ERASMUS Auslandssemester Erfahrungsbericht an der Stockholm Universität

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1 ERASMUS Auslandssemester Erfahrungsbericht an der Stockholm Universität Studiengang Ms. Sc. Wirk- und Naturstoffchemie Im Rahmen eines Forschungsprojektes Zeitraum:

2 Einleitung Mein ERASMUS Auslandssemester habe ich an der Stockholm Universität (SU) vom 21. August 2016 bis zum 13. Januar 2017 absolviert. Ich bin Wirk- und Naturstoffchemiker und unser Aufenthalt unterscheidet sich von gewöhnlichen Auslandsaufenthalten dabei, dass keine Vorlesungen und Kurse belegt werden müssen. Stattdessen werden wir als Praktikanten in eine Arbeitsgruppe eines Gast-Professors aufgenommen und arbeiten ein halbes Jahr im Labor an einem Forschungsprojekt. Aus diesem Grund richtet sich mein Bericht vor allem an Chemiker die ebenfalls ein Forschungsprojekt in Schweden absolvieren wollen. Vor der Abreise Die ersten Informationen bezüglich eines Auslandsaufenthaltes wurden bereits in der ersten Vorlesung gegeben. Da das Auslandssemester im Wirk- und Naturstoffchemie Studiengang als Forschungsprojekt komplett mit 30 CP angerechnet werden kann, war es für uns, etwa ein halbes Jahr vor der Abreise, möglich uns bei unserem Studienkoordinator für ein Auslandssemester zu bewerben. Das Auswahlverfahren des Studienkoordinators war dabei sehr transparent und fair. Nach der Nominierung durch den Studienkoordinator, war es möglich sich offiziell über die Internetseite des Hochschulbüros für Internationales zu bewerben. Die Bewerbung verlief relativ stressfrei und die Mitarbeiter des Hochschulbüros in Hannover waren immer zuvorkommend und freundlich. Meinen Erfahrungen nach kann ich sagen, dass es vor der Abreise besonders wichtig ist sich für eine Unterkunft im Ausland zu bewerben. Darüber hinaus ist es dringend notwendig sich eine Kreditkarte anzuschaffen, da in Schweden das Bezahlen fast komplett digitalisiert ist. Abschließend ist es sehr empfehlenswert die persönlichen Englischkenntnisse aufzufrischen oder im Zweifel zu verbessern, da in Schweden fast jeder perfekt Englisch spricht und vor allem in den meist internationalen Arbeitskreisen nur Englisch gesprochen wird. Ankunft, Unterkunft und Einführungswoche Bei der Ankunft am Flughafen Arlanda wurden wir internationalen Studenten von zahlreichen lokalen Studenten in Empfang genommen. Die lokalen Studenten, die direkt am Gate Ausgang warten, versorgten uns mit zahlreichen Informationen und einer SIM Karte, welche in einer

3 Tasche mit weiteren Werbegeschenken übergeben wurde. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir zu einem Shuttlebus geführt, der uns direkt und kostenlos zu den verschiedenen Hochschulen fuhr. Abbildung 1: Ankunft am Arlanda Flughafen, kostenloser Shuttlebus zur Universität Nach der Ankunft an der Stockholm Universität bekamen wir an einer weiteren Station unsere Schlüssel und gingen von dort aus zum Campus Lappis, welcher 10 min Fußweg vom UniCampus entfernt ist. Lappisberget ist ein Berg auf dem neben den zahlreichen Studentenwohnheimen auch ein kleiner Supermarkt, eine Sportsbar und kleinere Geschäfte zu finden sind. Jeder Student bekommt in Lappis in der Regel ein Zimmer mit eigenem Bad und einer geteilten Küche in einem Korridor mit 11 weiteren Studenten. Darüber hinaus werden in Lappis einige große geteilte Waschräume und ein Fitnessstudio zur Verfügung gestellt. Abbildung 2: Blick auf Lappis aus Richtung Universität

4 An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sehr zu empfehlen ist sich vor dem Beginn der Einführungswoche nach Schweden zu begeben, da die Einführungswoche die Eingliederung in das Studentenleben fundamental fördert. Alle wichtigen Informationen rund um das Studentenleben und das Leben in Stockholm werden in dieser Woche behandelt. Darüber hinaus werden viele gemeinschaftliche Aktivitäten und Kneipentouren unternommen, die den Kontakt zu anderen internationalen Studenten erleichtern. Abbildung 3: Lappis Campus "Zentrum" Alltag Die Fachschaften der Stockholm Universität und andere Studentenorganisationen haben sowohl in der Woche als auch am Wochenende viele Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten angeboten. Nennenswert sind die bunten Villen (Grüne Villa, Gelbe Villa usw.), die den verschiedenen Instituten und Fachschaften gehören und auf dem Campus verteilt sind. In diesen werden wöchentlich Veranstaltungen und Studentenparties organisiert. Darüber hinaus findet im Bojan, welches tagsüber als Campus-Restaurant verwendet wird, jeden Donnerstagabend eine Studentenparty statt.

5 Abbildung 4: Gelbe Villa, Einführungswoche Auf dem Campus gibt es ein Fitnessstudio und Sporthallen, jedoch sind die sportlichen Angebote nicht so umfangreich wie in Hannover. Die wunderschöne Innenstadt von Stockholm bietet neben den zahlreichen Cafés und Restaurants auch viele Möglichkeiten zum Ausgehen. Das schwedische Nachtleben ist verglichen zum deutschen jedoch deutlich stressiger und teurer. Ein weiterer Aspekt des Studentenlebens ist die tägliche Verpflegung. Die SU verfügt über keine traditionelle Mensa. Auf dem Campus sind einzelne private Restaurants angesiedelt, die jedoch relativ kostspielig sind. Mit Studentenrabatt kostet ein Mittagessen durchschnittlich etwa 7 Euro. Fazit Zusammenfassend kann ich ein ERASMUS Auslandssemester in Stockholm im vollen Umfang empfehlen. Die wenigen negativen Aspekte wie die hohen Lebensunterhaltskosten, die kurzen Tage sowie die fehlende Mensa werden von den zahlreichen positiven Aspekten, die oben aufgeführt sind, überschattet. Wer sich rechtzeitig vor der Reise um eine Unterkunft kümmert, sich eine Kreditkarte zulegt und etwas spart, der kann sich auf eine unvergessliche Erfahrung mit vielen neuen internationalen Freundschaften und eine unglaublich schöne Stadt freuen.