Zuckerrüben: Maschinen für das Säen und Ernten unter einem Dach

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Martha Bruhn
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1 Moreau/Herriau Zuckerrüben: Maschinen für das Säen und Ernten unter einem Dach Im französischen Noyelles sur Escaut werden Einzelkornsä- maschinen und Rübenroder gefertigt. Der eilbote besuchte das Werk, das seit dem letzten Jahr zur Exel-Gruppe gehört. Turbosem im Einsatz.

2 Wir sind 150 km nördlich von Paris in der Picardie unterwegs. Die leicht hügelige Landschaft liegt wie im Winterschlaf. Hier ist das Herz des französischen Weizen- und Zuckerrübenanbaus. In den Wintermonaten ruht die Arbeit auf den Äckern. Die Landwirte widmen sich ihren EU-Anträgen oder gehen, wenn sie davon genug haben, zur Jagd auf Niederwild. In dieser Region haben viele Unternehmen der Zuckerrübentechnik ihren Sitz. Die Fabrik von Moreau/Herriau und Matrot, beide gehören zum französischen Exel-Konzern, liegen nicht weit voneinander entfernt. Auch die Wettbewerber, wie Kleine, Holmer, Ropa oder Grimme haben in der Picardie ihre Vertriebsstützpunkte. In Noyelles sur Escaut arbeiten die beiden Exel-Töchter Moreau sie bauen die Rodetechnik und Herriau mit den Einzelkornsämaschinen, seit letztem Jahr unter einem Dach im Werk von Moreau. Rund 120 Mitarbeiter sind hier tätig, den Gesamtumsatz gibt Exportleiter Vianney d Hauthuille mit 20 Mio. Euro pro Jahr an. Dabei kommt der Löwenanteil des Umsatzes mit 90 Prozent aus der Sparte Moreau, 10 Prozent stammen aus dem Vertrieb der Herriau-Maschinen. Mit Moreau übernahm die Exelgruppe im Jahr 2007 nach Matrot im Jahr 2001 einen weiteren Spezialisten in der selbstfahrenden Rübenerntetechnik. Moreau war damals durch weniger glückliche Ostgeschäfte in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Bei einem geschätzten Gesamtmarkt von jährlich 100 Einheiten in Frankreich stammen etwas über 50 aus Noyelles. Dabei dominieren die Überladeroder. In Frankreich betrachtet sich das Unternehmen als Nr. 1 in der Zuckerrübenernte. Die gesamte Moreau-Jahresproduktion wird mit gut 50 Maschinen angegeben. Flaggschiff im Moreau-Programm ist hier das Modell Lexxis, das seit 2005 gebaut wird. Zur SIMA 2007 präsentierte Moreau auch erstmals ein achtreihiges Rodeaggregat für den von einem Volvo-Aggregat angetriebenen Lexxis. Ein weiteres Modell ist der Lectra V2: Dieser sechsreihige Überlader wird bereits seit 1992 gebaut und ist seitdem durch viele Praxiserfahrungen weiterentwickelt worden. Für den Ostmarkt brauchen wir aber einen Bunkerköpfroder, berichtet d Hauthuille in fließendem Deutsch. Zur SIMA 2009, Ende Februar, präsentieren die Maschinenkonstrukteure aus der Picardie dann auch eine Neuheit in diesem Segment: Ein 500 PS-Dieselaggregat von Mercedes treibt den neuen Bunkerköpfroder an. Der Bunker hat ein Volumen von 32 m3. Die Rübenaufnahme ist mittig angelegt, sieben Siebsterne sollen für eine intensive Reinigung sorgen. Das Rodeaggregat soll innerhalb von 15 Minuten von Scharen auf Scheiben, oder umgekehrt, auch im Feld umgerüstet werden können. Bei unserem Besuch Mitte Januar wurde noch intensiv an dem SIMA-Exponat gearbeitet, lieferbar soll das neue Modell zur Saison 2010 sein. Über das Roderprogramm hinaus produziert Moreau auch Schlegelköpfer, Blatthäcksler, spezielle Scharvorsätze und Rübenroder. Mit Strandreinigungsmaschinen ist man in einem Nischenmarkt aktiv. Anwender loben den einfachen Aufbau und die Zuverlässigkeit der pneumatischen Einzelkornsämaschine Turbosem von Herriau.

3 Nicht nur für Rübenpillen Dieses Prinzip, das im Kasten unten näher erläutert wird, setzt Herriau seit Ende der achtziger Jahre ein. Sie brauchen nur eine Sämaschine für alle Körner, stellt Herriau-Kundendienstleiter Jean-Marie Pouillaude heraus. Aussaatdichten von einem Korn bis 450 Körner/m2 sind möglich. Pro zwölf Reihen ist ein angetriebener Säkopf erforderlich. Wir sorgen mit der Turbosem für eine optimale Verteilung der Saat für beste Entwicklung der Einzelpflanzen. Zudem sparen wir mit diesem System Saatgut, so Pouillaude. Das Herriau-Programm umfasst verschiedene Arbeitsbreiten und Reihenabstände ab 12,5 cm sowie eine Auswahl an Säelementen, die auf unterschiedliche Einsätze abgestimmt sind. Zur SIMA präsentiert Herriau seine Sämaschine P24 Evolution 2 mit einer Breite von 4 m, zwei Verteilern und einem auf 1200 kg vergrößerten Saatgut- tank. Diese Maschine bekam von der SIMA-Jury eine besondere Erwähnung. Für die nahe Zukunft ist eine 6 m-maschine mit 36 Säelementen in Vorbereitung. Kontakt: Vianney d Hauthuille Handy Telefon Telefax Herriau Das technische Konzept der Turbosem Die Einzelkornsämaschine ist einfach aufgebaut mit einem zentralen oder zwei Saatgutbehältern, je nach Arbeitsbreite. Der große Saatguttank fasst bis zu 1200 Liter. Die Sämaschine arbeitet mit dem pneumatischen Prinzip, im Gegensatz zu jüngst vorgestellten Modellen aber getrennt in einen Druck- und einen Unterdruckbereich. Zentrales Element ist die Saatgutverteilungstechnik im Zentrum der Maschine. Die Saatgutverteilungsscheibe ist zentrisch im oberen Teil des Fülltrichters montiert und hat an ihrem Rand ein vorgelochtes Laufband. Die Löcher sind größenmäßig auf das Saatgut abgestimmt. Soll nun die Maschine z. B. von Rübensaatgut auf Mais umgerüstet werden, braucht lediglich das Lochband ausgewechselt und die Öffnung für die Saatgutzuführung angepasst zu werden. Dies dauert rund fünf Minuten. Beim Drillen wird das Saatgut mittels Unterdruck in die Löcher dieses Lochbands angesaugt und durch einen Selektor sicher vereinzelt. Die Ausbringmenge ist proportional zur Fahrtgeschwindigkeit des Spornrads, die Saatzwischenräume werden durch Auswechseln eines Zahnrades verändert. Das vereinzelte Saatkorn gelangt dann in die Leitung zum Säschar, wo es mit Überdruck von 0,2 bar sicher befördert wird. Durch eine enge Verbindung von Säschar und Druckrad wird das Saatkorn ohne Rückprall abgefangen und sofort im Boden angedrückt und vom Striegel mit Erde bedeckt. Jedes Druckrad wird in der Tiefe von einem weiteren Rad geführt, dessen Position über Nocken verstellt werden kann. Der Schardruck kann bis 30 kg eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil für die tägliche Arbeit: Restmengen von Saatgut im Tank werden pneumatisch über einen Schlauch sicher entleert. Die Turbosem gibt es in verschiedenen Ausführungen bis zu 9 m Arbeitsbreite mit bis zu 36 Reihen, klappbar auf 2,98 m. Der geringste Reihenabstand beträgt 125 mm. Die Säelemente sind parallelogrammgeführt und können mit unterschiedlichen Werkzeugen an verschiedene Einsatzbedingungen angepasst werden. Der Reihenabstand ist von 20 bis 60 cm variabel.

4 Die Rübendrille Herriau Exportleiter Vianney d H

5 Die Körner werden siche

6 Powered by TCPDF ( Saatgut Leitung zum Sc

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