Romneya coulteri Artikel und Foto: Karl-Rudolf Winkler

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2 Titelbild: Romneya coulteri Artikel und Foto: Karl-Rudolf Winkler

3 Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der Gesellschaft der Staudenfreunde z

4 GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E.V. Gemeinnützige Gesellschaft Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg. Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) als erweiterte "Deutsche Iris- und Liliengesellschaft " sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Gräser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflanzen u.a.) Jahresbeitrag Einzelmitglieder DM 50, Ehepaare DM 75, Studenten für die Dauer von 3 Jahren DM 25, Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezugspreis der Zeitschrift enthalten. Konten: Frankfurter Sparkasse Kto.-Nr BLZ Postgiroamt Frankfurt Kto.-Nr BLZ Geschäftsstelle Okriftel, Meisenweg 1,65795 Hattersheim, Telefon/Fax: /3642 Vorstand Präsident:: Erhard Wörfel, Meisenweg 1,65795 Hattersheim, Tel / Stellv. Präsident: Siegfried Ziepke, Schwanheimerstraße 79, Bensheim, Tel / Stellv. Präsident: Frau Ursula McHardy, Parkstraße 11, Königstein/Ts., Tel /58 89 Schatzmeister: Frau Erika Lang, Jahnstraße 6,65232 Taunusstein, Tel /35 26 Geschäftsführer: Frau Brigitte Wörfel, Meisenweg 1,65795 Hattersheim, Tel /36 42 Ehrenpräsident: Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, Pfedelbach-Untersteinbach, Tel /6 92 Ehrenmitglieder Gräfin von Stein-Zeppelin Dr. h. c. Fritz Köhlein Prof. Dr. Richard Hansen Hermann Hald Marte Hald Wilhelm Schacht, Gartendirektor Fachgruppen und Regionalgruppen siehe 3. Umschlagseite. Herausgeber und Verlag der Zeitschrift "Der Staudengarten": Gesellschaft der Staudenfreunde e.v. Redaktionsteam: H. und M. Hald, Dörrenklingenweg 35, Pfedelbach-Untersteinbach, Tel /6 92 Martin Haberer, Garten- und Landschaftsarchitekt, Untere Wengertstraße 9, Nürtingen-Raidwangen (Buchbesprechungen) Den Inhalt der Artikel verantworten die betreffenden Autoren. Gesamtherstellung: Druckerei Aickelin GmbH, Lindenstraße 1,71229 Leonberg Beilagenhinweis: Ulmer-Verlag, Stuttgart Firma Linnemann

5 Liebe Staudenfreunde! Ein altes deutsches Sprichwort lautet:»geduld bringt Rosen«. Aber nicht nur Rosen in voller Pracht erhält man auf diese Weise, auch Pfingstrosen und andere Schwerkeimer stellen die Geduld des Gärtners auf eine harte Probe, bis nach 18 Monaten und länger die ersten Keimlinge erscheinen. Manchmal nutzt auch die größte Geduld nichts, wenn der Samen zum Zeitpunkt der Aussaat bereits seine Keimkraft verloren hat (siehe auch den Artikel zum Thema Cardiocrinum in diesem Heft). Auch beim Umpflanzen von Stauden von einem Garten in den anderen wird zuweilen ein Wachstumsstillstand von einem Jahr und länger beobachtet. Ein anderes Phänomen beobachtet man bei der Neupflanzung von Rosen- und Irisgewächsen auf einem Gelände, das bereits mit Pflanzen dieser Familien besiedelt war. Die Dreifelderwirtschaft unserer Vorfahren hatte da schon ihre Berechtigung, ohne daß man über die Zusammenhänge und Ursachen genau Bescheid wußte. Es ist bis heute ungeklärt, warum Schwertlilien auf Flächen, wo zuvor welche standen, nicht richtig wachsen wollen. Ob dies mit Stoffwechselprodukten in Zusammenhang zu bringen ist oder ein bestimmtes Spurenelement fehlt, darüber gibt es in der Literatur keinerlei Anhaltspunkte. Auch in einem weiteren Fall wird die Geduld des Pflanzenfreundes auf eine harte Probe gestellt, bis er nach mehreren Mißerfolgen sein Vorhaben schließlich entnervt aufgibt. So ist es z.b. bei der Aussaat von Stiefmütterchen- oder Veilchensamen aus feldmäßigem Anbau und bei vielen anderen Samen mit glatter oder wachsartig versiegelter Samenschale. Wenn man natürlich weiß, daß diese Samen in der Regel von Ameisen verschleppt werden, die bei dieser Gelegenheit den nahrhaften Arillus verzehren und somit den Wasserzutritt zum Samen ermöglichen, ist es' nicht schwer, diesen Prozeß durch sanftes Reiben des gekauften Samens mit einer Prise scharfem Sand in der Handfläche zu imitieren, um einen optimalen Keimerfolg zu erzielen. Daß man danach natürlich Licht- und Dunkelkeimer bis zum Auflaufen unterschiedlich behandeln muß, versteht sich von selbst. Eine weitere Geduldsprobe erfordert das Warten auf die in diversen Katalogen angepriesenen Eigenschaften und Farben; daß es dabei zu herben Enttäuschungen kommen kann, liegt zum Teil an den Farbmischungen der Klischee-Anstalten der Katalogversender, zum anderen Teil aber auch an den völlig unzureichenden Boden-, Klima- und Kulturbedingungen des Bestellers. Man kann nicht erwarten, daß eine Hortensie, die im Katalog als blau beschrieben wird, durch Wassergaben des Härtebereichs IV himmelblaue Blütenbälle hervorbringt. Um dies zu erreichen, gibt es mehrere Tricks, die jedem Gartenfreund zur Auswahl stehen. Über diese und andere Praktiken, Kniffe und Kulturtricks möchten unsere Leser noch mehr erfahren. Wenn 3

6 Sie also gute Tips haben, die nicht unbedingt als Geheimnis bewahrt werden müssen, fassen Sie sich ein Herz und zur Feder und teilen Sie Ihre Erfahrungen den Staudenfreunden mit, auch wenn es nur ein Vierzeiler ist. Zum Schluß noch ein Wort zur Fachgruppe Lilien: Durch das Ausscheiden der Herren Rech, Schmitzer und Salzborn aus ihren Funktionen in der Fachgruppe Lilien unserer Gesellschaft sind interessierte und engagierte Staudenfreunde aufgerufen, sich als Koordinator der Fachgruppe zur Verfügung zu stellen. Tiefgehende Fachkenntnisse sind nicht unbedingt erforderlich, vielmehr Organisationstalent und Engagement zur Weiterführung. Inzwischen wird die Arbeit der Fachgruppe Lilien von der Geschäftsstelle koordiniert, die Anfragen und Wünsche unserer Lilienfreunde an kompetente Fachleute weiterleitet; bis dahin bittet um etwas Geduld Ihr Erhard Wörfel Meine Erfahrungen mit»lithophilen«erhard Wörfel Die obige Bezeichnung mag unseren Lesern etwas sonderbar erscheinen, aber eine bessere Charakterisierung für eine bestimmte Gruppe meiner Pfleglinge fiel mir nicht ein. Begonnen hatte alles damit, daß ich mich nach nassen Wintern immer wieder über weggefaulte Horste meiner Sisyrinchium striatum ärgerte, worauf ich beschloß, eine breitwürfige Aussaat im ganzen Garten durchzuführen. Das Ergebnis gab mir zu denken: Alle in unmittelbarer Nähe des betonierten Weges und der Trittplatten aufgelaufenen Sämlinge überstanden den nächsten und alle folgenden Winter ohne Ausfälle. Auch Datura innoxia überdauerte mit Beton über den Wurzeln den Winter mit Temperaturen bis -22 C. Convolvulus sabatius treibt jedes Jahr an einer ebenso geschützten Stelle wieder kräftig durch und blüht den ganzen Sommer. Der Star unter meinen Steinfreunden ist jedoch Campanula grandis, deren ältestes Exemplar schon mehr als 15 Jahre ihren Standort behauptet und deren Wurzel es mittlerweile mit einer durchschnittlichen Zuckerrübe aufnehmen kann. In meinem sandigen Lehmboden haben sich die genannten Arten einer Überwinterung im offenen Beet erfolgreich widersetzt. Auch Stipa barbata macht da nur ungern eine Ausnahme. Auf leichtem Sandboden machen die genannten Species sicher weniger Probleme, aber Erfahrungsberichte im»staudengarten«ersparen so manchem Neuling auf diesem Gebiet unnötige Mißerfolge. 4

7 Romneya coulteri Eine viel zu wenig bekannte Gartenschönheit Karl-Rudolf Winkler Als ich zum ersten Mal vor vielen Jahren ein Farbbild der Romneya coulteri (Papaveraceae) zu gut deutsch: den Strauchmohn sah, war ich sofort in einen eigentümlichen Bann geschlagen, der mich bis heute nicht losgelassen hat. Gerade jetzt wieder blüht sie, strahlend weiß mit ihren so zarten Blütenblättern und den markanten orangefarbenen Staubgefäßen, die so dicht und so groß sind wie ein Tischtennisball. Meine Frau vergleicht die Blüten gern zugegeben prosaisch mit Spiegeleiern, von denen die Blüten mit oft über 10 cm Durchmesser beim ersten Anblick ja durchaus etwas haben. Und despektierlich ist das ja auch nicht gemeint. Bislang habe ich Romneya noch nirgends sonst in Kultur gesehen, so daß ich meine, es sei einmal an der Zeit, ein Loblied auf dieses Gartenjuwel zu singen. Zum ersten Mal sah ich eine Abbildung von Romneya coulteri in dem im Ulmer-Verlag herausgegebenen Buch»Gartenblumen«von Hay und Synge. Natürlich wollte ich diesen Gartenschatz mit seinen so ungemein auffallenden Blüten, dem attraktiven, leicht graublau überhauchten, tief geschlitzten Laub unbedingt in meinem Garten haben, auch wenn Hay/Synge meinen, die Pflanze sei nur etwas für Sammler. In den nahegelegenen Gartencentern und Gärtnereien war die Pflanze unbekannt. Das konnte meine botanische Besitzgier, die mir schon manches spöttische Wort eingetragen hat, natürlich nur noch steigern. Je öfter ich in Blumen- und Gartenbüchern etwas über Romneya coulteri las, desto unverständlicher wurde es mir, daß sie hier nicht zu bekommen sein sollte. Nach den Angaben in der Literatur mußte es sich doch um eine recht pflegeleichte Pflanze handeln, die auch in unserem Klima gedeihen konnte. Da es damals den praktischen Pflanzen-Einkaufsführer von Erhardt noch nicht gab, war ich darauf angewiesen, in den Katalogen der Versandgärtnereien fündig zu werden. Gelegentlich war sie aufgeführt, dann aber mit dem Zusatz versehen»nicht lieferbar«. Dann versuchte ich mein Heil mit einer Suchannonce in einer auflagenstarken Gartenzeitschrift und wartete voller Spannung auf Angebote, die ich von der vermuteten Vielzahl der Fans dieser schönen Staude in reicher Auswahl erwartete. Aber offensichtlich hatte ich mich verrechnet. Ich bekam nicht eine einzige Zuschrift. Es hatte fast den Anschein, als jagte ich einem Phantom nach, das nur in der Phantasie der Gartenbuchautoren existierte. Eines Tages aber traute ich meinen Augen kaum: Im Katalog der Fa. Wetzel Botanische Raritäten in Wuppertal fand ich eines Tages Romneya coulteri verzeichnet, wenn auch zu einem für eine Staude sehr stolzen Preis. Nach so vielen Jahren der Suche konnte er mich allerdings nicht schrecken. 5

8 Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. So schnell wie an diesem Tage habe ich selten auf eine Pflanzenliste reagiert! Wie sich zeigte, zu Recht, denn schon bald verschwand die nur in wenigen Stücken vorrätige Pflanze wieder aus dem Angebot. Im April 1989 war es dann so weit. Zusammen mit anderen Raritäten wurde mir eine Romneya coulteri ausgeliefert. Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich doch etwas enttäuscht von dem bißchen Stiel war, das da ziemlich nackt aus dem Pflanztopf ragte. Das also sollte sie nun sein, für teures Geld und nach langem Warten mühselig erworben. Natürlich hatte ich mir schon meine Gedanken gemacht, wo das Prachtstück seinen sonnigen und warmen Platz bekommen sollte. Da meine Informationen aber doch noch recht spärlich waren, glaubte ich, es zunächst vorsichtig mit Kübelkultur versuchen zu sollen. Ich hatte also einen Pflanzkübel aus Plastik mit 30 cm Durchmesser und 30 cm Tiefe mit sehr durchlässigem, magerem Substrat vorbereitet, in das ich»das bißchen Stiel«, an dem nur ein fleischiges Stück Wurzel mit wenigen wurmartigen feineren Wurzeln hing, einpflanzte. Ich versagte es mir, das Wachstum mit viel Wasser anzuregen, weil ich von der Nässeempfindlichkeit der Romneya wußte. So goß ich also immer fein säuberlich um den Kübel herum, in dem es inzwischen recht ansehnlich grünte. Über den ersten Sommer brachte es die Pflanze auf immerhin drei etwa 50 cm hohe Triebe, die ich ebenso erfolglos wie wiederholt nach Blütenknospen absuchte. Als Hobbygärtner befand ich mich natürlich in dem üblichen Zwiespalt: Der Gärtneranteil in mir mahnte zu Geduld, ohne die die Natur nichts werden läßt; das Steckenpferd aber verlangte nach rasch sichtbaren Erfolgen. Allein: es ließ sich nichts zwingen. Im Herbst färbten sich die schönen Blätter gelb und fielen bald ab. Drei traurige, nackte Stiele reckten sich gen Himmel, so häßlich, daß ich sie kurz entschlossen dicht über dem Boden abschnitt. Mit einem guten Winterschutz versehen, ließ ich den Kübel in seinem Sandbett in einem großen Kulturkasten aus Eisenbahnschwellen stehen. Als sich im nächsten März noch keinerlei Austrieb zeigte, begann ich an der Kulturfähigkeit von Romneya coulteri am Rand des vorderen Westerwalds zu zweifeln und war bereit, in Bezug auf Romneya coulteri einen der manchmal unvermeidlichen gärtnerischen Mißerfolge zuzugeben. Doch war wohl wieder die Ungeduld mit mir durchgegangen! Ende April trieb die Pflanze kräftig aus und bildete über den Sommer einen kräftigen, rund 80 cm hohen Busch, dessen Stiele am Grund deutlich verholzten. Von den attraktiven Blüten aber wiederum weit und breit keine Spur, so daß ich mich schon fragte, ob unser Klima für die sonnenverwöhnte kalifornische Schöne vielleicht nicht warm genug sei. Aber ich wollte mich nicht so einfach geschlagen und der Romneya eine weitere Chance geben. Die Überwinterung versuchte ich diesmal ohne Rückschnitt. 6

9 Im darauffolgenden Jahr machte ich rund zwei Wochen nach dem Herunterschneiden der abgeblühten Triebe eine überraschende Entdeckung: Bevor noch in dem Kübel selbst ein Austrieb sichtbar wurde, trieb direkt daneben im Sandbett kräftig, offensichtlich eine Romneya coulteri aus. Aussaat konnte nicht erfolgt sein, so daß die Pflanze den Kübel an den Wasserabzugslöchern durchwurzelt haben mußte. Eine Nachschau bestätigte das rasch. In diesem Jahr war der Austrieb im Topf nicht besonders gut. Dafür blühte der»nebentrieb«zum ersten Mal mit mehreren angenehm duftenden Blüten. Ich war fasziniert und klopfte mir innerlich unablässig auf die Schulter, was für ein großartiger Gärtner ich doch sein müsse. Viel später wurde mir klar, daß meine Romneya nicht meinetwegen so schön geworden ist, sondern trotz meiner Bemühungen! Die letzten Romneyareste sind längst aus dem für den Strauchmohn viel zu engen Kübel verschwunden. Dafür treiben an mehreren Stellen aus dem schieren Sandbett Romneyaschößlinge hervor, wo sie sich ganz offenkundig so richtig wohlfühlen. Wenn man sie frühzeitig abrupft, nehmen sie nicht überhand. Die Pflanze nimmt das auch keineswegs übel, läßt sie ihre fleischigen, manchmal mehr als fingerdicken Wurzeln doch ersichtlich mit Wohlbehagen im Sand herumkriechen. Es ist allerdings gut, daß dem durch den Kasten auch Grenzen gesetzt sind, da Romneya coulteri sehr ausdehnungsfreudig sein kann. Ich habe meine Romneya noch nie gegossen und es ist schon erstaunlich, wie anspruchslos sie ist. Sie bekommt inzwischen auch praktisch keinen Winterschutz mehr, da der Standort doch recht geschützt ist. Obwohl bei uns die Temperaturen immer wieder auch unter 20 Grad sinken, hat sie das klaglos hingenommen. Sicher war dafür auch der Umstand verantwortlich, daß sie inzwischen im reinen Sand wächst. Winternässe mag sie nämlich ebensowenig wie Sommernässe. Schädlinge habe ich an ihr übrigens noch nie bemerkt. Inzwischen bin ich unter Freunden und Kollegen zum Romneya-Lieferanten»aufgestiegen«. Die Vermehrung ist auch denkbar einfach. Ich buddle nur an einem frostfreien Januartag an einer Stelle, wo zuvor ein Seitentrieb gestanden hatte, ein Loch und stoße zwangsläufig auf ein verzweigtes Stück der Wurzel. Dieses schneide ich mit einem scharfen Messer in einer Länge von ca. 5 7 cm ab und pflanze es sofort in einen kleinen Container mit sehr durchlässigem Substrat. Diesen Container bewahre ich frostfrei äuf und halte die Erde ganz leicht feucht. Eine Mitarbeiterin hat durch zu reichliches Gießen einmal eine Jungpflanze noch kurz vor der Auspflanzung in dem Glauben ertränkt, das kräftige Grünen verlange nach Wassergaben. Bei der Überwinterung im Keller oder in der Garage treibt die Romneya bereits im März aus. Mitte bis Ende April kann dann schon ausgepflanzt werden; Blüten allerdings sollte man nicht zu früh erwarten. Wenn es dann aber so weit ist, dann rufe man die Nachbarschaft zusammen! Auch jetzt blüht meine Romneya wieder wie schon gesagt, und ich weiß genau, daß ich im näch- 7

10 sten Jahr wieder sehnsüchtig auf diese zwei bis drei Wochen Blütezeit der enormen Blüten warten werde, die für mich fast alles in den Schatten stellen, was Mohngewächse sonst zu bieten haben. Ich bin überzeugt, daß Romneya coulteri nicht nur etwas für Sammler ist, sondern viele Gärten bereichern könnte. Erich Schacht verstorben Unmittelbar vor Drucklegung des»staudengarten«erreichte uns die Nachricht vom Tode unseres Ehrenmitgliedes Erich Schacht. Am 30. Juli ist er im 92. Lebensjahr verstorben. Obwohl Erich Schacht keinerlei offizielles Amt innerhalb der Gesellschaft innehatte, so war er doch in weiten Kreisen wohlbekannt und erbrachte durch sein friedliebendes Wesen und sein stets heiteres Gemüt viele gemeinschaftsbildende Kräfte in die Gesellschaft, welche, wie jeder weiß, einen nicht unerheblichen Wert darstellen, wie er auch stets mit großem Interesse die Geschicke der Gesellschaft verfolgte. Viele Begebenheiten könnte man erzählen, angefangen von unserer ersten Jahrestagung 1960 in Graz, Stuttgart 1961, Wien usw. usf... Erich Schacht war immer dabei und wo er war, herrschte eine heitere Stimmung. So ist es gewiß nicht übertrieben zu sagen, daß Erich Schacht ein Teil unserer Gesellschaft war und diese, wie er dies oft erwähnte, ein Mittelpunkt seines Lebens. H. und M. Hald

11 Rose Columbine Rosen-Akelei Inge Freyberg Für viele Liebhaber alter Blumen ist die wildwachsende Akelei mit ihrer historischen Vergangenheit und langen Tradition als Gartenblume wieder mehr ins Blickfeld der Aufmerksamkeit gerückt. Kein Wanderer geht unbeeindruckt vorüber, steht er in freier Natur unvermutet einer»blauen Blume«gegenüber, der Aquilegia vulgaris. Sie macht auf den ersten Blick einen ganz unwirklichen Eindruck, ihre Blütenform besitzt etwas Geheimnisvolles. Neben dem blauen Eisenhut mit seiner eigenartigen Blüte, dem blauen Feld- Rittersporn, ist die wilde Akelei mit ihrer fast kunstgewerblich gestalteten Blumenkrone doch die Schönste. Fünf leicht gekrümmte Sporne thronen wie Henkel einer Glocke auf diesem einzigartigen Juwel. Mit der klaren Ausformung eines Pentagramms, der Fünfzahl, ist die Akelei eine der bemerkenswertesten Pflanzen der heimischen Flora. Ihre ineinander gefalteten Blütenblätter sind ein wahres Kunstwerk formal-kühner Lösungen im Florenbereich. Sieht man die Akelei als gesamte Pflanzen-Persönlichkeit, so ist sie sowohl Wildgewächs als auch Gartenblume, Heilkraut und Zierpflanze, auch gegessene Volksmedizin. Die Menschen früherer Jahrhunderte haben der Akelei in allen Mundarten eigene Namen gegeben, deren lange Liste innerhalb Europas schon in Erstaunen setzt. Ob sie männlich oder weiblich zu benennen sei, war längere Zeit unklar. So schrieb Goethe u.a. die Verse:»Schön erhebt sich der Akelei und senkt das Köpfchen herunter. Ist es Gefühl oder ist's Mutwill? Wir wissen es nicht!«wir wissen auch nicht die genaue Herkunft des wissenschaftlichen Namens Aquilegia, leitet er sich von Aquila = Adler her oder von Aquilegis = Wasserfinder, Wassersammlerin? Die Meinungen sind da noch geteilt. Bei den Germanen war die Akelei der Göttin Freia (Frigga) geweiht, wandelte mit der Christianisierung ihren Sinn und wurde Attribut der Gottesmutter. In der religiösen Kunst des Mittelalters bekam sie dann eine besonders tiefgründige Aussagekraft. Durch 300 Jahre war die Akelei ebenbürtige Gefährtin von Rose und Lilie. Mit ihnen zusammen, mitunter aber auch für sich allein, schmückt sie auf den Bildtafeln Paradiesgärten und Rasenbänke. Die Vase mit einer Lilie, einer Iris, einer Akelei oder mit all diesen Blumen zusammen, wurde zu einem unentbehrlichen Attribut gläubiger Gottesverehrung. Sie kommt auf Bildern vor, die die Geburt Christi darstellen, die Kreuzigung oder auf solchen, die Maria mit dem Kind wiedergeben. Der Meister des Göttinger Barfüßer-Altars (15. Jrh.) muß ein besonderes Verhältnis zur Akelei gehabt haben. Sie war für ihn eine in Gestalt der Blume vielfältig wiederholte Anrufung Gottes. Auf dem Portinari-Altar des 9

12 Hugo van der Goes, Brügge 1475, steht die Akelei in einem schlichten Wasserglas, Lilie und Schwertlilie in einer etwas höheren Vase daneben, symbolhaft im Kreis der anbetenden Engel bei der Geburt Christi. Für viele Menschen ist dieses Bild, im besonderen der Akeleizweig mit den sieben blauen Blüten, Anlaß zu meditativer Versenkung über die Geheimnisse des Allmächtigen. Im Genter Altarbild der Gebrüder van Eigh, 1432, ein Meilenstein in der europäischen Kunstgeschichte, erscheint die Akelei auf das eindrücklichste als Lobpreisung. Die hebräischen Geheimzeichen AGLA auf dem Fliesenboden hat man in diesem Sinne zu deuten versucht. Der tiefere Zusammenhang zwischen diesem magischen Wort aus der Kabbala und der Akelei wird uns Heutigen wohl verschlossen bleiben. Von Leonardo da Vinci und seinen Schülern gibt es einige bekannte Zeichnungen, in denen die Akelei ebenfalls als symbolhaltige Blume verwendet wird. Dürers Abbild einer Akelei mit Gräsern, Anfang 16. Jrh. entstanden, halten viele für das Pflanzenbild höchster Vollendung schlechthin, Anlaß zu oftmaliger Betrachtung und nie zu ergründenden Zaubers. Neben der blauen Blüte bekannter Art sieht man eine kleinere prall gefüllte, die derselben Pflanze zugeordnet ist. Ein scheinbarer Widerspruch, den die Natur aber bestätigt. Das dreizählige Blattwerk, dekorativ wie kaum ein anderes, lieferte den Steinmetzen der damaligen Zeit unerschöpfliche Ideen bei ihrer Tätigkeit an den Dom- Bauhütten. Das gotische Maßwerk so mancher prachtvollen Fenster-Rose hat als Vorlage u.a. das dreigeteilte Blatt der Akelei. Sie wurde zu einer der Lieblingsblumen der Gotik, in ihrer stilisierten Form zu einer»gotischen Pflanze«. Die blühende Teppichwirkerei verwendete die Akelei ebenfalls mit Blick auf den überlieferten Symbolwert. In Brüssel entstandende Wandteppiche zeigen die Akelei als Sinnbild übelabwehrender Kräfte. Durch teilweise oder ganze Neudrucke alter Stundenbücher des Jrh. sind Akeleiabbildungen in größerem Maße bekannt geworden. Sie ist immer mit gekrümmtem Sporn, oft auch gefüllt, in vielen Randbordüren gemalt worden. Im Stundenbuch des Herzogs von Berry erschließt sich einem der Sinn um das Wissen der Akelei als einer außergewöhnlichen Pflanze besonders gut. Diese Bedeutung ist auch in einer anderen Miniatur gut erkennbar. Im»Roman de la Rose«im 15. Jrh. zeigt die prächtige Buchmalerei ein von schützenden Mauern umgebenes Gärtchen. Die streng gefaßten Beete enthalten jeweils nur eine Pflanzenart. Am linken Bildrand steht der Hausherr, am kostbaren Gewand gut erkenntlich, im Gespräch mit dem Obergärtner. Der Gegenstand ihres Disputs ist das Beet leuchtend blauer Akelei zu ihren Füßen, worauf beide mit deutlicher Geste hinweisen. Sie ist als einzige Blume in diesem»hortus Conclusus«, dem umfriedeten Garten, klar zu erkennen. Adelswappen mit Akeleiblüten sind aus England bezeugt. Der Lord-Major von London, Coventry, trug ein solches In den Niederlanden hatte die Akelei große Bedeutung als Emblem der dortigen Männer-Bünde, soge- 10

13 nannten Rhetoriker-Kammern, die sie in ihrem Wappen als Sinnbild von Demut und Liebe führten. In ähnliche Richtung weist eine Nachricht aus der Nähe von Haßfurt im Jahre Dort wurde einer Schwesternschaft des Augustiner-Ordens Bestätigung und Statuten verliehen, die sich»schwesternschaft der Agley-Blumen«nannte. Eine auf Pergament gedruckte»ordnung der ehrbaren Schwesternschaft, genannt die Agelblumen,«befindet sich im Staats-Archiv Würzburg. 11

14 Das Wissen um die außerordentliche Zeichenkraft dieser ungewöhnlichen Pflanze ließ einen Ferdinand Oppe aus Frankfurt ein Gedicht über sie verfassen. Es erschien samt einer Abbildung 1646 in einem Buch der bedeutendsten Sprach-Gesellschaft damaliger Zeit. Die drei abgebildeten Akeleipflanzen tragen unterschiedliche Blütenformen. Neben der bekannten mit kurzem gekrümmten Sporn, eine gefüllte, sowie eine halbgefüllte ohne Sporn. Diese beiden letzten haben große Ähnlichkeit mit den Akeleien des»hortus Eystettensis«von Besler, erschienen Als Heilkraut schon lange in Klostergärten heimisch, vergaß man aber nicht, ihre Ästhetik zu bestaunen, wie das»hortulus-gedicht«des Walahfrid Strabo eindringlich beweist. Im Jahre 845 entstanden, ist es mit seinen 444 Hexametern noch heute ein literarisches Dokument der Botanik. Der Gärtner-Mönch schuf damit das füheste und bedeutendste Zeugnis der Gartenbaukunst. Für ihn war der Garten ein Sinnbild der Seele, so wie er als Seelenarzt auch leidenschaftlicher Gärtner war. Die Spannung zwischen Gartenarbeit und Gartenbetrachtung ist damit ein Gleichnis von aktivem und kontemplativem Leben überhaupt. Zitat aus dem Hortulus:»Obwohl ein Leben in Zurückgezogenheit allerlei Freuden bietet, sind sie nichts im Vergleich zu der Zeit, die man dem Studium der Kräuter widmet, oder dem Bestreben, der Natur praktische Kenntnisse abzugewinnen. Schafft Euch also einen Garten an!«hildegard von Bingen kannte und beschrieb die Akelei. Vor allem auch der Saft der Blätter sollte gegen viele Gebrechen und Krankheiten eingesetzt werden. Sie war die erste Naturheil-Ärztin, erfand den neuen Begriff»Viriditas«, was meint das»grün«oder die»grünkraft«. Ohne die Arbeit im Klostergarten und dem jahrelangen Umgang mit heilenden Kräutern sind die präzisen Studien einzelner Pflanzen und ihrer Wirkungen nicht denkbar.»die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter streicht,«schrieb sie Mitte des 12. Jrh., gültig noch heute. Von einem anderen großen Gelehrten, Albertus Magnus, erschien zu Beginn des 13. Jrh. ein Buch über den Gartenbau, das noch heute ein Bestseller ist. Dieses wissenschaftliche Werk markiert einen Höhepunkt klösterlicher Gartenkultur, ist Bindeglied zwischen dieser und den Lustgärten der mittelalterlichen Gesellschaft und der Gotik. In seiner Anleitung über das Anlegen eines Rasens empfiehlt er auch,»gottes schönste Pflanzengeschöpfe, die Blumen«, in einem quadratischen Ausschnitt anzupflanzen, als da sind: Veilchen, Akelei, Lilie, Rose und Schwertlilie. Im ältesten deutschen Kräuterbuch, dem»hortus Sanitatis«des Arztes Johannes von Kaub, 1485 in Mainz erschienen, wird auf die krankheitshemmende Wirkung der Akeleiblätter besonders hingewiesen. Unter anderem sollten sie bei Gelbsucht und Leberstauungen Linderung bringen, als Lotion bei Wund- und Halsentzündungen heilsam sein. Vielleicht wendet sich die moderne Wirkstoff- Forschung der Akelei wieder zu, wie es in der Homöopathie bereits der Fall 12

15 ist. Die berühmte Blumen- und Insektenmalerin Maria Sybilla Merian hat in ihrem»neuen Blumenbuch«1680 in einem bunten Strauß prächtiger Gartenblumen die herbblaue Keuschheit der stillen Akelei an bevorzugter Stelle abgebildet. In einer bauchigen Vase, bemalt mit grünen Kranichen, thronen in der Mitte oben zwei schwingende Akeleiblüten an einem Stiel. Dazu ein nach rechts zeigender Samenstand, der elegant Kopf- und Halslinie eines Kranichs wiederholt. Die wilde Akelei unserer Wälder ist eine zutiefst abendländische Blume. Der Habitus der ganzen Pflanze ist durch die besonderen Lebensumstände ihres natürlichen Vorkommens, das stürmische und waldreiche Regenland der Urzeit, geprägt. Das Gefühl, daß diese Pflanze nirgends als eben an dieser Stelle stehen könnte, ist mehr als ein Gefühl, es ist Ahnung des Wahren. Für viele wird es keiner Anstrengung bedürfen, die halbsonnige Waldblöße zusammen zu denken mit der blauen Akelei. Sie enthält sozusagen ihre Landschaft, gleichwohl ist sie auf Nahwirkung berechnet, ihre heimliche Anmut fordert das genaue Hinsehen. Seit frühester Zeit in Klostergärten angebaut und behütet, fand die Akelei im Mittelalter nur zögernd ihren Weg in die Bürger- und Bauern-Gärten. Ihr Symbolgehalt machte sie geeignet für Altarschmuck, Sonntagsstrauß und Mädchenkranz. Als Samengewächs war sie leicht zu ziehen, fast ohne Mühe erhielt man ungewöhnliche Farben und Formen. Im Laufe der Jahrhunderte hat das vordergründig auf blau und glockig festgelegte Erscheinungsbild der Akelei alle Farbübergänge von violettblau, rosa, weiß, rot sowie unterschiedlich gefüllte Formen, ebenso wie Zweifarbigkeit, entwickelt. Denn die Natur will nicht, was der Mensch will; für die Natur ist die dunkelblau gespornte Blüte nicht ein Ziel und eine Gegebenheit, sondern eine Welle im Meer der Formen. Sie erhebt in Variationen die Mütter neuer Geschlechter selbst zu Mutanten und stiftet Ehen unter Verwandten. Man treibt die mutwilligsten Spiele, und wie ein englischer Züchter es ausdrückte»ihre Moral läßt zu wünschen übrig!«akelei und Taube sind in der englischen Sprache namensgleich, man nennt sie romantisch: Columbine = Täubchen. In der Literatur wird sie so bei Shakespeare schon im»hamlet«erwähnt. Im 17. Jrh. wurde dort eine Akelei unter dem Namen»Rose Columbine«= Rosen-Akelei populär, die sich völlig von den bisher bekannten unterschied. Die spornlose Blüte ist gefüllt mit vielen blaßgrün/rötlichen Blütenblättern, die sehr schmal sind. Sie ist heute noch unter dem Namen A. vulg. 'Nora Barlow' erhältlich, sie besitzt das typische Blattwerk einer Akelei. Im eigenen Garten wächst diese Form leider noch nicht, dagegen eine überschäumende Vielfalt an Spielarten unserer heimischen blauen Akelei. Seit gut 20 Jahren hat sie Heimatrecht hier im Garten, schenkt dafür die bezauberndsten Farben und Formen von unbegreiflichem Reichtum. Noch niemals griff die ordnende Hand nach einem unerwünschten Sämling, er könnte ja eine neue, noch schönere Variante sein. 13

16 Wenn Blumen wie die Akelei einen Garten durchziehen dürfen, können sie zu einer Hauptattraktion werden. Die Farb-Symphonie umfaßt alle rosa Töne, die sich nur denken lassen, fast schwärzliches Violett, in vielen Nuancen heller werdend, Rot, müdes Purpur und natürlich die vollständige Blauskala. Nicht zu vergessen meine besonderen Lieblinge, die Weißen, unwirklich zart, aus kostbarstem Blumenstoff. Bewundernd sieht man bei einigen Formen unter den farbigen Hüllblättern gerüschte weiße Röckchen hervorblitzen. Von ganz eigenem Reiz sind die gefüllten Blüten, einmal mehr, einmal weniger ineinandergefaltet, machen sie es dem geflügelten Volk fast unmöglich, an den begehrten Nektar zu kommen. Es sind von innen heraus leuchtende Farben, vergleichbar dem Zauber, der Wärme mittelalterlicher Brokate. Alle harmonieren wunderbar miteinander, faßt man sie in einem Gebinde zusammen. Die strahlenden Weißen, insbesondere die pummelig gefüllten, wünschte man dann etwas gedämpfter. Aber im Garten, im Halbschatten, zeigen diese schneeweißen Formen, was in ihnen steckt, wie sie leuchten können, wenn der Tag sich verabschiedet. Da strahlen sie geradezu in ihrer Abenteuerlichkeit, wie es Karl Foerster einmal formuliert hat. A qatteiliflore rubro.»volle rothe Agelen«aus dem»hortus Eystettensis«Bild: Redaktion 14

17 Bei diesem universalen Kenner unserer Blumenwelt fand sich kein Hinweis auf einige Formen der Akelei, wie sie in diesem Sommer hier im Garten aufgetreten sind. An einer Pflanze waren die Knospen völlig ohne Sporn, woraus sich eine nickende, weit offene Blütenschale mit exakt zehn Blütenblättern in frischem Rosa entwickelte. Sie muß sehr ähnlich einer englischen Form sein, der A. vulg. 'Stormy Columbines'. Ein deutscher Autor vermutet darin eine Kreuzung von A. vulg. mit Clematis montana, benennt sie A. x clematiflora syn. Clemataquilegia, was sicher noch zu beweisen wäre. Eine zweite Pflanze zeigte zunächst auch spornlose Knospen, aber beim weiteren Aufblühen sah man diese versteckt zwischen den Blütenblättern nach innen und unten gekrümmt. Sie erschien halbgefüllt in einem warmen Rosa. Das englische Kräuter-Buch»Gerardt's Herball«von 1633 enthält eine ähnliche Abbildung mit dem Hinweis:»... scheint verloren gegangen zu sein, kann aber wieder auftreten!«. Eine weitere Akeleipflanze hatte ihre ebenfalls spornlosen Blüten in Dunkelrosa, prall gefüllt mit schmal lanzettlichen Blütenblättern. Ist da heimlich eine neue»rosen-akelei«entstanden? Wir werden abwarten müssen. Dieses Jahr 94 macht sensibel für eine eigenartige Farbverteilung der Akeleiblüten im Garten, die so noch nie bemerkt wurde. Im langgestreckten, doppelten Staudenbeet, voll der Sonne zugewandt, erschienen die dunkleren, gedeckten Farben, im Halbschatten dagegen unter Sträuchern und Gehölzen fanden sich die zarten helleren Töne. Vor allem aber die Weißen hatten sich diese Plätze ausgesucht, als wüßten sie um ihre sinnbetörende Wirkung dort im Halbdunkel. Ein wirklich korrekter därten wird diesen flüchtigen Erscheinungen verschlossen bleiben und ein Garten der Überraschungen stets ein wenig unordentlich ausfallen. Wer die Möglichkeiten und das Glück hat, der Akelei den ihr gemäßen Lebensraum zu bieten, erlebt jedes Jahr aufs neue das geheimnisvolle Wunder, wie die Natur mit ihren Kindern zu spielen weiß. Das Spiel in der Biedermeierzeit»Die Sprache der Blumen«erfand für die Akelei verschiedene Auslegungen. Die Überreichung dieser Blume sollte besagen: Sei nicht so schüchtern, voller Kühnheit sollst Du sein! Bei einem anderen Autor frug man 1829 in Bonn: Wie soll man das verstehen? Kann man Deinen Worten trauen?! Verwendete Literatur u.a.:»agaleia«erscheinung u. Bedeutung in der mittelalt. Kunst, K. Löber 1988»Geheimnisse der Klostergärten«C. u. R. Fischer 1991»Sechzig einheimische Wildpflanzen«Detlev Arens 1991»Kräuter«R. Phillips u. N. Foy 1991»Stauden«W. Seyffert 1983»Der leidenschaftliche Gärtner«Rudolf Borchardt 1968 I 5

18 Aus dem»pfennig-magazin«der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse, 9. Band von (Mit freundlicher Erlaubnis von W. Leser) Einges. von E. Wörfel Zer 2Inbau unb bie Oenuüung ber Asclepias syriaca. eine Trfame, Die bieber nur wenig benubt tuorben ift, gfeicfnue4 aber für bie Znbuftrie uon eeidjtigteit tuerben tönnte, ;ft Die in Zprien unb 2frabien mifcbe, (lud) in 9torbamerifa tritt, roadjfenbe AscleDins syriaca, t6nrid forifte etibmpflame ober eeiben: jtaube, aucb forifcbe eerntbentmurpt genannt, beten,(11)freidje Rapfefn uon einer Oenge feibettartiger, gam tueifer, felg feiner unb sftimetiber libcicn etfidlt finb. tie ulatr ber Triame begrcinft ficb auf ibre edle 2(ndanbung; im grüfjne)re uerben bie eamen ine nifibeet sertict, im barauf fofgenben 913inter tuerben bie jungen Trfamcben mit etrob bebe* unb im Wut): fen grübtinge tuerben bie 933uryIn uerfebt. Zie feb: tern feiten fcbneli weit umber. J.Die Tflan6e gebeibt obne alle eeitatre fel in magerm unb rieinigem s.boben, triberftebt uitretet Lifte, trottryft fr tief, treibt biete ceeitennfle unb bat ein 9Batetbum uon 20 Zaren. Tod) beritt nie burdi ben eamen»er: mebrt rid) bie sprianp burcb 933urgIn ; auf Diele 933eife criglt man flijon im edlen Zabre grücf)te, auf Die arte erft im Dritten. ßu fetter 93oben ift bem 2.(nbau brr Triame netcbtbeifig; man crtt in Demrefften eine un: gebeure fitenge roobfriedynber 21iiten, aber feine aber nur wenige erixd)te; in feidjtem unb nicbt febr feudj: tem 230ben erbitit man Die meifte Zeibe mit ben Ling: firn &beben. ie reifenben Rapfern t»erben gelb, t5ffnen ficb unb finb bann abaufebneiben; man breitet fie an einem trodenen unb fuftigen Vete aus, to bie nodj gl.eigorjenen halb»an fegt auffpringen unb burcb gefinben rucf 6tuifen Den gingern föfen rieb Die ginmer Webt»an ber eibe. ad ) ber ernte fcljneibet man alle Ztenget ab; biereiben geben reibenartige fern, bie tuie Spanf gefponnen tuerben Hnnen. Zie Zluten Der Trlarae finb reicb an Sponig unb in bierer einfida ben 2inbenbIüten 6Uuergleidjen. 16

19 Cr etane bierer Tflan5enfeibe trurbe gen vor fall 100 Zabren berittet. Zn iegnit cntlianb eine eabrit, in tvetcbcr bierclbe verarbeitet trurbe; fie gab gute S2anbrct)ube unb Ztritmpfe unb mit 23aurmoolle ocrmife ein bied unb Nie unter Dem Tamen cnstifeß 2eber betannt mar. Zbne 3ufcteuonZaumtolle ober anbern gafern Dürfte bie spflan6enfeibe feeertict) 8u brauen fein. Zie gafern finb baeu nici)t fang genug (nur inien tang), übedia!elend) unb brcen teie, rue: t)atb baoon gefertigte Beuge feix batb 23rud)f1ecre er: ()Mten; ibr etane aber gibt bem ber eeibe nie6 narb unb ibre `iarbe ift elbtienni5. 23ei neuem, in rantreid) angerieüten 23errudyn rauben getrefite 2toffe gefertigt, bei benen ber Qinfeag nue eintrn 'tbeite 2ft: ctepiaereibe unb einem etroae grdern ZE)eile 93aum: wolle, Die gette au$ Drei Zbeiten 2fectepidfeibe unb einem abdie ZatUntnate Mine. 93on Dem reiben: artigen etanee eeigte reine 'spur; berfelbe bleiben, fo mtt man Oegenflänbe toten, in benen ber gaben feine eigenemgteit met beeitt, ate beim 933eben möglid) baein gehen edmiire, sporamentirarbeiten, Ztrumpfroirferroaaren, bervnberd aber eanbfcbube. Za nun Die spfianee fo meinee rdbeate eigenrcbaften in fier) vereinigt unto mit fo wenig gorien unb altiee angebaut rverben rann, fo rohe eu tviingen, bne bamit fflerfue im erden angefleht würben. 17

20 Kleine weiße Sternchen Eberhard Fischer Es liegt etliche Jahre zurück, da schenkte uns eine ältere Frau ein paar Blumenzwiebeln; es würde sich um»kleine weiße Sternchen«handeln, meinte sie. Zur Blüte stellte sich heraus, daß es sich wohl um Ornithogalum umbellatum handelt. Dieses»bescheidene«Liliengewächs blüht seither Jahr für Jahr. Im Laufe der Zeit stellte sich indes heraus, daß es sich keineswegs um eine in jeder Beziehung bescheidene Pflanze handelt Allmählich entstanden hier und da ansehnliche Zwiebelkonglomerate, die teilweise spärlich blühten. Inzwischen stellte sich ferner heraus, daß sich das kleine Gewächs gleichsam als»quecke«der Liliengewächse entpuppte. Es gibt keine Stelle im Garten, wo diese Pflanze nicht steht: Auf dem Rasen, zwischen den Iris, den Scillablümchen und den Tulpen. Zum Teil haben wir wohl selbst zur Verbreitung beigetragen, alldieweil man sich anfangs nicht entschließen konnte, die ausgegrabenen Zwiebel-»Patzen«wegzuwerfen. Teilweise bleibt es ein Rätsel, wie die Zwiebeln an ihre neuen Orte gelangten. Beim Umgraben wurden sie wohl in die Umgebung gestreut oder kleine Zwiebeln fielen nach dem Ausgraben einfach irgendwo aus der Hand oder vom Spaten. Vermehrung durch Samen halte ich für unwahrscheinlich. An manchen Stellen habe ich die Erde regelrecht gründlich abgesucht. Aber eine stecknadelkopfgroße Minizwiebel, die der Suchaktion entkommt, entwickelt sich schnell zur blühfähigen Zwiebel, aus der zwei Jahre darauf wohl wieder 20 Stück geworden sind. So begebe ich mich etwa alle zwei Jahre wie ein Schatzsucher, mit Eimer und Spaten bewaffnet, auf eine Gartentour, um Zwiebeltuffs auszugraben. Es macht überhaupt keine Mühe, den Eimer bis zum Rand zu füllen. Anschließend landen sie auf dem Kompost oder hat jemand von den Gartenfreunden Bedarf? Es bleiben indes genug stehen; und gleitet mein Blick zur Blütezeit über die blühenden»sternchen«, fällt mir das Lied:»Weißt du wieviel Sternlein stehen«ein. Das naiv-freundliche (und doch tiefgründige) Liedchen spannt somit einen Bogen von der Unendlichkeit der Sternenwelt als eines der großen unbegreiflichen Naturerscheinungen hin zum»kleinen«naturwunder des Blütenmeeres. Wenn man in Betracht zieht, daß die Blumen einerseits Menschen zusammenführen und miteinander verbinden und andererseits Blumenfreunde sich gegenseitig mit Hinweisen auf weitere Gartenschätze bereichern und ihr Herz öffnen, wird Kants tiefsinniger Ausspruch, den er im Hinblick auf die geistig-seelischen und moralischen Werte der Menschheit von sich gab:»der gestirnte Himmel über mir, das moralische 18

21 Gesetz in mir«transparent. Doch Kant ging noch von der Pflicht aus, wenn er an das Moralische dachte, während Schiller meinte, es würde sich vornehmlich um eine Herzenssache handeln, wenn das Ich Brücken zum Du spannt. Uns durchströmt ein Glücksempfinden, ob man nun am Abend den gestirnten Himmel betrachtet, während gleichzeitig der Duft der Maiglöckchen herbeiströmt und das Lied der Nachtigall herüberschallt, oder ob man allein oder in Gesellschaft guter Freunde im strahlenden Sonnenschein den Garten besichtigt und das Farbenspiel und die Formenmannigfaltigkeit der Blütensterne auf sich einwirken läßt. Höhepunkte Helmuth Schmick Südfrankreich fanden schon viele attraktiv, nicht nur die Römer haben dies so gesehen. Auch meine Hoffnungen waren gestiegen und nicht enttäuscht worden, als ich im Kriege hierhin gelangte. Nun, nach fünfzig Jahren sollte ich es wiedersehen! Auf der Fahrt dorthin zu einer botanischen Exkursion fuhr unser Bus nördlich von der Stadt Avignon über die Rhone. Meine Hoffnung, von der Autobahn aus, deren Route ich verfolgt hatte, das Kloster wiederzusehen, in dem ich gelegen hatte, stieg an. Nun spähte ich aus dem Fenster, und Bilder von damals stiegen in mir auf. Wenige Häuser sah ich, dann nur die Garigue auf Kalkstein, in der es damals auf unseren Märschen so duftete. Man hätte Zeit haben müssen; nunmehr wußte ich, daß in dieser Strauchheide so manche begehrte südfranzösische Gewürzpflanze in Blüte stand. Ich sah entfernter ein langgezogenes Gebäude auftauchen, durch einen breiten Einschnitt von der Kalkfläche getrennt, aber auf gleicher Höhe. Dies war das Kloster Rochefort! Wir hatten es, von der tieferliegenden Rhone- Ebene her allerdings auf einem kleinen Berg gesehen. Lange sag sah ich die fensterlose, abweisende Nordseite mit dem Quertrakt zur Linken. Es war noch dasselbe, während in uns so vieles seitdem verändert war! 19

22 Damals war es manchmal schon Abend gewesen, wenn wir, nach langem Marsch, diese Seite der Anlage noch im Sturm zu nehmen hatten. Langsam entschwand mein erinnerungsträchtiges Bild, dem ich lange nachhing. Im Winter war es kalt gewesen, der Mistral hatte getobt und die Kiefern rauschten, wie ich sie seitdem nie ähnlich hörte. Doch dann kam, völlig unvermittelt, der Frühling. In Kürze wuchs hohes Gras auf, das blaugrün, wie überdüngt wirkte. Alles blühte mit einem Schlage, vor allem die Mandelbäume hatten es uns angetan. Der Wind kam dann nicht mehr von den kalten Hochflächen Mittelfrankreichs durch das Rhonetal abwärts gefegt, sondern vom warmen Mittelmeer. Es ballten sich dunkle Wolken im Süden und feuchtwarme Luft schob sich heran. Die Wipfel der lanzettlich geformten Zypressen wiesen ihr wippend den Weg noch Norden. Unser Dienst blieb der gleiche, doch wer Augen hatte, für den wurde nun die Welt freundlicher. Wir gingen unsere Wache, einmal am Flugplatz, zu dem ein weiter Marsch führte, ein anderes Mal am Kloster. Dort war die Weitsicht in die Rhone-Ebene sehr interessant, außerdem war man mit seinen Gedanken allein. Auch so muß man dies einmal sehen. Oftmals stieg der Morgen herauf und wir schlurften mit langen Übermänteln unsere Runde auf dem Klosterberg. Das Gold der drei Kreuze oberhalb der Serpentine des Leidensweges funkelte im ersten Sonnenlicht. Der Ort galt als Wallfahrtsstätte. Duft vieler Pflanzen drang von unten herauf und die Vogelstimmen waren so fremd. Schlanke Zypressen bildeten mit ihren exotischen Formen Höhepunkte in dieser Landschaft. Über allem stand fern im Osten der gleichmäßige Kegel des Mont Vendoux. Dunkel sah man ihn zu dieser Tageszeit vor fernen Alpengipfeln. Ihn mußte auch der italienische Dichter, Humanist und Philologe Francesco Petrarca gelockt haben. Er lebte seit 1333 näher dem Berg auf seinem Landsitz. Sein Wirken ist nicht hoch genug einzuschätzen. Seine»Anleitung zum glücklichen Leben«ist allein der Überschrift wegen ein Nachdenken wert. Er beschrieb seinen Aufstieg auf den Mont Vendoux. Ich denke, es war einer der wenigen alpinen Leistungen in jener frühen Zeit; außerdem hat wohl kaum jemand einen Aufstieg beschrieben. Es hatte auch mich immer gelockt, später wiederzukommen, um diesen schönen Berg, der so ebenmäßig aufwuchs wie ein Vulkan, zu besteigen. Er steht allein, weit vor den Alpketten. Die Aussicht muß imposant sein von dort oben! An Petrarca und seine Erstbesteigung des schönen Berges hat man sich später erinnert. Der fanzösische Farnforscher J.X. Gu6rin benannte 1815 einen auch heute noch seltenen kleinen Streifenfarn nach diesem großen Dichter des Mittelalters. Da sieht man es: Für ein Menschenleben sind fünfzig Jahre eine unendliche Zeit, der Ruhm guter Taten ist aber selbst nach 20

23 fünfhundert Jahren wirksam und unvergessen! Petrarcas Streifenfarn, genau Asplenium petrarchae (Gu6rin) DC., sahen wir später auf dieser Busrundfahrt in den Schluchten der Ar&che, einem Nebenfluß der Rhone, weit nördlich von Avignon an seinem nördlichsten bisherigen Wuchsplatz. Dort beim Pont d'arc durchströmt der Fluß ein einzigartiges Felsentor, und wir mußten ziemlich klettern, um seinen wirklich unzugänglichen Platz in den Kalkfelsspalten zu erreichen; auch nur deshalb kann ich hierüber ohne Gefahr für ihn berichten. Seine Heimat ist das eigentliche Mittelmeergebiet, und man kennt Vorkommen in sämtlichen nördlich liegenden Ländern von Portugal Spanien bis hin zum Balkan. Die Art ist immer selten. Im Garten wird sich die sehr angepaßte Pflanze kaum halten lassen, oder nur dort, wo die Bedingungen, wie an der Lahn oder Mosel, günstig sein mögen. Ich habe von der wissenschaftlichen Leitung dieser Tour einen nur ca. 12 cm langen Wedel mit auf der Wedelrückseite reifen Sporenhäufchen bekommen. Damals hatte ich noch Hoffnung, ihn auch in meiner norddeutschen Heimat, evtl. im Gewächshaus, halten zu können. Zugegeben, ich hatte keinen Erfolg, der Wedel ist mir noch erhalten geblieben. Die Spreite ist schmallanzettlich, die Fiedern sind dünn im Gewebe und von beiden Seiten drüsig behaart. Dies unterscheidet Petrarcas Streifenfarn von der nicht behaarten Art Asplenium majoricum. Die Fiedern sind 0,5 bis 1 cm groß, gestutzt eirund oder am Grund breitkeilförmig. Sie sind gestielt, die wenig herausgehobenen Lappen gekerbt. Die Blattspindel, an der die Fiedern ansitzen, ist rötlichschwarz gefärbt, mit grüner Spitze. Sie ist dicht mit Drüsenhaaren bedeckt. Sie bleibt am Wurzelstock erhalten, wenn der Wedel abgestorben ist. Der unterseits schwarze und oberseits grüne Stiel ist gefurcht. Der schattige Platz dieser kleinen Pflanze mit ihrem drahtigen Wedelbüschel ist schwer zu finden. Schon deshalb ist er wohl kein Gartenfarn, denn er benötigt auch bei uns in den Gärten der Ebene schattige Plätze. So wird die seltene Pflanze, wie andere auch, nur dem Enthusiasten seltener Pflanzen, der keine Mühe scheut, ihren Standplatz zu erkunden, vorbehalten bleiben. Sie ist für ihn, von der man nicht einmal ein gutes Foto aufweisen kann, sein besonderer Pflanzenhöhepunkt. 2 1

24 Sommerliche Gartensplitter Karl-Günther Kittel Gluthitze im Juli. Ein Glück, daß wir die Birken haben, sieben riesige Kerle. Ihr Kronenschatten ist seit Wochen unser Fluchtbezirk. Abends, wenn sich die Lebensgeister wieder regen, ein lässiges Herumstreifen im Blumengarten. Hier und dort ein Griff zur Schere, zur Hacke, zur Gießkanne. In der Hauptsache aber: Ein Genießen der Düfte, Farben und Formen. Gedämpfte Freude über Ruhe und Frieden. Verdrängung schlimmer Meldungen aus Bosnien, Ruanda, Haiti. Wie die Nachtkerzen duften! Und der Sommerflieder! Und die Syrischen Seidenpflanzen! Und, und, und Mücken greifen an und zwingen uns zu forciertem Schritt. Schließlich nehmen wir Reißaus. Die Hitze tagsüber macht uns faul und großzügig. Selbstversamer an Wegen und Steinmauern feiern Orgien. Spontane Arrangements konkurieren mit geplanten. Die meisten finden wir hübsch. Von unserem Sitzplatz aus (unter der Birke Nr. 2) haben wir ein solches Grüppchen im Blick: An einer Treppenstufe blühen Weißer Steinklee (Melilotus alba), rote Hauhechel (Ononis spinosa) und gelbe Sichel-Luzerne (Medicago falcata) auf gekürzten Stielen in wirrer Gemeinschaft. Natürlich wird man einschreiten müssen, ehe sie sich ganz furchtbar versamen. Irgendwann wird es ja kühler werden! In der Geborgenheit des Liegestuhls lese ich die Kriminalgeschichte»Zwei gelbe Lilien«der englischen Autorin Ruth Rendell, einer Meisterin des psychologischen Thrillers. Sie schildert darin, wie ihre weibliche Hauptfigur auf die Entdeckung reagiert, ihrer Handtasche und des darin befindlichen Notizbuches beraubt worden zu sein:»das Gefühl, das Bridget befiel, war das, das man bekommt, wenn man etwas Wichtiges verliert oder meint, es verloren zu haben, der plötzliche Schock des Verlustes. Es war ein körperliches Gefühl, als fiele etwas in ihrem Inneren hinunter drehe sich erst in ihrer Brust um und purzele dann durch ihren Körper nach unten und an den Fußsohlen hinaus.«augenblicklich wecken diese Zeilen in mir Erinnerungen Erinnerungen an selbst durchlebtes jähes Erschrecken. Es ließe sich nicht anschaulicher und einfühlsamer in Worte fassen, als Ruth Rendell es tut. Ob Amselvaters blütenzerstörerischer Angriff auf ein scheckiges Hundszahnblatt, mit dem er das Nest auspolstert; ob C.'s, des seinerzeit vierjährigen Nachbarsjungen, tolpatschige Polandung im endlich, endlich erworbenen Gelben Lerchensporn; ob Tante H.'s dynamischer Radikalschnitt, dem neben Verwelk- 22

25 tem auch ein mühsam gezogener Seidelbast zum Opfer fällt: Diese und weitere Vorfälle im vermeintlichen Schonraum Garten haben mich mit einem schockartigem Entsetzen erfüllt, ähnlich dem der fiktiven Bridget. Aber jetzt, inmitten eines flirrenden, üppig blühenden Gartens will mir die Wucht meiner Gefühle etwas albern vorkommen. Der Hundszahn hat sich trotz der Mißhandlung prächtig entwickelt, ebenso der Gelbe Lerchensporn, der mittlerweile in großen Trupps durch unseren Schattengarten wogt. Und hat auch der Seidelbast dauerhaft verschnupft reagiert, so werden wir doch heute durch seinen wüchsigen, blühstarken Nachfolger reich entschädigt. In der behaglich beschatteten Geborgenheit meines Liegestuhls scheint es mir ein Leichtes zu sein, künftig bei emotionalen Anfechtungen gelassener zu reagieren. Wenn wir in diesen Tagen in unser Kleingewächshaus blicken, könnten wir fast selbstzufrieden werden. So prächtig haben Asclepias tuberosa, die orangrote, und Asclepias incarnata, die rosarote Seidenpflanze, in den letzten Jahren nicht geblüht. Niemand würde vermuten, in welch erbärmlichem Zustand wir sie Ende Mai aus dem Freiland gerettet haben. Nacktschnecken waren über sie hergefallen, wieder und wieder, Nacht für Nacht, hatten sie kurz und kahl gefressen und jeden Neuaustrieb postwendend abgehobelt. Selten hatten wir uns hilfloser gefühlt! Und wie gut konnten wir plötzlich unsere Bekannte M. verstehen, die sich aufgrund ähnlicher Erlebnisse von einer begeisterten Staudenfreundin zur gleichgültigen Verwalterin eines Rasenareals gewandelt hat. Im Schutz des Glashauses erholten sich die beiden gemarterten Seidenpflanzen erst allmählich, dann sehr rasch. Sie wuchsen wieder zu stattlichen Stauden heran und revanchierten sich jetzt für ihre Rettung mit zauberhaften Blüten. Eigentlich können wir unsere Bekannte M. doch nicht verstehen. 23

26 Bericht über das dritte Seminar»Süssener Tage«Veranstaltet von der Fachgruppe: Steingarten- und Alpine Stauden der GDS am 23. und im Gasthof Löwen in Süssen. Helmut Oberbeck Zum dritten Mal ist es Edith Ordille gelungen, namhafte Fachleute für Vorträge in diesem Seminar zu gewinnen, Fachleute, die nur schwer für Vortrage zu überreden sind, weil sie oft auf Jahre»ausgebucht«sind. Ihre Zusage gereicht uns zur Ehre. Die einleitenden Worte sprachen Edith Ordille und der Leiter der Fachgruppe: Manfred Wagner. Letzterer hatte die ausgezeichnete Idee, die Anwesenden zu bitten, kurz über ihre Beschäftigung mit Blütenpflanzen zu berichten (beruflich oder als Liebhaberei)... was dann an Hand der Teilnehmerliste interessant ablief und ein guter Beitrag zum näheren Kennenlernen war. Die ersten beiden Beiträge bestritt Erich Pasche, Obergärtner des Botanischen Gartens der Universität Wuppertal. 1. Botanische Reise durch die Pontischen»Alpen«Der erste Vortrag war ein gelungener Zusammenklang von landschaftlichen Gegebenheiten und die in diese eingebettete Pflanzenwelt: Erst ein Bild einer Gebirgskette, eines Tales, einer Wiese oder Weide und dann die dort angesiedelten Pflanzen; zum Teil auch beides gleichzeitig, mit vielen, wesentliche Details zeigenden Nahaufnahmen. Immer aber wunderschön fotografiert und in Kommentaren auf die Zusammenhänge von Klima, Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwuchs verwiesen. Sogar der Nutzen und Nachteil der weidenden Schafe wurde angedeutet. Besonders wichtig war die Erklärung, warum alpine Pflanzen in der Kultur dedüngt werden müssen. Das liegt vor allem daran, daß durch das natürliche Gefälle, sowohl aus verwittertem Gestein ausgeschwemmte Mineralstoffe, als auch organische Substanzen, durch Humusbildung entstanden, die Wurzeln der Pflanzen erreichen, was einer guten Düngung entspricht. 2. Zwiebelpflanzen und solche mit anderen Speicherorganen Kultur und Vermehrung Es wurde zunächst reiches Bildmaterial über das Aussehen der einzelnen Speicherorgane gezeigt, z.b. die sehr unterschiedlichen Speicher der Gattung Corydalis oder die zahlreichen rübenartigen Wurzeln von Iris nicolai. So unterschiedlich wie die Speicherorgane, so unterschiedlich auch die Methoden der Vermehrung der unterschiedlichen Gattungen. Als Beispiel wieder zeigte Erich Pasche in überzeugenden Bildern, wie ein Rhizom von 24

27 Leontice leontopetalum ssp. ewersmannii durch ein scharfes Messer in so viele Teile geteilt werden kann, als sich Austriebe auf diesem befinden und diese günstig liegen oder wie bei echten Zwiebelpflanzen abgetrennte Schalen, je eine neue Pflanze treiben. Überraschend auch ein aufgeschnittener Topf kurz vor dem Auspflanzen, in dem die Jungzwiebeln dicht gedrängt lagen mit fast völlig verbrauchtem Pflanzsubstrat. Es folgten nahezu hundert perfekte Dias von Pflanzen mit den unterschiedlichsten Speicherorganen und dazu eingehende Ausführungen über die Kultur im Freiland und in Töpfen. Herr Pasche legte außer Hinweisen auf das Pflanzsubstrat wesentlichen Wert auf die Abdeckung, wobei Kiefernnadeln und deren hemmende Wirkung auf Nematoden und gehackter Farn gegen Botriris eine wesentliche Rolle spielten. Pflanzenliste zum Vortrag Botanische Reise durch die pontischen»alpen«türkeikarte Landschaft in der N.O. Türkei Fagus orienalis Pontiacher Nebelwald Holzhaus im Pornos Im Gebirge Campanula aucheri Sedum pilosuin Centaurea hypoleuca Viola altaica Viola altaica Bsp. oreada Veronica annena Corydalis alpestris Bergsteppe mit blühenden Hypericum Bunias orientalis mit Vicia Am Ovid Paß Corydalis conorhiza Daphne glomerata Gentiana pyrenaica Prirnula auriculata Gnom coccineum Fritillaria lallfolie (2x) Trachystemon orientalis Paeonia masrula Paeonia mascula isp. aietina Arnebia pulchra Antennaria dioica Campanula troegerae Waldwiese not Bogenbrücke Bogenbrücke Telekia speciosa Pteris cretica Alte Holzbrücke Dorf im Soganli Gebirge Felaen mit Rhododendron Campanula betulifolia Androsace arrneniaca Pontischer Wald mit Fluß Cyclarnen coum Cyclamen coum ssp. coum Cyclamm roum Cyclarnen coum asp.coum im Bo.Ga.Wuppertal Anemne blende Bergblumemviese Hang mit Lilien Lilium eruniolletim Litjuni carniolicum ssp. ponticurn varartvinense Lilium carniolicum isp cliliatum Lilium carniolicum en) cantiolicurn Liliom carniolicum esp ponticum var. ponticum Tanacetum macrophyllurn. Campanula latifolia Tarnaceton macropyllum Geraniun psilostanon Brunnen, inacroplylla Landschaft mit diversai Rhododendron Rhododendron luteum Rhododendron luteurn und Rarnimovii Rhododendron smimovii mit Picea orientalts Pinus etweiris) Wald mit Rhododendren Rhododendron x sochadzeac und R.smirnovii Rhododendron smimovii Rhododendron lutcum x sochadzeac im Hochgebirge (2600m) Colchicum speciosurn Pedicularis condensata Bergsteppe mit Papaver orientale (2x) Papaver orientale Jurinella rnoschus Junnella moschus ssp. pinnarisecta (2x) Daphnc oleoides Daphne oleoidea ssp. kurdica Centranthus longiflonts Centranthus longifloms ssp. longiflorus Glaucium comiculaturn Acer trautvetteri Panonia wittmanniana Sct.elzwasserströme im Gebirge Colchicurn szovitsii Colchicum umbromni Caltha polyptala Trollius ranunculinus Osmunda regalis Rubus platyphyllos Teeplantagen Ins laaca Felsen ins Pontim Geranium macrostylum Aquilegia olympica Still. rosenii Crocus vallicola (2x) Echium init Verbascun Bunte Ekrgwiese Papaver rhoeas Phelypeat corcinea 25

28 Pflanzenliste zum Vortrag Zwiebelpflanzen und solche mit anderen Speicherorganen, Kultur und Vermehrung Saattopf von Narcisum pseudonarcissus sag. nobilis Saattopf von Narcissus serotinus Geschnitten Knollen von Leontice leontopetalum Geschnittene Knollen v.l.leontopetalum sap.ewersniannii Leontice leontopetalum Leontice leontopetalum sap.ewersmarsui Corydalis-Knollen Sandinge von Fritillaria imperial ia Zwiebel von Fritillaria pontica Zwiebel von Iris nicolai Wurzelschnitt linge von Iris nicolai Zwiebel von Iris aucheri Zwiebel von Frit illaria brandegei Bergsteppe Sternbergja greuteriana Sternbernie clueiarta ',Aparierte Zwiebel zur Schalenvermehrung Leucnium autumnale Narcissus romieuxii Tecophylaea cyanocrocue Crocus sieheanus Croets kfmdorffromm Crocus longiflorus Crocuti specie nova Crocur apeciosus 'Albur Crocue banaticua Albus Crocus kosaninii Crocus goulimyi Crocus malyi Crocus geheteecus Crocus korolkowii Crocus clayenthus arn Naturatandon Iris auchei Iris nicolai Iris persica Iris persica Iris galatica Iris narbutii Iris sprengen Iris histrio Iris unguicularis Colchicum auratioaufn Colchicum luteum Colchicum (Merendera) tryginum- Seilla ingridae Galarithus caucanicua Galanthue nivalia sag. reginae-olgae Colchicum apeciosum im Blumenkasten Tulipa unnitiensis im Blumenkasten Tulipa rnontana Tulipa vvedenalcy Cyclarnen rohlfsianum Cyclamen cilicium Cyclamen purpuraacens Cyclamen hederifolitrin Helleborus vesicarius Fritillaria imperialis Fritillaria collina Fritillaria kotschyana Fritillaria minima Pelargonium endlicherianum Erythronium americanuni Erythronium "revolutunt'"white Beauty Erythronium toult.maleise Trillion undnlaturn Arisaema candidissitua Arisaerna consangiunenn Roacoea hurneana Dicentra peregrina Scoliopus bigelovii Corydalis cashmeriana Corydalis ambigua Corydalis popovii Narcissus pseudonarcissus Narcisaus erg. nobilis Narcissus cyclamineus Narcissus pseudonarcissus Neeenscordun tripedale bis pallida bite sag. cengaltii Iris kaneriana Iris kerneriana Iris reichenbachii Iris attica Iris auaveolens Iris rinhenke Iris winogadowii Anenone blanda mit Epirnedium Anemone nemorosa & Corydalia solide Eranthis pinnnliftela (2x) Den nächsten Vortrag hielt Fritz Kummert, Rollsdorf in Österreich, mit dem Titel: Streifzug durch Kummerts Gartenjahr, Besonderes und Gewöhnliches. Dieser in 460 m Höhe mit sehr schwankenden klimatischen Verhältnissen, ganz isoliert gelegene Garten, weitab von allen größeren Siedlungen, birgt Pflanzenschätze aus aller Welt. In einem»vorwort«zur Dialiste wurden zuerst Angaben über Lage, Klima, Temperaturen über die Jahreszeiten und dgl. gemacht. Dann Ausführungen über die Kultur. (Zitat): Die Kultur der Pflanzen wird auf sehr verschiedene Arten durchgeführt; einerseits im Freien auf Beeten, andererseits in unterschiedlich umrahmten Kästen, hier entweder ausgepflanzt oder in Töpfen. Das Substrat in den Kästen ist verbessert bzw. vollkommen künstlich zusammengesetzt, hier kann es auch Schutz durch Mistbeetfenster, Noppenfolie und Holzschattenmatten geben. Als Substrat in den Töpfen und Containern werden 26

29 Mischungen aus Torf, Rindenkompost, Grunderde (Einheitserde), Perlite, diversen Gesteinssplitten, Kalk und Dünger verwendet. Das Wasser besitzt 24 DH und stammt aus einem eigenen Brunnen. (Zitatende) Die geschilderten Abdeckungen dienen vor allem zum Schutz vor Frost oder zu starken Niederschlägen und zusätzliche hochklappbare Drahtgitter gegen Sperlinge. Fritz Kummert erwähnte bei der Schilderung dieser Hilfsmittel sein Buch»Pflanzen für das Alpinenhaus«, das ursprünglich den Titel»Alpine Pflanzen mit besonderem Schutz und Pflege«, welcher Titel aber vom Verlag nicht genehmigt wurde. Dies ist sehr schade, denn ein perfektes Alpinenhaus ist eine ziemlich kostspielige Angelegenheit und sicher ideal für viele alpine Pflanzen. Aber wie der Vortragende an Hand von vielen Beispielen ausführte, können mit seinen Maßnahmen mit relativ geringem finanziellem Aufwand eine Reihe sehr heikler Pflanzen kultiviert werden. Die gezeigten Bilder waren in drei Abschnitte gegliedert: 1. Beete und torfgefüllte Kästen im Halbschatten (auch Funktion als Moorbeet) 2. Beet und Kästen in voller Sonne 3. Pflanzen in Kästen, Töpfen und Containern unter Schutz Man sieht aus dieser Aufstellung schon, wie Pflanzsubstrat, Standort und Schutz von hoher Bedeutung für die Aufzucht der Pflanzen sind. Es fällt mir nun schwer, nur einigermaßen den Eindruck der Tagungsteilnehmer wiederzugeben, den sie von der Fülle der in den Dias gezeigten, kultivierten Pflanzen auf relativ kleinem Raum hatten, und ich muß mich deshalb beispielhaft auf die Erwähnung einiger Pflanzen beschränken, die mir neu waren oder mich besonders beeindruckten. Daphne genkwa (Chinesische Form), ein Seidelbast, der von den Entdeckern für eine Fliederart gehalten wurde, beeindruckte durch kompaktes, gesundes Aussehen. Veronica liwanensis aus der Osttürkei, von Kummert als herrlicher Bodendecker bezeichnet. Silene caroliniana ssp. wherry, eine Pflanze, die auch in ihrer Species bei uns viel zu wenig bekannt und in Kultur ist. Aster coloradoensis, als sehr niedrig und ausgezeichnet beschrieben. Unter Schutz: Fritillaria tubiformis ssp. moggridgei, eine wunderbare an F. aurea erinnernde Schachbrettblume, die zum ersten Mal blühte. Dodecatheon patulum, die hellgelbe Art aus Kalifornien, wohl leider nichts für Freiland. Dasselbe gilt wohl für Helichrysum bellum und H. marginatum aus den Drakensbergen. Gentiana depressa, wunderbar, wie besonders die Nahaufnahme zeigt, dürfte jedoch winterhart sein. Leider haben meine eigenen Aussaatversuche 27

30 co Liste der gezeigten Diapositive (Hauptsächlich aus dem lair 1993.) Ennfaunsund Vorstellung der Kulturbereiche. 001 Blick auf das Wohnhaus mit Zubau 002 Frühlingsrabatte im Halbschatten 003 Vibunium x bodnanaure mit Schneeglöckchen in der Wiese 004 Altes Steinbeet mit Yucca Baccata und diversen Dapfne 005 Blick auf die Kastenbeete, links im Hintergrund 006 Blick auf die geschützten Beete, noch nicht mit aufgelegten FOISter 007 Helleborus mullindus sm. hercegovinus vom Vlastica-Paß, ehem. Y Primula dentimlata aus. Wildsamm aus Kaalmir 009 Erythronium dens-canis, rotblättrige Form, me dem BG Graz 010 Rhododendron dauricum 'album, aus Samen von Hokkaido 011 Verschiedene Anemonen, Anernorosa und A.x seemanni 012 Trink= ovatum (hellrosa Form, von Sank Drake) 013 Cymophylus (Carex) fraseri im sornigen Moorbeet 014 Daphne genlewa (chinesische Form) im sonnigen Moorbeet 015 Trillium grandinorum(form von Frau Kordesch) im Moorbeetkasten 016 Teilt ium nmeaturffeco Yellow' im Moorbeetkasten 017 Cypripedium parviflorum und C.calceolus rar schattigen Kamm 018 Trilliurn recurvamm im Moorbeedasten 019 Helwirgia japonica im Schattenixet 020 Nomoduris mairei im schattigen Moorbeetkasten 021 Nomodmria aperta im schanisen Moorbeetkasien 022 Cypripedium reginae im mhattigen Moorbeetkasten 023 Asarum shuttlworthii 'E co Dirk timtleim schattigen Moorbeetkasten Beete und Kästen in der vollen Sonne 024 Blick auf die sonnigar Kästen 025 Iris reticulata 'Clairette' im somigar Beet 026 Sport von 'CIMelle', ganz hellwasserblau, im sonnigen Beet 027 Crocus summ 'King of the &rine x Ctonunasinianus. ausgewählter Säern 028 Adonis sibiricus (vom BG Uppsala) 029 Phlox hoodii aus Wildsamen im Steinbeet 030 Pulsatil la patens ssp. nmesums aus Wildsamen im Steinbeet 031 Douglasia chionotricha, ursprünglich aus der DDR 032 Androsacc x camaica 'Surprise' von I. Eschmann, Einmal 033 Gentiana blau aus (blau x weiß) und Narcissus 034 Gentiana-Sämlinge an (blau x weiß) hochstengelig I und II 035 Phlox diffuse aus Wildsamen im Steinbeet 036 Townsendia rotlackkir (twilcoxiana der Gärten) 037 Erigeron ltean im Steinbeet 038 Daphne collina x petram (Uraprungspfl anze, ca. 13 iahe alt alt) 039 Daphne collina v petraea (Uriprungspflaue. ca. 13 Jake alt alt) 040 Daphne cneorum 'esmaria'. Form dm BG Würzburg 041 Daphne meorum 'Major' (Sämling der pmaschierten Form) 043 Polygala calcareatillef 044 Vermies liwaiensis am der Osttürkei, ein herrlicher Bodendecker 045 Verbascum wiedemamianum aus der Osttürkei, bis 2 m hoch. monokarp 046 Phlox nivalis 'Vivre?, bei mir beinahe unmöglich m vermehren 047 Smifraga muscoidea, eine heikle Art im Intensivbeet 048 Fruchtstände von Pu lsatilla styriaca Kosea' und Astragalus massilense 049 Scutelaria orientalis sm sosnovskyi aus der Osttürkei 050 Aquilegia norm ist relativ empfindlicher als andere Arten 051 Campanula alpestiis wuchert im Intensivbeet 052 Silene caroliniana ssp whenyi in einer hübschen FO(M 053 Yucca baccata und Pti lotrichurn spinosum Ttubrum im alten Steinbeet 054 Lychnia viscaria Haut.', ursprünglich von F.Sünderman,. Lindau i.b. 055 Sämling von Linum campanulatum reichblühend 056 Chaenorrhinum origanfolium hübsch, aber nicht zu auffällig 057 Leptodartylon pungcns, ein nachtblühender Phlomerwandter 059 Linum pamiricum (hellblau) und L hypericifoium (rosa. 4 an groß) 059 Erodium marmorn (Form von P&P Wau) 060 Antherni.s cagpatica, leicht und präckig 061 Diathus haegratocalyx von. pindicola vom Katarapaß. GR 062 Schwalbanchwam (Papilio rnachaon) auf dieser hübschen Zwergnelke 063 Bimen in der Blüte von Paonia lactiflora'angelika Kaufmaut' 064 Philadelphus-Hybride 'Maltest &Hermine'. mir bis 60 cm hoch 065 Catarmate caespitosa ist ganz hart 066 Album scordoprasum..p- jaylae, ein selten zu sehender Lauch 067 Digitalis obscura 'Dünnt form' aus spanischem Wildsamen 068 Lilium mgnporti= im alten &einbeet 069 Aster coloradoensis, selr niedrig und ausgezeichnet 070 Sualus nivea, eine eher seltene Art aus dem Kaukasus 071 Ftiladelphus microphyllus, der Frelbcernerm, aus Wi ltsarnest 072 Echinospartium (Genista) hasidum. ein 10 Jake alter Sand ing 073 Blütenstand von Michauxia tschiletchewit. eines monokarpen An 074 Blüte von Michauxia tschihatchewii 075 Blüte von Michauxia tschihatchewir 076 Holzbiene (Xylocopa) im Anflug auf Blüte von Michauxia 077 Potentilla thurberi aus Wildsarrien, eine rotblühende Art aus SO-USA 078 Origanum n suendernanii. 0.arnanum 0 0.scaber 079 Gaura bierris, einenachtblühende, zweifähige Art 080 Euonymus comutus va, quinqumomutus, Ansicht der Pflarve 081 Reife Frucht von Ex' rommus comutus von. qinquecomutus 082 Yucca baccata und Allium senmeens Bsp montanum im Steinbeet Pflanzen in Kästen Töpfen und Containem unter Schutz 083 Wegen der trockenen Sommer mußten die Alpenprimeln wiederum in Torstöpfe getopft und in Said eingmenkt werden 084 Blick auf den geschützten Kasten ohne aufgelegte Fenster 085 Geschützte Kästen mit hochgeklappten Gittern (gegen Sperlinge) 086 Narcisms lorigipathus aus der Siena Cazoll& Spanien 087 Fritillaia stenanthera im Topf 089 Fritillaria bucharica (graulich überhauchte Form) 090 &ltnlana bucharica (weiße Form) 091 Fritillaria tubifonnis ssp moggridge erste Blüte in diesem Garten 092 Nacisms asmanus aus der Sierra Morena Spanien 093 Dodecatheon patulurn. die hellgelb b 'Oherde Art aus Kaliformen 094 Polemonium melliturn aus Wildsarnen 095 Erigeron scopulinus, die zwergigste. mir bekannte Art aus den USA 096 Saponaria bellidifola u ocymades, empfindlicher, hier wieder erzeugter Bastard 097 Mime longifolia aus Wilds amen 098 Polemonium flavum, eine 30 cm hohe Art 099 Iris cycloglossa aus Aphganistan, blüht und fruchtet gut 100 Aquilegia skinneri aus Wildsarrun vom Cochise Co Arizona 101 Primula fasestii aus chinesischem Wildurnen, sehr empfindlich und auch trotz Nässeschutzes immer wieder faulend, braucht trockener 102 Myosotis australis vag-. macranda, ein gelbes Vergissmeinnicht 103 Scorzonera suberosa asp cariensia aus ckr Türkei. ganz nieder 104 Viola comollia konnte auch unter Schutz nicht gehalten werden 105 Austrieb der Rosette von Handel ia trichophyl la (monokarp) 106 Handel ia trichophylla aus Z-Asien in Blüte, verwand mit Achille/ 107 Handelia trichophylla mit mderen Pllareen Im geschotzten Kauten 108 Camperstla forrnakkiana, eine zwei- bin drenälsige Art 109 Conradina verticilata aus den 0-USA, da"native Rommarr 110 Gruppe mit Carex albicau I is. Prostanthera cunenta und Erinacca ruhra III Mmowania pulvinaris aus Wildsamen aus, den Drakensbergen 112 Mmowania pulvinaris mit Uncinia erinaces im geschützten Kasten 113 Delosperrna ashronii (auch als nsutherlandii zu erhalten) 114 Im Samenhandel erworbene Drtuunculus vulgans 115 Pflanze von Daphne malyi mit Früchten 116 Monadella odorissima, ein kleines Gehölz nut Pfeifemünzgeruch 117 Gruppe mit Carex albicmlis, Ruta corsica und Nierembergia rivulais 118 Helichumm bellum aus Wildsamen aus den Drakensbergen 119 Helichrysurn marginalan aus Wildsasnen aus den Drakensbergen 120 Oenothera lavagen lifol ia aus USA-Wildsamen 121 Hypoxis parvula (Überwinterung im Keller) 122 Rhodohypoxis milloides (Ilberwinterung im Keller) 123 Rhodohypoxis bauen x Ilypoxis parvula. mm beachte die offenen Blüten (eberwinterung im Keller) 124 Gentiana depressa im Schlagschatten des geschützten Kastens 125 Nahaufnahme von Geraina depressa-blüten 126 Allium virgunculae, eine 15 cm hohe, japanische Art, äußerst interessant durch die späte Blütezeit 127 Blick auf die Anzuchtsbeete für die Kultur der Pflanzen. Überschüsse werden mit einer winterlichert Liste angeboten. Es wird sehr viel durc Aussaat vermeint, die Samen kommen von den diversen Gesellschaften und vielen Freunden und Bekarraen, es wird ständig nach in der Natur gesammelten Samen, auch bekannter Pflanzen, gesucht. Eigene Fahrten dienen ebenfalls dem Kennenlernen da Pflanzen und dem Saranmeln von Samen, Steccklingen, Edelreisern, Zwiebeln und Knollen.

31 gezeigt, daß der Samen, den ich erhalten hatte, nie echt war und die Enttäuschung und der Ärger über die vergebliche Arbeit war groß. Wie gesagt, nur eine kleine Auswahl. Den letzten Vortrag hielt Hermann Fuchs, Leiter des Stadtgartens in Hof:»Phlox Rundumadum«Hermann Fuchs verstand es, die Teilnehmer durch die Aufzählung zahlreicher Arten, Unterarten und Sorten, zu verblüffen. Dabei war besonders bemerkenswert, daß die Dias oft sowohl vom Naturstandort als auch vom eigenen Garten oder vom Stadtgarten gezeigt wurden. Die Bilder vom Naturstandort vermittelten einen besonderen Eindruck. Da die Gattung Phlox bis auf die eventuelle Ausnahme P. sibirica auf Nordamerica, einschließlich Mexico beschränkt ist, ist es für den Europäer verblüffend, Bilder von den verschiedenartigsten Arten häufig an Straßenrändem zu sehen, wie das eindrucksvolle Bilder belegen, zum Beispiel Phlox douglasii, P. diffusa, P. caespitosa und auch P. albomarginata, sowie P. alyssifolia und P. longifolia. Aber auch andere Bilder von den Naturstandorten auf den Bergen im Geröll, auf Wiesen und in Wäldern waren sehr beeindruckend. Besonders zu erwähnen sind die Bilder aus den Wäldern der Appalachian Mountains im Osten der USA. (Von Alabama und Georgia bis Pennsylvania, Berggipfel leicht über 2000 m), dort wächst hauptsächlich P. stolonifera, P. divaricata, P. subulata ssp. brittonii in West Virginia und nivalis ssp. hentzii in Georgia. Die Bilder von Phlox in den Gärten beginnen mit den hohen Arten um und über 1 m, insbesondere P. paniculata und Hybriden in Sorten, aber auch P. maculata, die vorwiegend den großen Gärten vorbehalten sind. Es folgten diverse mittlere Sorten um 40 cm, wie P. divaricata, P. pilosa und P. speciosa, deren Kultur (besonders der letzteren), etwas schwierig ist. Schließlich folgten die niedrigen Arten, die Polsterphloxe um die 10 cm und die besonders niedrigen und kompakten Hochgebirgs-Phloxe. Während die meisten erstgenannten, insbesondere die P. subulata und douglasii Sorten im normalen Gartenboden gut zu halten sind, bedürfen andere besonderer Standortbedingungen. Da wurden eindrucksvolle Beispiele von geröllartigen Hängen bzw. Steingartenpartien, sowohl im Privatgarten als auch im Stadtgarten gezeigt. Diese Hänge bestehen aus feinschottrigem, besonders splittrigem, möglichst tiefgründigem Granitgrus, bei dessen Anblick man schon verstehen lernt, daß sich Hochgebirgspflanzen darin optimal kultivieren lassen. Natürlich kommt es auch noch auf die Lage (Sonne oder Halbschatten) an, was sich wieder nach den Arten richtet. Besonders zu erwähnen sind noch die aus dem äußersten Süden der USA und Mexico stammenden Phloxe mesoleuca mit ihren besonders intensiven Farben der Naturformen. Sie haben aber leider den Nachteil, daß die langen 29

32 Triebe etwas»schlampig«herumliegen, außerdem ist die Winterhärte fraglich. Interessant war auch die Bemerkung, daß Phlox bryoides meistens fälschlich so bezeichnet wird, weil es sich in Wahrheit um P. albomarginata handelt. An Hand eines Dias wurden die Unterschiede erläutert. Der Hauptunterschied ist, daß ersterer im Gegensatz zur starken Behaarung von P. albomarginata sehr viel weniger behaart ist und kaum wurzelnde Triebe macht, was die Vermehrung sehr erschwert. Gattung Phlox ART UNTERART SORTE_HERK paniculata paniculata NORAH LEIGH' paniculata Wildform paniculata 'Setedel wild' amplifolia maculsta 'MRS.LINGARD' maculata 'ROSA1JNDE glaberrima ssp. intenor 'LAVENDER' divaricata esp. laphamii divaricata asp. divaricata Blut Ridge divaricata sap. divaricata W-Virginia divaricata sap.divaricata Georgia divaricata s.p. divaricata 'MAY BRFEZE divaricata esp. divaricata G0 ICE divaricata sep. divaricata ECO TEXAS PURPLE divaricata torp. divaricata 'FULLERS WHITE' divaricata esp. divaricata 'CHATTA HOOCHE piloaa nm. fulgida 'MOODY BLUE' pilosa sep.pilose pilose np. zart pilosa sep. detonea ECO HAPPY TRAVELER' epeciosa sep. speciosa O'BrieniCalifoimin speciosa sep. speciosa Dallen Miß. California pulchra nivalie sep. nivalis Alabarna nivslie eni. nivalis 'NIVEA' nivalie eep. nivalis 'CAM1A' nivslie asp. hentaii Georgia nivalit eep. hentzii Rindemann subulata 35p. subulata North Crrolina subulata esp. subulata Sarnlinge aubulata s.p. subulata Virginia subulata esp. subulata North Carolina subulata asp. subulata 'SCARLET FLAME' aubulata ssp. aubutans CAMLA' subulata esp subulata TAMANONAGANET subulata sep. australis 'LILAC TIME subulata esp. australis subulata esp. brittonii Wort Virginia subulata esp. brittonii ROSEA' borealie bombe im Winter diffusa esp. diffusa Crater Lake- Oregon diffuse eep. diffusa Maningspark-Brith.Coluinbia diffusa eep. diffuse Garten. diffbee Imp. longistylia Olympic Mts.,Wash.(Garten) 8 M asp. liglaipei bei Ashville-Georgia. x procumbene = stolonifers x subulata x procumbene = etolonifera x eihutst. VARIEGATA' x procumbens / rugelli = wumm x divaricata etolonifera 9ULIENNE u. 'BLUE RIDGE' stolonifera 'ARIEINNE'. Untespflanning nolonifera Great Smoky Mts. edeurgens N-California 30

33 (Fortsetzung: Gattung Phlox) ART2 UNTDRART2 SORT HERK2 adsurgens und Liiium oxip adsurgens Sorten u.wildfor mesoleuca (eneifolia) inesoleuca COoMuceis rnesoleuca (lutea) inesoleuca 'MANZANA' mesoleuca mesoleuce 'ARROW longifolia Penticton Albert longifolia aus Pentington i longifolia Idaho longifolie carolina caespitosa sm caespitosa SO Oregon esemitose ssp. caespitosa Garten caespitosa ssp. pulvinata im Serpentin caespitosa sm. condensata hoodii ssp. muscoides DnirnhellertAlbens hoodii ssp. canesccns multiflore esp. multiflora endicola missoulensis kelseyi em. keleeyi keleeyi lebt'. BLACK BUTT atyssifolia West GleeierfM alyssifolia am West-GLAC hirsuta N-Califonne hireute albornarginate albornarginata albomarginata ssp diapensioidee albornarginata Phlox bryoides i sileneflora eileneflora /covillei /(cande covillei covillei bifida ssp. bifida 'FROHNLETIE bifide ssp. bifida 'ECO LMVEEV bifida sep. bifida 'COLVINS Will bifida ssp. bifida 'BEITIBLAKE' bitids ssp. bifida BLUE FORM' bifida sspibilida 'STARBRfTET bifida ssp bifida bifida sen. bifida dougleei x depreesa? douglmii ssp. hendersonii douglasii ssp. dougleen Nenningspat B. douglmii esp. dougtasii Kootensy Nation douglasii ssp. dougtasii Sirrdinge im Gar doupjaeii ssp. douglaeii 'EVA' douglasii ssp. doughieii 'ROSE QUEEN' douglasii ssp. douglaini 'FINK CUSH10 douglasii sep. douglasii Sport v.'red 8c douglaeii ssp. douglasii 'ICEBERG' douglasii ssp. douglmii u.bilide Bemerkung: Ich sehe die Dialisten als wertvolle Ergänzung zu den kurzen Berichten an. Da die Original-Dialisten sehr unterschiedliche Formate hatten, mußten sie auf ein etwa einheitliches Format gebracht werden. Dies geschah dadurch, daß die Listen mit Hilfe eines Scanners und eines Texterkennungs-Programmes in je eine ASCII-Datei verwandelt wurden. Diese Dateien wurden dann in einigen Umwandlungs-Schritten auf die vorliegende Form gebracht. 31

34 Internationaler Iris-Wettbewerb Florenz 1994 Gisela Dathe In diesem Jahr hat Herr Dr. Thomas Tamberg, Berlin, an der internationalen Bewertung teilgenommen. Von der Jury wurde folgendes Ergebnis bekanntgegeben: Premio Firenze: (TB) 1. Preis Nr. 10 (bisher ohne Namens-Reg.) (F. Carr, USA) eine blaue Iris 2. Preis 'Rumbleseat' (S. Innerst, USA) weißer Grund, himbeerfarbig abgesetzt, B gelb (Color-trak sib. x 'Burgundy Brown') x : (('April Melody' x 'Wedding Vow') x 'Flamenco') 3. Preis 'Großer Garten' (H. Moos, Germany) dunkelviolette Self, B weiß-gelb ('Jean Hoffmeister' x 'God Bless') 4. Preis 'Lorelay' (Silvaner Volani, Italy) rote Iris keine weiteren Angaben Ehrende Erwähnungen: 5. 'Vigilante' Bicolor (Schreiner's Garden, USA) 6. Nr. 12 azurblau (F. Carr, USA) 7. 'First Interstate' Dom gelb (RHS 12A) Hängebl. weiß, gelb (12A) Rand und Schultern, B gelb ('Soft Moonbeam' x 'New Moon') x M 591-A: (K 1250-A x 'Piping Hot') (Schreiner's Garden, USA) 8. 'Unforgettable Fire' rot geraffelt, B goldfarbig ('Distant Fire' x 'Cayenne Pepper') (Schreiner's Garden, USA) 9. Nr. 8 gelb-weiß ('Leslei Donnell', Australien) 10. Nr.86 rot-rostbraun (R. Dunn, USA) Premio Firenze Spezial-Preise: Schönste Rote: 'Unforgettable Fire' Schreiner's Garden, USA Beste Verzweigung: Nr. 10 F. Carr, USA Originellste: 'Lorelay', S. Volani, Italien Bester Duft: 'Rumbleseat' S. Innerst, USA Beste Frühe: 'Lodoletta' S. Volani, Italien Beste Handelssorte: 'First Interstate' Schreiner's Garden, USA Schönste Blaue: 'Großer Garten' H. Moos, Germany Beste Varietät: 'Jazz Festival', Schreiner's Garden, USA 32

35 Premio Firenze: (BB) Beste Varietät Plicata in blau/beige C.E.C. Bartlett, England Erfolgreichster Teilnehmer aus Italien: Silvano Volani Erfolgreichster Teilnehmer aus Europa: Harald Moos, Hannover Herrn Harald Moos möchten wir hiermit ganz herzlich zu dem erreichten 3. Platz und den erhaltenen zwei Sonderpreisen gratulieren. Wir wünschen Herrn Moos weiterhin so erfolgreiche Züchtungen. 'Großer Garten', Züchtung von Harald Moos 33

36 Iris-Bewertung im Palmengarten Frankfurt 1994 Gisela Dathe Nachdem die Iris-Bewertung in der Zeit vom mit insges. 25 Bewertungsgängen vorgenommen wurde, steht nun das Ergebnis fest. Die Bewertungsdurchgänge von Herrn E. Brenneis, Frau U. Förg, Frau E. Gößmann, Frau L. Schmidt, Herrn E. Schubert, Frau R. Treff, Frau B. Wörfel, Herrn E. Wörfel, Herrn R. Zeh und Frau G. Dathe erfolgten zu unterschiedlichen Wetterlagen, teilweise nach starken Niederschlägen, aber auch bei herrlichstem Sonnenschein. An dieser Stelle darf ich den Genannten ganz herzlich für die geopferte Zeit und ihre objektive und korrekte Bewertung danken. Die Iris-Auspflanzung innerhalb des Anzucht-Geländes des Palmengartens befindet sich in vollsonniger Lage und auf für Iris unverbrauchtem Boden, so daß sich einige Sorten besonders wüchsig zeigten und ihre Blütenpracht voll entfalten konnten. (451 / 455 / 460 / 470 / 473 und 478). In diesem Jahr waren 31 Iris zur 2. Bewertung und 14 Iris zum 1. Mal in der Bewertung. Ohne Blüten waren die Nr. 464 / 486 / 487 / 489 und 492. Die Nr. 488 mußte zurückgenommen werden, da es sich um eine Zwerg-Iris handelte und diese Bewertung in Wien erfolgt. Eingegangen sind die Rhizome der Nr. 442, 446 und 450. Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt: 1991 ausgepflanzte Iris zum 2. Mal in der Bewertung: Platz Nr. Punkte Beschreibung Züchter Höchste Bewertung ,85 'Gitta', grünlichgelb mit großem, M. Beer hellen Spiegel, Ränder wie Dom ('Lemon Brocade' x 'Beauty Crown') Auszeichnungen: Karl-Foerster-Medaille der GdS Silber-Medaille des Palmengartens Beste früh-/mittelblühende Sorten: ,73 'Birgit', D mittelbraun, H desgl. mit kleinem violettem Spiegel ('Malaysia' x 'Carolina Honey') Auszeichnung: Bronze-Medaille des Palmengartens M. Beer 34

37 ,17 Auszeichnung: ,0 Auszeichnung: ,21 Auszeichnung: Sämling 8729 A 1, D sehr helles Blau, H helles Violett-blau, gewellt, (('Visual Arts' x ('Silver Shower' x 'Rondo') x 'Condottiere')) Bronze-Medaille des Palmengartens Sämlg. 88/843 A, D goldbraun, H dunkel-rotbraun, goldbraun umrandet, (Sdlg. 82c x 'Radiant Apogee') Bronze-Medaille des Palmengartens 'Carmen Knepper', rein rosa Self, B rot, leicht gewellt, ('Fond Wish' x 'Pink Taffeta') Bronze-Medaille des Palmengartens S. Görbitz H. Moos M. Beer ,58 'Blacky', D schwarzviolett, H samtig schwarzviolett, B dunkelblau ('Swazy Princess' x 'By Night') ,82 'Petra', D rotviolett, H desgl. Aufhellungszone um den Bart, B gelb ('Margarita' x 'Alstersegel') ,60 'Anett', himbeer-rosa Self, B mandarine ('Fond Wish' x 'Falbala') ,88 'Salute to Dave', D hellblau, H blauviolett m. hellerem Rand, B gelb, Schlundaderung ('Full Tide' x 'Spinning Wheel') 10, ,0 Sämlg. 86/619 B, hellrotbraune Self, B goldgelb, schwebend ('Niedersachsenroß' x 'Lady Friend') M. Beer M. Beer M. Beer S. Görbitz H. Moos ,52 'Lilo', rosaviolette Self, B rot, M. Beer ('Champagne Musik' x 'Fond Wish') 35

38 ,4 'Baroque Garden', D leuchtend rotbraun, H. dunkel rotbraun gekraust, B kupfer ('Samurai Warrior' x 'Queen in Calico') H. Moos ,5 'Christiane Beyer', D bläulich weiß, H samtig dunkel-violett, B gelb ('Royal Host' x 'Thunder Bay') ,93 'Renate', D rose, H violett-rot, Ränder wie D, B orange ('Metropolitan' x 'Gypsy Caravan') ,54 'Steffi Schade', weiß u. hellblauviolette Plicata, H weiß, Ränder hellblau-violett, B gelb ('On the Go' x 'Rondo') ,06 'Annelies', goldbraune Seif, Schultern geadert, B gelb (('Carolina Honey' x '(Bang' x 'Martel') x pink Sdlg.)) Beste mittel-/spätblühende Sorten: ,33 'Jenny E.', D weiß, H mittelblau, B gelb - hellblau getupft, ('Lemon Brocade' x 'Beauty Crown') Auszeichnung: Bronze-Medaille des Palmengartens ,18 'Margit', D weiß, H mittelblau, leicht gewellt, B gelb ('Navajo Blanket' x 'Metropolitan') Auszeichnung: Bronze-Medaille des Palmengartens M. Beer M. Beer M. Beet M. Beet M. Beer M. Beer ,32 Sämling 88/811 A, D zitronengelb, H. Moos H desgl., weißer Spiegel, B gelb, (('Flaming Victory' x (Laced Cotton' x 'Precious Moments')) Auszeichnung: Bronze-Medaille des Palmengartens ,85 Sämling 8520 B 27 - Plicata, S. Görbitz D weiß m. hellblau-weißem Rand,

39 Auszeichnung: ,56 Auszeichnung: H weiß m. violett-blauem Rand, gewellt, ('Spinning Wheel' x 'Stepping Out') x ('Silver Shower' x 'Rondo') x ('Camelot Rose' x 'Loop the Loop') Bronze-Medaille des Palmengartens Sämling A 8701 A 7, große, gelbe S. Görbitz Self, schwebend, B orange (('Goldmarie' x ('Tuts Gold' x 'Temple Gold')) Bronze-Medaille des Palmengartens ,16 Auszeichnung: ,75 Auszeichnung: ,46 Auszeichnung: ,0 Auszeichnung: 'Großer Garten', dunkelviolette Self, B weiß/gelb, gut gekraust und schwebend ('Jean Hoffmeister' x 'Good Bless') Bronze-Medaille des Palmengartens 'Maschteich', mittel-blauviolette Self, B weiß, gekräuselt, schwebend ('Navy Strut' x 'Sailors Dance') Bronze-Medaille des Palmengartens 'Bischofshol', hellorange Self, B orange, ausgez. Substanz, ('Flaming Light' x 'Fresno Calypso') Bronze-Medaille des Palmengartens 'Mandy G.', D schwarz-weinrot, H samtig weinrot-schwarz, B gelb ('Swazi Princess' x 'Suberstition') Bronze-Medaille des Palmengartens H. Moos H. Moos H. Moos M. Beer ,98 'Kroepcke', hellbraun-violette H. Moos Self mit mittelbraunen Schultern ('Cream Taffeta' x 'Royal Trompeter') ,33 Sämling 88/811 D, aprikosenrosa H. Moos Self, B orange (('Flaming Victory' x (Laced Cotton' x 'Precious Moments')) 37

40 ,42 Sämling 8830 A 9, große, blaue S. Görbitz Self, schwach gewellt, B gelb ('Condottiere' x 'St. Louis Blues') ,61 Sämling 88/834 A, D dunkel lila, H schwarz-violett, B kupfer ('Royal Trumpeter' x 'Gold Galore') ,83 Sämling 8225 A 30, goldgelbe Self, gewellt, schwebende Form, g. Subst. ('Gypsy Caravan' x 'Tuts Gold') ,13 Sämling 83/322 A, mittelrosa Self, B orange, stark gekraust ('Wine and Roses' x 'Lady Friend') H. Moos S. Görbitz H. Moos 1992 ausgepflanzte Iris zum 1. Mal in der Bewertung Platz Nr. Punkte Beschreibung Züchter Höchste Bewertung ,71 'Fliederprinzessin', hellviolette E. Fischer Self, gewellt, B hellgelb mittel-spät (unbekannt x unbekannt) Auszeichnung: Gräfin von Zeppelin-Wanderpreis Beste früh-/mittelblühende Sorten: ,96 Sämling 86/603 A, mittelrosa Self, H. Moos gekräuselt, B rotorange ('Vanity' x 'Mulled Wine') ,35 'Blaue Welle', D mittel-violettblau, E. Fischer H etwas dunkler als D, gewellt, B blau ('Prince Indigo' x 'Demetria') ,79 Sämling 8610 B 1, dunkel rot-violette S. Görbitz Self, gewellt, schwebend, B blau, Schlundaderung (('Silver Shower' x ('Rondo' x 'Visual Arts')) 38

41 ,28 Sämling 88/800 A, D leuchtend H. Moos kupferrot, H hell kupferrot, B gelb ('Glendale' x 'Lady Friend') x ('Mary Todd' x 'Post Time') ,0 'Kaskade', weißblaue Self, B goldgelb H. Moos (('Pagan' x 'Spartan') x 'Prec. Moments')) ,95 'Kristallnacht', pfirsichrosa Self E. Fischer mit pfirsichgelben Schultern, gewellt, B rot und groß ('Pink Magic' x 'Christmas Time') ,38 Sämling 88/859 c, orange Self, H. Moos B rotorange ('Berlin Orange' x 'Fresno Calypso') () ,13 'Buchholzer Romantic', weißrosa Self H. Moos mit lachsrosa Schultern, stark gekraust, B rotorange ('Buffy' x 'Vanity') Beste mittel-/spätblühende Sorten: ,76 Sämling 15/85 y, leuchtend rot-violette M. Beer Self, Zone um Bart aufgehellt, B mandarin ('Ringo' x 'Metropolitan') ,13 'Prachtkleid', D rotviolett, H desgl., zur Mitte hin dunkler, gewellt, B orange (('Colour Splash' x Stepping Out') x 'Visual Arts')) ,69 Sämling 85/574 A, mittelblauviolette Self, B weiß ('Royal Viking' x 'Swirling Seas') S. Görbitz H. Moos ,75 Sämling 86/612 A II, violett-rosa H. Moos Self, B rosarot ('Vanity' Slg. x 'Entourage') 39

42 ,0 Sämling 8831 A 3, dunkelblaue Self, S. Görbitz leicht gewellt u. schwebend ('St. Louis Blues' x 'Dusky Challenger') Im Namen der Gesellschaft der Staudenfreunde und der Fachgruppe Iris wünsche ich den Siegern weiterhin recht viel Erfolg und gleichzeitig alles Gute und viel Freude an ihrem schönen Hobby. C O 2 to* 0 02 Die alternative Methode der Iriskultur (Teil 2) Rainer Zeh Für die Düngung bzw. Pflanzenversorgung gibt es viele hausgemachte Rezepte, wenn man nicht einfach einen üblichen, organisch-mineralischen Mischdünger nimmt. Die Formeln können von 6:10:6 über 10:10:10 bis zu 10:30:20 reichen. Entsprechend der Themenstellung sollen hier jedoch vorrangig die naturfreundlichen, alternativen Pflanz- und Pflegemethoden besprochen werden, weshalb wir uns im Rahmen dieses Artikels einmal mit den organischen Düngern beschäftigen wollen. Ein organischer Dünger ist im 1. Teil mit dem gedämpften Knochenmehl schon genannt worden, das deshalb besonders wichtig ist, weil die Irispflanze als»phosphorfresser«bekannt ist. Das bedeutet, daß sie davon relativ viel zur schnellen Blütenentwicklung braucht. Neben dem Knochenmehl (Phosphor) kommen aber noch andere biologische Abbauprodukte, wie z.b. Hornspäne, Blutmehl (beides Stickstoff) und/oder Holzasche (Kali) in Frage, um von den rein organischen Handelsdüngern gar nicht zu reden. Diese sind nämlich wie eine diesbezügliche Untersuchung ergeben hat mitunter etwas einseitig, wenn nicht gar undefinierbar. Aus diesem Grund sollen hier nochmal einige Rezepte zum Selbermachen vorgestellt werden, auch wenn diese z. T. schon mehrfach genannt worden sind vgl. die»erfolgreiche Iriskultur«, Staudengarten 3/84. Die Düngung Vor dem Pflanzen empfiehlt sich, wie gesagt, das Einbringen eines (Start-) Düngers, bestehend aus einem Eßlöffel gedämpftem Knochenmehl auf eine halbe Tasse scharfen Sand und ebensoviel Kulturerde. Alternativ kann aber auch Milchpulver oder eine fertige, nicht treibende Düngermischung, wie 40

43 z.b. Engelharts organ.-mineral. Gartendünger (7:7:7), genommen werden. Wichtig ist dabei, daß sich diese Düngemittel in der Nähe der Wurzeln befinden. Sie sollten schon bei der Beetvorbereitung bzw. der Vorbereitung der Pflanzstelle, also spätestens bei der Pflanzung, in den Boden eingearbeitet werden. Beim Angießen wurde von den bekannten Iriszüchtern aber auch schon Peters Orchid Spezial (10:30:20) verwendet. Die Dosierung: 1 Eßlöffel auf 1 Gallone (1 amerikanische Gallone = 3, ). Natürlich können auch andere, fertige Düngemischungen wie Ra-Pid-Gro, Hyponex o.ä. verwendet werden, wenn man sich den Dünger nicht selber herstellen will. Hierfür wird das nachfolgende»rezept«genannt: Man nehme etwa 20 kg eines Fertigdüngers mit der Formel 5:10:5 und vermische ihn mit der gleichen Menge Hornmehl und Kalisulphat (60-prozentig), ca. 40 kg Knochenmehl, 50 kg Superphosphat und 5 kg Blutmehl. Für die Frühjahrsdüngung eignet sich insbesonders auch Fischmehl, das zusammen mit Superphosphat und Kalisulphat auch nach der Blüte gegeben werden kann. Und das zuletzt genannte Kalisulphat ist schließlich noch für eine abhärtende Herbstdüngung geeignet. Insgesamt gesehen kommt es darauf an, einen möglichst ausgewogenen Dünger zu erzeugen, der auf die Besonderheiten der Iris, wie z.b. den erhöhten Phosphorbedarf oder eine gewisse Stickstoffempfindlichkeit, Rücksicht nimmt. Daneben sollten aber auch die notwendigen Spurenelemente nicht vergessen werden, wobei sich einerseits der Dolomitenkalk (Magnesium) und andererseits die Gesteinsmehle sehr bewährt haben. Wirken die Gesteinsmehle noch einigermaßen neutral, so muß jedoch beim Dolomitenkalk beachtet werden, daß hierdurch wie bei jeder Kalkung der ph-wert erhöht wird. Dieser wird allerdings auch durch die käuflichen Naturdünger etwas verändert, die in der Regel leicht sauer eingestellt sind, was man bei einer häufigen Verwendung beachten sollte. Die richtige Pflanzenernährung ist eben mehr als eine Handvoll Dünger von Zeit zu Zeit, weshalb wir diesem Kapitel einen etwas größeren Raum zubilligen wollen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Unterversorgung ebenso schädlich ist wie die Überdüngung, wie wir später noch sehen werden doch kommen wir erst einmal zu dem Dünger selbst, genauer: Zu den Grundlagen des Düngens. Die Düngerbestandteile Nitrogen, die erste Zahl der Düngerformel, fördert bekanntlich die Assimilation der Pflanze, d.h., daß durch eine stärkere Photosynthese mehr Nahrungsstoffe gebildet bzw. umgewandelt werden. Und das hat u.a. auch einen stärkeren Blattwuchs zur Folge. Zu viel Nitrogen bewirkt also einen gewissen Überwuchs mit dementsprechender Pflanzenschwächung, eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit, weniger Blüten und mehr Blätter und Stengel. Dagegen ist zu wenig Nitrogen an den herabhängenden, engen und gelblichen Blät- 41

44 tern, stagnierendem Pflanzenwuchs und späten, schmalen Blüten zu erkennen. Das an der zweiten Stelle der Düngerformel stehende Phosphor ist für alle Funktionen des Pflanzenwuchses verantwortlich, d.h., daß es einen direkten Einfluß auf die Zellteilung, die Saatbildung oder das Blühen nimmt. Es trägt aber auch zum (schnelleren) Wuchs bei, zur Wurzelbildung und beschleunigt ganz generell die Pflanzenreife, weshalb es gerade für Pflanzen mit kurzen Kulturzeiten so bedeutungsvoll ist. Und zu diesen gehört eben auch die relativ schnell zur Blüte kommende Iris! Zu wenig Phosphor verursacht schwachen Wuchs mit blaugrünen Blättern und schwache, umfallende Stengel, während zu viel Phosphor kaum negative Auswirkungen hat; es stärkt vielmehr die Zellstruktur. Demzufolge erhält man starke, steife und widerstandsfähige Stiele, was gerade in Windzonen nicht unwichtig ist. Insbesonders benötigt der neue, schnelle Wuchs vor der Blüte viel Phosphor, da dieser sonst bei Nichtvorhandensein den anderen Pflanzenteilen entzogen wird was zum plötzlichen Vergilben und Absterben führen kann. Kali als drittes Element der Düngerformel bewirkt schließlich bei richtiger Dosierung eine erhöhte Wuchsfreudigkeit, eine schnellere bzw. frühere Wurzelbildung und eine höhere Widerstandskraft gegen Krankheiten. Dies bedeutet, daß hierdurch die Nitrogen- und Calcium-Absorption reguliert wird, wodurch u.a. auch die Winterverluste verringert werden. Zu wenig Kali verursacht kurze, kümmerliche und krankheitsanfällige Pflanzen in einem schlechten Entwicklungszustand, wobei die Blätter gefleckt, gestreift und gewellt sind was häufig für Krankheitssymptome gehalten wird. Des weiteren kann man den Kalimangel an der Kleinwüchsigkeit und den zu niedrigen Blütenstengeln erkennen, die dazu wegen der schwachen Wurzelbildung leicht umfallen. Ernstere Schäden zeigen sich im Ausbrennen der Blätter, das bei den niederen Blättern beginnt und sich von den Spitzen über die Blattränder ausbreitet. Dieser Effekt kann aber (wie beim Nitrogen) auch durch eine Überdosierung bewirkt werden: Durch die stärker angereicherte Erde wird ein osmotischer Druck auf die Wurzeln ausgeübt, so daß der Pflanze Wasser entzogen wird. Eine Kali-Überdüngung kann dann noch die Versorgung mit Calcium und Magnesium beeinträchtigen und damit ein schwächeres Wachstum zur Folge haben. Da es aber auch bei Nitrogen- und Phosphormangel bzw. -überdüngung zu Wuchshemmungen kommt und dazu manchmal mehrere Faktoren zusammenwirken, ist das Heraufinden der Ursachen mitunter nicht ganz einfach. In diesen Fällen hilft oft nur das genaue Betrachten der o.g. Symptome im Zusammenhang mit den jeweiligen Düngermengen bzw. Düngerformeln und im Notfall eine dementsprechende Bodenuntersuchung. Abschließend wird deshalb geraten, lieber zu wenig als zu viel düngen, da sich die Unterversorgung leichter als die Überdüngung beheben läßt. Doch fassen wir noch einmal die Hauptübel zusammen: 42

45 Die Düngeschäden In erster Linie ist das plötzliche Vergilben bei Phosphormangel, das Ausbrennen bei zu viel Kali und/oder der stagnierende Wuchs bei Calcium- und Magnesiummangel zu nennen. Insbesonders auch deshalb, weil diese Mangelerscheinungen schwer von den Iriskrankheiten zu unterscheiden sind, mehr noch, bei starker Pflanzenschwächung auch oft zusammen auftreten. Am gefährlichsten sind in dieser Hinsicht wohl übermäßige Stickstoffgaben, die bei Hitze und Feuchtigkeit zu der gefürchteten Rhizomfäule führen können. Und die hinwiederum kann über den Stengel- und Fächerfall bis zum totalen Rhizomverlust gehen. Hier hilft nur ein gründliches Ausschneiden/ -kratzen mit einem Messer oder Löffel, das (Ab-)Trocknen der Schnittstelle an frischer Luft sowie das Desinfizieren mit Holzkohlepuder. Zur Stickstoffüberdosierung muß jedoch einschränkend gesagt werden, daß der Stickstoffgehalt des Bodens einerseits nicht sehr beständig ist, wie auch von den organischen, nur langsam fließenden Stickstoffquellen weniger Gefahr droht. Voraussetzung ist allerdings ein funktionierendes Bodenleben, also eine intakte Mikrofauna und -flora, da alle organischen Dünger der Aufbereitung bzw. Umsetzung durch die Mikroorganismen bedürfen; und eine bestimmte Feuchtigkeit, weil organische und anorganische Dünger nur in gelöster, wässriger Form von den Wurzeln aufgenommen werden können. Damit sind wir jedoch bei einem neuen Thema angelangt, das in der weiteren Folge noch etwas vertieft werden soll. (Fortsetzung folgt) 43

46 ..;,4.,;:s.'.41,4.13,7..;449 4 (,,,: 4,4«,54,(. 41. 'A eafe2.y. elft:71 01,.2:ii.;1.41t 1,42; ti L.ṗ 4 i.0 N:'1 recoms P e+gnreei. 4'4 Wt4) Cr; f4va Ntyl?' zzgagt4x.csgtech ei. reu,e5.14 die- /jr.) diht4h.7.4p7';',; r4..,t4,4tiitt,;) te.,s» Irk e,770' el49.toi 47.' j..7.(3.(painni: tx)", 3 4:44e4t.4,44041 Gsk:7444.X.e:f ll& ,1!' stto:44.n tiu trjetatili./. na 4 4 tț:+ -) 7 Diese Aufnahme wurde dem Bild einer Apotheke entnommen. (Fotokopie) Din A3/A5 / Da dieses Bild eine naturgetreue, Zeichnung ist, (siel4begleit- / Text) sind bemerkenwerte ' Eigedschaften sichtbar. 1) spitz geschlossene Domblätter,.!...',-.1 2) gewellte Hängeblätter,,... '. ',. \..., 3) abgeblühte Blüte, 4) Knospe auf gewelltem Blatt (rechts oben) Beggsiti,ext links in griechisch, aus dem Jahr 512 nach Christi. Rhizom der Iris wird zur Zeit in den Apotheken als Veilchenwurzel gehandelt, als Beißstück für Kleinkinder. 44

47 DIOSCURIDES Codex Vindobonensis Medicus graecus 1 Als die byzantinische Prinzessin Anicia Juliana um das Jahr 512 nach Christi Geburt in Honoratae, einem Vorort von Konstantinopel, eine Kirche stiftete, wußten die Bürger dieser kleinen Stadt keine wertvollere Gegengabe als ein prächtig ausgestattetes Buch, in dem alles pharmazeutische Wissen der Zeit zusammengefaßt war. In der Metropole des oströmischen Reiches ließen sie eine Handschrift herstellen, die heute als WIENER DIOSCURIDES" in aller Welt berühmt ist. Zweifellos wußten die Auftraggeber nicht, daß dieses Buch in späteren Jahrhunderten zur wertvollsten Quelle für das Wissen um die Medizin des Altertums werden sollte. Nach achtjähriger Herstellungszeit ist es der Akademischen Druck- u. Verlagsanstalt in Graz, die sich' durch die Veröffentlichung einer großen Zahl von Faksimile-Ausgaben einen bedeutenden Namen erworben hat, gelungen, dieses Werk in einer vollständigen, wissenschaftlich kommentierten Ausgabe vorzulegen. Wenn es sich dabei auch, wie vielfach gesagt wird, um das teuerste Buch der Welt" handelt, so liegt sein Wert doch gerade auf dem wissenschaftlichen und buchkünstlerischen Sektor. Erstmals wird es nun den Forschern in aller Welt möglich sein, durch die Erschließung dieser' einzigen, noch fast zur Gänze erhaltenen frühbyzantinischen profanen Bildcrhandschrift, ein weites Feld der Medizinhistorie, der Kunstgeschichte und Archäologie zu erarbeiten. Die fast 1000 großformatigen Seiten dieser Handschrift, deren Wiedergabe im Originalformat und in fünf- bis achtfarbigem Druck erfolgte, enthalten 392. ganzseitige und 87 in den Text eingefügte Bilder aus allen Bereichen der Pflanzen-, Tier- und Vogelwelt. Sie illustrieren das gesamte pharmazeutische Wissen des Altertums. Wenig sagen diese Zahlen über die Bedeutung der Miniaturen für den Kunsthistoriker aus. Unfaßbar scheint auch heute noch die Naturtreue der prachtvollen Pflanzenbilder, für die es in der Buchmalerei keine Parallele gibt. Kulturhistorisch ist dieser Codex deshalb besonders interessant, da es sich bei den meisten abgebildeten Pflanzenbildern um Kopien älterer, verlorengegangener Vorlagen aus dem alexandrinischen Kulturkreis handelt, uns also Wissen aus einer Zeit vermitteln, über die wir nur durch sehr wenige Quellen unterrichtet sind. Alles in allem: ein prachtvoll ausgestattetes Werk, dessen Bedeutung für Wissenschaft und Forschung, ähnlich wie zur Zeit der Entstehung der Originalhandschrift, heute noch gar nicht in vollem Ausmaß abgeschätzt werden kann. Zum umseitigen Bild: fol. 147v: Iris, Schwertlilie (Iris gernlanjett). AKADEMISCHE DRUCK- u. VERLAGSANSTALT GRAZ / AUSTRIA Best. Nr

48 Große Iris- und Paeonienschau in Erfurt Michael von Heydwolff Mit diesem Satz war unsere Ausstellung in der Presse angekündigt worden. Die Ankündigung hat nicht zu viel versprochen. Die Ausstellung bot in vieler Hinsicht»Größe«. Da sei zunächst die Halle im Gelände der EGA genannt, die uns zur Verfügung stand. Mit einer Größe von ca. 600 m2 bot sie einen großzügigen Rahmen sowohl für die Dekoration, als auch für die Präsentation der Iris im Rahmen des Wettbewerbes. Die Dekoration war unter der Regie von Herrn Schöne, von verschiedenen Floristen äußerst ansprechend gestaltet. Ein Teil war mit Paeonien, ein anderer mit Iris gestaltet. Für das Material sorgten in erster Linie die Staudengärtnereien Klose und Gräfin von Zeppelin, weitere Blüten kamen aus Gärten von Mitgliedern unserer Gesellschaft. Für die Dekoration standen ca (i.w. Zweitausend) Paeonien zur Verfügung, die in hervorragender Weise dargestellt wurden. Toll!! Durch täglichen Austausch aller nicht mehr ansehnlichen Blüten konnte die Ausstellung von Samstag bis Mittwoch in tadellosem Zustand gehalten werden. Eine reife Leistung insbesondere der Floristen. 14 Tage vor der Ausstellung begann das Telefonieren der Irisfreunde mit der bangen Frage»Haben Sie noch Iris??«die Antwort war im allgemeinen»ja, die letzten Blüten öffnen sich gerade.«also für Erfurt ist nichts mehr da dachten viele, aber weit gefehlt. Wohl waren im Frankfurter Raum, eine Hochburg der Iris, keine Blüten der Hohen Bartiris mehr vorhanden, aber es gibt ja auch kühlere Gebiete in Deutschland. So kam also der 4. Juni und der Tag der Wahrheit. Was die Mitglieder der Fachgruppe Iris dann doch noch aus ihren Gärten holten und nach Erfurt brachten, hätte leicht noch für eine weitere Ausstellung gereicht. Wo man ging und stand, standen Berge Pardon Eimer voll mit Iris. Die Qual der Wahl der Aussteller war riesengroß; welche Stengel wähle ich, in welcher Klasse stelle ich aus. Es war ein wie sich das vor einer ordentlichen Ausstellung gehört nervöses, hektisches Treiben. Ansprechen durfte man keinen der Aussteller. Pünktlich und hier mein Kompliment an alle Aussteller zur festgesetzten Zeit, löste sich die Spannung, die Ausstellung war fertig aufgebaut. Und was da zu sehen war: Von den 15 Ausstellern aus dem In- und Ausland, waren nicht weniger als 230 Vasen in beeindruckender Weise gefüllt und dank des zur Verfügung stehenden großzügigen Platzes in außerordentlich ansprechender Weise präsentiert. Trotzdem waren nur etwa die Hälfte der mitgebrachten Stengel für den Wettbewerb verwendet worden, die andere blieb für die Dekoration und für 46

49 das Austauschen verblühter Stengel in den nächsten Tagen. Ein Kompliment noch mal dahingehend an die Aussteller, daß sie den Aufbau so rechtzeitig beendet hatten, daß die Jury dem Zeitplan entsprechend mit ihrem Werk beginnen konnte. Es war für die 3 Richtergruppen nicht leicht, galt es doch unter den Schönsten die noch»schönsteren«heraus zu suchen. Wie schon gesagt, es waren 230 Vasen, die zu 114 Exponaten zusammengestellt waren. Die hohe Qualität und hervorragende Präsentation schlägt sich auch im Ergebnis der Bewertung nieder. Fast in jeder Klasse konnte ein 1. Preis vergeben werden. Hier nochmals Dank an alle Aussteller, ohne deren Engagement eine solche Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Ergänzt wurden die lebenden Pflanzen einerseits durch eine Diaschau mit Aufnahmen aus Gärten verschiedener Mitglieder der Fachgruppe und weiter durch einen Videofilm, den Frau Dathe anläßlich ihres Besuches des diesjährigen Iris-Conventes (so etwas wie unsere Ausstellung in Erfurt) in Portland gedreht hatte. Des weiteren war ein Verkaufsstand für Iris eingerichtet, der sich auch bei den»normalen Besuchern«regen Interesses erfreute. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß die Ausstellung, sowohl was die Paeonien betrifft, als auch in punkto Iris, einen so umfassenden Überblick gegeben hat, wie er sonst nirgends zu sehen sein dürfte. Wer nicht da war, hat etwas Wichtiges im Gartenjahr versäumt. Wie ja allgemein bekannt, blühen nicht alle Iris zur gleichen Zeit. Um aber trotzdem einen möglichst umfangreichen und vollständigen Überblick über die Gattung Iris zu geben, waren Diavorträge von Herrn Dr. Köhlein, Herrn Mathes und Herrn Dr. Tamberg vorgesehen. Herr Dr. Köhlein erzählte über die frühblühenden Iris, unter denen es viele sehr hübsche gibt, die z.t. allerdings nicht ganz leicht zu kultivieren sind. Die gezeigten Bilder als auch das gesprochene Wort zogen die Zuhörer in ihren Bann. Herr Mathes hatte seine Lieblinge, Iris aus der Sektion Oncocyclus, zum Thema seines Diavortrages gemacht. Mit wunderschönen Aufnahmen sowohl aus seinem Garten als auch vom Wildstandort führte er durch die Sektion. Der Vortrag über die»späten Iris«mußte leider wegen vorgerückter Stunde ausfallen. Um das Programm vollständig zu machen, waren verschiedene Besichtigungen vorgesehen. Die Führung durch die Gartenanlage der BOA hatte freundlicherweise Herr Schöne, der Leiter der Freiflächen und Schauhäuser, übernommen. Es wurden u.a. der Karl Foerster Garten, die Terrassenbepflanzung mit dem Schwerpunkt Iris, die Trogbepflanzung sowie der Raritätenhof besichtigt. Anschließend war eine Besichtigung von Erfurt vorgesehen. Unter einer 47

50 fachkundigen Leitung wurde die Altstadt erwandert. Beeindruckend die schon weit fortgeschrittene Sanierung, die bereits zu»ddr-zeiten«begonnen wurde. Der Weg führte durch winklige Gassen u.a. zum Dom, zu den Waid-Speichern (zur Erinnerung: Waid wurde vor Indigo zum Färben benutzt). Die Krämerbrücke mit kleinen Geschäften (erinnert an Rialto) wurde auf dem Weg zum Rathaus, wo die Führung endete, passiert. Am Sonntag trafen sich die Mitglieder der Fachgruppe, um anstehende Fragen der Fachgruppe zu besprechen. (Hierüber erhalten die Fachgruppenmitglieder später ein Protokoll). Soweit es allgemein von Interesse ist, wird eine entsprechende Information im Staudengarten erscheinen. Den Abschluß der Fachtagung bildete eine Führung durch das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, die dankenswerter Weise Herr Dr. Hennig übernommen hatte. Das Institut befaßt sich mit einer Reihe von Züchtungs- und Kulturfragen von für den Erwerbsgartenbau interessanten Pflanzen. Eine Frage zum Beispiel, der nachgegangen wird, ist die Frage, wie bei der Vermehrung durch Gewebekultur die Effektivität erhöht werden kann. Die Tagung der Fachgruppe mit dem Irisstengel-Wettbewerb in Erfurt hat allen, die mitgewirkt haben, viel Freude gemacht. Zum Schluß noch einen Dank an alle, die zum Gelingen der Fachtagung beigetragen haben. Seien es nun die Lieferer der vielen Stengel, seien es die Mitglieder der EGA, die uns unermüdlich unterstützt haben, seien es die Vortragenden, die durch ihre Bilder den Reigen der Iris... das (fast) ganze Jahr über abrundeten, seien es die vielen Helfer, die immer dann zur Stelle waren, wenn es etwas zu tun gab, seien es jene, die uns bei unseren Besichtigungen begleiteten. 230 mit den schönsten Iris gefüllte Vasen 48

51 Platzierungen der Iris-Ausstellung in Erfurt 1994 Klasse 1. Platz 2. Platz 3. Platz la Tamberg, Ch a - Beer, M. - - Moos, H. - 2b - Beer, M. 2c Beer, M d Beer, M a Moos, H b Beer, M. Moos, H. - 3c Beer, M. Tamberg, T. Moos, H. 3d Beer, M. Moos, H. Fischer, E. 4a Beer, M. Tamberg, Ch. Friedemann, W. 4b Beer, M. Moos, H. Fischer, E. 5a - Beer, M. Moos, H. 5b Dathe, G. Moos, H. - 5c Moos, H. Beer, M. Tamberg, Ch. 5d - - Beer, M. 5e - Dathe, G. Beer, M. 5f Moos, H. Beer, M. - 5g Moos, H. Beer, M. - 5h Beer, M i Beer, M. Friedemann, W. Moos, H. 5j Beer, M k Beer, M Moos, H. - 5m Velte, W. Tamberg, Ch. Beer, M. 5x Fischer, E y - Kathe, F. - 6c Wörfel, B. Friedemann, W. - 7c Kathe, F d Tamberg, T. - - loa Tamberg, T. Tamberg, Ch. - lob Tamberg, T. - Winkelmann, A. loc Tamberg, T. Winkelmann, A. Moos, H. lod Tamberg, T. Winkelmann, A. Moos, H. 11c Tamberg, T b Tamberg, T c Berlin, E. Tamberg, T. Wörfel, E. 13a Berlin, E d Berlin, E. Berlin, E. Berlin, E. 14a Tamberg, T. Tamberg, T. Winkelmann, A. 14b Tamberg, T. Tamberg, T. Tamberg, T. 16a Dathe, G. Tamberg, Ch. Beer, M. 16b Wörfel, B. Dathe, G. Saalbach, H. 16c Wörfel, B. Dathe, G. Beer, M. 16d Dathe, G. Tamberg, Ch. Wörfel, B. 16e Dathe, G. Beer, M. Wörfel, B. 49

52 Iris-Ausstellung in Erfurt 1994 Wander- und Sonderpreise Hana-Shobu-Wanderpreis (schönster Stiel der Ausstellung) Rhein-Taunus-Wanderpreis (best. Expon. Kl. la) Victor v. Martin-Wanderpreis (beste Exponate Kl. 2) Peter-Werckmeister-Gedächtnispreis (beste Exponate in 3a) Leopold-Großmann-Wanderpreis (beste Exponate in 3b) Schöppinger Wanderpreis (bestes Exponat in 3c) Havel-Trophäe (bestes Exponat in 3d) Ewald-Dröge Wanderpreis (bestes Exponat in 4a) Berlin-Pokal (bestes Exponat in 5y) Wanderpreis der GdS (bestes Exponat in 6) Rötgesbütteler Wanderpreis (bestes Exponat in 7) Germershausen-Wanderpreis (beste Leistg. K1.8/9) Sibirica-Wanderpreis (bestes Exponat in loa) Schmuckstauden-Wanderpreis (beste Exponate in 11) Königsteiner Wanderpreis (bestes Exponat in 12a) Herta van-nes-wanderpreis (beste Exponate in 13) Catalogus-Iridis-Wanderpreis (beste Exponate in 14) Wanderpreis der dekorativen Klasse (erfolgreichste Teiln. in 16) Tamberg, T. Tamberg, Ch. Beer, M. Moos, H. Beer, M. Beer, M. Beer, M. Beer, M. Kathe, F. Wörfel, B. Tamberg, T. Mathes, H. Tamberg, T. Tamberg, T. Tamberg, T. Berlin, E. Tamberg, T. Dathe, G. 50

53 Sonderpreise: Meißner Porzellan-Schale Beer, M. (für 11 x 1. Preis) lo-jahresbuch der Registrierung der AIS Tamberg, T. (für 9 x 1. Preis) China-Vase Moos, H. (4 x 1. Preis) China-Vase Dathe, G. (ges. 4 x 1, 1 x 2.Preis) Steingarten-Buch Velte, W. (1. Platz in 5m und erste Teilnahme) Goldplakette der GdS Fischer, E. (1. Preis in 5x) Silberplakette der GdS Winkelmann, A. (2 x 2. u. 2 x 3. Preise) Silberplakette der GdS Friedemann, W. (für 2 x 2. und 1 x 3.Preis) Vase mit Iris-Motiven Wörfel, B. (ges. 2. Platz in 16) Bronzeplakette der GdS Saalbach, H. (3. in 16 u. erstmalige Teilnahme) 600 m mit kunstvoll arrangierten Iris und Paeonien 51

54 Was tut sich derzeit bei den Blumenzwiebeln? Elisabeth M. Schmid Holland feiert dieses Jahr den 400. Geburtstag der Tulpe. Vierhundert Jahre Tradition im Umgang mit den Blumenzwiebeln, nicht nur mit den Tulpen. Anbau Züchtung Neuheiten Neueinführungen was geht da vor sich. Wirtschaftlich geht es heute vielen bekannten Zwiebelfirmen, alten Namen, die immer wieder in den Sortenbezeichnungen auftreten, nicht sehr gut. Es kommt immer mehr zu Betriebszusammenschlüssen, so daß einige große Firmen den Markt total beherrschen. Meist geht dieses»groß werden«einher mit einer Massenproduktion und einer Sortimentsverkleinerung vielen Pflanzenliebhabern ja keine ganz unbekannte Sache. Auf der anderen Seite haben dadurch einige wenige Firmen auch die Chance, mit einem ausgewählten Sortiment von ausgefalleneren und auch wesentlich teureren Blumenzwiebeln zu überleben. Verstärkt ist auch hier die Arbeit von Liebhabergruppen notwenig, um die alten und bewährten Sorten, um schwieriger zu kultivierende Arten zu erhalten. Diese Arbeit geht eben im betrieblichen Alltag der meisten Firmen unter; viele Betriebsinhaber hätten liebend gerne die Zeit, um sich diesen Schätzen intensiver zu widmen. Übrigens gilt dieses Phänomen nicht nur bei den Blumenzwiebeln, sondern genauso bei den Stauden und Gehölzen, im Grunde bei allen Pflanzen. Neueinführungen von Wildpflanzen kommen hauptsächlich über die geöffneten Grenzen im Osten Europas zu uns. Schließlich liegen dort ja auch die größten Wildvorkommen. Ein Nachteil ist nur, daß meist nichts über diese Pflanzen in der Literatur zu finden ist, weder eine Beschreibung noch ein richtiger Name und von wegen Kulturmöglichkeiten... Da bleibt wirklich nur, ausprobieren, Erfahrungen sammeln, Lehrgeld zahlen. Bei den Züchtungen sieht es etwas anders aus. Vieles geschieht hier in Liebhaberkreisen! Doch auch die»blumenzwiebelindustrie«bleibt nicht stehen. Jährlich kommen neue Sorten auf den Markt bei Tulpen, Narzissen, Krokussen und Hyazinthen. Wer sich dafür interessiert, sollte einmal im Februar die»westfriesische Flora«in Bovenkarspel oder die»midwinterflora«in den Veilingshallen in Hillegom besuchen. Dort stellen die Anbauer ihre Sämlinge aus. Viele noch nicht mit Namen bezeichnet, dafür legen sie den Trend fest. Bei verschiedenen Besuchen dieser Messen fiel auf, daß z.b. bei den Tulpen jahrelang der Rosaton vorherrschte und dann langsam in lachsrosa -orange und neuerdings in rot übergeht. Hyazinthen waren immer dabei, schon auch deshalb, weil sie sehr gut zum Treiben in dieser Jahreszeit geeignet sind. Neuheiten waren jedoch selten zu sehen bis vor ca. 5 Jahren, als sie mit einer ganz neuen Farbpalette groß vorgestellt wurden: Dunkelviolette, pastellfarbene, lachsrosa, lachsorange... 52

55 eine ungeheure Vielzahl an neuen Sorten, die langsam in den Angebotslisten auftauchen. Wer sich für neue Narzissen interessiert, der muß nach England fahren und dort die Narzissenschau der RHS-Mitglieder besuchen nicht die Chelsea-Flower Show (die erschlägt einen mehr über die ganze Vielfalt, die sie bietet) vor allem die Züchtungen in der Gruppe der Splitt-Corona-Hybriden sind überwältigend. Nur sind auch hier die Neuheiten nicht sofort erhältlich, außer man ist bereit, einen entsprechenden Betrag zu bezahlen. Eine weitere Gruppe von Narzissen spielt in der Züchtung ein Rolle die Zwergnarzissen Hybriden, aus allen Abteilungen mit zwergigem Wuchs, meist besser für die Topfkultur als für die Verwendung im Garten geeignet. Ein Paradebeispiel dafür ist die bekannte Cyclamineus-Hybride 'Tete-ä-TAte'. Wie sieht die Zukunft aus? Wird es ähnlich weitergehen? Dies bleibt zu hoffen. Voraussetzung dafür ist, daß die Blumenzwiebeln noch bekannter werden und mehr in unseren öffentlichen Grünanlagen eingesetzt werden nicht nur in Wechselflorpflanzungen, sondern auch als Dauergrün. Da ließe sich in manchen Stadtgärten und Parks eine Krokus- oder Narzissenwiese fürs Frühjahr anlegen oder auch viele im Frühjahr kahle Rosenflächen mit Zwiebeln beleben. Und was wären Steppenstaudenpflanzungen ohne die verschiedenen Allium-Arten? Wer sich näher mit den Zwiebelpflanzen beschäftigt, entdeckt erst ihre ungeheure Vielfältigkeit. Greift man auf die robusten Arten zurück, dann sind sie vor allem für»faule«gartenbesitzer bequeme Stauden, denn sie mögen gerne in Ruhe gelassen werden. Das einzige, was man ihnen wirklich zugestehen muß, ist ein entsprechendes Umfeld und ein Ausharren, bis die Blätter komplett eingezogen sind. Frittillaria tubiformis (burnatii) am Wildstandort (zu folgendem Artikel von Andre Schilke und Anja Hoch) 53

56 1994 kein gutes Jahr für Fritillaria tubiformis (syn. burnatii) Andre Schilke und Anja Hoch Unsere erste Reise führte uns 1991 in die französischen Westalpen. Noch ohne großes Fachwissen konnten wir mit viel Glück die gelbe Seealpen- Schachbrettblume (Fritillaria tubiformis var. moggridgei) wiederentdecken. In den beiden folgenden Jahren 1992 und 1993 kamen wir zurück, um die Blüte der Massenbestände in den Bergwiesen zu bewundern. Die Frühjahrsblüte der bunten Alpenblumen lockte uns immer höher in die Grenzalpen. Wir folgten einer kleinen Straße in ein verstecktes Seitental. In den kühleren Lagen passierten wir eine ausgeprägte Kalkbuchenwald-Vegetation. Im Unterwuchs zeigten sich an feuchten Stellen Massenvorkommen des Bärlauchs (Allium ursinum), des Märzbechers (Leucojum vernum), des gelben Buschwindröschens (Anemone ranunculoides) und Lerchensporne (Corydalis cava). Rosa-violett und weiß leuchteten die verschiedenen Zahnkrautarten (Dentaria bulbilifera, D. pentaphyllos) und ausdauernde Silbertaler (Lunaria rediviva). Am Anstieg der Grenzalpenkette verließen wir die Straße und kletterten über eine Bergschulter hinauf. Auf den sonnigen Hängen strahlten die gelben Blütensterne der Weinbergtulpe (Tulipa sylvestriis) und rosa Blüten der Alpenaster (Aster alpinus). Auf der sonnenabgewandten Seite der Kalksteinfelsen blühten in humusgefüllten Klüften lila bis blaue Seealpenprimeln (Primula marginata). Drei Stunden kletterten wir, teilweise auf allen Vieren, einen felsigen Sattel hinauf, bis wir beide völlig erschöpft die Paßhöhe zwischen zwei schneebedeckten Gipfeln erreichten. In den braunen Matten zwischen azurblauen Schmelzwassertümpeln hatte der Frühjahrsflor noch gar nicht eingesetzt. Stattdessen standen wir unverhofft in der rostigen, plattgedrückten Stacheldrahtbarriere des 2. Weltkrieges. Vorsichtig umgingen wir die alten Grenzbefestigungen und folgten einem alten Versorgungspfad von Bunker zu Bunker, parallel zum Grenzverlauf. Auf den trockenen, süd-west-exponierten Hängen fanden sich nur drahtige Grashorste und Holunderknabenkraut (Orchis sambucina) in Rot und Gelb. Nach einem Bergvorsprung zeigte die dunkelgrüne Farbe einer Einkerbung im Hang eine höhere Bodenfeuchtigkeit an.»da könnte die rote Schachbrettblume vorkommen,«sagte ich aus einer Eingebung heraus zu meiner Begleiterin. Abrupt stoppten wir: Direkt vor uns stand eine rot-braun gezeichnete,hängende Glocke im Wanderweg. Sprachlos bestaunten wir die Pflanze. Dann schweifte der Blick in die Umgebung. Unterhalb des Weges blühten sieben Exemplare, oberhalb standen fast zwanzig rote Glocken im borstigen Gras. Trotz der roten Färbung waren sie keineswegs auffällig. Ein reiner 54

57 Zufallsfund. Die letzten Fotos wurden verknipst. Nach der Wiederentdeckung der gelben Varietät war es schon ein kleines Wunder, die rotblütige Form ohne Standortangaben mitten im Weg gesehen zu haben. Von meinen Fotos, den Schilderungen und Beschreibungen dieses Blüten-Eldorados angezogen, mußte ich dieses Jahr meinen Vater zu den Fundorten führen. Die Natur war nicht viel zurück, obwohl unser Besuch um zwei Wochen verfrüht war. Wir näherten uns dem Zielhang durch einen gerade ergrünenden Lärchenwald. Der Untergrund war mit weißen Krokusblüten (Crocus vernus), blauen Leberblümchen (Hepatica nobilis), Blausternchen (Scilla bifolia) und weißen bis gelben Kuhschellen (Pulsatilla alpina) bedeckt. Oberhalb des Baumbestandes leuchteten die Matten in dunkelstem Blau. Unzählige Enzianblütenkelche (Gentiana acaulis) zeigten zur Sonne hin. Wir folgten dem Pfad an einigen alten Artillerie-Stellungen vorbei über eine Wiese voller mehrblütiger Anemonen (Anemone narcissiflora) und erreichten den angenommenen Standort. Gelb-braun präsentierte sich der trockene Hang. Keine dunkelgrüne Färbung zeugte von der feuchten Kerbe im Gelände. Pulvertrocken und von der Sonne verbrannt lag die Wiese vor uns. Wir suchten vergeblich nach den rot-braunen Glocken der Hochalpenfritillarie. Sollte der strapaziöse Aufstieg umsonst gewesen sein? Die Stelle war richtig, also suchten wir weiter, Stück für Stück und Stunde um Stunde. Vergebens. Wir wollten die Suche bereits abbrechen, um noch vor der Dämmerung zurück zu sein, als wir doch noch auf zwei rote Glocken im Gras stießen. Um die blühenden Pflanzen herum zählten wir noch fast zwanzig weitere, die nicht mehr zur Blüte gekommen waren. Teilweise zeugten eingetrocknete, gelbliche Knospen von der zu frühen und zu extremen Trockenheit. Das Frühjahr 1994 hatte bereits einen sommerlichen April mit bis zu 30 Grad bei voller Sonne gesehen. Die Schachbrettblumen sparten ihre Vegetationskraft zum reinen Überleben. Die Feuchtigkeit reichte nicht mehr zur Blütenbildung. Bestäubung und Samenansatz blieben daher aus. Eine natürliche Aussaat und Vermehrung ist in diesem Jahr in Frage gestellt. Die Pflege und Erhaltung derartig seltener Arten in der Kultur ist somit gerechtfertigt. Eine Vermehrung und Verbreitung durch Mitglieder der Gesellschaft der Staudenfreunde bewahrt gefährdete Arten vor einem möglichen Aussterben. Die Fritillaria tubiformis syn. burnatii benötigt eine gute Drainage, aber auch ausreichende Restfeuchtigkeit zur Blütenbildung. Sie verträgt intensive Sonneneinstrahlung bei kühleren Temperaturen. Vor Minusgraden wird sie im Winter durch hohe Schneedecken geschützt. In niedrigen Lagen versagt sie häufig im Freiland. Die Samen dieses Frostkeimers sollten noch im gleichen Sommer (Juni bis Juli, spätestens Anfang September) in Schalen ausgelegt werden. Saatgut ist meistens über die jährliche Tauschliste der GdS erhältlich. 55

58 Der Ausschnitt eines Reliefs aus der 26. Dynastie (Louvre, Paris) zeigt Ägypter beim Sammeln von Blüten der Madonnenlilie für die Parfümherstellung. Schon zu Tutenchamun's Zeiten wurde großer Wert auf Duftstoffe gelegt. Die dafür benötigten Lilium candidum wuchsen offenbar in großer Anzahl direkt vor der Haustür in den Hügellandschaften des östlichen Mittelmeerraumes. Zur Parfümgewinnung reichte der Bestand in der Natur sicher nicht aus, deshalb mußte der Anbau feldmäßig betrieben werden, um die Nachfrage der ägyptischen Duftstoffkonsumenten zu befriedigen. Entweder waren die Ägypter der damaligen Zeit recht kleinwüchsig oder den Gärtnern der Pharaonen war eine Auslese besonders wüchsiger Madonnenlilien gelungen. Die über den gesamten Stengel verteilten Blüten wollen wir dabei gern als künstlerische Freiheit durchgehen lassen. 56

59 Gartenwürdige Lilien Erhard Wörfel Unter den Boden-, Klima- und Pflegebedingungen meines Gartens gibt es nicht viele Arten oder Hybriden, die das Prädikat der Überschrift verdienen. Im Mittelgebirgsklima oder auf leichten Sandböden mögen Lilien wohl leichter gedeihen und weniger zu Ausfällen neigen. Auch vulkanische Böden, wie in der Eifel, oder durchlässige Bimsböden des Neuwieder Beckens, die ja auch vulkanischen Ursprungs sind, dürften einer Lilienkultur auf Dauer zuträglicher sein als schwerer Lehmboden, der bei anhaltender Trockenheit durch Rißbildung die Zwiebeln schädigen kann. Auf keinen Fall sollte man sich auf allgemein gehaltene Kulturanweisungen an bunt bebilderten Verpackungen von Lilienzwiebeln in Supermärkten und Gartencentern verlassen; dazu sind die Ansprüche der verschiedenen Sektionen viel zu unterschiedlich. Wer Lilium longiflorum, Ld. bulbiferum, LiL candidum und nordamerikanische Species oder Hybriden unter gleichen Bedingungen kultivieren möchte, wird nicht lange Freude daran haben. Zu Beginn meiner Beschäftigung mit Lilien hatte ich auch geglaubt, die Kultur von Lihum lancifolium in ihren drei Varietäten fortunei, splendens und flaviflorum könne nicht so schwierig sein, wo diese Art doch in China jahrhundertelang als stärkereiche Knolle feldmäßig angebaut wurde. Trotz guter Bodenvorbereitung mit Lockerungsmitteln wie Styromull, Alginure und grobem Sand sowie Anlage als Hochbeet zum besseren Wasserabzug war nach drei Jahren von je hundert dieser Unterarten keine einzige mehr am Leben. Kreuzungen verschiedener Midcentury-Hybriden gelangen zwar auf Anhieb, die Sämlinge gelangten auch zur ersten Blüte, danach starben mir jedoch sowohl die Elternpflanzen als auch die Sämlinge unter den Händen weg. Auch eine Container-Kultur konnte das Massensterben nur verzögern, aber nicht aufhalten. Die gesündesten Zwiebeln in den Containern waren immer noch diejenigen, deren Behälter das ganze Jahr über von Gras und Vogelmiere überwuchert waren, was natürlich optisch nicht den besten Eindruck hinterließ, vor allem dann, wenn sie zur Blütezeit an gut sichtbarer Stelle im Garten platziert wurden. Als völlig problemlos haben sich bei mir seit Jahren Lilium henryi, LH. hansonii und von den Hybriden 'Black Beauty' und einige Abkömmlinge von Lilium regale erwiesen. Auch die Gefährdung des Austriebs durch Spätfröste bildet ein weiteres Problem. Dieses wurde im Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren- Erfurt konsequent angegangen, in dem alle Lilien-Hybriden, die durch Spätfröste Schäden erlitten, gerodet wurden und nicht für eine Vermehrung in Betracht kamen. Im Gegensatz zu den mehr Trockenheit und leichten Boden benötigenden Lilien schadet vielen Nordamerikanern dieser Species wie 57

60 Lilium pardalinum und auch den Bellingham-Hybriden ein Tauchgang vor dem Austrieb von ein bis zwei Monaten überhaupt nichts, wie das Vorkommen in durch Schmelzwasser überfluteten Flußniederungen beweist. Als Fazit wäre zu vermerken: Die Ansprüche dieser Gattung nebst ihren Hybriden ist so unterschiedlich, daß jeder Garten- und Lilienliebhaber die für seine Verhältnisse geeigneten Lilien finden muß. Die preiswerteste und zugleich spannendste Methode, dies herauszufinden, sind Aussaaten unterschiedlicher Liliensamen aus unserer Tauschaktion und anschließende Risikoverteilung der Sämlinge unter Pflanzenfreunden. Derjenige, bei dem nach 4 Jahren noch alle Lilien am Leben sind, hat entweder das beste Klima, den besten Boden, die wenigsten Wühlmäuse oder einfach gewonnen. Den Gärtnern Ich zog eine Winde am Zaun, und was sich nicht wollte winden von Ranken nach meiner Laune, begann ich dann anzubinden und dachte, für meine Mühen sollt es nun fröhlich blühen. Doch bald hab ich gefunden, daß ich umsonst mich mühte; nicht, was ich angebunden, -war, was am schönsten blühte, sondern, was ich ließ ranken nach seinen eignen Gedanken. Friedrich Rückert 58

61 Lilienhähnchen.. Lilienhähnchen... Auf den Artikel über das Lilienhähnchen von Ludwig Steffen im letzten»staudengarten«(2/94) schickte uns Herr Möller aus Erfurt eine handschriftliche Stellungnahme (s. anschl.) aus der Feder des bedeutenden deutschen Züchters Dr. Alexander Steffen aus den Fünfziger-Jahren:»Der Käfer des Lilienhähnchens ist harmlos und richtet keinen Schaden an. Er ist meines Wissens noch nie so stark aufgetreten, daß er nicht durch Ablesen morgens hätte in Schach gehalten werden können. Gefährlich wird erstdie nach dem Käfer erscheinende Larve auf der Blattunterseite, daher durch Spritzmittel schwer zu treffen. Verstäuben von Kalkstaub pflegt schon genügend zu helfen. Den Käfer morgens abklopfen über einem breiten, auf eine Flasche gesteckten Trichter.«t ', ( 1"11"v :-L ee. ritlaer-now _ - - ittatataa:, I 7 - 'este - 1 i t+. t,, 1 T '--7---t--1. t-- I t- 1 t --irt's., : f f. { I 1L - [ i :. --i---i----:- - - :---.! -!--- T 59

62 Das Rätsel Lilium tenuifolium Fred Feigel Im vergangenen Jahr erhielt ich von einem Prager Gartenfreund Lilium tenuifolium. Da ich wußte, daß das ein Synonym von Lilium pumilum ist und diese mir, wie so oft, wieder einmal ausgegangen war, freute ich mich und schaute in der mir zur Verfügung stehenden Literatur nach. Ja, alle stimmten überein: Mathew, The Year-Round Bulb Garden; Grunert, Das große Blumenzwiebelbuch; Jelitto/Schacht/Fessler, Die Freilandschmuckstauden; Feldmaier, Die neuen Lilien; The Plant Finder, 7th Edition die beiden Namen sind synonym. Um so erstaunter war ich, als ich zufällig unter der obigen Überschrift im Bulletin of the American Rock Garden Society, Vol. 50, No. 3, Sommer 1992, einen Artikel von Norman C. Deno fand. Da ich denke, daß das für manchen Zwiebelfreund interessant sein mag, möchte ich im folgenden den wesentlichen Inhalt wiedergeben. Sowohl Index Kewensis als auch Hortus III verzeichnen Lilium tenuifolium als ein Synonym von L. pumilum. Und doch ist eindeutig festzustellen, daß beide deutlich unterscheidbare, verschiedene Arten sind. Mit diesem Artikel soll zum ersten das Problem der zwei Lilien entwirrt, zum anderen die Aufmerksamkeit auf L. tenuifolium als bemerkenswerte Steingartenpflanze gelenkt werden. Den Anstoß gab der große tschechische Pflanzenkenner Josef Halda, als er vor kurzem, erstmalig seit Jahren, Samen der echten L. tenuifolium anbot und darauf hinwies, daß es nicht L. pumilum sei. Zuerst aber sollen beide Arten näher beschrieben werden. Beide Arten haben lange, linealische Blätter, die sich an keiner Stelle verbreitern. Diese sind im mittleren Teil des Stengels konzentriert, der Teil über dem Boden und der obere Teil mit den Blüten sind ohne Blätter. Gleich sind ebenfalls die orangerote Farbe der Blüten sowie die weißen Zwiebeln mit relativ wenigen Schalen. Beide kommen außerdem im östlichen Sibirien vor, jedoch in verschiedenen Gegenden, die sich zum größten Teil nicht überlappen. Unterschiede zwischen beiden Arten gibt es in der Blütenform, der Blütezeit und der Samenreife im Vorkommen in der Natur. Die Blüten von L. tenuifolium sind nahezu flach, und nur das äußere Drittel jedes Blütenblattes ist zurückgebogen. Dagegen zeigt L. pumilum eine echte Türkenbundform. Außerdem stehen erstere horizontal, während die Blüten von L. pumilum direkt nach unten zeigen. Dadurch erscheinen die Blüten von L. tenuifolium größer. Im Wuchs ist L. tenuifolium kleiner, etwa bis 60 cm Höhe und mit maximal 10 Blüten pro Stengel. L. pumilum dagegen kann doppelt so hoch und 60

63 mit doppelt so viel Blüten werden. Als Besonderheit sind die Blüten von L. tenuifolium asymmetrisch, denn die unteren zwei Blütenblätter sind weiter als die anderen voneinander abgespreizt. Die Blüten von L. pumilum sind völlig symmetrisch. Diese Besonderheit ist wahrscheinlich nur noch bei L. tsingtauense zu finden. L. tenuifolium blüht in den USA Ende Juni, drei Wochen später als L. pumilum. Der Samen reift deshalb auch erst Ende September, also volle vier Wochen später. Obwohl Deno L. tenuifolium für die wahrscheinlich beste Steingartenlilie hält, stellt er doch verschiedene Ursachen dafür fest, daß sie nicht so weit verbreitet ist. Die Vorliebe amerikanischer Streifenhörnchen für die Zwiebeln und Samenkapseln dürfte zwar in Europa nicht ins Gewicht fallen, dafür aber die kurze Lebensdauer (maximal drei Jahre) der Zwiebeln infolge Pilz- oder Virusbefall. Dazu öffnet sich die Blüte höchstens vier Tage. All das bedeutet, daß die Zwiebeln ständig aus Samen nachgezogen werden müssen, und das mittels aufwendiger Handbestäubung. Obwohl die Lilie relativ klein ist, dauert es außerdem drei bis vier Jahre bis zur Blüte. Nicht zuletzt verhinderte das Durcheinander mit L. pumilum, daß sich die Art durchsetzte. Wie entstand nun diese Verwirrung? 1812 erschien in Paris das Buch»Les Lilacees«. Es enthielt 486 colorierte Zeichnungen von Pierre-Joseph Redoute, wahrscheinlich dem größten Pflanzenzeichner aller Zeiten. Die Zeichnungen entstanden zwischen 1802 und 1812 und stellen blühende Pflanzen aus den königlichen Gärten dar. Die Zeichnung Nr. 192 wurde von de Candolle (Schweizer Botaniker) als Lilium pumilum bezeichnet und botanisch beschrieben. Allerdings zeigt die Darstellung nur eine einzige Blüte, wenn auch zweifellos mit größter Genauigkeit gezeichnet. Sie stellt wohl ein noch nicht voll entwickeltes Exemplar dar, das etwa in der Mitte zwischen beiden Arten steht. Diese Zeichnungen waren jedoch bis 1982, als Michael Joseph in London unter dem Titel»Lilies and Related Flowers«einen Nachdruck von 109 Zeichnungen aus»les Liliacees«herausgab, unbekannt. Im Text von Brian Mathew war die Pflanze als L. pumilum bezeichnet und auch so beschrieben erschien in den USA bei Wellfleet Press ein Buch mit dem Titel»Redoute Treasury«, in dem 468 der Originalzeichnungen von Redoute (18 waren im Laufe der Zeit verlorengegangen) abgedruckt wurden. Interessanterweise ist im Text von Peter und Frances Mallary diese Zeichnung nun wieder als L. tenuifolium mit dem Untertitel L. pumilum gekennzeichnet. Obwohl im Laufe der Zeit sich L. pumilum in den Gärten weit verbreitete, wurde L. tenuifolium erst vor etwa 60 Jahren bekannt. Das hängt damit zusammen, daß man die ersten Jahre dieses Jahrhunderts als die»goldenen Zeiten des Gärtnerns«bezeichnen muß. Es war die Zeit, als die Entdeckungen von Forrest, Farrer und anderen in größeren Stückzahlen verfügbar wur- 61

64 den und jedermann Neues auszuprobieren versuchte. Damals wurden viele Zwiebeln aus Asien importiert, darunter auch L. pumilum. Dazwischen tauchte in den 20er und 30er Jahren auch L. tenuifolium in den Sammlungen auf. Man nahm an, das sei eine Form von L. pumilum und nannte sie deshalb L. pumilum 'Red Star'. Im Samentausch der North America Lily Society wurde auch bald Samen dieser Art angeboten und von vielen Mitgliedern aufgezogen. Clara Bangs aus Nebraska spendete besonders viel Samen und schrieb auch einen Artikel, wonach 'Red Star' eine Hybride zwischen L. concolor und L. pumilum sei. Möglich wäre das, denn beide sind niedrig und blühen zur gleichen Zeit. Zwei Dinge waren jedoch etwas verwirrend: Erstens zeigte 'Red Star' kein einziges Merkmal von L. concolor und zweitens fielen die Sämlinge absolut echt. Sie zeigten wenn überhaupt nur winzige Unterschiede. Deno schloß daraus, daß L. pumilum 'Red Star' in der Tat eine unbekannte Art ist. In der Folge wurde 'Red Star' in den Sammlungen immer seltener und ist wohl derzeit kaum in Kultur. Auch in Samentauschlisten erschien sie nicht mehr. Andere Liebhaber mißtrauten dem Hybrid-Status ebenfalls und kreuzten bewußt L. concolor mit L. pumilum. Darüber standen auch eine Reihe Artikel im Bulletin der NALS. Alle stellten fest, daß sich die Kreuzungsprodukte deutlich von 'Red Star' unterschieden, und es herrschte Übereinstimmung, daß 'Red Star' nicht von L. concolor x L. pumilum abstammte. Merkwürdigerweise zog aber keiner der Artikelschreiber den Schluß, daß 'Red Star' eine eigene Art sei. Dieser Gedanke kam erst 1989 auf, als Josef Halda mehrere Mitglieder der Delaware Valley Group der ARGS besuchte. Unter den eines Abends gezeigten Lichtbildern erschien auch eins mit L. 'Red Star', das Deno so erklärte. Da sprang Halda lebhaft auf und sagte:»das ist L. tenuifolium!«natürlich ergab sich daraus eine längere Debatte. Als Kern der Sache kristallisierte sich heraus, daß Halda beide Lilienarten in der Natur gesehen hatte und ihre verschiedenen Standorte in Sibirien gut kannte. Deno suchte nun in wissenschaftlichen Bibliotheken Material und fand auch in russischen Veröffentlichungen Verbreitungskarten beider Arten. Er fand aber auch die Tatsache, daß im Band 3 der Flora der UdSSR, der die Lilien enthält, nur L. tenuifolium beschrieben ist. Ob sich beide Arten kreuzen lassen, ist nicht bekannt. Solch eine Kreuzung müßte mit sorgsam gelagerten Pollen von L. pumilum vorgenommen werden, da diese Art ca. drei Wochen früher als L. tenuifolium blüht. Wegen der kurzen Lebensdauer der Zwiebeln ist die ständige Kultur der Art ausgesprochen mühevoll, obwohl der Samen bei 70 F (das sind etwa 39 C, wobei mir diese Temperatur etwas hoch erscheint, FF.) sofort keimt. Vielleicht möchten Sie einmal, trotz aller Schwierigkeiten, diese bezaubernde Art versuchen, die eine so interessante Geschichte und deren Anerkennung im Index Kewensis (und in den Büchern anderer Autoren, FF.) noch kommen muß. 62

65 Anm. Red. Hald: Nachstehender Artikel aus dem Jahrbuch 1962/63 von unserem Ehrenmitglied Dipl.-Ing. Carl Feldmaier der zusammen mit Dr. Wittneben 1959 Mitbegründer der erweiterten Gesellschaft in»deutsche Iris- und Liliengesellschaft«war, ist sicher von allgemeinem Interesse. Wir bringen künftig weitere Berichte jener Zeit, die an Aktualität nichts verloren haben. Die vegetative Vermehrung von Lilien Carl Feldmaier Außer durch Samen lassen sich Lilien auch auf vegetativem Wege vermehren. Durch die vegetative Vermehrung treten in den Pflanzen keine genetischen Veränderungen auf. Der Komplex der genetischen Erbeigenschaften wird unverändert an jedes abgesplitterte Teilchen weitergegeben, d. h. jede entstehende neue Pflanze gleicht unverändert der Stammpflanze und allen daraus entstandenen abgesplitterten Teilpflanzen in allen ihren genetischen Eigenschaften. Die vegetative Vermehrung wird angewendet werden, wenn die zu vermehrende Lilie keine Samen ansetzt. Z. B. setzt r. hansonii bei uns keine Samen an. Es kann auch möglich sein, daß eine Lilienpflanze selbststeril ist. Wenn kein Bestäubungspartner vorhanden ist, bleibt nur die vegetative Vermehrung übrig. Wenn aus einer Aussaat oder aus einer Kreuzung eine besonders erwünschte Form oder schöne Lilie entstanden ist, so wird diese in dieser Form nur zu erhalten sein, wenn diese Lilie vegetativ vermehrt wird. Samenvermehrung, falls sie möglich sein sollte, wird stets irgendwie abweichende, weniger attraktive Formen entstehen lassen. So wird z. B. r. x testaceum canclidum x dbalcedonicum) seit Jahrzehnten vegetativ vermehrt, um den Bestand zu erhalten, obwohl die neuerliche Kreuzung von candidunt x. r. dralcedonicum gelungen ist, aber anscheinend mit der Form von L. x testaceum nicht konkurrenzfähig ist. Für die vegetative Vermehrung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: 1. Vermehrung durch Achselbulben. 2. Die Zwiebelteilung. 3. Vermehrung durch Stengelbulben. 4. Vermehrung durch Stengelabschnitte. 5. Vermehrung durch Zwiebelschuppen. Vermehrung durch Achselbulben Es gibt einige Lilienarten, die sich dadurch auszeichnen, daß sie in den Blattachseln im Laufe der Vegetationszeit Achselbulben entwickeln, d. h. kleine Knospen in Zwiebelform in der Blattachsel. Man findet diese Achselbulben bei r. bulbiferum, r. tigrinum, r. sargentiae, r. sulpbureum. Sie sind ein einfaches Mittel, um diese Lilien zu vermehren. Sobald diese Achselbulben ihr Maximum an Größe erreicht haben, das ist bei r. tigrinton und r. bulbiferum etwa Anfang August der Fall, bei r. sargentiae und r. sulphureunt liegt der Zeitpunkt etwas später, nimmt man diese Achselbulben ab und pflanzt sie in eine Mischung von Lauberde und Sand, entweder 63

66 ins Freiland oder besser in Töpfe oder Saatkistchen. Bald haben die Bulben Wurzeln getrieben und treiben Blätter aus, so daß von Mitsommer bis zum Herbst noch eine weitere Vegetationszeit für diese Bulben vorhanden ist, die ihnen Zuwachs bringt. Bei L. tigrinum können Blüten das übernächste Jahr erwartet werden, bei den anderen Lilien meist nicht vor dem dritten Jahr. Hybriden mit Tigrinumblut, z. B. die de Graaffschen Midcentury-Hybriden, vor allein L. x ENCHANTMENT, bringen ebenfalls Achselbulben hervor, insbesondere dann, wenn man frühzeitig die Blütenknospen ausbricht oder wenn der Trieb beschädigt wird. Auch Kreuzungen von L. bulbiferuni mit E. croceum oder r. x hollandicum und.c. x maculatunt können diese Eigenschaft von r. bulbif eruni ererben. Außerordentlich reich ist die Ernte von Achselbulben bei E. sulpbureinis, weil fast in jeder Blattachsel dieser reidiblättrigen Lilie Bulben entstehen. Auch die Kreuzungen von r. sulphuretim mit anderen Lilien, z. B. mit benryi (L. x T. A. HAVEMEYER) bringen gelegentlich Achselbulben. Bei den Kreuzungen von r. sargentiae mit r. regale (C. x imperiale) oder r. benryi (r. x aurelianense) werden nur vereinzelt Pflanzen gefunden, die Bulben bringen. Oft treiben die Bulben dieser 2 Lilien schon in den Blattachseln kleine Blätter und Wurzeln. Gelegentlich treten Achselbulben auch noch bei anderen Lilien auf und zwar meist nur dann, wenn die Triebe beschädigt wurden, z. B. durch Tierfraß oder Frost. Vermehrung durch Zwiebelteilung Viele Lilien teilen ihre Zwiebeln regelmäßig. Dies trifft nicht für alle Lilienarten zu, auch gibt es anscheinend individuelle Anlagen dafür. So findet man bei Trichterlilien meist nur wenig Zug zur Zwiebelteilung. Fast regelmäßig teilen sich jedes Jahr die Zwiebeln der Lilien aus der Gruppe der C. x maculatum, r. x umbellatum Formen und Hybriden. Wenn man diese alle 2 Jahre umsetzt, kann man je nach Sorte das doppelte bis vierfache an Zwiebeln gewinnen. Dies gilt auch für die de Graaff'schen Midcentury-Hybriden. Auch E. davidi und E. davidi var. willmottiae und die davon abstammenden Hybriden können durch Teilung leicht vermehrt werden. Bei r. benryi werden diese Doppelzwiebeln oft bis kindskopfgroß. Die in den USA einheimischen Wildlilien treiben teils fingerartige Ausläufer, an deren Enden sich neue Tochterzwiebeln bilden, teils rhizomartige Zwiebelausläufer mit Schuppen, so daß sich ganze Klumpen von stark beschuppten Zwiebeln bilden. Es ist notwendig, alle 3-5 Jahre diese Klumpen zu teilen und umzusetzen, weil sonst diese Zwiebelklumpen auf ihrem beschränkten Platz keine Nahrung mehr finden und in der Wuchskraft zurückgehen. Dies ist die willkommene Gelegenheit, den Bestand an diesen Arten und Sorten zu vervielfachen. Zu der ersten Gruppe mit stolonentreibenden Zwiebeln gehören L. canadense, r. superbum, r. grayi,. michiganense, michauxi und andere. Zu den Lilien der zweiten Gruppe, die eine rhizomartige Zwiebelbildung aufweisen, zählen r. pardalinum mit den Bellinghamhybriden, r. vollmeri, r. parvum, r. washingtonianum. 64

67 Die Ausnutzung der Zwiebelteilung für Vermehrungszwecke hat den großen Vorteil, daß die abgetrennten Zwiebeln meist schon so groß sind, daß sie ohne weiteres im nächsten Jahr in Blüte kommen, was bei den anderen Vermehrungsmethoden nur selten der Fall ist. Vermehrung durch Stengelbulben Jeder, der sich schon mit Lilien beschäftigt hat, wird schon beobachtet haben, daß ein Lilienstengel, soweit er in der Erde steckt, gelegentlich kleine Zwiebeln ansetzt. Diese Fähigkeit ist je nach der Sorte oder Art verschieden. Verstärkte Bulbenbildung am Stengel setzt ein, wenn man die Blüten vor dem Aufblühen ausbricht. Eine andere Methode, vermehrte Bulbenbildung am Stengel zu veranlassen, ist, nach beendeter Blüte den Blütenstengel aus der Zwiebel zu reißen, wobei der Stengel mit den Stengelwurzeln in der Erde bleiben muß. Um den Stengel aus der Zwiebel zu reißen, stellt man sich mit beiden Füßen auf die Zwiebel, faßt den Stengel mit beiden Händen und ruckt leicht drehend kräftig an. Dabei reißt der Stengel aus der Zwiebel und bleibt trotzdem mit den Stengelwurzeln in der Erde. Es ist auch möglich, die Zwiebel einseitig aufzugraben und den Stengel über der Zwiebel abzuschneiden, so daß die Stengelwurzeln am Stengel bleiben. Hat man diese Vermehrungsart vor, ist es zweckmäßig, die Zwiebeln tief genug zu pflanzen. Sollten die Zwiebeln zu wenig Erdüberdeckung haben, so kann Erde um den Stengel nachgefüllt werden, eventuell kann eine Konservenbüchse ohne Boden und ohne Deckel über den Stengel gestülpt werden und mit Erde aufgefüllt werden. Legt man die Zwiebel beim Pflanzen auf die Seite, so ist der entstehende Stengel gezwungen, ein größeres Stück Erde zu durchwandern, bis er über der Erde austritt. Dabei setzt der Stengel meist reichlich Stengelzwiebeln an. Vor allem r. und ihre Hybriden sind für diese Vermehrungsart geeignet. Sonst eignen sich für diese Vermehrungsmethode vor allem E. longiflorum, aurahmt, r, specioston, r. benryi, L. x bollandicum, L. x timbellaturn, r. davidi, C. x festacennt. Je nach Art und Sorte können 10 bis 30 Zwiebeln sich an einem solchen Stengel bilden. Je mehr Zwiebeln sich bilden, um so kleiner bleiben diese. Die Stengelbulben können im Herbst abgenommen und gesondert gepflanzt werden. Starke Stengelzwiebel können schon im kommenden Jahr blühen, kleinere werden erst nach 2 bis 3 Jahren zur Blüte kommen. Vermehrung durch Stengelabschnitte Es ist sogar möglich, durch Stengelabschnittlinge Lilienbulben zu erhalten. Gleich nach dem Verblühen werden die Lilienstengel in Stücke geschnitten, mit 3-4 Blättern daran. Diese Stengelsdmittlinge werden flach oder schräg in leicht feuchtem Sand eingegraben, wobei nur das oberste Blatt stehen bleibt und aus dem Sand ragt. An den Blattachseln bilden sich unter günstigen Umständen Achselbulben. Auch einzelne Blätter mit einem Stengelabsdmitt können, wenn diese wie oben beschrieben in Sand gebettet werden, Achselbulben treiben. C. lonliflorum, einige L. x Innenlatunt und r. x bollandicum Hybriden, r. regale sind dieser Vermehrungsart zugänglich. Für die praktische oder gewerbsmäßige Vermehrung dürfte aber diese Vermehrungsart wellig Wert haben. 65

68 Vermehrung durdi Zwiebelschuppen Diese Vermehrungsart dürfte die wichtigste und ergiebigste Methode der vegetativen Vermehrung sein, auch lassen sidit fast alle Lilienzwiebeln auf diese Weise vermehren. Die Technik besteht darin, daß man von den Lilienzwiebeln die Schuppen, aus welchen die Zwiebeln bestehen, abbricht, diese in ein möglichst leichtes, poröses und feuchtes Substrat einpflanzt und wann stellt. Es bilden sich dann an der Bruchstelle, oft auch an den Schuppenrändern oder an Verletzungen der Schuppen zuerst Kalluspunkte, schließlich kleine Bulben mit Wurzeln, die immer weiter wachsen, bis die Schuppe sozusagen aufgesogen worden ist. Dies ist das Prinzip. Feuchte, gespannte Luft und Wärme sind die Voraussetzungen für eine schnelle Bulbenproduktion. Clbrigens werden Hyazinthenzwiebeln auf eine ähnliche Weise vermehrt. Die Vermehrung durch Schuppen läßt sich das ganze Jahr durchführen. Die besten Zeiten dürften jedoch die Zeit kurz nach der Blüte oder der Herbst sein, wenn die Lilienzwiebel abgeblüht hat und der Stengel einzieht. Schuppt man die Zwiebel gleich nach der Blüte, je nach der Sorte dürfte das im Juli oder August sein, so können die gewonnenen Brutzwiebeln im Herbst noch ausgepflanzt werden. Nimmt man die Schuppen im Herbst, Oktober November, ab, so bilden sich die Brutzwiebeln im Laufe des Winters, so daß man diese im Frühjahr auspflanzen kann. In unserem Klima dürfte dies die sicherere Methode sein. An und für sich kann man eine Zwiebel vollständig abschuppen. Jede Schuppe wird Brutzwiebeln bringen. Meist will man jedoch die Zwiebel behalten und sie nicht zu stark schwächen. So schuppt man einige Schuppen bis zur Hälfte der Zwiebelmasse ab. Die Schuppen werden möglichst nahe am Zwiebelboden abgebrochen. In der Literatur kann man oft lesen, daß ein Teil des Zwiebelbodens mit abgebrochen werden soll. Dies ist nicht notwendig, praktisch gar nicht durchführbar. Eine sauber am Bodenrand abgebrochene Schuppe gibt die besten Ergebnisse. Es ist selbstverständlich, daß man für die Vermehrung nur gesunde Zwiebeln verwendet. Es müssen alle Zwiebeln von Lilien ausgeschieden werden, die virusverdächtig sind, denn die Viruskrankheit sitzt in jedem Teil der Lilie und wird durch die Zwiebelschuppen weitergegeben. Auch alle von braunen Faulstellen befallenen Schuppen dürfen für die Vermehrung nicht gebraucht werden, denn diese können die Fusariumfäule auf die anderen Schuppen übertragen und dann den jungen Brutzwiebeln den tödlichen Keim mit auf den Weg geben. Die abgebrochenen und gewaschenen Schuppen läßt man gut abtrocknen. Bevor man sie zur Vermehrung aufsetzt, ist es zu empfehlen, sie mit einem Trockenbeizmittel einzustäuben. Zu diesem Zweck füllt man die Zwiebelschuppen mit einer entsprechenden Menge Beizmittel in eine Tüte oder wegen der Giftigkeit des Beizmittels besser in eine Blechbüchse und schüttelt Schuppen und Beizmittel kräftig durcheinander, so daß die Schuppen vollständig eingestäubt werden. Die verbleibende abgeschuppte Zwiebel kann gleich wieder gepflanzt werden. Es ist auch hier gut, die Zwiebel, die doch verletzt worden ist, abtrocknen zu lassen und die Zwiebel mit dem Fungicid Brassicol oder auch mit Holzkohlenpulver kräftig einzustäuben, um die Wundstellen vor dein Eintritt von Krankheitspilzen zu schützen. 66

69 Um die Zwiebelschuppen zur Brutzwiebelbildung zu veranlassen, ist Wärme notwendig. Dabei hat eine höhere Temperatur (20-25 C) den Vorteil, daß die Brutzwiebelbildung rasch erfolgt. Dadurch wird das Risiko, daß die Zwiebelschuppen unterdessen verderben oder vertrocknen, ausgeschaltet. Wo genügend Bodenwärme vorhanden ist, können die Zwiebelschuppen ins Freiland gepflanzt werden. Die Amerikaner in Oregon oder im Staat Washington schuppen vielfach im Juli und pflanzen die Schuppen reihenweise ins Freiland aus. Die bis zum Herbst entwickelten Brutzwiebeln treiben dort im Frühjahr ihre Blätter aus. Diese Methode dürfte bei uns ausscheiden, denn wir haben nicht die milden, trockenen Herbste dieser amerikanischen Staaten am Pazifik. A. D. Rothman, der im Staate New York seine Lilienkulturen betreibt, bringt die Schuppen in erhöhten Holzkästen im Freien zur Bulbenbildung. Die Schuppen werden mit der konvexen Seite nach unten auf sandige Walderde ausgelegt, dann mit feuchtem Sphagnummoos abgedeckt und schließlich mit Fichtennadeln überschüttet. Die Schuppen werden im Sommer aufgestellt und bleiben über Winter in diesem Kasten. Im Frühjahr werden die Fichtennadeln entfernt, und sobald die Brutzwiebeln Blätter treiben, werden die Kästen schattiert, aber auch gegen Spätfröste wird abgedeckt. Je nach der Sorte und Ur Entwicklung kann im Sommer oder Herbst auf Pflanzbeete umgesetzt werden. Langsam wachsende Sorten verbleiben 2 Jahre im Pflanzkasten. Bei uns wird man auf eine mehr künstliche Vermehrungsmethode zurückgreifen müssen, denn unsere Herbstregen können eine Freilandvermehrung vollständig verderben. Man kann die Schuppen eingeschichtet in flachen Kistchen (Obstkisten) in einem leicht angefeuchteten Sand-Torfgemisch und bedeckt von feuchtem Sphagnummoos an einem warmen Ort aufstellen. Licht ist bei dieser Prozedur nicht notwendig. Wesentlich ist es jedoch, daß der Inhalt in den Vermehrungskisten nicht austrocknet, weshalb man entweder mehrere Kisten übereinanderstellt oder diese mit Plastikfolien oder Glasscheiben abdeckt. Die Wahl des Vermehrungssubstrats ist ziemlich gleichgültig, wichtig ist, daß dieses möglichst luftig und leicht ist, so daß stets Luft an die Schuppen kommt. Sind die Schuppen in einem zu dichten Medium, so kann selbst bei sparsamer Befeuchtung Fäulnis eintreten. Es können dafür Torfmull, ein Sand-Torfgemisch, Vermiculite (ein durch Hitze expandiertes Glimmermineral), Bimssand, Sphagnummoos verwendet werden. Versuche in Amerika haben ergeben, daß durch den Einsatz von künstlicher Wärme und Kälte die Bulbenbildung und auch das Wachstum der Lilienbulben sich beschleunigen läßt. Es läßt sich auf diese Weise ein ganzes Vegetationsjahr auf ein halbes zusammenpressen. Für diesen Zweck wird eine Art Brutkasten verwendet, dessen Wände allseits wärmeisoliert sind und in welchem die notwendige Wärme durch mehrere elektrische Glühbirnen oder Leuchtröhren erzeugt wird. Die Zwiebelschuppen werden auf feuchtem Torf, Bimssand, Vermiculite oder Sphagnummoos auf Holzladen oder Holzhurden ausgelegt und zur Feuchthaltung mit Plastikfolien abgedeckt. Die 67

70 Holzladen werden in diesem Brutkasten gestapelt und durch die Wärmestrahlung der Glühbirnen oder Leuchtröhren auf ca C gehalten. Dieser Brutkasten ist eingehend in den DIG-Nachrichten Nr. 6/1961 beschrieben. Ein Schritt weiter zur Vereinfachung dieser Methode ist es, Plastikbeutel zu verwenden, in welchen die Zwiebelschuppen zusammen mit feuchtem Bimssand, Vermiculite, Torf-Sandgemisch oder Sphagnummoos eingefüllt werden. Diese Plastikbeutel können in dem Brutkasten aufgestellt werden, aber nachdem die Plastikbeutel feuchtigkeitsdicht sind, ebensogut in einem warmen Raum, in der Küche oder in einem gleichmäßig temperierten Heizungskeller zur Aufbewahrung kommen. Eine gute und schnelle Bulbenbildung erfolgt bei einer Raumtemperatur von C. Hier bleiben die Plastikbeutel mindestens 3 Monate stehen, nach dieser Zeit wird die Bulbenbildung beendet sein. Hierauf setzt eine zwei- bis dreimonatige Kaltbehandlung der Schuppen und Bulben ein. Dieser Kältereiz soll nach dieser Zeit ein sofortiges Austreiben der Blätter aus den Bulben bezwecken. Die Plastikbeutel mit Inhalt werden in einem Kühlschrank während 2-3 Monaten einer Temperatur von +2 bis +4 C ausgesetzt. Sollte sich vor der Kühlbehandlung schon ein Austrieb gezeigt haben, so ist dieser vorher zu entfernen. Zur Kühlbehandlung ist auch ein Kellerraum von dieser Temperatur geeignet. Nach dem zwei- bis dreimonatigen Kühlprozeß können die Bulben von den etwa noch vorhandenen Schuppen getrennt und in einem kalten Kasten oder auch ins Freiland gepflanzt werden, wo sie zumeist sofort Blätter treiben. Findet die Wärmebehandlung im Oktober November Dezember statt, so schließt sich die Kältebehandlung in den Monaten Januar Februar und eventuell März an. Anfang oder Ende März kann in den kalten Kasten oder Anfang April ins Freiland gepflanzt werden. Auf diese Weise ist ein Jahresablauf auf ein halbes Jahr zusammengezogen worden. Die noch guten Schuppen, von welchen die Bulben abgenommen worden sind, können nochmals der gleichen Prozedur, also 3 Monate Wärmebehandlung, 2-3 Monate Kältebehandlung unterworfen werden. Sie werden nochmals Bulben liefern. In diesem Fall wäre die zweite Wärmebehandlung in den Monaten März April Mai, die Kältebehandlung in den Monaten Juni Juli, so daß diese Bulben, wenn sie ausgesetzt werden, eine dreimonatige Vegetationszeit in den Monaten August Oktober genießen, bis die Blätter wieder absterben. Auf diese wechselweise Wärme-Kältebehandlung sprechen fast alle Lilien sehr gut an und treiben sofort Blätter aus. Schwierigkeiten hat man oft mit auraltun, speciosunt, L. rubellum und r. japonicton. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Bulben von r. auraium oft den ganzen Sommer liegen, um erst im Herbst oder auch erst im nächsten Frühjahr auszutreiben. Alle anderen Lilien gehen meist gute Resultate, wenn man sie aus Zwiebelschuppen vermehrt. Wichtig ist es, bei der Vermehrung mittels Zwiebelschuppen auf den Schutz der Zwiebelschuppen vor Fäulnis zu achten. Dies wird erreicht durch Einstäuben der Zwiebelschuppen mit einem Fungicid. Dafür eignen sich Ceresan Gamma, Combi Fusariol und alle ähnlichen Beizmittel. 68

71 Wenn die Bulben ausgepflanzt werden, so sind diese gegen Zwiebelbodenfäule zu schützen. Hierfür verwendet man Brassicol (Hexachlorbenzol), welches entweder der Pflanzerde beigemischt wird oder mit welchem man die Zwiebeln einstäubt. Sobald die Zwiebelbulben Blätter austreiben, ist es notwendig, sie gegen das Auftreten von Botrytisschimmel vorbeugend zu spritzen. Als sicherstes Spritzmittel hat sich immer noch Kupferkalkbrühe erwiesen. Diese Spritzung soll mindestens alle 3-4 Wochen, bei wechselndem, feuchtwarmem Wetter im Sommer alle 14 Tage erfolgen. Um zugleich die Blattläuse, die Verbreiter von Viruskrankheiten, zu bekämpfen, kann der Kupferkalkbrühe ein systemisches Insecticid (Metasystox, E 605) beigemischt werden. An und für sich macht es keine großen Schwierigkeiten, Lilien vegetativ zu vermehren. Welche Vermehrungsart angewendet werden soll, richtet sich nach der zu vermehrenden Lilienart, nach dem Zeitpunkt und nach den Möglichkeiten, die der einzelne dafür hat. Es lohnt sich auf jeden Fall, gute Lilien oder neue Hybriden, die man als einzelne Pflanze hat, vegetativ zu vermehren, um das Risiko des Verlustes der einzigen Zwiebel auszuschalten. Ein Handicap der vegetativen Vermehrung sei noch erwähnt. Es kommt vor, daß Zwiebelbulben aus Schuppenvermehrungen, obwohl sie oft erbs- bis haselnußgroß sind, zögernd ins Wachsen kommen, so daß sie manchmal von aus Samen gezogenen Zwiebeln, die zügig wachsen, überflügelt werden. 69

72 Aus dem Jahrbuch 1964 der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft Lilienaussaat ins Freiland Karl Wittneben In einigen der ersten Veröffentlichungen unserer Gesellschaft, seit sie auch die Lilien in ihre Betreuung mit einbezog, habe ich über Aussaat von Lilien ins Freiland geschrieben und den Wert dieses Vorgehens beleuchtet. Da inzwischen längere Zeit verflossen ist und so erfreulich viele neue Mitglieder zu uns gestoßen sind, will ich demnächst wieder davon berichten. Heute gestatten Sie mir, Ihnen einen Einblick in den Garten einer Anfängerin zu geben. Sie wurde in dem Jahre Mitglied, als sie diese Lilien aussäte, und hatte niemals vorher Lilien gepflegt; ab-er sie ist eine große Blumenfreundin mit besonderer Liebe für Sommerblumen und als Hausfrau auch eine gute Gemüsegärtnerin. Sie sehen hier eine Aufnahme von Lilienbeeten, die ich im Sommer 1963 dort machte. Drei Jahre vorher sind all diese Lilien ins freie Land ausgesät worden, nie verpflanzt, kaum gegossen, aber sonst natürlich gut gepflegt, wie es allen anderen Gartengewächsen auch zuteil wurde. Sie stehen also alle an der Stelle, an der sie ausgesät wurden. Das Bild spricht für sich. Aber was man auf ihm nicht sieht, ist folgendes: Im letzten Herbst wurden die Beete aufgenommen. Als mit der Grabegabel die Lilienzwiebeln reihenweise ausgehoben wurden, fanden sich auf jeder Gabel im Schnitt etwa 6-8 Lilienzwiebeln von der Größe einer Pflaume bis zu der eines mittleren Apfels, einige Male waren es 12 Stück eng gepreßt aneinander. 70

73 Viele hatten geblüht, und die anderen werden es dieses Jahr tun. Und wie viele Hunderte werden es sein, die Pracht ist nicht abzusehen! Das Bild mit den Trichterlilien ist ja ins Auge fallend. Auf einem anderen Beet stehen mit orange und roten Blüten die Willmott- und Maxwill-Lilien, dann die Safranlilie, es folgen Kirchenlilien verschiedener Herkunft und weitere Trichterlilien. Das schnelle Wachstum der Safran- und Kirchenlilien bei dieser Kulturart hat auch mich überrascht, der ich sie schon viele Jahre betreibe. Wir hatten hier im Grenzlandkreise in den letzten drei Jahren nur eines mit günstigem Lilienwetter, die anderen beiden waren ausgesprochen ungünstig. Kann man nun leichter und ohne wesentliche Mühen und ohne Urlaubssorgen und ohne Ausfall beim Umpflanzen zu so eindrucksvollen Lilienbeständen kommen? Frau Charlotte Müller, Breselenz, aus deren Liebhabergarten dieses Bild stammt, hat im Februarheft 1963 der Nachrichtenblätter über ihre Aussaaten berichtet. Ich wünsche vielen anderen ähnliches Glück! Im letzten Herbst, Ende August Anfang September, trat eine Zeitspanne warmer Tage und schwüler Nächte mit bedecktem Himmel bei häufigen Regenfällen ein. Über alle Lilienfelder verbreitete sich trotz Spritzens mit Maneb, das von Juni bis September etwa alle 3 Wochen vorgenommen wurde, schnell und unaufhaltsam der Grauschimmel aus. Mitte Oktober lag alles Grün braun und kaum noch kenntlich am Boden. Nur eine einzige Pflanze der Königstrichterlilie zeigte auf ihrem mehr graugrünen Laube auch nicht einen Fleck von Befall. Sie stand so da wie in ihren besten Tagen! Ich riet Frau Müller, diese Lilie von anderen getrennt zu setzen und ganz besonders zu bemerken. Dies geschah, und aus ihr hoffen wir mit Selbstbefruchtung eine gegen Botrytis feste Rasse erzielen zu können. Einen solchen Glücksfall kann man besonders bei großen Aussaaten unter natürlichen Verhältnissen erleben. Wenn unser Streben nach weiter Verbreitung der schönen Lilien Erfolg haben soll, müssen wir bei ihrer Zucht in erster Linie auf deren Gesundheit, also ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitsbefall, Wert legen und unsere Zuchtauswahl darauf einrichten. Andere Gesichtspunkte, die ja teils subjektiver, vielfach geschmacklicher Art sind, dürfen dann erst folgen. Erklärungen: Willmott-Lilie: Maxwill-Lilie: Safranlilie: Kirchenlilie: Grauschimmel: Bulbillen: Bulben: Lilium davidii var. willmottiae Lilium maximowiczii x dav. willmottiae Lilium bulbilerum var. croceum (ohne Bulbillen) Lilium candidum Botrytis cinerea Brutzwiebelchen im ober irdischen Teil des Lilienstengels (in den Blatt- und BlütenstielaChseln) Brutzwiebeln am Stengel im Erdbereich, zwischen den Stengelwurzeln 71

74 Staudenfreunde auf Pflanzenjagd in England Fritz Köhlein Eigentlich gibt es genügend negative Aspekte, die eine Reise nach England nicht gerade anziehend machen, zumindest wenn man in den üblichen Klischees denkt. Da ist das Wetter, das kühler und unbeständiger ist als bei uns, das Essen von den Gourmets auch nicht hochgelobt, man hört vom Bombenterror irischer Nationalisten, vom Rinderwahnsinn und als einer der aus Bayern kommt, könnte ich hinzusetzen, das Bier hat nicht einmal einen anständigen Schaum, ihm fehlt die»blume«. Aber gerade die Blumen sind es, nicht die vom Bier, die immer zu dem Sprung über den Kanal locken. So auch heuer wieder unter Leitung und Organisation von Frau und Herrn Hörsch. Der Anteil der Staudenfreunde wird dabei von Jahr zu Jahr größer und beträgt mittlerweile schon 90 %. Entsprechend war die Interessenlage. Zeitlich kamen wir wieder voll in die Rhododendronblüte, eine wahre Pracht in den Parks und Gärten, aber all diese Farborgien konnten meist nicht abhalten, den Kopf mehr dem Boden zuzuwenden, damit einem keine Staude entgeht. Das unterscheidet ja Staudenfreunde von Dendrologen. Die erstgenannten gehen meist gebückt in sich versunken, und die Gehölzfreunde haben einen mehr aufrechten Gang, fast etwas nach hinten geneigt, und so kommt es, daß Staudenenthusiasten Vogeldreck immer in den Nacken bekommen und Dendrologen ins Gesicht. Typisch war jener Tag, als wir Cliveden Estate besuchten, Schloß und Parkanlage, nicht sehr weit von Windsor entfernt. Die Anlage aus dem späten 17. Jahrhundert ist riesig und Staudenfreunden, die höchstens in Flächen von 100 x 100 m denken können, fast unheimlich, da gibt es Vorschläge für Spaziergänge, bis zu zwei Stunden und mehr. Sicher sind auch zwei große Staudenrabatten vorhanden, ein Rosengarten, ein Wassergarten, Rhododendron, große Eibenhecken (Gehölz des Jahres!), ein schöner Ausblick auf die Themse und manche andere Attraktion, alles sehenswert, aber doch ermüdend, so daß sich schnell alles in dem Landgasthaus gegenüber dem Eingang einfand, wo man sich stärken konnte, jedes nach seiner Fasson. Die insgesamt vorhandene wohlwollende Lethargie dieses Nachmittags wurde jäh unterbrochen, als es zum nahegelegenen Gartencenter (nicht Gärtnerei) der berühmten englischen Firma»Bressingham Gardens«ging. Das Sortiment wirkte wie ein Lebenselexier, alles lebte auf und machte einem gewissen Enthusiasmus Platz. Man konnte direkt von einem Rausch sprechen, der das Gehirn vernebelte, zumindest bei manchen, die bei der Menge der gekauften Pflanzen nicht mehr daran dachten, daß es mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland ging. Was waren nun besondere Magneten, nach wie vor der in den letzten Jah- 72

75 ren bekannt gewordene höhere blaue Lerchensporn, Corydalis flexuosa, der viele Liebhaber fand. Man muß sich an solch eine Pflanze erst herantasten. Im eigenen Garten im vergangenen Jahr vorsichtshalber in das Alpinenhaus gepflanzt, hat sich die Pflanze prächtig entwickelt und blüht nun schon über ein Vierteljahr. Die Empfindlichkeit gegen Kalk scheint weniger ausgeprägt zu sein als bei Corydalis cashmeriana. Im Freiland dürfte die Pflanze einige Forderungen stellen, denn bei Hermann Fuchs in Hof/S. hat die Pflanze den letzten Winter nicht überstanden. Diese bildet bereits im Herbst Basistriebe, die empfindlich sind und die man während des Winters gut schützen muß. Eine weitere Neuheit bringt Bressingham Gardens mit einer panaschierten Himmelsleiter, Polemonium caeruleum 'Brise d'anjou'. Keine eigentliche Neuzüchtung, sondern ein Findling aus einem Garten in Frankreich. Herr Hörsch hatte schon vorher auf Grund eines Zeitungsberichtes darauf hingewiesen, scheinbar haben sich aber schon andere Besucher damit eingedeckt, denn wir konnten die Pflanze nicht entdecken. Auf der Chelsea Flower Show am anderen Tag konnte man die Pflanze dann wenigstens sehen. Der gelbliche Rand der Blätter führt nicht wie bei anderen Pflanzen zu einem unordentlichen Aussehen, eine wirklich attraktive Pflanze, wobei die Pflanze ohne Blüte sicher stärker beeindruckt als mit dieser. Persönlich wurde ich bei einer anderen panaschierten Pflanze schwach, die sicher kein gärtnerischer Paukenschlag ist, sondern eine zarte, elegante Gestalt für den Halbschatten, Disporum sessile 'Variegatum', diese etwas an Salomonsiegel erinnernde, aus Japan und Sachalin stammende Pflanze hat schöne weißgestreifte Blätter. Manche mögen keine panaschierten Pflanzen, ich selbst habe eine Vorliebe dafür, deshalb war ich auch hocherfreut, als sich auch Polygonatum multiflorum 'Variegatum' fand, ein Salomonsiegel mit stärkerer Panaschierung. Im Gartencenter von Wisley Gardens hatte ich schon vorher die panaschierte Form der großen Sterndolde gekauft, Astrantia major 'Sunningdale Variegated' (manchmal auch als 'Sunningdale Silver' gehend). Daß Staudenfreunde auch Pflanzen aus anderen Sektoren lieben, ersieht man daran, daß besonders viele Clematis gekauft wurden, aber auch andere Zwerggehölze, so war ein in Blüte stehender zwergiger Viburnum, eine Miniaturausgabe von Vibumum plicatum 'Mariesii', besonders gesucht. In meinem Korb fanden sich auch Pflanzen ein, die zwar nicht hart sind, aber zur Verwendung im Topf verlocken. So Isotoma 'Saphir Star', eine etwas höhere Sorte mit sternigen blauen Blüten und bei den Fuchsien gab es Pflanzen in kleinen Töpfen für 99 Pence. Es waren wieder Sorten mit andersgefärbten Blättern, die mich schwach werden ließen. Bei 'Autumnale' haben die Blätter keine grüne, sondern eine gelbliche und rötliche Tönung, die etwas an die Farbe von Herbstlaub erinnert und bei 'Old Summerset' sind sie weißgerandet. Beim Umherstreifen entdeckte meine Frau eine ausdauernde Verbene, Verbena 'Homestead Purple', eine Neuheit, die Blooms of Bressing- 73

76 ham von der Universität von Georgia erhalten hat. Eine wüchsige Pflanze, die im Winter 1992/93 Temperaturen von -10 Grad ohne Schaden überstanden hat. Ein Bodendecker, 30 x 40 cm breit werdend und mit rotvioletten Blüten übersät. Wenn es nur nicht so große Töpfe gewesen wären, letztlich habe ich doch darauf verzichtet, in der Hoffnung, daß es die Pflanze sicher auch bei uns bald geben wird. Eine weitere Gattung, die sonst nur in ihren annuellen Arten verbreitet ist, fand sich als Staude, Cosmea atrosanguineus, auch manchmal als Bidens atrosanguinea gehend. Sie wird cm hoch und bringt über lange Zeit die dunkelroten Blüten, über die Härte bei uns kann ich nichts sagen. Beim Blick in die Einkaufskörbe der anderen Staudenfreunde waren besonders spezielle Geraniurn zu finden und Sorten der Gattunshybride x Heucherella, wie 'Bridget Bloom' und die neue 'Rosalie', aber auch bei den Heuchera fand sich Neues, so zwei Sorten etwas ähnlich von 'Palace Purple', einer Pflanze, die jetzt auch überall verbreitet ist. Es ist 'Pewter Moon', bei der die purpurnen Blätter oberflächlich silbrig gezeichnet sind und 'Bressingham Bronze' mit gewellten bronzepurpurnen Blättern. Schön ist, daß nicht nur Gärtnereien und Gartencenter in England Pflanzen verkaufen, sondern diese oft in Parks und bei öffentlichen Institutionen erhältlich sind. So ist dem Sichtungs- und Schaugarten der RHS in Wisley auch ein größeres Gartencenter angeschlossen. Auch hier wurde eingekauft, obwohl es sich beim Besuch um den ersten Tag unserer 5-tägigen Kurzreise gehandelt hat. Hier kann ich nur von eigenen Neuerwerbungen berichten. So war es eine Gauklerblume, Mimu/us 'Andean Nymph', eine Sorte mit attraktiven rosa Blüten über den hellgrünen Blättern. Weiter eine kleine Erigeronsorte für den Steingarten mit ungewöhnlicher hellgelber Blütenfarbe, Erigeron 'Canary Bird' und einem niederen Phlox, bei dem der beigefügte Name, Phlox 'Chattahoochee Variegata' nicht voll korrekt ist. Wie im neuen Phloxbuch von Hermann Fuchs nachzulesen ist, handelt es sich bei dem begehrten Phlox, der als 'Chattahoochee' verbreitet ist, um Phlox pilosa ssp. detonsa 'Moody Blue'. Im Gartencenter von Wisley entdeckten wir nun von diesem Phlox die erwähnte Variegataform, deren Bezeichnung korrekt etwa Phlox pilosa ssp. detonsa 'Moody Blue Variegata' heißen müßte, besser wohl noch 'Moodyblue Variegata' geschrieben, da der Sortenname nur zwei Wörter umfassen soll. Der Leser dieser Zeilen hat möglicherweise den Eindruck gewonnen, daß hier eine Gruppe von Englandfetischisten gereist ist, für die heimische Staudenzüchtungen uninteressant sind. Dem ist sicher nicht so, wichtig ist ein Austausch von Pflanzenzüchtungen von Land zu Land, um unsere Gärten zu bereichern. Betrachtet man neuere englische Staudenkataloge, findet man dort auch immer mehr deutsche Staudenzüchtungen. Die englischen Gärten haben sich dabei schon wesentlich gebessert, ihnen war früher ein gewisser Snobismus bei den Sortenbezeichnungen nicht abzusprechen. Da waren die 74

77 Sortennamen, wo irgendwie möglich ins Englische übersetzt, jetzt findet man schon überall, den internationalen Regeln entsprechend, den deutschen Sortennamen oder es sind beide, der deutsche und die englische Übersetzung angegeben. Daß auch auf der Insel nur mit Wasser gekocht wird, fand sich bei den Pflanzennamen immer wieder bestätigt. Im Waterperry Gardens fand sich eine als Crassula ausgezeichnete Pflanze, die sich bei näherem Betrachten als Gattungshybride einer Saxifraga herausstellte und im großen Gewächshaus von Leonardslee Gardens, als Schauhaus und zum Pflanzenverkauf genutzt, stand ein Superexemplar einer panaschierten Iris laevigata mit einem nicht zu übersehenden Schild versehen, auf dem Iris pumila stand, da freute sich mein»schwarze Seele«und eigene Minderwertigkeitskomplexe schmolzen dahin. Der zwischen Mitteleuropa und Großbritannien immer schon vorhandene Austausch von Pflanzen wird in Zukunft sicher noch weiter aktiviert, da durch die EG hier die vorhandenen Hemmschwellen abgebaut wurden, man kann unbeanstandet Pflanzen mitnehmen und auch die Stewardessen zeigten sich großzügig mit manchem sperrigen Handgepäck (meist den an Stäben gezogenen Clematis). Ich hoffe nur, daß unsere österreichischen Mitreisenden ihre nicht gerade leichte Pflanzenladung ebenfalls gut heim gebracht haben, da sie ja nicht in den Genuß der Freizügigkeit der EG kommen, aber mit Wiener Charme wird es schon geklappt haben. Das eigene Problem stellte sich erst nach der Rückkehr, als ich etwas ratlos in der Mitte des Gartens stand mit der Frage, wo soll das alles hingepflanzt werden? 75

78 Levada Agapanthus - Stauden auf Madeira Hans-Jürgen Lamprecht Wenn man die Jahrgänge des»staudengarten«zur Hand nimmt, sind eigentlich die Staudenfreunde an allen interessanten Höhepunkten der Pflanzenwelt gewesen. Über Alaska, Himalaya, Amerika, natürlich Europa und Teneriffa wurde berichtet, aber wohl noch nie über die Blumeninsel Madeira. Liegt das an der obligaten Kreuzfahrtroute, die unser Interesse verlagert hat? Über Madeira gibt es ausreichend Literatur, so daß hier allgemeine Hinweise fehl am Platze sind. Nur soviel sei wiederholt: Vulkanischer Ursprung, viel Basalt, Lava und Lavaasche, ozeanisches Klima dank des Golfstromes, nie extrem heiß, trocken oder kalt. Die Vegetation teilt man ganz grob ein nach der Höhenlage: m Bananen, Kakteen, Zuckerrohr u.a m Wein, Gemüse und Erdbeeren, Feigen, Palmen u.a m Lorbeerwald, Maronen, strauchige Äpfel, Kirschen, Tomatenbäume u.a m Wälder mit Pinus, Eukalyptus, Akazien, Scheinzypressen, Lorbeerwälder, Flechten m Höhenmacchia, Erica, Vaccinium, Moose, Farne u.a. Das Klima ist auf der Insel sehr unterschiedlich, die Südseite ist anders als die Nordseite. Die Flora besteht aus Endemiten und eingeführten Pflanzen. In Nähe der Siedlungen ist praktisch fast die ganze Flora aus den warmen Regionen der Erde vertreten. Um die Urlandschaft, die herrlichen Lorbeerwälder zu entdecken, muß man weit ins Innere der ca. 23 km breiten Insel. Madeira hat Reichtum und Armut, also normale Villen, Hotels und leider auf dem Lande einfache kleine Häuser und bettelnde Kinder. Teilweise sind viel wilde Müllablagerungen zu sehen und dazwischen wächst Zantedeschia, oft in üppigen Horsten. Der Durchschnittsurlauber mit Badeurlaub und Einkaufsbummel sieht die sozialen Gegensätze nur, wenn er wandert. Madeira hat enormen Platzmangel. Dort, wo überhaupt gärtnerische Kulturen möglich sind, muß man terrassieren, selbst 2 Meter breite Kartoffeläcker findet man unterhalb der Waldzone. Am Hause nutzt man jeden Platz für kleine Weinanbauflächen und Topfpflanzen aus, z. T. für uns in ganz ungewohnten Arten, meistens Geranien, Anthurien, Freesien, Orchideen usw. Erträge sind nur möglich dank eines sehr alten Bewässerungssystems, den Levadas, den offenen Wasserkanälen, die sich fast über die ganze Insel entlang einer Höhenlinie mit ca. 0,5 % Gefälle hinziehen. Die ersten wurden vor über 400 Jahren gebaut, teilweise in den senkrechten Fels oder durch Tunnels geschla- 76

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80 gen, sicherlich unter unvorstellbaren Schwierigkeiten. Wir sind ca. 100 km entlang den Levadas gewandert, mitunter vorbei an ca. 700 m tiefen Tälern und Schluchten und haben doch nur einen Bruchteil der ganzen Insel gesehen. Man hat sehr früh erkannt, daß trotz des ozeanischen Klimas Erträge nur mit künstlicher Bewässerung möglich sind. Entlang den teilweise nur 50 cm breiten Levadawegen hat sich eine eigene Flora entwickelt. Viele 100 m lang sieht man nur Agapanthus-Einfassungen, teilweise auf dem Bodenaushub der Kanäle wachsend. Sie blühen wie bei uns, aber kein Mensch pflegt sie. Mitten im Gebirge an einem Aussichtspunkt saß eine Bäuerin und verkaufte Agapanthus, weiß- und blaublühend, und Amaryllis für umgerechnet eine Mark das Stück. Ein überall anzutreffender, sehr reichblühender Begleiter war auch das mexikanische Erigeron karwinskianus, ähnlich unserem Brachycome, nur weiß bis dunkelrosa blühend. Allein dieser Dauerblüher macht Madeira zur Blumeninsel. Dahinter oft Adlerfarn mit Vinca major und Centranthus in allen drei Farben. Dann Scilla hispanica, an sonnigen Stellen Polygonum capitatum, Monbretien, Chrysanthemum, Hortensien und plötzlich große Mengen von Ulex. Wir hatten das Glück, das Blumenfest am in Funchal mitzuerleben, das mit seinen blumengeschmückten Wagen und tanzenden Blumenmädchen wohl einmalig in der Welt ist. An Orchideen (Cymbidium, Cattleya u.a.) besteht kein Mangel, im Botanischen Garten Funchal blühten sie auf Rabatten wie Sommerblumen bei uns. Die Cymbidium gehören zum Gartenschmuck fast eines jeden Hauses. Bewußt möchte ich nicht die vielen Pflanzengattungen und Arten erwähnen, denn sie wachsen nicht bei uns, allenfalls in der Obhut Botanischer Gärten. Madeira ist in jedem Monat eine Blumeninsel im wahrsten Sinne des Wortes. Man zählt an die 112 Gattungen mit 760 Arten, manche nur auf Madeira vorkommend, z.b. der plötzlich vorkommende winzig kleine Scolopendrium-Farn an der steilen Felswand an der ältesten Levada. Die letzte Vegetationsstufe ab 1600 m konnten wir nicht besichtigen, denn sie fiel wegen Neuschnee, Nebel und Sturm aus, was wir auf Madeira im April natürlich nicht erwartet haben. Gärten auf Madeira sind farbenprächtiger als bei uns, sie sind eine Mischung aus Pflanzen aus den warmen Gebieten der Erde und sind mit unseren Gärten nicht vergleichbar. Vieles wächst dort unten mit Leichtigkeit, die langen Blumenkartons der Reisenden mit den preisgünstigen Blumen (Strelitzien, Anthurien, Milchstern und Orchidee) auf dem Flughafen zeugen davon. Die Schnittblumen haben übrigens eine sagenhaft lange Haltbarkeit. Wer alle Gärten besuchen will, muß mehrmals nach Madeira reisen oder sich längere Zeit dort aufhalten. Es soll auch Rittersporn geben, doch diesen habe ich nirgends gesehen. 78

81 Der Storchenvater Lothar Denkewitz Es gibt in jeder Gegend, in jeder Stadt, ja oft sogar in manchem Dorf ein Original. Nein, nicht irgendein gemaltes Bild von einem mehr oder weniger berühmten Maler. Ich denke dabei an einen Menschen, der etwas Besonderes an sich hat, eben etwas Originelles. Oft sind das recht schrullige Leute, deren Verhalten von der Norm abweicht, und sie werden dadurch nicht selten ins Abseits gedrängt. Oft werden diese Menschen auch ein wenig über die Schulter, also abwertend betrachtet. Man lächelt über sie, weil sie»so komisch«sind. Ja, man belächelt sie in der Regel. Und darum fühlen sie sich genötigt, besonders schrullig aufzutreten, damit die Aufmerksamkeit der Mitmenschen nicht nachläßt. Wir hier in Hamburg kennen drei besonders berühmte Originale. Eine dieser drei Personen lebt noch. Es ist ein Mann. Ein Markthändler. Er verkauft auf dem Hamburger Fischmarkt Apfelsinen, Bananen und ähnliche Früchte, die gerade Saison haben. Dieser Fischmarkt ist gar kein Fischmarkt im eigentlichen Sinne. Es ist ein Markt, auf dem vom Knopf bis zum Zuchthahn, von der Banane bis zum Meerschweinchen alles angeboten wird, was man so an kleineren Dingen verkaufen kann, auch Fisch natürlich, besonders Aale. Aber darum heißt der Markt nicht Fischmarkt. Er heißt so, weil die Fischversteigerungshallen, in denen die angelandeten Fische an die Fischhändler der Stadt und des Umlandes verkauft werden, gleich nebenan liegen. Übrigens, die Aale sollten sie lieber nicht auf dem»fischmarkt«kaufen, oder sie sollten sie sich sehr genau ankucken. Die sind nämlich manchmal nicht mehr so ganz neu. Bananen-Willy aber ist das Original auf dem Hamburger Fischmarkt. Er preist mit lauter, sehr lauter und immer recht heiserer Stimme seine Ware an. Er wirft Bananen in die Menge. Stapelt»händeweise«seine ich meine, das muß man ihm zugestehen recht guten Bananen auf dem angewinkelten Arm,»senkt«seinen Preis von fünfzehn auf zehn, ja sogar auf acht oder gar sieben Mark. Und jeder denkt, einen guten Reibach gemacht zu haben, und niemand merkt, wie er übers Ohr gehauen wird. Das ist eben Fischmarkt. So geht es auch mit Mandarinen, Apfelsinen und allem anderen. Die Leute schleppen ihre Ware kistenweise heim. Wer in Hamburg Urlaub macht, sollte am Sonntagmorgen einmal da hingehen. Er sollte allerdings um fünf Uhr dasein. Dann ist es am besten. Vielleicht gleich nach einem Reeperbahnbummel. Dann braucht man nicht früh aufzustehen und hat auch gleich die rechte Stimmung für dieses Spektakel. Die Zitronenjette war auch so ein Original. Im Zeitalter der Gleichberechtigung von Frau und Mann sollte man sie vielleicht als Originalin bezeich- 79

82 nen. Aber lassen wir das. Die Zitronenjette war sozusagen die Vorläuferin des Bananen-Willy, nur daß sie sich lediglich auf Zitronen spezialisiert hatte. Der Wasserträger, der 1892 während der Cholera-Epedemie in Hamburg frisches, unverseuchtes Trinkwasser mit zwei an einem Joch über die Schultern hängenden Eimern zu den Hamburgern brachte, hieß Hummel. Er kündigte sein Kommen meist mit einem Lied an:»gekootet Water vom Herrn Senator«. Und wenn die Leute ihn hörten oder kommen sahen, riefen sie»hummel Hummel«. Und er antwortete merkwürdigerweise mit»mors Mors«, was ich ins Hochdeutsche zu übersetzen mich nicht getraue. Ich habe auch nie verstanden, warum er so antwortete, fast so wie der Götz damals. Unser Stadtteiloriginal, unser Langenhorner, war der Storchenvater Schwen. Aber das, was ich anfangs sagte, trifft auf ihn nun überhaupt nicht zu. Schrullig war er zwar, ja, sogar recht kauzig, aber eine Persönlichkeit, die nicht auf sich aufmerksam zu machen brauchte. Er galt etwas. Sogar nicht nur in Langenhorn. In ganz Hamburg und sogar in Schleswig-Holstein. Wenn irgendwo ein Tier, besonders ein Vogel, verletzt war, brachte man es zum Storchenvater, vor allem natürlich Störche. Ein gutes Dutzend davon lebte ständig in seinem Garten. Meist zu Fuß, weil bei Verkehrsunfällen oder durch Hochspannungsleitungen ihnen die Flügel gebrochen waren. Oft brüteten solche Fußgängerstörche bei ihm sogar, irgendwo auf einem Sockel aus Zweigen in seinem großen Garten. Er hatte eine glückliche Hand für so etwas, und das wußte man in Hamburg und Umgebung. Oft kamen Kinder auch mit verletzten Kleinvögeln. Mancher Junge und manches Mädchen hat dabei eine Lehre fürs Leben erfahren müssen. Er war zwar immer»nett«zu den Kindern, aber wenn so ein bedauernswertes Vögelchen keine Chance mehr hatte, dann wurde es in die große Eulenvoliere gebracht und diente den Eulen als Nahrung. Grausam? Das dachte ich zuerst auch. Aber es entspricht dem Leben draußen in der Natur. Und es ist gut, wenn man das einmal erfährt. Was mich aber besonders faszinierte, war dieser riesige, herrliche Garten, in dem das alles passierte. Schade, daß der heute nicht mehr existiert. Aber so ist es eben. Wenn jemand stirbt, stirbt meist auch sein Garten. Als ich ein Kind war, war»schwens Garten«für mich der Inbegriff des Paradieses. Lange Jahre habe ich ihn nur von draußen gekannt. Ich traute mich nicht hinein. Der Weg dahin führte nämlich durch das»gasthaus Schwen«, ein Ausflugslokal mit Garten und vielen Tieren. Und wenn ich da durchgegangen wäre, hätte ich etwas»bestellen«müssen, so dachte ich jedenfalls. Und dafür fehlte mir das Geld. Und einfach so durchgehen, dazu nun wiederum fehlte mir der Mut. So ging ich denn, seit ich zur Schule ging, mindestens einmal die Woche die waldige Straße Hartmannsau hindurch, um über den Zaun in Schwens Garten zu kucken. Schon im Februar, wenn der Schnee getaut war, lenkte ich meine Schritte dahin. Dann brachen aus der dicken Decke aus Fallaub Zigtausende, ich möchte beinahe sagen Hunderttausende von 80

83 Schneeglöckchen hervor, meist gefüllte.»witte Büx«(weiße Hose) nannten wir sie. Heute heißen sie 'Flore Pleno' oder gar 'Hortensis', natürlich mit dem Artnamen Galanthus nivalis davor. Im März war es ein Meer von Witte Büx in dem waldigen üppigen Humus des Gartens. Dieses herrliche Bild wurde bald darauf noch überboten von dem Gewoge der Märzenbechermassen, die an Schwens künstlichem Bach leuchteten. Ich habe mein Leben lang keine so üppigen Märzenbecher gesehen, nicht einmal am Naturstandort. Über die Hälfte von ihnen trug zwei Blüten am Stiel, und sie hatten dann auch besonders breites, dunkelgrünes Laub. Das war jedes Jahr ein Fest, wenn die Märzbecher blühten. Aber im Mai kam dann der eigentliche Höhepunkt, für mich jedenfalls. Dann brachen nämlich aus der dicken, laubgefütterten Humusschicht die Farne hervor, Straußfarne. Hellgrüne Rollen, wie Geigenköpfe, strebten mit Vehemens in den Himmel. So schien es wenigstens, denn das Rollen nahm kein Ende, bis fast zwei Meter erreicht waren. Es entstand ein Gitterwerk aus transparenten, hellgrünen Farnwedeln, urweltlich und gleichzeitig tropisch anmutend. Von den Schneeglöckchen und Märzenbechern war bald nichts mehr zu sehen. Und da, wo die Farne nicht hingekommen waren, schimmerte es lila von Glockenblumen und Mondviolen. Ich könnte immer so weiterschwärmen von diesem Gartenparadies. Eines Tages aber holte Vater Schwen mich zu sich rein.»was kuckst Du denn da immer so von draußen in den Garten. Komm doch mal rein.«ja, und da merkte er dann endlich, was das für ein Kind war, das da immer vorbeischlich. Und da wurden wir Freunde, Freunde besonders, als ich dann erwachsen war und selbst einen Garten hatte, der dem seinen in vielem nachempfunden war. Und von da ab konnte ich ständig in seinem Paradies sein. Aber ebensooft war er dann später bei mir.»daß es so etwas heut gibt. Einen jungen Mann, der sich so in den Garten vertiefen kann.«wie oft hat er mir das gesagt. Ich konnte alles von ihm haben, von ihm, dem Geizhals, dem Schwierigen, der schon Leute aus seinem Gasthaus rausgeschmissen hatte, nur weil ihm deren Gesicht nicht gepaßt hatte. Ich brauchte nur sehnsüchtig zu kucken, ja nicht einmal das, ich bekam alles, von dem er meinte, daß ich es haben müßte. Seine Schneeglöckchen, seine zweiblütigen Märzbecher, seinen riesenwüchsigen Straußfarn, alles, was mein Herz begehrte. Er war Freund, Partner und vor allem Lehrer. Ich habe viel von ihm gelernt. Einmal im Monat mindestens kam er auch zu mir, um zu sehen, was im Garten los war. Werkspionage nannte er das. Er kam nicht mit dem Auto. Von solchen»stinkdrüsen«hielt er nichts. Er kam mit dem Fahrrad, mit seinem»drahtesel«, der schon recht verrostet und obendrein auch ziemlich dreckig war. Denn er transportierte damit täglich auch das Futter für seine Störche und die vielen anderen Viecher, Fischköfe und Fleischabfälle, die er in zwei Eimern von den umliegenden Läden holte, selbst noch achtzigjährig. Aber er kam nie gleich ins Haus. Ich sah eigentlich immer nur erst sein Fahr- 81

84 rad, braun und klapperig, am Zaun stehen. Er war irgendwo im Garten. Oft stand auch ein alter Korb mit irgendetwas Neuem, Schönem darin vor der Haustür. Manchmal war auch ein verbeulter Eimer mit Kuhmist da, wenn er meinte, daß bei mir irgendein Gewächs einer Düngung bedurfte. Er hatte nämlich neben seinem großen Garten noch eine ebenso große Wiese, und auf der hielt er eine Kuh. Und so kam ich alle Näslang auch zu einem Eimer Kuhmist. Wenn er den Garten inspiziert hatte, am liebsten allein, klingelte er, und wenn dann meine Frau öffnete, leuchteten seine Augen. De lütt Fru (die kleine Frau) hatte es ihm angetan. Ohne sie, meinte er, wäre so ein Garten, wäre mein Garten nicht möglich. Und da hatte er nicht ganz unrecht. Übrigens sprach er mit mir nur Plattdeutsch. Er meinte, ein Hamburger Lehrer müsse das können. Er hatte Glück. Ich kann es. Doch wieviele Hamburger Lehrer können es nicht. Wohl fast hundert Prozent. So saßen wir denn auf unserer Terrasse und fachsimpelten auf Platt, und auf diese Art und Weise konnte ich meine Kenntnisse in meinem Heimatdialekt auch noch vertiefen. Es war eine reiche, eine ersprießliche und eine herzliche Freundschaft. Schade, daß er nun schon lange nicht mehr lebt. Aber der Mensch kann nicht ewig leben. Das wäre doch auch nicht gut. Dafür lebt Vater Schwen aber immer noch in vielen Teilen meines Gartens, und das wird sein, solange mein Garten lebt. Sein Garten existiert nicht mehr, nur noch ein Relikt davon. Die drei Erben haben ihn aufgeteilt und Häuser darauf gebaut. Aber so ganz totgekriegt haben sie Schwens Garten nicht, denn überall in den Gärtchen der neuen Häuser blühen noch immer viele Schneeglöckchen und Märzenbecher, die mit dem Boden dahingekommen sind. Nur in den ganz gepflegten Gärten, da wo immer gemäht und gehackt wird, haben sie es aufgegeben. Foto: Hald (1962) 82

85 Landschaftsbau und Umweltaufgabe Siegfried Ziepke Das Thema ist nicht eigentlich neu und doch so dringlich wie kaum einmal in der Vergangenheit. Mit gewachsener Sensibilität für die Ursachen und Auswirkungen unserer vielen Umweltprobleme und der Suche nach volkswirtschaftlich tragbaren Lösungen gewinnen landschaftspflegerische, beziehungsweise landschaftsentwicklerische Konzeptionen und damit landschaftsgärtnerische Arbeitsfelder zunehmend Bedeutung, sowohl im gärtnerischen Berufsstand selbst, als auch bei den für Umweltbelange zuständigen politischen Entscheidungsgremien und Fachbehörden. Besonders für den pflanzenbezogenen Landschaftsbau eröffnen sich somit neue Tätigkeitsbereiche, die vor Jahren nur gelegentlich diskutiert wurden, heute aber aufgrund ihrer ökologischen Dringlichkeit kaum noch in Frage gestellt werden. Diese Entwicklung setzt bei unserem Berufsstand, sowohl in seinen kultivatorischen, als auch in seinen ausführenden Branchen fachlich ambitionierte und geschulte Unternehmer und Mitarbeiter voraus, die dem Anspruch, zuständig für Grün zu sein, mit entsprechender Qualifikation gerecht werden können. Hier dürfen wir mit Recht optimistisch sein, zumal sich unsere Bildungseinrichtungen immer rascher dieser Herausforderung stellen. Bei der Artikulation unserer fachlichen Zuständigkeit in verschiedenen Bereichen der Landschaftsentwicklung geht es also nicht etwa um ein Hornsignal zum Auftakt irgendwelcher Verteilungsschlachten, sondern um das deutliche Angebot, vorhandene landschaftsgärtnerische Potentiale zu aktivieren und zu nutzen, die in wichtigen Bereichen der Umweltsicherung und der Umweltpflege ökonomisch tragbar und verglichen mit konventionellen Konzeptionen häufig kostendämpfend für die öffentlichen Haushalte, also steuersparend sind. Hierzu einige Beispiele aus meinem engeren Tätigkeitsbereich: Bundesweit greifen jetzt zunehmend die Bemühungen, Uferrandstreifen aus der agrarlichen Intensivnutzung zu nehmen. In erster Linie dienen diese Maßnahmen dem Gewässerschutz, der damit allein aber nicht gewährleistet sein muß. Wenn überhaupt vorhanden, ist die vorgefundene Vegetation oft kaum in der Lage, ufersichernde und gewässerreinhaltende Leistungen zu erbringen. Deshalb wird zunehmend die Durchsiedlung leistungsschwacher Uferrandvegetation mit entsprechend tüchtigen Pflanzenarten umgesetzt und damit die Aufwertung der Uferzonen mit dem Ziel des Erosionsschutzes und der Nährstoffeinbindung erreicht. Hiermit wird ein spezifisch landschaftsgärtnerischer Beitrag erbracht, der über die deutlich umweltverbessernde Wirkung hinaus die fachliche Umset- 83

86 zung landschaftsplanerischer Vorstellungen von einem wirksamen Biotopverbund im Sinne des aktiven Artenschutzes darstellt. Ein Verbund von Biotopen ohne Berücksichtigung des dazugehörigen pflanzlichen Inventars würde seinem gedachten Zweck kaum gerecht werden können und wäre auf weite Strecken nutzlos. Ein anderes Arbeitsfeld ist die Rekultivierung und Reaktivierung potentieller und die Schaffung neuer, funktionsfähiger Retentionsräume, die der wirtschaftlichen Abwassernachreinigung und Oberflächenwasserversickerung, gleichzeitig aber auch dem Artenschutz dienen. Hier liegen bereits verläßliche Ergebnisse und Auswertungen aus verschiedenartigen Pilotobjekten vornehmlich in den Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen vor. Besonders im Land Nordrhein-Westfalen werden diese umweltrelevanten Aspekte auf Gartenschauen thematisiert und verdeutlicht. Heute wird auch daran gedacht, geeignete Trinkwasserschutzgebiete durch die Einbringung besonders leistungsfähiger Pflanzenarten nicht nur vor Fremdeinträgen zu schützen, sondern darüber hinaus Niederschläge zu sammeln und gereinigt dem Grundwasserträger zuzuführen. Die Einrichtung funktionsfähiger Pflanzenkläranlagen für einzeln liegende Anwesen, auch größeren Ausmaßes, wird zunehmend möglich und im Land Hessen auch finanziell gefördert. Hiermit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß Pflanzenkläranlagen in vielen Fällen wirtschaftlicher und ökologisch wertvoller sind, als ein aufwendiger Anschluß an vorhandene, konventionelle Kläranlagen, die darüber hinaus nur nach aufwendiger Nachrüstung mit höheren Stickstoff- und Phosphatfrachten fertigwerden, die dann allerdings in problematischen Klärschlämmen ihren Niederschlag finden. Bei der Einrichtung von Pflanzenkläranlagen ist landschaftsgärtnerischer Fachverstand sowohl bei der pflanzlichen Ausstattung, als auch bei der sachgemäßen Pflege der Pflanzung gefordert. Zum Abschluß noch einige Betrachtungen zur Nutzbarmachung nachwachsender Energieträger, um deren Erforschung und Bewertung sich auch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bemüht. Zunächst geht es hier um Miscanthus, dessen Produktivität untersucht wird. Seine Vermehrung fällt in den gärtnerischen Tätigkeitsbereich, Anbau und Ernte aber eher in das Produktionsfeld der Landwirtschaft. Anders bei Phragmites communis, dem heimischen Schilfrohr. Auf nicht landwirtschaftlich genutzten Grenzertragsflächen, vornehmlich mit wasserzügigem Untergrund, erfüllen Bestände dieser Art eine unbezahlbare Multifunktion. Als hochproduktiver nachwachsender Energieträger ohne energieaufwendige Nachtrocknung weiterverarbeitbar, schließt diese Pflanze mit ihren meterlangen, tiefreichenden Rhizomen verfestigte Böden auf und macht sie 84

87 in alle Richtungen wasserdurchlässig. Sie reinigt durch Nährstoffaufnahme und Schlammvererdung das Wasser und lagert bei gleichzeitiger Sauerstoffabgabe beträchtliche Kohlenstoffmengen ein. (Häufig wird bei ihr übersehen, daß eine dauerhafte Kohlenstoffakkumulation besonders in den weitläufigen Rhizomsystemen erfolgt.) Da gegen die Verwendung des Schilfrohrs keinerlei Bedenken seitens des Naturschutzes bestehen, sondern Schilfbestände vor wenigen Jahren mit Recht zum Biotop des Jahres gekürt wurden, sind ernsthafte Bedenken des Naturschutzes gegen eine flächige Verwendung am richtigen Ort kaum zu erwarten. Die alljährliche kontrollierte Aberntung solcher Bestände ist eine wichtige landschaftspflegerische Maßnahme, die jeweils richtig terminiert, von entsprechend ausgerüsteten und geschulten landschaftsgärtnerischen Fachbetrieben ausgeführt werden muß. Um die dauernde Regeneration der Bestände zu sichern, gilt dies nicht etwa nur für Neuansiedlungen, sondern auch für alte Schilfbestände. In manchen Gegenden sind diese Pflegearbeiten bereits ein Muß. Sicher gibt es noch andere fachspezifische Arbeitsfelder, die die Hinzuziehung des Garten- und Landschaftsbaues bei umweltrelevanten Maßnahmen unabdingbar machen, doch hab ich's nun mal mit dem Wasser. Gostyner Land Ein interessantes Gebiet zwischen Posen und Schlesien Eugeniusz Kogmicki Das Gostyner Land liegt ungefähr km von Posen. Es bestehen gute Bus- und Autoverbindungen mit Posen / Fahrt dauert 1,5 Stunden. Das Gostyner Land umfaßt die Gemeinden Gostyfi, Poniec, Krobia, Piaski, Pepowo und Borek. Die wichtigste Bedeutung hat hier die Stadt Gostyti, ein Industrie- und Handelszentrum für die ganze Umgebung. Im Gostyner Land gibt es eine gut entwickelte Landwirtschaft mit einer Agrarkultur auf hohem Niveau. Man kann zwei Teile des Gostyner Landes unterscheiden: Der westliche Teil mit verschiedenen Landschaftsformen und der östliche Teil. Es gibt auch ziemlich zahlreiche eiszeitliche Gesteinsblöcke. Niederschläge sind relativ niedrig, mm jährlich. Im Gostyner Land wachsen nur wenige Wälder auf ungefähr 15% der Fläche. Sie haben aber interessante Bäume 85

88 und andere Pflanzen. Besonders interessant sind die Wälder bei Boguslawki, wo besonders interessante kleine Pflanzen vorkommen: Anemone, Hepatica, Primula, u.a., bei Ostrowo auch Steppenpflanzen. Im Gostyner Land gibt es viele alte historische Denkmäler. Die älteste Kirche im romanischen Stil befindet sich in Krobia und gotische Kirchen in Gostyri, Pgpowo und Gostyri Stary. Sehr interessante Kirchen sind die Holzkirchen in Domachowo und Jezewo. In Krobia und in der Umgebung wohnt eine interessante Volksgruppe»Biskupianien«mit eigener Volkstracht, Volksmusik und Tänzen, eigenem Brauchtum. Die wichtigsten Herrensitze befinden sich in Pgpowo, Rokosowo, Lgka Wielka, Ggbice, Gogolewo, Skoraszewice, Gola, Kosowo, Zimnowoda und Zalesie. Es sind ziemlich große Herrensitze mit Parks. Kleinere Herrensitze sind noch in Dzigczyna, Siedmiorogöw II, Drzewce, Sarbinowo, u.a. Gostyfi / Wojewodschaft Lissa In dieser Stadt wohnen Einwohner, die vor allem in der Industrie arbeiten. Älteste Kirche stammt aus dem XIII. Jahrhundert, sie ist spätgotisch. In Gostyfi befindet sich eine Sammlung alter Autos und Fahrzeuge sowie ein Heimatmuseum. Ungefähr 1,5 km östlich von Gostyri-Zentrum befindet sich der Heilige Berg mit dem Barockkloster. Das Gebäude stammt aus dem XVII. und XVIII. Jrh. Sehr charakteristisch ist die reiche Ausstattung und vor allem die große Kuppel der Kirche im Kloster-Komplex. In Gostyri sind zahlreiche Schulen, u.a. Allgemeinbildende Oberschulen, sowie das Kulturzentrum»Hutnik«. In Gostyri sind einige Hotels. Das beste Hotel ist das»cukropol«, auf gutem europäischem Niveau. Empfehlenswert ist auch der Rasthof»Pod Wiwatem«in Krajewice bei Gostyri. Anmerkung der Redaktion: Wer von den Staudenfreunden einmal eine Reise nach Polen unternehmen möchte, wo viele prächtige Parkanlagen und Schlösser, Naturschutzgebiete, sehenswerte Gartenanlagen und wundervolle Landschaftsgebiete den Besucher überraschen werden, so ist unser überaus hilfsbereiter Staudenfreund Prof. Dr. Eugeniusz Kosmicki, ul. Bulgarska 80 A m.8 A, PL Poznan 38, jederzeit gerne bereit, mit Ratschlägen behilflich zu sein. Sie können sich direkt an Herrn Prof. Dr. Kosmicki wenden. Im Staudengarten haben wir wiederholt einiges vorgestellt; doch können Sie bei Bedarf Besprechungen weiterer Reiseziele bei der Redaktion anfordern (Dörrenklingenweg 35, Pfedelbach-Untersteinbach). 86

89 Ein Dank an Herrn Paul Bolz, Potsdam-Bornim Walter Bachmann Ein Gedenken an Karl Foerster wäre unvollständig, wenn nicht auch einem Mann ein ehrendes Gedenken eingeräumt würde, der mit hoher Intensität und großem Wissen Karl Foerster ein großes Stück auf dem Wege seiner züchterischen Erfolge begleitet hat: Gartenmeister Paul Bolz, Obergärtner der Karl-Foerster-KG in Potsdam-Bornim. Von 1936 an hat er praktisch ununterbrochen Karl Foerster bis zu dessen Tode im Jahre 1970 zur Seite gestanden und darüber hinaus die junge Gärtnergeneration, sogar als die Karl-Foerster-KG bereits als VEB, jetzt VEG Bornimer Staudenkulturen, weitergeführt wurde, in unermüdlichem Eifer viele Jahre fachlich angeleitet und Lehrlinge ausgebildet. Seine geistige wie körperliche Kraft sowie seine Erfahrungen stellte Paul Bolz sein ganzes Leben lang in den Dienst der Staudenweiterentwicklung. Sein besonderes Augenmerk richtete Herr Bolz auf die Entwicklung eines guten und reichen Freiland-Farnsortimentes. Eine weitere Liebe galt der Spezialanzucht von Wildalpenveilchen, die er ebenfalls zu hohem Erfolg führte. Durch seine sehr fleißige Arbeit, die ihn durch die Vielseitigkeit der Tätigkeitsbereiche man denke nur an den Neuaufbau der Staudenzucht nach 1945 bei gleichzeitiger Sicherung der damals schon vorhandenen Neuheiten sowie durch die Mitarbeit an den später entstandenen Neuzüchtungen und Prüfungen von Neueinführungen anderer in- und ausländischer Staudenzüchter gemeinsam mit Herrn Foerster, verzehrten die physischen Kräfte des Herrn Bolz. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Herr Bolz zu einem unübertroffenen Staudenkenner, dessen Kenntnisse und Erfahrungen in Ost und West wie auch im Ausland hoch geschätzt werden. Diese Wertschätzung fand auch ihren Niederschlag in der Berufung von Herrn Bolz in die Staatliche Sichtungskommission für Staudenneuheiten der DDR. Seine unermüdliche Arbeit im Dienste der Stauden, sein hohes gärtnerisches Können, gepaart mit reichem Wissen, verbunden mit seinem stets freundlichen Wesen, seine Geduld gegenüber Lernenden und Laien sowie seine echte Bescheidenheit zeichnen Herrn Bolz als liebenswerten und wertvollen Menschen aus. 87

90 »Von unserem kleinen Blumenbeet geht gleich einem riesigen Regenbogen die Brücke der Erkenntnis über die Welt.«(Karl Friedrich von Smolik) Peter Altmann So unterschiedlich wie die Menschen sind auch ihre Gärten. Gottseidank, denn nichts wäre trostloser als uniformierte Blumenanlagen. Doch in Einem gleichen sie sich alle, sie haben eine Ausstrahlung! Es sind nicht nur die Wesenheiten der Gewächse, die ihre Farben leuchten lassen, ihre Düfte ausströmen und durch ihre Gestalt das Geheimnis ihres Wachsens ausdrücken. Da sind auch die Ausstrahlungen ihres geheimnisvollen Innenlebens, wie sie von allem Lebendigen ausgehen und die wir beginnen als universelle Energien zu begreifen, die allem Erschaffenen innewohnen. Diese Ausstrahlungen haben schon immer begnadete Menschen gespürt. Man spricht ihnen»die Glückliche Hand«zu, da sich ihre eigenen Strahlkräfte mit denen ihrer Pflanzen verbinden. Auch Gedanken sind Kräfte, und wenn wir mit liebenden Gedanken in unseren Garten gehen, so werden diese von den Pflanzen erwidert. Gedanken sind ausgesandte Energien, die sich manifestieren wollen. Sie werden gespeist von den Eingebungen, von Ideen, die ohne unser Zutun einer Quelle entspringen, die zwischen Himmel und Erde ewig sprudelt. Somit ist jedermanns Garten das Produkt seiner Intelligenz und seiner Inspiration. Wiederum antwortet uns unser Garten mit seinen Gaben an Blumen, an Obst und Gemüse. Aber noch viel mehr hat er zu bieten, und das ist wohl das Wichtigste: Er hat die Fähigkeit, auch unser Gemüt zu beeinflussen, unsere Gedanken- und Seelenkräfte zu speisen und zu fördern, unsere Erkenntnisse zu beleben und zu erweitern. Oft sind es nur kleinste Erlebnisse mit und in unserem Garten, die, wenn richtig erkannt, uns zum Beweis dieser wechselseitigen heilsamen Beziehungen:»Mensch und Garten«gereichen. Kniete ich doch unlängst aus spontaner Eingebung vor einem nicht gerade großblütigen und sortenechten Nelkenpolster nieder, das von den letzten goldenen Abendsonnenstrahlen getroffen wurde und verbarg mein Gesicht, den süßen Duft einatmend, in das Blütenwunder. Wie an Leib und Seele frisch gebadet erhob ich mich danach. Es ging mir durch den Kopf, was ich über die sogen.»bach-blüten«gelesen hatte. Dieser engl. Arzt Dr. Bach hatte in langen Experimenten herausgefunden, daß Essenzen von Blüten, die, durch von der Sonne beschienenen Tautropfen gewonnen, einem Menschen eingegeben wurden, die Seelenstärke der Blüten auf diesen Menschen übertragen wurde. So seltsam es auch den Meisten noch klingen mag: Die Forschungen zeitigen Ergebnisse, die ans Unwahrscheinliche heranreichen, 88

91 die jedoch insgesamt völlig neue Einsichten in das in sich vernetzte Geschehen allen Lebens offenbaren. In diesem Zusammenhang möchte ich noch das Buch über den»findhorngarten«erwähnen, eines auf ariden und fast pflanzenlosen Steinboden entstandenen Paradieses an der Nordostküste Schottlands. Dort hat 1962 ein Ehepaar,»den Einflüsterungen eines Erdgeistes«gehorchend, einen Garten entstehen lassen, der unter den gegebenen Umständen einfach nicht hätte sein dürfen. Und doch ist das, was dort entstand, so überzeugend (Fachexperten, Wissenschaftler und Reporter waren verblüfft), daß dieses»wunder von Findhorn«sich um die Welt verbreitete. Gehen wir in unseren Garten zurück, widmen wir ihm alle unsere Aufmerksamkeit bei der Arbeit und in den wenigen Mußestunden. Denken wir stets daran, daß es»so«ist und noch ganz anders. Das Staunen und die Ehrfurcht nimmt ständig zu. All unser eingefahrenes Wissen wird von neuen Erkenntnissen überlagert, die uns letztendlich in ein neues Zeitalter hineinführen werden. So weitet sich mein kleines Blumenbeet mit Lavendel und chinesischem Türkenbund, mit Reseda und Heliotrop über alle künstlichen Begrenzungen hinweg in ein unendlich hoffnungsvolles»dennoch«unter einem farbigen Regenbogen. 89

92 eecnef ' Für die Freunde der Heilkräuter Der Kümmel (Carum carvi) Marte Hald Die allerersten Aufzeichnungen, in welchen Kräuter sind besungen, Gewürze, die gleich Heilkraut waren, sind aus der Zeit dreitausend Jahre vor Christus überliefert worden; und int'ressant, daß ist geworden der Kümmel eines der Gewürze so eine Art Gesundheits-Spritze das Menschen zur Verwendung wählten und zu den ältesten darf zählen. Ja, bei den vier erst genannten Gewürzen, die die Menschheit kannte, war'n Zwiebel, Knoblauch, Sellerie und Kümmel, die beachtet sie. Da herzhaft er, aromareich, so sah man hier 'nen Fingerzeig auf ganz besond'ren Wirkungsgrad; und außerdem man Kümmel sah umwittert stark von der Magie, drum war er stets von der Partie, wenn's ging um eine Zauberei zu jener Zeit wie Hexerei! 4>-. -"erki 90

93 Das ganze Magen-/Darmgebiet nur Vorteil aus dem Kümmel zieht: Wurm, Blähung, Kolik, Magenbrennen und Krämpfe, was die Freud' kann nehmen, regt bestens die Verdauung an, nur denken mußt du selbst daran! Bei Schnupfen könntest dann und wann das Kümmel-Riechen fangen an; Kurzatmungsmenschen auch empfohlen, auch die an Asthma leiden, sollen beachten dies und geh 'n nie fehl, zu trinken öfters Kümmel-Tee. Verhockte Stoffe er dir löst, durch manchen Schadstoff ein geflöst. Bekommt dir mal ein Essen nicht, auch dann der Kümmel Hilf' verspricht. Antiallergisch selbst zu wirken er bestens weiß, und es verbürgen sich manche, denen hat gegeben der Kümmel wieder Freud' am Leben! Alsdann ist Kümmel sehr dir stärkend auch den Verstand! Dazu bemerkend sei hier ein alter Spruch, der sagt:»der Kümmel klaren Kopf dir macht, wie er ein blödes Haupt sehr gründlich entschlacken kann und dadurch lindert.«edilbaezgdee"z'4;---e..--e+:eattir;, 91

94 rit1 \. 4fr t- 'r<71v41:591,;e2yr - Und Freund ist er in jedem Falle wie sehr willkommen auch der Galle! Bei Schwindel hat ein Tuch man einst erwärmt, mit Kümmel es bestreut - und auf die Stirn gebunden dies, was ihm den Namen noch verhieß als»schwindelkraut«, was jeder wußte und bei Bedarf die Hilfe nutzte. Bei Kopfweh 's»kümmeltuch«man legte sich in den Nacken; und wenn regte sich Zahnweh, mit dem Kümmeltuch gleichfalls man Hilfe hat gesucht. eire ---useree _ 6, Kannst dich vor Rheuma-Schmerz kaum regen, ins Badewasser dann gegeben 'nen Kümmelabsud, der auch lindert, wenn skrofulosekrank die Kinder. Vorzüglich auch das Kümmel-öl, das jedermann ich sehr empfehl', ob innerlich, ob äußerlich, 'ne Wissenschaft ist es für sich! Und Kümmel, reichlich zugegeben, wird Brot zum Hochgenuß erheben; es steigt sein Wert und bringt auch Ehre dem Korn, das wächst uns aus der Ähre und Brot uns gibt. Füg' oft ihm bei viel Kümmel, wirst es nicht bereu 'n.,,,,ereeegin, Fle,,ezgezede 92

95 Zel Z,/ete4A Grundsätzlich sollte sehr vermehrt der Kümmel von uns sein verzehrt in Speisen, roh, gepulvert auch; er wartet nur auf den Gebrauch! rd Uralt der Kümmel, ewig neu, macht einst wie heut' vom Druck dich frei; niemals verändernd Heilgewinnung, treu der verliehenen Bestimmung! Man ist geneigt, Vergleich zu zieh 'n, wie's steht um menschliches Bemüh'n und wünschte sich bei dem Gedanken, daß schwinden möchte menschlich' Wanken, daß frei man von Befangenheit und Falschheit wär' Vergangenheit! 2,3 93

96 Notizen 94

97 Notizen 95

98 Notizen 96

99 Beirat: Gewählte und mit Sonderaufgaben betraute Mitglieder, Regional- und Fachgruppenleiter bzw. deren Delegierten: Samentauschaktion: Hemerocallis-Registrierung: Iris-Bewertung: Iris-Registrierung: Lilien-Bewertung: Lilien-Registrierung: Referentenliste: Regionalgruppen Aachen Bergstraße/ Odenwald: Berlin: Bonn/Köln: Dortmund: Dresden/Ostsachsen: Düsseldorf: Frankfurt: Freiburg/Lörrach: Göttingen-Kassel: Hamburg: Hannover-Braunschw.: Kiel: Koblenz: Mannheim-Ludw. Mittelbaden (Raum Offenburg/Karlsruhe): München-Südbayern: Münsterland: Nümberg/Nordb.: Osnabrück: Ostalb-Donau: Ost-Westfalen/Lippe: Saarland: Sachsen: Stuttgart: Tübingen: Weser/Ems: Österreich: Kärnten, Steiermark: Schweiz: Utta Germey, Im Schönblick 45, Tübingen, Tel / Margarete Wilhelm, Friedrichsring 34 C, Offenbach/Main, Tel. 0 69/ Dr. Wilfried Fuchs, Block 169/4,06112 Halle-Neustadt Elke Gössmann, Mainstr Gelnhausen, Tel / Günter Köpke, Daimlerstr. 325, Neuss Gisela Dathe, Tannenring 57, Wiesbaden-Auringen, Tel /4201 Gisela Dathe, Tannenring 57, Wiesbaden-Auringen, Tel /4201 Eckard Schmitzer, Eichenwaldstr. 23, Pinzberg Marlis Schmitt, Auf Löw 1,66701 Beckingen 3 Marlene Huppertz, Poststr. 14, Stolberg--Gressenich, Tel /2 38 Reinhilde Frank, Am Vordersberg 14, Heppenheim-Erbach, Tel /2847 Dr. Tomas Tamberg, Zimmerstraße 3, Berlin 45, Tel. 030/ Barbara Hagemann, Eifelstr. 3, Swistal-Buschhoven, Tel /35 82 Reiner Herling, Höhenweg 11 A, Dortmund 30, Tel / Frank Bachmann, Zingstr. 4,01139 Dresden, Tel / Birgitt Picard, Himmelgeister-Str. 348, Düsseldorf, Tel / Lina Schmidt, Frauengartenring 24, Schöneck-Kilianstädten, Tel /5228 Susanne Weber, Sulzburg (Laufen), Tel /7 16 Dr. Christian Hieronymus Fried, Hauptstr. 3,34292 Ahnatal, Tel /90 17 Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, Hamburg, Tel. 040/ Karl-Heinz Neuwirth, Bleckenstedter Str. 12, Hildesheim, Tel /44377 Ulrich Schwermer, Heischhof, Krummwisch, Tel /3 66 Barbara Feldt, Depot 14 a, Mülheim-Kärlich, Tel / Kurt Hahn, Nachtigallenweg 4,67292 Kirchheimbolanden, Tel /51 71 Dr. Ullrich Fischer, Waterloostr. 19,38106 Braunschweig, Tel / Franz Stuhrmann, Maria-Ward-Str. lg, München, Tel. 0 89/ Dr. Hermann Peper, Buxtrup 7 c, Münster-Wolbeck, Tel /3656 Walter Friedrich, Steinackerstraße 7,91227 Diepersdorf b. Nürnberg Anny Steinkamp, Nahner Weg 11, Osnabrück, Tel. 0541/ Josef Becherer, Auholzweg 41, Dillingen/Do., Tel /65 57 Ute Döhl, Amselweg 4,32756 Detmold, Tel / Wolfgang Lorenz, Am Berg 1,66333 Fürstenhausen Siegfried Geißler, OT Gorschmitz 14,04703 Leisnig Dr. Roman Kellner, Malsch-Neumalsch Frau Anneliese Bayer, Martin Crusiusstr. 3,72076 Tübingen Wolfgang Haucke, Grafestr. 29, Rastede-Neusüdende, Tel / Erich Zelina, Angergasse 16, A-2331 Wasendorf Ing. Gerhild Mattuschka, Emmersdorfer Str. 86, A-9061 Wölfnitz b. Klagenfurt, Tel. 0043/463/ Frau Dany Trudy von Freudenreich, Stollenstr. 87, CH-3255 Rapperswil/BE Fachgruppen Iris: Lilien: Hemerocallis: Paeonien: Steingartenpflanzen und alpine Stauden: Wildstauden: Gräser und Farne: Zwiebel- und Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden: Berichterstattung über Staudensichtung: Michael von Heydwolff, Gut Germershausen, Oberweimar, Tel /71 64 Norbert Grave, Stockflethweg 208, Hamburg Reinhilde Frank, Am Vordersberg 14,64646 Heppenheim-Erbach, Tel /28 47 Manfred Wagner, Tulpenweg 15, Remshalden-Grunbach, Tel / Gruppe Frankfurt: Volker Mölle, Hohlweg 11, Gelnhausen Gruppe München: Josef Mayr, Dorfstr. 9,85232 Palsweis/Bergkirthen, Tel /87 55 Dieter Güthler, Lindenbachstr. 1, D Schwabach, Tel / , Fax / Artur Winkelmann, Zieglerweg 13, Aindling Elisabeth Schmid, Kirchhofweg 56,73460 Hüttlingen b. Aalen, Tel / Henri Regenwetter, AAT -Garten- und Teichfreunde, 44, rue de Bois, L-4421 Soleuvre Luxemburg, Fax/Tel Prof. Dr. Josef Sieber, Murstr. 22, Freising

100 Inhalt Nr. 3/1994 Seite Vorwort / Erhard Würfel, Meisenweg 1, Hattersheim-Okriftel 3 Meine Erfahrungen mit»lithophilen«/ Erhard Würfel, Meisenweg 1, Hattersheim-Okriftel 4 Romneya coulteri eine viel zu wenig bekannte Gartenschönheit / Karl-Rudolf Winkler, Pfarrer-Kraus-Straße 9 g, Koblenz 5 Erich Schacht verstorben! H. und M. Hald, Dörrenklingenweg 35, Pfedelbach-Untersteinbach 8 Rose Columbine Rosen-Akelei! Inge Freyberg, Kleine Grund 1, Elvershausen 9 Aus dem»pfennig-magazin«, 9. Band um 1841: Der Anbau und die Benutzung der Asclepia syriaca 16 Kleine weiße Sternchen! Dr. Eberhard Fischer, Mitschurinsiedlung 9,39164 Klein Wanzleben 18 Höhepunkte! Helmuth Schmich, Im Grund 6,21509 Glinde 19 Sommerliche Gartensplitter! Karl-Günther Kittel, Tannenstraße 4, Sinzing 22 Bericht über das dritte Seminar»Süssener Tage«/ Dipl.-Ing. Helmut Oberbeck, Achalmstraße 10, Backnang 24 Internationaler Iris-Wettbewerb Florenz 1994 / Gisela Dathe, Tannenring 57, Wiesbaden-Auringen 32 Iris-Bewertung im Palmengarten Frankfurt 1994 / Gisela Dathe, Tannenring 57, Wiesbaden-Auringen 34 Die alternative Methode der Iriskultur (Teil 2)! Rainer Zeh, Ma* Beckmann-Str. 5,60599 Frankfurt 40 Dioscurides / Codex Vindobonensis Medicus graecus 1 45 Große Iris- und Paeonienschau in Erfurt / Michael von Heydwolff, Gut Germershausen, Oberweimar 46 Was tut sich derzeit bei den Blumenzwiebeln? / Elisabeth M. Schmid, Kirchhofweg 56, Htittlingen Kein gutes Jahr für Fritillaria tubiformis (syn. burnatii) / Andr6 Schilke und Anja Hoch, Böllingsteg 11, Bochum 54 Ägyptisches Lilien-Relief 56 Gartenwürdige Lilien! Erhard Würfel, Meisenweg 1, Hattersheim-Okriftel 57 Lilienhähnchen... Lilienhähnchen... / Dr. Alexander Steffen 59 Das Rätsel Lilium tenuifolium / Fred Feigel, Prof.-Ricker-Straße 8, Dresden 60 Die vegetative Vermehrung von Lilien / Carl Feldmaier (aus dem Jahrbuch 1962/63) 63 Lilien-Aussaat ins Freiland / Dr. Karl Wittneben (aus dem Jahrbuch 1964) 70 Staudenfreunde auf Pflanzenjagd in England! Dr. Fritz KöhleM, Austraße 4,95463 Bindlach 72 Levada Agapanthus Stauden auf Madeira / Hans-Jürgen Lamprecht, Kitteneshalde 174, Kirchheim unter Teck 76 Der Storchenvater! Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, Hamburg 79 Landschaftsbau und Umweltaufgabe / Siegfried Ziepke, Schwanheimer Straße 79, Bensheim 83 Gostyner Land! Prof. Dr. Eugeniusz Kosmicki, ul. Bulgarska 80 A m 8, A PL Poznan Ein Dank an Herrn Paul Bolz, Potsdam-Bornim / Walter Bachmann, Jos.-Klose-Straße 18, Jena-Lobeda 87»Von unserem kleinen Blumenbeet geht gleich einem riesigen Regenbogen die Brücke der Erkenntnis über die Welt«/ Peter Altmann, Geschw. Scholl-Straße 33, Caputh 88 Für die Freunde der Heilkräuter: Der Kümmel! Marte Hald, Dörrenklingenweg 35, Pfedelbach-Untersteinbach 90 Gesellschaftsnachrichten 1 Achtung! Samentauschaktion Neue Mitglieder 9 Gartenbesichtigungen»unterwegs«11 Termine 13 Projekt zur Erhaltung von Tecophilaea Cyanocorcus 21 Buchbesprechungen 23

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