Praktikumsbericht. Firma: Rosa dels vents S.A. Calle Diputación 238, Entresuelo 3 a Barcelona

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1 Praktikumsbericht Firma: Rosa dels vents S.A. Calle Diputación 238, Entresuelo 3 a Barcelona Mein Auslandspraktikum habe ich in Barcelona bei einer Firma namens Rosa dels Vents S.L. absolviert. Es handelt sich um ein Unternehmen, das für Kinder und Jugendliche Englischkurse im englischsprachigen Ausland wie zum Beispiel in England, Irland und Malta anbietet. Des Weiteren können Eltern für ihre Kinder Sommercamps in Katalonien oder in der Nähe von Madrid buchen. In jenen Camps werden die TeilnehmerInnen vormittags auf Englisch unterrichtet und nachmittags werden verschiedenste Aktivitäten und Ausflüge veranstaltet, bei denen ebenso Englisch gesprochen wird. Außerdem hat die Firma Ferienaufenthalte für Kinder und Jugendliche in Frankreich und Deutschland im Angebot. Aus Frankreich reisen im Sommer Jugendliche an, die in Katalonien in einem Feriencamp ihre Freizeit verbringen wollen. Das Unternehmen besteht seit 40 Jahren, hat insgesamt 750 Mitarbeiter, verfügt über 2700 Betten in den Feriencamps und bietet Aufenthalte pro Jahr an. Der Hauptsitz von Rosa dels Vents ist in Barcelona. Die Firma hat sogar einen Zweitsitz in Madrid, wo das Unternehmen allerdings BlahBlah heißt. Das Praktikumsangebot habe ich über die Homepage einer Agentur gefunden, die darauf spezialisiert ist, bezahlte Auslandspraktika anzubieten. Auf der Website habe ich die Praktikumsmöglichkeit der Firma gefunden und mich für den Job beworben, obwohl das Profil nicht hundertprozentig auf mich zutraf. Es wurde eigentlich jemand gesucht, der BWL oder Psychologie studiert und Erfahrung damit hat, Vorstellungsgespräche zu realisieren. 1

2 Nach dem Auswahlverfahren (Telefongespräche mit der Agentur und Skype- Interview mit dem Personaler des Unternehmens) habe ich schließlich die Zusage für das dreimonatige Praktikum als Assistentin der Personalabteilung erhalten, dass ich im Zeitraum zwischen Mai und August absolvieren wollte. Mein Ziel des Praktikums im Ausland sollte eine Verbesserung meiner Spanischkenntnisse und ein tieferer Einblick in das Arbeitsleben der Spanier sein. Da ich Gymnasiallehramt für die Fächer Deutsch / Geschichte / Spanisch / DDaZ studiert habe, wollte ich nach den absolvierten Staatsexamina den Arbeitsalltag in einem Unternehmen mitbekommen, um neue Erfahrungen zu sammeln und zu sehen, was für berufliche Möglichkeiten ich sowohl im Inland als auch im Ausland mit meiner universitären Ausbildung habe. Meine Aufgaben waren unter anderem mit Hilfe eines vorgegebenen Profils die Lebensläufe der Bewerber zu lesen und auszuwerten und sie bei entsprechender Eignung anrufen, um ihnen die Konditionen der unterschiedlichen Jobs zu erklären. Falls die Bewerber weiterhin interessiert waren, habe ich mit ihnen einen Termin für ein Vorstellungsgespräch vereinbart. Bei den Bewerbern handelte es sich um spanische Englischlehrer und ausgebildete Gruppenleiter sowie Muttersprachler aus englisch- und französischsprachigen Ländern. Im weiteren Verlauf des Praktikums habe ich für die Hotels, die die Firma in Katalonien besitzt, weitere Profile betreut: die von Animateuren und Rezeptionisten. Jene Aufgabe war ebenso interessant, da man auf ganz andere Dinge bezüglich des Anforderungsprofils achten musste wie bei Lehrern und Gruppenleitern. Pro Tag habe ich circa 7-8 Interviews durchführt und nach Absprache mit meinem Chef Bestätigungs- s für die einzelnen Jobs verschickt. Nebenbei musste ich jeden Tag fünftminütige Englischtests mit allen Bewerbern meiner Arbeitskollegin am Telefon oder persönlich durchführen, da meine Kollegin kein Englisch sprach. Die Interviews durchzuführen, hat mir sehr viel Spaß gemacht, da man direkten Kontakt zu den Bewerbern hatte. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt die Persönlichkeit der Kandidaten schneller einzuschätzen und habe eine bessere Menschenkenntnis entwickelt. 2

3 Nach der schriftlichen Zusage der Kanditaten war ich für die Verwaltung ihrer einzelnen Dokumente zuständig. Dazu gehörte, dass ich Excel-Tabellen erstellte, um einen Überblick zu haben und digitale Ordner verwaltete mit Kopien der Personalausweise, Sozialversicherungs- und Krankenversicherungsnummern, Kontodaten etc. der Arbeitsnehmer. Das Vollzeitpraktikum hat mir großen Spaß gemacht, obwohl es für mich schon eine Umstellung war nach dem Studentenleben eine 40-Stunden-Arbeitswoche in einer Fremdsprache zu haben. Ich habe mich in der Firma sehr wohl gefühlt und kann ein Praktikum hier nur empfehlen. Es gab auch andere Praktikanten zum Beispiel aus Finnland und Frankreich. Sie haben Praktika in den Abteilungen Turismus und Marketing gemacht. Mit den den übrigen Praktikanten habe ich mich sehr gut verstanden und mit ihnen habe ich ebenfalls nur auf Spanisch gesprochen. Auch die katalanischen Kollegen und Kolleginnen waren sehr aufgeschlossen und haben mich schnell integriert. In der einstündigen Mittagspause und in der Freizeit habe ich viel mit den gleichaltrigen Kollegen unternommen. Da der Sitz der Firma direkt im Zentrum ist, konnten wir nach der Arbeit noch oft spontan etwas trinken gehen oder ein Eis essen. Weiterhin habe ich viele Kontakte zu Lateinamerikanern über meine venezolanischen Mitbewohnerinnen knüpfen können. Dies war ein interessanter Aspekt, da ich bisher kaum Kontakt zu Latinos, sondern immer zu Spaniern hatte. Wir waren des Öfteren zusammen in verschiedenen Restaurants essen, sind mit dem Rad zum Strand gefahren, haben ein Konzert besucht, sind mit dem Leihauto in andere Dörfer gefahren, haben in der Wohnung alle zusammen gekocht und dabei viel gelacht. Für die Wohnungssuche kann ich die Homepage idealista.es sehr empfehlen. Hier lassen sich in meinen Augen etwas bessere Zimmer finden. Meine Wohnung war ein richtiger Glücksgriff. Die Lage war perfekt (zwischen Sagrada Família und Torre Agbar) und die Ausstattung der Zimmer, der Küche und des Wohnzimmers waren einwandfrei. Mit meinen Mitbewohnern hatte ich ebenfalls Glück. Wir sind zu Freundinnen geworden und wollen weiterhin Kontakt halten. 3

4 Auf das Praktikum habe ich mich insofern vorbereitet, dass ich das Interkulturelle Training, das von Student und Arbeitsmarkt angeboten wird, besucht habe. Im Vorhinein habe ich im Rahmen meiner Examensvorbereitung für das Fach Spanisch viel spanische Zeitung gelesen und mich durch spanische Filme, Bücher, Kunst und Musik über die Kultur informiert. Die Stadt Barcelona kannte ich vor der Ankunft bereits sehr gut, da ich nach dem Abitur schon eine Sprachschule besuchte und damals schon ein Praktikum machte. Seit diesem ersten Aufenthalt war ich sicher ein Mal pro Jahr in der katalanischen Hauptstadt, die zu meiner zweiten Heimat geworden ist. Meine Sprachkenntnisse habe ich mit Sicherheit perfektionieren können, da ich während der drei Monate mit den Kollegen und Mitbewohnern ausschließlich Spanisch gesprochen habe. Außerdem habe ich auch ein wenig Katalanisch gelernt, da sich mein Arbeitsplatz am Tisch mit ausschließlich Katalanen befand. Während des Auswahlverfahrens habe mich auch Lebensläufe auf Katalanisch erreicht, die ich ebenfalls auswerten musste. Ein Praktikum bei Rosa dels Vents kann ich nur empfehlen, da die Arbeitsbedingungen wirklich hervorragend sind. Man wird gut betreut, ist arbeitstechnisch ausgelastet, kann sowohl zu Spaniern als auch zu internationalen Mitarbeitern und Praktikanten schnell Kontakte knüpfen, lernt viele neue Dinge, kann seine Sprachkenntnisse verbessern und wird sogar relativ gut bezahlt, was in einer teuren Stadt wir Barcelona von Vorteil ist. Die Firma bietet Praktika nicht nur in der Personalabteilung an, sondern auch in anderen Bereichen wie Marketing, Administration und Turismus. Meines Wissens nimmt das Unternehmen gerne Praktikanten auf. Das ganze Verfahren läuft allerdings über die Agentur ies-consulting, für deren Vermittlung man eine Gebühr bezahlen muss. In meinen Augen lohnt sich das aber vollkommen, da ich zuvor ein halbes Jahr ein geeignetes Praktikum gesucht habe und trotz bereits absolviertem Studium und Sprachkenntnissen kaum Rückmeldung erhalten habe. Man kann allerdings versuchen, seinen Lebenslauf direkt an die Personalabteilung der Firma zu schicken. Mit ein bisschen Glück spart man sich den Umweg über die Agentur. 4

5 Am Ende des Praktikums hat mir mein Chef sogar eine Stelle mit festem Vertrag für das kommende Jahr angeboten. Dies hat mir bestätigt, dass man trotz Lehramtsstudium auch in anderen Bereichen in der freien Wirtschaft einen Arbeitsplatz findet. Viel Erfolg bei eurer Praktikumssuche! 5