Oha. Gott hat es erfunden. Deshalb:
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- Calvin Blau
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1 Morgen ist Nationalfeiertag. Das ist einer der wenigen Feiertage, die keinen christlichen Bezug haben. Was heisst jetzt das für uns Christen? Feiern wir auch - oder ist es einfach ein freier Tag, so wie die christlichen Feiertage für viele andere Menschen? Was genau feiern wir morgen eigentlich? Rütlischwur und Bundesbrief von 1291! Wir feiern die Gründung und das Bestehen der Schweiz. Existiert seit 1891 (600-Jahr Feier der Schweiz). Freier Tag seit Einziger gesamtschweizerischer Feiertag. Aber Feiertag ohne christlichen Hintergrund sollen wir Christen den Staat überhaupt feiern? Warum gibt es so etwas Merkwürdiges wie den Staat überhaupt? Schauen wir dazu mal in die Bibel, denn die gibt ja auf alles eine Antwort. Eine der wichtigsten Bibelstellen zum Verhältnis zwischen Gläubigen und dem Staat ist Römer 13,1-7 1
2 Oha. Gott hat es erfunden. Deshalb: 3
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6 Wer hat es also erfunden? Das war Gott persönlich. Warum denn das? Wie kommt Gott auf so eine Idee? Für die Antwort müssen wir wortwörtlich bei Adam und Eva anfangen. Am Anfang brauchte es den Staat nicht. Nach dem Sündenfall änderte sich das aber. Was sind die Folgen des Sündenfalls. Schauen wir nochmals in den Römerbrief. 7
7 Hier spricht der Apostel Paulus persönlich. Für mich selbst gilt das genauso. Wie ist es mit euch? Kennt das jemand nicht? Wer das nicht kennt, muss eigentlich Jesus persönlich sein. Einige Verse später schreibt Paulus: 8
8 Natürlich spricht Paulus in Vers 25 den Opfertod Jesu am Kreuz an. Dadurch sind wir erlöst und dürfen die Ewigkeit mit Gott verbringen. Aber auch für unsere Zeit hier auf der Erde hat Gott eine Lösung bereit. Und ein wichtiger Teil dieser Lösung ist der Staat. Weil wir Menschen auch wir Christen wegen der Sünde in uns immer Böses tun, braucht es den Staat, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Der Theologe Karl Barth bezeichnete den Staat als ein Instrument der göttlichen Gnade, das der menschlichen Sünde entgegenwirkt. 9
9 Gott hat also den Staat erfunden als Ordnungsmacht zum Schutz des Menschen vor sich selbst. Er soll verhindern, dass wir uns getrieben durch die Sünde in uns gegenseitig vernichten. Der Staat soll uns so den Rücken freihalten, damit wir was tun können? Damit wir unseren eigenen Auftrag erfüllen können, nämlich die Verkündigung des Evangeliums. Den Auftrag, den Jesus persönlich uns nach seiner Auferstehung gegeben hat. Das sehen wir auch klar aus dem 1. Timotheusbrief. 10
10 Wir sollen also beten. Eigentlich für alle, aber ganz besonders für die Regierenden und sonstigen Menschen mit hoher Stellung. Und zwar sollen wir für sie beten, damit wir ungestört unseren eigenen göttlichen Auftrag erfüllen können. Der Staat soll also seinen Auftrag erfüllen für Ruhe und Ordnung sorgen und uns damit den Rücken freihalten, damit wir den Missonsauftrag erfüllen können. Das ist die göttliche Idee. 11
11 Aber wie ist das, wenn der Staat diesen Auftrag nicht erfüllt? Was, wenn er die Menschen sogar unterdrückt, wie hier im Film Charlie Chaplin als Der grosse Diktator? Der Staat kann schlimm handeln, nicht nur im Film, sondern auch in Realität (Beispiele). Karl Barth schrieb den erwähnten Text (Staat als ein Instrument der göttlichen Gnade, das der menschlichen Sünde entgegenwirkt) im Jahr 1946 als der Naziterror noch in frischer Erinnerung war. Paulus schrieb den Römerbrief, als Kaiser Nero herrschte. Röm 13 gilt nicht nur für Rechtsstaaten. Sogar Diktaturen handeln in der Gewalt, die Gott ihnen gegeben hat. Christen sollen sich also auch solchen Staaten unterordnen. Was aber ist zu tun, wenn der Staat von uns verlangt, entgegen den göttlichen Geboten zu handeln? 12
12 Wenn wir wirklich nur noch die Wahl zwischen dem staatlichen Befehl und den Geboten Gottes haben, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, dann sollen wir Gott gehorchen und nicht den Menschen. Das war z.b. der Fall, als der Hohe Rat den Aposteln verbot, im Namen Jesu zu lehren. Darauf erwiderten Petrus und die anderen Apostel... Einige Jahrzehnte später weigerten sich die Christen unter Berufung darauf, den römischen Kaiser als Gott anzubeten. Sie nahmen lieber die Konsequenz des grausamen Todes in Kauf. Gerade in Zeiten der Verfolgung mussten und müssen sich Christen immer wieder darauf berufen. 13
13 Wäre es denn nicht einfacher, wenn der Staat vollständig christlich wäre und auch so handeln und die Bibel durchsetzen würde? Sollen wir darauf hinwirken, dass das so wird? Auf den ersten Blick könnte das für uns tatsächlich einfacher sein. Es hätte aber schlimme Folgen. Wir können andere Menschen nicht mit Gewalt zu Christen machen. Das geht nicht. Trotzdem wurde es in der Geschichte immer wieder versucht. Man hat Menschen Gewalt angedroht, wenn sie sich nicht zum Christentum bekehren und sich taufen lassen. Wer so Christ wird, glaubt nicht an die Bibel und sicher nicht an die Gnade Gottes. Der Missionsbefehl darf nicht mit staatlicher (oder anderer) Gewalt ausgeführt werden, sondern mit der Bibel, mit unserem Verhalten, mit Liebe. Der Staat hingegen soll sich da raushalten, er muss religiös neutral sein. Exkurs: Dürfen sich Christen eigentlich selbst in staatliche Ämter wählen lassen? Ja, 14
14 klar (sonst hätte ich ein Problem). Dann aber Achtung darauf, dass wir wissen, in welcher Rolle wir agieren. Natürlich sollen wir auch in einem staatlichen Amt Werte vertreten, die biblischen Grundprinzipien entsprechen, wie Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Menschlichkeit usw. Aber sonst müssen wir uns in einem solchen Amt auch religiös neutral verhalten. Das entspricht dem Willen Gottes. Und Achtung auf die Sprache biblische Sprache wird von Nichtchristen nicht verstanden (Witz Pastoren mit Schild). Gehen wir noch zu einem sehr aktuellen Problem über. 14
15 Gerade jetzt strömen ungeahnte Zahlen von Menschen aus dem Osten zu uns. Sie mussten aus ihren Ländern fliehen und suchen bei uns Hilfe. Viele davon sind nicht Christen sondern gehören anderen Religionen an. Wie sollen wir Christen nun mit ihnen umgehen? Sollen wir ihnen sagen, hier herrscht das Christentum, ihr müsst zuerst euren Glauben fallenlassen und euch bekehren, sonst helfen wir euch nicht? Oder sollen wir ihnen einfach einmal Liebe zeigen, ihnen helfen und beistehen und ihnen so zeigen, was christliche Nächstenliebe bedeutet? Ja, manche mögen uns vielleicht ausnützen. Aber in der Pfimi dürfen wir erleben, welche Früchte es zeigt, wenn wir den zweiten Weg wählen. Diese Menschen fangen an, sich für den christlichen Gott zu interessieren. Echte Bekehrungen finden statt. Der Himmel jubelt. Das würde nie geschehen, wenn wir ihnen das Christentum aufzwingen würden. Damit ihr mich nicht falsch versteht: Aus der Sicht des Staates heisst religiöse Neutralität nicht, tatenlos zusehen zu müssen, wie der IS oder andere Organisationen Terror betreiben, was zur Zeit leider sehr aktiv geschieht. Hier gilt es, die Ordnung aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Wer die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet, muss in die Schranken gewiesen werden seien es Christen, Muslime oder was auch immer. Das ist aber die Aufgabe des Staates, nicht unsere. 15
16 Ein sog. christlicher Staat könnte die Aufgabe, die ihm die Bibel zugedacht hat, aber gar nicht erfüllen. Gott hat dem Staat die Aufgabe gegeben, für Ordnung zu sorgen. Dafür muss er religiös neutral sein. Demgegenüber ist es die Aufgabe der Kirchen - unsere Aufgabe die Bibel zu verkünden und Seelen zu gewinnen. Also machen wir das auch! 15
17 Wie ist es nun in der Schweiz? Es ist noch nicht so lange her, da hat sich die Schweiz alles andere als religiös neutral verhalten. Freikirchen und fehlende Religionsfreiheit im 19. Jh.: Zwangstaufen in St.Laurenzen- Kirche. Kantone mit Eheschliessung nur durch Pfarrer der anerkannten Kirchen. Gleichzeitig Konkubinatsverbot und uneheliche Kinder wegnehmen. Heute hat sich das geändert. Staatskirchen i.e.s. gibt es in keinem Kanton mehr. Alle Religionsgemeinschaften können uneingeschränkt verkündigen und ihren Auftrag erfüllen. Auch wenn es noch Verbesserungspotenzial gäbe, kann die Situation heute als sehr gut bezeichnet werden. Aber Achtung: In einzelnen Kantonen (v.a. im Westen) gibt es Tendenzen, das wieder einzuschränken, hin zu einer neuen Staatsreligion: Atheismus. Hier müssen wir schon wachsam bleiben und sicherstellen, dass die Religionsfreiheit weiter gilt, denn sie ist gerade für uns Freikirchen sehr wichtig. Sonst könnte der Moment kommen, indem uns der Staat wieder verbietet, unsere Aufgabe zu erfüllen. 16
18 Insgesamt dürfen wir aber sagen, dass wir in einem Land leben, das den Auftrag der Bibel erfüllt: Unser Staat sorgt für Ruhe, Ordnung und Sicherheit und hält sich sonst weitgehend aus den kirchlichen und religiösen Bereichen heraus. Er ist ein Rechtsstaat mit Demokratie und Religionsfreiheit, der uns erlaubt, unseren biblischen Auftrag zu erfüllen. Wir dürfen glücklich sein, hier leben zu dürfen. 16
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