Woher stammt der Name SCHLESIEN?
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- Maria Lorentz
- vor 8 Jahren
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1 Woher stammt der Name SCHLESIEN? WIR würden uns sicher sehr wundern, wenn sich darüber nicht die Gelehrten seit Jahrzehnten streiten würden. Natürlich leitet sich der Name von dem alten Teilstamm der Vandalen den Silingern ab, letzten Endes hat schon der alte Ptolomäus darüber berichtet sagt die eine, vorwiegend deutsche, Partei. Andere meist polnische Forscher leiten den Namen Schlesien vom polnischen Wort ślęg = nass, feucht ab und sehen deshalb den slawischen Namen des Flusses Lohe = Ślęza als namensgebend an Übereinstimmung besteht aber weitestgehend darin, dass die Gegend um den Zobten, der in einigen Quellen auch Siling genannt wird, namensgebend für Schlesien war. Der Zobten, poln. Ślęza, ragt mit ca. 718 m aus der nieder schlesischen Ebene heraus. Der Berg liegt etwa 36 km sw. von Breslau bzw. 16 km ono. von Schweidnitz entfernt. Auf dem Gipfel befand sich eine vorzeitliche Kultstätte, vermutlich aus der Bronzezeit. Tacitus vermutete um 100 n. Chr. in seiner Germania auf dem Zobten den Hain des germanischen Götter paares Alcis (Jünglingsbrüder) In der Festschrift anlässlich des 65. Geburtstags von Prof. Josef Joachim Menzel, herausgegeben 1998 im Auftrag der Historischen Kommission für Schlesien von Winfried Irgang und Hubert Unverzicht, ist ein Auszug eines Berichtes von Jürgen Udolph, 2000 dann Professor für Onomastik (Wissenschaft der Namensforschung) an der Universität Leipzig, mit dem Titel Der Name Schlesien, enthalten. Der Autor schreibt : Die Frage, ob der Name Schlesien slawischer oder germanischer Herkunft ist, löst sich m. E. dahingehend auf, dass keiner der beiden Vorschläge akzeptiert werden kann. Der zugrundeliegende Flussname Ślęza entstand v o r der Herausbildung der beiden großen indogermanischen Dialektgruppen. Er ist weder germanischer, noch slawischer Herkunft, sondern gehört der alteuropäischen Hydronomie (Gewässernamen) an. Der Auszug des Aufsatzes von Jürgen Udolph ist am Ende dieser Information zu finden.
2 2 Die Karte stammt aus der Ausarbeitung von Helmut Seidel / Die Nebenflüsse der Oder in Schlesien / home.arcor.de Quellen und Mündung der Lohe habe ich durch schwarze Kreuze gekennzeichnet. Die Kartenausschnitt zeigt den Quellbereich und den Verlauf der Großen u. Kleinen Lohe, der Ślęza. Die Lohe ein linker Nebenfluss zur Oder ist von der Quelle der Großen Lohe bei Kaubitz im Kreis Frankenstein bis zu ihrer Einmündung in die Oder in Gross Masselwitz bei Breslau etwa 72 km lang. Beim km 36 nimmt sie bei Bohrau die Kleine Lohe auf, die bei Kobelau / Petershagen entspringt. Die beiden Quellen sind kaum zwei km von einander entfernt.
3 3 Die Quelle der Großen Lohe liegt zwischen Kaubitz und Petershagen (Stern), sie fliesst dann weiter durch Rocksdorf. Die Kleine Lohe entspringt bei Kobelau (Pfeil)
4 Der Verlauf der grossen lohe : 4 Von der Quelle bei Kaubitz / Petershagen über Rocksdorf Kunsdorf Nimptsch Vogelgesan Groß Wilkau Senitz Rothschloss Poseritz Trebnig Jordansmühl Bohrau, dann weiter vorbei an Dreihofen Loheichen Gross Tinz Klein tinz und Schönfeld. NIMPTSCH Theodor Blätterbauer : Burg und Niedervorstadt um 1860 Jordansmühl, Rittergut Gross tinz, Kommende des Malteser johanniter ordens (Bilder aus der Sammlung Duncker)
5 5 Nach Bohrau trägt der Fluss nur noch den Namen Lohe. Über die Orte Merzdorf schwertern pastern herdhausen rothbach reppline schönwasser lohe klettendorf erreicht sie bei Maria Höfchen die Stadtgrenze von Breslau, bis sie bei Gross masselwitz die ODER erricht. Ehemals Deutsche Orte mit ihren heutigen polnischen namen : Kaubitz kobelau Petershagen frankenstein Nimptsch Gross Tinz Jordansmühl Bohrau Gross Masselwitz Kubice Kobyla Głowa Piotrowice Polskie Ząbkowice Śląskie Niemza Tyniec nad Ślęza Jordanów Śląskie Borów Maślice Welkie Grosse LOHE = Ślęza Kleine Lohe = Mala Ślęza
6 Opuscula Silesiaca Festschrift für Josef Joachim Menzel zum 65. Geburtstag. 6
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8 Jürgen Udolph promovierte 1979 an der Georg August Universität Göttingen zum Thema Studien zu slawischen Gewässernamen und Gewässerbezeichnungen habilitierte er sich mit der Arbeit Die Stellung der Gewässernamen Polens innerhalb der alteuropäischen Hydronomie. 8
9 9 Plan von Nimptsch vom Jahre 1747.
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