Erfahrungsbericht: Sun-yat Sen University Guangzhou 2017/18

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1 Erfahrungsbericht: Sun-yat Sen University Guangzhou 2017/18 Vorbereitung (Vorbereitung, Organisation, Bewerbung Gasthochschule) Nach der Zusage durch die Leibniz Universität Hannover für das Auslandssemester bewarb ich mich online an der Business School der Sun-yat Sen Universität um einen Platz. Für die Bewerbung benötigte man lediglich die Daten seines gültigen Reisepasses und einige Fotos um später die notwendigen Unterlagen zur Visaausstellung zu erhalten. Schließlich erhielt ich die offizielle Bestätigung der Uni aus Guangzhou und einige Zertifikate mit denen ich im Anschluss mein Visum beantragen konnte. Die Kosten dafür betrugen ca Bereits vor dem Auslandsemester organisierten sich alle Austauschstudenten in einer WhatsApp Gruppe und nahmen bereits mit Hilfe von Studenten, die bereits in Guangzhou waren Kontakt zu Maklern auf, um eine geeignete WG in der Nähe des Campus zu finden und potentielle Mitbewohner zu suchen. So fand ich glücklicherweise bereits vor dem Start des Auslandssemesters eine WG und drei Mitbewohner. Zur weiteren Vorbereitung ließ ich alle nötigen Impfungen für Südasien durchführen und informierte mich bei ehemaligen Austauschstudenten über China und das Leben in Guangzhou. Darüber hinaus besorgte ich im Vorfeld alle notwendigen Gegenstände, die in China nur z. B. schwer zu bekommen sind (Medikamente, Kontaktlinsenflüssigkeiten, etc.). Anreise & Ankunft Aus Deutschland gibt es diverse Flüge mit Zwischenstopps z.b. in Helsinki (Finnair) oder Moskau (Aeroflot) nach Guangzhou. Mit bekannten Flugvergleichsportalen findet man relativ leicht günstige Flüge. Für meinen One-Way Hinflug mit Finnair (Berlin Helsinki - Guangzhou)

2 bezahlte ich ca Der Flughafen in Guangzhou ist neu und modern und befindet sich ca. 40km entfernt vom Stadtzentrum. Vom Flughafen in die Innenstadt gelangt man entweder mit der U-Bahn (6 22 Uhr), Bussen (9 22 Uhr) oder mit einem Taxi, welche in China sehr populär und vergleichsweise günstig sind. Nach einer unkomplizierten Einreise und Passkontrolle nahm ich ein Taxi zur unserer Wohnung (Unbedingt Adresse für Taxifahrer in Chinesisch vorher abspeichern und in chinesischer Kartenapp (z.b BaiduMaps) markieren!), in dem meine Mitbewohner bereits seit einigen Tagen lebten. Nicht nur die 38 Grad warme & feucht Luft, sondern auch die unvorstellbare Größe der Stadt sorgten für die größte Umstellung in den ersten Stunden nach der Ankunft. In den ersten Tagen nach der Ankunft beantragte ich ein chinesisches Konto bei einer Bank, um die Bankkarte mit meinem WeChat Account zu verknüpfen und schließlich alles per Handy zu bezahlen. Weiterhin war es notwendig in den ersten Wochen einen Gesundheitscheck zu absolvieren, um das Wiedereinreisevisum vor Ort zu beantragen, um die Möglichkeit zu bekommen nach einer Ausreise im Semester wiedereinzureisen. Dieser Vorgang war sehr kompliziert und teuer (ca. 180 ), jedoch notwendig, um z.b. in den Ferien nach Hong Kong und wieder zurück zu gelangen. Unterkunft Zusammen mit 3 weiteren Austauschstudenten bewohnte ich ein Apartment in einem Hochhaus an der für Austauschstudenten bekannten Straße Bin Jiang Donglu. Das Hochhaus befand sich mit weiteren Häusern in einem in China üblichen Compound, der nur über eine Zutrittskarte erreichbar ist und diverse Freizeitaktiväten (Swimmingpools, Fußballfeld, etc.) beinhaltet. Jeder von uns erhielt sein eigenes Zimmer, das genug Platz zum vorübergehenden Leben beinhaltete. Weiterhin war unser Apartment ausgestattet mit 2 Badezimmern, 2 Balkonen einer Küche und einem großen Wohnzimmer. Während einem gemeinschaftlichen Besuch im IKEA besorgten wir die nötige Grundausstattung, da die Wohnung zwar möbliert aber ohne weitere Gegenstände übergeben wurde. Zum Einkaufen befanden sich mehrere chinesische Supermärkte in der unmittelbaren Umgebung, die jedoch wenig Gemeinsamkeiten mit einem deutschen Supermarkt aufweisen. Gekocht wurde in der

3 Wohnung eher selten, da Mahlzeiten günstig in Restaurants und kleinen Shops auf der Straße zu erhalten sind. Unser Vermieter war sehr hilfsbereit und wir überwiesen die Miete 2 Monate im Voraus mit der in China üblichen App WeChat. 1 Campus: Großer Kreis; Unterkunft: Kleiner Kreis

4 2 Blick vom Dach unseres Hochhauses über Guangzhou Studium an der Gasthochschule Zwei Wochen nach meiner Ankunft in Guangzhou startetet das Studium mit einem Einführungstag, an dem der riesige Südcampus der Sun-yat Sen Universität und die wichtigsten Vorlesungsgebäude der Business School vorgestellt wurden. Außerdem erhielten wir Chipkarten, um in den Kantinen zu bezahlen und uns auf dem Campus auszuweisen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der gesamte Registrierungsprozess sehr unübersichtlich und bürokratisch ablief. Die Vorlesungen in China sind sehr unterschiedlich zu deutschen Vorlesungen, gestaltet wie normaler Unterricht an Schulen. Mündliche Mitarbeit und regelmäßige Vorträge sind neben einer kurzen abschließenden Klausur ein relevante Bestandteil der Endnote. Die Unterricht für die Austauschstudenten findet in Englisch statt und wird von internationalen Dozenten gehalten. Außerdem absolvierte ich einen Sprachkurs, um im chinesischen Alltag besser zurechtzukommen. Das Niveau der chinesischen Vorlesungen war sehr gemischt, meistens befanden sich ausschließlich Austauschstudenten im Kurs. In China können die Veranstaltungen dabei sowohl am Wochenenden als auch spät am Abend stattfinden

5 Alltag und Freizeit Die Freizeit in Guangzhou verbrachten wir größtenteils zusammen mit Teilen der ca. 60 anderen Austauschstudenten. Wir erkundeten das riesige Guangzhou und reisten zu interessanten Orten in China. Da die universitären Veranstaltungen oft in Blöcken stattfanden, bekamen wir öfter die Gelegenheit auch im Semester für mehrere Tage einen entfernteren Ort in China zu besuchen. Neben einigen Reisen besuchten wir gemeinsam oft verschiedenen Restaurants in der Nähe, trieben viel Sport oder trafen uns abends in den unterschiedlichen WGs. 3 typischer Markt in Guangzhou Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Auslandssemester in China ein unvergessliches Erlebnis war, das es sehr viele Herausforderungen gab und man viele Hürden meistern musste, um sich in dem fremden Land zurechtzufinden. Im Gegensatz zu Austauscherfahrungen innerhalb Europas, war man in China mit völlig neuen Problemen konfrontiert und bekam die

6 Möglichkeiten sich in einem völlig fremden Land mit nur sehr geringen Ähnlichkeiten zur eigenen Heimat zurechtzufinden.