder dem Eremo Fonte Avellana am Fuße des Monte Catria der Fall. Pranzo, cena und aperitivo Wie alle Italiener beginnen die Marchigiani ihren Tag mit einem flotten und frugalen Frühstück (colazione) mit caffè, cappuccino, cornetto oder anderem süßen Gebäck, das gern im Stehen in der Bar an der Ecke eingenommen wird. Pranzo und cena (Mittag- und Abendessen) fallen dagegen üppig aus und bestehen aus antipasto, primo und secondo nebst contorno (Beilage), Wasser und Wein. Es folgen frutta (Obst) oder dolce (Süßspeisen), digestivo (Digestif) und caffè. Als Vorspeise werden Wurst, Schinken, Käse und Gemüse, an der Küste auch Meeresfrüchte gegessen. Der erste Gang (primo) ist ein Nudeloder Reis-, der zweite (secondo) ein Fleisch- oder Fischgericht, zu dem Gemüse, Kartoffeln oder Salat gereicht werden. Bei weniger Appetit werden antipasto oder primo übersprungen, wohingegen die Beschränkung auf ein Nudelgericht für Italiener befremdlich ist. Ein bis zwei Stunden vor dem Mittag- oder Abendessen wird gern ein aperitivo, z. B. ein Gläschen Prosecco oder Campari, in den Marken auch 28