Dokumentation der Konferenz. 10 Jahre ÖKOPROFIT in Deutschland

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1 Dokumentation der Konferenz 10 Jahre ÖKOPROFIT in Deutschland

2 Inhaltsverzeichnis 3 Vorwort Oberbürgermeister Christian Ude 5 Einführung 5 Begrüßung Oberbürgermeister Christian Ude 7 Begrüßung Christoph Holzner, Graz 10 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung 23 Podiumsdiskussion: 10 Jahre ÖKOPROFIT mit, Joachim Lorenz, Christoph Holzner, Herbert Köpnick, Gerhard Müller-Rischart und Professor Dr. Peter Höppe 32 Auszeichnung 36 Liste der ausgezeichneten ÖKOPROFIT-Einsteigerbetriebe 37 Liste der ausgezeichneten ÖKOPROFIT-Klubbetriebe 38 Liste der Konferenzteilnehmer 43 Impressum

3 Vorwort ÖKOPROFIT - eine Erfolgsgeschichte in Deutschland Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Ihnen nun die Dokumentation der Konferenz 10 Jahre ÖKOPROFIT in Deutschland vorlegen zu können, die am 18. November 2008 im Alten Münchner Rathaus stattfand. Dabei hatte ich die Gelegenheit, kurz die Geschichte von ÖKOPROFIT in Deutschland zu skizzieren: Am 18. September 1998 startete in München der erste Workshop von ÖKOPROFIT. Damals hatte die Landeshauptstadt München im Rahmen der Münchener Agenda 21 ÖKOPROFIT auf deutsche Verhältnisse übertragen und zum ersten Mal in einer deutschen Kommune umgesetzt. Die Umwelt entlasten und Kosten sparen, so lautet das Motto des betrieblichen Umweltmanagementprogramms ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte Umwelt-Technik). Dieses in Graz entwickelte Kooperationsprojekt zwischen Kommune und Betrieben zielt darauf ab, praxisorientiert das Prinzip der Nachhaltigkeit in Wirtschaftsbetrieben umzusetzen. Seitdem haben Betriebe in rund 80 deutschen Kommunen in elf Bundesländern ÖKOPROFIT- Einsteigerprojekte durchgeführt. Christoph Holzner, Geschäftsführer des Cleaner Production Center Austria in Graz, zeigte in seinem Redebeitrag Entstehung und Ziele von ÖKOPROFIT in Graz auf und würdigte die Übernahme von ÖKOPROFIT durch München als wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung und die nationale und internationale Weiterverbreitung des Programms. Herr Professor Dr. Peter Höppe fasste seinen Festvortrag zu Chancen und Risiken des Klimawandels für Unternehmen folgendermaßen zusammen: Die Naturkatastrophen nehmen dramatisch zu und die Schadenpotenziale erreichen neue Größenordnungen. Es wird immer offensichtlicher, dass der Klimawandel das Risiko für die Wetterkatastrophen bereits erhöht hat. Wir müssen uns anpassen an den Klimawandel, den wir nicht mehr stoppen können, aber gleichzeitig in unserer Verantwortung für die folgenden Generationen die Emissionen von Treibhausgasen senken. Der Klimawandel hat hohe ökonomische Relevanz, aber Klimaschutzmaßnahmen rechnen sich auch. Das Management des Klimawandels eröffnet wiederum eine Vielzahl von wirtschaftlichen Chancen, vor allem für die Unternehmen, aber auch für die Länder oder die Städte, die beim Klimaschutz führend sind. Das große Interesse in Politik und Wirtschaft an diesem Thema zeigt die Zusammensetzung des Podiums der anschließenden Diskussion. Unter der Leitung des damaligen Referenten für Arbeit und Wirtschaft, Dr. Reinhard Wieczorek, diskutierten: Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt Christoph Holzner, Geschäftsführer des Cleaner Production Center Austria, Graz Herbert Köpnick, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Gerhard Müller-Rischart, Max Rischart s Backhaus KG Professor Dr. Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung, Münchener Rückversicherung. Alle Teilnehmer des Podiums waren sich einig, dass ÖKOPROFIT einen guten Beitrag zum Schutz von Klima und Umwelt leistet. Die Effekte belegen dies eindrucksvoll. Anlässlich der Konferenz wurden erstmals die Ergebnisse der rund ÖKOPRO- FIT-Betriebe für ganz Deutschland von 1998 bis 2008 hochgerechnet. Die deutschen ÖKOPROFIT- Betriebe sparten in diesem Zeitraum ein: mehr als Megawattstunden Strom; das ist so viel Strom, wie eine Region in Deutschland mit ca Vier-Personen-Haushalten verbraucht, mehr als Megawattstunden Wärme; dies entspricht dem 3

4 Vorwort Wärmeverbrauch von ca Vier-Personen-Haushalten, rund Liter Treibstoff; diese Menge würden insgesamt Kraftfahrzeuge für jeweils eine Erdumrundung benötigen, eine Wasser- und Abwassermenge von über 11 Millionen Kubikmetern, eine Rohstoffmenge von ca Tonnen und eine Müllmenge von Tonnen. Besonders bemerkenswert: Umweltschutz zahlt sich aus! 385 Millionen Euro haben die ÖKOPROFIT-Unternehmen investiert, konnten durch die Einsparungen aber ihre Kosten um 448 Millionen Euro reduzieren. Mit ÖKOPROFIT werden bislang über 3 Millionen Tonnen des klimaschädigenden Treibhausgases Kohlendioxid eingespart; das ist soviel wie Personen in Deutschland pro Jahr verursachen. In der Diskussion wurden die folgenden weiteren Punkte herausgestellt: ÖKOPROFIT erhöht die Rechtssicherheit bei den Betrieben und fördert die Mitarbeitermotivation. Für viele kleine und mittelgroße Unternehmen stellt es zudem einen Einstieg ins EG-Ökoaudit oder in ISO dar. Als Erfolgsfaktoren für die Verbreitung wurden identifiziert: der Name, der die Programmatik plastisch macht, die praxisnahe Umsetzung, eine gute und relativ einfache Struktur bei der Durchführung und die gute Übertragbarkeit des Systems. Eine Förderung durch die Bundesländer ist wichtig, gerade für kleine Betriebe. Die Bedeutung von ÖKOPROFIT wird angesichts des Klimawandels und langfristig steigender Energiepreise weiter zunehmen. Es wäre wünschenswert, wenn ÖKOPROFIT auf der Ebene von Bund und EU institutionalisiert würde. Nach der Vorführung des neuen Münchner ÖKOPROFIT-Films Umweltschutz mit Gewinn konnten Dr. Reinhard Wieczorek und Joachim Lorenz 50 weitere Münchner ÖKO- PROFIT-Einsteiger- und Klubbetriebe auszeichnen. Dies ist ein weiteres Zeichen, dass das Interesse der Wirtschaft (gerade auch im Mittelstand) am Umweltschutz erfreulicherweise ungebrochen ist. Die Listen der ausgezeichneten Betriebe ebenso wie eine Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz sind im Anhang der Dokumentation zu finden. Ich danke allen Referenten für die engagierten und informativen Beiträge während der Konferenz, der Stadt Graz sowie allen ÖKOPROFIT-Betrieben, ÖKOPROFIT-Beratern und ÖKO- PROFIT-Kommunen in Deutschland sowie und Joachim Lorenz für Ihr Engagement. Die Landeshauptstadt München wird das Projekt fortführen und weiterhin die Verbreitung von ÖKOPROFIT in Deutschland und anderen Ländern unterstützen. Ich appelliere an die deutschen Kommunen, sich dem ÖKOPROFIT-Projekt anzuschließen, soweit sie dies noch nicht geplant oder getan haben. Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, wünsche ich interessante Anregungen beim Lesen der nun vorliegenden Dokumentation. Ihr Christian Ude Oberbürgermeister 4

5 Einführung / Begrüßung Oberbürgermeister Christian Ude 10 Jahre ÖKOPROFIT Ich heiße Reinhard Wieczorek. Ich bin seit vielen Jahren Referent für Arbeit und Wirtschaft und ich hatte zusammen mit meinem Kollegen Joachim Lorenz die große Freude, ÖKOPROFIT aus Graz nach München zu holen und von dort in die Welt hinaus einführen zu dürfen. Das letztere ist ein bisschen weit gegriffen, wir werden darauf präziser eingehen. Ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind. Das ist ein Festakt, denn wir haben allen Grund zu feiern. Ein erster Gruß gilt dem Oberbürgermeister dieser Landeshauptstadt, der heute gekommen ist und durch seine Teilnahme deutlich macht, dass er dieses Projekt der Agenda 21 als wichtig, als ganz entscheidend für unsere Politik der letzten zehn Jahre sieht. Herzlich willkommen, Christian Ude! Ich freue mich, dass auch zwei Mitglieder des Stadtrats teilnehmen: Frau Nallinger von der Fraktion der Grünen und Herr Lotte von der SPD- Fraktion. Danke, dass Sie das zweite Hauptorgan heute mitvertreten. Vielen Dank! Ganz besonders danke ich denen, die sich dann auf dem Podium betätigen werden; Akteure, Begleiter des Projektes ÖKOPROFIT, aber auf sie werde ich zurückkommen, wenn der Herr Oberbürgermeister sein Grußwort gesprochen hat. Bitte, Christian Ude! Oberbürgermeister Christian Ude Vielen Dank, Herr Dr. Wieczorek, meine Damen und Herren. Als Münchner Oberbürgermeister hätte ich ja auf den Termin verzichten können, weil gleich zwei Referenten der Landeshauptstadt München durchaus in der Lage sind, über die Geschichte von ÖKOPROFIT von den Anfängen bis zur heutigen Erfolgsgeschichte zu berichten. Aber als Städtetagspräsident lasse ich mir die Möglichkeit nicht nehmen, hier zu sprechen, um an die Kommunen, seien es Landkreise, Gemeinden oder Städte zu appellieren, sich dem ÖKO- PROFIT-Projekt anzuschließen, wenn das noch nicht getan worden ist. Denn tatsächlich gibt es auf der bundesdeutschen Landkarte noch große weiße Landstriche, in denen kein einziges ÖKOPROFIT-Projekt betrieben wird, und das soll nicht so bleiben. Ich darf Sie zunächst einmal sehr herzlich hier begrüßen. Die kommunalen Vertreter aus Städten, Gemeinden und Landkreisen, die Kolleginnen und Kollegen aus dem Münchner Stadtrat, natürlich die Vertreterinnen und Vertreter von ÖKOPROFIT-Firmen, ohne die wir hier keine Erfolgsgeschichte feiern könnten, und die Kooperationspartner, auch die Teilnehmer des Podiums. 10 Jahre ÖKOPROFIT, das ist eines der zahlreichen runden Jubiläen, die die Stadt München in ihrem Jubiläumsjahr feiern kann. Es ist da aber das jüngste Jubiläum, das wir begehen. Zehn Jahre sind nicht gerade viel neben 850 Jahren Landeshauptstadt München oder neben 200 Jahren Preußischer Städteordnung, die wir am heutigen Tage auch schon gefeiert haben. Aber zehn Jahre sind eine lange Zeit, wenn man sie in Relation setzt zu ökologischen Anstrengungen, die sich am Anfang eben sehr schwer taten und sich in manchen Bundesländern wie auswärtigen Nationen heute noch sehr schwer tun. Immerhin ist ÖKO- PROFIT nach eher bescheidenen Anfängen eine richtige Erfolgsgeschichte geworden und aus dem Thema kommunale Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken. Dabei müssen wir Münchner, wie es Reinhard Wieczorek kurz und salopp getan hat, gestehen, dass wir gar nicht die Erfinder sind. Das würde unserer Verklärung der eigenen Stadt natürlich noch viel mehr entgegenkommen, wenn wir uns auch noch für die Erfindung auf die Schulter klopfen könnten, aber das ist uns leider nicht vergönnt. Da ist uns Graz zuvor gekommen und Graz ist ja überhaupt eine Stadt, die schon viel zum Ruhme Münchens beigetragen hat. Auch unser Rathaus stammt von einem gebürtigen Grazer, einem Grazer Architekten, in dessen Neugotik wir heute noch schalten und walten und uns freuen, dass das alle für typisch Münchnerisch halten, was da am Marienplatz steht. ÖKOPROFIT also ist in Graz erfunden worden, aber die beiden Referenten, die auch heute noch hier sitzen, also das volle Jahrzehnt das Projekt begleitet haben, haben die Idee 5

6 Begrüßung Oberbürgermeister Ude aus Graz mitgebracht und dem Stadtrat dargelegt. Das war tatsächlich immerhin schon vor über zehn Jahren. Damals wurden Klimawandel und Ressourcenverbrauch in der Öffentlichkeit noch nicht so heiß wie heute gehandelt, aber trotzdem hat der Stadtrat einstimmig dafür votiert. Dazu wird Christoph Holzner, der Geschäftsführer des Cleaner Production Center Austria in Graz, noch mehr sagen. Oberbürgermeister Christian Ude Ich darf aber ganz kurz die Erfolgsgeschichte umreißen, um vor allem Appetit zu machen bei den Kommunen, die sich bislang noch zurückhalten, weil das angeblich nicht knackig und griffig genug ist, um es kommunalpolitisch händeln zu können. Es ist keine Maßnahme, bei der man der Bürgerschaft sofort sichtbare Erfolge vorweisen kann. Nein, es sind erst langwierige Prozesse, die dann bei Privatunternehmen zu Energieeinsparungen oder zur Reduzierung des CO 2 - Ausstoßes führen, und Bürgermeister haben gerne etwas Plastisches, was der Bürger auch betreten oder anfassen kann. Und dafür ist ein so abstraktes, zumindest abstrakt beginnendes Projekt zunächst einmal kein klassisches Beispiel. Trotzdem haben sich in der Zwischenzeit Betriebe an über 80 Standorten in Deutschland zur Mitarbeit im Rahmen von ÖKOPROFIT bereit erklärt, Tendenz weiter steigend Betriebe! Natürlich wie hier in München in der beliebten Mischung der Größenklassen. Da sind kleine Mittelständler dabei, aber durchaus auch Großunternehmen, und die Summe von Betrieben ist schon beachtlich. Und 80 Projekte bundesweit bedeutet, dass da schon sehr viele Punkte in der bundesdeutschen Landkarte sind, aber halt immer noch mit weißen Landstrichen, die wir offensiv angehen sollten. Welche Bedeutung ÖKOPROFIT als Marktführer bei Umweltmanagementansätzen hat, zeigt eine andere Zahl. Von allen Firmen in Deutschland, die überhaupt ein Umweltmanagement einführen und die keine Zertifizierung nach EMAS oder der Norm ISO anstreben, tun dies 60 Prozent im Rahmen von ÖKO- PROFIT. Eine große absolute Mehrheit aller Firmen, die überhaupt zu einem Umweltmanagement bereit sind, entscheidet sich also für das Modell ÖKOPROFIT. Damit ist es auch wirklich Marktführer; und es ist zugleich, denke ich und ich bin gespannt, ob es Gegenbeweise gibt das erfolgreichste Kooperationsprojekt der Agenda 21 mit der Wirtschaft. Die sind auch keine abschließende Zahl, sondern die Tendenz ist weiterhin steigend. Für die heutige Konferenz, die dazu ein gegebener Anlass ist, wurden Zahlen ermittelt, die den Erfolg von ÖKO- PROFIT darstellen und untermauern können. Da werden Herr Dr. Wieczorek und Herr Lorenz, unser Umwelt- und Gesundheitsreferent, Details präsentieren. Aber eine allgemeine Bemerkung darf ich schon vorwegschicken: Die deutschen ÖKOPROFIT-Betriebe sparen in bedeutendem Umfang Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe sowie Energie ein und sie reduzieren die Abfallflut, Abwasser und Emissionen. Und damit ist das Projekt voll auf der Höhe der Zeit. Es trägt zur Senkung des Energieverbrauchs bei, zur Nutzung erneuerbarer Energie und zum Schutz von Klima und Umwelt. Und vor dem aktuellen Hintergrund erlauben Sie mir bitte zwei aktuelle Anmerkungen. Einmal gibt es die Illusion bis hin zu heutigen Boulevardschlagzeilen, die Zeit der steigenden Energiepreise sei vorbei, der Ölpreis sinke ja wieder und mit den üblichen zeitlichen Verzögerungen werde sich das auch heilsbringend bei anderen Energiesparten auswirken und dann könne man wieder in den alten Trott zurückverfallen. Das letzte steht zwar nicht mehr dabei, soll sich aber zwischen den Zeilen ergeben. Ich halte dies für eine absurde Fehleinschätzung. Natürlich gab und gibt es immer konjunkturelle Schwankungen und natürlich sind die atemberaubenden Rohölpreise, die wir im Sommer 2008 hatten, kein marktunabhängiges Diktat für alle kommenden Jahre. Da wird es schon wieder konjunkturell bedingte Schwankungen geben. Aber das ändert doch überhaupt nichts daran, dass die Ressourcen insgesamt endlich sind, dass die Nachfrage, von Konjunkturschwankungen mal abgesehen, prinzipiell steigen wird, vor allem in den Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien. Wenn die erst mal nur in die Nähe unseres Pro-Kopf- Verbrauches kommen, was erklärtes Ziel der dortigen Politik ist, dann mag ich mir die Preisexplosionen gar nicht vorstellen. Dann sind vielleicht noch Nullen an den heutigen Höchstpreisen hintendran vorstellbar; und da darauf zu spekulieren, eine kurzfristige Preisreduzierung, bedingt durch die totale Irritation auf den heutigen Märkten, wäre ein Entspannungszeichen, das ist wirklich eine groteske Fehleinschät- 6

7 Begrüßung Christoph Holzner, Graz Christoph Holzner Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiszung. Und das zweite ist die sehr viel grundlegendere These, die Sie schon von namhaften Wirtschaftsführern und Wirtschaftsprofessoren in erlauchten Fernsehtalkrunden hören können, der Klimaschutz sei ja gut und wichtig, aber in Zeiten der jetzigen Finanz- und damit Wirtschaftkrise könnten wir uns hier keinen Luxus leisten. Auch dies ist eine pseudoplausible Antwort auf aktuelle Probleme. In Wahrheit ist es ja so, dass die Anstrengungen zur Senkung des Ressourcenverbrauchs, insbesondere zur Senkung des Energieverbrauchs, vollkommen losgelöst von der Klimadebatte, auch aus ökonomischen Gründen von größter Dringlichkeit sind. Und deswegen müsste uns gerade die jetzige Krise zeigen, dass wir unabhängiger werden müssen, etwa von ausländischen Energiequellen und überhaupt von der Energie, deren Verbrauch wir leichtfertig in die Höhe schrauben. Und selbst im Hinblick auf die Schwellenländer ist eine aktuelle Anmerkung veranlasst. Wie soll es auf internationaler politischer Ebene gelingen, in den Schwellenländern, die noch längst nicht unseren Pro-Kopf-Verbrauch und unsere Pro-Kopf-Umweltzerstörung zu vertreten haben, für eine ökologische Politik zu werben, wenn nicht einmal wir es in einer unvergleichlich wohlhabenderen Position tun? Also sehe ich für internationale Abmachungen, die auch den Schwellenländern Einschränkungen auferlegen oder Kosten abverlangen, überhaupt nur Chancen, wenn die Länder, die jetzt dauernd mit dem Klimawandel und dem ökologischen Anliegen hausieren gehen, selber mit gutem Beispiel vorangehen. Und das nicht nur auf der Ebene der Gesetzgebung, sondern selbstverständlich auch in den Unternehmen, also bei Ihnen, und in den Kommunen. Ich glaube, die These global denken, aber nach dem globalen Denken bitteschön auch lokal handeln, war noch nie so richtig und so dringlich wie jetzt. Das hat der damalige Agenda-21-Prozess begriffen, der uns ja ÖKOPROFIT beschert hat. Das haben alle Unternehmen begriffen, die sich diesem Projekt schon angeschlossen haben. Aber es sollte auch noch dort begriffen werden, wo politische Weichenstellungen fallen. Ich persönlich begreife beispiels- Die Ziele des Programms, nämlich Abfälle zu vermeiden, Ressourcen und Energie sorgsam und sinnvoll einzusetzen und Know-how in die Unterweise nicht, wieso Anreize für den Autokauf eine unmittelbare Antwort auf die Klimakatastrophe sein sollen, aber vielleicht gibt es ja jemand, der das erklären kann. Meine Damen und Herren, ich möchte schließen mit einer Zusage. Die Landeshauptstadt München wird ÖKO- PROFIT fortführen. Wir halten also die 10 Jahre nicht für ein Jubiläum, wo man sagt und jetzt Deckel zu und Schluss mit dieser Strapaze, nein, wir halten die 10 Jahre für eine Erfolgsgeschichte, die unbedingt fortgeschrieben werden muss. Es gibt auch in München und gerade in München noch viele Unternehmen, die heute Diskussionsleiter besser dastünden, wenn sie auf ökologische Erfordernisse geachtet hätten und es gibt in Deutschland noch viele Kommunen, die es zu überzeugen gilt. Ich hoffe, die heutige Konferenz leistet zu beidem einen Beitrag. Vielen Dank! Vielen Dank, Herr Oberbürgermeister. Es wurde schon zweimal erwähnt, Ex Oriente Lux aus Graz ist Herr Holzner zu uns gekommen, Geschäftsführer des Cleaner Production Centers. Wir freuen uns auf Ihr Grußwort. ter, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus deutschen Gemeinden, Städten und Kreisen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe ÖKOPROFITler! Wenn wir heute 10 Jahre ÖKOPROFIT in München feiern, dann ist das ein Ereignis, auf das Sie hier in dieser Stadt zu Recht stolz sein dürfen, denn neben der Stadt Graz, die mittlerweile auf 17 Jahre ÖKOPROFIT zurückblicken kann, gibt es nur noch die Stadt Wien und das Land Vorarlberg in Österreich, die beide heuer im Frühjahr ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert haben und somit ungefähr gleich lang wie Sie bei ÖKO- PROFIT dabei sind. Dieses Programm, das seinen Ursprung in den späten 80er und frühen 90er Jahren in Graz genommen hat, wurde vom Umweltamt der Stadt Graz gemeinsam mit der Technischen Universität Graz und einer Beratungsfirma entwickelt. Im Jahre 1991 gab es das erste Pilotprogramm; damals ein kleiner Versuch mit nur fünf teilnehmenden Betrieben, aber erfolgreich. Und seit 1993 läuft dieses Programm ununterbrochen in der Stadt Graz. Mittlerweile sind es mehr als 150 Betriebe, die in Graz als ÖKOPROFIT-Betriebe ausgezeichnet wurden. 7

8 Begrüßung Christoph Holzner, Graz nehmen zu transferieren, um dort das Bewusstsein für eine umweltgerechte Produktion zu steigern, konnten in diesen Jahren, so wie hier in München auch, stets erreicht werden. So wie in Graz in dieser langen Zeit, sind es auch hier in München viele Betriebe, die über einen längeren Zeitraum mit Begeisterung und mit Engagement bei diesem Programm dabei sind und uns zeigen, dass eine nachhaltige Entwicklung nicht in zehn Monaten, nicht in einem Jahr, sondern in einem langen Prozess erreicht wird, der im Grunde nie aufhört. In Graz haben auch politische Veränderungen, strukturelle Probleme niemals Christoph Holzner, Graz dem Erfolg von ÖKOPROFIT etwas anhaben können und so wurden im Laufe der Zeit immer mehr Städte oder Regionen auf dieses Programm aufmerksam. Und spätestens seit der Verleihung des European Sustainable City Awards im Jahre 1996 an die Stadt Graz wurde dieses Projekt auch international bekannt. Eine lange Reihe von Anfragen, von Besuchen von Delegationen in Graz und viele Kontakte zu Interessenten belegen das stetig wachsende Interesse. Als die Landeshauptstadt München dieses Programm zum ersten Mal durchführte, konnte niemand erahnen, welch wichtiger Beitrag für die Weiterentwicklung hier gesetzt wurde und welche Auswirkungen dieser Startschuss in München nach sich ziehen sollte. Dank der Erfolge der Stadt, aber auch aller teilnehmenden Betriebe hier in München, war die Stadt München ein Auslöser für eine fast flächendeckende Verbreitung von ÖKOPROFIT in Deutschland; aber auch der Auslöser für eine Reihe von innovativen Weiterentwicklungen, von der heute alle profitieren. Die Adaptierung der ÖKOPROFIT-Arbeitsmaterialien oder die Institutionalisierung des ÖKOPROFIT-Netzwerks in Deutschland seien nur beispielhaft erwähnt. Dass wir heute dieses Jubiläum feiern dürfen und mehr als 80 ÖKOPROFIT- Kommunen in Deutschland zählen, liegt aber wie es so oft der Fall ist auch und vor allem an den handelnden Personen. Ich darf an dieser Stelle Ihnen, Herr Oberbürgermeister, den beiden zuständigen Referenten, Herrn Dr. Wieczorek und Herrn Lorenz, recht herzlich für Ihre Unterstützung und für die Mithilfe danken, die Sie ÖKOPROFIT stets angedeihen haben lassen. Ganz besonders sei aber auch an dieser Stelle Frau Petra Ritson und Herrn Ulfried Müller gedankt, die mit unermüdlichem Engagement und quasi als guter Geist von ÖKOPROFIT in München, aber auch in Deutschland, mit kompetenter Art das Programm organisatorisch tragen und inhaltlich vorantreiben. Herzlichen Dank! ÖKOPROFIT ist aber nicht nur bei uns im deutschsprachigen Raum ein Erfolg, sondern wurde auch im nahen und fernen Ausland wahrgenommen und erfolgreich umgesetzt. Dank finanzieller Unterstützung, entweder durch die EU, im Rahmen von Unido-Projekten oder aus eigenem Antrieb heraus, laufen heute ÖKOPROFIT-Aktivitäten in vielen Ländern: in Italien, den Niederlanden, in Russland, Slowenien, Ungarn, aber auch in fernen Staaten wie Indien, China oder Südkorea. In diesem Zusammenhang ist die Rolle von ÖKOPROFIT Deutschland besonders und stark hervorzuheben, denn als Multiplikator, als Referenz und für die Weitergabe von Informationen sind die Betriebe und Kommunen in Deutschland ein wichtiger Bestandteil bei der Verbreitung dieser unserer gemeinsamen Idee. Bei allen oder sehr vielen internationalen Aktivitäten hat das Cleaner Production Center (CPC) von der Stadt Graz die Aufgabe bekommen, den Vertrieb und die Qualitätskontrolle zu übernehmen. Durch unterschiedliche Tätigkeiten wie die Durchführung von Machbarkeitsstudien, durch Beratertraining, die Teilnahme an den kommissionellen Prüfungen, aber auch durch den Aufbau von lokalen und internationalen Netzwerken versuchen wir vom CPC Austria, ÖKOPROFIT weiter voranzutreiben, weiter zu verbreiten. Die Ergebnisse aus den Betrieben und die umgesetzten Maßnahmen in verschiedenen Ländern, die ich vorhin erwähnt habe, die Umweltleistungen und die verschiedenen Programme, die sich mit ÖKOPROFIT beschäftigen, geben uns immer wieder aufs Neue Recht. Mittlerweile ist die Anerkennung groß und der Name ÖKOPROFIT steht für ein umsetzungsorientiertes, praxisnahes, ökologisch und ökonomisch sinnvolles Umweltmanagementsystem, wage ich hier mal zu sagen. Und ich glaube, dieses Ziel bzw. diese Art, wie wir ÖKOPROFIT verstehen, wie ÖKOPROFIT nicht nur hier, in vielen Regionen und Städten Deutschlands, sondern auch weltweit verstanden wird, das ist ein Punkt, der ÖKOPROFIT eben so erfolgreich macht. Es ist praxisund lösungsorientiert. Und wir können mit Stolz sagen, dass weltweit wahrscheinlich ungefähr Betriebe an 8

9 Begrüßung Christoph Holzner, Graz ÖKOPROFIT teilnehmen und dass jeder dieser Betriebe für sich einen Baustein im gesamten ÖKOPROFIT-Mosaik darstellt. Ich hoffe, es werden noch weitere Bausteine dazukommen. Die Gegenwart und natürlich auch die Zukunft werden allerdings für ÖKOPROFIT auch so manche neue Herausforderung bieten, und wir werden sie gemeinsam meistern. Dank der Flexibilität des Programms können wir stets auf neue Situationen reagieren und aktuelle Themen in das Programm aufnehmen. Gerade die brennenden Fragen des Klimawandels und die Rolle des Einzelnen dabei lassen eine Reihe von Themen in den Mittelpunkt rücken, die vor 10 Jahren noch nicht diese große Aktualität hatten. Ich denke hier an die Kapitel Verkehr mit den Punkten Feinstaub, Lärm, betriebliches Mobilitätsmanagement oder eben das ganz heiße Thema Energie, Energieeffizienz, CO 2 -Ausstoß, aber natürlich auch den Einsatz von erneuerbaren Energien. Und da es auch in den klassischen ÖKOPROFIT-Themen noch genug Verbesserungspotenzial gibt, werden wir uns in den nächsten Jahren über mangelnde Arbeit nicht beklagen dürfen. Ich darf mich den Worten des Herrn Oberbürgermeisters anschließen und Sie bestärken, ÖKOPROFIT auch bei Ihnen einzuführen, sollten Sie es noch nicht getan haben, bzw. engagiert weiterzuführen. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die dieses Programm bietet und werden Sie Teil dieses erfolgreichen Netzwerkes. Somit ist es mir eine große Freude, Ihnen allen, meine Damen und Herren, die besten Grüße aus Graz zu überbringen. Herr Bürgermeister Siegfried Nagel, die zuständige Umweltreferentin, Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, der Leiter des Umweltamtes der Stadt Graz, Herr Johann Ofner, und auch ich persönlich, wir möchten Ihnen allen für Ihr Engagement in und für ÖKOPROFIT recht herzlich danken. Gleichzeitig wünschen wir Ihnen, in welcher Form und in welcher Funktion Sie auch immer tätig sind, für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit ÖKOPROFIT. Dankeschön! Ganz herzlichen Dank, Herr Holzner. Die Häuser Habsburg und Wittelsbach haben über Jahrhunderte hervorragend zusammengearbeitet, aber Sie sehen, auch in republikanischen Staatsformen ist es eine Freude mit Ihrem Land Österreich und Ihrer Stadt zusammenzuarbeiten. Meine Damen und Herren, ein alter Begleiter von ÖKOPROFIT wird heute den Festvortrag halten, Herr Professor Dr. Peter Höppe. Sie haben uns schon mehrfach bei Veranstaltungen in diesem Kreis oder bei unseren Nachhaltigkeitskonferenzen unterstützt. Ich freue mich sehr, dass Sie heute den Festvortrag zum Thema Risiken und Chancen des Klimawandels für Unternehmen halten werden. Herr Professor Höppe ist seit dem 1. Januar 2005 Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Leiter der GeoRisikoForschung der Münchener Rückversicherungsgesellschaft. Er hat Meteorologie studiert, natürlich an der Ludwig-Maximilians- Universität in München. Er hat 1984 in Physik promoviert, 1996 erfolgte dann die Habilitation. Im selben Jahr wurde er Privatdozent für Umweltmedizin, speziell Biometeorologie; 2003 erfolgte die Ernennung zum Professor. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Wirkungen von atmosphärischen Prozessen und Luftschadstoffen auf den Menschen und die Bewertung von Umweltrisiken. Ich glaube, aktueller und brennender geht es gar nicht. Herr Professor Höppe, bitteschön! (Vortrag Prof. Dr. Höppe ab S. 10) 9

10 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Professor Dr. Peter Höppe Vielen Dank, Herr Dr. Wieczorek. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Lorenz, meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen am Beispiel der Münchener Rück, eines Münchner Unternehmens, zeigen, wie man sich auf den Klimawandel einstellen kann und aus unserer Sicht auch muss, um nicht nur die Risiken zu beherrschen, sondern auch die Chancen zu nutzen, die der Klimawandel bietet. Risiken und Chancen des Klimawandels für Unternehmen Prof. Dr. Peter Höppe Leiter GeoRisikoForschung/Corporate Climate Centre Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft 10 Jahre ÖKOPROFIT München und Deutschland, München, 18. November 2008 Zunächst eine kurze Vorstellung des Unternehmens, das ich hier repräsentiere. Die Münchener Rück ist ein altes Münchner Unternehmen, gegründet Sie ist ein DAX-Unternehmen und nicht nur einer der größten Rückversicherer, sondern seit einiger Zeit sogar wieder der weltweit größte Rückversicherer, also ein Marktführer, der hier in München mit einem Prämienvolumen in der Rückversicherung von 22 Milliarden Euro zuhause ist (siehe Folien 1 und 2). Die Tatsache, dass wir eine führende Rolle im Bereich der Versicherung von Naturgefahren spielen, führt uns auch schon dahin, dass wir uns schon sehr lange mit dem Thema des Klimawandels beschäftigen, denn es beeinflusst unser Kerngeschäft, die Versicherung von Naturgefahren. In Folie 3 sehen Sie einen Auszug aus einer Publikation der Münchener Rück aus dem Jahr 1973, in der wir das erste Mal das Thema aufgegriffen haben. Und damit waren wir, nach allem, was wir wissen, das erste Unternehmen überhaupt, das den Klimawandel als Thema aufgenommen hat. Hier sehen Sie, dass die ansteigenden CO 2 -Konzentrationen angesprochen werden, die dann zum Treibhauseffekt, zur Erwärmung führen. Und hier wird angemahnt, dass man doch mehr Analysen machen sollte, wie sich das eventuell auf die Muster der wetterbedingten Naturkatastrophen auswirkt. Das ist mittlerweile ja Mainstream. Es ist allgemein angekommen. In Folie 4 sehen Sie eine relativ aktuelle Umfrage von einer der weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Und hier sehen Sie, was 70 befragte Analysten als die größten Münchener Rück Versicherer der Versicherungen Gegründet 1880 Einer der größten Rückversicherer Prämienvolumen der RV ca. 22 Mrd. Euro Führende Rolle im Bereich der Versicherung von Naturkatastrophen Münchener Rück Publikation Hochwasser / Überschwemmung (August 1973) Folie 1 Folie 2 Folie 3 10

11 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Top 5 Risiken für die Versicherungswirtschaft Befragung von 70 Analysten Folie 4 Große Naturkatastrophen der letzten Jahre Long-term, far-reaching and with significant impact on the industry. Offers business opportunities but risk that other sectors will capitalize first. Rising costs and serious impact on earnings for insurers. Risk and opportunity but competitive threat from new players. Increased scrutiny impacting on operations and practices. Die letzten Jahre brachten Rekorde bei Naturkatastrophen in Hinsicht auf: Intensitäten Frequenzen Schäden Folie 5 Hurrikan Katrina, 2005 Dresden, 2002 Münchener Rück NatCatSERVICE Eine der weltweit größten Datenbanken für Naturkatastrophen Seit 1980 systematische Datensammlung (auch retrospektiv) Ca Ereignisse pro Jahr, davon bis zu 15 Große Naturkatastrophen Bis heute mehr als 25,000 Ereignisse aus dem Zeitraum Vollständige Daten der Großen Naturkatastrophen von 1950 an Risiken für die Versicherungswirtschaft ansehen. Sie sehen, dass auf Platz 1 der Klimawandel landet, weil es sich um ein lang anhaltendes Phänomen handelt, das einen signifikanten Einfluss auf die Versicherungswirtschaft hat. In den letzten Jahren haben wir leider immer wieder extreme Naturkatastrophen gesehen, die Rekorde gebracht haben in Hinsicht ihrer Intensität, in Hinsicht der Frequenzen, also der Häufigkeiten, und auch der Schäden (siehe Folie 5). Sie sehen ein paar Beispiele. Sie sehen zunächst das Beispiel der bisher absolut teuersten Naturkatastrophe für Deutschland, die Überschwemmungen in Sachsen im Jahre 2002 mit volkswirtschaftlichen Schäden von über 16 Milliarden Euro; ein Jahr darauf die Hitzewelle im August 2003, die größte humanitäre Naturkatastrophe in Europa seit Hunderten von Jahren mit über Toten. Dann sehen Sie hier Bilder vom Hurrikan Katrina. Das ist, an den Schäden gemessen, das größte Einzelereignis mit 125 Milliarden Dollar volkswirtschaftlichen Schäden. Dann sahen wir 2005 den ersten Hurrikan, Sie sehen ihn hier ganz klein vor Madeira auftauchen, der in Richtung Europa gezogen ist, hier zu den Küsten Spaniens und Portugals. Auch wir sind langfristig hier in Europa nicht davor gefeit, solche starken Tropenstürme und die Schäden daraus erleiden zu müssen. Und dann 2007 der teuerste Wintersturm, den Deutschland je erlebt hat, der zweitteuerste für Europa, der Wintersturm Kyrill. Das waren alles Rekordereignisse der letzten Jahre. Nachdem wir sehr aktiv sind in der Versicherung der Naturgefahren, müssen wir natürlich gute Daten haben, um die Risiken richtig einzuschätzen. Und die Münchener Rück hat da eine der weltweit größten Datenbanken zu Naturereignissen, die Schäden verursacht haben. Und Sie sehen hier die Schäden allein des Jahres Es waren 960 einzelne Ereignisse, die schadenrelevant waren. Die großen Punkte waren die großen Naturkatastrophen. Insgesamt sind in dieser Datenbank über Einzelereignisse dokumentiert (siehe Folie 6). Naturkatastrophen 2007 Folie 6 11

12 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Ich zeige Ihnen ein paar Analysen daraus. Sie sehen hier den Trend, den zeitlichen Verlauf der großen Naturkatastrophen von 1950 bis Das sind also jene Naturkatastrophen mit Milliarden-Euro-Schäden und/oder Tausenden von Toten. Sie sehen, dass diese Anzahl von den 1950er Jahren von etwa drei pro Jahr auf globalem Niveau bis auf etwa acht gestiegen ist. Wenn wir uns mal die einzelnen Ereignisse anschauen, nicht nur die großen Katastrophen, dann sehen wir auch ganz klare Trends, dass diese Ereignisse immer häufiger werden (siehe Folie 7). In Folie 8 sehen Sie die Überschwemmungen und Massenbewegungen, die durch Niederschläge ausgelöst worden sind. Sie sehen, dass die von 1980 bis ins letzte Jahr, von etwa 100 pro Jahr auf 350 zugenommen haben, sich also mehr als verdreifacht haben. In Folie 9 sehen Sie die Sturmereignisse; wir hatten eine Zunahme von 150 auf etwa 325. Große Naturkatastrophen Anzahl der Ereignisse Anzahl Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch Überschwemmung Hydrologische Ereignisse weltweit (Überschwemmung, Massenbewegung) Anzahl der Ereignisse mit Trend Folie 7 Anzahl Folie 8 Sturmereignisse weltweit Anzahl der Ereignisse mit Trend Anzahl Folie 9 12

13 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Geophysikalische Ereignisse weltweit (Erdbeben, Vulkanausbruch) Anzahl der Ereignisse mit Trend Anzahl Folie 10 Große Wetterkatastrophen Gesamt- und versicherte Schäden Mrd. US$ Gesamtschäden (in Werten von 2007) Versicherte Schäden (in Werten von 2007) Trend Gesamtschäden Trend versicherte Schäden 2008 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft GeoRisikoForschung, NatCatSERVICE Folie 11 Naturkatastrophen in Deutschland Anzahl der Ereignisse Anzahl Folie 12 Geophysikalisch (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch) Meteorologisch (Sturm) Hydrologisch (Überschwemmung, Massenbewegung) Klimatologisch (Temperaturextreme, Dürre, Waldbrand) Und wenn man im Vergleich dazu die geophysikalischen Ereignisse betrachtet, die ja vom Klimawandel nicht beeinflusst sind, dann sehen Sie zwar auch einen leichten Anstieg, aber bei weitem einen geringeren Anstieg (siehe Folie 10). Dieser Anstieg ist dadurch zu erklären, dass immer mehr Menschen auf dieser Erde leben, immer mehr Menschen in Risikogebieten leben und daher immer mehr Menschen auch von Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüchen betroffen sind und heute eben ein Ereignis eher in die Kategorie Katastrophe fällt, als das noch vor 30 Jahren der Fall war. Wenn man also diesen soziodemographischen Trend abzieht bei den wetterbedingten Naturkatastrophen, dann bleibt immer noch ein relevanter Trend, den man nicht durch solche Veränderungen erklären kann, den man eigentlich nur noch dadurch erklären kann, dass sich in der Atmosphäre etwas geändert hat und dazu komme ich gleich noch. In Folie 11 sehen Sie nicht die Anzahl der Ereignisse, sondern hier sehen Sie die Schäden, die die großen Wetterkatastrophen von 1950 an bis zum letzten Jahr verursacht haben. Alle diese Schäden sind bereits inflationsbereinigt; d.h. Sie sehen wirklich den realen Anstieg der Schäden und Sie sehen, dass dieser exponentiell war in den letzten Jahren und dass wir 2004 und 2005 jeweils zwei Rekordjahre hatten. Zunächst mal 2004 mit den größten Schäden aller Zeiten, sowohl den volkswirtschaftlichen Gesamtschäden als auch den Versichertenschäden und dann nochmal 2005 getoppt um mehr als den Faktor 2, also nochmal größer wird leider wieder ein Jahr sein mit noch höheren Schäden. Wir hatten sehr schadenintensive Ereignisse, z.b. ein großes Erdbeben und starke Winter-Schneeschäden, beide in China. Nicht nur wenn wir uns global die Trends anschauen, sondern auch allein für Deutschland (siehe Folie 12) sehen wir einen ganz klaren Trend: Die Naturkatastrophen, schadenrelevante Naturereignisse, haben von etwa 10 in 1970 auf einen Wert über 30 pro Jahr zugenommen. Und Sie sehen, dass vor allem die grünen Säulen hier den 2008 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, GeoRisikoForschung, NatCatSERVICE Stand: März

14 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung größten Anteil bilden. Das sind die Stürme, die in Deutschland besonders schadenträchtig sind. Ich habe schon einige Faktoren genannt, die dazu führen müssen, dass wir immer höhere Schäden durch Naturkatastrophen haben. Da ist zum einen die Bevölkerungszunahme. Wenn mehr Menschen auf dieser Erde leben, sind mehr Menschen von Naturkatastrophen betroffen und das führt zu höheren Schäden. Wenn die Menschen wohlhabender werden, einen höheren Lebensstandard haben, dann werden auch höhere Werte vernichtet. Auch das führt zu höheren Schäden. Wenn sich immer mehr Menschen in Megacities konzentrieren, kann das auch zu Erhöhungen der Schäden führen, vor allem wenn diese Megacities mit schlechter Infrastruktur in Entwicklungsländern liegen; und auch wenn immer mehr Menschen in stark exponierten Regionen wie z.b. Florida leben, einer Region, die schon immer von Hurrikanen heimgesucht wurde. Dort lebten 1920 gerade Einwohner. Jetzt sind es 19 Millionen. Es ist klar, dass Schäden wesentlich höher sein müssen. Auch die Anfälligkeit unserer modernen Gesellschaft wenn der Strom einmal ausbleibt, dann ist das schon ein Schadenereignis und auch die weltweit steigende Versicherungsdichte sorgen natürlich dafür, dass die Versichertenschäden ansteigen. Aber alle diese Faktoren können, wie schon gesagt, den Anstieg nicht vollständig erklären. Vor allem können sie nicht erklären, warum wir immer mehr dieser Ereignisse, dieser wetterbedingten Ereignisse haben (siehe Folie 13). Der Weltklimarat (IPCC) hat im letzten Jahr in seinem vierten Sachstandsbericht diese Grafik (siehe Folie 14) publiziert, die ganz klar zeigt, dass die Erhöhung der Jahresmitteltemperaturen, die Sie hier in Form dieser schwarzen Linien sehen, in allen Kontinenten zu finden ist. Innerhalb des letzten Jahrhunderts haben sich die Temperaturen im globalen Mittel um 0,74 C erhöht. Eine interessante Information in dieser Abbildung sind noch die unterschiedlich gefärbten Bereiche hier. Der blaue Bereich zeigt den Bereich, den man bekommen würde, wenn man Schäden aus Naturkatastrophen nehmen an Frequenz und Ausmaß dramatisch zu Die Gründe - Bevölkerungszunahme - Steigender Lebensstandard - Konzentration von Bevölkerung und Werten in Großstadträumen - Besiedlung und Industrialisierung stark exponierter Regionen - Anfälligkeit moderner Gesellschaften und Technologien - Weltweite steigende Versicherungsdichte - Änderung der Umweltbedingungen Kontinentale Temperaturänderungen Source: IPCC FoAR, 2007 Black lines: decadal averages of observations Blue band: 5-95% range 19 simulations from 5 climate models using only natural forcings versucht, diese Temperaturverläufe zu modellieren mit Modellen, die nur natürliche Faktoren berücksichtigen; d.h. Veränderungen der Sonnenintensität, Vulkanausbrüche und ähnliches. Der rote Bereich ist der Bereich, in dem die Modellergebnisse liegen, die auch vom Menschen gemachte Effekte, nämlich die Emission der Treibhausgase berücksichtigen. Sie sehen, dass man speziell in den letzten Jahrzehnten den Anstieg der Temperaturen in den unterschiedlichen Kontinenten nur noch erklären kann, wenn man in diese Modelle den anthropogenen Effekt einbaut; und das war letztendlich auch der Grund, weshalb der Weltklimarat gesagt hat, er sei sich zu 90 Prozent sicher, dass Folie 13 Folie 14 die Anstiege der Temperaturen in den letzten Jahrzehnten vom Menschen gemacht seien. Und wir wissen auch, was die Ursache ist. Der Treibhauseffekt ist schon über 100 Jahre bekannt. Rhenius, ein skandinavischer Chemiker, hat diesen Effekt schon in einem Buch vor über 100 Jahren beschrieben. Und er hat beschrieben, dass CO 2 eines der wichtigsten Treibhausgase ist. Und in Folie 15 sehen Sie den langfristigen Verlauf der CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre der Erde von Jahren vor heute bis heute. Wir können diese CO 2 -Konzentrationen aus Eisbohrkernen in der Antarktis analy- 14

15 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre der letzen Jahre, Daten gemessen an Antarktischen Eisbohrkernen CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre 340 der letzen Jahre, Daten gemessen an Antarktischen Eisbohrkernen CO2 (ppmv) CO2 (ppmv) Tausend Jahre vor heute 240 Quelle: Messungen an Eisbohrkernen: Siegenthaler et al., Science 310, , (2005). Etheridge et al., J. Geophys. Res. 101, (1996). Petit et al., 220Nature 399, (1999). Fischer et al., Science 283, (1999). Indermühle et al., Geophys. Res. Lett. 27, , (2000). Monnin et al., Earth Planet. Sci. Lett. 224, 45-54, (2004). Monnin et al., Science 291, , (2001). Direkte atmosphärische Messungen: Keeling and Whorf. The 200Carbon Dioxide Research Group, Scripps Institution of Oceanography (SIO), University of California, La Jolla, California USA Tausend Jahre vor heute 2007: 384 ppmv CO 2 Quelle: Messungen an Eisbohrkernen: Siegenthaler et al., Science 310, , (2005). Etheridge et al., J. Geophys. Res. 101, (1996). Petit et al., Nature 399, (1999). Fischer et al., Science 283, (1999). Indermühle et al., Geophys. Res. Lett. 27, , (2000). Monnin et al., Earth Planet. Sci. Lett. 224, 45-54, (2004). Monnin et al., Science 291, , (2001). Direkte atmosphärische Messungen: Keeling and Whorf. The Carbon Dioxide Research Group, Scripps Institution of Oceanography (SIO), University of California, La Jolla, California USA Auswirkungen der Klimaänderung auf extreme Wetterereignisse weniger kalte Tage Auswirkungen der Klimaänderung und Nächte auf extreme Wetterereignisse Wärmere und Sehr wahrscheinlich: > 90 % Wahrscheinlich: > 66 % Eher wahrscheinlich: > 50 % Sehr wahrscheinlich: > 90 % Folie 16 Wahrscheinlich: > 66 % In Eher Anlehnung wahrscheinlich: an IPCC 2007 > 50 % Phänomen Wärmere und heißere Tage und Nächte Mehr Hitzewellen Wahrscheinlich Eher Phänomen Beobachteter Anthropogener wahrscheinlich Trend Einfluss Mehr Wärmere Extremniederschläge kalte Tage und weniger und Nächte Mehr Wärmere betroffene und heißere Gebiete Tage durch und Dürreperioden Nächte Mehr Extremniederschläge Mehr betroffene Gebiete durch Dürreperioden sieren. Wenn man da zwei Kilometer tief bohrt, gelangt man zu Schichten, Anstieg tropischer die vor Jahren deponiert Wirbelstürme wurden und in diesen Schichten sind Luftblasen In Anlehnung an IPCC eingeschlossen, 2007 die exakt die CO 2 -Konzentration der damaligen Zeit enthalten, als der Schnee gefallen ist, der diese Eisschicht gebildet hat. Und wir sehen, dass es immer schon Fluktuationen der CO 2 -Konzentration gab, interessanterweise auch immer dann niedrige CO 2 -Konzentrationen, wenn es kalt war. Aber wir sehen auch, dass wir bei weitem nie so hohe Konzentrationen von CO 2 in der Atmosphäre hatten, wie wir sie heute haben mit diesen 384 parts per million (ppm); d.h. den Menschen ist es gelungen, Beobachteter Trend Sehr wahrscheinlich Sehr wahrscheinlich Wahrscheinlich Sehr wahrscheinlich Seit 1970 Sehr in vielen wahrscheinlich Regionen wahrscheinlich Wahrscheinlich Seit 1970 in vielen Regionen wahrscheinlich Seit 1970 in manchen Regionen wahrscheinlich Anthropogener Einfluss Wahrscheinlich Wahrscheinlich (nachts) Wahrscheinlich Eher wahrscheinlich Wahrscheinlich Eher wahrscheinlich (nachts) Anstieg Mehr Hitzewellen tropischer Wahrscheinlich Seit 1970 Eher Wirbelstürme manchen Regionen wahrscheinlich wahrscheinlich Eher wahrscheinlich Eher wahrscheinlich 2007: 384 ppmv CO 2 Folie 15 Erwartete Entwicklung Nahezu sicher Nahezu sicher Sehr wahrscheinlich Erwartete Entwicklung Sehr Nahezu wahrscheinlich sicher Wahrscheinlich Nahezu sicher Sehr Wahrscheinlich wahrscheinlich Sehr wahrscheinlich Wahrscheinlich innerhalb von 150 Jahren die Atmosphäre in einer Weise zu verändern, Eher Wahrscheinlich wie sie nachweislich wahrscheinlich kein einziges Mal innerhalb der letzten Jahre erreicht war. Wir haben ein Experiment begonnen, dessen Ergebnis man nicht durch paläoklimatologische Vergleiche zum Beispiel herausbekommen kann. Es gibt kein Klima in den letzten Jahren, das dem entspricht, was wir jetzt zu erwarten haben. Der Weltklimarat (IPCC) hat auch in seinem vierten Sachstandsbericht im letzten Jahr zum ersten Mal Wahrscheinlichkeiten angegeben (siehe Folie 16). Das ist jetzt die Verbindung zwischen dem Anstieg der Naturkatastrophen und dem Klimawandel, dass es hier kausale Verbindungen gibt, dass der Klimawandel diese Intensivierungen und die größeren Häufigkeiten der wetterbedingten Naturkatastrophen verursacht. Sie sehen hier in dieser Spalte den beobachteten Trend der letzten Jahrzehnte. Hier Aussagen zum anthropogenen Einfluss und hier zu erwartende Entwicklungen im Rest des Jahrhunderts. Sie sehen, dass es hier z.b. bei den Hitzewellen und bei mehr Extremniederschlägen mit über 66 Prozent Wahrscheinlichkeit bereits wahrscheinlich ist, dass wir hier bereits signifikante Trends gesehen haben und dass es in den nächsten Jahrzehnten sogar sehr wahrscheinlich wird und auch eher wahrscheinlich ist, dass der Mensch hier bereits verursachend beteiligt ist. Und man muss bei den IPCC-Reports, bei den Berichten des Weltklimarats, immer beachten, dass dies ein Kompromiss ist, der hier publiziert wird, ein Kompromiss von Meinungen von Wissenschaftlern und auch Politikern, die hier auch noch mitreden dürfen. Wenn man die Sachstandsberichte des Weltklimarats vom ersten bis jetzt zum vierten vergleicht, sieht man, dass die Realität immer am oberen Ende dessen war, was die Sachstandsberichte prognostiziert haben. Nun zu den Auswirkungen auf die Wirtschaft. Hier ein paar Beispiele, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das DIW in Berlin, zusammengestellt hat (siehe Folie 17, nächste Seite). Der Tourismus ist sicher beeinflusst, nicht nur negativ. Negativ ist sicher, dass wir hier in Bayern bald nur noch auf der Zugspitze Skifahren können werden. Andererseits werden die deutschen Ostsee- und Nordseeküsten sicher vom Klimawandel profitieren. Der Sommer wird beständiger, die Sonne wird häufiger scheinen, das Wasser wird wärmer; also ideale Badebedingungen an den Nord- und Ostseeküsten. Das Gesundheitswesen wird beeinträchtigt durch eine mögliche Zunahme von Tropenkrankheiten, die sich in Regionen ausbreiten können, in denen sie bisher nicht vorkamen. Wenn wir uns nicht entsprechend anpassen, werden wir mit einer Zunahme hitze- 15

16 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung bedingter Krankheiten und Todesfälle zu rechnen haben. Selbst auf die Arbeitsproduktivität hat eine größere Hitzebelastung einen negativen Einfluss. Die Energiewirtschaft muss sich umstellen. Es gibt regulatorische Maßnahmen, die hier große Effekte haben. Es wird weniger Nachfrage nach Wärme, mehr Nachfrage nach Kühlung geben. Es ist durchaus zu erwarten, dass wir auch hier in unserer gemäßigten Klimazone in Büros Klimaanlagen brauchen werden. Ich möchte Ihnen auch noch ganz konkret drei Beispiele von der Betroffenheit verschiedener Wirtschaftszweige zeigen. Zunächst mal die Land- und Forstwirtschaft, die ja wirklich direkt betroffen ist (siehe Folie 18). Sie hat aber durchaus auch Chancen durch die Veränderungen, die der Klimawandel bringt, der nämlich mehr Absatzmöglichkeiten und höhere Erträge für Biokraftstoffe schafft. Wir haben das ja schon im letzten Jahr gesehen, dass das zu einem Anstieg der Preise führt und damit auch zu mehr Einkommen in der Landwirtschaft, aber auch in der Forstwirtschaft, wenn man zunehmend Holzpellets z.b. für die Heizung benutzt. Aber der Klimawandel führt auch teilweise zu höheren Kosten, vor allem für die Bewässerung in den Sommermonaten. Die Prognosen besagen ja, dass wir erheblich weniger Niederschläge im Sommer bekommen werden, was in einigen Regionen z.b. in Mittelfranken ein Problem darstellen wird. Auch höhere Witterungsvariabilität und mehr Unwetter sorgen für größere Ertragsschwankungen, allerdings in höheren Breiten. Wenn Sie an Skandinavien, Sibirien und Kanada denken, gibt es dort durchaus Regionen, in denen die Ernteerträge ansteigen werden; dagegen werden sie in Südeuropa mit dem enormen Wassermangel, der dort heute schon herrscht, zurückgehen. Es wird mehr Sturmschäden in der Forstwirtschaft geben. Auch die Gefahr von Waldbränden steigt, weil der Schnee früher taut, weil der Boden früher abtrocknet. Auch in der Forstwirtschaft wird es große Kosten verursachen, sich anzupassen. Ein Forstwirt hat ja heutzutage wirklich ein großes Problem, wenn er entscheiden muss, Auswirkungen des Klimawandels auf unterschiedliche Wirtschaftszweige Tourismus Gesundheitswesen Energie Verkehr Mögliche Auswirkungen Quelle: DIW Berlin, Wochenbericht 11, 2007 Rückgang in Skigebieten, Anstieg in nördlichen Breiten, Anpassungsmaßnahmen an veränderte klimatische Bedingungen Zunahme von Krankheiten (z. B. Tropenkrankheiten), Zunahme hitzebedingter Krankheiten/Todesfälle, Abnahme der Arbeitsproduktivität bei extremer Hitze, Vorsorgemaßnahmen Reduzierte Nachfrage nach Wärme, Gesteigerte Nachfrage nach Kühlung, Ölpreis steigt bei Angebotsverknappung durch klimatisches Extremereignis, durch Wasserknappheit bedingtes unzureichendes Kühlwasser für konventionelle bzw. Atomkraftwerke, zusätzlicher Einsatz von CO 2 -freier Energietechnik Zunahme an Infrastrukturschäden, regulatorische Eingriffe, zusätzlicher Einsatz CO 2 -freier Antriebstechniken Land- und Forstwirtschaft: vielfältige Auswirkungen Mehr Absatzmöglichkeiten und höhere Erträge aus Biofuels (jedoch Konflikt mit Nahrungsmittelerzeugung) Klimawandel führt teilweise zu höheren Kosten für Bewässerung, Düngung und Pflanzenschutz Durch höhere Witterungsvariabilität und mehr Unwetter größere Ertragsschwankungen und erhöhte Risiken für Ernteschäden Anstieg der Ernteerträge in höheren Breiten, Rückgänge in Südeuropa Mehr Sturmschäden in der Forstwirtschaft, Gefahr von Waldbränden steigt Vor allem in der Forstwirtschaft hohe Kosten aufgrund von Anpassungsmaßnahmen welchen Baum er denn eigentlich noch pflanzen soll. Ein Baum, der 100 Jahre Zuwachs haben soll, der heute Bedingungen vorfinden soll, die ihm das Überleben in 50 Jahren ermöglichen, aber auch noch in 100 Jahren. Folie 19 (nächste Seite) zeigt ein anderes Beispiel: die Immobilienbranche. Hier ist durchaus zu erwarten, dass vor allem die energieeffizienten Gebäude einen zunehmenden Wertgewinn haben werden. Ein Käufer wird nach dem Energiepass fragen und der Wert eines Gebäudes wird auch davon abhängen, wie viel Energie der Betrieb eines solchen Gebäudes braucht. In Risikogebieten wetterbedingter Folie 17 Folie 18 Naturgefahren, denken wir z.b. wieder an Florida oder an die Küsten, wird es steigende Vorteile haben, wenn Gebäude besonders hohen Baustandards genügen, besonders sicher gebaut werden. Die Immobilienwerte werden sicher in Regionen sinken, in denen die Naturgefahrensituation sich erhöhen wird, in denen es mehr Tropenstürme geben wird, intensivere Stürme oder auch im Mittelmeerraum, wo der Wassermangel zunehmend ein Problem werden wird. Dagegen könnte ich mir durchaus vorstellen, dass in Nordeuropa, z.b. an den deutschen Seebadeorten, die Immobilienwerte ansteigen könnten. 16

17 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Immobilienbranche Zunehmender Wertgewinn von energieeffizienten Gebäuden In Risikogebieten für wetterbedingte Naturgefahren steigende Vorteile für Gebäude mit geringer Vulnerabilität Sinkende Immobilienwerte: in Gebieten mit steigender Naturgefahrengefährdung wie z.b. in Tropensturm gefährdeten Regionen v.a. küstennahe Gebiete (Florida), Mittelmeerraum (Wassermangel), durch häufigere Überschwemmungen gefährdete Gebiete Steigende Immobilienwerte: in Gebieten, in denen sich die klimatischen Verhältnisse verbessern, wie z.b. in Nordeuropa, deutsche Seebadeorte, Kanada Folie 19 Bauwirtschaft Klimaschutzmaßnahmen durch energetische Sanierung von Gebäuden bringen der Bauwirtschaft viele zusätzliche Aufträge Die gilt auch für andere Branchen, die Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden leisten wie z.b. Architekten und Ingenieurbüros Großaufträge für Projekte zur Verbesserung des Küstenschutzes und zur Überschwemmungsprävention Häufigere Reparaturen von Schäden an Infrastruktur und Gebäuden durch Unwetter Winterpausen entfallen in milderen Winter Folie 20 Some like it hot Gewinner und Verlierer des Klimawandels Folie 21 Nun noch zu einer Branche, in der es eigentlich nur Gewinner gibt, so merkwürdig das klingt (siehe Folie 20). Letztendlich, das muss man natürlich klar sagen, werden wir langfristig alle durch den Klimawandel verlieren. Es gibt aber in einer gewissen mittelfristigen Phase sicher auch Branchen, die gewinnen werden und die Bauwirtschaft gehört sicher dazu, denn sie profitiert natürlich von allen Klimaschutzmaßnahmen wie z.b. energetischen Sanierungen von Gebäuden. Die bringen der Bauwirtschaft zusätzliche Aufträge und das gilt natürlich auch für Architekturbüros, Ingenieurbüros, die dann solche Planungen durchführen. Auch Großaufträge für Projekte zur Verbesserung des Küstenschutzes und Überschwemmungsprävention gehen in Richtung Bauwirtschaft. Und wenn es häufiger Unwetter gibt, und wir sehen das ja in unseren Statistiken, dann muss häufiger repariert werden, und das kommt auch wieder der Bauwirtschaft zugute. Und dann kommt noch in unserem Klima dazu, dass durch die wärmeren Winter zunehmend die Winterpausen entfallen können; d.h. dass man auch im Winter weiterarbeiten kann. Die Deutsche Bank Research hat die so genannten Gewinner und Verlierer des Klimawandels mal zusammengestellt. Auch hier in Folie 21 sehen Sie, dass die Bauwirtschaft bei den doppelten Gewinnern steht; also einmal profitiert sie allein schon deswegen, weil das Klima wärmer wird und zum anderen auch durch die regulatorischen Maßnahmen, die hier nach rechts aufgetragen sind. Auf der anderen Seite finden Sie bei den Verlierern die Automobilindustrie, den Verkehrssektor und die Energiewirtschaft, die vor allem auf den fossilen Energieträgern basiert. Ich würde das nicht so eindeutig unterschreiben. Ich denke, auch in der Automobilindustrie gibt es Gewinner. Gewinner sind vor allem die, die als erste dafür sorgen, effiziente Autos auf die Straße zu bringen, CO 2 -arme, CO 2 -freie Autos. Die werden sicher auch profitieren, die anderen dagegen nicht, was wir in den letzten Monaten auch schon ganz deutlich gesehen haben. 17

18 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung In Folie 22 wird die Frage thematisiert: Welche Rolle spielt die Versicherungswirtschaft? Die Versicherungswirtschaft quantifiziert Risiken. Das ist etwas ganz Besonderes und das ist Teil unseres Kerngeschäfts. Wir müssen risikoadäquate Prämien berechnen und daher Risiken quantifizieren. Wir geben quasi dem Risiko ein Preisschild. Und das ist etwas, was bei Entscheidungsträgern, bei Politikern, sehr ernst genommen wird, wenn man wirklich quantitativ zeigen kann, in welchen Regionen sich Risiken erhöhen, in welcher Weise und wie sich solche Dinge ändern. Das kann ja dann durchaus, wenn man das ernst nimmt, zu vernünftigem Handeln, zu Präventionsmaßnahmen und einer verminderten Gesamtschadenlast für die Gesellschaft führen. Aber die Versicherungswirtschaft bietet auch Versicherungsprodukte an, um es Investoren leichter zu machen, in neue Technologien zu investieren, z.b. Off-Shore-Windparks, geothermische Anlagen oder auch, was sicher in den nächsten Jahren marktfähig werden wird, die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid, bei der ganz neue Risiken und Haftungsfragen auftauchen. Und hier versuchen wir uns so aufzustellen, dass wir auch rechtzeitig ein Versicherungsprodukt anbieten können, um Investoren einen Teil dieser Risiken und damit auch der Hemmnisse, solche Investitionen zu tätigen, abzunehmen. Und dann bezahlt die Versicherungswirtschaft natürlich einen Teil der Schäden. Letztendlich zahlt es der, der die Prämien bezahlt, aber durch die Versicherung werden die Schwankungen in der Schadenbelastung natürlich sowohl für den Staat als auch für den Einzelnen abgefedert. Die Münchener Rück hat vor zwei Jahren Klimawandel als strategisches Thema für die Münchener Rück Gruppe definiert. Es gibt nur zwei strategische Themen in der Münchener Rück Gruppe. Das eine ist Klimawandel, das andere ist Solvency II. Das ist eine europäische Regelung der Versicherungswirtschaft, als Pendant zu Basel II, das für die Banken gilt. In diesem strategischen Thema wurde eine Strategie für die Münchener Rück Gruppe aufgestellt, die auf drei Säulen basiert (siehe Folie 23). Rolle der Versicherungswirtschaft im Bereich Klimawandel Die Versicherungswirtschaft... quantifiziert Risiken durch risikoadäquate Prämien und macht Risiken dadurch transparent incentiviert vernünftiges Handeln, Prävention, vermindert Gesamtschadenlast für die Gesellschaft bietet Versicherungsschutz für die neuen Technologien zur Mitigation und Anpassung an den Klimawandel (z. B. alternative Energieversorgung, Hochwasserschutz) bietet Versicherungsschutz für Unternehmerrisiken, die es erst ermöglichen in neue Technologien zu investieren (z. B. Fündigkeitsversicherung Geothermie, Kyoto, politische Risiken, Änderungen des rechtlichen Umfelds). bezahlt einen Teil der Schäden Business Case Klimawandel Nachhaltigkeitsstrategie der Münchener Rück Die Münchener Rück Strategie im Themenfeld Klimawandel Asset Management Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Investmentstrategien Beispiele: Investments auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien Entwicklung eines Klimabewertungs-Tools Transparenz (Mitglied des CDP) Die erste Säule, das sind die Kapitalanlagen, das Asset Management, in dem wir zunehmend Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Es gibt die Regel, dass 80 Prozent aller Anlagen der Münchener Rück in Unternehmen fließen müssen, die in Nachhaltigkeits-Indices gelistet sind. Wir sind momentan bei über 80 Prozent. Zur ersten Säule gehört auch, dass man Klimabewertungs-Tools entwickelt, um eben zu bewerten, welche Branchen nachhaltig profitabel sind und selber auch Transparenz schaffen, was unsere CO 2 -Emission angeht. Hier gibt es einen großen Wachstumsmarkt bei den grünen Technologien, Drei Säulen Folie 22 Folie 23 der in etwa doppelt so schnell wächst wie die Weltwirtschaft enorm hohe Investitionsvolumen; und es ist sicher lohnenswert, sich hier in diesem Bereich nicht nur Gedanken zu machen, sondern auch einzusteigen (siehe Folie 24). Dabei ist eben auch zu beachten, dass die Verlierer diejenigen sein werden, die durch die Internalisierung von Umwelt- und Emissionskosten besonders betroffen sind, denn in der Zukunft wird es sicher häufiger so sein, dass diese Kosten internalisiert werden. Die zweite Säule (siehe Folie 25) ist die traditionelle Säule, das Versicherungsgeschäft der Risikomessung, das 18

19 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Auswirkungen des Klimawandels auf Kapitalanlagen Wachstum "Grüne" Technologien werden bis zum Jahr 2030 um jahresdurchschnittlich 8% wachsen, d.h. etwa doppelt so schnell wie die Weltwirtschaft (Schätzung HWWI, Berenberg Bank) Investitionsvolumen Bis zum Jahr 2030 werden Investitionen in "grüne" Technologien mehr als 10 Billionen US Dollar betragen (Schätzung HWWI, Berenberg Bank nach "Stern- Report") Verlierer Diejenigen Unternehmen, die durch Internalisierung von Umwelt- und Emissionskosten besonders betroffen sind, z.b. konventionelle Kraftwerksbetreiber, Luftverkehr Folie 24 Business Case Klimawandel Nachhaltigkeitsstrategie der Münchener Rück Die Münchener Rück Strategie im Themenfeld Klimawandel Asset Management Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Investmentstrategien Beispiele: Investments auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien Entwicklung eines Klimabewertungs-Tools Transparenz (Mitglied des CDP) Folie 25 Drei Säulen Riskomessung/ Underwriting Veränderte Frequenzen/ Intensitäten von Wettergefahren im Underwriting/Risikomanagement Beispiele: Tropenstürme, El Niño/La Niña, Prospektives Risikomanagement Ganzheitlicher Ansatz in Risikomodellen Klimarisiko-Analysen von Kundenportfolios Die Münchener-Rück-Strategie zum Klimawandel Neue Märkte/ neue Produkte Positive Selektion in Klimawandelfonds Vermeidung in Nachhaltigkeitsfonds nach Best-in-Class Neue Märkte/ neue Produkte Weg in CO 2 -arme Wirtschaftsformen: Neue Geschäftschancen Beispiele: Kyoto Multi Risiko Cover (Soll-Erreichung von CO 2 -Zertifikaten) Mikroversicherungen in Entwicklungsländern, MCII Deckungen für erneuerbare Energien, CCS Entwicklung von Versicherungslösungen für Schwellen- und Entwicklungsländer Munich Climate Insurance Initiative (MCII) Kernziele: Entwicklung von Risikotransferlösungen zur Unterstützung von Anpassungsmechanismen an Klimaänderungsfolgen in Entwicklungsländern Förderung von Pilotprojekten zur Markteinführung von Versicherungsprodukten Zusammenarbeit mit Wissenschafts- und Finanzinstitutionen bei der Entwicklung von Risikotransferlösungen Identifizierung und Umsetzung von Maßnahmen zur Schadenminderung Die MCII wurde 2005 gegründet von Germanwatch, IIASA, Munich Re, Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK), Swiss Federal Institute of Technology (SLF), Tyndall Centre, World Bank und unabhängigen Fachexperten. Folie 26 MCII so genannte Underwriting, wo wir zunehmend Klimawandeleinflüsse in unseren Risikomodellen berücksichtigen; d.h. der Hausbesitzer an der Küste Floridas zahlt bereits erheblich mehr Versicherungsprämie, weil durch den Klimawandel und zusätzlich noch durch eine ungünstige natürliche Situation, in der wir uns gerade befinden, hier das Risiko stark zugenommen hat. Und die dritte Säule ist diejenige, in der wir neue Märkte bedienen und neue Produkte entwickeln wollen, und eines dieser Produkte ist z.b. eine Kyoto-Multirisiko-Police. Das ist eine Police für Investoren in Clean-Development-Mechanismus-Projekte. Das sind also jene Projekte aus dem Kyoto-Protokoll, wo man in Entwicklungsländern investiert, um dort möglichst effizient CO 2 -Verminderungen zu erreichen. Sie sehen hier einige Beispiele, in denen die Münchener Rück Versicherungsdeckung gibt. Und dann noch ein Beispiel, über das wir den Namen München über alle Ländergrenzen hinaus tragen, das ist die Munich Climate Insurance Initiative, eine Initiative, die wir vor drei Jahren gegründet haben zusammen mit Vertretern der Weltbank, mit Nichtregierungsorganisationen wie German Watch und mit Wissenschaftsinstituten wie dem PIK in Potsdam oder der Jasa in Wien (siehe Folie 26). Hier wollen wir uns um die Entwicklungsländer kümmern, denn wir denken, die leiden am meisten. Und die sind wirklich die Verlierer des Klimawandels, denn sie haben keine Möglichkeiten, sich anzupassen. Es gibt auch keinen Versicherungsmarkt und sie hätten auch gar nicht das Geld, um risikoadäquate Prämien zu bezahlen. Aber auch dort nehmen die Dürren zu, die Überschwemmungen. Und wir bemühen uns, im Rahmen dieser Munich Climate Insurance Initiative Lösungen zu finden, Versicherungslösungen für die Entwicklungsländer, die wir nun über die Post-Kyoto-Verhandlungen einbringen. Wir waren mit dieser Munich Climate Insurance Initiative mit einem so genannten Side Event in Bali bei der Weltklimakonferenz, werden jetzt in Posen sehr aktiv sein und haben sogar und das ist etwas ganz Besonderes in der Plenarsitzung der Delegierten der Weltklimatagung in 19

20 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Posen einen Rede-Slot bekommen und können dort unsere Vorstellungen vorstellen. Unsere Vorstellungen sind, dass man über einen Versicherungspool, der gespeist wird aus Abgaben der CO 2 -Emittenten, dann Schäden für die Entwicklungsländer bezahlt; es handelt sich quasi um einen Kompensationsmechanismus. Und die MEAG, das Asset Management der Münchener Rück, hat im Januar 2008 einen Publikumsfonds herausgegeben, der Klimastrategie heißt, wo man ganz gezielt in die Gewinner des Klimawandels investieren möchte, wo man also auch hier mit den Investments ein ganz profitables Geschäft machen kann (siehe Folie 27). MEAG-Klimastrategie Das Fondskonzept Globaler Aktienfonds, der in die Themengebiete Emissionsreduktion zur Abschwächung des Klimawandels und der Anpassung an die Klimaveränderung investiert Breite Themen-/Branchendiversifizierung Breite Aktiendiversifizierung Zusätzliche Ausschlusskriterien Auflegung Januar 2008 Aktienselektion durch Bottom-up-Approach 75% Small und Mid Caps als Investitionsschwerpunkt 25% Large Caps ausgewählt durch Best-in-Class-Konzept Small und Mid Caps 75% Large Caps 25% Folie 27 Und noch etwas ganz Wichtiges, und das ist das Ergebnis einer Studie, die im Juni 2008 in Berlin vorgestellt wurde (siehe Folien 28 und 29). Die Studie wurde im Auftrag des Bundesumweltministeriums vom Fraunhofer Institut in Karlsruhe und vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) durchgeführt und auch von der Münchener Rück begleitet. Es ging darum, zu quantifizieren, was denn die Meseberger Beschlüsse für die Volkswirtschaft in Deutschland bedeuten, wenn man diese Beschlüsse wirklich ambitioniert verfolgt. Und es kam interessanterweise heraus, dass diese Meseberger Beschlüsse ein Beschäftigungsprogramm sind, bis 2020 über neue Stellen in Deutschland, bis neue Stellen schaffen werden und dass sie zu einem zusätzlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um etwa 0,7 Prozent pro Jahr führen werden; d.h. Klimaschutz rechnet sich volkswirtschaftlich gesehen. Die grundlegenden Aussagen des Weltklimarats waren ja drei (siehe Folie 30). Die erste war: Der Mensch ist hauptsächlich Verursacher der globalen Erwärmung, das hatte ich schon gesagt. Die zweite, und da ist sich der Weltklimarat einig mit Lord Nicholas Stern von der London School of Economics, ist, dass ungebremster Klimawandel gefährlich ist und hohe Risiken für die Menschheit bedingt Neue BMU Studie (PIK, ISI), Die Gutachter kommen in ihrer Studie zu folgenden zentralen Ergebnissen: Insgesamt reduzieren die Maßnahmen Energieimporte bis 2020 im Werte von rund 20 Milliarden Euro und bis 2030 von fast 35 Milliarden Euro pro Jahr (Ölpreis 70 US$). Durch das Klimaschutzprogramm steigen die Nettoinvestitionen um über 30 Mrd Euro pro Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt liegt im Jahresdurchschnitt bis 2030 um mehr als 50 Milliarden Euro über dem Niveau, das ohne Klimaschutzmaßnahmen erreicht würde. Gesamtwirtschaftlich führen das Meseberg-Paket und die weiteren Maßnahmen zu mehr Wachstum. Es entstehen bis 2020 in Deutschland mindestens zusätzliche Arbeitsplätze, im Jahr 2030 können es über Stellen sein. Folie 28 Durchschnittlich führt jede vermiedene Tonne CO 2 zu Einspareffekten von 24 Euro ("negative Vermeidungskosten"). Folie 29 20

21 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Grundlegende Aussagen des 4. IPCC Sachstandsberichts (2007) Der Mensch ist hauptsächlich Verursacher der globalen Erwärmung Ungebremster Klimawandel ist gefährlich - würde hohe Risiken für die Menschheit bedingen Ehrgeiziger Klimaschutz ist machbar und auch bezahlbar Fazit daraus: was hält uns noch von einem beherzten Handeln ab? Folie 30 Zusammenfassung: Der Klimawandel findet bereits statt und kann nur noch gebremst, nicht mehr gestoppt werden. Naturkatastrophen nehmen (weiter) dramatisch an Zahl und Ausmaß zu. Die Schadenpotenziale erreichen neue Größenordnungen. Immer mehr wissenschaftliche Studien liefern Belege, dass der Klimawandel das Risiko für Wetterkatastrophen bereits erhöht hat. Wir müssen uns anpassen und gleichzeitig die Emissionen von Treibhausgasen senken. Klimawandel hat hohe ökonomische Relevanz, Klimaschutzmaßnahmen rechnen sich. Das Management des Klimawandels eröffnet eine Vielzahl von wirtschaftlichen Chancen. Folie 31 Große Chancen im Bereich Sonnenenergie: Technologische Innovationen sind in Reichweite Die durch die roten Quadrate markierten Flächen würden theoretisch genügen, um in solarthermischen Kraftwerken (CSP) den gesamten heute global, in Europa (EU 25) bzw. Deutschland erzeugten elektrischen Strom zu ersetzen (Daten DLR) Folie 32 und drittens aber auch, dass ehrgeiziger Klimaschutz machbar und auch bezahlbar ist. Und wenn man diese drei Aussagen nimmt, dann fragt man sich wirklich: Was hält uns denn eigentlich noch davon ab, hier beherzt zu handeln? Meine Damen und Herren, ich komme zur Zusammenfassung (siehe Folie 31). Wir sind uns, glaube ich, einig und es gibt nur noch wenige, die es bezweifeln, dass der Klimawandel stattfindet. Er kann leider nicht mehr gestoppt, er kann nur noch gebremst werden. Die Naturkatastrophen nehmen dramatisch zu. Das sehen wir aus unseren eigenen Daten ganz deutlich und die Schadenpotenziale erreichen neue Größenordnungen. Und es gibt immer mehr wissenschaftliche Studien, die genau den kausalen Bezug herstellen, d.h. dass der Klimawandel das Risiko für die Wetterkatastrophen bereits erhöht hat. Wir müssen uns folglich anpassen an den Klimawandel, den wir nicht mehr stoppen können, aber gleichzeitig in unserer Verantwortung für die folgenden Generationen die Emissionen von Treibhausgasen senken. Klimawandel hat hohe ökonomische Relevanz, das wissen wir nicht erst seit dem Stern-Review, aber auch Klimaschutzmaßnahmen rechnen sich und das Management des Klimawandels eröffnet wiederum eine Vielzahl von wirtschaftlichen Chancen, vor allem für die Unternehmen, aber auch die Länder oder die Städte, die hier an vorderster Front sind. Ein positiver Ausblick noch zum Schluss (siehe Folie 32). Das ist eine Darstellung von Vertretern des Club of Rome, die einfach mal die Fläche gezeigt haben, die notwendig wäre, um mit herkömmlicher solarthermischer Technologie Strom zu erzeugen, der für den jetzigen Strombedarf in Deutschland reichen würde; hier der Bedarf der EU 25 und der Welt; d.h. diese Flächen in der Sahara bräuchte man, um mit jetzt schon bestehender Technologie die Stromversorgung zu gewährleisten. Man muss den Strom natürlich noch zum Verbraucher bringen, aber auch hierfür gibt es bereits gute Lösungen. 21

22 Präsentation Professor Dr. Peter Höppe, Münchener Rückversicherung Die Münchener Rück ist seit langem sehr aktiv in vielen Gruppierungen, auch hier innerhalb der Stadt München, um Klimaschutz zu unterstützen; sie ist auch für den Freistaat Bayern als einer der drei Klimaräte aktiv, der die Bayerische Staatsregierung in Sachen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel berät (siehe Folie 33), und ich glaube, da kann München dann auch stolz darauf sein die Münchener Rück als Dax-Unternehmen wird 2009 hier am Standort München klimaneutral sein, 2012 im internationalen Bereich. Wir wollen das durch eine Verringerung der Emissionen erreichen. Das ist natürlich das erste, was man machen soll. Wir beziehen seit dem 1. Januar 2008 nur noch grünen Strom. Wir investieren massiv in erneuerbare Energien und Aufforstungen. Wenn dann noch Treibhausgasemissionen verbleiben, die wir kompensieren müssen, dann investieren wir in Zertifikate, in Beteiligungen an Klimaschutzprojekten in Schwellenländern, so dass wir letzten Endes dann unterm Strich eine klimaneutrale Bilanz aufweisen können; also Ende 2009 hier am Standort München (siehe Folie 34). Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihr Interesse. Münchener Rück: Viele Aktivitäten, um Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu fördern - Mitglied der Climate Group - Mitglied des Global Roundtable on Climate Change (Jeff Sachs) - Im Vorstand des European Climate Forum - Veranstalter von Side Events bei den jährlichen Weltklimatagungen der UNFCCC (COP) - Mitglied der UNEP-Financial Initiative - Mitglied des Carbon Disclosure Project - Mitglied der 3C (Combating Climate Change) Initiative deutscher Unternehmen - Münchener Rück stellt einen der drei Klimaräte der Bayerischen Staatsregierung Münchener Rück wird klimaneutral Folie 33 Die Münchener Rück wird ihre weltweiten Rückversicherungsaktivitäten bis 2012 klimaneutral stellen, der Standort München mit mehr als der Hälfte der Mitarbeiter wird schon 2009 CO 2 -neutral sein. Maßnahmen: Verringerung der Emissionen pro Mitarbeiter Bezug von "grünem Strom Investitionen in erneuerbare Energien und Aufforstungen Verbleibende CO 2 -Emissionen werden über Zertifikate durch die Beteiligung an Klimaschutzprojekten in Schwellenländern ausgeglichen Folie 34 22

23 Podiumsdiskussion Ganz herzlichen Dank, Herr Professor Höppe. Ich glaube die Frage, was hindert uns denn, beherzt loszulegen, leitet wunderbar auch zur Podiumsdiskussion über. Aber eine Anmerkung erlauben Sie mir. Ich habe mir Ihre Risikoliste bis zum Ende angeschaut, da ist Climate Change ganz oben und Nummer 5 war Regulatory Intervention. Da haben Sie zurzeit aber schon zu überlegen, ob Sie nicht eine dritte Strategie auflegen bei den weltweiten Interventionen, die regulierend im Moment leider notwendig sind, aber auch tatsächlich stattfinden. Wir kommen zum nächsten Schwerpunkt. Wir wollen vom großen Rahmen, den Professor Höppe gezeigt hat, zurückkommen zu 10 Jahren ÖKOPROFIT und dazu eine kleine Podiumsdiskussion veranstalten. Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt Ich darf jetzt Herrn Joachim Lorenz, Herrn Gerhard Müller-Rischart, Herrn Herbert Köpnick, Herrn Professor Dr. Peter Höppe und Herrn Christoph Holzner als Teilnehmer aufs Podium bitten und sie gleichzeitig vorstellen. Herrn Professor Dr. Höppe und Herrn Holzner habe ich ja bereits vorgestellt. Herr Müller-Rischart hat einen der Betriebe, der sich mit als erster bei ÖKOPROFIT beteiligt hat. Das war für uns natürlich mit ein Anlass, ihn für das Podium einzuladen. Das Unternehmen ist in vielfältiger Weise ökologisch nachhaltig unterwegs, übrigens auch im Bereich der Kunst. Da kommt sehr viel zusammen. Herbert Köpnick ist leitender Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Er leitet dort das Referat Nachhaltigkeit und war maßgeblich an der Initiierung und Gestaltung des Bayerischen Umweltpaktes beteiligt, der auf der Ebene des Freistaats Kooperation von Politik und Wirtschaft zur Verbesserung des Umweltschutzes praktiziert. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind und wir damit ebenfalls den Bogen zum Freistaat spannen können. Meine Damen und Herren, bevor wir in die Diskussion einsteigen, ganz kurz noch ein paar Kennziffern. Zuerst einmal aus wirtschaftlicher Sicht: Die Zahl der über Betriebe in Deutschland ist bereits genannt worden. Wir haben 126 Broschüren von ÖKOPROFIT-Projekten ausgewertet aus diesen 10 Jahren von 1998 bis Die Unternehmen reduzieren Strom, Wärme, Treibstoff, Wasser, Abwasser, Rohstoffe, Müll, Emissionen und sie sparen dadurch. Und die Einsparungen, die diese Betriebe in Deutschland realisieren konnten, beziffern sich auf 448 Millionen Euro. Wir sollten uns durch diese wahnsinnigen Milliarden und Billionen, die zurzeit in jeder Tagesschau herumlaufen, nicht den Blick verstellen lassen auf diese wirklich eindrucksvollen Zahlen. Die Einsparungen belaufen sich im Schnitt der 10 Jahre auf fast 50 Millionen Euro pro Jahr bei nur, sage ich jetzt, Betrieben. Dafür waren Investitionen erforderlich. Die belaufen sich auf insgesamt 385 Millionen Euro. Aber ich glaube, aus dem Vortrag von Professor Dr. Höppe ist ja auch deutlich geworden, dass wir hier innovativ unterwegs sind, dass wir durch diese Investitionen nicht nur betriebswirtschaftlich das eigene Unternehmen konstruktiv und nachhaltig aufstellen, sondern dass wir dadurch natürlich auch am Standort Deutschland für diesen Standort, für die Attraktivität, für seine Zukunftsfähigkeit entscheidende Maßnahmen mit auf den Weg bringen. Die durchschnittliche Amortisationszeit dieser Investitionen beläuft sich auf dreieinhalb Jahre, allerdings gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, die keinen Euro Investition erforderten. Bei den Betrieben, die wir im Anschluss ehren werden, sind es 44 Prozent der Maßnahmen. Der Bogen ist also weit gespannt, von diesen Maßnahmen auf der einen bis zu einigen Maßnahmen auf der anderen Seite, die eine hohe Investition bedeuten; aber jeder Betrieb rechnet es ja genau für sich durch. Zu Beginn der Diskussion ganz kurz noch die ökologischen Auswirkungen. Joachim Lorenz, wie sah das in den letzten 10 Jahren für die Unternehmen aus? Joachim Lorenz Ja, Zahlen sind auch immer sehr, sehr schwer zu vermitteln, weil sie zum einen sehr hoch sind, weil zum anderen die Bezüge schwierig sind. Ich habe sie mir auch nicht alle gemerkt, aber wir haben 6,6 Millionen Megawattstunden Strom und Wärme eingespart in den letzten 10 Jahren in den rund 80 Kommunen mit den Betrieben. Um Ihnen das in Zahlen zu erläutern, soviel Strom verbrauchen immerhin Personen- Haushalte und soviel Wärme Personen-Haushalte. Ich glaube, das ist sehr eindrucksvoll. Wir haben darüber hinaus fast 200 Millionen Liter Treibstoff eingespart. Man kann das so ausdrücken, dass Kraftfahrzeuge mit diesem Treibstoff entsprechend die Erde je einmal umrundet haben. Mit diesem Sprit können auch rund Kraftfahrzeuge jährlich im 23

24 Podiumsdiskussion Durchschnitt Kilometer fahren. Das entspricht so ungefähr der durchschnittlichen Fahrleistung der bundesdeutschen Kraftfahrzeuge. Wir haben über Tonnen Abfälle eingespart und über 11 Millionen Kubikmeter Wasser. Das sind sehr, sehr eindrucksvolle Zahlen, die vielleicht im ersten Augenblick für Sie noch nicht so viel entsprechend bewirken oder die Sie auch nur sehr schwer nachvollziehen können, aber ich möchte sagen, es ist immer noch zuwenig. Das heißt nicht, dass ich sage, dass die Betriebe zuwenig geleistet haben. Wir haben ja gerade gestern in den Medien erfahren, dass die Industrieländer wohl ihre Kyoto-Ziele in diesem Jahr nicht erreichen werden. Das ist uns schon vor einigen Monaten aufgrund von Voruntersuchungen bekannt geworden, aber jetzt ist es auch offiziell im Vorfeld der Klimakonferenz in Posen bestätigt worden; d.h. es ist auch schon in den Vorreden vom Herrn Oberbürgermeister deutlich gemacht worden. Für uns sind diese Erfolge sehr, sehr wertvoll, sehr, sehr motivierend, auch entsprechend weiterzumachen. Aber wir wollen nicht nur in München, sondern wir wollen auch in den anderen deutschen Kommunen, in Bundesländern, die noch weiße Flecken darstellen, natürlich weitere Gemeinden und weitere Betriebe gewinnen, die bei ÖKOPROFIT mitmachen. Wir wollen auch unseren Beitrag dazu leisten, dass die europäischen und nationalen Klimaschutzziele erreicht werden können. Vielen Dank! Ich glaube, es sind sowohl auf der ökonomischen wie auf der ökologischen Seite ganz eindrucksvolle Zahlen. Die lagen ja noch nicht vor, Herr Müller-Rischart, als Sie sich entschieden haben bei ÖKOPROFIT mitzumachen. Wie kam denn Ihr Unternehmen dazu? Warum haben Sie mitgemacht und sind Sie zufrieden? Gerhard Müller-Rischart Wir sind jetzt seit 2002 dabei. Wir haben gehört, dass es eine Initiative gibt, wie man sich ökologisch sinnvoll verhalten kann. Unsere Hauptberufung ist ja nicht, dass wir Energie einsparen, sondern eigentlich ist unsere Aufgabe, dass wir guten Kuchen und gute Gerhard Müller-Rischart, Max Rischart s Backhaus KG Torten backen. Wenn man das aber gut machen will, dann kommt man irgendwann mal zu dem Punkt, da macht man es auch anständig und ökologisch sinnvoll; man verbraucht nicht mehr als unbedingt notwendig. Und wenn man ein bisschen nachdenkt, dann kommt man auf das eine oder andere, was man besser machen kann. Das haben wir dann gemacht. Das ist sehr einleuchtend, das Ganze ohne Compliance-Abteilung zu machen. Wie beurteilen Sie jetzt die Ergebnisse für Ihr Unternehmen, für Ihren Betrieb? Gerhard Müller-Rischart Alleine, dass man mal die Mitarbeiter darauf aufmerksam macht, dass sie die Augen wieder ein bisschen weiter aufmachen und darauf achten. Also, die einfachsten Sachen wie Mülltrennung sind bei uns jetzt ganz hoch aufgehängt und werden sehr gewissenhaft durchgeführt. Wir sind auf Lösungen gekommen, wie und wo man z.b. den ganzen organischen Abfall entsorgen kann. Da kamen wir auf die Idee, dass man aus dem Biogas und dann Strom machen kann. Was früher Abfall war, das nimmt uns jetzt jemand dankbar ab und macht Strom daraus. Und so ist es natürlich auch für jeden ganz normal, dass Glas, Papier und Pappe und weitere Stoffe sorgfältig getrennt werden. Im folgenden ein exotisches Beispiel, das nur für unsere Branche passt. Irgendwann hat man entdeckt, dass eigentlich Aluminium besser leitet als Stahl. Unsere ganzen Bleche waren aus Stahl und relativ schwer. Aluminium nimmt nicht so viel Energie auf und leitet schneller, die Backzeit wird also kürzer und es ist auch leichter zu handhaben. Jetzt haben wir alle Stahlbleche gegen Aluminiumbleche ausgetauscht und sparen im Jahr eine darstellbare Summe, die rechtfertigt, sich neue Bleche anzuschaffen. Die Stahlbleche können Sie verkaufen. Der Stahlpreis ist ja zurzeit auch sehr günstig. Sie sehen, wenn man genau hinschaut, da passt ganz viel zusammen. Herr Köpnick, der Freistaat Bayern hat sich dem Thema ja auch früh zugewandt. Sie sind in einer gewissen Verantwortung dafür. Welche Rolle spielt denn in der Politik des Freistaats oder, vielleicht hängen wir es ein bisschen tiefer, in der Arbeit Ihres Referates ÖKOPROFIT? Herbert Köpnick Zunächst möchte ich das tun, was man in Bayern macht, wenn man zu einer Geburtstagsfeier eingeladen wird. Man gratuliert natürlich dem Geburtstagskind. Das will ich als erstes tun. Meinen herzlichen Glückwunsch 24

25 Podiumsdiskussion Hälfte zurückgegangen, weil dieses System doch offenbar als sehr unflexibel und teuer empfunden wird. Wir haben 500 Betriebe, die ein sehr ähnliches System wie ÖKOPROFIT machen. Das nennt sich QUB, Qualitätsverbund umweltbewusster Handwerksbetriebe. QUB ist eine Erfindung der Handwerkskammer von Mittelfranken, wurde mittlerweile aber von allen Kammern in Bayern übernommen. Von den Kommunen her, und da hat eben die Stadt München den Ausschlag gegeben, wird ÖKOPROFIT bevorzugt und ich verstehe das in gewisser Weise, denn ich muss sagen, der Name ist natürlich genial. Dieser Name ist ein Gedicht. Ökologie, Umwelt und Wirtschaft in einem Namen, also die zwei Seiten der Medaille in einem Begriff, das ist natürlich schon mal ein toller Einstieg, um ein Umweltmanagement an den Betrieb zu bringen. Herbert Köpnick, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit an die Stadt München und an die beiden anwesenden Stadtminister für Umwelt und für Wirtschaft, auch an die Frau Stadträtin und den Herrn Stadtrat für diese gute Idee, das Grazer Modell nach Deutschland zu bringen. Wir sind allenfalls ein bisschen ärgerlich, dass wir nicht selber auf die gute Idee gekommen sind, das zu tun, aber ich denke, wir haben es mittlerweile gutgemacht. Für uns ist ÖKOPROFIT eines der sehr gut geeigneten Umweltmanagementsysteme für kleine und mittlere Unternehmen. Es ist nicht das einzige System, auch wenn ich die Zahlen vorhin gehört habe. Wenn ich es jetzt recht behalten habe, gibt es ÖKOPROFIT-Betriebe in Deutschland. Wir haben aber allein in Bayern Betriebe, die ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem haben. Von der Reihenfolge, wenn ich das mal sagen darf, um ÖKOPROFIT auch einzuordnen, ohne diesem tollen System irgendetwas nehmen zu wollen, haben wir an der ersten Stelle allein bayerische Unternehmen, die nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO zertifiziert sind. Wir haben dann 350 Betriebe, die EMAS, das EG-Ökoaudit, gemacht haben. Vielen Dank, das Kompliment zum Namen muss ich jetzt natürlich gleich an Herrn Holzner weitergeben. Wir haben uns, ehrlich gesagt, überlegt, ob wir uns nicht einen eigenen Namen ausdenken und sozusagen allein unterwegs sein sollten, aber ich stimme Herrn Köpnick absolut zu. Der Name erschien auch uns programmatisch so gut, dass wir gesagt haben: Nein, wir behalten den Namen bei und verweisen auch immer auf den eigentlichen Urheber. Herr Köpnick, Sie haben vorhin gesagt, die Unternehmen beziehen sich auf Deutschland. Herr Holzner hat gesagt, sind es inzwischen insgesamt weltweit. Was sind denn die Aspekte von ÖKOPRO- FIT, die offensichtlich diese Vermittelbarkeit in die ganz großen Räume hinein fördern? Christoph Holzner Lassen Sie mich zunächst noch kurz zum vorher Gesagten Stellung nehmen. Es mag schon sein, dass die Erfindung oder das Entwickeln eines Systems vor allem bei den runden Es waren übrigens schon mal mehr, nämlich 600 in Bayern; in Deutschland sind es über Die Zahl ist um die Christoph Holzner, Cleaner Production Center Austria, Graz 25

26 Podiumsdiskussion Jubiläen einen vielleicht auch selber ein bisschen mit Stolz erfüllen. Mich nicht, denn ich war damals nicht dabei. Aber ich darf nur sagen, entscheidend ist das hier und das heute und entscheidend sind die Erfolge, die Sie hier und heute oder auch in den letzten 10 Jahren mit dem ÖKOPROFIT-System erzielt haben. Und das gilt es natürlich hier zu feiern und das ist nicht hoch genug zu bewerten, so wie ÖKOPROFIT in allen anderen deutschen Kommunen und Städten nicht hoch genug zu bewerten ist. Dass der Name natürlich sehr gut gewählt ist, zeigt der Vergleich zu sperrigen Abkürzungskreationen wie EMAS oder ISO Da lässt natürlich ÖKOPROFIT schon die Phantasie spielen und es zeigt ganz eindeutig, wohin es gehen soll. Um die Frage jetzt zu beantworten, welche Aspekte die internationale Attraktivität und die Verbreitung von ÖKOPROFIT so bevorzugen, lassen Sie mich vielleicht drei Punkte nennen: Zum einen ist es die gute und relativ einfache Übertragbarkeit des Systems. So wie es in Graz oder in München angewendet wird, ist es relativ einfach, dieses System, sagen wir, nicht nur hier bei uns in Mitteleuropa, auch in Osteuropa, im Fernen Osten oder in Lateinamerika, anzuwenden. Sie brauchen dazu natürlich stets drei wichtige Partner. Das eine sind natürlich die Betriebe, in denen es eine Geschäftsführung bzw. Mitarbeiter geben muss, die das machen wollen; Sie brauchen jemanden aus der Kommune, der entsprechendes Engagement zeigt und der auch versteht, warum eine Kommune sich hier maßgeblich damit befassen soll, obwohl schlussendlich primär gesehen der Betrieb eigentlich der Nutznießer ist. Und der dritte Aspekt, der ganz wichtig ist: Sie brauchen natürlich entsprechende Experten, Berater, die mit ihrem Wissen in den verschiedenen Themenbereichen von ÖKOPROFIT die Betriebe begleiten, bei der Maßnahmenfindung unterstützen und sie auf den richtigen Weg führen. und Professor Dr. Peter Höppe Das ist nicht immer ganz leicht, vor allem weil unter dem Wort Berater heute so viel Verschiedenes verstanden wird und da versuchen wir eben vom Cleaner Production Center Beraterschulungen, Trainings anzubieten, damit wir hier alle einen möglichst einheitlichen Standard bzw. einheitlichen Wissensstand haben. Das ist der eine Aspekt Übertragbarkeit. Der zweite Punkt ist, trotz der Komplexität des Programms, eigentlich eine relativ simple Struktur in der Durchführung mit den beiden bekannten Schienen, den Workshops und der Betriebsberatung, und das dritte und das möchte ich ganz ganz groß herausstreichen und Sie haben es in den Zahlen gesehen oder Sie haben es jetzt teilweise in den Zahlen aus München genannt das ist die praxisnahe Umsetzung. Wenn Sie heute jemandem erklären wollen, warum er das machen soll, dann ist wahrscheinlich Ihr Hauptargument, der Betrieb braucht dieses Zertifikat, um als Lieferant irgendwelchen gesetzlichen Normen zu entsprechen. Bei ÖKOPROFIT haben Sie so eine lange Reihe von Beispielen, die diese und jene Einsparungen in den einzelnen Ressourcen, Energien nach sich gezogen haben, die schlussendlich monetär bewertet so und soviel tausend Euro für den einzelnen Betrieb und soviel für die Kommune gebracht haben. Das ist die praxisnahe Umsetzung, die so viele Betriebe, aber natürlich auch Kommunen, mit denen wir zusammenarbeiten und mit denen wir Gespräche führen, an diesem System begeistert. Vielen Dank! Das kann ich wirklich nur unterstreichen. Wir haben sogar in Japan ÖKOPROFIT vorstellen können, und ich glaube wirklich, mir sind die anderen Projekte auch bekannt, ich glaube wirklich, dieser sehr einfache nachvollziehbare Ansatz, wie ihn Herr Holzner jetzt gerade noch einmal skizziert hat, ist wirklich einer der großen Vorteile von ÖKOPROFIT. Und jetzt wird es nicht nur international, sondern global. Die Frage ist so schön formuliert, ich lese die jetzt vor: Herr Professor Höppe, welche Rolle spielen Programme wie ÖKOPROFIT im Hinblick auf eine Abbremsung des Klimawandels? Professor Dr. Peter Höppe Da weiß ich gar nicht, ob Sie den Richtigen fragen, weil mir die Zahlen natürlich nicht vorliegen. Ich denke, es ist ein Stein in einem großen Mosaik, wie man langfristig zu niedrigeren Treibhausgasemissionen kommt und da sind die mittleren und die kleineren Unternehmen natürlich auch ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die größeren Unternehmen wie die Münchener Rück haben natürlich sehr viel mehr Möglichkeiten, selber solche Dinge zu organisieren, weil sie eben eigene Abteilungen haben, die sich mit Betriebsökologie und Nachhaltigkeit befassen. Da ist, glaube ich, ÖKOPRO- FIT ein ganz wichtiges Projekt, um 26

27 Podiumsdiskussion diese Lücke eben für die kleineren und die mittleren Unternehmen zu schließen, um ihnen zu helfen, hier selber Profit aus umweltgerechtem Verhalten und umweltgerechten Maßnahmen abzuleiten. Ich finde das wirklich sehr gut und kann es nur begrüßen, dass so viele Firmen sich ÖKOPROFIT angeschlossen haben. Sie haben am Schluss ja ein bisschen auf Ihre Differenzierung der Tarife hingewiesen. Gibt es bereits direkte Auswirkungen, wenn Unternehmen nachgewiesenermaßen bei ÖKOPRO- FIT oder ähnlichen Projekten mitgewirkt haben? Professor Dr. Peter Höppe Wir sind ja als Rückversicherer nicht direkt am Erstversicherungskunden dran, aber in der Münchener Rück Gruppe gibt es auch die Ergo, die Erstversicherer wie DKV, Hamburg Mannheimer, Victoria und da gibt es solche Produkte. Interessanterweise ist es auch durchaus in einer Linie mit dem Risiko; d.h. es würde keinen Sinn machen, wenn die Versicherungswirtschaft Rabatte auf Prämien gäbe, wenn nicht auch das Risiko für dieses Produkt etwas niedriger wäre. Das könnte man nur quersubventionieren, und das ist in der freien Wirtschaft nicht ganz so leicht möglich. Aber es hat sich gezeigt: Es gibt viele Erstversicherungsprodukte, die umweltgerechtes Handeln belohnen. Was sich direkt bei uns abbildet ist, dass diejenigen, die ihre Häuser windresistenter bauen, eine natürlich geringere Prämie bezahlen müssen, weil das Risiko geringer ist. Das hat mit grün und mit emissionsarm noch nichts zu tun. Aber dass z.b. Hybridfahrzeuge in den USA bei einigen Versicherungen wesentlich geringere Kfz-Prämien bezahlen schon. Interessanterweise rechnet sich das auch, weil diejenigen, die sich solche emissionsarmen Fahrzeuge kaufen, auch besser und bewusster fahren und weniger Unfälle verursachen. Und das gilt sinngemäß auch für die Menschen, die umweltgerecht gebaute Häuser haben; sie kümmern sich mehr darum, dass die losen Teile befestigt werden oder Gegenstände in den Keller oder in die Garage gebracht werden, wenn ein Sturm angesagt ist; d.h. es sind auch die geringeren Risiken und das kann und sollte man auch belohnen. Und die Versicherungswirtschaft überlegt sich, gerade in Deutschland über den Gesamtverband der deutschen Versicherer, hier wirklich neue Produkte auf den Markt zu bringen, z.b. dass man Kraftfahrzeugversicherungen nach den gefahrenen Kilometern bezahlt. Das hat in den USA dazu geführt, dass diejenigen, die solche Policen abgeschlossen haben, 10 Prozent weniger mit dem Auto fahren, weil man sich, wenn man die Semmeln holt, natürlich überlegt, ob man jetzt mit dem Auto fährt, weil es nicht nur Benzin, sondern zusätzlich auch Versicherung Konferenzteilnehmer kostet. Und die Victoria z.b. innerhalb der Münchener Rück Gruppe bietet eine Hausratversicherung an, die im Schadenfall, d.h. wenn Sie einen Brand in der Wohnung hatten, die Elektrogeräte nach dem energieeffizientesten Standard ersetzt; d.h. es wird der Kühlschrank nicht in der Weise ersetzt, wie Sie ihn hatten, sondern es wird einer der Energieeffizienzklasse mit dreimal A angeschafft. Hier wird somit auch etwas getan, um nach dem Schadenfall eben wieder umweltfreundlicher dazustehen. Ich denke, ein zweiter Aspekt, der bei ÖKOPROFIT bisher noch nicht erwähnt wurde, das ist einfach die Sensibilisierung gerade auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Herr Müller-Rischart, Sie haben das angesprochen. Haben Sie irgendwelche Erfahrungen gemacht, ob jetzt Ihre Mitarbeiter dann auch im privaten Raum solche Gedanken aufgreifen? Gerhard Müller-Rischart Ob im privaten Raum weiß ich nicht. Aber wir haben uns immer bemüht, dass das nicht nur Chefsache ist, sondern eine Teamaufgabe sein muss. Wenn das nur einer allein macht und nur einer da oben was will, dann funktioniert das nicht. Wir versuchen, da schon alle mitzunehmen. Da gibt es aber in jedem Betrieb ein paar, die im Hinblick auf das Thema einfach sensibler und ansprechbarer sind, und die wollen wir mit ins Boot nehmen. Dieses Team, das wir da gebildet haben, das muss dann auch die ganze Gruppe mitnehmen. Nur so funktioniert es. Und bei uns läuft es auch so. Da kommen dann von unten auch wieder mal Anregungen, und der Mensch ist ja von Natur aus auch eher bequem und dann lässt er es mal wieder sein. Aber dann muss mal wieder der Anstoß von ÖKOPROFIT kommen und dann muss man fragen, was habt ihr denn da vorzuweisen und warum macht ihr das nicht so und so? Dann geht es wieder besser. 27

28 Podiumsdiskussion Ich glaube, dass man das auch nicht unterschätzen sollte. Ich war kürzlich in der Schweiz in einem kleinen Gebirgsdorf. Die trennen den Abfall nicht. Ich muss sagen, es verursacht einem inzwischen fast einen physischen Schmerz, wenn man Glasflaschen in den Abfall schmeißt. Ich denke, das geht uns nicht nur in den privaten Haushalten so, sondern in den Unternehmen hat ÖKOPRO- FIT wesentlich dazu beigetragen. Herr Köpnick, jetzt darf ich nochmal nachfragen. Sie haben mir ja gesagt und ich wusste das auch, dass der Freistaat ÖKOPROFIT unterstützt und fördert. Wie sieht denn diese Förderung konkret aus? Vielleicht ganz kurz zu Überlegungen: Wird das weiter geführt? Hat sich da mit den geänderten Mehrheitsverhältnissen nach der Landtagswahl in Bayern was geändert? Herbert Köpnick Nein. In Bezug auf ÖKOPROFIT bleibt alles beim Alten. Ob sich sonst was ändert, wird uns die Zukunft zeigen. Wir haben ÖKOPROFIT von Seiten der Staatsregierung von Anfang an unterstützt und zwar auf dreifache Weise. Erstens einmal geben wir kleinen Unternehmen, die ÖKOPRO- FIT machen wollen, bares Geld, einen Zuschuss bis Euro, um den externen Berater zu bezahlen. Wir tun das, obwohl wir immer wieder gefragt werden, ja, aber am Schluss hat der Betrieb dann Euro Einsparung und Ihr zahlt ihm noch Euro. Das ist es uns wert, weil wir festgestellt haben, dass für viele Betriebe die Schwelle dann nicht mehr so hoch ist, wenn sie diese Euro bekommen. Wir haben seit 1990 in diesem Programm 10 Millionen Euro in Bayern an Betriebe gegeben, nicht nur ÖKOPRO- FIT-Betriebe, auch an andere Betriebe, die nur eine normale Umweltberatung machen. Wir meinen, das Geld ist gut angelegt. Das zweite, was wir tun: Jeder Betrieb, der ÖKOPROFIT gemacht hat, kann automatisch Mitglied im Umweltpakt Bayern werden. Der Umweltpakt Bayern ist im Freistaat die Dachmarke für alle Betriebe, die entweder ein Umweltmanagementsystem haben wie ÖKOPROFIT oder EMAS, QUB oder Eco Camping. Es Joachim Lorenz gibt sehr viele auch kleine Systeme. Der Betrieb hat damit gewisse Vorteile, wenn er Mitglied im Umweltpakt Bayern wird. Er kann in seinem Briefkopf mit diesem Logo der Staatsregierung werben. Er kann, das sage ich jetzt auch zu allen hier, er kann, wenn er ein Problem hat, auch jederzeit die Geschäftsstelle des Umweltpakts Bayern kontaktieren. Morgen kommt z.b. zu mir ein Campingbetrieb aus dem Oberland. Der hat dieses tolle System Eco Camping eingeführt, eine Art ÖKOPROFIT für Campingbetriebe. Der Betrieb hat ein Problem mit der Straßenbaubehörde. Es führt dort eine Bundesstraße vorbei und der Lärm nimmt immer mehr zu. Er möchte einen Lärmschutzwall bauen, aber die Straßenbaubehörde erlaubt es nicht. Dafür sind wir da, dass wir sagen, ÖKOPROFIT-Betriebe, die so das Klima schützen, die was für den Umweltschutz tun, die sollen auch einen Vorteil haben, dass sie jetzt nach München kommen können. Wir sitzen dann morgen mit den zuständigen Behördenvertretern am runden Tisch und helfen diesem Betrieb. Das ist ein ganz konkreter praktischer Vorteil, den wir anbieten. Und das dritte, was wir machen, wir werben für ÖKOPROFIT. Wir gehen hinaus ins Land und bieten immer auch ÖKOPROFIT an. Wir sind dem Freistaat für die Unterstützung von ÖKOPROFIT sehr dankbar. Joachim Lorenz, habt ihr im Referat für Gesundheit und Umwelt noch weitergehende Vorstellungen, wie man ÖKOPROFIT noch weiterbringen könnte, indem man weitere Akteure, weitere Partner wie Bund, EU einbezieht? Joachim Lorenz Wir sind aus mehreren Gründen sehr, sehr froh, dass wir ÖKOPROFIT haben. Wir sind ja auch Überwachungsbehörde für die Betriebe, die mit umweltrelevanten Stoffen, Energien und sonstigen Dingen umgehen. Die Betriebe, die bei uns ÖKOPROFIT machen, bekommen damit auch eine entsprechende kostenlose Vor-Ort- Beratung, die sicherstellt, dass sie die umweltrelevanten Auflagen und Kennziffern auch entsprechend einhalten können. Dies können wir auch garantieren. Ich denke, die Unterstützung durch ein Bundesland ist sehr, sehr wichtig. Das sieht man ja, wenn man die Karte anschaut, wo es Gemeinden gibt, die ÖKOPROFIT mit aufgenommen haben. Es ballen sich vor allem dort die Punkte, wo die jeweiligen Bundesländer auch eine entsprechende Unterstützung geben. Von daher empfinde ich es als wichtig, dass der Freistaat ÖKOPROFIT weiter fördert, weil es auch für die Kommunen wichtig ist und 28

29 Podiumsdiskussion insbesondere für kleine Betriebe, die nicht die Möglichkeit haben, Umweltexperten einzustellen, die die Einhaltung von Auflagen auch entsprechend garantieren. Von daher wäre es für uns wichtig, dass andere Bundesländer zuerst mal mit einsteigen in die ÖKOPROFIT-Unterstützung in der Form, wie es z.b. Bayern macht, in der Form wie es Nordrhein-Westfalen macht oder in der Form wie es auch Thüringen oder Sachsen machen. Es gibt einige Bundesländer, die hier schon eingestiegen sind, aber es gibt auch einige Bundesländer, die sich bisher noch nicht dazu haben bewegen lassen. Wenn wir die Unterstützung des Landes haben in der Form, dann ist es auch entsprechend machbar. Wir haben in München natürlich sehr gute Voraussetzungen; durch die Vereinbarung mit Graz haben wir das Glück, dass wir der Alleinvertreiber von ÖKOPROFIT in Deutschland sind und auch entsprechende Gebühren von den Kommunen verlangen, die in Deutschland bei ÖKOPROFIT mitmachen. Diese investieren wir wiederum in die Fortschreibung der Module und der Arbeitsmaterialien. Wir wollen ja immer wieder die verschiedenen Module von ÖKOPROFIT à jour halten. Wir werden dementsprechend die neusten gesetzlichen Kennziffern und die neuesten gesetzlichen Entwicklungen aufnehmen und wir geben dann ja auch die ÖKOPROFIT-Arbeitsmaterialien an die Kommunen und Betriebe entsprechend weiter. Von daher würde ich mir am meisten wünschen, wenn andere Bundesländer mit einsteigen. Auf der anderen Seite gäbe es vielleicht Möglichkeiten, dass ÖKOPROFIT-Betriebe bei bestimmten umweltrelevanten Verfahren Erleichterungen bekommen. Das können wir nicht alleine entscheiden, das müssen vor allem die Länder tun. Aber ich denke, da wollen und werden wir weiterhin auch mit dem Freistaat Bayern und anderen Kommunen mit ihren Bundesländern ins Gespräch kommen, ob nicht bestimmte Erleichterungen für ÖKOPROFIT-Betriebe im Rahmen der doch sehr umfangreichen Erhebungen, die die Betriebe machen müssen, durch den Freistaat gewährt werden können. Damit sind wir eigentlich schon beim Blick in die Zukunft von ÖKO- PROFIT. Dazu würde ich jetzt gerne eine letzte Runde bei den Teilnehmern des Podiums starten. Herr Holzner, fangen wir mit Ihnen an. Wie stellen Sie sich das vor? Wird Graz weiter daran arbeiten? Welche neuen Tendenzen, Entwicklungen sehen Sie oder habt ihr schon ein ganz neues, tolles Produkt in der Pipeline? Christoph Holzner Nachdem sich ÖKOPROFIT nach wie vor oder, sagen wir, in der sich bis zum heutigen Tag entwickelten Form als sehr tolles und sehr gut handhabbares Produkt herausgestellt hat, haben wir jetzt kein ganz neues, ganz tolles Produkt, das wir vielleicht an den Mann bringen wollen. Aber es gibt natürlich immer wieder das eine oder andere Thema, das aufgrund der aktuellen Ereignisse von besonderer Brisanz ist und das wir versuchen, in ÖKOPROFIT einzubauen. Das ist keine Frage, daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern, auch in Deutschland natürlich, um das hier mit zu integrieren. Auf der anderen Seite ist es natürlich für uns auch von großem Interesse, dass wir ÖKOPROFIT in gewisser Weise einen offiziellen Status geben wollen. So wie es schon angesprochen worden ist, wie könnten wir ÖKOPRO- FIT als Vorstufe vielleicht zu einem der international anerkannten Umweltmanagementsysteme oder gleichberechtigt mit anderen etablieren. Das ist natürlich ein sehr mühsamer Weg. Das ist nicht so leicht, wie Sie sich das vielleicht vorstellen. Dafür ist noch eine Menge Arbeit und Lobbying zu betreiben. Vielen Dank, wir bleiben da auch in Kontakt. Ihr habt ja dann in drei Jahren 15 Jahre ÖKOPROFIT, oder? Christoph Holzner In drei Jahren haben wir schon 20 Jahre. 20 Jahre, genau. Da ladet ihr uns dann ein und dann werden wir schauen, wie es weitergegangen ist. Herr Köpnick, Sie haben erfreulicherweise bereits ein Commitment abgegeben. Ohne dass wir Sie jetzt da festnageln wollen, haben Sie gesagt, ÖKOPRO- FIT wird weiter auf der Agenda des Freistaats bleiben. Ich hoffe, dass der neue Umweltminister es auch so sieht. Vielleicht können wir ihm ÖKOPROFIT auch vorstellen, am liebsten in einem der Betriebe, die es durchgeführt haben, weil ich von den Betrieben einfach nur positive Rückmeldungen kriege. Zu dem, was Herr Holzner gerade gesagt hat, dass man ÖKOPROFIT irgendwie einen Status als Vorstufe zum Ökoaudit Oberbürgermeister Christian Ude, Joachim Lorenz, und Konferenzteilnehmer 29

30 Podiumsdiskussion Herbert Köpnick zuweist, gibt es da in der Richtung in Ihrem Haus Überlegungen oder Möglichkeiten? Sehen Sie da Wege? Herbert Köpnick Es ist eigentlich schon die Vorstufe. Wir wissen ja, wie viele Betriebe, die ÖKOPROFIT gemacht haben, dann zum EMAS-System upgraden. Das sind nicht wenige. Da gibt es auch Zahlen darüber. Das sehen wir sowieso, dass ÖKOPROFIT eine Vorstufe ist für diese Königsdisziplin, so nenne ich es mal. Das EG-Ökoaudit ist halt in Europa das höchste Umweltmanagementsystem, was ein Betrieb machen kann. Aber vielleicht lassen Sie mich noch eines sagen, über ÖKOPROFIT für Betriebe ist ja schon sehr viel gesprochen worden, es gibt aber auch ÖKOPROFIT für uns alle. Vorhin ist mal angesprochen worden, was denn der Einzelne tun kann. Ich kann Ihnen sagen, dass sich der Einzelne sofort dieser Aktion ÖKOPROFIT als Individuum anschließen kann, indem er zu den LOHAS geht. Sie kennen die LOHAS, Lifestyle of Health and Sustainability. Hier sitzt einer vor Ihnen. Ich bin ein Mensch, der total klimaneutral gestellt ist. Das, was die Münchener Rück bis 2009 vorhat, habe ich für meine Familie schon mal realisiert. Es hat mich 140 Euro gekostet, die durch mein gesamtes Leben, mein Autofahren, meine Dienstreisen, mein Essen, mein Trinken, erzeugten klimaschädlichen CO 2 -Emissionen zu neutralisieren. Das Geld wird in ein Zertifikat in Indien investiert, wo eine Biogasanlage gebaut und eine Ölfeuerung ersetzt wurde. Vielleicht denken Sie mal darüber nach, ob das nicht auch was für Sie wäre. Danke, wirklich ein beherzigenswerter Anstoß. Die LOHAS, das Lifestyle stört mich wahrscheinlich immer, aber die Idee ist einfach ganz großartig. Herr Professor Höppe, ÖKO- PROFIT für Betriebe. Jetzt verstehe ich ja, dass die Münchener Rück nicht bei uns ÖKOPROFIT macht und sich das vom Freistaat mit 1.650,- Euro vergüten lässt. Sie sind ja glücklicherweise vorbildlich auf einem anderen Niveau unterwegs. Wir haben sehr, sehr viele kleine und mittlere Unternehmen, die bei ÖKOPROFIT mitmachen, haben Sie denn Vorstellungen oder Ideen oder Anreize? Wir sind hier größtenteils ÖKOPROFIT-Profis, aber neugierig. Gibt es weitere Ideen und Möglichkeiten? Könnte man auf der betrieblichen Ebene Weiteres ähnlich direkt, ähnlich überzeugend voranbringen? Professor Dr. Peter Höppe Ja, ich möchte natürlich auch zunächst einmal ÖKOPROFIT alles Gute für die weitere Zukunft wünschen. Ich bin auch sicher, dass es eine gute Zukunft hat, weil ich überzeugt bin und ja auch die Zahlen kenne, dass sich Investitionen in Klimaschutz mittelfristig auszahlen. Ob das jetzt die solarthermische Anlage auf dem Dach ist, die Warmwasserbereitung unterstützt, die sich nach wenigen Jahren amortisiert oder auch andere Maßnahmen zur Wärmedämmung und besseren Isolierung der Häuser. Was ich als Vertreter der Münchener Rück anbieten kann, ist natürlich, dass wir dort, wo wir noch auf Unternehmen treffen, die die Notwendigkeit von solchen Maßnahmen noch nicht so richtig erkannt haben, dass wir vielleicht dort auch mit Argumenten helfen können. Argumente, die wir aus unseren Daten ableiten können, wie dringlich doch der Handlungsbedarf ist. Wir sehen es ja wirklich ganz klar, dass wir mit immer mehr dieser wetterbedingten Naturkatastrophen zu rechnen haben. Die Gefährdungssituation trifft uns alle. Und es ist ja auch so, dass wir durchaus befürchten müssen, dass wir, wenn der Klimawandel so weitergeht und sich womöglich noch beschleunigt, dass wir mal in ein Stadium kommen, so ab zwei Grad Celsius sagen ja die Wissenschaftler, dass das nicht mehr beherrschbar wird; d.h. es geht dann nicht mehr linear weiter, sondern wir erreichen Kipppunkte, instabile Punkte, in denen das Klima kippt, in denen der Golfstrom z.b. nicht mehr die Wärme nach Nordwesteuropa transportiert, in dem die Monsunsysteme sich verändern, so dass dann wirklich große Katastrophen entstehen können und das sollen und müssen wir vermeiden. ÖKOPROFIT ist sicher ein guter Weg dazu. Herr Müller-Rischart, im Prinzip die gleiche Frage. Was sagen Sie zur Zukunft von ÖKOPROFIT jetzt aus betrieblicher Sicht? Gerhard Müller-Rischart Ich muss einfach nochmal sagen, das Wort ÖKOPROFIT ist genial. Das ist schon ein paar Mal gesagt worden, aber das sind eigentlich zwei Pole, Öko und Profit; eigentlich würden sich die widersprechen, aber dass man die verbinden kann, das ist ideal und es rechnet sich auch wirklich. Wer es mitgemacht hat, merkt es ja auch, er wird belohnt. Es ist ja nicht nur eine gewisse Mühe, der er sich unterzieht, 30

31 Podiumsdiskussion sondern es rechnet sich in der Tat. Manche Maßnahmen amortisieren sich schon in einem Jahr, bei manchen dauert es vielleicht fünf Jahre, aber die Bilanz ist rein wirtschaftlich positiv. Darum glaube ich, dass das auf jeden Fall zunehmen wird. Jetzt kann man es noch freiwillig machen, und ich glaube, in einigen Jahren wird das eher ein Muss werden. Man kommt gar nicht darum herum. Man wird gezwungen werden. Wenn die Preise steigen, wird automatisch der Anreiz immer größer werden und man kommt gar nicht mehr umhin und muss sich korrekt verhalten. Jetzt habe ich Ihre Frage ein bisschen vergessen. Die haben Sie schon beantwortet: Die Zukunft von ÖKOPROFIT. Gerhard Müller-Rischart Die Zukunft von ÖKOPROFIT ist gesichert! Sehr gut! Das ist eigentlich das perfekte Schlusswort, aber wir haben noch fünf Minuten Zeit, darum gestatten Sie mir einen Kommentar und eine Frage. Ich habe ja mal versucht, analog zu Laptop und Lederhose für Bayern für ÖKOPROFIT das Motto Müsli und Moneten aufzusetzen; es hat sich aber nicht ganz so durchgesetzt. Nun die Frage: Joachim Lorenz, die Zukunft von ÖKOPROFIT, was sagt der Umwelt- und Gesundheitsreferent dazu? auch erlauben können, dass sie nicht bei ÖKOPROFIT aufhören, sondern dass diese immer häufiger auch den Weg beschreiten und anschließend das europäische Ökoaudit oder die ISO ff. absolvieren. Dann sind sie auch wirklich im internationalen oder auch im globalen Kontext fit und haben das Bestmögliche in der Kombination von Umwelt und Wirtschaft gemacht. Ja, meine Damen und Herren. Damit würde ich die Podiumsdiskussion beenden, zuerst geht mein Dank an die Teilnehmer. Ich entschuldige mich dafür, dass wir wieder mal nur lauter Männer waren. Das hat sich so ergeben. Das soll aber die Leistung dieser Männer jetzt bitte in keiner Weise schmälern. Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie sich hier zur Verfügung gestellt haben, dass Sie sich auch so klar zu ÖKOPROFIT bekannt haben. Ich glaube, das ist eine wirklich gute Basis, um hier aufzusetzen für die Arbeit der nächsten 10 Jahre. Dankeschön! Dann nochmal an die Mutter von ÖKOPROFIT, Graz in Österreich, herzlichen Dank! Wer hier einfach eingeschlossen werden muss, meine Damen und Herren, das sind die Initiatoren und die Initiatorinnen in den einzelnen Städten, die sich auf diesen Weg gemacht haben, gemeinsam mit uns oder auch oft allein; die Projektmanager, Projektmanagerinnen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben, für die das nämlich zusätzliche Arbeit bedeutet, manchmal schwierige Überzeugungsarbeit, aber sie sollen hier einfach mal mit erwähnt werden. Ich habe da immer wieder großartige Begegnungen gehabt. Das waren nicht immer die Betriebsleiter wie Herr Müller-Rischart, sondern oft Angestellte, die gesagt haben, ich melde mich freiwillig, und die dann ein Unternehmen, einen ganzen Betrieb mitgenommen und auch begeistert haben. Und das ist die Rückkoppelung zu dieser schönen, überzeugenden Idee, dass das eben immer wieder gelingt. Joachim Lorenz Was ja auch schon angesprochen worden ist, ich denke ÖKOPROFIT ist ein Einstieg, gerade für kleinere und mittlere Betriebe, für die sich EMAS und auch ISO überhaupt nicht rentieren, viel zu teuer, viel zu aufwändig sind. Man kann hier sehr viel machen und auch eine große Palette seines Geschäftsbereichs entsprechend abdecken. Für mittlere und größere Betriebe, die ja zum Glück immer in größerer Zahl auch bei ÖKO- PROFIT mitmachen, ist es ein Einstieg, um auch weiterzumachen. Wir haben den ÖKOPROFIT-Klub und wir haben auch das Modul Vom ÖKOPROFIT zum Ökoaudit. Mein erklärtes Ziel ist es, dass die Betriebe, die es sich von der Größe und von ihren Ressourcen Die Teilnehmer des Podiums (v.l.n.r.): Christoph Holzner, Professor Dr. Peter Höppe, Joachim Lorenz,, Gerhard Müller-Rischart und Herbert Köpnick Aber ich möchte eben, dass die Menschen, ohne die es nicht funktioniert hätte, hier auch einmal Erwähnung finden. Das Gleiche gilt selbstverständlich für die Beratungsbüros, mit denen wir arbeiten. Stellvertretend darf ich hier die Firmen Arqum und B.A.U.M. Consult nennen. Das sind Partner aus unserem Raum, die seit vielen Jahren hier mit uns unterwegs sind, aber Sie haben in Ihren Städten, in Ihren Betrieben sicher auch noch weitere kennen gelernt, die ich ebenfalls erwähnen möchte. Last not least die Institutionen, die Ministerien der Länder, die ÖKOPROFIT und seine Projekte unterstützt haben. Ich freue mich, dass 31

32 Podiumsdiskussion / Auszeichnung Jährliche Einsparungen und einmalige Investitionen der Münchner ÖKOPROFIT-Betriebe 2007/2008 Energie/Emissionen Strom (kwh) Wärme/Kälte (kwh) Treibstoff (Ltr.) CO 2 -Emissionen (kg) Rohstoffe/Abfälle Restmüll (kg) Rohstoffe (kg) Sonstige Abfälle (kg) Wasser/Abwasser (Ltr.) Kosteneinsparungen ( ) Investitionen ( ) wir hier in alphabetischer Reihenfolge Vertreterinnen und Vertreter aus Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen haben. Sie sehen, es sind einige Länder, die sich hier auch ganz besonders engagiert haben. Herr Oberbürgermeister Ude hat es angesprochen, wir haben ein paar weiße Flecken, die können wir hoffentlich in den nächsten zehn Jahren dann mit auf diesen gemeinsamen Weg nehmen, den wir weitergehen wollen. Ihnen vorläufig für Ihre Teilnahme Dank. Wir machen jetzt eine 20-minütige Pause und dann werden Herr Lorenz und ich die ÖKOPROFIT-Teilnehmer des letzten Jahrgangs auszeichnen und ehren. Soweit Sie schon da sind, haben Sie, glaube ich, einen sehr schönen Überblick über ÖKOPROFIT, seine Wirkungsweise und seine Effizienz bekommen. Wir bieten Ihnen nun Getränke an. Dann kommt eine Ehrung, die immer sehr erhebend ist. Nun noch eine kleine Geschichte: Meine Mutti ist deutlich älter als ich, das bringt die Natur so mit sich, und sie sollte ins Altersheim. Sie hat gesagt: Komm bittschön mit, ich will einfach, dass du dabei bist. Das war vor kurzer Zeit. Wir saßen dieser Vertragsreferentin gegenüber, dann sagte sie: Wieczorek, Wieczorek, ich kenne Sie doch. Sind Sie der ÖKOPROFIT-Wieczorek? Da habe ich gesagt: Na ja gut, das verkürzt mich vielleicht ein bisschen, aber doch, ich bin auch der ÖKOPROFIT- Wieczorek. Und dann hat sie wirklich sehr stolz die Urkunde herausgeholt, das Haus hatte vor einigen Jahren an ÖKOPROFIT teilgenommen. Es war bei ihr im Büro und das ist als Qualitätsmerkmal dieses Hauses bewusst auch so wahrgenommen worden. In diesem Sinn werden wir dann die Ehrungen vornehmen und nach der Ehrung gibt es dann auch einen Imbiss und die Gelegenheit, miteinander zu reden, sich auszutauschen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dankeschön! PAUSE Wir kommen nun zur Ehrung der 21 Einsteigerbetriebe und der 29 Klubbetriebe, die im Jahrgang 2007/2008 ÖKOPROFIT gemacht haben, diesmal mit besonders tollen Ergebnissen. Dazu ganz kurz Herr Lorenz und ich zu einigen Kennziffern, danach gibt es etwas Neues, einen 15-minütigen Film, der zu 10 Jahren ÖKOPROFIT gemacht wurde, und dann kommen wir zur Ehrung. Joachim, diesmal die 50 Münchner Einsteiger- und Klubbetriebe, welche ökologischen Effekte und Einsparungen können wir feststellen? Joachim Lorenz Ich habe es ja vorhin schon gesagt für die, die da waren, dass es immer schwierig ist mit Zahlen zu operieren. Ich möchte es deswegen bei ganz wenigen Zahlen belassen. Zuerst möchte ich mich bei allen 50 Betrieben bedanken. Sie haben ein Jahr durchgehalten. Sie haben sehr viel erreicht und Sie haben ökologisch sehr viel bewirkt. Sie haben Megawattstunden Strom eingespart, Megawattstunden Wärme. Das bedeutet immerhin den Strombedarf von Haushalten. Sie haben darüber hinaus Liter Treibstoff eingespart. Auch das ist bemerkenswert. Und kommen wir zum klimarelevanten Treibhausgas Kohlendioxid. Da haben Sie es geschafft, Tonnen einzusparen und da nenne ich Ihnen zwei Zahlen. Wenn wir das im Bundesdurchschnitt umrechnen, sind das die Emissionen von Bundesbürgern, aber da wir in München einen geringeren CO 2 -Ausstoß haben als im Bundesdurchschnitt, haben Sie sogar den CO 2 -Ausstoß von Münchner Bürgern und Bürgerinnen eingespart. Beim Wasserverbrauch und beim Abfallaufkommen bewegen wir uns ungefähr im Bundesdurchschnitt, d.h. Sie haben Einsparungen erreicht, die in etwa dem Verbrauch bzw. Aufkommen von Bundesbürgern entsprechen. Genug der Zahlen, ich wollte damit nur dokumentieren, dass Sie auch hier wiederum einen wichtigen Beitrag geleistet haben, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Stadt München zu erreichen. Dafür vorab schon einmal, bevor Sie Ihre Urkunden bekommen, vielen Dank für diese Leistung. Es geht nicht nur um Ökologie, es geht auch um Ökonomie, um wirtschaftliche Erfolge und da wird Ihnen mein Kollege Herr Dr. Wieczorek hoffentlich auch erfreuliche Zahlen nennen können, oder? Ja, kann ich. Insofern noch nicht ganz genug der Zahlen, aber fast. Es sind nur einige wenige, aber es sind eindrucksvolle Zahlen: 50 Betriebe, 299 Maßnahmen, 3,2 Millionen Euro Einsparungen, allerdings auch und das finde ich besonders eindrucksvoll 32

33 Auszeichnung Dorit Friebe, Reinhold Weise, Stefan Ziegler (The Westin Grand München Arabellapark-Hotel), 18,3 Millionen Euro Investitionen. Das ist eine eindrucksvolle Zahl und was besonders schön ist, zwei Drittel dieser Investitionen amortisieren sich spätestens in drei Jahren. Ich habe gesagt, dass 44 Prozent der Maßnahmen keinerlei Investitionen brauchen. Das sind manchmal sehr kleine Maßnahmen, wie einfach durch Perlatoren Wasser sparen; es geht hin bis zu Investitionen, die sich nur ökologisch auswirken, aber die sind uns natürlich genauso willkommen. Und da kann man dann z.b. auch schauen, ob diese Investitionen einfach gewisse Vorbildfunktionen entwickeln können oder eben auch technologischen Fortschritt, größere Attraktivität eines Unternehmens und der von ihm angebotenen Dienstleistungen bewirken. Aber diese wenigen Kennziffern haben belegt, dass auch nach 10 Jahren ÖKOPRO- FIT kein bisschen müde ist, sondern nach wie vor erfolgreich, toll. Und jetzt schauen wir uns den Film an. Wir kommen, glaube ich, kurz drin vor, aber gesehen haben wir ihn beide auch noch nicht. Wenn ich jetzt sage, Film ab!, dann funktioniert das hoffentlich auf Anhieb. Da muss die Akustik des Saals mit dem Filmwerk koordiniert werden. Wir wünschen viel Glück! Filmbeitrag Dr. Carola Heiß (Blomberger Karosserie- u. Lackierzentrum), Erwin Jahic u. Jens-Uwe Müller (Staufer Textilpflege GmbH), Vielen Dank an die Werbeagentur Proxenos. Sie hat diesen Film gemacht. Jetzt sind wir die Auftraggeber und es nicht so toll, wenn wir sagen, dass der so toll ist, aber wir haben Ihren Beifall auch als Kompliment gesehen. Ich denke, es ist auch ein sehr überzeugendes Argument, wenn man jemand von den Vorzügen von ÖKO- PROFIT begeistern will. Wir kommen jetzt zur Ehrung der 21 Einsteigerbetriebe. Wir würden zunächst alle 21 Einsteigerbetriebe bitten, zu uns beiden aufs Podium raufzukommen. Ich habe gedacht, es sind 21 Betriebe. Offensichtlich sind die Betriebe aber mit der ganzen Belegschaft gekommen, aber herzlich willkommen! Damit es auch dokumentiert werden kann, benenne ich das Unternehmen und bitte dann die Vertretungen dieses Unternehmens mit mir nach vorne zu treten, dann verleihe ich die Urkunde 33

34 Auszeichnung und es gibt auch ein Erinnerungsfoto. Die Auszeichnung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge, nicht nach den größten Einsparungen oder dem größten ökologischen Profit. Joachim Lorenz Nun zum zweiten Teil der Ehrung: Ich bitte die 29 ÖKOPROFIT- Klubbetriebe hier auf die Bühne. Am ÖKOPROFIT-Klub nehmen Betriebe teil, die die Einsteigerworkshops im vorigen Jahr oder zu noch früherer Zeit hinter sich gebracht haben, aber gerne weitermachen und vor allen Dingen Erfahrungen mit anderen Betrieben austauschen möchten, um noch weiter fortzuschreiten im Bereich Ökologie und Umweltmanagement. Vielleicht nehmen die ÖKOPROFIT-Klubbetriebe auch noch am Modul Vom ÖKOPRO- FIT zum Ökoaudit teil, aber das ist vielleicht eine Frage, die Sie im nächsten Jahr entscheiden können. Sehen Sie es mir bitte nach, dass ich immer noch hier oben stehe und immer noch rede, aber nicht mehr lange, und Sie werden auch gleich verstehen, warum ich das tue. Ich gratuliere allen 50 Betrieben, die heute ausgezeichnet wurden. Es ist das letzte Mal, dass ich an einer ÖKOPROFIT- Veranstaltung teilnehme. Es hat sich vielleicht herumgesprochen, dass meine dritte Amtszeit zu Ende geht und ich werde am 31. März in den Ruhestand gehen. Im Leitbild meines Referats ist sehr früh die wirtschaftliche Entwicklung in sozialer und ökologischer Verantwortung verankert worden und wir haben versucht, das ernst zu nehmen. Diese Feierstunden bei ÖKOPROFIT und die Auftakteröffnungen waren für mich immer eine ganz wichtige Rückmeldung, dass wir mit dieser programmatischen Festlegung richtig lagen und liegen. Und deswegen will ich mich auch von Ihnen verabschieden. Ich bin noch vier Monate da, ich werde aber schon seit sechs Monaten immer wieder gefragt: Lebst du noch? Du scheidest doch aus? Darum rede ich selber nicht so viel darüber, aber das wollte ich jetzt gerne machen, weil ich auch drei Leuten jetzt zum Schluss einfach danken will. Das sind einmal Mr. und Mrs. Birgit Schuon (Klinikum Schwabing), Joachim Lorenz Ines Ruppel (Vereinsbank Victoria Bauspar AG), Joachim Lorenz Paul Vorsatz (Sparda-Bank München eg), Joachim Lorenz 34

35 Auszeichnung Das Duo Reiser / Thomas ÖKOPROFIT, die Petra Ritson und der Ulfried Müller. Ich muss das, glaube ich, nicht vertiefen. Ihr Beifall zeigt, Sie wissen ÖKOPROFIT wäre ohne die beiden praktisch nichts. Und zuletzt, Joachim, Dir ganz herzlichen Dank! Zusammenarbeit mit anderen städtischen Referaten läuft normalerweise ordentlich ab, manchmal ist es aber auch schwierig. Hier war es einfach über die 10 Jahre hinweg eine reine Freude. Das ist schön und das wollte ich jetzt gerne zum Schluss auch nochmals sagen. Und jetzt haben mir Frau Ritson und Herr Müller aufgeschrieben Hinweis Dr. Wieczorek auf das Bio- Büffet, das es nach der Musik gibt. Diesen Hinweis gebe ich jetzt auch, danke. 35

36 Liste der ausgezeichneten Münchner ÖKOPROFIT-Einsteigerbetriebe des Jahrgangs 2007/2008 Liste der ausgezeichneten Münchner ÖKOPROFIT-Einsteigerbetriebe des Jahrgangs 2007/2008 Alkor GmbH Kunststoffe Blomberger Karosserie- & Lackierzentrum Frosch Touristik GmbH (FTI) F.X. Rauch GmbH & Co. KG Gasteig München GmbH Hageda-Stumpf GmbH & Co. KG IKEA München-Brunnthal J. Gotteswinter GmbH Keller & Kalmbach GmbH Kreisjugendring, Jugendkulturwerkstatt Soundcafé Kreisjugendring, Jugendtreff Neuaubing Kreisjugendring, Zeugnerhof - Kinder- und Jugendtreff Berg am Laim Landeshauptstadt München, Friedhofverwaltung, Ostfriedhof Ludwig-Maximilians-Universität München, Standort Oettingenstraße 67 Novotel München Messe Schwarzer GmbH Stadtwerke München GmbH, Hallenbad Giesing-Harlaching Staufer Textilpflege GmbH SwissLife The Westin Grand München Arabellapark-Hotel (vormals: ArabellaSheraton Grand Hotel München) Versicherungskammer Bayern 36

37 Liste der ausgezeichneten Münchner ÖKOPROFIT-Klubbetriebe des Jahrgangs 2007/2008 Liste der ausgezeichneten Münchner ÖKOPROFIT-Klubbetriebe des Jahrgangs 2007/2008 Andreae-Noris Zahn AG Bäckerei Konditorei Brücklmaier GmbH Baugesellschaft München-Land GmbH BayWa AG Bezirk Oberbayern, Bezirksverwaltung BMW M GmbH Flughafen München GmbH Hans-Weinberger-Akademie der Arbeiterwohlfahrt e.v. Hochschule München, Standort Dachauer Straße 98b Hochschule München, Standort Lothstraße 34 HypoVereinsbank Kreisjugendring München-Stadt Kursana Domizil Pullach Haus Georg Leistner Hans GmbH Süddeutsche Metallspritzwerkstätten Ludwig-Maximilians-Universität München, Standort Theresienstraße Ludwig Riedmair GmbH Max Rischart s Backhaus KG, Standort Buttermelcherstraße 16 Max Rischart s Backhaus KG, Standort Marienplatz 18 Öko-Bäckerei-Konditorei Mauerer GmbH Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG Schleicher Fahrzeugteile GmbH & Co.KG Sparda-Bank München eg Städtisches Klinikum München GmbH, Klinik Thalkirchner Straße Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Bogenhausen Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Harlaching Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Schwabing Stiftung Versorgungsanstalt für ehemalige Schülerinnen der Landesblindenanstalt, Heim für blinde Frauen Vereinsbank Victoria Bauspar AG Zerzog GmbH & Co. KG 37

38 Liste der Konferenzteilnehmer Liste der Konferenzteilnehmer Titel Vorname Nachname Institution Jens Albert Ludwig-Maximilians-Universität München Jo Arnecke Kreisjugendring München-Stadt, Zeugnerhof Ahmet Babacan Landeshauptstadt München, Friedhofverwaltung Paul Babic Stadtwerke München GmbH B. Bahrami F.X. Rauch GmbH & Co. KG Dieter Baier Ludwig-Maximilians-Universität München Falk Bartels The NewGen Hotels AG, Novotel München Messe Barth Deutsches Patent- und Markenamt Wenzel Bauer B + K Gesellschaft für umweltgerechtes Bauen mbh Andreas Bauer HypoVereinsbank Martina Beauchamp Gasteig München GmbH Ralf Bendel Stadt Augsburg, Umweltamt, Abteilung Klimaschutz Angela Benne Klinik Augustinum München Heidi Bergmann F.X. Rauch GmbH & Co. KG Hermann Bernhard Hochschule München Silvia Bianco Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Schwabing Bieker Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Harlaching Henryk Bilski Janine Bogosyan ECKware AG, Kulturfabrik Helga Bräutigam Zerzog GmbH & Co. KG Georg Brücklmaier Bäckerei Brücklmaier Silvia Brücklmaier Bäckerei Brücklmaier Britta Coy Green City e.v. Monika Danneil LH München, Kommunalreferat, Abfallwirtschaftsbetrieb München Peter Dauer SwissLife Karin Dawid Dr. Hartmut Dedert Gasteig München GmbH Irina Detlefsen HypoVereinsbank Doris Di Sancarlo Kreisjugendring München-Stadt Erwin Dopp BMW M GmbH Nathalie Dorenberg Kreisjugendring München-Stadt, Jugendkulturwerkstatt Soundcafé Petra Dörrbecker Bezirk Oberbayern, Bezirksverwaltung Tanja Dukic FTI - Frosch Touristik GmbH Peter Eberenz Deutsches Patent- und Markenamt Tilo Eberlein ECKware AG, Kulturfabrik Gertraud Felber Städtisches Klinikum München GmbH, Klinik Thalkirchner Straße Dirk Fischer Arqum GmbH Florian Fischer proxenos GmbH Hermann Frey Kreisjugendring München-Stadt Dorit Friebe The Westin Grand München Arabellapark-Hotel Otto Fritscher Süddeutsche Zeitung Rudolf Fuchs LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt, UW 2 Marco Fuster Arqum GmbH 38

39 Liste der Konferenzteilnehmer Liste der Konferenzteilnehmer Karina Garten Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Evelin Gerson Flughafen München GmbH Professor Karl Getsberger Dr. Birgit Geyer Amt für Immissionsschutz und Betriebe, Hamburg Martin Glöckner Green City e.v. Ralf Golanowsky AGW Beratung GmbH, Minden Karl-Heinz Grehl Hochschule München Herbert Gröber Schleicher Fahrzeugteile GmbH & Co. KG Dr. Dieter Großmann Ökopol GmbH, Hamburg Rainer Guse AKTIVSENIOREN BAYERN e.v. Daniel Hagl Öko-Bäckerei-Konditorei Mauerer GmbH Lars Hansen Europäisches Patentamt Kerstin Hase Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Ursula Häufle Ludwig-Maximilians-Universität München Hans Peter Heidebach LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich I Christian Heinrichs Arqum GmbH Dr. Carola Heiß Blomberger Karosserie- & Lackierzentrum Professor Dr. Martina Heller LH München, Kommunalreferat, Abfallwirtschaftsbetrieb München Jan Heringa The NewGen Hotels AG, Novotel München Messe Stephanie Hesse-Braun Arqum GmbH Christa Himmelhuber Kreisjugendring München-Stadt, Zeugnerhof Heinz- Jochem Hirschbrunn Bayerischer Rundfunk Kai-Uwe Hoff Alcoa Fastening Systems Frank Hohner Stadtwerke München GmbH Hermann Holzhammer SwissLife Christoph Holzner Cleaner Production Center Austria, Graz Peter Höppe Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG Florian Hördegen ADAC Südbayern Roland Hösl LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich I Herbert Huber LH München, Friedhofverwaltung Landrat Georg Huber Landratsamt Mühldorf a. Inn Petra Husemann-Roew Nachhaltigkeits Projekt Management Klaus Illigmann LH München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, HA I Ervin Jahic Staufer Textilpflege GmbH Stefanie Jenke Gasteig München GmbH Hans-Peter Jerschke TNT Express GmbH Rita Kampe Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Schwabing Dr. Franz Kerler IHK für München und Oberbayern Boris Kern Deutsches Patent- und Markenamt Dr. Elke Kinzel Schwarzer GmbH Manfred Klaus Gasteig München GmbH Anne-Marie Klingler Studentenwerk München Kreisrat Dr. Erwin Knapek Landkreis München 39

40 Liste der Konferenzteilnehmer Liste der Konferenzteilnehmer Elisabeth Kolossa B + K Gesellschaft für umweltgerechtes Bauen mbh Herbert Köpnick Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Sait Köse Kreisjugendring, Jugendtreff Neuaubing Nicolas Korenika Tarpa Naturprodukte aus Ungarn Viktor Korenika Marco Kruska AGW Beratung GmbH, Minden Christine Kugler Stadtwerke München GmbH Dr. Kurz BMW M GmbH Renate Landmann BayWa AG Günther Langer LH München, Komunalreferat, Abteilung- GL4 Gianfranco Lazzarin SOGESCA Gerhard Leindl Alkor GmbH Kunststoffe Karl Leistner Leistner Hans GmbH Süddeutsche Metallspritzwerkstätten Norbert Limberg KHS Corpoplast GmbH, Hamburg Kurt Lintl Städtisches Klinikum München GmbH, Klinik Thalkirchner Straße Peter Lippert LH München, Friedhofverwaltung Joachim Lorenz LH München, Referent für Gesundheit und Umwelt Stadtrat Andreas Lotte Landeshauptstadt München Heiko Lübs Arqum GmbH Klaus-Dieter Lucht AKTIVSENIOREN BAYERN e.v. Lara Lütke-Spatz Herbert Luy Bayerische Ingenieurekammer-Bau Claudia Markowitsch FTI - Frosch Touristik GmbH Christian Matros Landeshauptstadt München Mandy Matusch Randstad Deutschland Rolf Meckes Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Harlaching Nils Mecklenburg proxenos GmbH Lothar Meckling Kreis Minden-Lübbecke, Minden Tim Meyer Gehrlicher Solar AG Jürgen Meyer Landeshauptstadt München, Friedhofverwaltung Philipp Mihajlovic B.A.U.M. Consult GmbH Hamm Dusan Miletic Landeshauptstadt München, Friedhofverwaltung Wolfgang Moosburg Max Rischart s Backhaus KG Ulfried Müller LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich I Jens-Uwe Müller Staufer Textilpflege GmbH Peter Müller SwissLife Harald Müller TNT Express GmbH Gerhard Müller-Rischart Max Rischart s Backhaus KG Murr IMET GmbH - Innovative Management- und Energie-Technologien Stadträtin Sabine Nallinger Landeshauptstadt München Roswitha Nitschke Deutsches Patent- und Markenamt Hagen Nitzsche Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, ARGE 21 Umwelt Rainer Obermeier Hans-Weinberger-Akademie Christa Olbrich LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich I Bettina Opitz Bayernenergie e.v. / NEMU 40

41 Liste der Konferenzteilnehmer Liste der Konferenzteilnehmer Bernhard Ott Sopro Bauchemie GmbH Johann Patsch LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt, UW 12 Matthias Patzelt BayernLB Bernhard Peltner BMW M GmbH Silke Pesik LH München, Kommunalreferat Jörn Peter Arqum GmbH Herbert Petsch Hochschule München Rudolf Pohlmann Unternehmensberatung Kriemhild Pöllath-Schwarz LH München, Friedhofverwaltung Karen Poppinga Arqum GmbH Ulrike Pott Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Günter Puzik Handwerkskammer für München und Oberbayern Stefan Rauch F.X. Rauch GmbH & Co. KG Franz Reicherzer Bezirk Oberbayern, Bezirksverwaltung Werner Reuter Evang.-Luth. Dekanatsbezirk München Petra Ritson LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt Barbara Roos Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW Thilo Rost Feinpappenwerk Gebr. Schuster GmbH & Co. KG Rothmeir Marc Rühle Max Rischart s Backhaus KG Stadtrat Klaus Peter Rupp Stadtrat, Klinikum Bogenhausen Ines Ruppel Vereinsbank Victoria Bauspar AG Dr. Raymond Saller LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich I Nicolas Salz NOWEDA Arzneimittel AG Roland Sauer Öko-Bäckerei-Konditorei Mauerer GmbH Angelo Scelsi Europäisches Patentamt Rüdiger Schaar Daniela Schaufuß LH München, Baureferat, HA Ingenieurbau Michael Scheyerl Max Rischart s Backhaus KG Norbert Schiekl OKS Spezialschmierstoffe GmbH Adalbert Schilcher BayWa AG Stefan Schleicher Schleicher Fahrzeugteile GmbH & Co. KG Helmut Schleicher Versicherungskammer Bayern Wolfgang Schlögl J. Gotteswinter Josef Schmederer Bayerisches Landesamt für Umwelt Helmut Schmidt LH München, Kommunalreferat, Abfallwirtschaftsbetrieb München Walter Schober Redbüro Waltraud Schramm LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt, UW-13 Arnold Schuler A.K. Schuler Integrierte Managementsysteme Jürgen Schulz Hochschule München Birgit Schuon Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Schwabing Sonja Schussmüller Landratsamt Mühldorf a. Inn Andreas Seidel Kreisjugendring München-Stadt, Jugendkulturwerkstatt Soundcafé Alexandra Seidel LH München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, GL 41

42 Liste der Konferenzteilnehmer Liste der Konferenzteilnehmer Oberbürgermeister Herta Seimen-Sperlich SWM Versorgungs GmbH Holger Siegmund MOVE Services GmbH Daniela Skoda Arqum GmbH Helmut Soltmann Max Wieland Prüfelemente Martin Sommer Vereinsbank Victoria Bauspar AG Markus Steiner Schleicher Fahrzeugteile GmbH & Co. KG Ursula Steindl Arnold Steinhardt BayWa AG Helmut Stelzig Andreae-Noris Zahn AG Roland Stöckert MAN Nutzfahrzeuge AG Frieder Stör Arqum GmbH Streitender Stiftung Versorgungsanstalt für ehemalige Schülerinnen der Landesblindenanstalt, Heim für blinde Frauen Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Harlaching Holger Stürmer Landeshauptstadt Düsseldorf, Umweltamt Christiane Thömmes Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft Christian Ude Landeshauptstadt München Brigitte v. Welser Gasteig München GmbH Paul Vorsatz Sparda-Bank München eg Claus Wagini Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Bogenhausen Udo Wagner Landeshauptstadt München Matthias Wanjelik The NewGen Hotels AG, Novotel München Messe Ralf Wegener The NewGen Hotels AG, Novotel München Messe Dr. Günter Wegrampf LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt, UW Ralf Weidemann Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Bogenhausen Reinhold Weise The Westin Grand München Arabellapark-Hotel Peter Wendt Kursana Care GmbH Domizil Pullach Haus Georg Doris Werthmüller Bezirksausschuss 9 Evelyne Wickop Landeshauptstadt Wiesbaden, Umweltamt Jörg Widemann BayernLB LH München, Referent für Arbeit und Wirtschaft Dagmar Wild Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH Rudolf Wimmer Landeshauptstadt München, Friedhofverwaltung Armin Wittmann Stadtwerke München GmbH Martin Wohlmuth Arqum GmbH Thomas Wolf Arnold & Richter Cine Technik GmbH Karl-Heinz Worthmann LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt, UW-1 Anke Würfel Max Rischart s Backhaus KG Zacherl Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Harlaching Reinhard Zenau Münchner Tierpark Hellabrunn Stefan Ziegler The Westin Grand München Arabellapark-Hotel Wolfgang Ziegltrum Wilhelm Zinoni SSH-Jung Harald Zwander Ing. Büro PGA Stiftung Versorgungsanstalt für ehemalige Schülerinnen der Landesblindenanstalt, Heim für blinde Frauen 42

43 Impressum Herausgeber Landeshauptstadt München Referat für Arbeit und Wirtschaft Herzog-Wilhelm-Straße München verantwortlich: Ulfried Müller Telefon: 089 / Fax: 089 / Referat für Gesundheit und Umwelt Bayerstraße 28a München verantwortlich: Petra Ritson Telefon: 089 / Fax: 089 / Konzeption und Redaktion Ulfried Müller Bilder von der Konferenz Hans Seidenabel Bilder von den Betrieben Die ÖKOPROFIT-Betriebe Gestaltung Fa-Ro Marketing GmbH, München Druck Weber Offset GmbH, München Papier Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100% Altpapier

44

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