UNSER LEITBILD Der Wald Für die Bürger In allen Regionen Die Nachhaltigkeit

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1 Stark für den Wald Geschäftsbericht 2014 / 2015 A

2 B C Waldschutz Einheit Waldbrände im Gesamtwald (ohne Bundeswald) 7 Anzahl Waldbrandfläche Gesamtwald (ohne Bundeswald) 7 ha 2,19 4,12 Waldzustandserhebung: % Anteil deutlich geschädigter Bäume (Schadstufe 2 4) 8 Kiefer 10,9 11,2 Schäden durch Mäuse (Gesamtwald MV) 7 ha 17,8 502,1 7) Quelle: Waldschutzmeldewesen 8) Quelle: Waldzustandsbericht 2015 Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik Exkursionen und Waldführungen mit Erwachsenen / Familien Exkursionen und Waldführungen mit Kindern / Schulklassen Personen Technik Harvester Anzahl 9 9 Forwarder Anzahl Traktoren Anzahl Rückpferde Anzahl 8 9 Personal Forstwirte Anzahl Beschäftigte des verwaltungs- und ingeniertechnischen Dienstes UNSER LEITBILD Der Wald in Mecklenburg-Vorpommern sichert uns und zukünftigen Generationen Eiche 31,5 21,1 wesentliche Lebensgrundlagen. Um seinen natürlichen Reichtum und die vielfältigen Buche 13,5 9,0 Waldfunktionen für alle Menschen im Land zu erhalten, machen wir uns stark. Für die Bürger, für Waldbesitzer und Kunden sind wir vor Ort erster Ansprechpartner. Fragen rund um Wald und Forstwirtschaft beantworten wir freundlich und kompetent. In forstlicher Tradition sind wir vor allem dem Gemeinwohl verpflichtet. Wir laden Personen alle ein, besonders Kinder und Jugendliche, den Wald zu erleben, ihn kennen und schätzen zu lernen. Anzahl Angebote In allen der zwei Regionen Jugend waldheime sind wir als leistungsstarke Besucher Einheitsforstverwaltung aktiv. In Forstämtern und Revieren bewahren wir den Wald, gestalten ihn für die Menschen erlebbar und bewirtschaften ihn rentabel. Wir legen Wert auf Qualität, Zusammenarbeit und fairen Dialog untereinander und mit unseren Partnern. Die Nachhaltigkeit ist seit 300 Jahren unsere Verhaltensnorm für den Umgang mit dem Wald. Wir fördern die Nutzung des umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoffes Holz und stehen dabei für eine naturnahe, artengerechte zum Bewirtschaftung zum des Waldes ein. Nachhaltige Forstwirtschaft ist ein Generationenvertrag! Anzahl Referendare Anzahl 6 4 Anwärter Anzahl 6 8 Forstwirtauszubildende Anzahl Gesamt Anzahl Stark für den Wald Geschäftsbericht 2014 / 2015

3 E F Tabelle 1 Statistisches zum Wald der Landesforst MV Einheit Einheit Einheit Gesamtwaldfläche und Baumartenverteilung Gesamtwaldfläche 1 ha Waldfläche Landesforst MV ha Waldschutz Waldschutz Waldbrände Waldbrände im Gesamtwald im Gesamtwald (ohne Bundeswald) (ohne Bundeswald) 7 Anzahl Anzahl Waldbrandfläche Waldbrandfläche Gesamtwald Gesamtwald (ohne Bundeswald) (ohne Bundeswald) 7 ha ha 2,19 2,19 4,12 4,12 Baumartenverteilung Oberstand % Kiefer 45 sonst. Nadelholz 15 Eiche 9 Waldzustandserhebung: % % Anteil deutlich Anteil deutlich geschädigter geschädigter Bäume Bäume (Schadstufe (Schadstufe 2 4) 8 2 4) 8 Kiefer Kiefer 10,9 10,9 11,2 11,2 Eiche Eiche 31,5 31,5 21,1 21,1 Buche Buche 13,5 13,5 9,0 9,0 Buche 16 sonst. Laubholz 15 Schäden Schäden durch Mäuse durch Mäuse (Gesamtwald (Gesamtwald MV) 7 MV) 7 ha ha 17,8 17,8 502,1 502,1 7) 7) 8) 8) Quelle: Quelle: Waldschutzmeldewesen Quelle: Quelle: Waldzustandsbericht ) Quelle: Waldverzeichnis der Landesforst MV und DSW 2 Holzvermarktung der Landesforst MV 2 Verkauf (IST) fm davon Brennholz fm davon Energieholz fm Durchschnittspreis (Gesamt mit Energieholz) / fm 53,50 51,84 2) Quelle: Warenwirtschaftssystem Abies 8 Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik und Waldpädagogik Exkursionen Exkursionen und Waldführungen und Waldführungen mit mit Erwachsenen Erwachsenen / Familien / Familien Exkursionen Exkursionen und Waldführungen und Waldführungen mit mit Kindern Kindern / Schulklassen / Schulklassen Angebote Angebote der zwei der Jugend zwei Jugend waldheime waldheime Technik Technik Personen Personen Personen Personen Anzahl Anzahl Besucher Besucher Naturale Leistungen der Landesforst MV 3 Jungwuchspflege ha Läuterung ha Kunstverjüngungsfläche ha davon Walderneuerung ha eingeleitete Naturverjüngung ha ökologischer Unterbau ha Erstaufforstung (inkl. Sukzession) ha ) Quellen: DSW, SAP Beratung / Betreuung und Forstliche Förderung Anzahl privater Waldbesitzer in MV 4 Personen Anzahl der Beratungsgespräche 5, 6 Personen Fläche ständige Betreuung 5, 6 ha Anzahl ständig betreuter Waldbesitzer 5 Personen Ausgezahlte Fördermittel 5, Bearbeitete Förderanträge (ohne Erstaufforstungsprämie) 5 Personen ) Quelle: Waldverzeichnis der Landesforst MV 5) Quelle: Datenspeicher Statistik 6) Quelle: Leistungsberichte Harvester Harvester Anzahl Anzahl Forwarder Forwarder Anzahl Anzahl Traktoren Traktoren Anzahl Anzahl Rückpferde Rückpferde Anzahl Anzahl Personal Personal zum zum zum zum Forstwirte Forstwirte Anzahl Anzahl Beschäftigte Beschäftigte des verwaltungs- des verwaltungs- und und ingeniertechnischen Dienstes Dienstes Anzahl Anzahl Referendare Referendare Anzahl Anzahl Anwärter Anwärter Anzahl Anzahl Forstwirtauszubildende Anzahl Anzahl Gesamt Gesamt Anzahl Anzahl Stark für den Wald Geschäftsbericht 2014 / 2015

4 2 Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Kalender 2014 / Vorwort 6 1 Zukunft Nachwuchsgewinnung und Personalentwicklung Die Landesforst MV als attraktiver Arbeitgeber Ausbildung zum / r Forstwirt / in Forstinspektoranwärter / in Forstreferendar / in Werdegangmodelle Waldarbeiterkonzept 28 2 Gegenwart Verbeamtung Betriebliches Gesundheitsmanagement Arbeits- und Gesundheitsschutz Weiterbildung zu Pflanzverfahren und zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln Waldumweltdienstleistungen der Landesforst MV Neubau der Revierförsterei Jülchendorf 53 3 Alltag Alltag im Betriebsteil Schwerin Alltag im Forstamt Alltag im Revier 80 4 Ergebnisse 82 Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Anhang zum Jahres abschluss Lagebericht Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Anhang zum Jahres abschluss 2015 Lagebericht Adressverzeichnis 126 Impressum Automatische Waldbrandüberwachung Landesforst MV Energie GmbH Bundeswaldinventur III Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit Alltag in der Zentrale 68

5 4 Kalender 2014 / Quartal Kalender 2014 Wertholzversteigerung Auftaktveranstaltung für die Dauerwaldreviere Projekt»baumstark«des Betrieblichen Gesundheitsmanagements im Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen und Informations - systeme in Schwerin und in vier Forstämtern Einführung der zentralen Waldbrandüberwachungsstelle mit Sitz im Forstamt Mirow 2. Quartal Auftakt der Waldolympiaden im FoA Jasnitz Erste Aufsichtsratssitzung der»landesforst MV Energie GmbH«Ernennung von vier Forstreferendaren Kooperationsprojekt: Aktion»Wildes Kochen«im Gymnasium Carolinum, Neustrelitz 3. Quartal Inbetriebnahme des»forstnetzes«im Revier Gülitz: Schnellere Datengeschwindigkeit in den Forstrevieren Erstmalige feierliche Ernennung von Beamtinnen und Beamten innerhalb der Landesforst MV im Beisein des Staatssekretärs Dr. Sanftleben Zeugnisübergabe an Forstwirtauszubildende Waldtag MV im Forstamt Friedrichsmoor Eröffnung des Walderlebnispfades in Ivenack (zusammen mit Jost Reinhold) 4. Quartal Veröffentlichung BWI³ Daten MV durch LU (Landes pressekonferenz) Holzmarktkolloquium in Plau am See Verwaltungsratsbeschluss des Waldarbeiterkonzeptes II Beginn der Geschäftsprozessoptimierung (GPO) für den über - tragenen Wirkungskreis Im Advent: Waldweihnachtsmärkte auf den Forsthöfen und Angebote zum Weihnachtsbäume selber schlagen 1. Quartal Wertholzversteigerung Maserknollen Grüne Woche in Berlin: Beteiligung am Gemeinschaftsstand mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat Erfolgreiche Beteiligung an der Nadelholzversteigerung Oerrel (Niedersachsen) 2. Quartal Prüfungen zu zertifizierten Waldpädagogen Einweihung des Waldklassenzimmers Neuendorf im Forstamt Neubrandenburg Auftaktworkshop der Geschäftsprozessoptimierung Aviotechnische Bekämpfung der Eichenfrühjahrsfraßgesellschaft Führungskräfteexkursion nach Thüringen Abschlussveranstaltung der Waldolympiade des Jahres 2015 im Forstamt Gädebehn Projekt»baumstark«des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Zentrale in Malchin und in vier Forstämtern 3. Quartal Landespressekonferenz Umzug des Forstamtes Ludwigslust nach Grabow ins Schützenhaus und Umbenennung in»forstamt Grabow«Beteiligung an der MeLA in Mühlengeez mit Besucherrekord Waldtag MV im Forstamt Friedrichsmoor 4. Quartal 2015 Im Advent: Waldweihnachtsmärkte auf den Forsthöfen und Angebote zum Weihnachtsbäume selbst schlagen Workshop zur Einführung der Führungsgrundsätze mit Führungs - kräften der Landesforst MV

6 6 Grußwort 7 Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser,»Wald schafft Zukunft«so lautet der Leitspruch der Landesforst MV. In ihm vereint sich der Auftrag, als Einheitsforstverwaltung die wertvolle Ressource Wald für künftige Generationen naturnah zu bewirtschaften. Da bei fassen wir den Begriff Bewirtschaftung weiter als es nur die Holznutzung vermuten lässt. Der Wald ist Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Diese gilt es zu erhalten. Der Wald ist außerdem Erholungsort. Diesen gilt es zu gestalten. Und der Wald hält unzählige weitere Leistungen bereit, die in all ihrer Vielfalt einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft jetziger und künf ti ger Generationen leisten. Dabei steht die Forstwirtschaft großen Herausforderungen gegenüber: die prognostizierten Veränderungen durch den Klimawandel können erheb liche Auswirkungen auf die Vitalität und Leistungsfähigkeit unserer Wäl der haben. Umso bedeutender sind Maßnahmen, die den Wald schon jetzt darauf vorbereiten. Der Umbau der Wälder in stabile, mehrschichtige Mischbestände kann hier zum Beispiel ein wichtiges Instrument sein. Aber auch Versuchsanbauten mit neuen Baumarten können die Optionenviel falt vergrößern und so das Schadensrisiko verringern. Der steigende Flächenbedarf durch Wohnungs- und Straßenbau erfordert ebenfalls ein konsequentes Entgegenwirken. So konnten zum Beispiel im Rahmen von Er satzund Ausgleichsmaßnahmen für den Neubau der Bundes autobahn BAB 14 mehrere hundert Hektar Wald aufgeforstet werden. Trotz o. g. unvermeidbarer Waldumwandlungen konnte so erreicht werden, dass sich die Waldfläche in Mecklenburg- Vorpommern nicht verringert hat. Die Landesforst MV ist gut aufgestellt. Mit den Fachbereichen»Forstpoli - tik«und»waldbehandlung, Vermarktung«sowie»Betriebssteuerung, Finan - zen«, der Stabstelle»Öffentlichkeitsarbeit«und dem Betriebsteil Fors t - planung, Versuchswesen und Informationssysteme wird ein breites forstliches Fachwissen gebündelt. Die Servicebereiche»Organisation, Personal, Innerer Dienst, Aus-, Fort- und Weiterbildung«sowie»Recht«sorgen für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb. Im Mittelpunkt der Landesforst MV stehen jedoch die 29 Forstämter, die flächendeckend die forstbehördlichen und betrieblichen Aufgaben vor Ort übernehmen. Im engen Kontakt zu Waldbesitzern und der örtlichen Bevölkerung sind sie der erste Ansprechpartner in allen Themen rund um Wald und Forstwirtschaft. Aber nicht nur dies. Ihre tägliche Arbeit ist das Rückgrat für einen leistungs - starken Forstbetrieb. Die wirtschaftliche Situation der Landesforst MV stellte sich in den Jah ren 2014 und 2015 aufgrund anhaltend stabiler Holzpreise positiv dar. Durch eine kostenbewusste Wirtschaftsführung, die Integration des privaten Dienstleistungssektors in den Wirtschaftsbetrieb und Produktdiversifizierung im Bereich der neuen Geschäftsfelder konnten in beiden Jahren Überschüsse erzielt werden. Diese wurden überwiegend zur Risikovorsorge in die Rücklage überführt. Um auch für die Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein zu können, muss es der Landesforst MV gelingen, neben Rohholz auch andere Produkte und Leistungen in erheblichem Umfang vermarkten zu können. Unsere Erwartungen im Bereich der erneuerbaren Energien werden sich nach heutigen Erkenntnissen leider nur zu einem geringen Teil erfüllen. Hier gilt es nach Alternativen zu suchen. Die Landesforst MV ist hinsichtlich Umsatz und Personalbestand eines der größten öffentliche Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die mit der Rechtsform verbundene Eigenverantwortlichkeit ist ein besonderer Ansporn, um uns dem vom Träger entgegengebrachten Vertrauen gerecht zu erweisen. Es ist uns eine besondere Freude, Ihnen mit diesem Geschäftsbericht für die Jahre 2014 und 2015 einen umfassenden Überblick über das vielfältige Leistungsspektrum und die Ergebnisse unserer Arbeit an die Hand zu geben. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Dr. Till Backhaus Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Peter Sanftleben Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Landesforst MV Sven Blomeyer Vorstand der Landesforst MV (bis 30. Juni 2016)

7 8 1 Zukunft 9 1 Zukunft Mit einer fundierten Ausbildung und guten Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen von Hoch- und Fachhochschulen gewinnt die Landesforst MV qualifizierten Nachwuchs. Die Investition in Köpfe und Herzen ist ein zentraler Baustein der»unternehmerischen Konzeption «.

8 10 1 Zukunft 11»Ein Kernpunkt des Waldarbeiterkonzeptes 2030 ist deshalb die Nach wuchs gewinnung. So soll die Zahl der Ausbildungsplätze von insgesamt der zeit 60 auf 90 steigen. Um poten zielle Bewerber auf die Landesforst MV aufmerksam zu machen, besuchen die Mitarbeiter regelmäßig Jobmessen und Schulen.«1.1 Nachwuchsgewinnung und Personalentwicklung Die Landesforst MV als attraktiver Arbeitgeber Die Bevölkerung in Deutschland wird im Schnitt im mer älter. Damit verbunden sind vielfältige Herausforde - r ungen auch für die Landesforst MV, deren Mitarbeiterstruktur die demografische Entwicklung in der Gesamtbevölkerung genau abbildet. So wird am Horizont be reits eine Welle von Pensionierungen sichtbar, die es not wendig macht, dass sich das Unternehmen mit größ ter Intensität dem Thema Nachwuchsgewinnung widmet und beispielsweise auf Jobmessen noch stär - ker als bisher für die Berufsbilder Förster und Forst - wirt wirbt. Jobmessen In den Jahren 2014 und 2015 präsentierte sich die Landesforst MV auf zahlreichen regionalen Jobmessen und im Rahmen der Jobfactory in Rostock. Darüber hinaus war das Unternehmen auf der vom Institut für Talentförderung organisierten Nordjob in Neubrandenburg und in Schwerin vertreten. Jeweils bis zu Schülerinnen und Schüler informierten sich auf der Nordjob über Berufschancen, mit vielen von ihnen sprachen die Mitarbeiter der Landesforst MV persönlich. Die Besucher waren in der Regel sehr gut vorbereitet und bekundeten Interesse an einer Ausbildung zum Forstwirt. Oft kamen sie mit einem Laufzettel oder gar einer Bewerbungsmappe zu den Terminen. Auch einige Unentschlossene zeigten sich im Gespräch offen für die Landesforst MV als Arbeitgeber oder Dienstherr, für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oder ein Praktikum. In vielen Interviews wurde deutlich, dass Forstwirt und Förster bei den Jugendlichen oft nur deshalb nicht»auf dem Zettel stehen«, weil über diese Berufe nur wenig bekannt ist. Nicht zuletzt die Aussicht auf eine Anstellung im Öffentlichen Dienst kann im Rennen um die besten Köpfe das Zünglein an der Waage sein. Konkrete Aussichten auf eine Karriere bei der Landesforst MV gaben auch beim Hochschulinformationstag am 18. April 2015 an der Fachhochschule Erfurt den Ausschlag. Studieninteressierte konnten sich dabei ausgiebig über Karrierechancen im Bereich grüner Berufe informieren gute Aussichten nicht nur für Idealisten. Kontaktpflege Die Landesforst MV wird versuchen, weiterhin bei allen sich bietenden Gelegenheiten als attraktiver Arbeitgeber in Erscheinung zu treten und den Kontakt zur nachwachsenden Generation zu suchen, damit der Berufswunsch»Förster«oder»Forstwirt«bald ganz oben auf dem Zettel steht! Seit 2014 erarbeitet die Landesforst MV auf Basis des VwR-Beschlusses vom 24. Februar 2014 eine Werbekampagne zur Nachwuchsgewinnung für folgende Zielgruppen: Forstwirtauszubildende Forstinspektorenanwärter Forstreferendare Ziel der Maßnahme ist die Sicherung des benötigten qualifizierten Berufsnachwuchses. Dazu beitragen sollen ein kurzer, einprägsamer Werbeclip, eine Broschüre, in der Berufsgruppen, Karrierewege und Qualifizierungsmöglichkeiten innerhalb der Landesforst MV vorgestellt werden und Postkarten mit einem Link zur Internetseite, verkleidet als QR-Code Messebesucher Jeweils bis zu Schülerinnen und Schüler informierten sich 2014 und 2015 auf der Nordjob. Mit vielen von ihnen sprachen die Mitarbeiter der Landesforst MV persönlich.

9 12 1 Zukunft 13»Mit Blick auf den späteren Berufs alltag gestalten wir die Aus bildung so vielseitig wie möglich. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an unsere Bewerber.«Ralf Sodmann Ausbildungsmeister im Forstamt Poggendorf Ausbildung zum / r Forstwirt / in Viele Wege führen in die Landesforst MV. Einer davon ist die Ausbildung zum Forstwirt. Jedes Jahr bewerben sich mehr als 100 Jugendliche um einen der 20 Ausbildungsplätze, rund die Hälfte kommt in die engere Auswahl. Die meisten Bewerber setzen sich vorab intensiv mit der Forstwirtschaft auseinander, schnuppern Waldluft als Schülerpraktikant oder während eines Freiwilligen Ökologischen Jahres. Nicht wenige lassen sich von Familienmitgliedern, die bereits in der Forstbranche arbeiten, für den Dienst an der Natur begeistern.»die jungen Leute wissen genau, was sie wollen und was von ihnen erwartet wird«, sagt Ralf Sodmann, Ausbildungsmeister im Forstamt Poggendorf:»Sie sind bereit, hart zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen für sich und für den Wald.«Wachsende Anforderungen Charakteristisch für die Forstwirtschaft ist das breite Aufgabenspektrum.»Unser Beruf trägt viele Berufe in sich: Gärtner, Hausmeister, Tischler, Mechaniker und Metallbauer«, beschreibt Ralf Sodmann das Anforderungsprofil. Er war einer der ersten Auszubildenden, die von der damaligen Landesforstverwaltung Mecklenburg-Vorpommern nach der Wende fest eingestellt wurden. Als Ausgleich für die wachsende Zahl an Forstwirten, die das Unternehmen altersbedingt verlas sen, übernimmt die Landesforst MV heute immer mehr Auszubildende.»Die Alterspyramide steht Kopf«, meint Ralf Sodmann:»Wir brauchen junge Kollegen, um die altersbedingten Abgänge auszugleichen.«ein Kernpunkt des Waldarbeiterkonzeptes 2030 ist deshalb die Nachwuchsgewinnung. So soll die Zahl der Ausbildungsplätze von insgesamt derzeit 60 auf 90 steigen. Um potenzielle Bewerber auf die Landesforst MV aufmerksam zu machen, besuchen die Mitarbeiter regelmäßig örtliche Jobmessen und Schulen. Voraussetzungen für den Berufseinstieg Wer sich für den Beruf des Forstwirtes interessiert, benötigt mindestens einen Hauptschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 3,0. Wichtig sind darüber hinaus eine gute Beobachtungsgabe, Sinn für biologische Zusammenhänge und die Bereitschaft zu körperlich anspruchsvoller Arbeit. Forstwirte brauchen zudem handwerkliches Geschick und technisches Ver ständnis im Umgang mit Maschinen.»Mit Blick auf den späteren Berufsalltag gestalten wir die Ausbildung so vielseitig wie möglich«, erklärt Ralf Sodmann:»Entsprechend hoch sind die Anforderungen an unsere Bewerber«. Ein entscheidender Punkt ist die Teamfähigkeit. Forstwirte müssen zuverlässig sein. Sie sind im Wald häufig auf sich allein gestellt und benötigen deshalb ein hohes Maß an Eigeninitiative. Sie müssen sich hundertprozentig aufeinander verlassen können.»die jungen Leute wissen genau, was sie wollen und was von ihnen erwartet wird.«ablauf der Ausbildung Forstwirt ist seit 1974 ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildungsinhalte sind gesetzlich festgelegt, ebenso die Ausbildungsdauer. Sie beträgt drei Jahre, Bewerber mit Abitur oder Fachhochschulreife bzw. abgeschlossener Berufsausbildung können eine Verkürzung auf zwei Jahre beantragen. Theorie und Praxis wechseln sich ab: Neben der betrieblichen Ausbildung im Forstamt besuchen die Auszubildenden den Berufsschulunterricht und die Praxiskurse der überbetrieblichen Ausbildung an der Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow / Bockhorst. Im Mittelpunkt der praktischen Ausbildung steht der Waldwirtschaftskurs. Die Auszubildenden lernen dabei die klassische Waldarbeit kennen, unter anderem den Umgang mit der Motorsäge und dem Freischneider. Zunehmend an Bedeutung gewinnt die maschinengestützte Holzernte. Ein Schwerpunkt der Ausbildung ist deshalb die Handhabung, Wartung und Instandsetzung schwerer Maschinen. Im Rückekurs erproben die Auszubildenden ihre Geschicklichkeit beim Steuern eines Forwarders und ziehen Stammholz mit dem Seilschlepper aus dem Wald. Zusätzlich erhalten sie im Harvestersimulator erste Einblicke in die motormaschinelle Holzernte. Generell werden Maschinen im Arbeitsalltag der Duales Ausbildungssystem Betriebliche Ausbildung (Praxis) in den ausbildenden Betrieben Berufsschulunterricht und überbetriebliche Ausbildung an der Fachschule für Agrarwirtschaft in Güstrow / Bockhorst

10 14 1 Zukunft 15 Forstwirte immer wichtiger. Damit verbunden sind neue Herausforderungen, vor allem jedoch erleichtern sie die körperlich schwere Arbeit.»Die Nachwuchsfachkräfte der Landesforst MV sind viel seitig einsetzbar, bei privaten Wald besitzern, Dienst leistern, Baum schulen oder bei der Stadt wirtschaft.«zu den Höhepunkten der Ausbildung zählt der Baumsteiger- und Zapfenpflückerkurs in Dümmer. Die Auszubildenden verbringen eine Woche in der Schulungsstätte, lernen grundlegende Baumsteigetechniken und die dafür notwendigen Sicherungsmaßnahmen sowie das Arbeiten mit der Hubarbeitsbühne und die Verkehrssicherung an Bäumen kennen und planen gemeinsam ihre Freizeit. Viele ehemalige Auszubildende schwärmen noch Jahre später von diesem Erlebnis. Im theoretischen Unterricht eignen sich die Jugendlichen betriebswirtschaftliche Zusammenhänge an und erhalten Einblicke in die Wirtschafts- und Sozialkunde. Neben der Holzernte stehen Themen wie Naturschutz, Landschaftspflege und der Erhalt von Erholungseinrichtungen, Neuwaldbildung und Naturverjüngung oder der Jagdbetrieb und die Entwicklung besonderer Lebensräume auf dem Lehrplan. Über den gesamten Ausbildungszeitraum verteilt zeigen die Jugendlichen in mehreren Prüfungen, was sie gelernt haben. Sie müssen sich unter anderem bei der Starkholzfällung, bei der Waldpflege und bei der Artenkunde bewähren und können optional einen T-Führerschein ablegen, der zum Lenken großer Traktoren berechtigt. Die Landesforst MV trägt einen Großteil der Kosten für den Erwerb des Führerscheins. Auslandsaufenthalt Seit vielen Jahren unterhält die Landesforst MV hervorragende Beziehungen nach Finnland und Ungarn. Auf diese Weise können die Auszubildenden die Forstwirtschaft in anderen Ländern kennenlernen. Mögliche Reise - ziele sind die ungarische Universitätsstadt Sopron oder der Bükk-Nationalpark bei Eger sowie die Technikschule im finnischen Valtimo. Die ungewohnte Umgebung mit ganz anderen Herangehensweisen und technischen Voraussetzungen ermöglicht den deutschen Jugendlichen einen interessanten Perspektivwechsel. Dasselbe gilt für die Auszubildenden, die aus ungarischen Forstschulen regelmäßig nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Die Landesforst MV organisiert für die Gäste ein umfangreiches Besuchsprogramm, von der Stippvisite im Bundestag über gemeinsame Fußballspiele bis hin zu Ausflügen, etwa auf die Insel Vilm. Perspektiven Nach der Ausbildung können die Forstwirte sich zum Forstwirtschaftsmeister, zum Fachagrarwirt Baumpflege und Baumsanierung, zum Natur- und Landschaftspfleger, zum Forstmaschinenführer oder zum Forsttechniker fortbilden. Möglich ist auch der Erwerb eines deutschlandweit anerkannten Waldpädagogik-Zertifikats. Absolventen mit Abitur können ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule aufnehmen. Die Berufsaussichten für Forstwirte sind generell gut. Sechs bis acht Auszubildende werden pro Jahr von der Landesforst MV übernommen (2014 / 2015: 6 Auszubildende übernommen) rund ein Drittel der Absolventen. Die anderen finden bei privaten oder kommuna - len Forstbetrieben schnell eine Anstellung.»Arbeits - lose Forstwirte gibt es eigentlich nicht«, sagt dazu Ralf Sodmann:»Die Nachwuchsfachkräfte der Landesforst MV sind vielseitig einsetzbar, bei privaten Waldbesitzern, Dienstleistern, Baumschulen oder bei der Stadtwirtschaft.«Regionalentwicklung Mit der Ausbildung von Forstwirten leistet die Landesforst MV einen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Das Engagement für den Nachwuchs zählt zu den Gemeinwohlaufgaben des Unternehmens. Gut aus - gebildete Fachkräfte stärken die Wettbewerbsfähig keit der Forstbetriebe und stabilisieren auf diese Weise die regionale Wirtschaft. Ausbildung sichert Arbeitsplätze eines der Ziele der»unternehmerischen Konzeption «. Entsprechend hoch ist die Wertschätzung der Ausbildung im Unternehmen. Die Landesforst MV investiert in Köpfe und Herzen und sichert auf diese Weise ihre Zukunft. Ausbildungsforstämter der Landesforst MV Forstamt Billenhagen Blankenhagen Forstamt Güstrow Güstrow Forstamt Jägerhof Greifswald-Eldena Forstamt Grabow Grabow Forstamt Lüttenhagen Feldberger Seenlandschaft Forstamt Neustrelitz Blumenholz Forstamt Nossentiner Heide Nossentiner Hütte Forstamt Poggendorf Süderholz Forstamt Rothemühl Rothemühl Forstamt Schlemmin Schlemmin 3 20 Ausbildungplätze Mehr als 100 Jugendliche bewerben sich pro Jahr für eine Ausbildung bei der Landesforst MV. Rund jeder fünfte erhält eine Zusage für einen der begehrten Ausbildungsplätze. Jahre Die Ausbildung zum Forstwirt / zur Forstwirtin dauert in der Regel drei Jahre. Mit Abitur oder Fachhochschulreife bzw. abge schlossener Berufsausbildung ist eine Verkürzung auf zwei Jahre möglich. 10 Ausbildungsforstämter In den Forstämtern Billenhagen, Grabow, Güstrow, Jägerhof, Lüttenhagen, Neustrelitz, Nossentiner Heide, Poggendorf, Rothemühl und Schlemmin bündelt die Landesforst MV ihre Ausbildungskapazitäten.

11 16 1 Zukunft 17»Ich habe die Arbeit im Wald mit allem, was dazugehört, intensiv kennen gelernt und konnte mich in dieser Zeit vergewissern, dass ich auf dem richtigen Weg bin.«antje Hadler Forstinspektoranwärterin im Forstamt Dargun Forstinspektoranwärter / in Die Landesforst MV ist die Ausbildungsbehörde des Lan des Mecklenburg-Vorpommern für den gehobenen und höheren Forstdienst. Voraussetzung für den Berufseinstieg als Referendar oder Forstinspektoranwärter ist ein abgeschlossenes Universitäts- bzw. Fachhochschulstudium mit forstwirtschaftlicher oder forstwis senschaftlicher Ausrichtung, der Besitz eines Führer scheins mindestens der Klasse B (PKW) und der Jagdschein. Für den Einstieg in den gehobenen Dienst als Forstinspektoranwärter benötigen die Bewerber einen Bachelorabschluss. Der Einstieg in den höheren Dienst als Re ferendar erfordert einen Masterabschluss. Je nach Laufbahn werden die Berufseinsteiger während des forstlichen Vorbereitungsdienstes für ein oder zwei Jahre zu Beamten auf Widerruf ernannt. Viele Bewerber haben in Praktika oder während eines Freiwilligen Ökologischen Jahres bereits Erfahrungen mit dem Forstbetrieb gesammelt und kennen die Berufs praxis aus eigener Anschauung. Nicht wenige Absolventen haben nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Forstwirt absolviert. Antje Hadler, Forstinspektoranwärterin im Forstamt Dargun, hospitierte nach ihrem Abitur zum Beispiel ein Jahr lang im Stadtforstamt Rostock, einem kommunalen Forstbetrieb mit Hektar Wald, ehe sie in Tharandt ein Studium der Forstwissenschaft aufnahm.»dieses Jahr hat mir sehr weitergeholfen. Ich habe die Arbeit im Wald mit allem, was dazugehört, intensiv kennengelernt und konnte mich in dieser Zeit vergewissern, dass ich auf dem richtigen Weg bin.«vieles gemeinsam und unterstützten sich gegensei - tig, etwa bei der Wohnungssuche. Die Personalabteilung der Landesforst MV sorgte dafür, dass die ersten Schritte im Unternehmen in geordneten Bahnen verliefen. Ein vierwöchiger Lehrgang zur Forsteinrichtung und Standortkartierung in der Schulungsstätte Dümmer schweißte die Gruppe weiter zusammen. Im Anschluss begab sich jeder in»sein«forstamt, um den Betrieb aus der Nähe kennenzulernen.»auch diese Zeit werde ich mein Leben lang nicht vergessen, sie hat mich tief geprägt.«aufgaben im Forstamt Die Forstinspektoranwärter begleiten die Revierleiter bei der täglichen Arbeit und lernen dabei sowohl die Tätigkeit im Landeswald als auch die Betreuung von Privatwald kennen. Ziel ist es, Praxiserfahrungen zu sammeln und so viele Informationen wie möglich mitzunehmen. Die positiven Erfahrungen des Freiwilligen Ökologischen Jahres bestätigten den Eindruck, den Antje Hadler als Schülerpraktikantin im Forstamt Bad Doberan gewonnen hatte:»auch diese Zeit werde ich mein Leben lang nicht vergessen, sie hat mich tief geprägt. Ich durfte eine sehr kompetente und engagierte Försterin begleiten. Seither steht fest, dass ich etwas Grünes und speziell Forstwirtschaft machen möchte.«anfang gut, alles gut In den ersten Wochen des Vorbereitungsdienstes bei der Landesforst MV besuchte Antje Hadler mit den anderen Forstinspektoranwärtern zunächst einen Einführungskurs in der Zentrale in Malchin, lernte die Organisationsstruktur der Landesforst MV kennen und erhielt einen Überblick über den Betriebsteil und die Forstämter mit den jeweiligen Arbeitsschwerpunkten. Die acht frischgebackenen Forstinspektoranwärter unternahmen

12 18 1 Zukunft 19 Die Landesforst MV legt Wert darauf, ihren Anwärtern einen umfassenden Einblick in alle Teilbereiche und Aufgabenstellungen des Forstbetriebes zu ermöglichen. Der Holzeinschlag und das Auszeichnen von Holz sind ebenso wichtig wie die Bestandspflege oder die Kommunikation mit Dienstleistern und Waldbesuchern.»Die Nachwuchskräfte über - nehmen eigene Aufgaben, zeichnen zum Beispiel Bestände aus oder erstellen Einsatz pläne für die Maschinen.«Weitere Ausbildungsschwerpunkte sind Infrastrukturmaßnahmen und die Arbeitsorganisation inklusive der kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Aspekte. Die Nachwuchskräfte übernehmen eigene Aufgaben, zeichnen zum Beispiel Bestände aus oder erstellen Einsatzpläne für die Maschinen. Auf diese Weise wachsen sie schnell in ihre neue Rolle hinein und übernehmen von Beginn an Verantwortung. Hospitationen in der Zentrale und im Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen und Informationssysteme in Schwerin runden die Ausbildung ab. Gesetzliche Vorgaben In der»ausbildungs- und Prüfungsordnung Forst«des Landes Mecklenburg-Vorpommern sind die Rahmenbedingungen der Anwärterzeit exakt definiert. Die Landesforst MV als Ausbildungsbehörde präzisiert die vorgeschriebenen Lernziele und Ausbildungsinhalte und legt deren Reihenfolge fest. Alle Festlegungen bedürfen der Genehmigung durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in seiner Funktion als oberste Forstbehörde. Mit Zustimmung ihrer Ausbilder können die Forstinspektoranwärter an Fortbildungen, Fachtagungen und Ex kur sionen teilneh - men, die über den Ausbildungsplan hinausgehen. Für alle Ausbildungsabschnitte müssen die Anwärter Berichte anfertigen, die Auskunft über ihre Erkenntnisse, Erfahrungen und Beobachtungen sowie eine persönliche Einschätzung des Ausbildungsabschnitts geben. Ausbildungsabschnitte 1 Forstamt Der Ausbildungsabschnitt schließt einen mindestens einwöchigen Dienst in einem Nationalparkamt oder einem Amt für das Biosphärenreservat ein. Die Beam - tin oder der Beamte ist in alle Aufgaben (hoheitliche und sonstige behördliche Aufgaben, Dienstleistungen, Schutz und Renaturierung, Umweltbildung und Erho- lung, Forstbetrieb) des Revierdienstes einzuführen. Wäh - rend des Innendienstes im Forstamt hat die Beamtin oder der Beamte sich mit den entsprechenden Betriebsund Verwaltungsabläufen zu befassen. Die Vorschriften dazu sind zu vermitteln. 2 Reisezeit Während der Reisezeit soll die Beamtin oder der Beamte nach einem mit der Ausbildungsleitung ab gestimmten Reiseplan forstliche Betriebe und Ein richtungen außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern be suchen und die dortigen Verhältnisse wertend mit denjenigen in Mecklenburg-Vorpommern vergleichen. Die Teilnahme an Fach exkursionen sowie der Besuch ausländischer oder internationaler Fachinstitutionen und -einrichtungen ist möglich. 3 Landesforstanstalt, zentrale Leitung und Betriebsteil»Forstplanung, Versuchs - wesen und Informationssysteme«Die Beamtin oder der Beamte soll einen Überblick über die Organisation und den Aufgabenbereich der zentralen Leitung der Landesforstanstalt erhalten und mit deren Dienstgeschäften vertraut gemacht werden. Die Beamtin oder der Beamte ist mit den Grundzügen der in der Landesforstverwaltung praktizierten Verfahren der Forsteinrichtung und der Standortserkundung insoweit vertraut zu machen, dass ein sicherer Umgang mit ihren Ergebnissen gewährleistet und eine spätere vertiefte Ein - arbeitung möglich ist. In die weiteren Zuständigkeiten und Dienstgeschäfte des Betriebsteils, insbesondere in die angewandten IT-Verfahren sowie die Forschungsund Monitoringaufgaben, ist die Beamtin oder der Beamte einzuführen. 4 Prüfungsphase Konsultationen und Lehrgänge sollen auf die Prüfung vorbereiten. Der Beamtin oder dem Beamten ist während dieser Zeit ausreichend Zeit zur selbstständigen Vorbereitung auf die Prüfung zu geben. Quelle: Verordnung über die forstliche Ausbildung und Prüfung für den Zugang zur Laufbahngruppe 2 des Agrarund umwelt bezo genen Dienstes im Land Mecklenburg- Vorpommern (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Forst APOForst M-V) vom 8. Dezember 2010 Abschlussprüfung Am Ende des Anwärterjahres durchlaufen die Kandidaten eine umfangreiche Prüfung. Sie besteht aus ei nem schriftlichen und einem mündlichen Teil sowie einer Waldprüfung an festgelegten Stationen. Zur Prüfung zu - gelassen ist, wer alle Ausbildungsabschnitte ordnungsgemäß absolviert hat. Trifft dies nicht zu, entschei det der Prüfungsausschuss in Abstimmung mit der Ausbildungsleitung über das weitere Vorgehen. Sechs Themen - gebiete müssen die Anwärter beherrschen: 1. Waldbau einschließlich Grundlagen der Forstplanung 2. Waldschutz und Jagd 3. forstliche Nutzung, Waldarbeit und Forsttechnik 4. Naturschutz und Landschaftspflege, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes, Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik 5. fachbezogene Verwaltungs- und Rechtsgrundlagen einschließlich forstliches Rechnungswesen und Betriebswirtschaft 6. allgemeine Verwaltungs- und Rechtsgrundlagen Karrierechancen Die meisten Forstinspektoranwärter können nach bestandener Prüfung bei der Landesforst MV bleiben. Wie viele Kandidaten übernommen werden, hängt von der betrieblichen Situation und dem Notenschnitt ab. Allerdings sind die Berufsaussichten in der Forstwirtschaft generell sehr gut. Examinierte Forstinspektoranwärter können in jedem Forstunternehmen, aber auch in anderen waldnahen Betrieben und Organisationen einsteigen. Erste Wahl ist für die meisten dennoch die Landesforst MV Anwärterstellen Jedes Jahr qualifizieren sich acht Forstinspektoranwärter für den Vorbereitungsdienst bei der Landesforst MV. Monate Die Forstinspektoranwärter haben 12 Monate Zeit, sich einen Überblick über die Aufgaben der Landesforst MV zu verschaffen, Praxiserfahrungen zu sammeln und mit eigenen Projekten zu zeigen, dass sie den Herausforderungen des Forstbetriebes gewachsen sind.

13 20 1 Zukunft 21»In dieser Situation das Gespräch zu suchen, über forstliches Handeln aufzuklären und damit die Akzeptanz für unsere Arbeit zu steigern, ist spannend und wichtig zugleich. Schließ lich bewirtschaften wir den Wald nicht als Selbstzweck, son dern für die Bürger des Landes.«Johann Rathke Referendar im Forstamt Gädebehn Forstreferendar / in Der Berufseinstieg als Forstreferendar erfordert ein forstwissenschaftliches Hochschulstudium und einen Master- oder Diplomabschluss.»Die Forstwissenschaft kennt eine breite Palette an Spezialisierungsmöglichkeiten«, sagt Johann Rathke, Referendar im Forstamt Gädebehn. Neben der akademischen Ausbildung sind seiner Meinung nach praktische Erfahrungen sehr wichtig. Nach dem Abitur entschied er sich deshalb zunächst für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in einem Waldschulheim im Schwarzwald. Anschließend absolvierte er in Tharandt ein klassisches Forststudium mit den Kern - fächern Waldbau, Forsteinrichtung, Forsttechnik, Forstpolitik, Forstökonomie und weiteren forstlichen Teildisziplinen. Nach dem Examen arbeitete er zwei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenöko nomie der Universität. Ihn faszinierte der wissenschaftliche Austausch mit Kollegen in ganz Europa und da rüber hin aus.»das war nach dem Studium noch einmal eine andere, interessante Erfahrung.«Dieser Blick über den Tellerrand kommt ihm jetzt zugute, denn gerade die auf lange Produktionszeiträume ausgerichtete Forstwirtschaft lebt vom Austausch über Branchen- und Landesgrenzen hinweg. Vielseitige Aufgaben Seit 2014 ist Johann Rathke Referendar bei der Landesforst MV. Zu Beginn erhielt er gemeinsam mit den drei anderen Referendaren in der Zentrale in Malchin einen vielseitigen Einblick in die Aufgaben, Abläufe und Strukturen des Unternehmens. Das Kernstück des Referendariats ist schließlich die elfmonatige Ausbildung im Forstamt. In dieser Zeit gilt es, das theoretische Wissen im vielfältigen Tagesgeschäft anzuwenden. Dabei begleiten die Referendare den Amtsleiter und Revier förster und übernehmen eigenverantwortlich forstbehörd - liche und -betriebliche Aufgaben. Das Themen spek trum ist breit gefächert und bringt zahlreiche interessante Erfahrungen mit sich.»wir hatten einmal eine kleine Gruppe von Anwohnern, die sich über Holzerntemaßnahmen beschwerten«, berichtet Johann Rathke:»In dieser Situation das Gespräch zu suchen, über forstliches Handeln aufzuklären und damit die Akzeptanz für unsere Arbeit zu steigern, ist spannend und wichtig zugleich. Schließlich bewirtschaften wir den Wald nicht als Selbstzweck, sondern für die Bürger des Landes.«Weitere wesentliche Bestandteile des Referendariats sind Hospitationen in Landes- und Kommunalbehörden. Johann Rathke hospitierte unter anderem am Verwaltungsgericht Schwerin und beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow.»Das war sehr interessant, denn mit diesen und anderen Behörden werden wir im späteren Tagesgeschäft intensiv»das war sehr interessant, denn mit diesen und anderen Behörden werden wir im späteren Tagesgeschäft intensiv zusammenarbeiten.«zusammenarbeiten.«die Referendare nehmen während ihrer Hospitationen am täglichen Dienstgeschäft teil und erfahren auf diese Weise viel über Zuständigkeiten, rechtliche Grundlagen und Entscheidungshintergründe. Der Blick von außen auf die Landesforst MV eröffnet neue Perspektiven. Ein weiterer Abschnitt des Referendariats ist die viermonatige Ausbildung in der Standortskartierung und Forsteinrichtung. Während der sogenannten»reisezeit«besuchten die Refrendare

14 22 1 Zukunft 23 zwei Monate private und staatliche Forstverwaltungen, Betriebe der Holzindustrie und sonstige forstliche Organisationen in Deutschland und anderen europäischen Ländern.»Diese Zeit war sehr wertvoll, denn so kon nten wir nicht nur andere Forstbetriebe kennenlernen, sondern auch die eine oder andere Erfahrung mit nach Mecklenburg-Vorpommern bringen«, resümiert Johann Rathke.»Diese Zeit war sehr wert voll, denn so konnten wir nicht nur andere Forstbetriebe kennen lernen, sondern auch die eine oder andere Erfah rung mit nach Mecklen burg- Vor pommern bringen.«staatsexamen Am Ende der beiden Ausbildungsjahre müssen die Referendare ein umfangreiches Examen bestehen die»große Forstliche Staatsprüfung«. Es umfasst sechs schriftliche und sechs mündliche Prüfungen sowie eine komplexe Waldprüfung, die wiederum aus sechs Teilgebieten besteht. Dabei wird das komplette Spektrum abgedeckt. Dies unterstreicht die Vielfalt der forstlichen Ausbildung: Waldbau und Forstplanung Holzvermarktung und forstliche Nutzung, Wald - ar beit Forsttechnik und Walderschließung Forstrecht und allgemeines Verwaltungsrecht, Waldschutz und Jagd Naturschutz und Landschaftspflege, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik Bürgerliches Recht, Beamten-, Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht sowie Finanzwesen und Betriebswirtschaft einschließlich Grundstücksangelegenheiten Die Vorbereitung auf den höheren Forstdienst dauert deshalb mitunter solange wie die Ausbildung zum Juristen oder Arzt. Ausbildungsabschnitte 1 Landesforstanstalt, Forstamt Die Beamtin oder der Beamte ist in alle Aufgaben (hoheitliche und sonstige behördliche Aufgaben, Dienstleistungen, Schutz und Renaturierung, Umweltbildung und Erholung, Forstbetrieb) sowohl im Außen- als auch im Innendienst einzuführen. Die Beamtin oder der Beamte hat sich mit allen Fragen der Betriebs- und Verwaltungsführung einschließlich der Mitarbeiterführung zu befassen. Die entsprechenden Vorschriften und Abläufe dazu sind zu vermitteln. Für zwei bis drei Monate soll die Beamtin oder der Beamte den Revierdienst selbstständig und eigenverantwortlich ausüben; die Verantwortung der zuständigen Revierleiterin oder des zuständigen Revierleiters wird dadurch nicht berührt. 2 Reisezeit Während der Reisezeit soll die Beamtin oder der Beamte nach einem mit der Ausbildungsleitung abgestimmten Reiseplan forstliche Betriebe und Einrichtungen außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern besuchen und die dortigen Verhältnisse wertend mit denen in Mecklenburg-Vorpommern vergleichen. Die Teilnahme an Fachexkursionen sowie der Besuch ausländischer Fachinstitutionen und -einrichtungen sowie Praktika sind mög - lich. Letztere dürfen insgesamt einen Monat jedoch nicht übersteigen. 3 Landesforstanstalt, zentrale Leitung Die Beamtin oder der Beamte soll einen umfassenden Überblick über die Organisation und den Gesamtaufgabenbereich der zentralen Leitung der Landesforstanstalt erhalten und mit deren Dienstgeschäften vertraut gemacht werden. 4 Landesforstanstalt, Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen und Informationssysteme Die Beamtin oder der Beamte soll das in der Landesforstverwaltung praktizierte Verfahren der Forsteinrichtung und der Standortskartierung kennen lernen und einüben. Hierzu fertigt die Beamtin oder der Beamte auf zugewiesenen Flächen ein entsprechendes Forst ein - richtungswerk und eine Standortskartierung, welche von der Ausbilderin oder dem Ausbilder zu bewerten sind. Die Beamtin oder der Beamte ist mit den weiteren Zuständigkeiten und Dienstgeschäften des Betriebs - teils, insbesondere mit den angewandten IT-Verfahren so wie den Forschungs- und Monitoringaufgaben, vertraut zu machen. 5 Landes- und Kommunalbehörden 1 Durch den Ausbildungsabschnitt in anderen, die Landes - forstverwaltung tangierenden Verwaltungen, deren Aus - wahl durch die Forstreferendarin oder den Forstre fe - rendar einvernehmlich mit der Ausbildungsleitung erfolgt, sollen das Verständnis für die Zuständigkeiten und die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungen verbessert sowie die fachübergreifende Verwendung befördert werden. 6 Oberste Forst-, Jagd- und Naturschutzbehörde Die Beamtin oder der Beamte ist mit der Organisation und den Zuständigkeiten der Landesverwaltung, insbesondere mit den Aufgaben der obersten Forst-, Jagdund Naturschutzbehörde vertraut zu machen. 7 Prüfungsphase Konsultationen und Lehrgänge sollen auf die Prüfung vorbereiten. Der Beamtin oder dem Beamten ist während dieser Zeit ausreichend Zeit zur selbstständigen Vorbereitung auf die Prüfung zu geben 1) z. B. Amt für das Biosphärenreservat, Nationalparkamt, Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt, untere Naturschutzbehörde, Grundbuchamt Quelle: Verordnung über die forstliche Ausbildung und Prüfung für den Zugang zur Laufbahngruppe 2 des Agrarund umweltbezogenen Dienstes im Land Mecklenburg- Vorpommern (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Forst APOForst M-V) vom 8. Dezember 2010 Referendartage Von Zeit zu Zeit treffen sich die Referendare und Forstinspektoranwärter der Landesforst MV zu Referendartagen in wechselnden Forstämtern. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen praktische Einblicke in forstamtsspezifische Besonderheiten und Themengebiete. Einige Forstämter müssen zum Beispiel aufgrund ihrer geographischen Lage besondere Aufgaben im forsthoheitlichen Bereich schultern. Anhand von Fallbeispielen erläutern erfahrene Kollegen die geographischen Besonderheiten und spezielle forstbetriebliche Herausforderungen. Ein eigener Techniktag ist den Maschinen der Landesforst MV gewidmet. 4 Referendarsstellen Vier Forstreferendare beginnen alle 2 Jahre ihren Dienst bei der Landesforst MV. Binnen 24 Monaten bereiten sie sich auf den höheren Dienst in der Forstverwaltung vor.

15 24 1 Zukunft 25»Mir ist die gesamte Bandbreite der Aufgaben vermittelt worden. Dafür bin ich sehr dankbar und auch dafür, dass ich an allen Stationen, die ich kennenlernen durfte, sehr viel Unterstützung erfahren habe.«1.2 Werdegangmodelle Jörg Schröder Forstamtsleiter Im Herbst 2014 führte die Landesforst MV die Werdegangmodelle für Forstamts- und Revierleiter in spe ein. Das Programm wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforst MV, die sich erfolgreich auf eine Stelle als Forstamts- oder Revierleiter bewerben wollen bzw. dieses bereits erfolgreich getan haben. Sie sollen mit speziellen Fortbildungen, temporären Umsetzungen in andere Bereiche bzw. Behörden und einem Mentoringprogramm schnell in die neue Führungsrolle hineinwachsen. Mit den Werdegangs mo - dellen stärkt die Landesforst MV die fachliche und organisatorische Kompetenz der nachrückenden Forstamtsund Revierleiter. Unterschiedliche Ausprägungen Je nach Laufbahn unterscheiden sich die Werdegangmodelle hinsichtlich der Anforderungen und Stationen. Bei den Nachwuchskräften des höheren Dienstes steht das Kennenlernen der Aufgabenbereiche in der Obersten Forstbehörde, die Organisationsleitung und Mitarbeiterführung im Mittelpunkt, im Werdegangmodell»Revierleiter«liegt der Fokus auf der fachlichen Kompetenz hinsichtlich der künftigen generalistischen Aufgabenzuordnung im Forstdienst. Voraussetzung für die Teilnahme an beiden Programmen ist die mehrjährige Berufserfahrung in unterschiedlichen Einsatzbereichen. Bewerber für das Amt des Revierleiters sollen als Sachbearbeiter in möglichst zwei dienstlichen Verwendungen tätig gewesen sein, Bewerber für das Amt des Forstamtsleiters benötigen darüber hinaus Erfahrung als Fach- oder Sachgebietsleiter. Bewerbungsverfahren Jörg Schröder, Leiter des Forstamtes Kaliß, ist die erste Führungskraft, deren Vorbereitung für die neue Position nach dem Werdegangmodell strukturiert war. Vor seinem Wechsel an die Spitze eines Forstamtes war er Sachgebietsleiter»Waldbau / Waldwachstumskunde«im Fachgebiet»Forstliches Versuchswesen«des Betriebsteils Forstplanung, Versuchswesen und Informationssysteme in Schwerin eine klassische Fachlaufbahn mit spezifischer Aufgabenstellung, die im Grunde untypisch ist für eine Forstverwaltung. Neben der forstwissenschaftlichen Ausbildung mit den Schwerpunkten Ertragskunde, Waldbau und Waldökologie qualifizierten ihn vor allem seine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, seine Erfahrung als Projektmanager und ein gutes Ausdrucksvermögen für diese Position. Zu seinen Hauptaufgaben zählte die Koordination der Projektarbeit auf Grundlage des vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Auftrag gegebenen Forschungsrahmenplanes, angefangen bei der Datenaufnahme im Wald über die Auswertung bis zum Zusammenführen der Ergebnisse in Berichten.

16 26 1 Zukunft 27 Werdegangmodelle der Landesforst MV Voraussetzungen Maßnahmen Mentoring Forstamtsleiter Mehrjährige Berufs erfahrung als Fach- oder Sachgebietsleiter Teilnahme an ausgewählten Fortbildungen für Führungskräfte Abordnung zu einer obersten Landesbehörde (mindestens sechs Monate) Unterstützung durch einen erfahrenen Forstamtsleiter in der Erprobungszeit ww Nachwuchskräfte der Landesforst MV 2014 / 15 Revierleiter Mehrjährige Berufs erfahrung möglichst aus zwei dienstlichen Verwendungen als Sachbearbeiter Teilnahme an ausgewählten Fortbildungen zur Methoden- und Sachkompetenz Unterstützung durch erfahrene Revierleiter bei der Revier übernahme Forstreferendare / innen 6 4 Forstinspektoranwärter / innen 6 8 Forstwirte Teilnehmer an Werdegangmodellen 2 Auszubildende insgesamt In der Praxis bewährt Jörg Schröder zieht eine positive Bilanz des Werdegangmodells. Als Forstamtsleiter profitiert er insbesondere von seinem Wirken im Ministerium und in Malchin. Er kennt nun die Sicht- und Arbeitsweise der Obersten Forstbehörde und der Unternehmenszentrale und kann sein Handeln entsprechend ausrichten.»ich habe in dieser Zeit viele Menschen getroffen, mit denen ich als Forstamtsleiter immer wieder zu tun habe. Ich kenne die Erfordernisse und Notwendigkeiten der verschiedenen Verwaltungsebenen nun aus eigener Anschauung und kann mich besser in die jeweils andere Perspek - tive hineindenken.«ein persönlicher Vorteil war, dass Jörg Schröder im Ministerium an seine Erfah rungen mit der Akquise und Bearbeitung von Drittmit t elprojek ten und interdisziplinären Verbundvorhaben anknüpfen konnte. Die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Partnern, die nicht nur aus dem Forstbereich stammen, sondern beispielsweise aus der Landschafts - öko logie, kannte er aus seiner Zeit als Sachgebietsleiter Waldbau / Waldwachstumskunde. Das Werdegangmodell war somit für ihn der letzte Schritt einer konsequenten Entwicklung.»Mir ist die gesamte Bandbreite der Auf gaben vermittelt worden. Dafür bin ich sehr dank - bar und auch dafür, dass ich an allen Stationen, die ich kennenlernen durfte, sehr viel Unterstützung erfahren habe.«als Jörg Schröder sich aus dieser Position heraus als Forstamtsleiter bewarb, musste er seine Bereitschaft bekunden, berufliche Stationen, die er bis dato nicht durchlaufen hatte in seinem Fall waren dies die Zentrale und die Oberste Forstbehörde, im Rahmen einer Abordnung nachzuholen.»ich kenne die Erfordernisse und Notwendigkeiten der verschiedenen Verwal tungs ebenen nun aus eigener Anschauung und kann mich besser in die jeweils andere Perspektive hineindenken.«stationen des Werdegangmodells Nach seiner erfolgreichen Bewerbung wurde Jörg Schröder zunächst der Abteilung 2»Nachhaltige Entwicklung, Forsten und Naturschutz«des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, der Obersten Forstbehörde in Mecklenburg-Vorpommern, zugewiesen. Dort war er in den Referaten»Waldökologie, Waldbewirtschaftung und Angelegenheiten der obersten Jagdbehörde«,»Forst- und Holzmarktpolitik«sowie»Natura 2000«im Einsatz. Im Anschluss an die Ministeriumszeit durchlief er weitere Stationen in der Zen trale der Landesforst MV. Er wählte die Fachgebiete»Forsthoheit«,»Forstförderung«und»Betriebswirtschaft / Controlling«, weil er damit gezielt Wissenslücken schlie - ßen konnte. Zu den Fortbildungsangeboten, die Führungskräfte im Rahmen der Werdegangmodelle wahrnehmen können, zählen unter anderem Rhetorikkurse und Seminare zur Kommunikation und Mitarbeiterführung. Jörg Schröder hatte einige dieser Kurse bereits vor seiner Bewerbung zum Forstamtsleiter besucht, einen weiteren Kurs absolvierte er als neu instruierter Amtsleiter. Hin zu kamen individuelle Coachings mit einer Personaltrainerin nach der Amtseinführung, Schwerpunkte waren auch hier die Personalführung und Kommunikation. In seiner Anfangszeit als Amtsleiter begleitete ihn zudem ein erfahrener Forstamtsleiter als Mentor.

17 28 1 Zukunft 29»Das A und O ist eine ordentliche Ausbildung. Forsten muss man gelernt haben. Man muss wissen, wie die Waldarbeit funktioniert und zum Beispiel die verschiedenen Holz arten auseinanderhalten können.«martin Doliwa Forstwirt 1.3 Waldarbeiterkonzept In der»unternehmerischen Konzeption «for muliert die Landesforst MV ihre Vision, benennt Kernkompetenzen, Geschäftsfelder und Wettbewerbsvorteile. Drei strategische Schwerpunkte charakterisieren das Unternehmen: 1.»Die Landesforst MV hat sich als anerkannter und zuverlässiger Marktführer für den Wald und seine Produkte im Nordosten Deutschlands etabliert. Die unternehmerischen Aktivitäten der Landesforst MV sind in einem zunehmend globalisierten Marktumfeld dauerhaft gewinnbringend.«2.»die Landesforst MV steht für nachhaltige, naturnahe und artengerechte Bewirtschaftung des Waldes. Sie ist aufgrund der umfassenden Kom petenz ihrer Mitarbeiter und hoher fachlicher Expertise in allen forstlichen Themengebieten erster Ansprechpartner im Land.«3.»Das gelebte Modell der Einheitsforstverwaltung stärkt Ansehen und Leistungsfähigkeit des Unternehmens Landesforst MV als zuverlässiger und flexibler öffentlicher Dienstleister im länd lichen Raum. Er ist Garant für die Umsetzung forstpolitischer Aufgaben und Ziele des Landes.«Diese dreifache Vision mit Leben zu füllen, ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforst MV zugleich eine Herausforderung und eine Chance. Notwendige Voraussetzungen und Schlüsselqualifikationen zum aktiven Mitgestalten der Entwicklung sind in der»unternehmerischen Konzeption«und dem daraus abgeleiteten Waldarbeiterkonzept für die Beschäftigtengruppe der Waldarbeiter definiert. Alle Mitarbeiter müssen bereit sein, neue Wege zu gehen, sich Zusatzqualifikationen anzueignen und in Spezialisierungen hineinzuwachsen, um den steigenden Anforderungen zu genügen. Mit der Fortführung des Waldarbeiterkonzeptes II wird der Landesforst MV erstmals die Möglichkeit eröffnet, die sich abzeichnenden Probleme in der Nachwuchssicherung langfristig zu lösen. Das Konzept sichert für die mittel- und langfristige Planung von Maßnahmen des Personalmanagements eine klare Zielorientierung, die im Konsens mit der Landesregierung erarbeitet wurde. Die Umsetzung der Maßnahmen insbesondere in den Jahren nach 2020 erfordert die zusätzliche Erwirtschaftung und Bereitstellung erheblicher finanzieller Mittel, worauf sich durch die vorliegende konzeptionelle Darstellung aber frühzeitig eingestellt werden kann. Die Umsetzung zur Sicherung der Absenkung der erforderlichen Waldarbeiterstellen auf 388 und zur Sicherung einer kontinuierlichen Personalbesetzung bis 2030 ist in jeglicher Hinsicht für die Landesforst MV eine große Herausforderung aber auch große Chance, dem sich abzeichnenden demografischen Wandel erfolgreich begegnen zu können. Grundzüge der Personalentwicklung In ihrem Waldarbeiterkonzept konkretisiert die Lan desforst MV ihre Pläne für die Personalentwicklung im Bereich der Waldarbeiter. Neben dem weiterhin notwendigen Abbau von Stellen im Zuge der verstärkt anstehenden natürlichen Fluktuation stehen vor allem die Themen Nachwuchsgewinnung, Weiterbildung und Spezialisierung im Vordergrund. Das Konzept schafft die Grundlage für den angestrebten Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes und neuer Geschäftsfelder. Spezialisierung und Professionalisierung sowie die Bereitschaft, sich bei der Entwicklung neuer Produkte mit eigenen Ideen einzubringen, ermöglichen weitere Umsatzsteigerungen. Das Leistungsspektrum der Landesforst MV reicht vom klassischen Forstbetrieb mit dem Verkauf von Holz, Jagdbeteiligungen, Wildbret und Saatgut über forstliche Dienstleistungen bis hin zur Vermarktung von Umweltund Naturschutzleistungen. Alternative Geschäftsmodelle, beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien, bilden strategische Wachstumsfelder, die bei der Personalentwicklung besonders berücksichtigt werden. Das Waldarbeiterkonzept der Landesforst MV zielt darauf ab, die Qualifikation der Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter weiter zu erhöhen. Ausgehend vom vorhandenen Produktions- und Verkaufswissen stärkt das Unternehmen seine Position als verlässlicher und qualifizierter öffentlich-rechtlicher Dienstleister. Ein bleibender Wettbewerbsvorteil ist die flächendeckende Präsenz kompetenter Mitarbeiter, die klassisches Forst - wissen mit der Beherrschung naturschutzfachlicher An forderungen und einer besonderen Fähigkeit zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung verbinden.

18 30 1 Zukunft 31»Erfahrung ist in der Forst wirtschaft ein hohes Gut. Speziell bei der Wertholz gewinnung, wenn ein Stamm mehrere tausend Euro wert ist.«holzeinschlag Zwei Tendenzen prägen die Entwicklung der klassischen Waldarbeit. Zum einen die Ausweitung des Maschineneinsatzes bei der Holzernte, zum anderen die zunehmende Spezialisierung der Forstwirte für unterschiedliche Einsatzgebiete. Olaf Kliese, Forstwirt im Revier Bru dersdorf im Forstamt Dargun, ist ein gutes Beispiel. An seinem Werdegang lässt sich ablesen, wie wichtig die Bereitschaft zur Weiterbildung für das berufliche Fortkommen ist. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst im Holzeinschlag und war dann als Pferdegespannführer bei der Holzrückung tätig.»eine interessante Aufgabe«, erinnert er sich. Bald jedoch über nah - men Traktoren und Forwarder diese Arbeit. Olaf Kliese spezialisierte sich auf die motormanuelle Holzernte, sie ist bei der Stark- und Wertholzgewinnung nach wie vor das Maß aller Dinge. Je nach Saison übernimmt er weitere Aufgaben bei der Pflanzung und Waldpflege. Als zweites Standbein neben der Arbeit an der Motorsäge erwarb Olaf Kliese eine Zusatzqualifikation als Zapfen- pflücker. 15 Jahre lang sammelte er im August und September das kostbare Saatgut in den Wipfeln der Bäume.»Das war eine gute Sache und hat mir viel Spaß gemacht«, sagt er:»ab einem gewissen Alter wird es jedoch schwer. Jetzt sind die Jungen dran!erfahrung ist in der Forstwirtschaft ein hohes Gut. Speziell bei der Wertholzgewinnung, wenn ein Stamm mehrere tausend Euro wert ist. Das kann nicht jeder machen, da müssen ältere Kollegen ran, die sich das wirklich zutrauen«, sagt Olaf Kliese. Er möchte möglichst viel von seinem Wissen an den Nachwuchs weitergeben:»wir wünschen uns, dass so schnell wie möglich junge Kollegen nachrücken, damit sie noch von uns älteren Forstwirten lernen können.«40 Prozent Der Anteil des manuellen Holzeinschlags liegt bei 40 Prozent. Waldpädagogik Der Wald eignet sich hervorragend als außerschulischer Lernort zur Vermittlung komplexer Naturzusammenhänge. Seit der Novellierung des Landeswaldgesetzes 2011 zählt die Bildung für nachhaltige Entwicklung zu den gesetzlichen Aufgaben der Landesforst MV. In jedem Forstamt soll mindestens ein zertifizierter Waldpädagoge beschäftigt sein. Viele Forstwirte entscheiden sich für diese Zusatzqualifikation. Sie wissen oft mehr über den Wald als alle anderen. Die Vergabe des Waldpädagogikzertifikats erfolgt im Rahmen eines bundesweit einheitlichen Lehrgangs, den die Landesforst MV seit 2011 in eigener Regie durchführt. Einer der ersten»selbstgebackenen«waldpädagogen der Landesforst MV ist Jörg Hellwig. Er war ursprünglich im Forstamt Altentreptow als Forstwirtschaftsmeister tätig. Als das Forstamt aufgelöst wurde, bewarb er sich für die Öffentlichkeitsarbeit im Tiergarten Ivenack. In seinem neuen Beruf ist er Waldpädagoge, Tierpfleger und Veranstaltungsmanager in einem. Führungen am Wochenende gehören ebenso zu seinem Arbeitsalltag wie die Kontaktpflege zu Schulen, Kindergärten und Ver - einen. Im Winter stehen zusätzlich Motorsägenkurse auf dem Programm. Für diese vielfältigen Aufgaben ist Jörg Hellwig bestens präpariert. Neben dem grundlegenden Lehrgang zur Erlangung des Waldpädagogikzertifikats absolvierte er mehrere Fortbildungen zur Pädagogik Aufbau des Lehrganges zur Erlangung des Waldpädagogik zertifikates Grundmodule Basiswissen Aufbaumodule A D / Training Praxis Pädagogische Grundlagen (3 Tage) Praktikum betreut mindestens 40 Stunden Praktische Prüfung (1 Tag) und Kommunikation. Er eignete sich die His torie des einstigen Wildgatters für hochherrschaftliche Parforcejagden an und beschäftigte sich eingehend mit den waldbaulichen Besonderheiten des Geländes und den dort lebenden Tierarten.»Ohne Tierkontakt kommt hier niemand raus! Aber man muss schon etwas Geduld mit bringen, das ist für viele Menschen in unserer schnell lebigen Zeit gar nicht so einfach!«rund Besucher aus ganz Deutschland kommen pro Jahr in den Tiergarten Ivenack. Ein Besuchermagnet neben den berühmten Ivenacker Eichen, deren älteste mehr als Jahre zählen dürfte, sind die vielfältigen Tierbegegnungen.»Ohne Tierkontakt kommt hier niemand raus!«, schmunzelt der gelernte Forstwirt, und sei es ein Tête-à-Tête mit den urwüchsigen Turopolje-Schwei - nen in ihrem Gatter.»Aber man muss schon etwas Geduld mitbringen«, fügt Jörg Hellwig hinzu,»das ist für viele Menschen in unserer schnelllebigen Zeit gar nicht so einfach!«forstlich-ökologische Grundlagen (2 Tage) Modul A (5 Tage) Modul B (4 Tage) Modul C (1 Tag) Modul D (3 Tage) Forstliche und öko logische Inhalte ver mittelt mit zielgruppenspezifischer Methodik Spezifische pädagogische und metho - dische Inhalte, Training Rechtliche, haftungsrechtliche und organisatorische Inhalte Wahl-Pflichtkurse Projektarbeit Entwicklung, Planung, Organisation, Nachbereitung, Dokumentation

19 32 1 Zukunft 33 Ein Prunkstück des Tiergartens ist der Naturerlebnis - pfad. Er wurde 2014 im Beisein von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus eröffnet. Zehn Stationen, darunter ein Baumtelefon, ein zweistöckiger Kletterturm und ein interaktiver Pilztopf, ziehen Groß und Klein in ihren Bann. Jörg Hellwig begleitet die Besucher bei ihren Walderlebnissen, hilft ihnen, sich auf die Naturerfahrung einzulassen und bremst sie, wenn das Spiel mit der Natur aus dem Ruder läuft. Jedes Jahr im Herbst findet am letzten Sonntag im September der Waldmarkt statt. Ursprünglich als kleiner Streuobstwiesenmarkt geplant, entwickelte sich das Treffen zu einem Groß- Ereignis für die ganze Familie. Mehr als Besucher pilgerten 2014 in den Tiergarten, schlenderten die Händlermeile entlang und vergnügten sich bei einer Tombola, deren Hauptgewinn, eine Holzbank, Jörg Hellwig kurzerhand selbst geschreinert hatte. Jedes Jahr treten»schließlich sind wir für die Besucher da und nicht die Besucher für uns.«regionale Chöre und Absolventen der umliegenden Musikschulen auf, ein Waldarbeiter-Wettstreit mit ehemaligen Auszubildenden mauserte sich gar als»kampf der Giganten«zum Medien-Event. Die Organisation des Waldmarktes erfordert viel Eigeninitiative und ein Engagement, das über den gewöhnlichen Arbeitsaufwand weit hinausgeht.»den Leuten macht unser Fest richtig Spaß und wir machen es gern«, sagt Jörg Hellwig:»Schließlich sind wir für die Besucher da und nicht die Besucher für uns.« Besucher Rund Besucher pro Jahr begeistern sich für die viel fältigen Tier begeg nungen und die berühmten Eichen im Tiergarten Ivenack. 10 Stationen Der 2014 eröffnete Naturerlebnispfad des Tiergartens Ivenack vermittelt an zehn interaktiven Stationen umfangreiches Waldwissen und lädt dazu ein, die Natur zu erkunden. Forsttechnik Speziell in Nadelholzbeständen ermöglicht der Einsatz moderner Forsttechnik deutliche Effizienzsteigerungen.»Im Laub- und Starkholzbereich ernten wir eher mit der Motorsäge«, sagt Maschinenfahrer Martin Doliwa. Er steuert einen Forwarder im Forstamt Nossentiner Heide, einem der fünf Technikstandorte der Landesforst MV. Bei Bedarf springt er für die Kollegen auf dem Harvester ein. Sein Einsatzgebiet umfasst rund Hektar Wald. Die Arbeit als Maschinenfahrer erfordert neben der Bereitschaft, im Zweischichtsystem abwechselnd sehr früh und sehr spät auf den Beinen zu sein, zahlreiche Kenntnisse und Fertigkeiten. Während der Ausbildung absolvierte Martin Doliwa einen ersten Schnupperkurs auf dem Harvester, weitere Lehrgänge folgten. Forstwirte, die Maschinenfahrer werden wollen, müssen über Technikverständnis und Fingerspitzengefühl im Umgang mit den sensiblen Maschinen verfügen. Kleine Reparaturen und Wartungsarbeiten führen sie in Eigenregie durch, auch die Arbeitseinteilung vor Ort zählt zu ihren Aufgaben. Sie müssen fähig sein, Entscheidungen zu fällen, wenn zum Beispiel die Witterungslage den Arbeitsplan über den Haufen wirft.»das A und O ist eine ordentliche Ausbildung. Forsten muss man gelernt haben. Man muss wissen, wie die Waldarbeit funktioniert und zum Beispiel die verschiedenen Holzarten auseinanderhalten können«, beschreibt Martin Doliwa die Anforderungen:»Wichtig ist Spaß am Arbeiten, sonst haut das alles überhaupt nicht hin.wichtig ist Spaß am Arbeiten, sonst haut das alles überhaupt nicht hin.«ab November 2014 stattete die Landesforst MV ihre Technik-Standorte mit Servicefahrzeugen aus. Die Fahrer der Großtechnik nutzen VW Caddys mit eingebautem 400-Liter-Fass für den Dieseltransport. Die Fahr - zeuge dienen gleichzeitig als mobile Werkstatt, sie transportieren Werkzeug, Ersatzteile und Schläuche. Für die Forstwirte ist die Einführung der Servicefahrzeuge eine große Erleichterung. Viele Transportaufgaben, die früher der Forstwirtschaftsmeister übernehmen musste, können die Maschinenfahrer nun selbst ausführen. Auch bei Standortwechseln und Fahrten zu den Reparaturstützpunkten sind die Maschinenfahrer dank der Servicefahrzeuge deutlich flexibler, Wartezeiten lassen sich auf ein Minimum reduzieren. Einfache Wartungsarbeiten im Wald erledigen die Forstwirte in Eigenregie.»Als Maschinenfahrer macht man vieles selbst«, sagt Martin Doliwa:»Die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten muss man sich selbst beibringen.«74 Forstfahrzeuge Der Maschinenpark der Landes - forst MV umfasst 74 Forst - fahrzeuge, darunter 9 Harvester, 18 For warder und 47 Traktoren.

20 34 2 Gegenwart 35 2 Gegenwart Die Landesforst MV stützt sich auf kom petente, qualifizierte und viel seitig speziali sierte Mitarbeiter. Mit abwechslungsreichen Arbeitsplätzen, einem breiten Spektrum an Weiter bil dungs - an ge boten und einem umfassenden Betrieblichen Gesundheitsmanagement unter streicht die Landesforst MV die strategi sche Bedeutung der Personalentwicklung.

21 36 2 Gegenwart 37»Im Arbeitsalltag sind die Unter schiede zwischen verbeamteten und nichtverbeamteten Mitarbeitern gar nicht so groß. Beide Berufs- gruppen profitieren von einem her vorragenden Betriebsklima.«Lucian Pulvermüller Sachgebietsleiter»IT-Produktbetreuung«2.1 Verbeamtung Als Rechtsgrundlage für die Nutzung des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern dient das Landeswaldgesetz M-V in seiner jüngsten Fassung vom 27. Juli Die Verwirklichung der darin formulierten Ziele voranzutreiben, ist eine zentrale Aufgabe der Landesforst MV. Sie übt als eine von drei unteren Forstbehörden die Forsthoheit in Mecklenburg-Vorpommern aus und übernimmt somit eine besondere Verantwortung für die Entwicklung des Waldes. Kompetente, gut ausgebildete Mitarbeiter sind die Grundvoraussetzung für eine ökonomisch erfolgreiche, ökologisch verträgliche und sozial angemessene Bewirtschaftung des Waldes. Persönliche Erfahrung und Expertise ermöglichen die optimale Umsetzung der hoheitlichen Aufgaben im Dienste des Waldes. Eine Schlüsselfrage für die Zukunft der Landesforst MV ist deshalb die zeitnahe Besetzung vakanter Stellen mit geeigneten Bewerbern im inge nieur- und verwaltungstechnischen Bereich. Mit der Ver beamtung von Nachwuchskräften bindet die Landesforst MV seit 2014 Spezialisten langfristig an das Unternehmen und trägt dazu bei, hochqualifizierte Fachkräfte im Land zu halten. Der Weg zur Verbeamtung Bei vielen Menschen fällt die Entscheidung für eine Karriere in der Forstwirtschaft schon während der Schulzeit oder kurz danach. Oft erleben sie als Schülerpraktikanten erstmals die Arbeit im Wald, viele absolvieren nach dem Abitur noch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, um herauszufinden, ob die anfängliche Begeisterung für die Forstwirtschaft trägt. Der nächste Schritt ist die Aufnahme eines forstwissenschaftlichen Studiums. Eine mögliche Verbeamtung steht zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht im Vordergrund.»Dieser Aspekt spielte bei meiner Berufswahl eigentlich nie eine Rolle«, sagt Sebastian Schlaupitz, Mitarbeiter im Fachgebiet»Entwicklung und Betrieb IT-gestützter Fachverfahren«. Heute schätzt er vor allem die höhere Sicherheit und Planbarkeit, die mit dem Beamtenstatus verbunden ist. Im Gegenzug fühlt er sich dem Land in besonderer Weise verpflichtet. Für Lucian Pulvermüller, Sachgebietsleiter»IT-Produktbetreuung«, war die Verbeamtung während des Studiums ebenfalls kein Thema. Die Chance auf eine Anstellung in der Forstverwaltung war äußerst gering. Nur fünf Prozent der Absolventen erhielten eine solche Stelle. Zur Aufnahme eines forstwissenschaftlichen Studiums bewegte ihn vielmehr der Wunsch, in und mit der Natur zu arbeiten. Aus persönlichem Interesse, aber auch, um seine Berufschancen nach dem Studium zu erhöhen, eignete sich Lucian Pulvermüller in Eigen - regie grundlegende Kenntnisse in der IT-Entwicklung und -Betreuung an. Auf dieser Basis gelang ihm nach dem Referendariat der Einstieg als kommissarischer Sachgebietsleiter»IT-Entwicklung«bei der Landesforst MV, ehe er 2014 das Sachgebiet»IT-Produktbetreuung«übernahm. Am Beamtenstatus schätzt er neben der Arbeitsplatzgarantie die Möglichkeit, sich bei einer priva - ten Krankenkasse zu versichern.»im Arbeitsalltag sind die Unterschiede zwischen verbeamteten und nicht - verbeamteten Mitarbeitern gar nicht so groß. Beide Berufsgruppen profitieren bei der Landesforst MV von einem hervorragenden Betriebsklima, einer soliden Ausbildung, flexiblen Arbeitszeiten und zahlreichen Weiterbildungsangeboten. Ich fühlte mich hier von Anfang an gut aufgehoben.«anspruchsvolle Aufgaben Sebastian Schlaupitz gelangte nach seiner Anwärter - zeit in Baden-Württemberg über eine Zwischenstation in Thüringen zur Landesforst MV. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählt die Begleitung von Neu- und Weiterentwicklungen für bei der Landesforst eingesetzte Softwareprodukte. Im Mittelpunkt steht aktuell die Neu ent wicklung einer Saatgutverwaltung für die Forst - samen darre Jatznick, die Entwicklung einer zweiten Abies-Schnittstelle für den Import von Werksmaßdaten sowie die Anbindung des DSW2 an das bei der Landesforst verwendete Web GIS GAIA MV. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Second-Level-Support bei technischen Fragen zum Datenspeicher Wald 2.»Durch die Bereitstellung entsprechend nutzer freundlicher Applikationen könnten wir dem Wirt schafter vor Ort ein mobiles aber auch stationär ver wendbares Büro ermöglichen.«seit einiger Zeit beschäftigt sich Sebastian Schlaupitz intensiv mit den Möglichkeiten der mobilen Datenerfassung. Bei der mobilen Erfassung von Holzmengen und Geoinformationen ist in den nächsten Jahren ein deutlicher Entwicklungssprung zu erwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt macht die Schaffung mobiler Erfassungsmöglichkeiten mehr Sinn denn je, da sowohl hinsicht-

22 38 2 Gegenwart 39 freundlicher Applikationen könnten wir dem Wirtschafter vor Ort ein mobiles aber auch stationär verwendbares Büro ermöglichen. Er muss dann nicht mehr einmal erfasste Holzmengen im Büro übertra gen, sondern nur noch den»synchronisieren«-knopf drücken. Gleichzeitig hätte er alle fachthema tischen Geodaten und seine Naturalbuchführung vor Ort. Tages aktuell ist somit auch ein Überblick für die Betriebssteuerung in der Zentrale der Landesforstanstalt möglich.«, so Sebastian Schlaupitz. Mitarbeiterstruktur der Landesforst MV Mitarbeiter Mitarbeiter Lucian Pulvermüller ist seit 2014 schwerpunktmäßig mit der Betreuung der rund 50 verschiedenen IT-Produkte der Landesforst MV betraut. Gleichzeitig verantwortet er auch die Implementierung einer neuen Personalsoftware, die Einführung des Jagdkatasters und betreute zuletzt den Umzug der Internetseite der Landesforst MV.»Meine Aufgabe als Sachgebietsleiter»IT-Produkt betreuung«besteht darin, die IT-basierten Prozesse des Unternehmens gegen Störungen abzusichern und die Betriebsabläufe weiter zu verbessern«, umreißt er sein Aufgabengebiet. Neben der schnellen Hilfe bei nutzerspezifischen Problemen und der regelmäßigen Abstimmung mit den Fachbetreuern in den Betriebsteilen investiert er rund ein Drittel seiner Arbeitszeit in Recherche und Konzeption.»Mein persön liches Ziel ist es, mich im IT-Bereich weiter zu spezialisieren. Lebenslanges Lernen ist in meinem Arbeitsbereich wie in der Forstbranche insgesamt der Schlüssel zum Erfolg.«734 Beamte Angestellte höherer Dienst gehobener Dienst mittlerer Dienst Waldarbeiter / Arbeiter Beamte Angestellte höherer Dienst gehobener Dienst mittlerer Dienst Waldarbeiter / Arbeiter »Mein persönliches Ziel ist es, mich im IT-Bereich weiter zu spezialisieren. Lebens langes Lernen ist in meinem Arbeits bereich wie in der Forst branche insgesamt der Schlüssel zum Erfolg.«50 IT-Produkte Die Landesforst MV nutzt 50 verschie - dene IT-Produkte. Sämtliche Betriebsteile sind miteinander vernetzt. Speziell bei den mobilen Anwendungen ist in den nächsten Jahren ein deutlicher Ent wicklungssprung zu erwarten. lich der Verfügbarkeit entsprechender Netzwerk res - sour cen als auch im Bereich der Hard- und Software erst in den vergangenen Jahren ein erheblicher technischer Fortschritt zu verzeichnen ist. Damit wird die Integration in die bei der Landesforst bestehende Infrastruktur erst möglich. An der Schaffung praxistauglicher Verfahren mitzuwirken, die sich am tatsächlichen Arbeitsablauf der Förster orientieren, ist sein Ziel für die nähere Zukunft.»Durch die Bereitstellung entsprechend nutzer -

23 40 2 Gegenwart 41»Für unser Projekt war es wichtig, bei den Teilnehmern nicht nur Interesse für Gesundheitsthemen zu wecken, sondern sie auch dazu zu motivieren, selbst etwas zu tun.«aldo Raffaelli aktivital-trainer 2.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement In den Prozessen der Landesforst MV ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement fest verankert. Als wesentlicher Bestandteil der»unternehmerischen Konzeption «dient es dem langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit des Unternehmens angesichts des demographischen Wandels. Durch bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse fördert es Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten veröffentlichte die Landesforst MV einen Leitfaden, in dem die Ziele und Handlungsfelder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ausführlich beschrieben sind. Zur Vorbereitung konkreter Maßnahmen untersuchte eine Steuerungsgruppe der Landesforst MV zunächst die Entwicklung der Ausfallzeiten und wertete eine Mitarbeiterbefragung aus. Auf dieser Basis ermittelte die Steuerungsgruppe vier Handlungsfelder für das Betriebliche Gesundheitsmanagement: Führung, Kommunikation, Aufgabenkritik und Krankenstand. Vertreter aller Beschäftigtengruppen trafen sich anschließend in neun Gesundheitszirkeln und diskutierten Präventionsmaßnahmen für die unterschiedlichen Geschäftsbereiche. Die Gesundheitskasse AOK Nordost unterstützte die Zirkel beim Zusammenstellen eines Kataloges von Arbeits- und Gesundheitsschutzmaß nahmen. Ein erstes Pilotprojekt leistete bereits einen spürbaren Beitrag zur Bewältigung der steigenden Arbeitsbelastung. Gemeinsam mit der aktivital GmbH als Part ner in der Gesundheitsförderung rief die Landesforst MV 2013 das Programm»baumstark«ins Leben. Es ent hielt ein Bündel an Workshops, Screenings und Übungs anleitungen für alle Beschäftigtengruppen. Im Abstand von jeweils drei Wochen besuchten Mitarbeiter der aktivital GmbH die Forstämter und zentralen Einrichtungen der Landesforst MV. Sechs Monate dauert das Programm insgesamt an jedem Standort. Bis Ende 2016 können alle Mitarbeiter während der Arbeitszeit an dem Programm teilnehmen. Gespräche in den Gesundheitszirkeln trugen dazu bei, das gegenseitige Verständnis zu stärken. Bei der Entwicklung gemeinsamer Ziele und Maßnahmen konnten alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erkennen, welche Aspekte in den jeweils anderen Arbeitsbereichen wichtig sind. Den Beteiligten fiel es dadurch leichter, die Arbeit der Kollegen angemessen zu würdigen. In der Mitarbeiterbefragung kam eine hohe Zufriedenheit und Identifikation der Beschäftigten mit der Landes forst MV zum Ausdruck. Diese positive Haltung stützt das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Angela Wilke, Leiterin des»in meinen jährlichen Betriebs versammlungen achte ich darauf, sämtliche Arbeits bereiche gleichermaßen zu würdigen und das gegen seitige Verständnis im Kreis der Kollegen weiter zu erhöhen.«eine rundum gesunde Verwaltung Gesundheitsvorsorge beschränkt sich nicht allein auf den individuellen Arbeitsschutz und das persönliche Verhalten. Ebenso wichtig ist die Arbeitsorganisation. Auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes, die Beteiligung der Beschäftigten an Entscheidungsprozessen und die Verbesserung der Kommunikation zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern sind wesentliche Faktoren. Die

24 42 2 Gegenwart 43 Forstamtes Mirow, sieht darin einen großen Vorteil:»In meinen jährlichen Betriebsversammlungen achte ich darauf, sämtliche Arbeitsbereiche gleichermaßen zu würdigen und das gegenseitige Verständnis im Kreis der Kollegen weiter zu er höhen. Jeder Beschäftigte ist gleich viel wert und sollte sich fragen: Wie kann ich mich langfristig gesund erhalten, für die Landesforst, aber auch für mich selbst? Unsere Gesundheit ist das höchste Gut, das wir besitzen!insgesamt haben die Mit arbei ter den Lehrgang sehr positiv aufgenommen.baumstarke«maßnahmen Schritt für Schritt führte der aktivital-trainer Aldo Raffaelli die Mitarbeiter der Landesforst MV an das Thema Gesundheitsförderung heran. Erstes Ziel war, die Beschäftigten darauf einzustimmen, aktiv etwas für die Gesundheit zu tun, und Wege aufzuzeigen, wie sich Leben und Arbeit in Einklang bringen lassen. Das Programm»baumstark«begann deshalb an jedem Standort mit einer ausführlichen Schilderung der Mög lich keiten und Ziele des vorbeugenden Gesundheitsschutzes. Darüber hinaus hatte die aktivital GmbH eine Reihe von Gesundheits- und Vitalmodulen vorbereitet: 1. Den Anfang machte stets ein Informations-Workshop. Getrennt nach den Belastungsgruppen»Wald- arbeit«und»büroarbeit«versammelten sich alle Teilnehmer, um zu erfahren, was genau auf sie zukommt. Freiwilligkeit und Transparenz waren für den Programmerfolg besonders wichtig. Jeder Mitarbeiter sollte mitgenommen werden, um die Akzeptanz des Programms im Unternehmen zu erhöhen und möglichst viele Beschäftigte als Teilnehmer zu gewinnen. 2. Auf den Workshop folgte ein»testtag«mit Vitalitätschecks. Diese erstreckten sich unter anderem auf den Gleichgewichtssinn, die Körperstabilität und die Körperzusammensetzung. Darüber hinaus absolvierten die Teilnehmer ein Bio-Feedback-Verfahren zur Messung der Reaktions fähigkeit des vegetativen Nervensystems eine Methode zur Bestimmung des individuellen Stresspegels. Die Teilnehmer füllten zudem einen dreiseitigen Fragebogen zum Arbeits bewälti gungsindex (ABI) und einen speziellen Schmerz fragebogen aus. Ihre Selbsteinschätzung floss in die Bewertung der Messergebnisse ein. 3. Jeder Mitarbeiter erhielt anschließend einen ausführlichen Auswertungsbogen mit einer detail lierten Darstellung der individuellen Gesund heits situation auf Basis der Messergebnisse, Übungs empfehlungen und Hinweise auf problematische Verhaltensmuster. Der Auswertungsbogen diente als Leitfaden für die individuelle Fort setzung des Programmes. Weitere Befragungen und Auswertungen folgten im Abstand von einigen Wochen. 4. Nach dem Informations-Workshop und den Fitnesstests standen verschiedene Übungsein heiten auf dem Programm. Aldo Raffaelli erklärt in den Trainingsstunden unter anderem den Aufbau der Rückenmuskulatur, wies auf verbrei tete Fehlhaltungen hin und zeigte den Mitarbeitern Übungen zum Muskelaufbau und zur Haltungs korrektur. In einem Folgetermin festigten die Teil nehmer das jeweils Erlernte, ehe sie mit neuen Übungen vertraut gemacht wurden. Entspannungsübungen, verbunden mit Hinweisen zur Vitalität und Ernährung, ergänzten die»muskelarbeit«. In allen Übungsphasen waren die Mitarbeiter dazu angehalten, ihre Erfahrungen zu reflektieren und sich untereinander auszutauschen. 5. Jeder Teilnehmer erhielt Übungsanleitungen für zu Hause zum Nachlesen und Nachmachen. Ziel des Lehrgangs war es schließlich, alle Teil nehmer zu befähigen, Fehlhaltungen eigenständig zu erkennen und zu korrigieren. Den Abschluss des Programms für die Teilnehmer der Belastungsgruppe»Büroarbeit«bildete eine gemeinsame Schreibtischinspektion mit Tipps zur ergonomisch korrekten Einstellung der Tische und Stühle. Ergebnisse»Für unser Projekt war es wichtig, bei den Teilnehmern nicht nur Interesse für Gesundheitsthemen zu wecken, sondern sie auch dazu zu motivieren, selbst etwas zu tun«, sagt Trainer Aldo Raffaelli.»Wir sind deshalb zum Beispiel mit einem Forstwirt in den Wald gegangen und haben uns die häufigsten Arbeiten zeigen lassen. Dadurch konnten wir mit unseren Übungen an den Arbeitsalltag anknüpfen und Hemmschwellen senken.«die Landesforst MV für ihren Teil unterstützte das Programm, indem sie in Folge des Programms viele Büros mit ergonomischen Sitzmöbeln ausstattete.»insgesamt haben die Mitarbeiter den Lehrgang sehr positiv aufgenommen«, sagt Aldo Raffaelli:»Gerade die Forstwirte zeigten sich dankbar für Ratschläge dort ist der Belastungsdruck am größten.«forstamtsleiterin Angela Wilke bestätigt, dass viele Beschäftigte nun verstärkt auf die richtige Körperhaltung achten und zum Teil eigenständig zu Hause trainieren:»die Kollegen wissen jetzt, wie sie ihren Arbeitsalltag mit einfachen Maßnahmen spürbar verbessern können.«ausblick Mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement hilft die Landesforst MV ihren Mitarbeitern dabei, die individuelle Leistungsfähigkeit dauerhaft zu bewahren. Die Beschäftigten erhalten vielfältige Unterstützung, etwa bei der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Suchtprävention und betriebliche Eingliederungsmaßnahmen sind Bestandteil des Arbeitsalltags.»Es ist wichtig, die Hinweise zur Gesundheitsförderung wirklich zu verinnerlichen, nur so können wir unsere Gesund heit dauerhaft schützen.«mit dem jährlich erscheinenden Unfallbericht, im In tra - net und anhand der Mitarbeiterzeitschrift immergrün kann sich jeder Mitarbeiter ein Bild von der Entwicklung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements machen. Die Erfahrungen und Ergebnisse des Gesundheitsprogramms»baumstark«und der Arbeit der Gre mien des Gesundheitsmanagements fließen in die Über arbeitung von Leitfäden und Dienstvereinbarungen ein.»es ist wich - tig, die Hinweise zur Gesundheitsförderung wirklich zu verinnerlichen«, betont Angela Wilke,»nur so können wir unsere Gesundheit dauerhaft schützen.«arbeitsbewältigungsindex»der Arbeitsbewältigungsindex (ABI) dient der Beurteilung der individuellen Arbeitsfähigkeit einer Person in einer bestimmten Tätigkeit. Das Instru - ment berücksichtigt vor allem die subjektive Einschätzung der befragten Person. Das Ergebnis zeigt an, wie dringend insgesamt Maßnahmen in den Bereichen individuelle Gesundheit, Kompetenz / Wissen des Beschäftigten, Arbeitsumgebung und Führung / Management erforderlich sind.«quelle: Wikipedia.de 6 Monate Über sechs Monate hinweg besuchten die Teilnehmer des Gesundheits - programmes»baumstark«verschiedene Screenings und Workshops.

25 44 2 Gegenwart 45»Arbeitsschutz ist eine klassische Querschnittsaufgabe. Die Heraus for derung besteht darin, angesichts der großen Band breite an Themen den Überblick zu behalten und alle Betriebs angehörigen kompetent zu beraten.«thomas Beil Sicherheitsingenieur 2.3 Arbeits- und Gesundheitsschutz Die Forstwirtschaft zählt zu den unfallträchtigsten Branchen in Deutschland. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Um ihrer Vorreiterrolle auch in diesem Bereich gerecht zu werden, entwickelte die Landesforst MV eine umfassende Sicherheitsarchitektur nach den Vorgaben des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) und den Vorschriften der Gesetzlichen Unfallversicherung. Zwei Sicherheitsingenieure beraten die Forstämter in allen Belangen der Arbeitssicherheit, der Ergonomie und des Gesundheitsschutzes. Neben Betriebsbegehungen, Konzeptionsarbeiten und Unfalluntersuchungen umfasst ihr Aufgabenbereich unter anderem die Schulung der Mitarbeiter, die Erprobung neuer Ver fahren und das Führen der Unfallstatistik. In jedem Forst amt, in der Zentrale und im Betriebsteil Schwerin unterstützt zudem ein Sicherheitsbeauftragter die Führungs kräfte und Sicherheitsingenieure bei der Wahrnehmung der Aufgaben in Bereich der Arbeitssicherheit. Viermal im Jahr tagt ein Arbeitsschutzausschuss und klärt übergeordnete Fragen. Für die arbeitsmedizinische Betreuung ist die BAD GmbH, ein überbetrieblicher medizinischer Dienst, zuständig. Hohe Anforderungen»Arbeitsschutz ist eine klassische Querschnittsaufgabe. Die Herausforderung besteht darin, angesichts der großen Bandbreite an Themen den Überblick zu behalten und alle Betriebsangehörigen kompetent zu beraten«, beschreibt Sicherheitsingenieur Thomas Beil seine Tätig - keit. Er erkundete in seinem Arbeitsleben sämtliche Bereiche der Forstwirtschaft, zunächst als Auszubildender, dann als Referendar und schließlich als Leiter des Fachgebietes»Forstliche Förderung«. Seit 2013 ist er als Fachkraft für Arbeitssicherheit direkt dem Vorstand unterstellt. Sein Verantwortungsbereich umfasst den östlichen Teil des Landes. Das nötige Grundlagenwissen für seine Tätigkeit eignete er sich während eines einjährigen berufsbegleitenden Fernlehrganges an, den er als zertifizierte»fachkraft für Arbeitssicherheit«beendete.»Breitgefächertes Wissen, detektivisches Gespür, Überzeugungskraft und die Bereitschaft, den eigenen Wissensschatz kontinuierlich zu erweitern, sind die Voraussetzungen, um in diesem Job zu bestehen«, sagt Thomas Beil. Arbeitsschwerpunkte Zu seinen Arbeitsschwerpunkten in den Jahren 2014 und 2015 zählten unter anderem die Erarbeitung eines Konzeptes für ergonomisch optimierte Büroarbeitsplätze im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, ein aufwändiges Schulungsprogramm zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und die Erneuerung der Dienstvereinbarung zur arbeitsmedizinischen Betreuung. Weitere Schwerpunkte bildeten die Beschaffung eines Spannungssimulators und die Entwicklung eines technischen Konzeptes zur Ermöglichung von Alleinarbeit bei der Holzrückung mit dem Traktor. Eine Kombination aus GPS-Notrufgerät und Handy mit Totmannschaltung erwies sich als eine geeignete Lösung zur Sicherstellung der Rettungskette.»Breitgefächertes Wissen, detektivisches Gespür, Überzeugungskraft und die Bereitschaft, den eigenen Wissensschatz kontinuierlich zu erweitern, sind die Vor aussetzungen, um in diesem Job zu bestehen.«arbeitsschutzmaßnahmen Die Forstwirte der Landesforst MV besuchen regelmäßig Schulungen zum Thema Arbeitsschutz. Das Weiterbildungsangebot umfasst sowohl Seminare zum Auffri - schen der theoretischen Kenntnisse als auch prak ti sche Übungen und Tests, zum Beispiel am Spannungs simu - lator. Die Schulungsmaßnahmen tragen dazu bei, dass langfristig weniger Unfälle geschehen. Neue Ansätze wie die Königsbronner Anschlagtechnik ein Verfah ren zur seilgestützten Entnahme von»problembäumen«setzen sich schnell durch. Zusätzliche Weiterbildungen für die Leiter der Teilautonomen Arbeitsgrup pen helfen, den Sicherheitsgedanken in den Arbeitsabläufen zu verankern. Einmal im Jahr informieren sich Forstamtsleiter und Sicherheitsbeauftragte in großer Runde über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse beim Arbeits- und Gesundheitsschutz bei einem Seminar der Unfallkasse MV. Sondergruppen Noch strengere Bestimmungen als bei den anderen Forstwirten gelten für die Baumsteiger der Landesforst MV. Spezielle Schulungen durch externe Spezialisten und die jährlich vorgeschriebenen Ausrüstungskon-

26 46 2 Gegenwart 47 trollen gewährleisten maximalen Arbeitsschutz beim Einsatz in der Saatguternte oder bei Verkehrssicherungsmaßnahmen. Ebenfalls im Fokus der Arbeitsschutzverantwortlichen sind die Jäger. Sie benötigen einen elektronischen Gehörschutz, der den Schussknall abdämpft und trotzdem leise Geräusche wie das Knacken eines Zweiges durchlässt. Die Ausrüstung der Gewehre mit einem Schalldämpfer böte zusätzlichen Schutz.»Unsere Arbeitsschutzkleidung wird immer besser. Die neuen Schnittschutzhosen sind zum Beispiel viel leichter, aber ebenso sicher wie die alten.«eigenverantwortung Entscheidend für die Wirksamkeit der Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen ist das eigenverantwortliche Handeln der einzelnen Mitarbeiter. Gerade bei gefährlichen Waldarbeiten legt die Landesforst MV größten Wert auf einen ordnungsgemäßen Selbstschutz. Die meisten Forstwirte verinnerlichen diesen Aspekt bereits in ihrer Ausbildung und achten peinlich genau auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Die Landesforst MV schützt ihre Belegschaft mit einer hochwertigen Sicherheitsausrüstung auf dem neues - ten Stand der Technik.»Unsere Arbeitsschutzkleidung wird immer besser. Die neuen Schnittschutzhosen sind zum Beispiel viel leichter, aber ebenso sicher wie die alten«, sagt Forstwirt Olaf Kliese. Er schätzt zudem das neue Diensthandy für den Notfall und die Ausstattung der Teilautonomen Arbeitsgruppen mit Spillwinden zur Sicherung verkanteter Bäume:»Die Landesforst MV unterstützt uns sehr in diesem Bereich«. Arbeiten mit der Motorsäge Für ihre Motorsägen sind die Forstwirte der Landesforst MV selbst verantwortlich. Jeder Mitarbeiter besitzt eine eigene Säge und entscheidet eigenständig, in welchen Abständen er sie erneuert. Die Forstwirte prüfen regelmäßig, ob wichtige Schutzmechanismen wie die Kettenbremse oder der Kettenfangbolzen intakt sind. Mit jedem neuen Modell sinkt die Belastung durch Lärm und Vibration. Eine Motorsäge für den professionellen Einsatz kostet allerdings bis zu 1200 Euro. Bei der Neuanschaffung erhalten die Forstwirte deshalb eine Entschädigung von der Landesforst MV.»Die Motorsäge muss intakt sein, darauf achten wir schon aus Eigen interesse, es geht ja um unsere Gesundheit«, sagt Olaf Kliese. Brennholzselbstwerber und andere Waldbesucher Jedes Jahr bereiten die Forstämter rund 500 Selbstwerber im Rahmen einer Schulung auf die Arbeit mit der Motorsäge zur Brennholzgewinnung vor. Das Interesse an den Schulungen ist regional sehr unterschiedlich Unfälle (je tausend Beschäftigte) ausgeprägt. In ländlichen Regionen sind besonders viele Selbstwerber aktiv, bis zu 50 Personen pro Forstamt. Darüber hinaus ist das Unternehmen verpflichtet, die Verkehrssicherheit an öffentlichen Wegen, Forstgebäuden und Waldspielplätzen zu gewährleisten. Für Besucher zugängliche Einrichtungen kontrolliert die Landesforst MV zwei Mal pro Jahr, zusätzliche Begehungen erfolgen nach extremen Witterungsereignissen. Notwen - dige Aufräumarbeiten übernimmt das Unternehmen selbst oder vergibt sie an externe Partner, wenn die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen Euro Bis zu Euro kostet eine Motorsäge für den professionellen Einsatz. Bei der Neu anschaffung erhalten die Forst - wirte eine Entschädigung von der Landesforst MV. Unfallgeschehen Unfallkennziffern Anzahl der meldepflichtigen Unfälle gesamt davon Waldarbeiter Tödliche Unfälle Unfälle in der Holzernte Meldepflichtige Unfälle je Beschäftigte Meldepflichtige Unfälle je Waldarbeiter Hauptverletzungsursachen (in %) Sturz / Stolpern 28,7 46,4 47,1 20,7 Äste / Zweige 18,4 14,5 10,3 20,7 Baum 12,6 13,0 7,3 12,1 Unfallgeschehen Eine Hauptverletzungsursache der letzten Jahre waren Stolper- oder Sturzunfälle, wobei durch den langen Winter in 2013 und 2014 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war. Die hohen Werte sind aber auch mit den vielen potentiellen Stolperquellen insbesondere Äste und liegendes Totholz im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung zu begründen. Ebenso trägt das zu - nehmende Durchschnittsalter der Beschäftigten zu dem hohen Anteil an Sturz- und Stolperunfällen bei. Umso erfreulicher ist der Rückgang im Jahr Besonders bei der motormanuellen Holzernte kommt es zu schweren Unfällen. Der letzte tödliche Unfall in der Landesforst MV geschah im Jahr Die Trendlinie im Diagramm verdeutlicht, dass im langjährigen Mittel die Unfallquote trotz einiger starker Schwankungen eine fallende Tendenz aufweist.

27 48 2 Gegenwart 49»Die jungen Leute erfahren bei uns alles über die Behandlung der Pflan zen von der Anlieferung bis zur Verarbeitung draußen im Wald.«Matthias Siemoneit Forstwirtschaftsmeister im Forstamt Nossentiner Heide 2.4 Weiterbildung zu Pflanzverfahren und zum Umgang mit Pflanzen schutzmitteln Die Wurzeln der modernen Forstwirtschaft reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Seither gelten in Deutschland die Prinzipien einer nachhaltigen, verantwortungsbewussten Waldbewirtschaftung. Viele Arbeitsmethoden und Techniken sind seit Jahrzehnten, wenn nicht gar seit Jahrhunderten bewährt. Doch auch die Forstwirtschaft ist dem Wandel der Zeit unterworfen. Die Erwartungen heutiger Menschen an den Wald unterscheiden sich fundamental von denen früherer Zeiten. Der Klimawandel ruft nach neuen Konzepten für den Waldbau und zwingt die Forstunternehmen zum Umdenken. Neue Handlungsspielräume entstehen durch den technischen Forstschritt. Förster und Forstwirte müssen sich auf diese Veränderungen einstellen, nur so können sie den Wandel aktiv mitgestalten. Deshalb vermittelt die Landesforst MV ihren Auszubildenden von Anfang an die gesamte Bandbreite der Forstwirtschaft. Von der Pflanzung bis zur Ernte erlernen die Jugendlichen ihr Handwerk von Grund auf. In den Ausbildungsplänen des Unternehmens ist genau festgelegt, wie viele Stunden die Auszubildenden in den verschiedenen Bereichen tätig sein müssen. Auf dieser Basis erstellen die Ausbilder die Wochen- und Tagesplanung in Absprache mit den Revierförstern. Schwerpunkte 2014 / 2015 Einer dieser Ausbilder ist Matthias Siemoneit, Forstwirtschaftsmeister im Forstamt Nossentiner Heide. Er verfügt über 30 Jahre Berufserfahrung»im grünen Bereich«und muss dennoch immer wieder dazulernen. Wie alle anderen Forstwirte besucht er regelmäßig Fortbildungen und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Gleichzeitig bietet er eigene Schulungen an. Zu den wichtigsten Themen in den Jahren 2014 und 2015 gehörten die empfohlenen Pflanzverfahren und der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. In der Ausbildung stellt dieses Wissen einen eigenen Schwerpunkt dar.»die jungen Leute erfahren bei uns alles über die Behandlung der Pflanzen von der Anlieferung bis zur Verarbeitung draußen im Wald. Sie lernen, wie die Pflanzen fachgerecht im Wald gelagert werden und welche Pflanzgeräte sowie Pflanzverfahren sich für die jeweiligen Pflanzen eignen. Auch Kenntnisse zum Schutz der Pflanzen vor biotischen und abiotischen Schadeinflüssen gehören dazu«, sagt Matthias Siemoneit.»Die Forst- wirtschaft ist ein richtiges Handwerk. Wir sind es schließlich, die draußen im Wald für die Landesforst MV das Geld verdienen. Wir entscheiden darüber, was aus dem einzelnen Stamm wird. Ob Säge- oder Industrieholz, das muss jeder Forstwirt vor Ort allein entscheiden können. Damit tragen wir eine große Verantwortung.Ob Säge- oder Industrie holz, das muss jeder Forstwirt vor Ort allein entscheiden können. Damit tragen wir eine große Verantwortung.«Schulungsmaßnahmen Viele Impulse zur Verbesserung der Unternehmensprozesse und Arbeitsverfahren gehen von der Ausbildung aus und werden über die Forstwirtschaftsmeister in die Landesforst MV getragen. Matthias Siemoneit beteiligte sich zum Beispiel als Multiplikator am Projekt»Neue Pflanzverfahren«. Er besuchte mehrere Forstämter und stellte seinen Kollegen die Pflanzverfahren vor, die in den Wäldern der Landesforst MV künftig bevorzugt zum Einsatz kommen sollen. Jeder Schulungsteilnehmer

28 50 2 Gegenwart 51 erhielt einen Katalog mit ausgewählten Pflanzverfahren. Ein Hauptkriterium für die Aufnahme in den Katalog waren ergonomische und ökonomische Ansprüche. Prinzipiell verworfen wurden Abläufe, die den heutigen Ansprüchen an Ergonomie und Arbeitssicherheit nicht mehr genügen. Welche Verfahren jedoch im Einzelnen angewendet werden, hängt vom jeweiligen Standort»Alle Forstämter über einen Kamm zu scheren, wäre grund falsch, ich muss immer die unterschiedlichen Verhältnisse vor Ort im Blick haben.«und der auszubringenden Pflanze ab.»alle Forstämter über einen Kamm zu scheren, wäre grundfalsch«, sagt Matthias Siemoneit.»Ich muss immer die unterschiedlichen Verhältnisse vor Ort im Blick haben. Hier in der Nossentiner Heide haben wir zum Beispiel viele Sandböden. Da pflanzen wir ganz anders als in den schweren, steinigen Böden des Forstamts Dargun.«Generell sind die im Katalog enthaltenen Pflanzverfahren durch eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungsabläufe gekennzeichnet, damit der Körper nicht einseitig belastet wird.»es geht darum, die Verfahren nicht nur zu kennen, sondern sie auch korrekt anzuwenden. Ich kann als Forst- wirt nicht nur Bäume umhauen, ich muss auch dafür sorgen, dass etwas nachwächst. Deshalb ist es wichtig, dass Pflanzungen optimal ausgeführt werden und dass das Pflanzloch der Pflanze und Wurzel entsprechend angepasst wird, nicht umgekehrt!«zertifizierung Sämtliche Waldflächen der Landesforst MV unterliegen international anerkannten Zertifizierungsansprüchen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, überwiegend nach dem»programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC)«, im Bereich des Forst amtes Radelübbe nach dem»forest Stewardship Council «(FSC, FSC -C ). Das Unternehmen verpflichtet sich, die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Standards einer naturnahen, nachhaltigen Forstwirtschaft einzuhalten. Damit übertrifft die Landes forst MV die Anforderungen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft nach dem Landeswaldgesetz Mecklenburg- Vorpommern. Integrierter Pflanzenschutz Bestandteil der PEFC-Standards ist der sparsame, verantwortungsbewusste Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Wie die Forstwirtschaft insgesamt setzt die Landesforst MV auf integrierten Pflanzenschutz, basierend auf einem intensiven Monitoring zur Überwachung von Schadin sek ten und kleinen Nagern. Jedes Jahr untersuchen Mitarbeiter der Landesforst MV stichprobenartig den Waldboden. Anhand der Menge von Insekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien lässt sich eine Prognose für das Schädlingsaufkommen im nächsten Jahr erstellen. Ist die Grenze erreicht, leitet die Landesforst MV weitere Überwachungsschritte ein. Eine jahrhundertalte Praxis, die sich in der Forstwirtschaft bewährt hat. Die eigentliche Schutzfunktion übernehmen Nützlinge wie Schlupfwespen und Feuerkäfer. Auch Sing vögel beteiligen sich am Waldschutz, indem sie Rau pen und Falter verspeisen. Mit künstlichen Nistplätzen unterstützen die Forstwirte deshalb ihre Ansiedlung. Greif vö gel und Füchse tragen dazu bei, die Mäuse popu lation auf Verjüngungsflächen in Schach zu halten. Viele Probleme lassen sich auf diese Weise lösen.»der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist immer das letzte Mit tel, wenn der natürliche Pflanzenschutz versagt«, so Matthias Siemoneit. Sachkundenachweis Ausweislich des jüngsten PEFC-Audits pflegt die Landes - f orst MV einen vorbildlichen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Infolge einer rechtlichen Änderung mus - sten 2014 alle Mitarbeiter, die mit Pflanzenschutzmit-»Der Einsatz von Pflanzen schutz mitteln ist immer das letzte Mittel, wenn der natürliche Pflanzen schutz versagt«, teln in Berührung kommen, den»sachkundenachweis Pflanzenschutz«erwerben. Nahezu die gesamte Belegschaft absolvierte eine eintägige Schulung, unterstütztdurch das BilSE-Institut für Bildung und Forschung Kompensationswerteinheiten Durch die ökoklogische Aufwertung von Flächen stellte die Landesforst MV in den Jahren 2014 / 2015 insgesamt 2,45 Millionen Kompensationswert - einheiten für Investoren bereit. Rund ein Fünftel der Einheiten konnte bereits vermarktet werden.

29 52 2 Gegenwart Waldumweltdienstleistungen der Landesforst MV In der»unternehmerischen Konzeption für den eigenen Wirkungskreis «nehmen die Waldumweltdienstleistungen einen breiten Raum ein. Die Bearbeitung und zielgerichtete Weiterentwicklung dieses Geschäftsfeldes ist zentraler Bestandteil der Unter neh mensstrategie und wird im Wesentlichen für die nächsten Jahre durch das Fachgebiet»Forstbetriebliche Dienstleistungen, erneuerbare Energien«koordiniert. Das Fach - ge biet ist derzeit mit drei Dienstposten ausgestattet. Eine kontinuierliche Besetzung dieser Dienstposten konnte jedoch bisher nicht gewährleistet werden. Umweltverträgliche Investitionen Bei der Umsetzung von Kompensations- und Ökokontomaßnahmen etablierte sich die Landesforst MV als größter Waldeigentümer mit landesweiter Flächenpräsenz in den letzten Jahren als verlässlicher, kompetenter und erfahrener Partner für Investoren und ermöglichte landesweit umweltverträgliche Investitionen. Insbesondere im Jahr 2015 konnten wichtige Meilensteine erreicht werden. Übernahme von Kompensationsverpflichtungen Dritter Aufgrund der qualitativ hochwertigen Arbeit im Be reich der Waldumweltdienstleistungen ist es der Landesforst MV gelungen, die Anerkennung als Flächenagentur zu erwirken und somit das Leistungsspek trum zu erweitern. Das Dienstleistungsangebot umfasst nun die Bereitstellung von Kompensations flächen, die Entwicklung und Pflege von Kompensationsmaßnahmen, das Vorhalten von bereits abgeschlossenen Ökokontomaßnahmen, die Übernahme von Kompensationsverpflichtungen Dritter sowie die Entwicklung und Führung von Flächenpools. Durch diese Angebotserweiterung wird es zukünftig leichter, wesentliche Teile des Naturhaushalts Mecklenburg-Vorpommerns gezielt durch die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen aufzuwerten. Das kommt der Natur, den Einwohnern und Besuchern sowie der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu Gute. Um die Investitionsförderung im Land Mecklen burg- Vorpommern zu unterstützen, wurden in den Jah ren 2014 / 2015 in Summe 2,45 Millionen Kompensationswert ein hei ten durch die ökoklogische Aufwertung von Flächen der Landesforst MV bereitgestellt. Davon konn - ten Kompensationswerteinheiten (KFÄ) bereits vermarktet werden. Zukünftig soll die Vermarktung von Kompensationsmaßnahmen durch die langfristige Zusammenarbeit mit landesweit agierenden Großkunden weiter gesteigert werden. Im Jahr 2015 ist es gelungen, eine Rahmenvereinbarung über die Bereitstellung von Flächen und die Durchführung von Kompensationsmaßnahmen im Rahmen des Straßenbaus mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr abzuschließen. Weitere Vereinbarungen mit anderen Akteuren sollen folgen. Zukünftig wird die Landesforst MV den Fokus im Bereich der Waldumweltdienstleistungen stärker auf den Moorschutz legen und dazu beitragen, das Konzept zum Schutz und zur Nutzung von Mooren in Mecklenburg- Vorpommern erfolgreich umzusetzen. Erste Projekte wie beispielsweise das Krögerbrauck im Forstamt Schlemmin oder das Katharinenholz im Forstamt Wreden hagen konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Im Jahr 2015 wurden zusätzlich zehn Machbarkeitsstudien zur Umsetzung von Moorrevitalisierungsprojekten im Wald der Landesforst MV durchgeführt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, aktiv den Wasserhaushalt der Moore zu verbessern, da Moore eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz, den Erhalt der natürlichen Bodenfunktionen und als Archiv der Natur und Kulturgeschichte aufweisen. In den kommenden Jahren sollen weitere Moorrevitalisierungsprojekte schrittweise verwirklicht und über die Vermarktung als Kompen sations- bzw. Ökokontomaßnahme finanziert werden. Allerdings wird der Schwerpunkt der Waldumweltdienstleistungen künftig nicht allein auf dem Moorschutz liegen. Beispielsweise entstehen derzeit im Forst amt Güstrow unter zwei parallel durch den Wald verlaufenden Höchstspannungsleitungen wertvolle Offen landbio - tope (Sandmagerrasen, Frischwiesen, Feuchtgrünland), die durch langfristige Pflegemaßnahmen erhalten werden sollen. Das in Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Projekt setzt die Landesforst MV gemeinsam mit der 50Hertz Transmission GmbH um. Darstellung der in den Jahren 2014 / 2015 bereitgestellten und vermarkteten Kompensations - Tabelle 1 werteinheiten (Ökokontopunkte) 2.6 Neubau der Revierförsterei Jülchendorf Das Liegenschaftskonzept der Landesforst MV sieht vor, für ein Drittel der Revierförsterstellen Dienstgebäude vorzuhalten. In diesem Zuge entschied sich die Landesforst MV, die renovierungsbedürftige Revier för - sterei Jülchendorf durch einen Neubau zu ersetzen. Durch ein zeitgemäßes Design und moderne Ausstattung sollen nicht nur ideale Arbeitsmöglichkeiten für den Revierleiter, sondern auch ein attraktives Wohnumfeld für die Försterfamilie geschaffen werden. Revierförstereien haben eine zentrale Bedeutung für die Landesforst MV. Sie sind nicht nur Dienstsitz des Revierleiters und somit Anlaufpunkt für Waldbesitzer und Waldbesucher. Vielmehr sind Sie das Herzstück einer dezentralen Revierlogistik. So bieten sie unter anderem Abstellmöglichkeiten für Maschinen, Material- und Gerätelager sowie eine Wild-Kühlzelle. Jahr Anzahl bereitgestellter KFÄ Anzahl vermarkteter KFÄ Blick in die Geschichte Das Revier Jülchendorf im Forstamt Gädebehn hat in den letzten 150 Jahren eine wechselvolle Geschichte durchlebt. So wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhebliche Flächen aufgeforstet. Dabei hat sich die historische Waldeinteilung kaum verändert. In den 1970er Jahren vereinnahmte die Nationale Volksarmee große Teile des Reviers Jülchendorf. Schon zu jener Zeit stand ein Gebäudewechsel an. Der Revierförster musste seine alte Försterei verlassen zog schließlich das Försterehepaar Wagner in das Gebäude, welches nun ersetzt wurde. Modernes Gebäudekonzept Das neue Gebäude wurde als Niedrigenergiehaus mit Luftwärmepumpeheizung, Lüftungssystem und dreifachverglasten Alukernfenstern konzipiert und innerhalb von etwas mehr als einem Jahr Bauzeit errichtet. 150 Jahre Die Geschichte des Reviers Jülchendorf erstreckt sich über mehr als 150 Jahre. Ein gewaltiger Zeitraum, selbst nach den Maßstäben des Waldes.

30 54 3 Alltag 55 3 Alltag Vielfältige Aufgaben und Herausforderungen prägen den Arbeitsalltag in der Landesforst MV. Im konstruktiven Zusammenwirken der einzelnen Unternehmenseinheiten liegt die Stärke der Einheitsforstverwaltung für Mecklenburg-Vorpommern. Eingespielte Prozesse, fach liche Kompetenz und gegenseitige Wertschätzung führen zum Erfolg.

31 56 3 Alltag 57»Mit unserem Überwachungs system kontrollieren wir 51 Prozent der Wälder in Mecklenburg- Vorpommern 21 Kameras prüfen Hektar Wald.«Angela Wilke Leiterin des Forstamtes Mirow 3.1 Automatische Waldbrandüberwachung Zu den Aufgaben der Landesforst MV im übertragenen Wirkungskreis zählt der Waldbrandschutz im gesam - ten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Sämtliche Wald gebiete sind nach den Vorgaben des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Waldbrandgefahrenklassen eingeteilt. In der Waldbrandsaison vom 1. März bis zum 30. September ermitteln die zuständigen Forstämter auf der Basis von Wetter daten und weiteren Informationen täglich eine Gefahrenstufe. Von Stufe 1 (sehr gering) bis Stufe 5 (sehr hoch) reicht die bundesweit einheitliche Skala. Bei den Forstämtern zeigen Schilder die aktuelle Gefahrenstufe an. Waldnutzer und Waldbesucher können sich im Internet unter und in den Medien über die Gefahrenlage informieren. Technische und organisatorische Voraussetzungen Seit dem 1. Januar 2014 beherbergt das Forstamt Mirow die zentrale Waldbrandüberwachungsstelle für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Technisch gesehen basiert der Waldbrandschutz auf einem kameragestützten automatischen Waldbrandfrüherkennungssystem, mit dem die Landesforst MV gefährdete Waldgebiete während der Waldbrandsaison kontinuierlich überwacht. Spezielle Kameras, die auf alten Feuerwachtürmen oder Funkmasten angebracht sind, erkennen im Umkreis von mindestens zehn Kilometern jede Rauchentwicklung und verursachen einen Alarm in der Waldbrandüberwachungsstelle. Dort sitzen bis zu vier Forstwirte vor hochauflösenden Monitoren und kontrollieren die Bilder. Entdeckt das Kamerasystem einen möglichen Brandherd, erscheint auf dem Bildschirm ein Alarm. Auf einem zweiten Monitor sehen die Mitarbeiter der Waldbrandzentrale eine Forstgrundkarte mit Koordinaten und weiteren Informationen, beispielsweise zu munitionsbelasteten Flächen, die von den Rettungsdiensten nicht betreten werden dürfen. kann, stehen in jedem Forstamt Mitarbeiter für die Brand - erkundung bereit. Sie prüfen den Alarm umgehend vor Ort. Bei eindeutiger Gefahrenlage informiert der Waldbrandmanager neben der Rettungsleistelle stets das zuständige Forstamt, damit der Revierleiter mit seinem Team die Löscharbeiten begleiten kann. Für die Brandnachsorge sind in den Forstämtern Traktoren mit Pflug und Löschwasserwagen stationiert. Weiterbildung für den Brandschutz»Mit unserem Überwachungssystem kontrollieren wir 51 Prozent der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern 21 Kameras prüfen Hektar Wald«, erklärt Diplom- Forstingenieurin Angela Wilke. Als Leiterin des Forstamtes Mirow führt sie Regie in der Waldbrandzentrale und überwacht die organisatorischen Abläufe. Wie viele der vier Monitorarbeitsplätze jeweils besetzt sind, entscheidet sich täglich neu. Frühmorgens erhalten die Forstämter eine Wetterprognose und ermitteln mit einer Software die Waldbrandgefahrenstufe. Ab Stufe 2 überwacht ein Forstwirt in der Waldbrandzentrale die Kamerabilder aus dem Gebiet. Voraussetzung für den Einsatz in der Waldbrandüberwachungsstelle ist eine Schulung zum Brandschutz und die Einarbeitung in das Computer- In der Waldbrandzentrale gilt das Vier-Augen-Prinzip. Warnungen des Systems geben die Forstwirte mit einem Klick an den diensthabenden Waldbrandmanager, einen Forstwirtschaftsmeister, weiter. Zusätzlich werden die Kamerabilder auf eine große Leinwand übertragen. Bestätigt sich der Verdacht, alarmiert der Waldbrandmanager die Rettungsleitstelle und die Feu erwehr übernimmt das Kommando. Für den Fall, dass eine Meldung am Monitor nicht richtig eingeordnet werden

32 58 3 Alltag 59»Erkennen wir einen Brand bei unseren Nachbarn, schlagen wir umgehend Alarm.«system. Einmal pro Jahr besucht das Team einen Lehrgang zu technischen und organisatorischen Neuerungen. Eine große gemeinsame Übung mit den Rettungsdiensten findet alle zwei Jahre statt, zwischendurch nehmen die Mitarbeiter an kleineren Übungen zur Auffrischung des Brandschutzwissens teil. Grundlegende Fragen klärt die Arbeitsgruppe Waldbrandschutz. Die setzt sich aus Vertretern der Landesforst MV, der Rettungsdienste, des Landkreises, der Polizei Neubrandenburg, der Deutschen Bahn, des Nationalparkamtes Müritz, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und des Munitionsbergungsdienstes zusammen.»die Zusammenarbeit mit unseren Feuer wehren funktioniert hervorragend. Darüber hinaus stehen wir in Kontakt mit den Kollegen in Brandenburg und Niedersachsen«, sagt Angela Wilke:»Erkennen wir einen Brand bei unseren Nachbarn, schlagen wir umgehend Alarm.«Präventionsmaßnahmen Die häufigste Brandursache ist Unachtsamkeit. Besonders gefährlich sind brennende Zigaretten, die aus dem Fahrzeug geschnipst werden. Entlang von Straßen, Waldwegen und Eisenbahnschienen sind deshalb vielerorts Schutzstreifen eingerichtet. Auf einer Gesamtlänge von 550 Kilometern stoppen sie Brände, ehe sie sich im Wald ausbreiten können. Eine andere Gefahrenquelle sind schlecht gesicherte und verlassene Grillstellen, auch Brandstiftung ist ein Problem. Bei hoher Waldbrandgefahr geht der Revierförster auf Streife. Campingplätze und Badestellen zählen zu den Orten, an denen die Wahrscheinlichkeit eines Brandes am höchsten ist. Informationen auf Campingplätzen und ausführliche Medienberichte sollen bei den Waldbesuchern ein Gefahrenbewusstsein wecken. Die Landesforst MV veröffentlicht zudem die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe in der Presse, einmal im Jahr bringt das Fernsehen einen Beitrag zum Waldbrandschutz. Darüber hinaus kontrolliert die Landesforst MV in der Waldbrandsaison regelmäßig die Löschwasserentnahmestellen an den Gewässern. Auf dem Hof besonders gefährdeter Forstämter steht ein Traktor mit Pflug und Löschwassertank bereit. Als am weitesten reichende Präventionsmaßnahme kann die Arbeitsgruppe Waldbrandschutz dem zuständigen Landrat die Sperrung von Waldgebieten empfehlen. Von dieser Möglichkeit machen die Verantwortlichen allerdings nur ungern Gebrauch. Sie setzen stattdessen auf Vernunft und Aufklärung und konzentrieren sich auf die reibungslose Zusammenarbeit der Rettungsdienste. Waldbrandgeschehen Die höchste Waldbrandgefahr besteht im Süden des Landes, wo sich brandanfällige Nadelholzbestände konzentrieren. 14 Waldbrände waren 2014 in Mecklenburg- Vorpommern auf einer Fläche von insgesamt 2,1 Hektar zu verzeichnen. Pro Brand waren im Schnitt 0,15 Hektar betroffen kam es zu 25 Waldbränden auf einer Fläche von 7,6 Hektar. Die Brände erfassten somit im Schnitt rund 0,3 Hektar. Je nach Witterung schwankt das Waldbrandaufkommen von Jahr zu Jahr. Ein regenreicher Sommer entspannt die Lage, in Trockenperioden schnellen die Zahlen nach oben. Waldbrandgefahrenklassen der Leitforstämter Leitforstamt betreute Ämter 1. Radelübbe C Grevesmühlen 2. Jasnitz A Schildfeld Ludwigslust Kaliß Waldbrandgefahrenklasse BFB-Trave, Seite 57 alter GB Bereich Lübtheen A ((Aktualisierte Tabelle 3. Sandhof B abbilden)) Karbow B Friedrichsmoor Gädebehn BFB-Trave, Bereich Schweriner Land 4. Bad Doberan C Billenhagen 5. Güstrow C Schlemmin Dargun 3 C B A A B B A C C C Waldbrandgefahrenklassen Je nach Baumartenzusammensetzung und Standortverhältnissen sind die Forstämter in drei Waldbrandgefahrenklassen eingeteilt: A hohe Waldbrandgefahr B mittlere Waldbrandgefahr C geringe Waldbrandgefahr 550 Leitforstamt betreute Ämter 6. Mirow A Neustrelitz NPA Müritz Wredenhagen Nossentiner Heide BFB Vorpommern Strelitz 7. Neubrandenburg C Stavenhagen Lüttenhagen 8. Poggendorf C Schuenhagen Rügen NPA Vorpommern Jägerhof 9. Torgelow A Rothemühl Neu Pudagla BFB Vorpommern Strelitz 5 Kilometer Auf einer Gesamtlänge von 550 Kilometern stoppen Schutzstreifen Brände, ehe sie sich im Wald ausbreiten können. Waldbrandgefahrenklasse B A B B A C B C C C C B B A Waldbrandgefahrenstufen Seit der Waldbrandsaison 2014 gelten bundesweit fünf Waldbrandgefahrenstufen: 1 sehr geringe Gefahr 2 geringe Gefahr 3 mittlere Gefahr 4 hohe Gefahr 5 sehr hohe Gefahr

33 60 3 Alltag 61»In unseren Kompetenz feldern Photovoltaik, Biomasse und Wind energie werden wir weitere Projekte generieren.«axel Stein Geschäftsführer der Landesforst MV-Energie GmbH 3.2 Landesforst MV Energie GmbH Zu den wichtigsten Zielen der»unternehmerischen Konzeption «zählt der Ausbau neuer Geschäftsfelder. Mit der Gründung der Landesforst MV Energie GmbH im November 2013 fiel der Startschuss für die Erschließung weiterer Marktpotenziale im Bereich der erneuerbaren Energien. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft verbindet die Landesforst MV Energie GmbH die Branchenkompetenz der Landesforst MV mit der Freiheit, eigene Wege zu gehen und selbstbewusst aus dem Wald hinauszutreten. Das Leistungsspektrum der Landesforst MV Energie GmbH umfasst die Erschließung und Erzeugung erneuerbarer Energien, ihre Geschäftsfelder sind die Photovoltaik, die Wärme- und Strom erzeugung aus Holzbiomasse und die Windenergie. Das Unternehmen erbringt vielfältige Leistungen von der Projektvorbereitung über die Planung und Umsetzung bis zur Betriebsführung. Ein wesentliches Unternehmensziel ist der Ausbau der Wertschöpfung und die Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe in Mecklenburg-Vorpommern. Aufbau der Geschäftsfelder Die Landesforst MV Energie GmbH entwickelt unter anderem Modelle zum klimaschonenden und betriebswirtschaftlich vorteilhaften Einsatz von Holzhackschnitzeln bei der Wärmeversorgung. Sie entwirft maßgeschneiderte Wärmekonzepte für Gebäude und Gebäu - dekomplexe unterschiedlichster Eigentümer und Nutzer. In Kooperation mit Städten und Gemeinden erkundet das Unternehmen zudem Möglichkeiten der teil - weisen bzw. vollständigen Nahwärmeversorgung von Wohngebieten und Ortschaften auf Basis nachhaltig und regional erzeugter Holzbiomasse.»Damit werden wir unseren Beitrag zur Wärmewende in unserem Bundesland leisten«, erklärt Axel Stein, Geschäftsführer der Landesforst MV Energie GmbH. Unter seiner Ägide entließ die Muttergesellschaft ihren einstigen Unternehmensbereich»Erneuerbare Energien«in die unternehmerische Freiheit. Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Erbringung von Energie-Audits für Unter - nehmen, die dazu nach dem Energiedienstleistungsgesetz verpflichtet sind. mit erneuerbaren Energien ein Nischendasein neben der Stromerzeugung. Gleichzeitig haben sich die Förder - bedingungen für die Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien deutlich verschlechtert, während die konkurrierenden fossilen Energieträger von stetig fallenden Preisen im Markt gehalten werden.»damit werden wir unseren Bei trag zur Wärmewende in unserem Bundes land leisten.«perspektiven 2015 generierte die Landesforst MV Energie GmbH erste Umsätze mit Energie-Audits und realisierte sieben Solaranlagen auf Liegenschaften der Landesforst MV. Mit einer starken Gesellschafterin im Rücken erarbeitete sich das Unternehmen in den letzten beiden Jahren eine gute Geschäftsposition. Die hohe Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz und die forstliche Kompetenz zahlen sich als Wettbewerbsvorteil aus. Geschäftsführer Axel Stein blickt optimistisch in die Zukunft:»In unseren Kompetenzfeldern Photovoltaik, Biomasse und Windenergie werden wir weitere Projekte generieren. Wir nehmen den Bereich Biomasse, insbesondere die partnerschaftliche Projektumsetzung mit lokalen Wärmenetzbetreibern, stärker in den Fokus und prüfen, in welchen Bereichen neue Produkte sinnvoll sind. Das ist ein ständiges Suchen und Abtasten.«Der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz und gleichzeitig die Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Die Bedeutung des Waldes nimmt dabei zu. Schon jetzt werden 13 Prozent des Holzes aus dem Landeswald zur Energiegewinnung genutzt. Die Geschäftsentwicklung in den Jahren 2014 und 2015 war geprägt von einem schwierigen Marktum feld. Zum einen ließen sich Windparkprojekte aus der Gründungszeit aufgrund artenschutzrechtlicher Bestimmungen nicht wie geplant umsetzen, zum anderen blieb die Entwicklung bei der Holzbiomasse hinter den Erwartungen zurück. Noch immer fristet die Wärmegewinnung

34 62 3 Alltag 63»Neben der klassischen Forst einrichtung umfasst unser Aufgabengebiet die Verbesserung von Datenaufnahmeverfahren und die Weiterentwicklung des Datenspeichers Wald II.«Andrea Zelck Kommissarische Leiterin des Fachgebietes»Forsteinrichtung«3.3 Bundeswaldinventur III Über den eigenen Wirkungskreis hinaus trägt die Landesforst MV Verantwortung für die Entwicklung des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern. Dank ihres umfangreichen Waldbesitzes übt sie eine Vorbildfunktion aus. Gleichzeitig spielt die Beratung anderer Waldbesitzer bei der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben eine wichtige Rolle. Das Unternehmen legt Wert auf eine fachlich herausragende, nachhaltige und schonende Bewirtschaftung des Waldes. Die Erhöhung des Laubbaumanteils in standortgerechten, vielfältig struktu - r ierten Beständen ist ein wesentliches Ziel der»unternehmerischen Konzeption «. Mit der Forsteinrichtung gewährleistet die Landesforst MV die Weiterentwicklung des Waldes im Sinne einer weitsichtigen, ressourcenschonenden Waldwirtschaft. und Nadelhölzer halten sich in Mecklenburg-Vor pommern die Waage, ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Bundesländern. Der Anteil an Laub bäu men ist seit der letzten Inventur gewachsen, gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt der Bäume. 75 Prozent der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern sind Mischwälder. Reine Nadelholzbestände mit hoher Sturm- und Schädlingsanfälligkeit werden seltener. Nahezu zehn Prozent des Waldes sind aus der Nutzung genommen und 7,4 Prozent dürfen nur eingeschränkt bewirtschaftet werden.»dieser hohe Anteil an Flächen, die nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden dürfen, ist eine Besonderheit von Mecklenburg-Vorpommern«, urteilt Andrea Zelck. Ein Arbeitsschwerpunkt des Fachgebietes»Forsteinrichtung«in den Jahren 2014 und 2015 war die Auswertung der Bundeswaldinventur III. Im Anschluss begleitete das Team die Waldentwicklungs- und Holzaufkommens - modellierung für das Land Mecklenburg-Vorpommern.»Neben der klassischen Forsteinrichtung umfasst unser Aufgabengebiet die Verbesserung von Datenaufnahmeverfahren und die Weiterentwicklung des Datenspeichers Wald II«, erklärt Andrea Zelck, die das Fachgebiet kommissarisch leitet. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von Kommunikation und Koordination. Neben der Abstimmung mit den Kollegen in der Zentrale und in den Forstämtern plant sie unter anderem die Unternehmerleistungen bei der Forsteinrichtung. Inventurergebnisse Die Bundeswaldinventur erfasst sämtliche Waldbestände in Deutschland. Über das ganze Land wird hierzu ein virtuelles Gitternetz mit einem Linienabstand von vier in Mecklenburg-Vorpommern zwei Kilometern gelegt. An den Schnittpunkten werden Trakte für eine Stichprobeninventur eingerichtet. Anders als bei unserer Forsteinrichtung, die auf einer Bestandsinventur basiert, bei der jeder einzelne Bestand analysiert wird, steht bei der Bundeswaldinventur der Gesamtwald im Fokus. Die Inventurdaten sind für die Forstplanung deshalb vor allem als Referenzwerte geeignet, zeigen sie doch die standortübergreifenden Trends auf breiter Basis. Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur III beinhalten positive Aspekte für den Landeswald MV. So hat sich der Waldanteil in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zur letzten Inventur 2002 auf 24,1 Prozent erhöht, Hektar Waldfläche sind hinzugekommen. Laub- Ausblick Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur stellte die Landesforst MV der interessierten Öffentlichkeit in Form eines Flyers zu Verfügung, der in der Zentrale, im Betriebsteil und in den Dienststellen ausliegt. Intensive Planungsabsprachen in den Revieren, beispielsweise zur Auswahl und Bewertung von Verjüngungsflächen, unterstützen den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens. Andrea Zelck schätzt den Austausch mit den Kollegen vor Ort.»Wir brauchen die Erfahrung des örtlichen Wirtschafters«, sagt sie. Für die Zukunft steht in ihrem Fachgebiet neben der regulären Tätigkeit die Aktualisierung der FFH-Managementpläne auf dem Programm, speziell die Überprüfung der Lebensraumtypen und die Aufnahme von Störfaktoren.»Weitere Ausschlussflächen brauchen wir eher nicht, da sind wir schon sehr weit. Unser Fokus liegt auf dem Anbau standortgerechter Baumarten und der Erhöhung des Laubbaumanteils.«5 300 Hektar Seit der letzten Bundeswaldinventur im Jahr 2002 sind in Mecklenburg- Vorpommern Hektar Wald hinzugekommen. Der Waldanteil liegt nun bei 24,1 Prozent.

35 64 3 Alltag 65»Durch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und die Koordination unserer Aufsichtsbehörde können wir sicherstellen, dass unsere Kapazitäten im Bereich Umweltbildung im Land optimal eingesetzt werden.«felix Adolphi Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit (bis 2015) 3.4 Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit Nicht nur Pädagogen schätzen den Wald als außerschulischen Lernort. In der Natur werden die Zusammenhänge des Tier- und Pflanzenreiches buchstäblich begreifbar. Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung und Waldpädagogik zählen nach dem Landeswaldgesetz zu den Aufgaben der Landesforst MV, sie sind Teil der Leistungen im übertragenen Wirkungskreis. Gleichzeitig ist das waldpädagogische Engagement für die Landesforst MV eine Investition in die Zukunft. Kinder und Jugendliche lernen den Erlebnisraum Wald kennen, kommen in Kontakt mit forstlichen Themen, erfahren mehr über Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten in der Forstwirtschaft und denken vielleicht darüber nach, einmal selbst diesen Weg einzuschlagen. Auch die Mitarbeiter der Landesforst MV können bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen etwas lernen. Oft ergeben sich aus der gemeinsamen Beschäftigung mit der Natur neue Perspektiven und Fragestellungen. Museen und Ausstellungen, Schaugatter und Lehrpfade laden dazu ein, den Wald und seine Bewohner zu entdecken. Kinder und Jugendliche erleben in den Bildungseinrichtungen der Landesforst MV und bei Waldführungen mit den Förstern unvergessliche Tage. Sie erforschen den Wald und erfahren dabei nicht nur etwas über dieses einzigartige Ökosystem, sondern auch über sich selbst. Gemeinsame Abenteuer schweißen zusammen. Jeder kann sich in der Natur beweisen, als Sportler, Gärtner, Tüftler oder Beobachter und Forscher. In der spielerischen Auseinandersetzung mit Naturphänomenen vermittelt die Waldpädagogik wichtige Werte. Bildung für nachhaltige Entwicklung stärkt die Handlungskompetenz der Schüler und fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Hohe Qualitätsansprüche Mehr als Kinder erreicht die Landesforst MV mit ihren waldpädagogischen Angeboten pro Jahr. Mit einer wachsenden Zahl Staatlich Zertifizierter Waldpädagogen meistert die Landesforst die große Nachfrage und stärkt ihre Position in diesem Bereich. Seit 2011 werden in eigenen Lehrgängen Waldpädagogen qualifiziert.»in jedem Forstamt soll laut Waldpädagogikkonzept mindestens ein Mitarbeiter das»zertifikat Wald pädagogik«erwerben, ein Qualitätssiegel nach bun - des weit einheitlichen Standards«, so Adolphi, der die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit von 2010 bis 2015 leitete. Die Landesforst MV arbeitet im Bereich Umweltbildung darüber hinaus eng mit anderen Bildungsanbietern und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV zusammen.»durch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und die Koordination unserer Aufsichtsbehörde können wir sicherstellen, dass unsere Kapazitäten im Bereich Umweltbildung im Land optimal eingesetzt werden«, führt Felix Adolphi, der sich neben der Aufgabe als ÖA-Chef auf die künftige Tätigkeit als Leiter des Forstamtes Neu Pudagla vorbereitet, weiter aus.»bei allen Druckerzeugnissen, Schildern und Online medien muss auf einen Blick die Landesforst MV als Absender erkennbar sein.«aufgabenspektrum Feste Kooperationspartner wie die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Mecklenburg-Vorpommern, Schullandheime und Jugendherbergen er - wei tern das Umweltbildungsangebot im Land. Der Austausch und die Zusammenarbeit mit diesen Institutionen ermöglicht den Mitarbeitern der Landesforst MV einen Blick über den Tellerrand.»Wir profitieren von dem, was andere schon wissen oder erlebt haben«, erklärt Felix Adolphi. Zu den Aufgaben seiner Stabsstelle zählt neben der Waldpädagogik unter anderem die Koordinierung der gesamten Außerdarstellung.»Hierbei geht es nicht nur um die Landesforst MV, sondern um die Forstwirtschaft als Ganzes«, erläutert er. Die Mitarbeiter bearbeiten Presseanfragen und reagieren auf Hinweise aus der Bevölkerung, organisieren Veranstaltungen und Messeauftritte und unterstützen die Forstämter bei eigenen Aktionen. In ihren Verantwortungsbereich fällt zudem die Ausgestaltung und Umsetzung des Corporate Designs.»Bei allen Druckerzeugnissen, Schildern und Onlinemedien muss auf einen Blick die Landesforst MV als Absender erkennbar sein, damit alle Leistungen für die Gesellschaft auch uns Förstern zugeschrieben werden.«prinzipiell ist in der Öffentlichkeitsarbeit ein hohes Maß

36 66 3 Alltag 67 an Flexibilität und Organisationsgeschick erforderlich.»oft muss ich alles stehen und liegen lassen, weil ein Kollege akut eine Lösung braucht«, sagt Adolphi:»Wenn die Presse etwas zu einem relevanten Thema wissen will, gehe ich sofort zu den Fachverantwortlichen und versuche, die Frage zu klären. Man erhält in diesen Situationen nur einmal die Chance, Stellung zu nehmen. Wenn man diese Chance nicht nutzt, antwortet ein anderer.unsere Aufgabe besteht darin, die Fragen aus der Bevölkerung ernst zu nehmen und ange messen darauf zu reagieren.«kritische Öffentlichkeit Der Förster als Person genießt traditionell hohes Ansehen. Die Menschen suchen seinen Rat in allen»naturfragen«, sei es wenn die Rosen vor dem Haus wegen des abendlichen Besuchs von Rehen nicht richtig gedeihen, sei es wenn der Walnussbaum im Garten das Wachstum anderer Pflanzen unterdrückt. Vor allem in ländlichen Regionen erstreckt sich dieses Ansehen der Person»Förster«auch auf die Forstwirtschaft. In anderen Gegenden stehen die Menschen der Nutzung des Waldes sehr kritisch gegenüber und zeigen oft wenig Verständnis für die Zusammenhänge im Wald und dessen wirtschaftliche Nutzung. Viele wissen nicht, was Forstunternehmen leisten und was sie dafür tun, die optimale Erfüllung der verschiedenen Waldfunktionen sicherzustellen.»unsere Aufgabe besteht darin, die Fragen aus der Bevölkerung ernst zu nehmen und angemessen darauf zu reagieren«, sagt Felix Adolphi:»Wir wissen ja, was wir tun, warum wir es tun. Ich sehe kritische Fragen als Anreiz, eigenes Handeln aus anderen Perspektiven zu betrachten. Je öfter wir unser Wirken anderen gegenüber begründen, desto sensibler gehen wir damit um und suchen gegebenenfalls auch neue Lösungsansätze für altbekannte Probleme.«Waldpädagogik ist ein Weg, die Jugend an die Natur heranzuführen und ihr dabei die Grundlagen der Forstwirtschaft näherzubringen. Kinder und Jugendliche erleben, erfahren, berühren, schmecken, riechen und empfinden den Wald sie erkennen schnell, worauf es ankommt. Ihnen wird bewusst, dass sie sich in einem der am weitesten naturbelassenen Lebensräume der Welt bewegen und gleichzeitig Forstunternehmen diesen Lebensraum nutzen, um Holz- und Waldprodukte für die Gesellschaft zu gewinnen.»was Kinder und Jugendliche einmal begreifen, das werden sie nie vergessen«, schildert Felix Adolphi seine Erfahrungen. Zertifizierung des Jugendwaldheimes Loppin Außerschulische Bildung ist hervorragend geeignet, Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen des Waldes zu vermitteln. Dies gilt in besonderem Maße für Einrichtungen, die nach den Kriterien der»norddeutschen Partnerschaft zur Unterstützung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (NUN)«zertifiziert sind. Seit 2014 zählt das Jugendwaldheim Loppin zu diesem Kreis und darf sich»bildungszentrum für Nachhaltigkeit«nennen. Lehrer und Erzieher finden hier eine reiche Auswahl an anspruchsvollen Bildungsangeboten. Den Kindern werden keine vorgefertigten Lösungen vorgesetzt. Stattdessen stellen die Waldpäda gogen sie vor ein Problem, erläutern die Rahmen bedingungen und begleiten die Kinder darin, selbst Lösungen zu finden. Bildung für nachhaltige Entwicklung fördert die Empathiefähigkeit und den Sinn für globale Gerechtigkeit, sie sensibilisiert die Kinder für die Bedürfnisse nachfolgender Generationen. Die Zertifizierung ist neben der Signalwirkung nach außen eine Bestätigung für die Mitarbeiter, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Leistungsbericht 2014 / 2015 Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit Exkursionen und Waldführungen mit Erwachsenen / Familien Exkursionen und Waldführungen mit Kindern / Schulklassen Einheit Anzahl Besucher Anzahl Besucher Angebote der zwei Jugend waldheime Anzahl Besucher (Kinder) Ein Qualitätssicherungsprogramm gewährleistet, dass die hohen Ansprüche im Bildungsalltag erfüllt werden. Neue Medien Internetanwendungen werden in der Öffentlichkeitsarbeit der Landesforst MV zunehmend wichtiger. Besucher der Website erhalten online Informationen zu aktuellen Themen sowie zum Aufbau und Leistungsspektrum der Landesforst MV. Sie finden Kontaktinformationen zu den Mitarbeitern aller Außenstellen und Forstämter. Schon jetzt verzeichnet die Seite mehr als Besucher pro Jahr. Zukunftsmusik Zum»Girl s Day 2014«organisierte die Landesforst MV gemeinsam mit dem Datenverarbeitungszentrum Meck - len burg-vorpommern eine Konferenzschaltung zwischen der Forstscheune Bahlenhüschen des Forst amtes Friedrichsmoor und dem Bundeskanzleramt. Die Besucherinnen der Forstscheune sollten herausfinden, wo im angrenzenden Wald die Bäume stehen, bei Besucher Die Internetseite der Landesforst MV verzeichnet mehr als Besucher pro Jahr. denen Anzeichen von Krankheiten erkennbar sind und was ihnen fehlt. Parallel konnten an einem Infostand im Bundeskanzleramt dieselben Untersuchungen auf»wir wollten zeigen, was technisch möglich ist und dass wir Forstleute nicht nur den ganzen Tag mit dem Hund im Wald spazieren gehen.«satellitenbildern an einem 3D-Monitor durchgeführt werden. Per Videochat glichen die jungen Frauen ihre Ergebnisse ab um festzustellen, dass manche Arbeit vor Ort im Wald erledigt werden muss, man aber manche Aufgabe hocheffizient auch im Büro erledigen kann.»das war ein Stück Zukunftsmusik«, sagt Felix Adolphi,»wir wollten zeigen, was technisch möglich ist und dass wir Forstleute nicht nur den ganzen Tag mit dem Hund im Wald spazieren gehen.« Kinder Pro Jahr erreicht die Landesforst MV mehr als Kinder mit ihren waldpädagogischen Angeboten.

37 68 3 Alltag 69»Naturschutz lebt, wenn Forst ämter und Revierleiter bei der konkreten Umsetzung von Anfang an mitziehen, deshalb ist es wichtig, sich gut abzu stimmen, bevor Dienstanweisungen und Richtlinien herausgegeben werden.«katja Lindenkreuz Leiterin des Fachgebietes Waldbau, Waldschutz, Naturschutz und Jagd 3.5 Alltag in der Zentrale Charakteristisch für den Arbeitsalltag in der Landesforst MV ist die Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben und Themen. Tag für Tag steht sie vor der Herausforderung, das Modell der Einheitsforstverwaltung mit Leben zu erfüllen. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von der nachhaltigen und schonenden Bewirtschaftung des Landeswaldes über die Beratung von privaten und kommunalen Waldeigentümern bis hin zur Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen bei Erstaufforstungen, Waldumwandlungen oder Holzerntemaßnahmen. Die Landesforst MV beteiligt sich an komplexen Planfeststellungsverfahren für den Bau von Straßen, Radwegen und Stromleitungen. Sie engagiert sich in der Waldpädagogik und lädt dazu ein, den Wald und die Forstwirtschaft kennen zu lernen. Kompetente Mitarbeiter stehen Waldbesuchern, Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. In allen Bereichen der Zentrale wird ein nicht geringer Teil der Arbeitszeit geprägt durch Abstimmungen zwischen verschiedenen Beteiligten. Natürlich sind dies hochanteilig Vertreter anderer Fachgebiete und einzelner Forstämter, aber auch der Aufsichtsbehörde sowie Externe. Dann kommt es darauf an, die Interessen aller Beteiligten möglichst in Einklang zu bringen und auch einmal»nein«zu sagen. Solche Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, ist harte Arbeit.»Das geht nur gemeinsam, nicht gegeneinander«, fasst Katja Lindenkreuz, Leiterin des Fachgebietes»Waldbau, Waldschutz, Naturschutz und Jagd«ihre Erfahrungen zusammen. Als Mitarbeiterin der Zentrale in Malchin ko ordiniert sie in ihrem Aufgabenbereich eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte. Die meisten sind mit einem hohen Abstimmungsaufwand verbunden, bieten auf der anderen Seite jedoch auch Gestaltungsmöglichkeiten. Waldbau und Naturschutz Ein Schwerpunkt im Fachgebiet ist die waldbauliche Umsetzung der Unternehmerischen Konzeption Damit sich die dort genannten Ziele mittelfristig in der Waldbehandlung wiederfinden, müssen die Forsteinrichtungsplanungen diese berücksichtigen. Entsprechende Festlegungen waren 2014 zu treffen. Zu den Meilensteinen im Fachgebiet zählt mit Sicher - heit die Etablierung eines Projektes zur Erprobung alternativer Waldbewirtschaftungsformen. Zur Förderung der waldbaulichen Diskussion und Effizienzsteigerung wird ab 2015 in drei Beispielrevieren (Dauerwaldrevie- ren) mit unterschiedlicher Standortsausstattung und Bestockung die forstliche Bewirtschaftung gemäß den Grundsätzen der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäßer Waldwirtschaft (ANW) durchgeführt. Bei diesem Pilotvorhaben arbeitet das Fachgebiet eng mit der»arbeitsgemeinschaft naturgemäßer Waldwirtschaft MV«zusammen.»Förster sind Lebens raum schützer, viele machen sich auch in ihrer Freizeit für den Schutz bestimmter Arten stark.«weiterhin ist der Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns traditio - nell mit der Forstwirtschaft verknüpft. Jede forstliche Maßnahme muss sich an den seit mehr als 300 Jahren gültigen Prinzipien der Nachhaltigkeit messen lassen. Die Mitarbeiter der Zentrale in Malchin geben zwar die»marschrichtung«vor, aber»naturschutz lebt, wenn Forstämter und Revierleiter bei der konkreten Umsetzung von Anfang an mitziehen«, sagt Katja Lindenkreuz:»Deshalb ist es wichtig, sich gut abzustimmen, bevor Dienstanweisungen und Richtlinien herausgegeben werden. Wir müssen aufpassen, dass wir keine Ideen fernab der Realität entwickeln, dass alles umsetzbar bleibt.«ein Erfolgsbeispiel für eine gelungene Projektpartnerschaft ist beispielsweise der Schreiadlerschutz. Im Raum Feldberg wird gemeinsam mit den Mitarbeitern des Forstamtes und Schreiadlerexperten eine Waldbewirtschaftung erprobt, die den Anforderungen des Schreiadlers entgegenkommt. Projektträger ist die Deutsche Wildtierstiftung. Mit solchen Kooperationen lässt sich für den Arten- und Biotopschutz sehr viel erreichen. Die Forstämter der Landesforst MV unterstützen darüber hinaus lokale Vorhaben wie den Moorschutz oder die Beringung von See- und Fischadlern, eine Spezialaufgabe für Forstwirte, die als Baumkletterer ausgebildet sind. Besonders hervorzuheben ist die aktive Beteiligung der Landesforst MV am Wolfsmanagement in Mecklenburg-Vorpommern. Jedes Forst amt verfügt über einen geschulten Wolfsbetreuer.»Förster sind Lebensraumschützer, viele machen sich auch in ihrer Freizeit für den Schutz bestimmter Arten stark«, sagt Katja Lindenkreuz.

38 70 3 Alltag 71 Waldschutz Zur Überwachung und Eindämmung von Schädlingsvorkommen unterhält die Landesforst MV ein umfangreiches Waldschutzmeldewesen. Zu beobachtende Punkte sind in einem Kontrollbuch vermerkt, je nach Jahreszeit werden die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Schädlinge intensiv beobachtet. Darüber hinaus folgt die Landesforst MV dem Prinzip der»sauberen Waldwirtschaft«. Kranke Bäume werden rasch entnommen, damit sich der Schädlingsbefall nicht ausbreitet. Präventive Maßnahmen wie der Voranbau mit Laubholz gewährleisten einen zusätzlichen Schutz. Die Landeswaldschutzmeldestelle in Schwerin koordiniert die Monitoring-Maßnahmen und legt fest, welche Überwachungsschritte gegebenenfalls einzuleiten sind. Einer der Arbeitsschwerpunkte 2014 / 2015 war die Eindämmung der Eichenfrühjahrsfraßgesellschaft. Mehr als Arbeitsstunden investierte die Landesforst MV in den Schutz von Eichenbeständen, die infolge des seit mehreren Jahren wiederkehrenden Raupenbefalls bedrohlich geschwächt waren. Mehrere tausend Hektar Wald waren betroffen und unterlagen einem intensiven Waldschutzmonitoring. Mit Zustimmung des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei erfolgte die Bekämpfung der Eichenfrühjahrs - fraßgesellschaft in einem Kerngebiet von rund 610 Hektar mithilfe von Pflanzenschutzmitteln, die im Mai 2015 innerhalb von drei Tagen mit dem Helikopter ausgebracht wurden.»dank unserer wissenschaftlich fundierten Ausbildung und unserer Berufserfahrung besitzen wir eine hohe Fachkompetenz. Das müssen wir selbstbewusst nach außen vermitteln.«trotz aller Zurückhaltung verlief die Maßnahme nicht konfliktfrei. Einige Vertreter des Naturschutzes sprachen sich vehement gegen die Ausbringung der Pflanzenschutzmittel aus.»dank unserer wissenschaftlich fundierten Ausbildung und unserer Berufserfahrung besitzen wir eine hohe Fachkompetenz. Das müssen wir selbstbewusst nach außen vermitteln«, sagt Katja Lindenkreuz:»Klar wollen viele mitreden, das ist auch gut so. Aber die fachliche Basis muss einfach stimmen, sonst kommen wir nicht auf einen Nenner.«Ebenso wichtig war die Einführung der zentralen Waldbrandfrüherkennung Jagd Die Jagd gilt in den Wäldern der Landesforst MV als Instrument des Waldbaus.»Natürlich gibt es auch andere Sichtweisen. Die müssen wir zur Kenntnis nehmen und immer wieder versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen«, meint Katja Lindenkreuz wohl wissend, dass die Landesforst MV nur auf zehn Prozent der Jagdfläche das Jagdregime ausübt und ihr Einfluss auf angrenzenden Jagdflächen begrenzt ist. Insgesamt sind die Wildbestände eindeutig zu hoch. Zur besseren Verwaltung der eigenen Jagdflächen wurde 2015 ein Jagdkataster entwickelt. Weiterhin wurden die Mitarbeiter der Forstämter zur Wildbrethygiene geschult, damit das Qualitätsprodukt Wild stets den hohen Ansprüchen der Verbraucher genügt Jahre Jede forstliche Maßnahme muss sich an den seit mehr als 300 Jahren gültigen Prinzipien der Nachhaltigkeit messen lassen. Arbeitsstunden Mehr als Arbeitsstunden investierte die Landesforst MV in den Schutz von Eichenbeständen, die infolge des seit mehreren Jahren wiederkehrenden Raupenbefalls bedrohlich geschwächt waren. Wildstreckenentwicklung der Landesforst MV Wildart IST IST / 100 ha 2007 / / / / / / / 2015 IST IST / 100 ha IST IST / 100 ha IST IST / 100 ha IST IST / 100 ha IST IST / 100 ha IST IST / 100 ha Rotwild 825 0, , , , , , ,73 Damwild , , , , , , ,98 Schwarzwild , , , , , , ,57 Muffelwild 28 0, , , , , , ,02 Rehwild , , , , , , ,47 Summe Schalenwild , , , , , , ,77 Füchse , , , , , , ,22 Steinmarder 21 0, , , ,01 9 0, ,01 7 0,00 Marderhund 642 0, , , , , , ,10 Dachse 87 0, , , , , , ,04 Baummarder 15 0, , , , , , ,01 Waschbär 60 0, , , , , , ,21 Summe Raubwild , , , , , , ,57

39 72 3 Alltag 73»Wir arbeiten nach einem jährlich mit dem Landwirtschaftsministerium abgestimmten Rahmenplan. Unsere Themen und Fragestellungen sind dort schriftlich fixiert.«uwe Gehlhar Leiter des Forstlichen Versuchswesens im Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen und Informationssysteme 3.6 Alltag im Betriebsteil Schwerin»Genau genommen arbeite ich in meinem Traumberuf!«, meint Uwe Gehlhar, Leiter des Forstlichen Versuchswesens im Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen und Informationssysteme«in Schwerin:»Schon als Kind habe ich mich viel mit der Natur beschäftigt und wollte Forscher werden.«nach seinem Studium an der TU Dresden und dem Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern war Uwe Gehlhar Teil eines Aufbaustabes, der die Gründung des Forstlichen Versuchswesens in der Landesforstverwaltung MV zum 1. Januar 1996 vorantrieb. Seit 2008 führte er das daraus hervorgegangene Fachgebiet»Forstliches Versuchswesen«kommissarisch, zwei Jahre später wurde er zum ordentlichen Leiter ernannt. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die von der Obersten Forstbehörde beauftragten Forschungs- und Monitoringaufgaben.»Wir arbeiten nach einem jährlich mit dem Landwirtschaftsministerium abgestimmten Rahmenplan. Unsere Themen und Fragestellungen sind dort schriftlich fixiert«, erklärt Uwe Gehlhar. Sein Verantwortungsbereich gliedert sich in fünf Sachgebiete: 1. Das Sachgebiet»Waldbau / Waldwachstum«widmet sich vorrangig der Erforschung nachhaltiger, ökonomisch und ökologisch effizienter Methoden zur Bewirtschaftung forstlich relevanter Baum arten unter den sich beständig wandelnden Rahmenbedingungen von Gesellschaft und Umwelt (Klima). 2. Im Fokus des Sachgebietes»Waldgenerhaltung / Wildmonitoring«stehen der Erhalt, die Inventarisierung und genetische Untersuchung seltene Waldgehölze. Darüber hinaus werden hier Programme zur Erfassung von Wildschäden im Wald der Landesforst MV entwickelt, im Rahmen der Umsetzung fachlich begleitet und ausgewertet. 3. Die Mitarbeiter des Sachgebietes»Naturwaldforschung«betreiben ein Dauerbeobachtungsprogramm zur Dokumentation ungestört ablaufender Waldentwicklungsprozesse in Naturwaldreservaten einschließlich der Verände r ungen der Biodiversität. Aus diesen Ergebnissen können Empfehlungen für die Harmonisierung der Waldbewirtschaftung mit Anforderungen des Arten- und Biotopschutzes abgeleitet werden. 4. Im Sachgebiet»Waldschutz«ist die Landeswaldschutzmeldestelle angesiedelt. Sie entwickelt anhand eines umfangreichen Meldewesens und ergänzenden Monitoringverfahren Prognosen für das Auftreten bestimmter Schädlinge und koordiniert nötigenfalls deren Überwachung und Bekämpfung. 5. Im Sachgebiet»Forstliches Umweltmonitoring«wird mit verschiedenen Messflächennetzen der Ernährungsund Gesundheitszustand des Waldes, einschließlich dessen Wirkungsbe ziehungen mit Boden und Klima untersucht. Hier entsteht auch der alljährliche Wald - zustands bericht für Mecklenburg-Vorpommern.»Schon als Kind habe ich mich viel mit der Natur beschäftigt und wollte Forscher werden.«technische Ausstattung Die Versuchsflächennetze der Landesforst MV dienen vorrangig der angewandten Waldbauforschung in Mecklenburg-Vorpommern. Wissenschaftliche Ergebnisse sollen möglichst zeitnah in die forstliche Praxis überführt werden. Überregional relevante Forschungsaufgaben ergeben sich aus dem Länderverbund und aus EU-Projekten. Auf zwei intensiv instrumentierten Flächen betreibt die Landesforst MV im europäischen Verbund Grundlagenforschung zur Entwicklung der Klima- und Bodenbedingungen für den Wald mit besonderem Hinblick auf den globalen Klimawandel. In den Jahren 2014 und 2015 rüstete das Unternehmen diese beiden so genannten Level II-Flächen vollständig auf eine automatisierte Datenfernabfrage um, so dass die zeitlich hoch aufgelösten Umweltmessdaten nun früher zur Verfügung stehen und in kürzeren Intervallen geprüft werden können. Dank der technischen Modernisierung steigt die Qualität der auch international nachgefragten Daten. Wissenstransfer Die Forschungsergebnisse des Forstlichen Versuchswesens dienen der Landesforst MV und anderen Waldbesitzern als Planungs- und Entscheidungsgrundlage. Großes Interesse besteht beispielsweise an den Ergebnissen der kontinuierlichen Überwachung biotischer und abiotischer Schädlinge. Hier engagiert sich das Fachgebiet in besonderer Weise für den Wissenstransfer. Jeden Monat erscheint ein»bericht zum aktuellen Schadgeschehen«, ergänzt durch eine Vielzahl alljährlicher Waldbesitzerberatungen. Größere Projekte werden regelmäßig mit Informationsveranstaltungen und der Publikation von Forschungsberichten, Faltblättern, Flyern etc. abgeschlossen. Ihre Monitoring- und Forschungsergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler zudem in Büchern, Zeitschriften, einer eigenen Schriftenreihe sowie auf der Internetseite

40 74 3 Alltag 75 Forstliche Versuchsflächen (VFL) in Mecklenburg-Vorpommern: Kategorien, Forschungsinhalte, Behandlung Versuchsfläche Versuchsfläche (Name) Anzahl Forschungs- bzw. Monitoring-Inhalte ECE-Level-II EU-Intensivmessfläche 2 technisch hoch ausgestatte Intensivmessflächen zur Erfassung von Waldökosystemschäden und deren Ursachen NWR Naturwaldreservat 35 Dauerbeobachtung der Wald entwicklung aus der Nutzung entlassener Wälder NWV Naturwaldvergleichsfläche 16 vergleichende Dauerbeobachtung der Waldentwicklung bewirtschafteter Wälder ECE-Level-I EU-Level-I-Fläche 17 europaweites Waldzustands-Monitoring BDF-Forst Bodendauer beobachtung Forst 57 landesweites Monitoring-Netz zur Beobachtung der Boden zustandsentwicklung, der Waldernährung und des Waldzustandes BZE Bundesweite Bodenzustandserhebung 80 bundesweites Monitoring-Netz zur Erfassung des Bodenzu stands und seiner Veränderungen WB-VFL Waldbauliche Versuchsfläche 39 waldbaulich-ertragskundliche Forschung zur Erprobung von Methoden der Waldbehandlung WZE Waldzustandserhebung 135 Erfassungsnetz für das Wald zustands- Monitoring für den Bund und M-V Forstliche Genressourcen Flächen zum Schutz forstlicher Genressourcen aktiv fremd-aktiv Flächen zum Schutz der genetischen Vielfalt waldbaulich bedeutsamer Baumarten und heimischer Waldgehölze WS-VFL Waldschutz-Versuchsfläche 19 Versuchsflächen zur Dauer beobachtung und Über wachung von Schaderregern FVG Forstliches Verbiss-Gutachten ca temporäres Stichprobennetz zur Erfassung der durchschnittlichen Verbisssituation in den Forstrevieren Zu den Forschungsschwerpunkten der Jahre 2014 und 2015 zählt die Ansiedlung nichtheimischer, den geänderten Klimabedingungen besser angepasster Baumarten sowie die Erprobung alternativer Baumarten auf Nassstandorten. Projektübergreifend ist der Erhalt der Artenvielfalt ein zentrales Thema schloss das Fachgebiet die Arbeiten zum Aufbau einer Samenplantage für den gefährdeten Wildapfel (Holz-Apfel) ab. Auf Anregung der Jost-Reinhold-Stiftung führten die Wissen - schaftler in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität Berlin zudem Untersuchungen zur vegetativen Vermehrung der berühmten Ivenacker Eichen durch. In den letzten Jahren konnten etwa 200 Jungpflanzen von den fünf ältesten Ivenacker Eichen angezogen und ausgepflanzt werden. Im Oktober 2015 wirkte das Forstliche Versuchswesen der Landesforst MV bei der Ausrichtung der Tagung»20 Jahre Naturnahe Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern«mit vielen Vorträgen und Exkursionen mit.»weiter zunehmen werden Fragestellungen, die sich mit dem Klimawandel befassen«, sagt Uwe Gehlhar:»In diesem Bereich müssen wir für die Zukunft gut aufgestellt sein.«forschungsprojekte Komplexe Fragestellungen zu aktuellen Themen mit regionalem Bezug bearbeitet das Forstliche Versuchswesen häufig über drittmittelfinanzierte Projekte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse geben wichtige An re - gungen für die Bewirtschaftungspraxis des Waldbesitzes der verschiedenen Eigentumsarten in Mecklenburg-Vor - pommern unter den landesspezifischen Bedingungen. Projekt Moorharvester, Das im Forstlichen Versuchswesen angesiedelte Projekt zeigte in Kooperation mit dem Waldbesitzerverband MV und dem Dienstleistungsunternehmen Funk in vier Fallstudien, dass grundwassernahe und auch grundwasserbeherrschte Standorte für Raupentechnik in der Regel boden- und bestandsschonend befahrbar sind. Raupenfahrzeuge mit Kettenlaufwerken sind in der Lage, viele Nassstandorte zu befahren, ohne dabei tiefe Fahrspuren zu hinterlassen. Treten in Bodensenken oder bei häufigen Überfahrten doch Bodenschäden auf, lassen sich diese meist durch ein gezieltes Auslegen der Fahrgassen mit dem anfallenden Schlagabraum (Kronen - reisig und Äste) verhindern. Bei Grundwasserständen ab 60 Zentimetern unter Flur ist eine bodenschonende Holzernte mit Kettenfahrzeugen in der Regel uneingeschränkt möglich. Waldklimafonds-Projekt FitForClim, Die Bedeutung des Holzes als Kohlendioxidspeicher spielt im Rahmen der aktuellen Global-Change-Forschung eine bedeutende Rolle. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich das Forstliche Versuchswesen an diesem bundesweit aufgelegten Waldklimafonds-Projekt, in dessen Verlauf für die Baumarten Stiel- und Trauben- Eiche sowie Berg-Ahorn, Kiefer, Douglasie, Lärche und Fichte Samenplantagen aufgebaut werden sollen. Dafür werden so genannte Plusbäume verwendet, die aus einer Vielzahl ausgewählter Bestände nach besonderen Qualitätskriterien ausgelesen werden. Das auf diesem Weg gewonnene Forstvermehrungsgut soll dank einer höheren Leistungsfähigkeit und genetischen Vielfalt eine Zuwachssteigerung ermöglichen und damit verbunden eine Erweiterung der Speicherkapazität für Kohlendioxid. Waldklimafond-Projekt RiskMan, Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung ist von zunehmenden Störungen der Wälder und der von ihnen bereitgestellten Leistungen auszugehen. Das länderübergreifende, aus dem Waldklimafond geförderte Forschungsprojekt»DSS-Riskman«soll zukünftige Risiken für die Vitalität und Zuwachsleistung wichtiger Baumarten mit Hilfe neu kreierter, großräumiger Wachstumsund Störungsmodelle abschätzen helfen. Ziel ist die Entwicklung eines internetbasierten Informations- und Entscheidungsunterstützungssystems als forstliche Planungsgrundlage. Das Projekt wird von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt geleitet und in Kooperation mit weiteren Forschungseinrichtungen in verschiedenen Modellregionen der sechs beteiligten Bundesländer, darunter Mecklenburg-Vorpommern, durchgeführt. Das nationale Forschungs projekt begann 2014 und wird Ende 2017 als ein wichtiges Ergebnis Risikokarten für die standortsspezifische Baumarteneignung der Modellregionen bereitstellen. 200 Jungpflanzen In Zusammenarbeit mit der Humboldt- Universität Berlin gelang es den Wissenschaftlern der Landesforst MV, etwa 200 Jungpflanzen von den fünf ältesten Ivenacker Eichen anzuziehen und auszupflanzen.

41 76 3 Alltag 77»Es herrscht ein Grundkonsens, dass der Förster sich um den Wald kümmert und für alle Wald fragen zuständig ist und dass er verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgeht.«dr. Thomas Gottlob Leiter des Forstamtes Poggendorf 3.7 Alltag im Forstamt Die Leistungen der Forstämter für den Wald lassen sich nicht in Quartalszahlen messen. Ihr Erfolg zeigt sich darin, dass künftige Generationen die Natur in derselben Weise nutzen können wie die Menschen heute. Dies ist der eigentliche Gewinn forstlichen Handelns. Die Landesforst MV hat es sich gleichwohl zum Ziel gesetzt, im eigenen Wirkungskreis mindestens kostendeckend zu wirtschaften, wenn nicht gar einen Überschuss zu generieren. Dieser ökonomische Aspekt bildet mit der Ökologie und den sozialen Gesichtspunkten den Dreiklang der Nachhaltigkeit. Verantwortlich handeln Viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, speziell in ländlichen Gebieten, sind mit den Grundlagen der Waldbewirtschaftung vertraut.»es herrscht ein Grundkonsens, dass der Förster sich um den Wald kümmert und für alle Waldfragen zuständig ist und dass er verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgeht«, sagt Dr. Thomas Gottlob, Leiter des Forstamtes Poggendorf.»Wir organisieren die Waldbewirtschaftung so, dass zum Beispiel die Erholungsfunktion so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Konflikte treten immer dann auf, wenn es zu Interessenkollisionen kommt, wenn zum Beispiel Radfahrer einen Weg nicht mehr nutzen können, weil Reiter oder Forstmaschinen ihre Spuren hinterlassen haben, oder wenn Fußgänger sich beschweren, dass zum dritten Mal ein LKW an ihnen vorbeigefahren ist. Wir übernehmen dann eine moderierende Rolle, die Konflikte beenden können wir nicht.«vielfältige Aufgaben Mit seinen 52 Mitarbeitern zählt Poggendorf zu den größten Forstämtern der Landesforst MV. 29 Forstwirte, darunter zehn Maschinenfahrer, und zwei Forstwirtschaftsmeister bearbeiten eine Fläche von beinahe Hektar. Neben den Revierförstern im Außendienst, halten im Innendienst die Amts- und Büroleitung sowie drei Sachbearbeiter und zwei Bürosachbearbeiter die Fäden in der Hand. Sie koordinieren die Arbeiten auf der Betriebsfläche und erfüllen eine Vielzahl an hoheitlichen Aufgaben für den insgesamt Hektar großen Verantwortungsbereich des Forstamtes. Intensiv in Anspruch genommen wird darüber hinaus die in Mecklenburg-Vorpommern kostenlose Beratung für Waldbesitzer. Zu den Besonderheiten des Forstamtes Poggendorf zählen der forstamtsübergreifende Einsatz der Forstspezialtechnik, die Ausbildung von Forstwirten und -inspektoranwärtern, der Ruheforst Rügen / Abtshagen, die ständige Beförsterung von Hektar Kommunal- und Privatwald, die Arbeit mit Rückepferden, die Kaminholzproduktion und die Bewirtschaftung von Weihnachtsbaum- und Saatgutplantagen. Amtsleiter Dr. Thomas Gottlob weiß diese Vielfalt zu schätzen:»unser Forstamt lebt, jeden Tag gibt es tausend Dinge, die geregelt werden müssen. Wo Menschen arbeiten, ist Musik im Geschäft. Bei uns geht es eben nicht nur um Bäume, Wald hat mit Menschen zu tun.wir organisieren die Waldbewirtschaftung so, dass zum Beispiel die Erholungsfunktion so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.«arbeitsschwerpunkte 2014 und 2015 Die Arbeitswoche von Dr. Thomas Gottlob ist gespickt mit Koordinierungsgesprächen. Als Amtsleiter übernimmt er eine Schnittstellenfunktion zwischen der Betriebsführung in Malchin und dem Betriebsvollzug in den Revieren. Saisonale Arbeitsschwerpunkte gliedern das Jahr: Während im Winter der Holzeinschlag im Mittelpunkt steht, ist es im Frühjahr und Herbst die Wiederaufforstung und im Sommer die Planung für das kommende Jahr.»Da wir ein Betrieb sind, der in und mit der Natur wirtschaftet, kommt es immer wieder zu Störungen, auf die wir reagieren müssen«, sagt Dr. Thomas Gottlob. So grenzt das Tagesgeschäft gewonnene Freiräume wieder ein. Viel Zeit kostete beispielsweise die Bewältigung des Eschentriebsterbens. Insgesamt 850 Hektar Wald waren betroffen, mehr als 10 Prozent der Betriebsfläche. Nun müssen jährlich rund 100 Hektar Wald nach der Entnahme befallener Bäume wieder aufgeforstet werden.

42 78 3 Alltag 79 Verantwortlich für die Betriebsabläufe im Forstamt Poggendorf sind die beiden Büroleiterinnen Astrid Neise und Kerstin Peters. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Wirtschafts- und Finanzplanung sowie deren Durchführung, Koordinierung und Kontrolle. Weiterhin gehören die Vertretung des Amtsleiters, Personalangelegenheiten, die Organisation des Bürobetriebes und viele weitere Einzelaufgaben dazu.»als Büroleiterin ist man Mädchen für alles und muss mit einspringen, wenn es irgendwo klemmt«, beschreibt Astrid Neise ihren Arbeitsalltag:»Da wir in Mecklenburg-Vorpommern eine Einheitsforstverwaltung haben, ist unsere Arbeit sehr vielseitig. Was ich mag, ist der Bezug nach draußen, wir machen hier nicht nur abstrakte Verwaltungsarbeit.«Elektronische Datenverarbeitung Die gesamte Revier- und Forstamtsplanung erfolgt IT-basiert. Sämtliche Daten aus den Forstämtern werden über eine Schnittstelle in das zentrale SAP-System der Landesforst MV übertragen. Im Forstamt selbst kommen die üblichen Office-Programme und weitere Software für die Lohnkostenverwaltung und die Verwaltung der Holz- und Wildbestände zum Einsatz. Der Datenspeicher Wald, in dem alle Waldflächen der Landesforst MV erfasst werden, gibt Auskunft über Baumarten, Alterstruktur, Holzvorräte und vieles mehr. Die Daten werden im Hinblick auf Holzeinschlags- und Verjüngungsmaßnahmen jährlich aktualisiert.»mein forstwissenschaftliches Studium hilft mir beim Bewältigen meiner Aufgaben als Büroleiterin hier im Forstamt«, sagt Astrid Neise,»im Bereich der Finanzwirtschaft musste ich natürlich dazulernen.«sven Seifert, Sachbearbeiter im Forstamt Jasnitz und zertifizierter Waldpädagoge, berichtet ebenfalls von einer wachsenden Komplexität in seinem Arbeitsalltag. Er bearbeitet Genehmigungsverfahren, entwirft Stellungnahmen und befasst sich mit Verstößen gegen das Landeswaldgesetz durch Waldbesucher und Waldbewirtschafter. Sein Aufgabengebiet umfasst zudem die Verwaltung der Liegenschaften, die Jagdflächenverwaltung, das Führen des Waldbesitzerbuches, die Betreuung des Nichtstaatswaldes und Datenspeichers Wald II, nicht zu vergessen diverse Auswertungen und Zuarbeiten für den täglichen Dienstgebrauch.»Hier wird es nie langweilig«, schmunzelt Sven Seifert. Großprojekte Das Genehmigungsverfahren für den Trassenaufhieb zum Bau der A 14, später dann die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen brachten für die Mitarbeiter der betroffenen Forstämter eine deutliche Mehrbelastung mit sich. Zahlreiche Überstunden und viel persönliches Engagement waren nötig, um dieses für Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Infrastrukturprojekt zu einem guten Abschluss zu bringen. Erfreulich für die Landesforst MV ist die aus dem Autobahnbau resultierende höhere Nachfrage nach Dienstleistungen. In diesem Bereich gelang dem Unternehmen ein Sprung nach vorn.»ich habe in diesem Verfahren einiges dazu gelernt und das Forstamt hatte bei der Umsetzung der Ersatzmaßnahmen sehr viele Gestaltungsmöglich- keiten«, sagt Sven Seifert:»Mir hat es große Freunde gebracht, die Umsetzung zu begleiten, gerade bei den Ersatzaufforstungen. Die Ergebnisse unserer Arbeit kann man bereits jetzt sehen. Wir schaffen Werte, die bleiben.«einen weiteren Schwerpunkt in Sven Seiferts Arbeitsalltag bilden die Öffentlichkeitsarbeit und die Waldpädagogik. Zu den Highlights der vergangenen Jahre zählt die Erneuerung des Waldlehrpfades am Forstamt Jasnitz, ein Live-Konzert im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die beliebten Osterund Weihnachtsmärkte Besucher schlenderten an den Markttagen zwischen Handwerkerständen mit Produkten aus der Region über den Hof des Forstamtes und ließen sich kulinarisch verwöhnen. Ein von der Stiftung»Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern«finanziertes Waldmobil diente als Anlaufstelle für Familien mit Kindern. Die Menschen schätzen das besondere Ambiente des historischen Gebäudeensembles mit idyllisch gelegenem Forstamt. Einmal im Jahr treffen sich Schulklassen aus der Region zur Waldolympiade.»Gerade bei den Kleinsten ist das Interesse schier unerschöpflich. Der Wald bietet so viele Grundlagen für die Zukunft der Kinder, man kann dort eine Menge lernen«, sagt Sven Seifert. Als junger Vater profitiert er von seiner Fähigkeit, sich in neue Aufgaben schnell hineinzuarbeiten. Bei der Organisation seines Alltags zwischen Beruf und Familie unterstützt ihn die Landesforst MV. RuheForst Seit 2008 betreut Evelin Güdokeit, Bürosachbearbeiterin im Forstamt Gädebehn, den RuheForst Schweriner Seen. Sie teilt die Forstarbeiter für die Grabstellenpflege ein, koordiniert die Termine für Besichtigungen und Beisetzungen, bearbeitet Anträge und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.»Was ich bei meiner Arbeit am allerliebsten mag, ist der familiäre Rahmen, in dem wir hier gemeinsam arbeiten. Man bekommt immer Hilfe, wenn etwas nicht klappt.«schon als Kind war Evelin Güdokeit mit ihren Eltern viel im Wald unterwegs.»der Beruf hat mich gesucht«, sagt sie. Das Wissen für ihre Arbeit eignete sich sich größtenteils selbst an. Wichtig in ihrer Position ist ein hohes Maß an Flexibilität und Einfühlungsvermögen, ebenso Beratungs- und IT-Kompetenz. Alle Grabstellen sind online in einem tagesaktuellen Baumkataster erfasst, die Förster können via Internet darauf zugreifen, während sie Interessenten durch den RuheForst führen. Ein Problem konventioneller Friedhofsbestattungen ist, dass die Angehörigen mit der Grabpflege heute oft überfordert sind, weil sie beispielsweise an einem ande-»werbung müssen wir hier nicht machen, die Nachfrage kommt von ganz allein.«ren Ort leben. Viele ältere Menschen möchten ihren Kindern nach dem Tod nicht zur Last fallen. Für sie sind RuheForste eine gute Alternative, denn verantwortlich für die Grabpflege im Wald ist die Natur. 124 Beisetzungen verzeichnete der RuheForst Schweriner Seen im Jahr 2015, 112 im Jahr 2014.»Werbung müssen wir hier nicht machen«, sagt Evelin Güdokeit:»Die Nachfrage kommt von ganz allein.«52 Mitarbeiter 52 Mitarbeiter bewirtschaften am Standort Poggendorf eine Fläche von beinahe Hektar und nehmen im insgesamt Hektar großen Verantwortungs - bereich des Forstamtes eine Vielzahl an hoheitlichen Aufgaben wahr.

43 80 3 Alltag 81»Immer mehr Waldbesitzer beschäf tigen sich inten siv mit ihrem Wald. Die Leute beobachten genau, wie die Landes forst MV wirt schaftet. Sie stellen kritische Fragen, sind aber auch offen für Neuerungen.«Volker Lüdtke Revierleiter 3.8 Alltag im Revier Zu den Aufgaben des Revierleiters Volker Lüdtke gehört die Beratung von privaten und kommunalen Waldbesitzern. Vor allem die Kalamitätsvorsorge und der ökologische Unterbau standen in den vergangenen Jahren im Fokus wichtige Themen in Jasnitz, einer Region mit vielen nährstoffarmen Standorten und kalamitätsanfälligen Beständen.»Es ist nicht immer leicht, die Eigentümer davon zu überzeugen, den Wald nicht nur zu nutzen, sondern auch zu pflegen und weiterzuentwickeln, aber es lohnt sich: Immer mehr Waldbesitzer beschäftigen sich intensiv mit ihrem Wald. Die Leute beobachten genau, wie die Landesforst MV wirtschaftet. Sie stellen kritische Fragen, sind aber auch offen für Neuerungen. Viele Waldeigentümer freuen sich, dass ihnen ein Stück Heimat gehört, das sie gestalten können.«unterschiedliche Anforderungen Neben dem Austausch mit Waldbesuchern und Waldbesitzern umfasst Volker Lüdtkes Aufgabengebiet die Planung und Organisation des Holzeinschlages, die Waldpflege und den Waldbau. Er ist dafür verantwortlich, dass in seinem Revier die ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele der Landesforst MV verwirklicht werden.»ich möchte ein schönes Revier haben, einen gesunden Waldbestand und ich will die Leute für unsere Art der Forstwirtschaft begeistern«, beschreibt Volker Lüdtke seine Motivation. Immer wichtiger werden Projekte der Waldpädagogik wie der Bau eines Pavillons in der Nähe des Forstamtes, der nun als grünes Klassenzimmer genutzt wird.»wenn ich mit den Leuten rede, geht es mir nicht nur um die Natur an sich, sondern auch darum, wie wir das, was uns von Natur aus gegeben ist, verantwortungsvoll nutzen, wie wir also den Rohstoff Holz möglichst schonend und effizient gewinnen. Wichtig ist mir die ganzheitliche Betrachtung des Waldes.«Ein gewaltiges Pensum Anfang 2015 fegten zwei Stürme über Mecklenburg- Vor pommern hinweg. Die Aufräumarbeiten stellten für Volker Lüdtke und sein Team eine große Herausforderung dar. Sturmholz in einer Größenordnung von mehreren tausend Festmetern musste zur Vermeidung von Kalamitäten schnellstmöglich aufgearbeitet werden. Die angefallene Menge entsprach nahe zu dem gesamten Holzeinschlag nach Plan. Entsprechend hoch war auch der Beratungsbedarf von privaten und kommunalen Waldbesitzern. Ein weiteres zentrales Thema in den vergangenen Jahren war der Bau der A 14. Die Autobahntrasse führt zwar nicht direkt durch das Revier Jasnitz, dennoch traten viele Menschen mit Fragen und Hinweisen an den Revierförster Lüdtke heran. Sein Revier beteiligte sich auf einer Fläche von 30 Hektar an den Ausgleichs- und Kompensationsarbeiten für den Trassenbau.»Das war schon ein erheb licher Schwung, den wir da absolviert haben. Der regionale Ausgleich war zwar mit einer hohen Arbeits belastung verbunden, erwies sich allerdings als Glücks fall für unser Revier, denn auf diese Weise konnten wir einige Waldblöcke schnell und gut arrondieren.«austausch mit der Öffentlichkeit Die Mitarbeiter des Reviers Jasnitz beobachten, dass die Menschen in ihrer Umgebung grundsätzlich bei Waldthemen aufmerksamer und kritischer geworden sind.»die Leute fragen sich, ob wir die Wälder zu intensiv nutzen«, berichtet Volker Lüdtke:»Oft wissen sie gar nicht, nach welchen Kriterien wir das zu erntende Holz auswählen und wie die Forsteinrichtung funktioniert. Hier müssen wir ansetzen! Wir wollen ja niemanden fernhalten, sondern die Leute sollen teilhaben an dem, was wir tun.«viele ältere Menschen kennen die Waldarbeit noch aus eigener Erfahrung. Ihnen muss die Forstwirtschaft erklären, was sich in den letzten Jahren geändert hat und warum diese Veränderungen notwendig waren.»gleichzeitig sind wir gut beraten, berechtigte Kritik anzunehmen und daraus zu lernen. Wir alle entwickeln uns ständig weiter.heute werden nicht mehr 40 oder 50 Hektar Wald am Stück geschlagen, sondern im ganzen Wald verteilt kleine Flächen oder einzelne Bäume. Deshalb sieht es so aus, als würde plötzlich überall Holz geerntet. Dabei ist diese Vorgehensweise viel schonender für den Wald«, erklärt Volker Lüdtke. Störungszeiten lassen sich zudem durch den effizienten Einsatz von Forsttechnik auf ein Minimum reduzieren einer der Gründe, weshalb Jasnitz als Technikforstamt rund 95 Prozent der Holzernte mit Harvestern und Forwardern bewältigt.»diese Zusammenhänge müssen wir den Leuten vermitteln«, meint Volker Lüdtke:»Gleichzei - tig sind wir gut beraten, berechtigte Kritik anzunehmen und daraus zu lernen. Wir alle entwickeln uns ständig weiter.«

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