Mehr als schwarz und breit

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1 Reifen FÜr Die Landwirtschaft Mehr als schwarz und breit Günter Heitmann, Landwirtschaftskammer Hannover, FB Landtechnik, zeigt in seinem Überblick die Vielfalt der Bereifungsvarianten für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge. Im Rahmen Boden schonender Maßnahmen und auch mit Blick auf die Bodenschutzverordnung sind Fragen zu Reifen für landwirtschaftliche Fahrzeuge das tägliche Geschäft in der Beratung. Besonders schwerere Maschinen können Bodenschadverdichtungen auf den Ackerflächen verursachen, wenn bei ungünstigen Bodenverhältnissen gearbeitet wird und bzw. oder das Fahrwerk nicht entsprechend angepasst worden ist. Traktoren, Maschinen oder Arbeitsgeräte sollen beim Befahren von Ackerflächen möglichst wenig tiefere Fahrspuren hinterlassen. Tiefere Spuren sind hinderlich bei nachfolgenden Arbeitsabläufen. Einsinken von Reifen in den Boden bedeutet mehr Rollwiderstand und damit höheren Leistungsbedarf und Energieverbrauch. Bei den immer schnelleren Transportfahrten auf der Straße - 40, 50 und bald 60 km/h soll der Reifenverschleiß trotzdem gering sein. Da werden widerstandsfähige Reifen, die in der Regel mit höherem Reifeninnendruck zu fahren sind, gefordert. Schnelle Straßenfahrten zum Feld und Boden schonender Einsatz mit schwereren Fahrzeugen und derselben Bereifung lassen sich nur durch angepasste Reifenluftdruckeinstellung umsetzen. Die Angaben in den einschlägigen Reifenhandbüchern sind zu beachten. Neben der Bodenschonung ist die Breitbereifung auch im Hinblick auf Straßen schonende Maßnahmen von Bedeutung. Bei Reifen mit relativ geringem Reifenluftdruck wird die Radlast auf eine vergrößerte Lauffläche auf die Fahrbahn übertragen. Außerdem passt sich der Breitreifen eher Unebenheiten an. Das gilt insbesondere auch auf den Wirtschaftswegen. Allgemeine Anforderungen an Reifen sind: - die Übertragung der Triebkraft auf den Boden, - gute Selbstreinigung, - das Halten der Spur, - das Übertragen von Lenkkräften, - das Auffangen von Fahrzeugschwingungen, - die Übertragung von Bremskräften, - das Aufnehmen hoher Gewichte, - optimales Fahrverhalten auch bei schneller Straßenfahrt, - lange Lebensdauer. Die Reifenprofiltiefe soll mindestens 1,6 mm betragen. Für Landwirtschaftsreifen, die Zugarbeiten auf dem Acker übernehmen sollen, ist das zu wenig.

2 Traktorreifen Vielfach sind die Traktoren serienmäßig schon mit Breitreifen (z.b. 480/70; 580/70; 650/65; 710/65; 800/65, 900 / 65, 1050 / 50 in mm Breite / Verhältniszahl Breite zu Höhe) ausgerüstet, die größere Aufstandsflächen ermöglichen. Da erübrigt sich teilweise eine Verbreiterung mit Doppelreifen auf dem Acker. Eine Feldprobe könnte hilfreich sein. Die Frontreifen sollten annähernd die gleiche Breite wie die Hinterreifen aufweisen. Übrigens achten Sie darauf, dass der Pflug eine genügend breite Pflugfurche für die Breitreifen ausräumt. Zu breite Reifen in einer zu schmalen Pflugfurche können die Übertragung der Zugkraft negativ beeinflussen und auch feuchte Lehm- oder Tonböden festfahren. Die Grenzen in der Furche zu fahren liegen bei 650 mm breiten Reifen. Die Reifengröße wird vom Felgendurchmesser bestimmt. Die größte Felge liegt bei 46 Zoll mit einem 620 mm breiten Reifen. Häufig sind 38er und 42er Felgen bei den höheren Leistungsklassen vorhanden. Mit bis zu 900 mm breiten Reifen wird in der Regel die 3m Gesamtbreite-35. Ausnahme VO-auch bei größeren Traktoren eingehalten, so dass kein Erlaubnisverfahren bei Fahrten auf öffentlichen Straßen gemäß 29 StVO nötig ist. Bei der Nachrüstung mit breiteren Reifen müssen die Kotflügel der Traktoren vorn und hinten bis 40 km/h mindestens 2/3 der Lauffläche und über 40 km/h die gesamte Lauffläche abdecken. Breitere Frontreifen können den Lenkeinschlag beeinträchtigen, prüfen Sie den Freiraum für Reifen und Kotflügel. Zu breite Hinterradreifen können auch beim Mitführen von Starrdeichselanhänger hinderlich sein. Mit schweren Anbaugeräten werden die Reifen der Hinterachse besonders beansprucht. Zudem wird der Traktor vorne entlastet und ein Gewichtsanteil wird ebenfalls auf die Hinterachse übertragen. Die Achslast sollte vorn mindestes 20 Prozent vom Leergewicht des Traktors betragen, damit die Lenkfähigkeit gewahrt bleibt. Bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h nehmen die AS Reifen in der Regel auch die Federungsaufgaben wahr. Darüber hinaus werden gefederte Vorderachsen gefordert. Erfahrungsgemäß sind gefederte Vorderachsen auch unter 40 km/h vorteilhaft. Gemäß 36 StVZO Bereifung ist die Bereifung ein vorgeschriebener Teil des Fahrzeugs. Deshalb müssen in jedem Fall die zulässigen Bereifungsarten mit ihren entsprechenden Reifengrößen in den Fahrzeugpapieren festgelegt, bzw. eingebaut sein. Das kann die Betriebserlaubnis, der Fahrzeugschein oder ein zusätzliches Beiblatt sein.

3 Die Ackerbereifung Den Landwirt interessiert in vorwiegendem Maße das richtige Zusammenwirken zwischen Reifen und Boden bei der Zugarbeit. Das Profil des Reifens wird durch die Achslast in den Boden gedrückt und mit diesem "verzahnt". Die so entstehende Bodenverbindung und Reibung ermöglichen eine Umwandlung der Umfangskraft des Reifens in eine Zugkraft. Diese kann durch die Stützmasse von Starrdeichselanhängern, die auf der Anhängekupplung liegt, erhöht werden. Bei An baugeräten lässt sich dies auch über den entsprechend eingestellten Unterlenker erreichen. Mit schwereren, ange-hängten Fahrzeugen wie Gelenkdeichselanhänger oder angehängten Arbeitsgeräten wäre eine zusätzliche Ballastierung durch Zusatzgewichte auf der Hinterachse ratsam. Unterschiedliche Zugkräfte ergeben sich auf Sandböden und schweren Böden. Geringe Scherfestigkeit der leichten Böden ist nachteilig für gut ausgeprägte Stollenprofile, sie geben nicht genügend Widerstand für die Abstützung der Zugkraft. Abgerundete Stollen an den Außenkanten des Reifens haben weniger schneidende Wirkung. Die Winkelstellung des Profils mit zur Reifenrotationsachse sind heute vorwiegend vorhanden, sie haben sich in der Selbstreinigung gut bewährt. Reifen mit einem Stollenwinkel von 23 sollen maximale Zugkräfte auf trockenen Böden bringen, ihre Selbstreinigung wird allerdings kritisch beurteilt. Schlauchlose Reifen (Tubeless) können in der Regel nachträglich mit einem Schlauch versehen werden, wenn beispielsweise mit hohen Zugkräften zu rechnen ist. Es gibt Universalreifen, die sowohl auf dem Acker, Grünland oder in Sonderkulturen einsetzbar sind. Mittlerweile sind Reifen im Angebot, die bei einem konstanten Reifeninnendruck um 1 bar auch mit höheren Geschwindigkeiten zu fahren sind, so dass normalerweise keine Anpassung auf der Straße und auf dem Acker notwendig ist. Für diese Breitreifen sind angepasste Felgen erforderlich. Geläufige Breitreifen haben je nach Achslast und Höchstgeschwindigkeit des Traktors einen Reifeninnendruck um 1,5 bar. Niederquerschnitts-Reifen werden mit Luftdrücken von 0,6 bis 0,8 bar und Terra-Reifen von 0,3 bis 0,4 bar angegeben. Stärkere Zugarbeit bei geringem Innendruck kann zu Reifenschäden und Reifenverschiebungen auf der Felge führen. Beachten Sie die Hinweise der Reifenfirmen. Bei der Nachrüstung mit Breitreifen ist darauf zu achten, dass zwischen Reifen und Kotflügelinnenseite genügend Freiraum verbleibt und die Radabdeckungen entsprechend der Höchstgeschwindigkeit des Traktors den Reifen abdecken. Beim Mitführen von Starrdeichselanhängern darf beim Wendevorgang der Breitreifen vom Traktor nicht die Deichsel berühren. Spezielle Einsätze Bei häufiger Straßenfahrt sind AS Reifen einzusetzen, die auch für höhere Geschwindigkeiten zugelassen und geeignet sind. Sie sollen breitere sowie flachere Stollen haben und bei häufiger Straßenfahrt dann weniger Reifenabrieb. Dieses Profil vermindert auch den Rollwiderstand und die Bruchgefahr des Gewebes. Erweiterte Stollen zur Mitte des Reifens verringern auch den Reifenabrieb. Nicht verstärkte Stollen haben eine hohe Eigenbewegung bei Fahrt und vergrößern den Reifenabrieb. Übrigens, so genannte AS Reifen sind eigentlich für die Ackerarbeit bei gelegentlicher Straßenfahrt konstruiert worden. Schmale Reifen für Pflegearbeiten und Einsätze in Reihenkulturen haben Breiten von mm. Der größte Felgendurchmesser liegt bei 54 Zoll. Ab Arbeitsbreiten von etwa 21 m bei Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen werden häufiger schon übliche Ackerschlepperreifen mit 520 mm Breite und einem Feigendurchmesser von 38 oder 42 Zoll eingesetzt. Dabei lässt man dann eine Reihe bei Rüben oder Kartoffeln bzw. mehrere Reihen bei Getreide weg. Der Vorteil, breitere Reifen haben eine größere Aufstandsfläche und höhere Tragfähigkeiten, auch bei schnelleren Geschwindigkeiten auf der Straße. Gebrauchte AS Reifen mit weniger hohen Stollen sind für diese Arbeiten vorzuziehen, weil so die vorgefestigte Fahrgassenspur weniger zerfahren wird. Bei dem Einsatz auf Grünland soll neben der Vermeidung von Bodenverdichtungen auch ein Abscheren der Grasnarbe durch die Reifenstollen beim Fahren mit Schlupf vermieden werden. Daher ist es wichtig, dass diese Reifen über große Stollenaufstandsflächen bei niedrigen Stollenhöhen verfügen. Hohe scharfkantige Stollen können die Grasnarbe bei höheren Gewichten eher abscheren. So genannte Grünlandreifen mit großer Aufstandsfläche und geringer Profiltiefe haben eine geringere Selbstreinigung und übertragen auf Ackerflächen bei ungünstigen Bodenverhältnissen nicht immer die geforderten Zugkräfte. Im Forstbereich oder auf steinigen Böden eingesetzte Reifen sollten unter der Lauffläche Stahlgürtel eingebaut haben, um Reifenschäden vorzubeugen. Es gibt auch Reifen mit verstärkten Seitenflanken. Das Ventil sollte bei Einsätzen im Wald geschützt sein.

4 Anhängerreifen Die Spurweiten oder der Innenabstand der Reifen von Zugfahrzeug und Anhänger sollten gleich sein. Das verhindert übermäßige Spurenbildung. Bei schweren Fahrzeugen sind Spurweiten von 1,80-2,00m üblich. Große Spurweiten verbessern die Standfestigkeit. Spezielle Profilgestaltungen wie Querprofil mit Seitenführung im Schulterbereich ermöglichen ein leichteres Abrollen und fördern die Spurtreue in der Hanglage. Gelenkte Achsen bei schweren Tandem- und Tridemanhängern erleichtern die Kurvenfahrt und schonen die Reifen. Achten sie darauf, dass gesperrte Lenkachsen bei beladenem Tridemanhänger vor der Kurvenfahrt rechtzeitig entriegelt werden. Zwangslenkungen sollten bei schweren Starrdeichselanhängern zur Verfügung stehen. Der Anhängerbetrieb findet heutzutage auch mehr auf der Straße statt. Da sind relativ schmale Hochdruckreifen mit bis zu 9 bar Reifeninnendruck gefragt, die eben leichter laufen. Vielfach werden die Anhänger am Feldrand oder auf der Straße beladen. Bei alten Reifen von Lkw-Anhängern, die normalerweise mit sehr hohen Reifendrücken fahren, sollte der Luftdruck von etwa 3,5 bar nicht unterschritten werden, da sonst die Tragfähigkeit beeinträchtigt wird und Reifenschäden entstehen. Spezielle Transportfahrzeuge wie Kurzschnittladewagen, Überladewagen, Dungstreuer oder Güllewagen für Straßenund Feldfahrten sollen in beiden Fällen wenig Rollwiderstand haben. Die Reifenhersteller bieten derartige Reifen an, die sowohl mit niedrigem, als auch mit höherem Innendruck gefahren werden können. Für große und schwere Starrdeichselanhänger sind Reifendruckregelanlagen zu empfehlen, die während der Fahrt den entsprechenden Reifeninnendruck anpassen können. Der Reifeninnendruck für die Straße liegt bei 3,5 bar, beim Feldeinsatz um 1 bar. Die Reifenbreiten liegen meistens im Bereich von 500 bis 800 mm, so dass die Gesamtbreiten der Anhänger von 3 m in der Regel einzuhalten sind. Achten Sie bei Güllewagen auf die Tragfähigkeit der Reifen bei schnelleren Fahrten. Zusätzliche Anbaugeräte (u. a. Schleppschlauchgestänge) erhöhen das Eigengewicht, die Gesamtmasse darf häufig nicht voll ausgeschöpft werden. Landmaschinenreifen Selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie Mähdrescher, Rübenroder oder Häcksler verfügen über großvolumige Reifen, die einen relativ geringen Innendruck aufweisen. Die Reifenbezeichnungen sind in Zoll (1" = 25,4 mm) beispielsweise Der Reifen ist etwa 673 mm breit und hat einen Außendurchmesser von 1750 mm bei 22.00/23.00 Felgen. Dieser Reifen kann Tragkräfte bis kg bei einem Reifeninnendruck von 3,5 bar aufnehmen. Mit diesen Fahrzeugen wird in der Regel kaum eine größere Zugkraftübertragung vorgenommen und meistens nur bis 20 km/h gefahren. Die Reifen sind häufig schlauchlos. Auf dem Acker können Gesamtmassen um 50 t entstehen. Unter normalen Bodenverhältnissen fährt man jedoch auch bei dem Gewicht noch bodenschonend, zumal die Reifen versetzt gelenkt gefahren werden und so die gesamte Fahrzeugbreite abdecken. Auf der Straße führen selbstfahrende Arbeitsmaschinen keine Nutzmasse mit, so dass nur noch etwa die Hälfte der Gesamtmasse vorhanden ist und so auch Straßen schonend mit der Breitbereifung gefahren wird. Ein Trend bei Selbstfahrern (u.a. Häcksler) zeigt zu Höchstgeschwindigkeiten bis 40 km/h und auch mit Anhängerbetrieb. Damit müssen die Reifen mehr Zugkraft übertragen und entsprechend ausgelegt sein. Angehängte Arbeitsgeräte sollten Reifen haben, die auch für schnelllaufende Traktoren geeignet sind. Auf dem Feld müssen sie gute Seitenführungseigenschaften aufweisen. Für den Pflanzenschutzund Düngungseinsatz werden Reifen mit relativ großem Durchmesser verwendet. Häufig sind das AS Reifen (520/ oder 42). Die Spurweiten oder Innenabstände von Zugfahrzeug und Arbeitsgerät sollten gleich sein. Schwere Bodenbearbeitungsmaschinen werden auch mit Breitreifen ausgerüstet, damit die Spurenbildung eingeschränkt ist. Die Reifen von aufgesattelten Arbeitsgeräten sind vielfach nicht für höhere Geschwindigkeiten geeignet.

5 Powered by TCPDF ( Breitreifen haben große Aufstandsflächen Reifen für Bodenschonung haben weiche Flanken. Beim Fahren mit niedrigem Reifeninnendruck erhält der Reifen eine vergrößerte Aufstandsfläche. Reifen mit geringem Luftdruck sollten über eine hohe Tragfähigkeit verfügen. Dies ist nur durch Reifen mit einem großen Luftvolumen möglich. Die Vergrößerung der Reifenbreite ist dabei günstiger als die Erhöhung des Reifendurchmessers. Niederdruckbreitreifen lassen Reifeninnendrücke von unter 1 bar zu. Angepasste Breitreifen, so die Breiten bis 900 mm, sind bei der Saatbettbereitung oder auf weniger tragfähigen Böden im Vergleich zu Doppel- bzw. Zwillingsreifen immer beliebter. Vielfach hinterlassen sie auch weniger tiefe Spuren. Außerdem sind keine Rüstzeiten einzuplanen. Jeder Traktor ist nachträglich mit Doppelreifen oder Zwillingsrädern auszurüsten. Sie können auch auf festen Wegen angebaut mitgeführt werden. Bei der Doppelbereifung sind Räder verschiedener Breite vorhanden. Es handelt sich dann um ein Serienrad und einen schmaleren Pflegereifen. Die Doppelbereifung ist immer noch eine gängige Lösung. Sie bietet den Kompromiss mit der Einzelbereifung und ggf. mit der Doppelbereifung fahren zu können. Als Zwillingsbereifung sind Reifen gleicher Breite und Höhe angesprochen. Derartige Ausführungen sind auch in der schweren Schlepperleistungsklasse mit relativ großer Bereifung zu finden. Bei der Nutzung von Doppelradsystenn ist darauf zu achten, dass diese entsprechend der Reifengröße und der Schlepperleistung zugeordnet sind. Das äußere Rad muss oftmals hohe Tragkräfte übernehmen. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung jeweils vom Schlepper- und Zwillingskupplungshersteller für den Betrieb mit Doppel- oder Zwillingsbereifung ist notwendig. Dies gilt besonders für Schlepper, die mit doppelbereiften Fronträdern einen sehr starken Lenkeinschlag ermöglichen. Bei leistungsstarken Traktoren mit großer Doppelbereifung können leicht derart größere Breiten entstehen, dass die 35. Ausnahme VO der StVZO für Breiten bis 3 m nicht ausreicht und Ausnahmen nach 70 StVZO und Erlaubnis nach 29 StVO vorher zu beantragen sind. Da die Doppelbereifung als vorgeschriebener Teil des Fahrzeugs anzusehen ist, müssen in jedem Fall die zulässigen Bereifungsarten mit ihren entsprechenden Reifengrößen in den Fahrzeugpapieren festgelegt sein. Jeder Reifen benötigt seine entsprechende Wartung und Pflege. Von Zeit zu Zeit sollten die Reifen kontrolliert werden. Zu geringer Reifeninnendruck bei Straßenfahrt führt zu höherer Walkarbeit und kann die Lauffläche an den Außenkanten stärker abnutzen. Zu hoher Reifeninnendruck kann zu Abplattungen auf der Lauffläche führen. Risse in den Reifen können besonders auf steinigen Böden entstehen, wenn der Schlupf größer ist. Aus Verkehrssicherheitsgründen müssen beschädigte Reifen, auch im Hinblick auf die relativ hohen Transportgeschwindigkeiten mit den lof Fahrzeugen, rechtzeitig ersetzt werden. Heutzutage lässt sich auch das Alter des Reifens feststellen. Eine eingedruckte Zahl im Dreieck auf dem Reifen gibt das Produktionsdatum wieder. Beispielsweise 427 bedeutet 42. Woche im Jahr Neue Zahlen sind vierstellig, z.b. 0703, dann gilt 07. Woche im Jahr Des weiteren können Hinweise wie DOT L4 2L aufgeführt sein. L4 ist die Identifikationsnummer des Herstellers und 2L steht als Code für die Reifengröße. Diese Angaben sind auch in den Reifenhandbüchern erklärt. Das Nachschneiden von Profilen sollte man Fachpersonal überlassen. Die Fachleute sind in der Lage zu beurteilen, ob ein Nachschneiden noch sinnvoll ist. Zusammenfassung: Der Einsatz entsprechender Reifen ist durch verschiedene Faktoren vorgegeben. Besonders sind hier folgende Bedingungen zu berücksichtigen: - Für welchen Zweck wird der Reifen eingesetzt (Zugarbeit, Reihenkultur, Saatbettbereitung, häufige Straßenfahrt,)? - Welche Belastungen muss der erforderliche Reifen bewältigen? - Sind die Reifengrößen in den Fahrzeugpapieren eingetragen? - Wie sind die jeweiligen Bodenverhältnisse des Betriebes? - Wie stelle ich den Reifen auf den Boden ein (Luftdruck)? Bei Preisvergleichen können neutrale Vergleichstests einbezogen werden.