auch früher ein Mädchen

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1 Katharina Kellerhals Der gute Schüler war auch früher ein Mädchen

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3 Katharina Kellerhals Der gute Schüler war auch früher ein Mädchen Schulgesetzgebung, Fächerkanon und Geschlecht in der Volksschule des Kantons Bern Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien

4 Katharina Kellerhals, Dr. phil. Ausbildung zur Primar- & Sekundarlehrerin. Studium der Erziehungswissenschaft und Geschichte. Langjährige Unterrichtstätigkeit auf allen Stufen des Bernischen Bildungssystems. Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. 1. Auflage: 2010 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN Alle Rechte vorbehalten. Copyright 2010 Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Redaktion und Satzherstellung durch die Autorin Gestaltung Umschlag: René Tschirren, Idee: Katharina Kellerhals Umschlagbild: Anker, Albert, «Dorfschule von 1848», 1895/1896, mit Genehmigung der Novartis AG.

5 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Wie es war und nie gewesen ist Forschungsinteresse und Forschungsfrage Forschungsstand 18 2 Theoretische Grundlagen Bildungspolitik in der Demokratie Politik und kulturelle Vielfalt Der Gesetzgebungsprozess Argumentationen Lehrpläne Begriff und Gegenstand Lehrplan Lehrplantheorien Schulfächer als Steuergrössen Geschlecht Nicht nur Partikulargeschichte Wie weiter nach Sex und Gender? Gleichzeitigkeit von Geschlechterkonzepten Geschlecht und Klasse Argumentationsmuster zum Thema Geschlecht 37 3 Forschungsvorgehen Quellenkorpus Schulgesetze und Unterrichtspläne der Primarschule Staatsverwaltungsberichte Tagblätter Pädagogische Zeitschriften im Kanton Bern seit Forschungsmethode Aufbau der Arbeit 43 4 Eine öffentliche Volksschule für den Kanton Bern: Das erste Primarschulgesetz von 1835 und der Unterrichtsplan von Vom kirchlich-ständischen zum öffentlich-staatlichen Bildungswesen Schulgesetzgebungspläne im regenerierten Kanton Bern Das erste Schulgesetz für eine öffentliche Primarschule von Vorarbeiten zum Schulgesetz Der erste Primarschulgesetzesentwurf in der Vernehmlassung Die Beratung des Entwurfes zum ersten Schulgesetz im Grossen Rat 58

6 6 4.4 Der Unterrichtsplan (1844) Der erste Unterrichtsplan (1844) 1845 in der Vernehmlassung Der erste promulgierte Unterrichtsplan von (1844) Fächer des Unterrichtsplans für die reformierten deutschen Primarschulen des Kantons, Die Frage der Geschlechter Zusammenfassung 75 5 Organisationsgesetz des Schulwesens 1856, Unterrichtspläne 1857, 1863, das Handarbeitsgesetz von Stagnation und politische Machtkämpfe Die Revision der Schulgesetzgebung unter den Radikalen Der Schulgesetzesentwurf der Konservativen Periode der Fusion und das Organisationsgesetz des Schulwesens von Eine Serie von Unterrichtsplänen Der Unterrichtsplan von Die Revision des Unterrichtsplanes Ausdifferenzierung der Geschlechter Gehören Mädchen-Arbeitsschulen in eine Primarschule? Weniger Wochenstunden für Mädchen Mädchen-Arbeitsschulen sollen gesetzlich verankert werden Mädchenerziehung wohin? Die erste obligatorische Frage der Schulsynode zur Mädchenbildung Die Debatte der ersten obligatorischen Frage zur Mädchenbildung in der Schulsynode Gesetz über die Mädchenarbeitsschulen Turnen als Schulfach? Zusammenfassung Schulgesetze, Unterrichtspläne und zwei neue Fächer Die Frage der Geschlechter Übergang zu einer Neupositionierung der Mädchenbildung Das Schulgesetz von 1870, die Unterrichtspläne von 1870 und 1878, das Handarbeitsgesetz von Die Schulsynode am Puls der Zeit: ein neues Schulgesetz Vorarbeiten zu einem neuen Schulgesetz Beratung des Schulgesetzes im Grossen Rat Annahme des neuen Primarschulgesetzes durch das Volk 134

7 7 6.2 Der Unterrichtsplan 1870/ Die Arbeit der Schulsynode am Unterrichtsplan von 1870/ Der promulgierte Unterrichtsplan von 1870/ Die neuen Fächer Bundesforderungen, Kulturkampf und Rekrutenprüfungen Der Unterrichtsplan von Die Arbeit am Unterrichtsplan von Minimalanforderungen im Unterrichtsplan von Die Austrittsprüfungen Die Frauen- und Geschlechterfrage Häusliche Erziehung oder berufliche Bildung für Töchter? Das revidierte Gesetz über die Mädchenarbeitsschulen von Das revidierte Handarbeits-Gesetz in der Debatte des Grossen Rats Der Unterrichtsplan für weibliche Arbeiten Das ungeliebte Fach Handarbeiten und viele neupatentierte Arbeitslehrerinnen Gleichbehandlung für Knaben gefordert Zusammenfassung Das Schulgesetz 1870 und die Unterrichtspläne 1871, Die Frage der Geschlechter Das Schulgesetz von 1894 und der Unterrichtsplan von Die Rekrutenprüfungen machen Armut sichtbar Ruf nach Schulgesetzesrevision Das Schulgesetz von Vorarbeiten zum Gesetz mit diversen Entwürfen Die Wünsche der Lehrerschaft Der Bericht der Erziehungsdirektion und die Reaktion der Lehrerschaft Erste Lesung im Grossen Rat Zweite Lesung im Grossen Rat Verabschiedung der Gesetzesvorlage zum Schulgesetz und Volksabstimmung Der Unterrichtsplan von Aufnahme der Arbeit durch die Volkssynode Der Entwurf der Synode Der Entwurf der Schulinspektoren Verabschiedung des bereinigten Entwurfs Der promulgierte Unterrichtsplan von

8 8 7.5 Die Frauen- und Geschlechterfrage Unterschiedliche Ansichten zur Geschlechterfrage Arbeitsschule umstritten, weibliche Berufsbildung nachgefragt Lehrerinnen fordern Mitsprache bei der Revision des Arbeitsschulgesetzes Die Lehrerinnen treten in die Öffentlichkeit Handarbeiten für beide Geschlechter Handfertigkeit für die männliche Jugend Hauswirtschaftsunterricht und Volksgesundheit Zusammenfassung Das Schulgesetz von 1894 und der Unterrichtsplan von Die Frage der Geschlechter Zusammenschau und Fazit Schwerpunkte und Themen zwischen aufklärerischen Postulaten und gesellschaftspolitischen Zielen Kantonale Bildungspolitik: Laboratorien und Problemlösungsinstanzen Akteure Grosse Seminardirektoren wohltätige Damen und ledige Frauenpersonen Fächerkanon Die Macht des Faktischen und des Beschlossenen Differenz und Exklusion Geschlechterdiskurs in der pädagogischen Presse: Argumente Argumente für eine egalitäre oder differenzierende Bildung und Erziehung der Geschlechter Die zeitliche Dimension der Argumente: Diskussionsphasen Argumentationsmuster Verteilung der Argumentation nach Diskussionsphasen Thesen Quellen- und Literaturverzeichnis Quellen Handschriftliche Quellen (Staatsarchiv Bern, StAB) Gedruckte Quellen Periodika Gesetzessammlungen Zeitgenössische Darstellungen Literatur 265

9 9 Anhang Anhang 1 Bild von Albert Anker «Dorfschule von 1848» 277 Anhang 2 Indikatorenraster Pädagogische Zeitschriften 279 Schematische Auswertung der Quellen 279 Anhang 3 Wochenstundenzahlen in Unterrichtsplänen der Primarschule des Kantons Bern, 19. Jahrhundert 281 Anhang 4 Erziehungs- und Seminardirektoren Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 8.1: Anzahl Artikel mit geschlechterspezifischem Inhalt im Untersuchungszeitraum (sieben Schwerpunkte) 245 Abbildung 8.2: Verteilung der Argumente pro Jahr 246 Abbildung 8.3: Kategorien der Argumentation nach Diskussionsphasen in Prozenten 247 Abbildung 8.4: Kategorien der Argumentation nach Diskussionsphasen in Zahlen 248 Verzeichnis der Tabellen Tabelle 3.1: Schulgesetze und Unterrichtspläne der Primarschule 39 Tabelle 3.2: Pädagogische Zeitschriften im Kanton Bern Tabelle 4.1: Fächerverteilung in einer dreistufigen Schule 67 Tabelle 5.1: Unterrichtszeiten für die einelnen Fächer im Unterichtsplan von Tabelle 5.2: Fächer und Stunden für die einzelnen Unterrichtsstufen des Unterrichtsplans von Tabelle 6.1: Wochenstundenzuteilung im Unterrichtsplan Tabelle 6.2: Die Stundentafel des Minimalplanes 150 Tabelle 7.1: Wochenstundenzuteilung der Fächer (Sommer-/Winterschule) im Unterrichtsplan Tabelle 8.1: Argumente zur Begründung einer geschlechterspezifischen Bildung, Erziehung, Weiterbildung oder Ausbildung 243 Tabelle 8.2: Schulgesetze, Unterrichtspläne und Diskussionsphasen 245 Tabelle 8.3: Argumentationskategorien in den Artikeln 246

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11 11 Vorwort Um 1980 wurden in einer Vorortsgemeinde von Bern Knaben und Mädchen getrennt für den Übertritt in die Sekundarschule geprüft. Ziel dieser Massnahme war, von beiden Geschlechtern gleich viele Kinder pro Jahrgang in die Sekundarschule aufzunehmen und damit zu verhindern, dass mehr Mädchen als Knaben aufgenommen werden mussten. Im Rahmen meiner Unterrichtstätigkeit und Weiterbildung habe ich mich in der Folge über Jahre hinweg mit dem Thema Bildung und Geschlecht auseinandergesetzt. Meine Forschung hat überraschend neue Erkenntnisse zu Tage gefördert, die jetzt in dieser Publikation vorliegen. Ich bin überzeugt, dass ich mit meinen Thesen die im Schulbereich laufenden Diskussionen zu Lehrplänen und Übertrittsquoten, Bubendiskriminierung und Feminisierung im Lehrberuf anregen und bereichern kann. Allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben, danke ich herzlich. Ich danke Prof. Dr. Fritz Osterwalder, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Bern, dass er mir diese Forschungstätigkeit im Rahmen einer Assistenzstelle ermöglicht hat. Mein Dank geht auch an die Zweitbegutachterin, Prof. Dr. Margarete Götz, Institut für Pädagogik, Universität Würzburg. Ich danke Sybille Bittner, Anina Gobac, Sandra Grizelj und Jolanda Huwiler, die während zweier Semester im Rahmen eines Forschungspraktikums mit mir gearbeitet und diskutiert haben. Tiina Stämpfli und ganz besonders Desirée Donzallaz danke ich für viele anregende Gespräche über methodische Probleme. Ich danke Heidi Lehmann für das Layout. Danken möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Archiven und Bibliotheken, namentlich im Staatsarchiv Bern, sowie ganz besonders den Mitarbeitenden in der Schweizerischen Nationalbibliothek, die mich mit überdurchschnittlicher Hilfsbereitschaft und Flexibilität in meiner Forschungstätigkeit unterstützt haben. Mein spezieller Dank gilt meinen Mann, Andreas Kellerhals, der sich jederzeit für die Ergebnisse aus dem nahezu unerschöpflichen Quellenreichtum begeistern konnte und mir grossartige Unterstützung aller Art zukommen liess. Ein Dank geht auch an unsere Kinder, Julian Kellerhals und Robine Kellerhals, die meine Arbeit kritisch kommentierten und mir wohlwollend beigestanden sind. Bern, im Mai 2010 Katharina Kellerhals