Grundlagen zur Chemikaliensicherheit

Transkript

1 Weiterbildungskurse 2015 Grundlagen zur Chemikaliensicherheit Gefahrenpiktogramme Ulrich Hugi, Fachstelle Trinkwasser-Sicherheit Hugi 3672 Oberdiessbach/BE

2 Eine kurze Geschichte des Totenschädels vor 1971 nicht schweizweit genormt Giftgesetz seit 2005 Chemikaliengesetz ab 2009 GHS/CLP kantonal CH EU UN

3 Chemikalien Gesetzliches Umfeld Heilmittel (HMG) Gesundheit Sicherheit Arbeitnehmerschutz (ArG) Unfallverhütung (VUV) EKAS Brandschutz (Richtlinien, Kant. VO) Lebensmittel (LGV) Kosmetika Chemikalien-Recht Produktesicherheit (PrSG) Transport (ADR/SDR) Störfälle (StFV) Umwelt Abwasser (GSchV) Luft (LRV) VOC (VOCV) Sonderabfälle (VeVA) Umgang Produkte

4 Lieferkette Hersteller Handel Verwender Hersteller oder Importeure Grosshandel berufliche Anwender Detailhandel private Anwender

5 Globally Harmonised System (GHS)

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8 Name der Präsentation / Untertitel Seite 8

9 Piktogramme Physikalische Gefahren Explodierende Bombe GHS01 Flamme GHS02 Flamme über Kreis GHS03 Gasflasche GHS04 Ätzwirkung GHS05 explosiv thermisch instabil Pikrinsäure, TNT entzündbar selbstentzündlich Propan, Butan, Ether, entzündend wirkend brandfördernd Sauerstoff, Javel Gase unter Druck verflüssigte Gase Gasflaschen korrosiv Salzsäure, Natronlauge kein Symbol kein Symbol

10 Piktogramme Gesundheitsgefahren Ätzwirkung GHS05 Totenkopf GHS06 Ausrufezeichen GHS07 Gesundheitsgefahr GHS08 hautätzend schwere Augenschäden Natronlauge, Salzsäure in geringen Mengen giftig Blausäure, Brom weniger starke giftig reizend, allergen Lösungsmittel krebserzeugende Stoffe aspirationsgefährlich Benzol, Petrol

11 Piktogramme Umweltgefahren Umwelt GHS09 Ausrufezeichen GHS07 wassergefährdend Insektizide, Ammoniak ozonschichtabbauend (H)FCKW

12 Name der Präsentation / Untertitel Seite 13

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14 Name der Präsentation / Untertitel Seite 15

15 Name der Präsentation / Untertitel Seite 16

16 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Sprengstoffe, Nitroglycerin Name der Präsentation / Untertitel Seite 17

17 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Grillanzünder, Lampenöle, Spraydosen, Lösungsmittel Name der Präsentation / Untertitel Seite 18

18 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Wasserstoffperoxid, Bleichmittel Name der Präsentation / Untertitel Seite 20

19 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Propan- und Butangasflaschen, CO 2 -Flaschen für Sodawasserherstellung Name der Präsentation / Untertitel Seite 21

20 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Backofenreiniger, Entkalker, Abflussreiniger, starke Reinigungsmittel, Reinigungskonzentrate

21 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Mäuse- und Rattengift

22 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Geschirrspültabs, Reinigungsmittel, Javelwasser

23 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Benzin, Methanol, Lacke, Grillanzünder, Lampenöle, gewisse ätherische Öle

24 Platz für eigenes Beispiel Produktbeispiele: Schimmelentferner, Anti-Insektensprays, Schwimmbadchemikalien, Motorenöle

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27 Beispiel einer Etikette ROHR-BLITZ Ablaufreiniger Stoffbezeichnung bzw. Handelsname Gefahrenpiktogramm(e) GEFAHR Enthält: Natriumhydroxid Gefährliche(r) Inhaltsstoffe(e) Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. Schutzhandschuhe/Augenschutz tragen. BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen. BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen. BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZEN- TRUM oder Arzt anrufen. Unter Verschluss aufbewahren. Inhalt als Sonderabfall entsorgen. Muster AG, Bahnhofplatz, 1234 Muster Telefon Signalwort - GEFAHR: gefährlichere Kategorien - ACHTUNG: schwächere Kategorien Gefahrenhinweise H-Sätze (Hazard Statements) Alt > R-Sätze Sicherheitshinweise P-Sätze (Precautionary Statments) Alt > S-Sätze Verantwortliche Inverkehrbringerin

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30 Sicherheitsdatenblätter Information für Verwenderin über Eigenschaften, Gefahren, Schutzmassnahmen und Vorschriften bei Lagerung, Umgang, Transport und Entsorgung -> wichtige Informationsdrehscheibe Wer erhält ein SDB? alle berufsmässigen Verwenderinnen, Wiederverkäufer Wann? spätestens bei der ersten Lieferung im Detailhandel auf Verlangen Was steht drin? 1 Stoff-/Erzeugnis- und Firmenbezeichnung 2 Mögliche Gefahren 3 Zusammensetzung / Angaben zu den Bestandteilen 4 Erste-Hilfe-Massnahmen 5 Massnahmen zur Brandbekämpfung 6 Massnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung 7 Handhabung und Lagerung 8 Expositionsbegrenzung / persönliche Schutzausrüstung 9 Physikalische und chemische Eigenschaften 10 Stabilität und Reaktivität 11 Toxikologische Angaben 12 Umweltbezogene Angaben 13 Hinweise zur Entsorgung 14 Angaben zum Transport 15 Rechtsvorschriften 16 Sonstige Angaben ACHTUNG: Aufbewahrungspflicht für SDB bei den Verwendern (solange mit dem Produkt umgegangen wird)

31 Name der Präsentation / Untertitel Seite 35

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33 Name der Präsentation / Untertitel Seite 37

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35 Name der Präsentation / Untertitel Seite 39

36 Informationskampagne CHEMINFO.ch Flyer Vorlagen Quiz/Test App (!)

37 Betriebskontrollen / Inspektionen Abgabevorschriften - Selbstbedienung - Information - Aufzeichnung personenbezogene Vorschriften - Fachbewilligungen - Sachkenntnis Umgang - Lagerung - Handhabung primär in den Branchen: - Handel, - Schulen, - Bäder, - Schädlingsbekämpfung

38 Chemisches Roulette Verboten! (Artikel 72 Abs. 6 ChemV) Wichtige Ursache von Vergiftungen / Verätzungen jährlich >1 Dutzend mittelschwere bis schwere Fälle (STIZ) betrifft häufig Dritte

39 Kennzeichnung / Verpackung bei Verwendung Mindestens: nicht in Gebinden für Lebensmittel, Heilmittel, Kosmetika, Futtermittel Angabe des Inhalts (dauerhaft und eindeutig) Gefahrensymbol/Piktogramm obligatorisch für Gruppen 1 und 2 (für übrige Stoffe empfohlen, z.b. EKAS-RL 1871 (chemische Laboratorien); vgl. EU-RL 92/58/EWG)

40 Kennzeichnung Arbeitsgefässe

41 Aufbewahrung Trennung von Lebensmitteln

42 Beispiel: Büro

43 Beispiel: Arbeitshygiene Säurestation in Autogarage

44 Beispiel: Gefährdung «Unbefugter»

45 Praxis: «Unzugänglichkeit» für «Unbefugte» Unbefugte? nicht fachkundige Personen Kunden Kinder Passanten betriebsfremde Personen, Besucher Zugänglich? Räume, Bereiche mit Publikumszugang Räume, die an öffentliche Bereiche Grenzen Vorplätze nicht abgegrenzte Areale unbeaufsichtigte Bereiche Gilt auch für nicht restentleerte ( leere ) Fässer!

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47 Herzlichen Dank geht an Urs Näf, Dipl. Chem. Ing. ETH, Leiter Chemikalien beim Kantonalen Labor Zürich, für das Informationsmaterial!