Genealogisches Lexikon von Ignatz Ströller

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1 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller Buchstabe L bis II II Lambl (Lemle) Lemblin oder Lemble Eingeklebter Zettel: Chr. genannt Schedel, S. 177, S. 180 Herren Schema genealog.: Kristoph L. genannt Schedl, Richter u. Herr zu Rennerzhofen 1548, Hans Krist. u. Wolfgang Heinrich Lemble, beide Söhne des vorigen u.. uxor d. 2. Apollonia, vermählt 1577, Landvogt in Nbg. 1584, Landschafts- Kanzler u. Commissar Joh. Wolfg. Wilhelm geb. 1580, Edelknabe zu Nbg und Ludwig Andreas (Endres), beide Söhne des Wolfg. Heinrichs, geb uxor Sabina, des Marschall Heinrichs v. Pappenheim Tochter. Er war Herr zu Rennertshofen u. Pfleger in Reichertshofen 1612, Landschaftskommissär * *-1614 II Lemep Anna Mr. Ernst Friedrich v. L. uxor M. Magd. vid. p.180. II Lem Sebastian Schneider zu Nbrg. u. Anna Mr. ux Hatten das Ettenhuberische Haus, waren Eltern mehrerer Kinder. Er am Schlage getrofen 28. April Sie 22. Feb. 1734, liegen beede zu St. Georg. II Lem Joh. Anton des vorig. Sohn, geb. 1. Jän Erscheint als Kanonikus bey St. Peter Er war kontrakt u. im Baade 1746 zu Wemding, alwo er auch begraben liegt. II Lemen Heinrich ein Antwerper Hofbereutter zu Nbrg II Lemen Joh. Peter Sulzbächischer Rath u. Theodor Agent, im khurpfälz. Hofe zu Düßeldorf angestellt mit 100 Rchsth. geb. Bruyn, Gev. zu Nbrg. 18. Sept , *

2 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lämle Familie eine freyherl. ausgestorbne Familie. Sie soll den Nürnberg. Patriziern abgestammet haben, nach Gauchens Adelslexikon. II Lämlein Heinrich u. Luz nebst mehreren andern vom Adel quittirten Herzog Johann im Baiern an ex öffelii script. rer. boj.. II Lämlin Wilhelm genannt Schedl, Richter u. Zolner zu Rennerzhofen II Lämmel Jakob zu Schirling, Richter zu Kelheim Er hat ein stehendes Lamm auf dem Helm u. im Schilt. II Lämblin Kristoph genannt Schädl, Richter u. H. zu Rennerzhofen circa Er als solcher 14. Nov. 1584, alt 67 J (177f) II Lemble (u. Lemblin) Er hatte 3 Ehegemahlinen 1. Dorothea Ster, des Martins T., 1557 alt 67 J. 2. Sophia Kreith, des Sixts- 70 T Anna Bernhausen Auf seinem Grabsteine hat er 7 Söhne u. 4 Töchter. Seine 1 te Gemahlin zeugt auf 4 Annaten. Seins und seiner 3 Gatinen Wappen sind auf demselben u. den Ruland Trugenhofen nennt er seinen lieben Schwager 2. Wolfgang Heinrich zu Rennerzhofen Landvogt zu Nbrg. 1584, War auch Landschafts-Kanzler u. Kommissär War v1598 mit Georg Silbermann auf dem Reichstage wegen Neubrg * * N: Die Lämle sollen sich einem getauften Jude herstammen. 1 Circa mit Bleistift durchgestrichen. 2 Das genannte Epitaph befindet sich in der Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer Rennertshofen und ist im Kunstdenkmälerband Stadt- und Landkreis Neuburg an der Donau, München 1958, A. Horn und W. Meyer, S. 646 wie folgt beschrieben: 13. An der Westwand: Christoph Lemblin, pfalzgräfl Richter, 14. XI i.a. v. 67 J., und seine 1. Frau Dorothea L. geb. Ster, 24.VI und seine 2. Frau Sophia L. geb. v. Kreit, 17.III. 1566, und seine 3. Frau Anna L. geb. Bernhausen (Datum nicht mehr ausgefüllt). Mit Relief der Auferstehung Christi, darüber Familienwappen, darunter der V. mit seinen Frauen und Kindern. Solnhofener Stein mit Spuren der Bemalung. H. 1,50 m, B. 0,84 m. 115

3 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele Er war ein Sohn des vorig. Kristophs u. vermählte sich 1577 mit der Apollonia Dätenheimb (Manh. Tettenhamb). Kinder: 1. Anna geb. 5. Jän Friedrich 11. Jän Ottheinrich 9. Jul Anna Barbara 9. Nov Magdlena Kristina 5. Okt Dorothea Ursula 14. Nov Anna Jakobe 13. Jän Mr. Elisabetha 6. Nov. -94 II Lembin Apollonia die Mutter, war mit ihrer Tochter Dorothea Ursula Hofkom zu Nbrg u. jene Hochzeitgast zu Hemau beym Joh. Georg Altmann 21. Agst II * Lemblin J. Wolfg. Wilhelm II * Lemblin Dorothea Aurelia II * Lemblin Philipp Wolfg geb. den 10. Jän. 1580, 1580* s. gleich fol Jän * 28. Feb N: War Hauptmann, er schrieb sich Horkheim (im Landg. Höchsdt.) 1581* II * Lemblin Joh. Adam den 2. Feb * II * Lemblin Hans Heinrich 18. Jän * II * Lemblin Anna Konstanzia eine Tochter, geb * Merz 1616 II * Lemblin Ludwig N: 26. Jän est 1578* Andreas dubius, s. folg. fol. 179 II Lemble Magdlena Gev Kristina II Lemlin Dorothea Hofkom Ursula II Lemle Ursula (ohne Dorothea) 1599 II Lemblin Joh. Wolfg. Wilhelm II Lemblin Philipp Andres eine Tochter des Kristophs u. Schweßter des Wolfs Heinrichs, heurathete einen Hans Imhof u. dieser Imhof wird 1599, nicht wie Manh. schrieb 1499, sein. ein Sohn des Wolfg. Heinrichs, geb. 10. Jän. 1580, Edelknabe zu Nbrg ein Sohn des Kristophs, war Zeuge bey dem Heuraths-Kontrakte seines Bruders Wolfg. Heinrichs *

4 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lemblein Ludwig Andres II Lemlin Anna Sabina II Lämbl Hans Kristoph Er hatte 2 Söhne, 1. den Joh. Kristoph Sebastian u. 2. den Joh. Daniel. Diese 2 Söhne des Philipps (durchaus ohne Andreas verkauften ihren Antheil in Rennerzhofen an ihren gleich folgenden Vetter Ludwig Andreas. ein Sohn des Wolfg. Heinrichs, geb. 26. Jän Er war Hofjunker N: Er der Ludwieg Andres kömmt vor als H. zu Rennerzhofen u. Pfleger in Reichertshofen 1612, als Landschafts-Kommissär 1614 Seine Ehegemahlin war 1610 Sabina des Marschalks Heinrichs Burkhards Pappenheim Tochter. Sie war Gev. in Manching 30. Mrz eine Tochter des Ludwiegs Andres, wurde Abtißin im luth. Reichsstift Obristfels im Herzogthum Würtenberg, zwischen Heilbrunn u. Peilstein erwählt 17. April 1651, -75 ein Sohn des Kristophs u. Bruder des Wolfg. Heinrichs, kömmt vor als Hofjunker u. Vater mit einem Sohne Philipp Jakob 28. Dez II Lämblin Friedrich Landgerichtsschreiber zu Höchstädt 26. May S. Landg. Höchstdt. fol. 88. II Lämle Ernst Friedrich fürstl. Rath, Truchseß u. Pfleger zu Rennerzhofen. Er auch als Kämmerer, Pfleger zu Rennerzhofen u. Landvogt zu Nbrg Besagter Lämle wird als Schwager des Siegmunds Schenk Stauffenberg Eichstädt. Stallmeisters u. Pflegers zu Naßenfels betitelt. 1578* Er war kath. u. ein Sohn des Ludwiegs Andres u. den 26. Okt

5 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lämle Franz Jg. L.B II Lämblin eine Tit. Fr. Anna Sophia Wird in Neuburg bey St. Peter kopl. mit der Mr. Franziska des Oktavians Taßis zu Rohrnfels Tochter 17. May Die erste Gemahlin im Kindsbette den 30. Mrz u. liegt bey St. Peter, war eine Tochter des Oktavians v. Taxis zu Rohrenfels 3. Die 2 te Gemahlin war Mr. Magdlena Freyberg u. Eisenberg. Sie zu Ingolstadt als Witwe 16. Merz 1695 u. liegt bey den Franzißkanern. Lämlesche Kinder: 1. Joh. Wilhelm L.B., 2. Mr. Katharina Susanna 24. Merz 1649, 3. Anna Konstanzia , gev. Herzog u. Herzogin, 4. Anna Barbara 5. Jun. -51, Gev. w.v., 5. Anna Theresia 29. Jun. -52, den 17. Mrz. -53, liegt zu Rennerzhofen, 6. Joh. Philipp 2. Feb. -54, 7. Franz Ignaz 24. Merz -55, nach dessen Geburt die Mutter gestorben. Pfleger zu Rennerzhofen Er war ein Sohn des vorg., geb. 24. Mrz Er soll der lezte seiner Familie gewesen seyn u als khurpfälz. Kämmerer u. Pfleger in Rennerzhofen. Er hatte 2 Gemahlinen: Die erste war Mr. Magdlena L.B. Schöneck Castel 1684, 1696 war eine Schweßter des Bischofs Eichstädt u. hatte die Pflege Westervelden im Bambergischen. Die zwote Gemahlin war Konkordia Veronika Antonia L.B. Zink Glösch zu Schweinespaint. Sie heurathete als Witwe den Joh. Franz Christoph L.B. Leoprechting als nachfolgenden Pfleger. Vom Tit. Lemle gebar sie 12. Feb einen Sohn Joh. Wilhelm, der gleich den lezt. Feb. darauf gestorben ist. Sie 29. Sept S. Zink u. Leoprechting. als Landvögtin zu Nbrg. Gev. 1. Feb u. ohne Anzeige eines Karakt. alldort den 18. Okt * Ab dem Komma Ergänzung späterer Hand. 118

6 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele (181f) Anmerkg. Zu welch einem Ehegemahle sich diese Dame hin reime, weis ich dermals nicht. Vielleicht gehörte sie dem Friedrich Lemlin zu, der im vorig. fol. als Landgerichtsschreiber zu Höchstädt 1641 steht, denn dieser kann dort oder in Nbrg. Landvogt geworden seyn. In der Kirche zu Rennerzhofen befindet sich ein Grabstein ohne Aufschrift mit einem Lemleschen u. einem anderen mir unbekannten Wappen samt 8 Annaten, wo ein Herr u. eine Frau dabey knien. Ich vermuthe, dieser Stein seye vom Wolfg. Heinrich noch bey Lebszeiten gesezt worden, wie dieses vorzeiten öfters geschah. Er wird sich in Rücksicht der Ausführung dieses Monuments auf seine viele Kinder (s. oben fol. 178) verlassen haben. Von diesen verließ sich eins aufs andre und so geschah leider! nichts. Ich traf in meiner Aufsuchung der Alterthümer auf dergleichen Steine öfters, noch viel öfters aber gar auf solche, wo alles vollkommen u. manchmahls in gröster Zierde da stand, nur nach den Worten: Obiit, oder gestorben mangelte die Anzeige der Zeit oder das Datum dixi et anni. Kein kleiner, sondern wahrhaft großer Undank der Erben gegen die Erbverlasser! Aber auch schon oft durch kostbillige Prozeße p. augenscheinlich bestraft, besonders wenn die unordentl. Pfarr-Bücher u. die hannswurstindische Vielnämmerey bey der Taufe u. die gewiß dumme Auslassung des Taufnammes bey Unterschreibung wichtiger u. öffentlicher Sachen, wie es heutzutage allgemein der Brauch ist, beytretten. II Leminger Paul Lorenz Rath u. Pfleger zu Hilpoltstein. Er war j. Lct. II Lempel Jos. Pfar. zu Königsstein, 1758 resignirt u. als Benefiziat zu Ingolstadt II Lener Mang M., Pfar. zu Blindheim 1595 II Lengenfelder Familie die Grafen Burglengenfeld. S. Hund Stb. 1. Th. fol. 127 bey Rirtenburg II * Lengauer Joh. Bapt. Pfar. in Oberdolling 1767 II Lengenveld Hainrich Ilmendorf 1332 u. Eberhard II Lengenfed Ulrich Marschalk 1293 II Lengenfelder Kunz (Konrad) Rentmeister zu Weyden anno sexagesimo

7 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lenk Simprecht Kammer-Rath zu Nbrg., Pfleger u. Richter zu Burgheim u. dann Hofmarksherr zu Gansheim 1542, Landschafts- Kommissär 1553, (II. 183f) Dieser Lenk spielte beym Verkaufe der geraubten geistl. Güter unter dem Herzoge Ottheinrich apostata eine Haupt-Rolle. Er war auch Kommissär beyn Verkaufe des neuburg. Nonen-Klosters-Zenends Langenmosen an die Familie Sandizell. Wenn man dem Schreiben des Joh. Andreas Pfaller an den Herzog Wolfg. Wilhelm einen Glauben beymessen will, so handelte dieser Lenk gar nicht aufrichtig mit seinem Fürsten, denn er wurde zun Zeit zur Zeit reicher u. der Fürst wurde immer ärmer, bis er endlich gar unter die Administration kam. Mehrere nachfolgende rechtschafne häusliche Fürsten hatten sehr viele Jahre zu thun, bis sie diese Scharte nur ein wenig auswezten. Wie betrübt es noch mit der Religion u. der Seelsorge im J aussahe, kann man aus dem bericht des Dechants Leonhards Mayer genug entnehmen. S. unten fol Besagter Lenk kaufte im J vom belobten Herzoge Ottheinrich seinem rundumher betrognen Fürsten die Hofmarkt Gansheim samt dem alten Schloße u. zahlte ihn zweifelsohne mit lauter - herzoglichem Gelde aus! Er bauete ein neues Schloß, wie dieses eine Schrift u. seine Wappen an der Mauer bezeugen 6. Auf einem Helme sind 2 Flügel, einer oben blau u. unten weis, der andere oben weis u. unten blau. In der Mite der Mond u. ein Stern, auf dem andern Helme auch 2 Flügel, worin die Wecken. Ich vermuthe, dass auch zu diesem Baue lauter herzogl. Geld verwendet worden seye. In der That: wenn ich jene Zeiten mit unsern dermaligen Zeiten zusammen halte, so finde ich fast keinen andern Unterschied, als diesen, dass man sich bey den dortmahlg. Geschäften gerne der Herzogl. Münzen bediente u. heutzutage die Königlichen Oberhand erhalten haben uxor Barbara v. Roßdorf 5 Symprecht Lenk hatte 1563 mit Christoph Lemblin zu Rennertshofen ein Duell wobei beyde verwundet wurden. Neub. Wochenbatt 1833, S S. unten fol Letzteres Sterbedatum Nachtrag anderer Hand. 5 Randnotiz anderer Hand. 6 Bei Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. III, Schwaben, S.368 nur eine kurze Notiz über das Schloß: Ehem. Schloß (Regilostr. 22). Laut Inschrift 1556 erbaut. im 19. Jh. völlig verändert. Siehe auch Beschreibung im Ortsregister. 7 Randnotiz anderer Hand. 120

8 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II. 183a Einlegeblatt späterer Hand: Vorderseite: Meissen Urban Lenk et uxor Maria, geb Mathias Iglau uxor Anna Mathias Ignatius zu Iglau, geb. am , Felix Lenkh, geb. zu Iglau 31...(ergänzt anderer Hand 1616), vermählt daselbst am an Dorothea Schneider.. Paul, geb. zu Iglau am , vermählt mit Maria Johann geb. zu Essek Ein Martin Lenkh hat auch zu Essek existirt. 1606* 1631* 1616* * 1630 II. 183b Urban Lenk war in Leisnitz nicht zu finden, wohl aber in Iglau eingetragen circa Urban kam aus Meissen nach Leisnick. Einlegeblatt späterer Hand: Rückseite: Burgheim 20. Juni 1633 Johannes Lenkh/ parentes Simon u. Maria 10. Sep.1633 Johannes, Sohn des Michael Lenk u. der Barbara 18. Nov Maria: parentes Simon u. Maria Jan Caspar Lenkh u. Margaretha getraut 19. März Barbara, parentes Caspar u. Anna 1638 geboren Sebastian Lenk, parentes Kaspar u. Margarethe 1638 Simon u. Appolonia Lenckh 1640 get. Johannes, par.: Simon u. Maria 1640 Georg, parentes Simon u. Apollonia 1640 Johann, parentes Caspar u. Anna Lenk. Der vest Hans Lenkh hat 1473 einen Jahrtag geschafft. II Lenk Jeremias Hieronymus Hofmarktsherr zu Gansheim Er 30. Jun Seine Wittwe Apollonia geb. Visel heurathete wieder , vid. Bd. III. 468 II Lenk N. N: Im J den 20. April eine Fr. N. als alte Lenkin Gev. zu Nbrg. II Lenker Günter Pfar. zu Luppurg 1559, it. zu Kalmünz (Confluentiæ) im April 1581, ald. im April -92 alt J. II Lentersheim Siegmund Ritter 1445 II Lentersheim Veit s. Karl Fuchs Möhrn 1529*-92 N: Lenker war Bamberg. Vis f. 674 u. 32 J. Orts-Pfarrer mit allem Lobe, vis Fehlstelle, das das Blatt am Rand zerfleddert ist. 9 Dieser Satz Einfügung anderer Hand. 121

9 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lentersheim Joh. Friedrich II Lentersheim Hans Ludwieg II Lentfridshofen Kunrad u. Herman, Büder II Lenz Joh. Augustin Seine Gemahl. Mr. Sibylla Warnstadt des Georgs Joachims Tochter. brachte im J die Güter Meckenhausen, Laufenthal, Kemetshofen u. Kellersried an sich. Nach dessen Tode 1570, weil er keine Leibeserben hatte, haben 1572 Hans Wolf v. Lentersheim u. dessen Bruders Söhne diese Güter wieder verkauft. S. Falkensteins Stifts Eichstädt Beschrbg. 2. Th. fol (vielleicht Ländershofen bey Eichstädt?), Brüder M., Pfar. zu Uebersfeld 1668, zu Trugenhofen - 70, als Pfar. zu Tagmersheim 1690 Fortsmeister zu Weissenhorn II Leo Balthasar II Leo Hans Nassauischer Schultheiß zu Diez II Leo Leonhard Stadtammann zu Gundlfing II Leonhard Abt zu Echenbrunn Im J stand bey Echenbrunn eine Klause beym St. Michel genannt II Leonhard Frt., Abt zum Hl. Kreuz 1616 im Wördt II Leonhard Prior Rebdorf 1622 II Leoni N., Graf s. Graf Spreti II Leopoldt Wolfgang Ignaz zu Nbrg. den 18. Sept u. liegt in der Stiftskirche bey St. Peter begraben. Grabschrift: Anno 1707, die 18. Septb. mortuus est prænobilis, ac generosus d. Wolfgangus Ignatius Leopoldt de Leopoldtstein in Neufelden, Sernss. Elect. palati consilr. intim. et aulicus, nec non Cameræ director æt. suæ 54 an. cujus anima in pace quiescat. Vita quid est? Fumus. Quid honores? Umbra. Quid autem nobilitas? Nihil est. Collum rapit unica virtus N: Wegen dieser Familie s. auch Neufeld unten fol. 456

10 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Leopoldt Fr. Mr. Katharina II Leopold eine Tit. Fr. Mr. Magdlena Neufeld II Leopold Fräule Mr. Konstanzia Neufeld des vorig. Gemahlin zu Nbrg. 31. Merz 1692 u. liegt in der St. Peters Stifts- Kirche. Grabschrift: Anno Martii tempore jubilæi mortua est prænobilis domina Maria Catharina Leopoldin de Neufelden, nata Schüzin de Pfeilstadt, cujus anima in pace quiescat. geb. Stainauer, Gev. zu Nbrg. 11. Feb. 1698, 15. Nov Liegt in der St. Peters-Kirche. Sie war die 2 te Gemahlin des Kammer-Direkt. Kömmt schon so 20. Mrz u. als Witwe Gev. zu Nbrg II Leopold Wolfg. Karl Kastner zu Heydeck 1770, it. Landrichteramts-Kommissär zu Parkstein angestellet , Sie hat 3 Jahrmessen bey St. Peter im Nov. zu 2 f. 15 x II Leopold Philipp Anton Landschafts Kommissär zu Nbrg. II Leipold Kaspar Pfar. zu Kirchberg 1676 II Leipold Abraham Pfar. zu Marxheim Sept II Leonrodt die Freyh. eine uralte Familie II Leonrod Konrad Pfleger zu Wembding Nota: Konrad Leonrod am 25. März 1545, vid. VII. Jahresbericht des Histor. Vereins im Rezatkreise, Nürnberg 1837, S II Leonrodt Wilhelm Georg Rath, Marschalk u. Pfleger zu Hilpoltstein Er wurde 1537 Ottheinrich an Philipp v. Hessen gesendet. Vide Gack(?) S II Leonrodt Albrecht Hofmeister zu Eichstädt Ab Nota Randnotiz anderer Hand eingefügt. 11 Letzter Satz, Ergänzung anderer Hand. 123

11 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II * Leonrod Philipp und zu Dietenhofen und zu Trugenhofen den 5. Sept (ibid.) 12 II Pfalz- Neuburg Ottheinrich und Philipp 13 die Brüder verkauften 1529 das Gut Gansheim an die Klosterfrauen zu Bergen. II Leonrodt Benigna Priorin Bergen, veräusserte besagtes Gut 1545 an die Stadthalterey zu Neubrg. u. da aus kam es gleich an den saubern Simprecht Lenk. S. ob. fol II Leonrodt Hans Georg Landsaß zu Trugenhofen 1616, Kämmerer, Rath u. Pfleger zu Lauingen S. Landg. Höchstädt fol. 88. II Leonrod Hans Georg Domdechant zu Eichstädt II Leonrodt ein N. Marschalk u. Jägermeister in der Neupfalz II Leonrod Philipp zu Trugenhofen Gemahlin Barbara geb. Hundt. Sie 1574 u. hinterließ 1 S. u. 6 Töchter. II Leonrodt Ursula Dorothea II Leonrodt Georg Bruno geb. Fezer Ochsenhausen, Witwe Landsaß zu Trugenhofen Dieser wurde 6. Feb vom Oberstlieutnant Ulrich Wiz bey Trugenhofen durch einen Pistolschuß getödtet Die Randnotiz wurde anderer Hand eingefügt. 13 Im Text steht Leonrodt Ottheinrich und Philipp, wobei der Name Leonrodt durch spätere Hand durchgestrichen ist. 124

12 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Pfalz- Neuburg Otto Heinrich, Herzog II Leonrodt Joh. Franz Bernhard Kristoph L.B II Leonrodt eine Fräule Katharina II Leonrodt Ludwig August L.B. Herzog Otto Heinrich gibt dem Erhart v. Vöhlin gegen Abtretung der Pflege Gundelfingen Bestallung auf 4 Pferd mit 100 fl. Dienstgelt. Bürgen Jörg v. Wemding, Wilhelm Jörg v. Leonrod des Herzogs Marschall, Arnold u. Joachim Seckendorf u.erasmus v. Crombach, Pfleger zu Reichertshofen 1536, 2. Juli 14, Khurköln. u. Pfälz. ghd. Rath, Kammerer u. Revisions-Präsident zu Nbrg als rechtschafner u. verdienstvoller Mann vor Alter 22. May 1748 u. liegt bey St. Georg. Seine Gemahlin war Mr. Theresia Josepha gb. Sigershofen, Gev Dez. 9. Jul u. liegt bey St. Geog im Freythofe. der vorig. Tochter. S. Bernhard Legieri in Neudorf, Stein p., Kaisrl. Kämmerling p. u. Mr. Theresia L.B. Imsland mit K.K. zu Nbrg: Philipp Jos. Anton 17. Mrz * N: Er war, wie mir seine Gemahlin sagte, ein Frank. 14 Dieser Absatz ist eine Einfügung anderer Hand. 125

13 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele (II. 188f) Tit. Ludwieg August Leonrodt war ein Mann grossen Talenten, aber auch ein Liebhaber großen Exzessen. Seine Gemahlin musste vieles erdulden. Er war mehrere Jahre Pflegs-Kommissär zu Reichertshofen u. das Absent an den Tit. L.B. Tänzel (s. Tänzl) musste meistentheils erpresset werden; denn er pflegte zu sagen: Der Pfaff braucht kein Geld. Kam ein Both Neuburg, so wurde er meistens leer da gejagt, mit dem Zusaze, es seye nichts in der Kasse u. die Neuburger Sch. hätten ihm einen T. zu befehlen. Tit. Trauttenberg war sein Anhänger. Wurde er aber gar zu stark in die Enge getrieben, dann machte er eine kleine Lustreise zu Khurfürst Karl Theodor nach Mannheim u. alles blieb beym alten. Das Jagd-Recht im Geisenfelder Forst übte er ganz ungescheuet aus, u. dem dortigen Nonenkloster machte er vielen Verdruß wegen dem Holz u. der Streue für seine Amts-Unterthanen. Polizei-Exzesse strafte er selten, aber alsdan desto ausgiebiger. Den Bauer-Purschen sagte er öfters: Wenn sie einen Schörge sehen, sollen sie ihn in die Baar 15 stürzen. Er ließ bey der Verhöre oftmals einen ganzen Exzeßakt im Amtszimmer so lebhaft vorstellen, dass mehrere rauffend aneinander hingen; dann ließ er sie unbestraft da jagen. Er henkte den Leuten wegen seinem flaterhaften Leben u. dem kostbilligen Pferde Handel viele Schulden an, besonders dem dortmahl. Neuburger Hofjude Model. Er wollte der alten Burge bey Nbrg. herstammen u. ließ einstens stille graben. Die Gemeinden Manching u. Mähring hatten einen langwierigen u. kostbilligen Prozeß gegen einander wegen der sogenanten Baar-Schiede an der Donau. Leonrodt gab den Mänchingern den Wink (ob aus Scherz, oder ernst??) sie könnten durch eine leichte Grabung der Donau einen ganz andern Rinnsal geben u. dem Prozesse selbst ein Ende machen. Die Fischer wagten sich darüber, wurden aber dem Ingolstädt. Landrichter L.B. Lehrchenfeld ergriffen u. zur Verantwortung genommen, wobey der alte Koller u. Ferdi sehr lange im Kerker gelitten haben. Wegen dieser Affaire musste aber Leonrodt das amtiren aufgeben. Er bekam 600 f. Pension u. seine Gemahlin auch ihr ehel. Auskommen theils aus dem khurfürst. Aerario, theils der Ritterschaft. Niemand war bei dem Wechsel der Dinge froher, als der dortmahl. Pfar. zu Reichertshofen Joh. Karl Banreder. S. Banreder. Leonrodt gewan hernach einen beträchtl. Prozeß wegen einem Gut: - bekam für seinen Sohn den Regrs.-Rath die Oberpflege zu Pleystein; hatte seine Wohnung im khurfürstl. Schloße zu Hilpoltstein; wurde sparsam u. ein ganz anderer Mann, forderte alle seine Gläubiger durch öffentl. Zeitungen auf, sich zu melden u. zu legitimiren u. befriedigte noch alle. Wahrhaftig ein sehr seltenes Beyspiel! Ich vermuthe, er habe die Geschichte vom Zachä, - Paul, - Ignaz Loyola p. öfters in Betrachtung genommen. er zu Hilpoltstein jehling Jän. vormittags. Seine Gemahlin lebt noch als Witwe zu Nbrg. u. wohnte mit ihrer Fräule Tochter Mr. Franziska in der sogenannten Münze. S. Martin Hahn. 15 in die Baar = in den Fluß Paar 16 Mit Bleistift korrigiert zu

14 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Leonrodt Konstantin des vorg. Sohn, heurathete als Offizier eine Nürnberg. Geschlechterin Zelten. Quittirt als Khurpfälz. Hauptmann 1792 u. lebt zu Nürnberg mit seiner Frau eigenen Mitteln. II Leonrodt Emanuel Ludwieg Graf II II Khurb. Kämmerer u. ghd. Rath, dann fürstl. Eichstädt. ghd. Rath u. Pfleger zu Wahrberg, Gev. pr. al. beym Tit. Staader zu Nbrg. 12. Nov Eingeklebte Zeitungsnotiz: München 22. Januar. Die historischen Vereine Ober- und Niederbayern haben einen herben Verlust durch das am 20. d. zu Mannheim erfolgte Ableben des k. Kämmerers K a r l v o n L e o p r e c h t i n g, bekannt durch mehrere treffliche historische Arbeiten erlitten. Auch die Stadt N e u ö t t i n g, wo er als Landwehr-Major und Vorstand der Gemeindebevollmächtigten vielseitige Thätigkeit entwickelte, wird die kräftige Vertretung seiner Interessen schwer vermissen. Im besten Mannesalter wurde er durch ein Herzübel hingerafft, bevor er noch seine ausgezeichneten Sammlungen vervollständigt und gegen Zerstreuung genügend gesichert hatte. Eingeklebte Todesanzeige: Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere innigstgeliebte Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Tante und Großtante, die Hochwohlgeborne Freifrau Anna Leoprechting georne Freiin Weveld, königl. Kämmerers- und Appellationsgerichths-Wittwe, St. Anna-Ordens- Ehrendame, gestern Nachts 11 Uhr nach längeren schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, in ihrem 86sten Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzurufen. Diesen schweren Verlust theilen wir allen Verwandten und Bekannten mit und bitten um stilles Beileid. N e u b u r g und M ü n c h e n, den 18. März 1872, Die tieftrauernd Hinterbliebenen. II Leoprechting zu Tumpfenreith, Seibolstorf, Deltsch p. Hund. II * Lesner Johann Pfar. zu Mödingen 1633 u. -34 II Leuprechtinger Jobst Landrichter zu Scherding u. Königsstein Sein Jahres Sold stand auf 24 ds

15 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Leuprechtinger Eglof zu Mosheim, verkauft dieses Gut 1477 an Graf Sebastian Ortenberg II Leuprechtinger Ruprecht Kastner zu Dingolfing 14[00] II * Leubrechting Martin Kastner zu Dingolfing 1510 u. zu - ums J. II Leoprechting Junker Gemahl der Walburga 1583 Elias II Leoprechting Hans Georg II Leoprechting Hans Lorenz II Leoprechting Joh. Franz Christoph L.B. II Leoprechting Freifrau, geb. Saurzapf II Leoprechting Augustin Anton Kristostomus L.B. Schlammersdorf Landsaß zu Döltsch u. Steinberg im Landgericht Parkstein zu Döltsch, Gezeuge beym Testament des Balthasars Nivenheim zu Neukirchen Pfleger in Rennerzhofen nach dem Franz Ignaz L.B. Lemle. Dieser 15. Nov Leoprechting heurathete die Witwe Konkordia Veronika geb. L.B. Zink zu Glösch. Besagter Leoprechting als Kämmerer u. Oberpfleger zu Rennerzhofen, Gev. zu Nbrg. 16. Nov u. 16. Jul N: In der Pfarrkirche bey St. Emmeran zu Regenspurg liegt eine Freyf. Leoprechting geb. Saurzapf als allgemeine Gutthäterin betitelt 86 J. alt 19. May 1721 aud Döltsch, Oberellenbach p. zu Allersperg geb. 27. Augst. 1729, Pfar. zu Bertolzheim, präs. 22. Jän. 1755, inst. 31. Jän. nach dem Tode des H. Kainz *-93 Er schrieb sich Leuprechting v. Dölsch, Ober- Ellenbach u. Leuprechting 128

16 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II II II Leoprechting war ein sehr schöner, überaus guter, rechtschaffner, fromer, friedsamer, gutthätiger u. allgemein beliebter Mann. Er führte mit seiner Fräule Schweßter das Hauswesen. N: Diese war im J über 50 J. alt u. hieß Mr. Anna. Waren beede elend krank: Er an der Gliedersucht u. Sie an weibl. Umständen. Seine H.H. Kooperatoren liebte u. ehrte er u. eben dadurch wurde die Seelsorge gehörig u. mit gröstem Nuzen geführt. Titl. H. Kammerer u. Pfarrer Braun zu Rennerzhofen als sein erster Kaplan bekam eine schöne Ausfertigung beym Antritte seines Pfarramts. Sein zweyter Kaplan, der lustige u. rechtschaffne Steger, der der Station Reichertshofen auf Bertolzheim kam, wurde eben so auf seine Pfarre Embskeim ausgefertiget. Seinen driten Kaplan, den rechtschaffnen Seelsorger Scheidel, der bey ihm starb, fertigte er so aus, dass er denselben auf seine Kösten wie einen Kapitularen begraben ließe, - bey den 3 Gottesdiensten alle geistliche u. weltliche Gäste aufs herrlichste ausspeißte u. seine Anverwandten mit gromüthigen Geschenken beehrte. Sein vierter Kaplan Jak. Ignaz Will bekam abermahls eine schöne Ausfertigung auf seine erste Pfarre Einsfeld: - und, weil dieser der längste ausharrende Hülfs-Priester ihm war, so hatte er sogar noch das Glück der Nachfolge seines lieben Titl. H. Pfarrers u. dann Dechant zu werden. Leoprechting Wilhelm Adam L.B. Leoprechting Tit. Fr. Augusta Ludovika L.B. Leoprechting Joh. Jakob L.B. Pfleger zu Allersperg S. meine Landbeschbg. 1. Thl. fol. 8 zu Nbrg. 20. Okt u. liegt bey St. Georg im Freythofe. ein Onkel des obigen Pfar. Bertolzheim als Pfleger zu Konstein Jul. 1792, alt 79 J. 1742* *-92 N: Er als Pfleger zu Konstein Kurf. pfalzbayr. Hof- u. Staatskalender 1788, S. 332: Pflegamt Konstein, Pfleger, Kastner und Hauptmautner Herr Jakob Freiherr Leoprechting, zugl. Umgeld- u. Steuereinnehmer. Nachfolger Herr Johann Nepomuk Freiherr Weveld. 129

17 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele (II. 193f) Er stand mehrere Jahre als Offizier beym Militäre u. amtierte doch noch 47 J. Das Amtiren lernte er nach seinem eignen Bekentniß seinem Schreiber Walk Vater des Rechnungs-Revisors zu Nbrg. Er war ein besonderer Mann. Als er im Feld stand, bekam er eine Nachricht, dass seine Ehegemahlin zu Hause gestorben seye. Er heurathete eine andere, inprægnirte sie, u. kam mit ihr als quittirter Offizier nach Hause. Freylich ein wunderlicher Auftrit war dieser! Man wusste sich weder zurathen, noch zu helfen. Doch der gute Wille, die Bescheidenheit der geistl. Vorstände u. der liebe Gott traten ins Mittel. Er verließ alsogleich seine zwote Gemahlin u. erkannte die erste wieder als seine wahre. Diese hörte aber nicht auf, bey der Geistlichkeit zu bitten, bis auch die andere die Erlaubnis bekam, bey ihr im näml. Schloße wohnen zu derfen. Ihr Gemahl legte seine Kavallier-Parolle dazu, der wahren Gemahlin treu zu bleiben u. die Erlaubnis folgte. Die zwo Frauen wohnten in zweyen Zimmern neben einander, - keine herrschte über die [andere], und die erste nam sich viel mehr um die Erziehung der Tochter der zweyten an, als die eigne Mutter. Dieses dauerte 10 J. da starb die Erste. Diese bat noch auf dem Todesbette ihren liebsten Gemahl, dass er ja die zwote, als ihre liebste Freundin u. Schweßter mit ihrem lieben Kinde nicht verlassen, sondern zur Ehe nehmen wolle und auch dieses geschah: - Gewiß ein ganz seltenes Beyspiel, wenn es nicht das einzige ist, welches die Geschichte aufweisen kann! Das Amtiren dieses Tit. H. Leoprechting war auch besonders. Auf Geldstrafen hielt er nicht viel, destomehr aber auf Leibsstrafen. Die Polizey übte er persönlich. Er ließ die sogenannte Polizey-Stund zur rechter Zeit ansagen. Befolgte man seinen Befehl nicht, dann grif er zum Stock oder zur Reitpeitsche u. jagde alles auseinander. Es ging bey ihm alles militärisch u. er pflegte zu sagen, er wolle keine arme u. ungezogene, sondern vermögliche u. brave Unterthanen haben. Die Welt verlor auch an ihm einen sehr glücklichen u. nüzlichen Oekonom. Fast alles, was er versuchte, schlug an. Er war glücklich in der Viehzucht u. besonders thätig in der Kulture. Er sprengte Felsen u. machte Gräben u. schuf die öden Pläze in die fruchtbahrsten Felder u. Wiesen. Viele namen dieses zu Herzen u. folgten ihm nach. Der rechtschafne Mann hat also nicht nur sich u. seiner Familie, sondern auch vielen andern, u. zwar in die fernern Generationen genüzet. Der allgütige Gott wird ihn dafür belohnen. Ich küsse seine Asche. Aus der ersten Frau hatte er keinen Erbe; aus der zwoten aber die obengemeldte Tochter. Diese gab er dem Tit. H. Regrsrath L.B. Weveld Nbg. zur Ehe u. resignierte ihm zugleich sein Pflegamt. Siehe Weveld N: Er als Pfleger zu Konstein

18 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Eingeklebter Zeitungsausschnitt: Karl Leoprechting kgl. bayr Kämmerer, des St. Georgen-Ordens und Major des Landwehrbataillons Neuötting, dessen am 20. d. M. erfolgtes unerwartetes Ableben in diesem Blatte bereits gemeldet worden ist, war als der Sohn des verstorbenen Freiherrn Karl Leoprechting und dessen Gemahlin erster Ehe Anna Freiin de Landes und Maubuisson am 17. Dez zu Mannheim geboren. Sein Vater, sowie ein Zweig seiner Familie lebte und lebt noch im Badischen, er aber kam frühzeitig nach Altbayern und widmete sich schon in den ersten Jahren nach vollendeten Studien mit besonderer Vorliebe der Geschichte dieses Landes und vorzüglich derjenigen des altbayrischen Adels. Selbst aus einem der ältesten Geschlechter dieses Landes, dessen Stammsitz Leoprechting, in Niederbayern gelegen war, entsprossen, pflegte er das Feld der Genealogie mit besonderer Liebe und mit nicht gewöhnlichem Geschicke. Seine Sammlungen an ungedruckten Quellen für diesen Zweig bayrischer Volksgeschichte waren mit der Zeit so sehr angewachsen, dass er selbst schon in den letzten Jahren sie kaum mehr zu übersehen vermochte und daher zu dem schwierigen und zeitraubenden Geschäfte einer Katalogisierung derselben greifen musste, in welchem Unternehmen ihn der Tod überraschte. Er hat jedoch seit etwa 10 Jahren mehrere größere und kleinere historische Arbeiten veröffentlicht (theils bereits im Buchhandel, theils in den Zeitschriften der historischen Vereine Ober- und Niederbayern) und alle diese Arbeiten verdienen einen Ehrenplatz unter den Werken bayrischer Spezial-Historiker. Sein Stammbuch Possenho fen, und seine Einzeln-Geschichten der adeligen Familien, z.b. eines seiner letzten Werke des Freiherrn Alexander Saurzap f und seines Geschlechtes Heimgang sind schätzbare Arbeiten. In diesen Schriften lebt ein rechter Eifer für Vaterland und Ehre, ein frommer, einfacher, gemüthvoller Geist und ein wahrer adeliger Sinn, sowie ihn nicht nur der Edelmann an seines Gleichen, sondern auch der Bürger an dem Edelmann wünscht und ehrt. Da ist nirgends jener Geist des Hochmuths, wie ihn der Junker so gerne dem Nichtstandesgenossen fühlen lässt; sondern eine vollkommene adelige Auffassung der Gleichberechtigung aller Stände neben einem richtigen Stolz auf die Ehre und das Herkommen des eigenen Hauses. Dabei hatte v. L. die glückliche Gabe in einem echt volksthümlichen Styl zu schreiben, der weniger eine Nachahmung als selbstgedachte Wiederbelebung jener alten körnigen Sprachweise genannt werden darf, die der gemeine Mann so sehr liebt und der Historiker vom Fach wegen ihrer treffenden Ausdrücke und ihrer Bündigkeit zu schätzen weiß. v. L. verlebte lange Jahre auf seinem Schloße Peringen bei Landsberg und verkehrte viel und herzlich mit dem Volk des Lechraines; eine Frucht dieses Jahres waren seine Sagen des Lech rain s mit Schilderungen der Sitten und Gebräuche dortiger Gegend. Nach der Veräußerung dieses Gutes machte er sich zu Neuötting am Inn sesshaft, wo er ein schönes altes Patrizierhaus erwarb und ganz nach seinem Geschmacke einrichtete. Er dachte hier sein Leben und sein Streben zu beschließen, aber das Geschick wollte anders. Während eines Besuches bei seinen Verwandten zu Mannheim raffte ein Herzleiden den kräftigen Mann im 46. Lebensjahre plötzlich hinweg. er hinterlässt eine trauernde Wittwe, eine geborene Gräfin Erdödy, und aus seiner Ehe einen einzigen Sohn Ernst. Der bayrische Adel hat in Karl v. Leoprechting einen wahren Cavalier und die altbayrische Adelsgeschichte einen zweiten Wiguläus Hund verloren. I.A. 1818* 131

19 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II II Leoprechting 18 Leoprechting Karl Franz Jos. Freyh. v. K.b. Kämmerer, Appelger. Direktor zu Neub., Ritter des Verdienstordens St. Michael Seine Gattin war Anna W. geb. v. Weveld, Adelheid ihre Tochter. Sohn des k.b. Kämmerers u. Appel. Ger. Rathes Jos. Leopr., geb. 4. Febr in Neuburg II Leoprechting Rosa 11. April 1829, 7 W. alt. II Leoprechting W. Carolina Amalia heirathet am 27. Okt den Stephan Christian Rieder, k.b. Appelat. Ger. Rath in Neuburg * 1829* 1841 II Leostram Martin Hofkom. zu Nbrg II Leowitz Zyprian Seine Witwe Diana heurathete zu Nbrg. 14. Jän den M. Peter Agricola. 1563, 1577 II Leobach Tit. Pfar. zu St. Jobst in Landshut præbendirt in Freysing u. Elwang u. L.B. Staader als Nachfolger. II Lerchenfeld Katharina II Lerchenfeld Hans Viktor L.B. Hochzeitsgast 21. Agst zu Hemau beym Joh. Georg Altmann. khurbaiersch. Regimentsrath zu Straubing, erster Kommissär bey der Gränz-Bereittung um Laaber den 14. u. 15. May 1657 II Lerchenfeld N. zu Bremberg wohnend an S. Vis. f II Lerchenfeld 19 Maximilian Jgs., Reichsfreyh. Herr auf Aham zu Ammerland, kurpfalzb. Kammerherr, Ritter des St. Georg Ord., Landrichter zu Kösching, Stammham, Oetting u. Gerolfing, dann herzogl. Kastner zu Ingolstadt, als quieszierender Rentbeamter allda an der Wassersucht 65 J. alt den 29. Juni * Diese und die nächsten drei Eintragungen auf dieser Seite wurden anderer Hand hinzugefügt. 132

20 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lerchenfeld Franz Seraph L.B. II Leuchtenberg Eugen Georg des vorig. Sohn, Kaplan zu Wemding praesent. auf Pfarre Schambach im Landg. Riedenburg 20. Mai 1803 Fürst zu Eichstädt, geb d. 3. Sept. zu Paris, 1824 d. 21. Febr. zu München. Gemahlin: Auguste Amalie, Tochter Königs Maximilian Joseph v. Bayern, geb d. 21. Jun., verm d. 14. Januar, 1851 d. 13. Mai in München. Dessen Söhne: 1. August, geb d. 9. Dezemb. zu Mailand, succedirte seinem Herrn Vater 1824, verm d. 27. Januar mit D. Maria, Königin v. Portugal, in demselben Jahre am 28. März zu Lissabon. 2. Maximilian, geb d. 2. Okt. zu München, succedirt seinem Bruder August 1835, vermählt 1839 d. 14. Juli mit Maria, Großfürstin v. Russland (geb d. 18. Aug.), Tochter Kaiser Nikolaus I., 1852 d. 1. Nov. in St. Petersburg. Leuchtenberg Josefina, Prinzessin, Tochter des obigen Herzogs Eugen, geb d. 14. März, verm d. 19. Juni mit Oskar, Kronprinz (seit 1844: König) v. Schweden. Vid. Oberbayr. Archiv XV. 1 Hft. S. 61. II Lersch Michel als Hofkammerrath zu Nbrg. 14. Merz Er u. ux. Anna Konstanzia mit Kindern: 1. Mr. Elisabetha 12. Okt Kristina 3. Dez. -52 II * Lettenbauer Xaver Pfarrer in Gaimersheim II Lesch Esaias Med. doct., wird zu Nbrg. kopl. 9. Sept mit Anna des Johanns Vischer, Gräzischen Raths Witwe Ingolstadt * * * * * 1807* Dieser und die folgenden Eintragungen über die Familie der Fürsten Leuchtenberg auf dieser Seite sind Nachträge anderer Hand. 133

21 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Leuchtenberg Landgrafen zu Floß, Parkstein, Forchteneck p.s. Hund, Stb. 2. Th. fol. 1 II II II II II Leuchtenberg Hans, Landgraf Leuchtenberg Hans der ältere, Landgraf zum Leuchtenberg Leupold, Landgraf zum Leuchtenberg Friedrich, Ld.-graf zum Leuchtenberg Johann, Ld.- graf zum Alberts des Holländers 20 ghd. Rath u. Vizdom ums J Hansen des Baiers Pfleger im Niederbaiern Vizdom zu Amberg Vizdom zu Amberg Vizdom zu Amberg N: Im J führte er schon den Titl: Gottes Gnaden Vizdom der Pfalz in Baiern. Hofmarktsherren zu II Leuchtenberg die Landgrafen - Buchersreuth II Leukfeld Joh. Georg S. Tilemann Hessusius. II Leutenpeck Wilhelm zu Lauterbach Jägermeister im Niederbaiern II Leuthamer Alexius Spital-Verwalter zu Nbrg. II * Leuter Johann M., Amberg Prediger u. Professor zu Sulzbach an. 1593, alt 31 J. II Leutheusel Michel Hofkammerdiener zu Sulzbach, wird zur kathl. Religion gehalten S. Vis. fol * II Leuthmayr J. Michel zu Schmidtmühln 1698 II * Leuthenstern Thomas Pfar. in Singenbach 1760 II Levin S. Westerhagen. II Leuthner N. Pfar. zu Pfraundorf u. Hohenfels II * Leutner Aegyd Benefiziat in der Oberpfarre zu Ingolstadt, am Brand 6. Nov. 1804, alt 84 J. 1720*-1804 II Leutner Hans Kastner zu Grayspach 1559 II Lex (Lexius) Joh. Jakob Thlg. et h.h. Can Lct., praest. auf die Unterstadt-Pfarre zu Nbrg. 19. Jun er wurde gleich Landdechant u. als khurpfälz. u. Augsprg. geistl. Rath 19. Dez Es müßte sich hier um Albrecht I. Straubing-Holland ( ) handeln. 134

22 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele Bald nach seinem Ableben im J kamen die Statuta Capituli im Drucke heraus, die er mit Beyziehung der geschickteren Kapitularen bey seinen Lebszeiten aufgesezt hat. Seinen ehrwürdigen Namen zeigt uns die præfation mit ihren Anfangs-Worten: Lex jus et æquitas fulcra sunt p. Alles, was ich diesem Manne gelesen u. gehört habe, zeugt Rechtschafenheit, Religions-Eifer, Friedes- u. Menschens-Liebe, oder (kürzer zu reden) einen wahren Priester Gottes! Ich hoffe ihn mit der Gnade Gottes! - bald zu umarmen; indessen verehre u. küsse ich seine Asche. II Lex Joh. Konrad Pflegsverwalter zu Reichertshofen II Lex (auch Joh. Barthlmä Lexius) j.u.lct., ein Amberger, wird Pfar. zu Reichertshofen durch Resignation des Mathies Franzs Bauer 20. April 1700, 13. Dez u. hat den 14. Dez. als Nachfolger den Joh. Karl Banreder. N: in der Grabschrift des Lex ist das Chronologium um ein Jahr verfehlet II Ley Adam Kastner u. Richter zu Thalmässing II Leyen Hans der Amtmann zu Altena 1496 II Leyden Freyh. S. Chlingensperg. II * Leypold Aquilin Mönch u. Profess. Thlg. zu Schönthal 1767 II Leyminger Heinrich S. Laiming II Leyppem Heinrich der Marschalk im Böhmen 1459 II Libertin Joh. Friedrich Rosenthal zu Nbrg. u. Anna Barbara ux II Libertin die edle Jgf. Anna Juliana mit K.K: 1. Mr. Katharina 27. May Anna Juliana 16. April Franz Ignaz 13. Merz -68, 4. Jun. eod. ann. wird kopl. 9. Feb S. H. Michel Jos. Karl. II Libertin Anna Adelheid Gev. zu Nbrg. 25. April 1696 II Libler Georg M., philosoph. nat. Professor in Sulzbach II Lichau Hans Pfleger zu Allersperg , ohne Karakter -98, Pfleger zu Kalmünz -96 II Lichau Hans Georg auf Mendorferbuch

23 Genealogisches Lexikon Ignatz Ströller, ediert Roland Thiele II Lichau Hans Kaspar II Lichau Elisabetha II Lichau Magdalena II Lichau Hans Joachim des vorig. Bruder der vorig. Schweßter, heurathet den Balthasar Heimbucher, Mautgegenschreiber zu Burghausen. geb. Erlbeck Fr. zu Regelsberg, oder Rigelshof p. im Sulzbächischen 7. Jän Hochzeitgast beym Kristoph Heinrich Brandt. Mit nämlich Nämen wird ein Hofjunker zu Sulzbach zur kathl. Religion gehalten