Nachzügler bescheren Wilstedt bei Nacht eine unerwartet hohe Teilnehmerzahl

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1 Nachzügler bescheren Wilstedt bei Nacht eine unerwartet hohe Teilnehmerzahl Läuferinnen und Läufer am Start Meldestelle hat bis kurz vor dem ersten Startschuss alle Hände voll zu tun WILSTEDT. Wilstedts 32. Abendvolkslauf hat allen Prognosen zum Trotz die 4000er Marke problemlos gemeistert. Zwar lagen den Veranstaltern nur rund Anmeldungen vor, doch in den Stunden vor dem ersten Lauf bildeten sich lange Schlangen an der Meldestelle, denn weit mehr als Nachzügler wollten sich den abendlichen Laufspaß in Wilstedt nicht entgehen lassen und bescherten den Veranstalter nach den beiden vorangegangenen Rekordjahren die dritthöchste Teilnehmerzahl. Das ist einfach unglaublich. Aufgrund des Brückentages hatten wir mit maximal 4000 Teilnehmern gerechnet. Erfahrungsgemäß melden sich am Tag der Veranstaltung noch rund 800 Läuferinnen und Läufer an. Dass der Andrang viel größer war, lag sicherlich am wunderschönen Wetter, das für zusätzliche Motivation sorgte und uns am Ende erneut ein tolle Teilnehmerzahl bescherte, freute sich Moderator Heinz Cordes, der gewohnt souverän durch die rundum gelungene Abendveranstaltung führte. Und die hatte wieder einmal eine Reihe von Höhepunkten zu bieten. Da war zunächst der Minilauf, dem die Kinder der Grundschulen oftmals seit Wochen entgegenfiebern. Bei den Mädchen siegte Merke Katt von der Grundschule Wingst (4,00 Minuten) und bei den Jungen war es der Lilienthaler Cedric Grün, der nach 3,29 Minuten am Ziel war und sich den Platz auf dem Siegerpodest sicherte. Viele wichtiger als der Sieg war jedoch das Gemeinschaftserlebnis. Hier heißt es wirklich, dabei sein ist alles. Deshalb freuen sich die Schülerinnen und Schüler so sehr auf die Veranstaltung, denn hier steht die sportliche Leistung nicht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erleben dieser tollen Atmosphäre hier auf dem Gelände und natürlich im Dorf, so Stefan Bonkowski vor der Grundschule Selsingen, der mit rund 120 Schülerinnen und Schülern am Start war und als ein Ehrenpreis für die größte Teilnehmergruppe erhielt. Zu den ersten großen sportlichen Höhepunkten zählte dann aber der 5000 Meter Lauf, der zwar als Joggerlauf angekündigt war, bei dem mittlerweile eine ungemein starke Konkurrenz am Start ist. Gerade einmal 16,17 Minuten benötige beispielsweise der Selsinger Mahmoud Kanj, der die Konkurrenz mit deutlichem Vorsprung vor Oliver Sebrandtke (16,44 Minuten, LC Hansa 1 / 5

2 Stuhr) und Daniel Dieckmann (16,55 Minuten, Elektro Dieckmann) für sich entschied. Noch souveräner lief das Rennen für Lotta Schlund vom ATS Buntentor. Sie war nach 17,52 Minuten im Ziel und hatte damit fast eine Minute Vorsprung vor Malyzia Vömel (18,46 Minuten, LG Kreis Verden) und Nina Schnaars (19,27 Minuten, TSV Bierden). Doch Wilstedt bei Nacht ist eben auch die Veranstaltung für die Breitensportler, die den Lauf durch den wunderschön geschmückten Ort einfach nur genießen und nicht auf den Sekundenzeiger ihrer Uhr achten. Und zu sehen gab es eine Menge: neun Bands und Musikformationen waren auf die Laufstrecke durch den Ort verteilt und sorgten für Partystimmung bei Zuschauern wie Teilnehmern. Das muss man einfach gesehen haben. Ich überlege auch jedes Jahr, ob ich starten soll oder nicht. Aber in den Stunden vor dem Lauf fängt es an zu kribbeln und dann ist es mir auch egal, dass ich mich schlecht oder besser gar nicht vorbereitet habe. Ich packe meine Laufschuhe ein und fahre hin und jedes Mal ist es einfach nur toll, lautete das begeisterte Fazit von Hartmut Otten, der den vielen Teilnehmern mit diesem Kompliment aus der Seele sprach. Mit deutlich mehr sportlichem Engagement waren die Teilnehmer des Hauptlaufs bei der Sache. Bei den Frauen des älteren Jahrgangs siegte Maren Huckschlag (LG Bremen Nord) in einer Zeit von 42,05 Minuten. Silber ging an Melanie Zimmermann-Otte (TV Lockstedt), die nach 43,25 Minuten die Ziellienie passierte. Bronze ging an Ute Vehlow-Diekmann. Die Läuferin aus Sottrum benötigte 43,58 Minuten für die Meter Distanz. Bei den Männern machte Stefan Bölke vom Verein Coach Bölke das Rennen. Er siegte in 34,17 Minuten. Michael Röhrs aus Schneverdingen war nach 34,54 am Ziel und wurde Zweiter. Den dritten Platz belegte Torsten Naue von der LG Bremen Nord in einer Zeit von 35,33 Minuten. Anders als bei den älteren Jahrgängen mischten Athleten aus der Region beim Hauptlauf der jüngeren Generation kräftig mit. Da war zum einen Sophie Warnken von Triathlon Tarmstedt. Sie belegte mit 42,32 Minuten einen tollen dritten Platz. Für sie war der Abend aber noch aus einem anderen Grund kein Abend wie jeder andere, denn sie wurde während des Laufs von einem Filmteam von Radio Bremen begleitet. Die Frauenkonkurrenz entschied Janina Heyn aus Bremen für sich. Sie siegte in 39,40 Sekunden. Silber ging an Katrin Kieffer von der LGR Bremen Nord in 42,30 Minuten. Bei den Männern sicherte sich Carsten Glinsmann vom SV Hepstedt/Breddorf die Bronzemedaille. Der Triathlet benötigte 34,52 Minuten für die Strecke. Schneller waren nur Oliver Sebrandtke (34,28 Minuten, LC Hansa Stuhr) und Boris Plate (34,21, LTB Bremen). 2 / 5

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4 Drei Fragen an Stefan Bonkowski, Fachbereichsleiter Sport an der Grundschule Selsingen 4 / 5

5 Frage: Wilstedt bei Nacht gehört in der Grundschue Selsingen schon seit Jahren zu den beliebtesten Veranstaltungen unter den sportbegeisterten Kindern. Stefan Bonkowski: Das stimmt. Wir sind heute zum 10. Mal an den Start gegangen und waren erstmals die Schule mit den meisten Teilnehmern. Und die Tendenz ist weiterhin steigend. Frage: Wie erklären sie sich den Reiz dieser Veranstaltung. Stefan Bonkowski: Die Kinder sind regelrecht geflasht von der Atmosphäre. Die Stimmung im Dorf ist fantastisch und überall gibt es etwas zu sehen und zu hören. Viele Kinder vergessen dabei glatt das Laufen. Frage: Die Grundschule Selsingen nimmt auch regelmäßig am Zehntelmarathon in Hamburg teil. Kann man einen Vergleich ziehen. Stefan Bonkowski: Nein, man kann die Veranstaltungen überhaupt nicht miteinander vergleichen. Wir fahren mit rund 40 Kindern nach Hamburg und dort steht ganz eindeutig die sportliche Komponente im Vordergrund. Hier in Wilstedt ist die Atmosphäre großartig und es zählt der olympische Gedanke. Deshalb haben wir auch dreimal so viele Teilnehmer, wenn es heißt, wer möchte mit nach Wilstedt. 5 / 5