Mit Handysignalen die Spur halten

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1 Agravis Mit Handysignalen die Spur halten Handyunterstütztes System Agravis net vorgestellt Werkfoto Die Männer hinter Agravis Net: Matthias Leese, Daniel Werner (Koordinator Agravis net in der Agravis Technik), Frank Wiedenroth (Geschäftsführer Agravis Technik Südhannover/Braunschweig) sowie Bernd Homann, Leiter Agravis Unternehmenskommunikation. Landwirte haben es mitunter nicht leicht, wenn sie sich für ein Lenksystem entscheiden müssen. Gewiss, Lenksysteme sind komfortabel, sparen Betriebsmittel und steigern die Effizienz, weil sie Überlappungen vermeiden helfen. Aber: Auf welchen Schleppern und für welche Arbeitsgänge soll das System eingesetzt werden? Und wie exakt soll es arbeiten? Groß ist nicht nur die Auswahl an Funktionsweisen, sondern auch an Herstellern. So gibt es einfache Parallelführungssysteme, die per LED-Display den Fahrer zur Lenkkorrektur animieren sowie Lenkassistenten, die per Elektromotor das Lenkrad steuern. Weiterhin Autopiloten, die an die hydraulische Steuerung angedockt sind sowie komplexe Autopiloten mit Gerätesteuerung, die neben der Lenkung auch die Steuerung der Anbaugeräte übernehmen.

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3 Das Display zeigt die Po So gibt es einfache Parallelführungssysteme, die per LED-Display den Fahrer zur Lenkkorrektur animieren sowie Lenkassistenten, die per Elektromotor das Lenkrad steuern. Weiterhin Autopiloten, die an die hydraulische Steuerung angedockt sind sowie komplexe Autopiloten mit Gerätesteuerung, die neben der Lenkung auch die Steuerung der Anbaugeräte übernehmen. Und auch in der Genauigkeit gibt es Unterschiede: Vom einfachen DGPS wie beim Pkw-Navi mit Genauigkeiten von etwa einem Meter über das 2-Frequenz-DGPS mit Genauigkeiten von 20 bis 30 Zentimetern bis zur RTK-Station mit Genauigkeiten von zwei Zentimetern. Dadurch qualifiziert sich RTK nicht nur für den Sonderkulturanbau. Auch für Arbeitsgänge mit Wiederholungen, also dem Wiederauffinden der Fahrgasse, beispielsweise beim Düngen und Spritzen in Getreide- und Hackfruchtbeständen, aber auch beim Hacken von Mais, das höchste Genauigkeiten erfordert, ist RTK gefragt. Alle Systeme kämpfen jedoch mit einem Problem: Die notwendigen Signale sind je nach Gelände und Witterung nicht überall und immer zu empfangen, der Fahrer muss dann eingreifen. Je kleiner etwa die Anzahl der erreichbaren Satelliten beim DGPS ist, je ungenauer die Standortbestimmung. Und auch in der Genauigkeit gibt es Unterschiede: Vom einfachen DGPS wie beim Pkw-Navi mit Genauigkeiten von etwa einem Meter über das 2-Frequenz-DGPS mit Genauigkeiten von 20 bis 30 Zentimetern bis zur RTK-Station mit Genauigkeiten von zwei Zentimetern. Dadurch qualifiziert sich RTK nicht nur für den Sonderkulturanbau. Auch für Arbeitsgänge mit Wiederholungen, also dem Wiederauffinden der Fahrgasse, beispielsweise beim Düngen und Spritzen in Getreide- und Hackfruchtbeständen, aber auch beim Hacken von Mais, das höchste Genauigkeiten erfordert, ist RTK gefragt. Alle Systeme kämpfen jedoch mit einem Problem: Die notwendigen Signale sind je nach Gelände und Witterung nicht überall und immer zu empfangen, der Fahrer muss dann eingreifen. Je kleiner etwa die Anzahl der erreichbaren Satelliten beim DGPS ist, je ungenauer die Standortbestimmung.

4 Praktiker können ein Lied davon singen: Zum Problem wird das vor allem in Tallagen und im Waldschatten. Und auch die an sich sehr genauen und betriebseigen installierten RTK-Stationen sind nicht ohne Schwächen: Sie haben lediglich eine Reichweite von 15 Kilometern bei heutigen Betriebsgrößen eine eher kleine Entfernung und die Schlepper empfangen das Signal in den Grenzbereichen oft nur schwach. Die Agravis Südhannover/Braunschweig hat jetzt in Northeim vorgestellt, wie es besser gehen kann: Ein System, das im permanenten Austausch mit dem Schlepper via GRPS steht, welches die Position korrigiert, um höchste Genauigkeiten zu erzielen. Permanent empfängt und sendet das System Daten: Gesendet wird der Standort, empfangen wird der für die exakte Positionsbestimmung notwendige Korrekturvektor. Dahinter steckt die Überlegung, dass vielerorts zwar der Satelliten- oder RTK-Empfang schlecht ist, das Handy jedoch noch Empfang hat. Das Handy gleicht dann sozusagen die Schwachstelle der Navigation aus. Dabei wird das in ganz Norddeutschland (von der niederländischen Grenze bis Polen, von Hamburg bis nach Südnieder-sachsen und Nordthüringen) flächendeckende RTK-Stationsnetz der Agravis genutzt. Mit 20 Referenzkunden wurde das System Agravis net getestet. Was benötigt der Landwirt? Zunächst einmal ein Lenksystem für Parallel Tracking, egal, von welchem Hersteller, denn Agravis net arbeitet herstellerunabhängig und kann auch nachgerüstet werden. Des Weiteren benötigt der Landwirt ein Modem die Agravis Box, mit der die Handysignale gesendet und empfangen werden. Schließlich noch eine Datenflatrate, die zeitlich und mengenmäßig unbeschränkten Datenaustausch erlaubt. Und die Kosten? Erhältlich ist Agravis net als Variante Mobile RTK (Genauigkeit zwei Zentimeter) und Mobile DGPS (Genauigkeit zehn Zentimeter). Empfohlene Ackerfläche (nicht Einsatzfläche!) für die RTK-Variante sind 280 Hektar, für mobile DGPS 180 Hektar. Die Agravis Box kostet bei der RTK-Variante einmalig rund 1400 Euro, bei DGPS rund 1000 Euro, die jährlichen Systemkosten liegen bei der RTK-Variante bei 1400 Euro, bei DGPS um die 600 Euro. Der Clou: Da nahezu immer der exakte Standort des Schleppers bekannt ist und diese Daten in ein geschlossenes System (Internetportal) übertragen werden, kann der Landwirt wohlgemerkt auf Wunsch diese Daten für seine Dokumentation nutzen. Ein Vorteil auch für Lohnunternehmer, da so nachvollzogen werden kann, wann die Fahrer wie lange auf welchen Schlägen unterwegs waren. Die Fülle der möglichen Daten ermöglichen dem Landwirt eine Vielzahl von Analyseoptionen, so Frank Wiedenroth, Geschäftsführer der Agravis Technik Südhannover/Braunschweig. Diese Möglichkeiten werden noch viel zu wenig betrachtet und genutzt. Die Liste der möglichen weiteren Optionen ist lang. So kann sich der Landwirt beispielsweise eine SMS senden lassen, wenn der Schlepperfahrer ein Feld verlassen hat und es können Tagesreports erstellt werden: Wo und wie lange war der Schlepper heute und welche Routen ist er gefahren? Der große Schritt zum gläsernen Fahrer? Nicht ganz. Über ein Bedienfeld hat der Fahrer die Möglichkeit, Privat einzuschalten, wenn er beispielsweise zur Mittagspause fährt.das System kann sowohl offen und damit für den gelegentlichen Schlepperwechsel zugänglich als auch dauerhaft und versteckt eingebaut werden und lässt sich sowohl an werksseitig integrierte als auch an nachgerüstete Systeme anschließen. Die Treckerfarbe spiele dabei keine Rolle, wie die Agravis-Vertreter betonen. Und wenn das Handy mal keinen Empfang hat? Bis zu 40 Sekunden könne das System rechnerisch überbrücken, danach müsse aber der Fahrer eingreifen. Das System nutze Vodafone, bediene sich bei Netzausfall aber auch anderer Netze. Und wenn in einer Gegend dauerhaft kaum Handyempfang ist? Auch dafür haben wir eine Lösung. Dann binden wir den Betriebsfunk mit ein, so Bernd Homann, Bereichleiter für Unternehmenskommunikation bei Agravis. Halle 9, Stand F 17

5 Powered by TCPDF ( Praktiker können ein Lied davon singen: Zum Problem wird das vor allem in Tallagen und im Waldschatten. Und auch die an sich sehr genauen und betriebseigen installierten RTK-Stationen sind nicht ohne Schwächen: Sie haben lediglich eine Reichweite von 15 Kilometern bei heutigen Betriebsgrößen eine eher kleine Entfernung und die Schlepper empfangen das Signal in den Grenzbereichen oft nur schwach. Die Agravis Südhannover/Braunschweig hat jetzt in Northeim vorgestellt, wie es besser gehen kann: Ein System, das im permanenten Austausch mit dem Schlepper via GRPS steht, welches die Position korrigiert, um höchste Genauigkeiten zu erzielen. Permanent empfängt und sendet das System Daten: Gesendet wird der Standort, empfangen wird der für die exakte Positionsbestimmung notwendige Korrekturvektor. Dahinter steckt die Überlegung, dass vielerorts zwar der Satelliten- oder RTK-Empfang schlecht ist, das Handy jedoch noch Empfang hat. Das Handy gleicht dann sozusagen die Schwachstelle der Navigation aus. Dabei wird das in ganz Norddeutschland (von der niederländischen Grenze bis Polen, von Hamburg bis nach Südnieder-sachsen und Nordthüringen) flächendeckende RTK-Stationsnetz der Agravis genutzt. Mit 20 Referenzkunden wurde das System Agravis net getestet. Was benötigt der Landwirt? Zunächst einmal ein Lenksystem für Parallel Tracking, egal, von welchem Hersteller, denn Agravis net arbeitet herstellerunabhängig und kann auch nachgerüstet werden.