Sonderdruck. Wasserversorgung in der Zukunft unter besonderer Berücksichtigung der Wasserspeicherung. 25. Wassertechnisches Seminar

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1 25. Wassertechnisches Seminar Wasserversorgung in der Zukunft unter besonderer Berücksichtigung der Wasserspeicherung Sonderdruck Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft Technische Universität München Nr. 163

2 25. Wassertechnisches Seminar Wasserversorgung in der Zukunft unter besonderer Berücksichtigung der Wasserspeicherung Metallische und andere Trinkwasserbehälter - eine Alternative zu Stahlbeton? PD Dr.-Ing. G. Merkl Technische Universität München Garching bei München Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft Technische Universität München München 2001 Nr. 163

3 Metallische und andere Trinkwasserbehälter-Konstruktionen - eine Alternative zu Stahlbeton? Trinkwasserbehälterauskleidung mit PE-HD Profilplatten (BKU II) PE-HD Profilplatten der Firma BKU Korrosionsschutz GmbH sind seit 1999 sowohl bei der Instandsetzung (Auskleidung) als auch beim Neubau (verlorene Schalung) von Trinkwasserbehältern bzw. Rohwasserbehältern eingesetzt worden (Abb. 14, 15). Die Firma Friatec/Mannheim hat vor rd. 25 Jahren begonnen, Korrosionsschutzplatten für Betonbauwerke aus den Werkstoffen PVC und dann später PEHD vorwiegend für das Einsatzgebiet im Abwasserbereich herzustellen. Ehemalige Mitarbeiter haben vor etwa 5 Jahren die Produktion der PEHD-Korrosionsschutzplatten übernommen und erweitert. Der Werkstoff PEHD ist seit Jahren bei Trinkwasser-Rohrleitungssystemen bekannt und bewährt. Für den eingesetzten Werkstoff PE-HD Finathene 3802, Farbe blau, liegt das Prüfzeugnis des DVGW-Technologiezentrums Wasser (TZW) Karlsruhe vor. Die Auskleidungsplatte ist eine homogene, in einem Arbeitsgang als endlos in Farbe blau mit einer Breite von 1 m extrudierte Stegplatte in 5 (4) mm Wandstärke und einer max. Länge von 5 m (bedingt durch die stationäre Plattenstumpfschweißmaschine und transportierbarer, händelbarer Breite). Die Vorderseite (mediumberührende) Platte hat eine giatte Oberfläche, die Rückseite hat in einem Abstand von ca. 30 mm speziell profilierte Längsstege (=Verankerungsstege) mit einer Steghöhe von ca. 12 mm. Der Transport erfolgt entweder als Platten gestapelt oder bei großen Breiten in zusammengerolltem Zustand. Die Länge der Platte ist im Behälter bei einer Wandbelegung das vertikale Maß, d.h. die Längsstege auf der Rückseite der Auskleidungsplatte verlaufen immer von oben nach unten. Die Breite der vorkonfektionierten Platte ist die horizontale Abmessung. Ist die Bauhöhe des Trinkwasserbehälters größer als die max. Länge der Platten (5 m), so werden, wenn erforderlich, mehrere Lagen an der Wand übereinander belegt und nach den DVS-Richtlinien verschweißt. Die Platten werden im Nut-Feder-System vormontiert, womit gewährleistet ist, dass die vormontierten aber noch nicht verschweißten Platten sich durch die durch Temperatureinflüsse bedingte Ausdehnung (Längenänderung) oder anderen baustellenbedingten Umständen spannungsfrei anpassen können. Beschädigungen der Auskleidungen während der Bauzeit oder nach Inbetriebnahme können einfach repariert werden. Kleinere Beschädigungen können direkt mit dem Extruder verschweißt werden, bei größeren Beschädigungen wird die beschädigte Stelle herausgeschnitten und ein Passstück (Flicken) eingesetzt und verschweißt. Nachträgliche Änderungen bei Einbauteilen, Änderungen, Erweiterungen sind zerstörungsfrei integrierbar. Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Technischen Universität München Nr. 163/2001

4 184 Merkl, G. Abb. 14a-f: Trinkwasserbehälterauskleidung mit PE-HD Profilplatten (BKU II) Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Technischen Universität München Nr. 163/2001

5 Metallische und andere Trinkwasserbehälter-Konstruktionen - eine Alternative zu Stahlbeton? 185 Abb. 15a-d: Neubau Trinkwasserbehälter (Rohwasserbehälter Ansbach) mit PE- HD Profilplatten (BKU II) als verlorene Schalung (Bilder BKU) Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Technischen Universität München Nr. 163/2001

6 186 Merkl, G. Die Lebensdauer der reinigungsfreundlichen PE-HD-Platten ist wie bei Rohrleitungen gleich zu setzen mit 50 Jahren und länger und damit etwa wie bei Beton. Beim Neubau eines Behälters spielen Konfliktpunkte wie Rissbreitenbeschränkung, Nachbehandlung der Stahlbetonoberfläche, ebenso wie im Indstandsetzungsfalle Rissbreiten, so gut wie keine Rolle. Von außen undichte Behälter sind nach einer Sanierung wieder vollwertige Trinkwasserspeicher, weil eindringendes Grund- oder Oberflächenwasser durch die Drainageeigenschaften der Stegplatte kontrolliert und überwachbar abgeleitet werden können. Ausführende Baufirma: Ulsenheimer aus Lichtenau BV: Rohwasserbehälter Gersbach Bauherr: Stadtwerke Ansbach BKU Beton-Korrosionsschutz GmbH Rosenaustraße Lampertheim Geschäftsführer: M. Grosch I. Grosch Telefon: +49 (0) 6206/ Telefax: +49 (0) 6206/