Erfahrungsbericht. Auslandssemester. Spring 2016 Februar 2016 Juli 2016

Transkript

1 Erfahrungsbericht Auslandssemester Spring 2016 Februar 2016 Juli 2016

2 Inhalt Einleitung... 1 Vorbereitung... 1 Bewerbung... 1 Buddy-Programm... 2 Flug und Ankunft... 2 Universität... 2 Kurse... 3 Unterkunft... 4 Leben in China... 4 Finanzen... 4 Sprache... 4 Fazit... 5

3 Einleitung Dieser Erfahrungsbericht soll zukünftigen Tsinghua-Studenten und Interessenten einen Einblick in meine Erfahrungen als Austauschstudent geben und sie auf ein Semester vorbereiten. Ich habe das Spring Semester 2016 an der Tsinghua-Universität (THU) in Peking studiert und wurde zugleich durch das CSC Stipendium gefördert. Vorbereitung Bereits zu Beginn meines Studentenlebens war mir klar: Ich will ins Ausland! Meine Ziele wusste ich damals schon: USA und China. Nachdem ich im Bachelorstudium ein sehr eindrucksvolles Semester in den USA verbracht habe, war meine Entscheidung für China bzw. die Tsinghua-Universität naheliegend. Zum einen habe ich chinesische Wurzeln, weshalb ein längerer Aufenthalt in China für mich besonders interessant ist, um meine Herkunft besser zu verstehen. Zum anderen hat die THU einen sehr guten Ruf in China und bietet dadurch eine optimale Möglichkeit, sich auch fachlich weiterzuentwickeln. Bewerbung Nach der Nominierung seitens der TU München muss man sich noch fristgerecht online bei der Tsinghua-Universität anmelden und eine Bewerbung einreichen. Nach Rücksprache mit meiner Auslandskoordinatorin habe ich erfahren, dass die TUM generell Kandidaten für ein ganzes akademisches Jahr nominiert. Das bedeutet, dass ich die Wahl hatte, entweder im Fall Semester 2015 oder im Spring Semester 2016 nach Peking zu gehen. Ein komplettes Jahr wäre auch möglich gewesen. Die jeweiligen Fristen zur Bewerbung direkt bei der THU ergeben sich dann entsprechend nach der Entscheidung, wann man gehen möchte. Da ich mich für Spring 2016 entschieden habe, musste ich vorerst nichts machen, weil die online Anmeldung hierfür erst im Herbst 2015 angesetzt war. Durch einen Kommilitonen habe ich zeitgleich über die Möglichkeit einer Förderung durch das CSC-Stipendium erfahren. Nachdem ich die nötigen Unterlagen zusammengestellt und sie beim bayerischen Hochschulzentrum für China eingereicht habe, kam nach kurzer Zeit der positive Bescheid und nach einigen Monaten auch die offizielle Zusage samt Unterlagen aus China. 1

4 Darunter war auch eine Zulassungsbescheinigung von der Tsinghua-Universität, die man normalerweise erst nach der direkten Bewerbung in Peking erhält. Da mein Fall bisher noch nicht an der TUM vorgekommen ist, dass man die Zulassung bereits vor der Bewerbung erhalten hat, habe ich mich nach Rücksprache mit meiner Auslandskoordinatorin vorsichtshalber fristgerecht im Herbst 2015 online registriert. Die Registrierung schlug allerdings fehl und nach mehrmaligem verkehr habe ich erfahren, dass ich durch das Stipendium bereits registriert war. Hier also nochmal der Hinweis an alle zukünftigen CSC-Stipendiaten, die sich noch vor der online Registrierung bewerben: Wenn ihr die Zulassungsbescheinigung habt, seid ihr auch registriert und müsst euch in der Regel nicht mehr an der THU direkt bewerben. Besprecht das aber vorsichtshalber nochmal mit der jeweiligen Koordinatorin. Durch diesen Sonderfall haben sich allerdings noch andere Probleme ergeben, auf die ich nachfolgend unter Kurse eingehen werde. Buddy-Programm Von der THU wird auch ein Buddy-Programm angeboten, bei dem man einen lokalen Studenten zugeteilt bekommt, der einem hilft. Das ist gerade am Anfang sehr hilfreich, wenn man ein Konto eröffnen oder eine Sim Karte kaufen will und kein oder kaum Chinesisch spricht. Außerdem kann man dadurch auch Kontakte zu weiteren lokalen Studenten knüpfen. Flug und Ankunft Ich habe einige Monate im Voraus einen Direktflug von Frankfurt nach Peking über Air China gebucht. Bei der Ankunft im Flughafen empfiehlt sich aufgrund des Gepäcks ein Taxi zu nehmen. Falls man auf dem Campus wohnen sollte, lässt man sich am besten an das Nordosttor der THU fahren (Kosten: etwa 100 RMB). Von dort aus begibt man sich zu Fuß zum Gebäude 19, wo man sich registriert und die Schlüssel erhält. Da ich durch das CSC-Stipendium gefördert wurde, musste ich mich im Voraus nicht um eine Unterkunft kümmern und habe dort nach Zahlung der Kaution von 200 RMB den Zimmerschlüssel bekommen. Universität Die Tsinghua-Universität wurde 1911 gegründet, befindet sich im Nordwesten Pekings im Stadtteil Haidian ( 海淀区 ) und grenzt unmittelbar an die Peking-Universität. Der Campus riesig und beherbergt unzählige Unterkünfte für lokale und internationale Studenten, 2

5 verschiedene Kantinen, sowie alle möglichen Geschäfte, die man im Alltag benötigt (Supermarkt, Friseur, Bank, etc.). Wenn man es darauf anlegt, muss man also nicht einmal den Campus verlassen, was natürlich angesichts der vielfältigen Freizeitmöglichkeiten allein in Peking nicht zu empfehlen ist. Kurse Da ich BWL Masterstudent bin, musste ich Vorlesungen auf einem entsprechenden Level belegen und habe mich ausschließlich für MBA-Kurse entschieden. Die erste Runde der Kurswahl, die noch vor Semesterbeginn stattgefunden hat, habe ich allerdings verpasst. Wie bereits vorhin angesprochen habe ich die Zusage für das CSC-Stipendium noch vor meiner offiziellen online Anmeldung und Bewerbung bei der THU erhalten. Dadurch ist Letzteres für mich entfallen und ich habe mit den Unterlagen für das Stipendium auch den Zulassungsbescheid erhalten. Dies hatte allerdings auch dazu geführt, dass ich bei der Wirtschaftsfakultät School of Economics and Management nicht registriert war. Grundsätzlich ist es so, dass ich während meines Auslandssemester mit drei verschiedenen Abteilungen zu tun hatte: Das International Students Office (betreut alle Austauschstudierende der THU), das International Office der SEM-Fakultät (betreut alle ausländischen Wirtschaftsstudenten), und das MBA Office (betreut alle MBA-Studenten). Diese drei Abteilungen kommunizieren meiner Erfahrung nach unzureichend bis gar nicht. So kam es, dass das International Students Office von mir wusste (=ich war an der Uni registriert), aber die anderen zwei Offices nichts von mir wussten (=ich war nicht an der SEM-Fakultät eingeschrieben). Zwar konnte ich nach meiner Ankunft alles problemlos klären, aber es wäre natürlich optimal gewesen alles schon vorher erledigt zu haben. Daher der Rat an alle zukünftigen CSC-Stipendiaten: Falls Bewerbung und Zusage für das CSC- Stipendium wie bei mir noch vor der online Registrierung stattfinden, sucht euch alle Ansprechpartner raus und kümmert euch darum, dass ihr sowohl beim International Students Office, als auch bei eurer Fakultät vor Ort registriert seid (Verwaltung der Fakultät und gegebenenfalls International Office der Fakultät). An der zweiten Runde der Kurswahl konnte ich dann schließlich teilnehmen und habe die folgenden vier Kurse belegt: Electronic Commerce (2 Tsinghua Credits) Enterprise Organization and Analysis (2 Tsinghua Credits) 3

6 Strategy in IT and Internet Industry (2 Tsinghua Credits) R&D Investment and Intellectual Property Management (3 Tsinghua Credits) Unterkunft Für die internationalen Studenten gibt es an der THU die Zijing Apartments, die am Nordosttor des Campuses gelegen sind. Es gibt dabei Unterkünfte in drei verschiedenen Varianten: Einzelapartments, A/B (zwei Studenten teilen sich ein Bad, haben aber jeweils ein eigenes Zimmer), oder Doubles (zwei Studenten teilen sich ein Zimmer, Duschen pro Stockwerk). Die Förderung des CSC-Stipendiums beinhaltet die kostenfreie Unterkunft in einem A/B Zimmer. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, in den Zijing Apartments zu wohnen, auch wenn es einige strenge Regelungen gibt. Da der Großteil der ausländischen Studenten in diesen Gebäuden wohnt, findet man sehr schnell Anschluss. Leben in China Als Chinese, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, hatte ich während meines Aufenthaltes in Peking bzw. China kaum Probleme mit der Kultur, zumal ich bereits mehrmals in China gewesen bin. Wer aber generell mit etwas Offenheit nach China geht, sollte auch keine Probleme haben. Finanzen Es empfiehlt sich, vor Abreise eine Kreditkarte zu beantragen, mit der man kostenlos im Ausland abheben kann. Ich hatte beispielsweise bereits eine bestehende Kreditkarte bei der Kreissparkasse, mit der man auch in China kostenfrei abheben kann. Vor Ort kann man sich zusätzlich noch ein chinesisches Bankkonto eröffnen. Dies ist vor allem für CSC-Stipendiaten notwendig, da ihr die Förderung monatlich überwiesen bekommt. Sprache Grundsätzlich wird in China Hochchinesisch (Mandarin) gesprochen. Es gibt aber je nach Region sehr viele Dialekte, die sich teilweise stark unterscheiden können. Der Dialekt in Peking war für jemanden wie mich, der mit dem kantonesischen Dialekt (wird im Süden gesprochen, u.a. Guangdong) aufgewachsen ist, doch etwas schwierig zu verstehen. Nach einer Eingewöhnungszeit hat dies aber auch gut geklappt. 4

7 Da zudem viele Chinesen kein Englisch sprechen können, solltet ihr euch vor Abreise ein paar wichtige Wörter und eure Adresse auf Chinesisch vorbereiten (für das Nordosttor der THU: 到 清华大学东北门 ). Das erspart euch bei Ankunft sehr viel Stress. Fazit Abschließend kann ich sagen, dass ich eine sehr schöne und eindrucksvolle Zeit in Peking verbracht habe. Vor allem die unterschiedlichen Erfahrungen, die ich während des Semesters gemacht habe, und die Leute, die ich im Laufe des Semesters kennen lernen durfte, haben dieses Semester zu einem besonderen Abschnitt meines Studentenlebens gemacht. Ich kann es nur jedem empfehlen, generell ein Semester im Ausland zu studieren. Für mich war Peking auf jeden Fall die richtige Entscheidung. 5