Anpassungsmaßnahmen in resilienten Systemen. Bastian Schuchardt
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- Jonas Bösch
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1 Ästuare im Klimawandel: l Anpassungsmaßnahmen in resilienten Systemen Bastian Schuchardt schuchardt@bioconsult.dede
2 Regionale Wissensbasis u.a. KLIMU (Klimawandel und Unterweserregion) KRIM (Risikomanagement Küstenschutz Klimawandel) INNIG (Risikomanagem.) COMCOAST u.a. (Interreg) CSPL 2005 Klimawandel l UW NordWest
3 Wattenmeer-Ästuare Tragen den Meeresspiegelanstieg weit in das Binnenland Natürlicherweise sehr dynamisch Stark überformt; Dynamik eingeschränkt große wirtschaftliche Bedeutung > 90 % Natura 2000
4 Klimaszenario 2050 (KLIMU u.a.) Mittl. Meeresspiegel: +55 (15 äk 40 th ) cm (15 säk.; 40 anthropo.) Tidehub: +25 cm (MTHW +10 cm; MTNW -15 cm) Lufttemperatur: +2.8 C Niederschlag: +10%; (März-Mai + 22,1 %; Juni- August 6,0 %) Wind: +7% (Dec Feb)
5 Klimaszenario NordWest 2050 für 2050 Grundlage: regionale Daten (REMO, CLM) für A1B Szenario mit max. Spannweiten aus allen Szenarien mit Unterstützung CSC Lufttemperatur: +1.8 C (1,2-2,1 C) Niederschlag: + 9,5% (2-10%) Sommer: -5% (-13 bis 1) Winter: + 20% (+ 11 bis 26) Sturmtage: t +0,8% (-1,3 13bis 32) 3,2) Mittl. Meeresspiegel: 17,7 cm (9-70 cm) Mittl. Tidehochwasser: +15,5 cm (10-21 cm)
6 Resilienz Hier: Fähigkeit, wichtige Systemfunktionen trotz sich ändernder Randbedingungen aufrecht zu erhalten Resilienz des Naturraums Resilienz des gesellschaftlichen Systems Sicherung / Erhöhung der Resilienz (leitbildgesteuert) als zentrale Aufgabe von Anpassungmaßnahmen
7 Ökologische Auswirkungen des Klimawandels Direkte Wirkungen des Klimawandels Indirekte Wirkungen durch Veränderung von Lebensräumen Zusammenwirken mit anderen Veränderungen Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen
8 Indirekte Wirkungen durch Veränderung von Lebensräumen Veränderung von Lebensräumen u.a. durch: Wasserqualität alität Anstieg Meeresspiegel und Zunahme Tidehub Hydro- und Morphodynamik (Mitwachsen?) Nutzung des Vorlandes
9 Indirekte Wirkungen durch Veränderung Wasserqualität (Grabemann et al. GKSS für KLIMU) Sauerstoff (mg/l) status quo 1991 Klimaszenario
10 Veränderungen durch Hydro- und Morphodynamik Hypothesen Schuchardt et. al (2008): heute 2050 Zunahme Eulitoral Zunahme Tideröhrichte i ht Abnahme Flachwasserzonen Tideauwald? Im oligo- und mesohalinen e Abschnitt Mitwachsen wahrscheinlich im limnischen Abschnitt und in Deichnähe verzögert Entwicklung der Biotoptypen Extensivgrünland Intensivgrünland Intensivgrünland auf Sommerpolderflächen Röhricht: häufig überflutet Röhricht: selten überflutet Acker Watt Flachwasserzone Fahrrinne Verschiedenes Osterkamp et al (ohne Mitwachsen)
11 Zusammenwirken mit anderen Veränderungen: Beispiel Fahrwasservertiefungen Klimawandel und Ausbau verstärken sich bzgl. einiger Parameter wie Tidehub und Sturmflutscheitel Zur Reduzierung der Auswirkungen sind ähnliche (Anpassungs)- maßnahmen erforderlich
12 Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen: Beispiel Küstenschutz Der Anstieg des Meeresspiegels ist für die ÄstuarRegionen der zentrale Parameter des Klimawandels Flächen unter MTHW (status quo)
13 Küstenschutz: Anpassung findet statt Der Lebensraum Küste ist durch kontinuierliche Anpassung an sich ändernde Randbedingungen gekennzeichnet Das gilt auch für die Küstengesellschaft; v.a. an einen steigenden Meeresspiegel Neu ist die (begrenzte) Prognostizierbarkeit des beschleunigten Meeresspiegelanstiegs
14 Küstenschutz Reaktionsvarianten Verstärkung auf vorhandener Linie Sturmflutsperrwerk
15 Küstenschutz Reaktionsvarianten Polder / Ausdeichung 2. Deichlinien Außenweser Bremerhaven Geeste Luneplate Jadebusen Nordenham A Dedesdorf Polder Dedesdorf Rodenkirchen B Drepte Polder Drepteniederung Sandstedt Brake C Polder Osterstader Marsch Elsfleth Polder Rekum Hunte Bremen-Nord Lesum Wümme Ochtum Hafenbecken Bremen Werdersee
16 Küstenschutz Reaktionsvarianten Verflachung des Fahrwassers Fahrwassers water level (LW: low water, HW: high water)
17 Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen Anpassungmaßnahmen im Küstenschutz werden erforderlich Art und Umfang bestimmen die ökologischen Konsequenzen (Überbauung versus Schaffung von Lebensräumen) Erhöhung der natürlichen Resilienz als gemeinsame Herausforderung
18 Konsequenzen für den Naturschutz Verluste und Verschiebungen auch bei geschützten Lebensräumen sind durch den Klimawandel zu erwarten Vorhandene Konflikte mit dem Küstenschutz können sich verstärken FFH-Erhaltungsziele vor dem Hintergrund Klimawandel prüfen Aufgabe: naturräumliche Resilienz der Ästuare fördern bzw. vorhandene Einschränkungen reduzieren
19 Erhöhung der Resilienz Öffnungen von Sommerdeichen um Mitwachsen zu ermöglichen Rückverlegung von Hauptdeichen um Mitwachsen zu ermöglichen und Tidehub und Sturmflutwasserstände zu senken Maßnahmen zur Vorlandsicherung u.u. sinnvoll
20 Erhöhung der Resilienz Maßnahmen prüfen: Mitwachsen auch hinter dem Deich ermöglichen? Langfristig Fahrwasservertiefungen partiell zurück nehmen? Energiedissipation durch strom- bauliche Maßnahmen erhöhen? Gesteuerte Dynamik als Strategie?
21 Fazit Die Auswirkungen der in den Küsten-Projekten zugrunde gelegten Klimaszenarien scheinen insgesamt beherrschbar Der Prozess der Anpassung hat begonnen, v.a. im Küstenschutz Es ist Zeit, ein regionales Risikomanagement ik der Folgen von Klimaänderung zu etablieren; Zeitskalen müssen dabei besondere Beachtung finden Der Naturschutz muss sich hier aktiv und frühzeitig einbringen Sicherung und Erhöhung der Resilienz muss wesentlicher Teil des Risikomanagements sein
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