Gebäudeprogramm Aktive Gesundheitsvorsorge
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- Magdalena Blau
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1 Gebäudeprogramm Aktive Gesundheitsvorsorge Christof Kaesler, Gudrun Barth, Gerhard A. Wiesmüller Paulo dos Santos Folie 1
2 Gebäudeprogramm der Stadt Köln Von Untersuchung und Sanierung aller städtischen Schulen und Kitas auf klassische Innenraumschadstoffe - Asbest - Polychlorierte Biphenyle (PCB): Quellenfindung in Köln! - Holzschutzmittel (PCP, Lindan, PCDD/F) - Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - Polychlorierte Naphthaline (PCN) - Schimmelpilze - etc. Folie 2
3 Auswertung von 299 Schulen und 255 Kindertagesstätten Parameter Grenz- Richtwerte Überschreitungen Maßnahmen PCB RW 1: 300 ng/m³ 63 In allen Fällen RW2: 3000 ng/m³ 13 wurden Formaldehyd 0,1 ppm 22 Sanierungs- PCP 100 ng/m³ 29 maßnahmen PCDD/F 0,5 pg TE/m³ 12 eingeleitet PCN 5 µg/m³ 9 VOC 300 µg/m³ 27 Hygienische/ Bauliche Mängel 168 Folie 3
4 Ergebnisberichte Paulo dos Santos Folie 4
5 Aktuelle Vorgehensweise Schadstoffe Qualitätssicherung bei Neubauten / Umbauten Freigabemessungen (VOC und Aldehyde) Anlassbezogene Messungen (Gesundheitliche Beschwerden) Folie 5
6 Freigabemessungen nach Neubaumaßnahmen/Umbaumaßnahmen Folie 6
7 VOC/Aldehyde derzeitige Bewertungsgrundlagen Folie 7
8 VOC: Vorgehensweise in Köln Anwendung der Positivliste Folie 8
9 Programm Aktive Gesundheitsvorsorge 2004 wurde das Programm Aktive Gesundheitsvorsorge installiert, um den veränderten rechtlichen und hygienischen Parametern gerecht zu werden 1. Feuchtigkeitsschäden 2. Lüftungsqualität 3. Raumlufttechnische Anlagen 4. Raumakustik 5. Küchenhygiene 6. Sanitärhygiene 7. Lichtverhältnisse 8. Trinkwasser 9. Spezielle Fragen der Innenraumhygiene Folie 9
10 1. Feuchtigkeitsschäden Feuchtigkeitsschäden mit und ohne Schimmelpilzbildungen in 30 % aller untersuchten Gebäude Vorgehensweise analog zum UBA-Leitfaden Schimmelpilzsanierungen Messungen mit Baustofffeuchtemessgeräten / Infrarotmessgeräten Folie 10
11 Begleitung von Schimmelpilzsanierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit externen Gutachtern Quelle: Folie 11
12 2. Innenraumluftqualität Bei einer Pilotauswertung aus 35 Schulen wurde in 28 Fällen eine mangelhafte Luftqualität vorgefunden Strukturelle Mängel (zu geringe Lüftungsflächen) Organisatorische Defizite Folie 12
13 Mitwirkung im planerischen Bereich Luftqualität von 1000 ppm CO 2 Festlegung der Außenluftströme bei mechanischer Lüftung z.b. Kindertageseinrichtung: 20 m³/h Person z.b. Grundschule: 25 m³/h Person Abstimmung der Öffnungsmaße der Fenster mit dem Gesundheitsamt Folie 13
14 3. Raumlufttechnische Anlagen - Werden Vorgaben der VDI 6022 eingehalten? - Finden regelmäßige Hygieneinspektionen statt? Organisatorische Mängel in 70 % der Fälle; z.b. Wartungsdefizite Strukturelle Mängel in 30% der Fälle Folie 14
15 4. Raumakustik Nachhallzeiten Das Thema Lärm in Schulen ist in den letzten Jahren verstärkt in das öffentliche und wissenschaftliche Interesse gerückt Hallige Räume beeinträchtigen Sprachverstehensprozesse Reduzierung der Sprachverständlichkeit und Störung des gesamten Lernprozesses Kompensation der Kinder mit erhöhter Konzentrationsleistung Folge hiervon: Leistungsverlust, vorzeitige Ermüdung, Kopfschmerzen und andere Befindlichkeitsstörungen Folie 15
16 4. Raumakustik Nachhallzeiten Bei einer Auswertung von 241 Messungen der Nachhallzeit wurden in 53 % der Fälle Empfehlungswerte überschritten Folie 16
17 Equipment Folie 17
18 Folie 18
19 Toleranzbereich der empfohlenen Nachhallzeit für den Bereich Unterricht nach der DIN Folie 19
20 Verpflichtende Einhaltung der DIN für Investoren beim Neubau von Kitas (seit 2008) - Leistungsbeschreibung Folie 20
21 5. Küchenhygiene In ca. 85 % der untersuchten Objekte werden hygienerelevante Mängel vorgefunden. Strukturelle Defizite (fehlende Fliegengitter oder zusätzliche Handwaschbecken) und organisatorische Mängel (fehlende Hygienepläne) Folie 21
22 6. Sanitärhygiene Hygienerelevante Mängel in ca. 70 % der begangenen Einrichtungen Folie 22
23 7. Lichtverhältnisse In 28% der untersuchten Objekte werden die geforderten Lichtstärken nicht erreicht. Folie 23
24 8. Umsetzung der Trinkwasserverordnung 1. Mikrobiologische Untersuchungen des Kaltwassers: Routinemäßige Untersuchung auf die mikrobiologischen Parameter einmal jährlich durch ein akkreditiertes Untersuchungslabor. Folgende mikrobiologischen Parameter sind zu bestimmen: Koloniezahl bei 22 C Koloniezahl bei 36 C Escherichia coli Coliforme Bakterien Pseudomonas aeruginosa Die repräsentative Untersuchung sieht folgende Probennahmestellen vor: je eine repräsentative Zapfstelle am Strangende pro Gebäudeteil eine repräsentative Zapfstelle in der Küche eventuell ein Spülbecken im Schulkiosk eventuell ein Waschbecken in einer der Außentoiletten eventuell ein Spülbecken in der Küche der Hausmeisterwohnung Folie 24
25 Untersuchungsumfang Trinkwasser 2. Chemische Untersuchungen des Kaltwassers: Routinemäßige Untersuchung auf die chemischen Parameter nach Erstuntersuchung alle 5 Jahre durch ein akkreditiertes Labor. Folgende chemische Parameter zu bestimmen Blei Nickel Cadmium Eisen Kupfer Die repräsentative Untersuchung sieht folgende Probennahmestellen vor: je eine repräsentative Zapfstelle am Strangende pro Gebäudeteil eine repräsentative Zapfstelle in der Küche eventuell ein Spülbecken in der Küche der Hausmeisterwohnung Die Probennahme ist als gestaffelte Stagnationsbeprobung, entsprechend der Empfehlung des Umweltbundesamtes Beurteilung der Trinkwasserqualität hinsichtlich der Parameter Blei, Kupfer und Nickel" durchzuführen. Folie 25
26 8. Trinkwasserhygiene In einer Auswertung von 38 ausgewählten Schulen wurden 426 Trinkwasseruntersuchungen veranlasst. Hierbei wurden in 101 Fällen Grenzwertüberschreitungen vorgefunden. Folie 26
27 Probleme in der Hausinstallation Folie 27
28 9. Spezielle Aspekte der Innenraumhygiene: Z.B. Phthalate Folie 28
29 9. Spezielle Aspekte der Innenraumhygiene Pilotprojekt: Weichmacher in verschiedenen Gebäudetypen Kita Kita Kita GS GS GS Gymnasium Gymnasium Gymnasium Bj Bj Bj Bj Bj Bj Bj.1960 Bj Bj Weichmacher Dimethylphthalat (DMP) 0,9 1 <0,5 <0,5 1,3 <0,5 <0,5 <0,5 <0,5 Diethylphthalat (DEP) 2,5 2,4 0,5 1,3 5,9 3,1 6,7 2,7 0,8 Di-isobutyl-phthalat (DIBP) Dibutylphthalat (DBP) , , ,6 Bis(ethylhexyl)phthalat (DEHP) Dioctylphthalat (DOP) <50 <10 <10 <50 <1 9 <10 <100 <1 TXIB 1,7 2,4 1,1 4,4 4,2 9,2 10 3,4 3,2 Bis(ethylhexyl)adipat 9,5 34 1,7 1 4,2 2,8 16 2,6 4,4 Summe [mg/kg] 17171,6 246,8 179,9 5185,7 4277,6 154,2 285,7 8120,7 75 Folie 29
30 Erkenntnisse aus der Pilotstudie Keinen Einsatz PVC-haltiger Baumaterialien Anwendung der Positivliste (nur schadstoffgeprüfte Baumaterialien dürfen verwendet werden) Reinigungsumstellung Mitwirkung im Vergabesystem: nur emissionsarme Möbel, Arbeitsmaterial und Spielzeug zu beschaffen Folie 30
31 Fazit Ziel des aktuellen Kölner Programms Aktive Gesundheitsvorsorge ist die Schaffung gesunder Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Schulen und Kitas. Erreichbar durch: Regelmäßigen Begehungen von Schulen und Kitas Präventive Empfehlungen werden in Form von anstehenden Baumaßnahmen (Zusammenarbeit mit Planern)und im Rahmen der Bauunterhaltung abgearbeitet. Empfehlung angepasster Reinigungsstandards sowie Lüftungskonzepte Folie 31
32 Fazit Schaffung innenraumhygienischer Standards, z.b. Positivliste für Baumaterialien Dichtmasse Kawo MS 83 Kawo Karl Wolpers Dichtmasse auf Basis von Polydimethylsiloxan, Füllstoff, Hilfsstoffen und Silanvernetzer Büro Dr. Zwiener; OGTS Altonaer Straße; K:\BQA\Positi v- Liste\Pruefun gen\altonaer- Fliesen- und von der Verwendung pdf Plattenarbeiten wird abgeraten Farbe Sigma Mattlatex SigmaKalon Deutschland Innenfarbe auf Basis einer Styrolacrylat-Dispersion, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikaten, Wasser, Additiven und Konservierungsmittel. Gemäß Technischem Merkblatt: geruchs-, lösemittel-, emissions- und weichmacherfrei. Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; K:\BQA\Positi v- Liste\Pruefun gen\frank pdf Beschichtungs - und Tapezierarbeite n Auflagenfreie (Mineralisch) / Freigegebene Produkte Farbe Sigma Brandicolor SigmaKalon Deutschland Innenfarbe auf Basis einer Styrolacrylat-Dispersion, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikaten, Wasser, Additiven und Konservierungsmittel. Produkt ist frei von Weichmachern und Glykolverbindungen (HE) Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; K:\BQA\Positi v- Liste\Pruefun gen\frank pdf Beschichtungs - und Tapezierarbeite n Auflagenfreie (Mineralisch) / Freigegebene Produkte Lack Sigma Heizkörperlack gloss SigmaKalon Deutschland Lack auf Basis von Alkydharz, Titandioxid, Füllstoffen, Aliphaten und Additiven. Das Produkt ist stark lösemittelhaltig und enthält zudem den krebserzeugenden Stoff 2-Butanonoxim (K2 gemäß MAK-Liste DFG). Büro Dr. Zwiener; Realschule Frankstraße; K:\BQA\Positi v- Liste\Pruefun gen\frank pdf Beschichtungs - und Tapezierarbeite n von der Verwendung wird abgeraten Folie 32
33 Fazit Die Mitwirkung im Vergabesystem: Nur emissionsarme Möbel, Arbeitsmaterial sowie Spielzeug und Sportmaterial zu beschaffen Folie 33
34 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Folie 34
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