Maiandacht. Maria und Elisabeth

Transkript

1 1 Maiandacht Maria und Elisabeth

2 Wir beginnen unsere Andacht im Namen des Ewigen, der uns alle erschaffen hat, im Namen unseres Bruders Jesu, der mit uns gelebt hat und für uns gestorben ist, und im Namen der sie vereinenden Liebe, uns erfahrbar als Heiliger Geist. Lied: 2 Dazu Tanz: 3 Jede Frau dieser Erde (1.) nach rechts im Kreis gehen, dabei mit den Händen auf der Höhe des Gesichts zur Kreismitte zeigen; die Erde segnen ist unserm Gott heilig (2.) wiegen 3. und 4. wie zuvor, nur links herum. Unser Eingangslied weist daraufhin, dass Maria eine Frau war wie wir - und doch wird sie in der Christentumsgeschichte seit 2000 Jahren erhöht und gepriesen als Mutter Gottes. Sie ist also gleichzeitig ganz anders als wir - und ihre Höhe können wir nie erreichen. Wir wollen einen Psalm beten, der das Magnifikat aufnimmt:

3 Ein Frauenpsalm des Preises Beide: Meine Seele preist die Macht Gottes, Mein Geist frohlockt in Schekina, Schaddai, denn sie hat Großes an mir getan. Heilig ist ihr Name! Ihre Gnade erreicht die Menschen, die Gott fürchten in allen Generationen, Sie überwältigt die, die arrogant sind mit der Stärke ihrer ausgestreckten Hand, Sie erniedrigt die Herrschenden und Mächtigen, und sie ermächtigt sanft die Armen. Sie sättigt großzügig die Hungrigen und läßt die Reichen leer ausgehen. Sie ermutigt alle, die sich ihr zuwenden, um zu erinnern an ihre vergangenen Wohltaten. Sie spricht durch unsere Mütter und Großmütter, durch Sarah und all ihre Töchter, die ihren Lobpreis singen allezeit! Heilig ist ihr Name. Miriam Therese Winter 4 Miriam Therese Winter geht in diesem Psalm von einer Gottesbezeichnung und einem Gottesbild aus, die/das schon im Buch Rut vorkommt und verschieden übersetzt wird. Schaddai hat mich verlassen, sagt Naomi. Dieser Gottesname wird übersetzt: Allmächtiger - oder Gott mit Brüsten. Es kann also ein weibliches oder ein männliches Bild von Gott sein, das sich Menschen unter diesem Namen vorstellen. Miriam Therese Winter hat das weibliche Bild gewählt - und spricht zu dieser "Mutter" in Gott. Wie geht es mir damit? Wir sprechen in kleinen Gruppen darüber. Wir reden über Namen für Gott und schreiben unsere Bitten auf Blätter.

4 Lied: 5 Wir wollen uns dem Bibeltext zuwenden und hören, was von Maria und Elisabeth dort berichtet wird. Lk 1, Welche Aspekte dieses Textes hat Miriam Therese Winter besonders betont? Wie geht es mir damit? Wir reden wieder in Gruppen und bringen, wenn es die Zahl der Feiernden zuläßt, die Gedanken in die Gemeinschaft ein. Wir schreiben unsere Bitten auf Blätter. Gott, Schekina, Schaddai, Jahwe, Elohim, erbarmend, gütig und tröstend, Du Gott unseres Heiles, wir bitten Dich: Wir vertrauen darauf, dass Du unsere Bitten hörst und sie so erfüllst, wie es gut für uns ist. Alle: Amen

5 Lied: 6 Wir wollen uns selbst und die Erde segnen zum Lied 7, mit dem wir den Gottesdienst begonnen haben (Tanz wie vorne beschrieben). Wir denken jetzt an alle Menschen, nicht nur an uns Frauen.

6 Gott segne Dich, Frau auf dem Weg Jeden Tag neu. Mit Deiner Kraft mit Deinem Mut mit Deiner Freude. Mit Deiner Kraftlosigkeit, mit Deiner Mutlosigkeit, mit Deiner Freudlosigkeit. Gott schicke Dir Menschen, die Dir Mut machen. Gott schicke Dir Geduld, die Dich warten lässt auf Menschen, die es gut mit Dir meinen, in denen Dir Gott begegnet. Gott segne Dich, Frau auf dem Weg. Jeden Tag neu. Maiandacht, zusammengestellt von IRENE LÖFFLER Bild: Chartres, Portrail Royal La Visitation, in: Fama 1, März 1994, S. 14. in: Lieder-Songs-Chansons, Europäische Frauensynode, Wien 1996, S. 26. in: Segen ist nicht nur ein Wort. Tänze, Gesten, Meditationen, Rituale, Ikebana, hrsg. v. HANNA STRACK und CHRISTIANE FREKING, Zorneding 1996, S. 14. WomanWord. Women of the New Testament, New York, S. 7. in: Wenn Himmel und Erde sich berühren. Lieder für Frauenliturgien, hrsg. von BRIGITTE ENZNER-PROBST und ANDREA FELSENSTEIN-ROßBERG, Gütersloh 1993, Nr. 78. Ebd. Nr. 12. Segen Irene Löffler. Arbeitsgemeinschaft Frauenseelsorge Bayern, Geschäftsstelle Dachauerstraße 50, München, Tel. 089/ , Fax 089/ agfsb@eomuc.de, Internet: