LOHMANN TIERZUCHT LOHMANN LSL-CLASSIC. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT
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1 ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT Legehennen Layers LOHMANN LSL-CLASSIC ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT
2 LOHMANN TIERZUCHT Produkte LOHMANN LSL-CLASSIC LOHMANN BROWN-CLASSIC LOHMANN LSL-LITE LOHMANN BROWN-LITE LOHMANN LSL-EXTRA LOHMANN BROWN-EXTRA LOHMANN TRADITION LOHMANN SANDY Die Hauptprodukte sind LOHMANN LSL-CLASSIC und LOHMANN BROWN- CLASSIC, bekannt für ihre effiziente Produktion von Qualitativ hochwertigen weißen und braunen Eiern. LOHMANN SILVER Zunehmende weltweite Konzentration und die wachsende Konkurrenz in der Geflügelwirtschaft erfordern effiziente Legehennen um speziellen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. LOHMANN TIERZUCHT, bietet eine breite Palette von qualitativ hochwertigen Zuchtprodukten in Deutschland gezüchtet um diese Ansprüche zu befriedigen. Die intensive Überwachung aller Zuchtstandorte und Brütereien durch unser Veterinärlabor sichert einen höchstmöglichen Gesundheitszustand der von LOHMANN TIERZUCHT gelieferten Küken. LOHMANN LSL-LITE und LOHMANN BROWN-LITE sind zwei Produkte, die speziell für Märkte entwickelt wurden, in denen kleinere Eier bevorzugt werden und wo ein besonderes Augenmerk auf die Futterverwertung gelegt wird.
3 LOHMANN TIERZUCHT Produkte Für die Märkte, die mehr Eier der Größe XL erfordern, sind LOHMANN LSL-EXTRA und LOHMANN BROWN- EXTRA die idealen weißen und braunen Lege hennen. LOHMANN SANDY ist eine weiß gefie derte Henne für die Produktion cremefarbener Eier. Die Henne hat eine überragende Futterverwertung und Robustheit. LOHMANN TRADITION ist eine braune Legehenne, die speziell für Märkte entwickelt wurde, die große Eier fordern. Diese Tiere zeichnen sich durch schon zu Beginn der Legephase mit hohen Gewichten der gleichmäßig braunen Eier aus. Lohmann Silver ist eine überwiegend weiß gefiederte Henne, die dunkelbraune Eier mit reduziertem Eigewicht legt. Ihr besonderer Vorteil ist ein hervorragendes Gefieder. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT
4 inhalt Einleitung Hohe Leistung durch gezielte Auslese Zuchtschema Leistungsdaten Einstallung der Küken Allgemeine Empfehlungen Käfighaltung Bodenhaltung Körpertemperatur der Küken Stallklima Impfungen Allgemeine Empfehlungen Impfmethoden Spezielle Empfehlungen Beispiel eines Impfprogrammes Schnabelbehandlung Ernährung Allgemein Futterverzehr Aufzucht Rohfaser Richtige Nutzung des Vorlegefutters 1
5 inhalt Körpergewichtsentwicklung und Futterverzehr Empfohlene Nährstoffgehalte für Küken /Junghennen Legeperiode Ernährung und Eigewicht Zusatzstoffe Empfohlene Nährstoffgehalte für Legehennen Beleuchtung Allgemein Intermittierendes Lichtprogramm für Eintagsküken Beleuchtungspläne für fensterlose Ställe Beleuchtungspläne für Fensterställe Allgemeine Empfehlungen Hygiene Tägliche Kontrolle Wasserversorgung Grit Einstreu (Alternativhaltung) Eiqualität und Eiersammlung Nester (Alternativhaltung) Besatzdichte Gerätbedarf Allgemeine Information Entwicklung des Körpergewichtes Wachstums- und Gewichtsentwicklungskurve Produktionsziele Eiergewichtsklassenverteilung Legeleistungskurve ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 2
6 einleitung Warum sollten Sie sich mit diesem Management- Guide beschäftigen? Legehennenhalter und Berater von Eierproduzenten brauchen heute ein Grundwissen über die verschiedensten Spezialgebiete: Genetik, Physiologie, Veterinärmedizin, Ernährung, Haltungstechnik, Eiqualität, Vermarktung... Wer überdurchschnittlich erfolgreich sein will, muss sich laufend darüber informieren, was im eigenen Betrieb abläuft und was theoretisch verbessert werden kann. Wir hoffen, diese Information hilft bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter und gibt auch erfahrenen Praktikern noch nützliche Hinweise, wie die Leistung oder/und das Wohlbefinden der Hennen verbessert werden kann. 3
7 hohe leistung durch gezielte auslese Fortschrittliche Methoden haben in den letzten Jahrzehnten die Zuchtqualität in entscheidender Weise verbessert. Durch die Entwicklung hochleistungsfähiger EDV-Anlagen ist die konsequente Anwendung der Selektionstheorie im praktischen Zuchtbetrieb möglich geworden und damit die Verwirklichung einer modernen quantitativen Genetik. LOHMANN TIERZUCHT hat frühzeitig die neuen Techniken in die Praxis umgesetzt und bietet damit ein besonders großes Maß an Erfahrung und Knowhow. Ein hochqualifiziertes Team von Wissenschaftlern garantiert, dass neueste Forschungsergebnisse ohne Verzögerung für die Zucht genutzt werden. Auf wechselnde Anforderungen des Marktes wird rasch und effektiv reagiert. Darüber hinaus gilt LOHMANN TIER ZUCHT national und international als eine erste Adresse in Fragen der Geflügelgesundheit die entscheidend Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit bestimmt. Die intensive Forschung im eigenen Veterinärlabor ist neben der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit auf genetischem Wege und der Einhaltung strengster Hygienebedingungen eine wichtige Grundlage für die Qualität der LOHMANN TIERZUCHT-Produkte. Hinzu kommt die LOHMANN TIERZUCHT- Kompetenz in allen Fragen der Ernährung, Futterkonzeption sowie der Technische Service. Von dieser umfassenden Kompetenz in der gesamten Geflügelhaltung profitiert die Praxis: Mit Lohmann Tierzucht- Produkten werden Eier in beispielhafter Qualität zu günstigen Kosten erzeugt. Der Beweis sind die Ergebnisse von Leistungsvergleichen im Feld und in unabhängigen Instituten. Häufig stellen Lohmann Tierzucht-Produkte die Sieger, immer sind sie weltweit in der kleinen Spitzengruppe zu finden. Lohmann Tierzucht der richtige Partner für zukunftsorientierte, erfolgreiche Geflügelhaltung. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 4
8 Zuchtschema Reine Linien A 6 A 1 B 6 B 1 C 6 C 1 D 6 D 1 Großeltern A 6 B 1 C 6 D 1 Eltern AB 6 CD 1 Endprodukt ABCD ABCD ABCD 5
9 Leistungsdaten LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen Eierprodukion Eimerkmale Futterverbrauch Körpergewicht Vitalität Alter bei 50 % Produktion Produktionsspitze Eier je Anfangshenne in 12 Legemonaten in 14 Legemonaten in 16 Legemonaten Eimasse je Anfangshenne in 12 Legemonaten in 14 Legemonaten in 16 Legemonaten Durchschnittliches Eigewicht in 12 Legemonaten in 14 Legemonaten in 16 Legemonaten Schalenfarbe Schalenbruchfestigkeit Woche Produktionsperiode Futterverwertung Bei 20 Wochen Bei Produktionsende Aufzucht Legeperiode Tage % ,0 20,5 kg 22,5 23,5 kg 25,5 26,5 kg 62,0 63,0 g 62,5 63,5 g 63,5 64,5 g attraktiv weiß > 40 Newton 7,0 7,5 kg g/tag 2,0 2,1 kg/kg Eimasse 1,3 1,4 kg 1,7 1,9 kg % % ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 6
10 kükeneinstallung Allgemeine Empfehlungen Vor dem Einstallen der Küken die gesamte Einrichtung auf Funktionsfähigkeit prüfen. Den Stall rechtzeitig auf C aufwärmen. Im Sommer mindestens 24 Stunden, im Winter mindestens 48 Stunden vor Ankunft der Küken mit dem Heizen beginnen. Nachdem die Soll-Temperatur erreicht ist, mit minimaler Belüftung arbeiten. Dieses verhindert Temperaturunterschiede im Haus. Die empfohlene Temperaturen von C für die ersten Stunden beibehalten. Luftfeuchtigkeit auf mindestens 60 % anheben. Die Höhe der Tränken so einstellen, dass die Küken problemlos Wasser aufnehmen können. Wasserdruck in Nippeltränken reduzieren, damit Wasser leichter von den Küken gefunden werden kann. Tränkwassertemperatur durch temporäres Spülen der Nippeltränken und Erneuerung des Wassers in den Stülptränken zwischen C halten. Folgen Sie dem empfohlenen Lichtprogramm (siehe Seite 26). Käfighaltung Bei Käfigaufzucht Boden- und Fressgitter entsprechend den Herstellerempfehlungen einstellen. Platzieren Sie für die ersten Tage Papier auf dem Käfigboden und verteilen Sie darauf zusätzlich Futter. Das Papier ist nach dem 7. Lebenstag zu entfernen. Zunächst alle Kükenkartons abladen und im Stall verteilen. Deckel abnehmen und lose auf die Kartons legen. Küken zügig im Stall in der Nähe von Futter und Wasser einsetzen und gleichmäßig auf die Käfige verteilen. Im hinteren Bereich des Stalles mit dem Einsetzen der Küken beginnen. Um die Küken zum Trinken anzuregen, lösen Sie die Nippeltränken in Intervallen aus. Die Küken sehen so, wo sie Wasser finden. Bodenhaltung Die Einstreu sollte erst im Stall verteilt werden, nachdem der Fußboden die optimale Temperatur erreicht hat. Als Einstreu eignen sich Weichholz Hobelspäne oder Stroh. Nach Ankunft der Küken, platzieren Sie diese so schnell wie möglich unter den Wärmequellen. 7
11 kükeneinstallung Messen Sie die Temperatur im Kükenring, indem Sie das Thermometer 8 cm innerhalb des äußeren Randes des Kükenringes und 8 cm über der Einstreu platzieren. Tauchen Sie den Schnabel einiger Küken in die Stülptränke und betätigen Sie die Nippeltränken, um die Küken zum Trinken zu motivieren. Wenn das Tränkwasser durch alle Küken gefunden wurde, beginnen sie zu fressen. Dieses dauert im Allgemeinen ca. 2 bis 3 Stunden. Versorgen Sie die Küken mit zusätzlichen Futterschalen, um eine bessere Futteraufnahme in den ersten Tagen zu gewährleisten. Die Küken sollten voll befiedert sein, bevor die Heizstrahler aus dem Stall entfernt werden. Körpertemperatur der Küken Die Körpertemperatur der Küken ist ein sehr nützlicher Indikator, um das Stallklima optimal zu gestalten. Moderne Fieber-Thermometer bekannt aus der Humanmedizin sind gut geeignet, die Körpertemperatur von Eintagsküken zu messen. Bei richtiger Anwendung wird die Kloake nur sanft mit der Messsonde berührt, um die Körpertemperatur der Küken zu erfassen. Eine optimale Körpertemperatur der Küken wird mit ca. 40 bis 41 C erreicht. Um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, muss die Körpertemperatur bei einer zufälligen Stichprobe aus unterschiedlichen Bereichen des Stalles gemessen werden. Die Auswahl der Tiere sollte der Prozedur, die auch beim Wiegen und Bestimmen der Uniformität einer Herde angewendet wird, entsprechen. Nach dem Messen der Stichprobe ist die durchschnittliche Körpertemperatur zu ermitteln und die Stalltemperaturen sind entsprechend anzupassen. Wenn die durchschnittliche Körpertemperatur der Küken 39,5 C beträgt, ist die Stalltemperatur beispielsweise um 0,5 C zu erhöhen. Zusätzlich zur Temperatur eines Stalles, gibt es weitere Faktoren, die die Körpertemperatur der Küken negativ beeinflussen könnten: Eine schlechte Luftverteilung im Stall Zu geringe Luftfeuchtigkeit (Wärmetransportkapazität der Luft) Der Stall wurde zeitlich zu spät aufgewärmt Nach einigen Stunden nochmals kontrollieren, ob sich die Küken im Stall wohl fühlen. Bester Maßstab ist das Verhalten der Tiere: ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 8
12 kükeneinstallung Die Küken sind gleichmäßig verteilt und bewegen sich frei Temperatur und Lüftung sind in Ordnung. Die Küken drängen sich zusammen oder meiden bestimmte Stallbereiche entweder ist die Temperatur zu niedrig oder Zugluft tritt auf. Die Küken liegen mit ausgebreiteten Flügeln am Boden und schnappen nach Luft die Temperatur der Stallluft ist zu hoch. Bei Anzeichen von gestörtem Wohlbefinden die Ursache beseitigen und häufiger kontrollieren. stallklima Das Stallklima beeinflusst das Wohlbefinden und das Leistungsvermögen der Tiere. Wichtige Klimafaktoren sind Temperatur, Feuchtigkeit und Schadgas gehalt der Luft. Die optimale Stall temperatur ist vom Alter der Tiere abhängig. Die Tabelle 1 gibt Anhaltspunkte für die richtige Temperatur in Tierhöhe. Wie bereits erwähnt, der beste Gradmesser für die korrekte Temperatur ist das Verhalten der Tiere! Temperaturabsenkungen nur allmählich vornehmen und größere Temperaturschwankungen vermeiden. Bei der Steuerung der Temperatur über die Lüftungsregelung muss darauf geachtet werden, dass die Frischluftversorgung gewährleistet ist. 9
13 stallklima Tabelle 1: Empfohlene Stalltemperatur bei entsprechendem Alter gemessen in Höhe der Tiere Alter Temperatur C Tag* Tag Tag Woche Woche Woche Ab 5. Woche * Körpertemperaturen von C sind als optimal für Küken anzusehen. Die relative Luftfeuchtigkeit im Stall sollte % betragen. Folgende Mindestanforderungen an die Stallluft sollten eingehalten werden: Tabelle 2: Mindestanforderungen an die Stallluftqualität O ₂ über 20 % CO ₂ unter 0,3 % CO unter 40 ppm NH ₃ unter 20 ppm H ₂ S unter 5 ppm ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 10
14 impfung Allgemeine Empfehlungen Impfungen sind eine wichtige vorbeugende Maßnahme gegen Erkrankungen. Die regional unterschiedliche Seuchenlage erfordert angepasste Impfprogramme. Beachten Sie deshalb die Empfehlungen der örtlichen Fachtierärzte bzw. der zuständigen Geflügelgesundheitsdienste. Es sollten nur gesunde Bestände geimpft werden. Das Verfallsdatum der Impfstoffe darf nicht überschritten werden. Alle Impfdaten und Seriennummern der Impfstoffe sollten schriftlich festgehalten werden. Impfmethoden Einzelimpfungen Injektion, Augentropfen etc. sind grundsätzlich sehr gut wirksam und meistens gut verträglich, aber sehr arbeitsaufwendig. Trinkwasserimpfungen sind nicht arbeitsaufwendig, müssen aber sehr sorgfältig durchgeführt werden, um wirksam zu sein. Das Wasser zur Bereitung der Impflösung darf kein Desinfektionsmittel enthalten. Während der Aufzucht den Tiere vor der Impfung für etwa 2 Stunden das Wasser entziehen. Bei heißem Wetter die Zeit des Wasserentzugs entsprechend vermindern. Die Menge der Impflösung sollte so bemessen sein, dass sie in etwa 2 bis 4 Stunden verbraucht ist. Bei Impfungen mit Lebend-Vakzinen dem Wasser zur Erhaltung des Virus-Titers je Liter 2 g Milchpulver beimischen. Spray-Impfungen sind nicht arbeitsaufwendig und sehr wirksam, haben aber gelegentlich Nebenwirkungen. Für die Impfung von Küken bis zum Alter von 3 Wochen nur groben Nebel verwenden. Bei der Impfung ist destilliertes Wasser zu verwenden. Spezielle Empfehlungen Marek-Nachimpfungen haben sich bei besonders hohem Infektionsdruck und nach langem Transport bewährt. Beraten Sie sich mit Ihrem Fachtierarzt und den Tierärzten des Lohmann Veterinärlabors. Mycoplasmose-lmpfungen sind nur zu empfehlen, wenn der Betrieb nicht frei von Mycoplasmose gehalten werden kann. Infektionen mit virulenten Mycoplasmen während der Legeperiode führen zu Leistungsdepressionen. Die besten Leistungen werden von Herden erbracht, die frei von Mycoplasmose gehalten und nicht geimpft werden. Die Impfung gegen Kokzidiose ist eine zuverlässige Methode, die Immunität gegen diese Krankheit in der Bodenbzw. Volierenaufzucht zu entwickeln. Verwenden Sie niemals Kokzidiostatika im Futter, wenn die Junghennen geimpft worden sind. Vitamingaben in den ersten zwei bis drei Tagen nach der Impfung können dazu beitragen, Stress abzubauen und Impfreaktionen zu vermeiden. Die Notwendigkeit hängt vom Einzelbetrieb ab. 11
15 impfung Tabelle 3: Beispiel eines Impfprogramms für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen Krankheit Vorkommen Impfmethoden Weltweit Regional Bemerkung Marek SC I Eintagsküken in der Brüterei Newcastle * T Sp SC I Anzahl der Impfungen entsprechend Krankheitsdruck Gumboro T 2 Lebendimpfstoffe sind empfohlen Infektiöse Bronchitis * T Sp SC I Anzahl der Impfungen entsprechend Krankheitsdruck AE T SC Fs Legehennen und Elterntiere impfen Mycoplasma Sp AT SC I Impfen vor Umstallung gallisepticum Pocken Fs Impfen vor Umstallung Pasteurellose SC 2 Impfungen ca. 8. und 14. Lebenswoche Geflügelschnupfen SC 2 Impfungen ca. 8. und 14. Lebenswoche Salmonellen T Sp I Impfen vor Umstallung ILT T AT 2 Impfungen zw Lebenswoche EDS SC I Impfen vor Umstallung AT: Augentropfen Fs: Flügelstich I: Intramuskuläre Injektion SC: Subkutane Injektion Sp: Spray T: Trinkwasser Die Impfung gegen Kokzidiose ist für die Boden- und Volierenaufzucht optimal * Die Implementierung einer frühen Lebendimpfung gegen die Newcastle-Krankheit (ND) und Infektiöse Bronchitis (IB) ist von hohem Wert, um den lokalen Schutz für die Atemwege der Küken (Priming-Effekt) zu induzieren. Die richtige Wahl des Impfstoffes ist entscheidend. Die sehr jungen Hennen sollten niemals mit hoch-virulentem Lebendimpfstoff geimpft werden. Je nach Infektionsdruck, werden die Tiere mit einem inaktivierten Impfstoff während der Aufzucht und / oder vor Legebeginn geimpft um die gewünschte Immunität zu erreichen. ND- und / oder IB-Nachimpfungen mit einem Lebendimpfstoff während der Produktion (im Rhythmus von 6 8 Wochen), haben sich in der Praxis bewährt, da sie die lokale Immunität verbessern. Sehr intensive Impfprogramme in der Aufzuchtperiode, insbesondere intramuskuläre Injektionen, können die Körpergewichtsentwicklung negativ beeinträchtigen. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 12
16 schnabelbehandlung Unter normalen Bedingungen ist ein Behandeln des Schnabels nicht erforderlich. Das Behandeln des Schnabels ist aber ein bewährtes Mittel zur Verhütung von Untugenden wie Kannibalismus und Federpicken. Solche Fehlverhalten stellen sich gelegentlich bei bestimmten Umweltverhältnissen wie z. B. in Fensterställen mit sehr hoher Lichtintensität, bei unausgewogener Futterqualität, in schlechtem Stallklima, bei zu hoher Besatzdichte oder auch bei auftretender Langeweile ein. Vor allem in Boden-, Volieren- und Freilandhaltung und / oder in Ställen mit unkontrollierbaren Lichtverhältnissen, kann es empfehlenswert sein, die Schnäbel der Tiere zu behandeln. Dabei sollten unbedingt die entsprechenden gesetzlichen Regelungen eingehalten werden. Eine sehr schonende und empfehlenswerte Methode der Schnabelbehandlung ist die Infrarotbehandlung des Ober- und Unterschnabels mit spezieller Technik kurz nach dem Schlupf des Kükens. Diese kann unter den sehr hygienischen Bedingungen noch in der Brüterei von dafür speziell geschultem Personal vorgenommen werden. Eine weitere Methode ist es, den Schnabel mit einem heißen Messer zu behandeln. In der Praxis haben sich dabei folgende Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen bewährt: Nur gesunde, nicht gestresste Tiere im Alter von 7 10 Tagen behandeln. Das Behandeln des Schnabels nur von geübtem Personal ausführen lassen. Langsam und sorgfältig arbeiten. Nur einwandfreies Gerät und Klingen verwenden. Die Temperatur der Klinge so einstellen, dass der Schnabel nicht geschädigt wird. Temperatur und Dauer der Behandlung gemäß Schnabelgröße, -stärke und -qualität einstellen. 12 Stunden vor der Behandlung nicht mehr füttern. Direkt nach dem Behandeln Futter zur freien Verfügung anbieten. Das Futterniveau in den Trögen erhöhen. Die Stalltemperatur während einiger Tage nach der Behandlung erhöhen. Während 3 5 Tagen nach dem Behandeln spätabends oder nachts zusätzlich eine Stunde Licht und Futter geben. Vitamingaben über das Trinkwasser können zusätzlich Stress abmildern. 13
17 ernährung Allgemein Das genetische Leistungspotential der LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen kann nur mit einer vollwer tigen Ernährung ausgeschöpft werden. Eine vollwertige Ernährung wird dabei am besten mit einem dem Leistungs potential angepassten Alleinfutter sichergestellt. In den Empfehlungen sind die wesentlichen Anforderungen an die Nährstoffgehalte in den einzelnen Lebensphasen aufgeführt. Futterverzehr Der Futterverzehr wird beeinflusst durch: das Körpergewicht die tägliche Eimasseproduktion die Stalltemperatur: Niedrige Temperaturen erhöhen den Erhaltungsbedarf der Hennen. den Befiederungszustand: Schlechte Befiederung, durch Haltungs- oder Fütterungsfehler verursacht, erhöht den Erhaltungsbedarf der Hennen. die Futterstruktur: Grobe Struktur steigert und feine Struktur senkt die Futteraufnahme den Energiegehalt: Mehr Energie senkt, weniger Energie steigert die Futteraufnahme. Nährstoffimbalanzen: Defizite bei einzelnen Nährstoffen versucht die Henne durch Mehrverzehr auszugleichen. Aufzucht Eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung in der Aufzucht ist die Voraussetzung für die Entwicklung eines Kükens zur geschlechtsreifen Junghenne. Küken und Junghennen sollten ein grob vermahlenes (Korngrößen siehe Tabelle 4), mehlförmiges Futter erhalten. Zu hohe Anteile sehr feiner Bestandteile oder eine zu grobe Struktur führen zu selektiver Futteraufnahme und ungleichmäßiger Nährstoffversorgung. Eine zu feine Futterstruktur reduziert die Futteraufnahme der Tiere und kann zur Unterversorgung mit einzelnen Nährstoffen führen. Kann aus hygienischen Gründen auf eine Pelletierung des Futters nicht verzichtet werden, ist dieses in der empfohlenen Struktur zu krümeln. In den verschiedenen Wachstumsphasen der Küken und Junghennen sind qualitativ unterschiedliche Futtersorten einzusetzen, die im Nährstoffgehalt bedarfsgerecht abgestuft sind. Die Verfütterung der einzelnen Sorten erfolgt in Abhängigkeit vom Nährstoffbedarf und der Körpergewichtsentwicklung in den verschiedenen Wachstumsphasen. Der Einsatz von Starterfutter wird dann empfohlen, wenn das Standard- Körpergewicht bei Verfütterung von Küken-Alleinfutter nicht erreicht wird oder mit geringer täglicher Futteraufnahme zu rechnen ist. Die Umstellung ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 14
18 ernährung Tabelle 4: Empfohlene Korngrößenverteilung für Kükenstarter, Küken- Alleinfutter, Jung-und Legehennen-Alleinfutter (Mehlform) Siebgröße Passierender Anteil Siebgrößen-Intervall * Einzelpartikel nicht größer als 3 mm in Kükenstarter / Alleinfutter und 5 mm in Alleinfutter für Junghennen /Legehennen Anteil im Intervall 0,5 mm 19 % 0 0,5 mm 19 % 1,0 mm 40 % 0,51 1,0 mm 21 % 1,5 mm 75 % 1,01 1,5 mm 35 % 2,0 mm 90 % 1,51 2,0 mm 15 % 2,5 mm 100 % > 2 mm 10 % * 100 % auf Junghennen-Alleinfutter sollte erst bei einem dem Standard entsprechenden Körpergewicht erfolgen. Eine während dieser Phase reduzierte Nährstoffdichte und ein erhöhter Gehalt an Rohfaser (5 6 %), haben einen positiven Effekt auf die Entwicklung der Futteraufnahmekapazität. Das Vorlegefutter besitzt gegenüber dem Junghennenfutter einen etwa doppelten Kalziumgehalt sowie höhere Protein- und Aminosäurengehalte. Daher ist der Einsatz für ca. 10 Tage vor dem geplanten Legebeginn von Vorteil. Dieses Futter verbessert die Uniformität der Herden indem es frühreifen Tieren ermöglicht, ausreichend Kalzium für die Schalenbildung der ersten Eier aufzunehmen und spätreife Tiere besser mit Nährstoffen versorgt. Rohfaser Rohfaser, manchmal als unlösliche NSP* benannt, hat keinen Nährwert für Geflügel. Sie hat jedoch andere Vorteile, insbesondere bezüglich einer gesunden und stabilen Verdauungsphysiologie. Wird Rohfaser in der zweiten Hälfte der Aufzucht eingesetzt, wirkt sich der Einsatz positiv auf die Entwicklung des Verdauungstraktes, der Kropfgröße und des Appetites der Junghennen aus. Dieses ist vorteilhaft für junge Legehennen, vor allem zu Beginn der Produktionsperiode, wenn der Appetit der Tiere manchmal nicht ausreichend genug ist, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Diese Strategie hat sich als sehr vorteilhaft bei unterschiedlichsten Fütterungssituationen in vielen Ländern bewährt. Daher sind Gehalte von 5 6 % Rohfaser im Junghennenfutter für Lohmann Legehennen zu empfehlen. Getreide und ihre Nebenprodukte (z. B. Kleie) oder Nebenprodukte aus Ölmühlen (z. B. Sonnenblumen- oder Raps 15
19 ernährung schrot), können als Rohfaserquelle dienen. DDGS** können ebenfalls genutzt werden. Andere Rohstoffe, die reich an Rohfaser und vorfügbar sind können verwendet werden, solange ihr Einsatz nicht den Energiegehalt des Futters reduziert. Mit einer klassischen Mais- Soja-Fütterung kann der empfohlene Rohfasergehalt kaum erreicht werden. In solchen Fällen müssen andere Futterzusatzstoffe verwendet werden. Für die Beratung und mehr Information, kontaktieren Sie bitte die technische Service- Abteilung von LOHMANN TIERZUCHT. * Nicht-Stärke Polysaccharide ** Nebenprodukte der Alkohol- / Ethanol-Erzeugung (bspw. Trockenschlempe) Die richtige Nutzung des Vorlegefutters Vorlegefutter wird nur für eine kurze Zeit (bevor die Hennen mit dem Phase 1 Futter versorgt werden) verabreicht. Dieses erleichtert den Übergang vom Junghennenfutter (geringer Kalziumund Nährstoffgehalt) zu einem Futter mit hohem Kalziumgehalt und hoher Nähstoffdichte. Es trägt dazu bei, die oft beobachtete reduzierte Futteraufnahme zu Legebeginn zu verhindern. Das typische Vorlegefutter enthält 2,0 2,5 % Kalzium. Dieser Gehalt liegt über dem eines normalen Aufzuchtfutters, ist aber nicht ausreichend für eine Henne, die zu legen beginnt. Es stellt aus ernährungsphysiologischer Sicht einen Kompromiss dar und ist nicht als optimales Futter zu bezeichnen. Trotzdem sollte es für eine kurze Zeitspanne verfüttert werden. Der richtige Einsatz verbessert die Uniformität von Junghennenbeständen, insbesondere in solchen, die über eine geringe Uniformität verfügen und trägt zur Entwicklung des Kalzium Stoffwechsels der langen Röhrenknochen bei. Vorlegefutter kann keine Henne, die schon über eine gute Legeleistung verfügt, bedarfsgerecht versorgen. Daher sollte es nicht eingesetzt werden, wenn keine ausreichende Logistik vorhanden und keine zeitlich korrekte Verabreichung möglich sind. Bitte beachten Sie folgende Empfehlungen bei der Verwendung des Vorlegefutters: Beginnen Sie mit der Verfütterung des Vorlegefutters in Abhängigkeit von Geschlechtsreife, Alter und Körpergewichtsentwicklung der Jung hennen. Vorlegefutter ist für den Zeitraum von etwa 10 Tagen mit maximal 1 kg pro Tier zu verabreichen. Fehler bei der Verfütterung von Vorlegefutter können entweder ein zu früher und / oder ein zu langer Einsatz sein. Wenn der Legebeginn für die 19. Lebenswoche geplant ist, sollte frühestens mit der 17. Lebenswoche Vorlegefutter verabreicht werden. Im Falle eines früher oder später geplanten Lege beginnes ist der Zeitraum der Verfütterung entsprechend anzupassen. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 16
20 ernährung Tabelle 5: Körpergewichtsentwicklung und Futterverzehr von LOHMANN LSL-CLASSIC Küken / Junghennen Vorgaben nach Standard-Aufzuchtprogramm Futtersorte* Alter in Körpergewicht KJ** Futterverbrauch Wochen Mittelwert Bereich Tier/Tag g/tier/tag kumuliert Kükenstarter- / Küken-Alleinfutter Junghennen- Alleinfutter Vorlegefutter 17 Bei der Nüchterung vor und während des Transports von Junghennen, können Gewichtsverluste von bis zu 15 % des Körpergewichts auftreten. * Grundlage für den Wechsel der einzelnen Futtersorten ist die Entwicklung des Körpergewichtes der Hennen. Nicht das Alter, sondern das Lebendgewicht bestimmt den Zeitpunkt des Futterwechsels. Küken und Junghennen sind daher unbedingt wiederholt zu wiegen. ** 1 Kcal = 4,187 KJ
21 ernährung Tabelle 6: Empfohlene Nährstoffgehalte für LOHMANN LSL-CLASSIC Küken / Junghennen Futtersorte* Starter ** Küken- Alleinfutter Nährstoff Woche Woche Junghennen- Alleinfutter Woche Vorlegefutter 17. Woche 5 % Prod. Metabol. Energie kcal MJ 12,0 11,4 11,4 11,4 Rohprotein % 20,0 18,5 14,5 17,5 Methionin % 0,48 0,40 0,34 0,36 Verd. Methionin % 0,39 0,33 0,28 0,29 Meth. /Cyst. % 0,83 0,70 0,60 0,68 Verd. M/C % 0,68 0,57 0,50 0,56 Lysin % 1,20 1,00 0,65 0,85 Verd. Lysin % 0,98 0,82 0,53 0,70 Valin % 0,89 0,75 0,53 0,64 Verd. Valin % 0,76 0,64 0,46 0,55 Tryptophan % 0,23 0,21 0,16 0,20 Verd. Tryptophan % 0,19 0,17 0,13 0,16 Threonin % 0,80 0,70 0,50 0,60 Verd. Threonin % 0,65 0,57 0,40 0,49 Isoleucin % 0,83 0,75 0,60 0,74 Verd. Isoleucin % 0,68 0,62 0,50 0,61 Calcium % 1,05 1,00 0,90 2,00 Phosphor, ges. % 0,75 0,70 0,58 0,65 Phosphor, verf. % 0,48 0,45 0,37 0,45 Natrium % 0,18 0,17 0,16 0,16 Chlor % 0,20 0,19 0,16 0,16 Linolsäure % 2,00 1,40 1,00 1,00 * Grundlage für den Wechsel der einzelnen Futtersorten ist die Entwicklung des Körpergewichtes der Hennen. Nicht das Alter, sondern das Lebendgewicht bestimmt den Zeitpunkt des Futterwechsels. Küken und Junghennen sind daher unbedingt wiederholt zu wiegen. ** Starterfutter sollte verfüttert werden, wenn der Standard für das Körpergewicht bei Verfütterung von Küken-Alleinfutter nicht erreicht wird oder mit geringer täglicher Futteraufnahme zu rechnen ist. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 18
22 ernährung Legeperiode Um einen optimalen Legebeginn bei Futteraufnahmen von 90 bis 100 g pro Tier und Tag zu gewährleisten, ist es empfehlenswert in Phase 1 Futter mit 11,6 ME MJ / kg für einen Zeitraum von 5 bis 6 Wochen zu verabreichen. Mit rund 26 Wochen ist auf ein normales Phasenfütterungsprogramm mit 11,4 ME MJ / kg umzustellen. Grundlage für die Gestaltung der Rezepturen bilden der in den jeweiligen Phasen bestehende Nährstoffbedarf und der aktuelle Futterverzehr. Das Futter für die Phase 1 ist so konzipiert, dass es den Bedarf für eine maximale Eimasse von bis zu 59,9 g tägliche Eimasse / Henne deckt. Die Angaben zum Bedarf in den einzelnen Tabellen 9 11 (Phase 1 3) setzen eine Energiekonzentration des Futters von 11,4 MJ/kg (2725 kcal) umsetzbarer Energie, eine Stalltemperatur von 20 C und gute Befiederung voraus. Unter diesen Bedingungen kann bei LOHMANN LSL-CLASSIC mit einem Tagesverzehr von g / Tag gerechnet werden. Die Futtersorten der Phasen 2 3 tragen dem sinkenden Bedarf an organischen Nährstoffen sowie dem steigenden Bedarf an Kalzium mit fortschreitendem Alter der Hennen Rechnung. Die Zeitpunkte der Futterumstellung werden von der Leistung und vom Bedarf an Kalzium, weniger vom Alter bestimmt. Während der Legeperiode sollte im Rhythmus von 10 Wochen die Futterzusammensetzung der Leistungsentwicklung der Hennen und dem Bedarf an Nährstoffen angepasst werden Wesentliche Änderungen der Rohstoffzusammensetzung der verschiedenen Phasenfutter sowie deutliche Änderungen der Futterstruktur sollten vermieden werden. Ernährung und Eigewicht Durch die Ernährung kann in gewissen Grenzen das Eigewicht an die betriebsspezifischen Bedürfnisse angepasst werden. Folgende Faktoren sind besonders zu beachten: Aufzucht Die Fütterung auf ein hohes Körpergewicht während der Aufzucht erhöht das Ei gewicht über die gesamte Legeperiode. Rationsgestaltung Rohprotein- und Methionin Linolsäure Fütterungstechnik Futterstruktur Zeitpunkt der Fütterung Höhe des Futterstandes im Trog Kontrollierte Fütterung Häufigkeit der Fütterung 19
23 ernährung Durch Stimulierung der Futteraufnahme kann das Eigewicht erhöht, durch kontrollierte Fütterung begrenzt werden. Bei entsprechender Konstruktion des Stalles, besteht die Möglichkeit, durch Variation der Stalltemperatur, die zur Beeinflussung der Futteraufnahme genutzt wird, das gewünschte Ei-Gewicht einzustellen. Fragen Sie die Spezialisten von LOH MANN TIERZUCHT nach entsprechenden Programmen für Ihre Bedingungen und Anforderungen. Zusatzstoffe Zusatzstoffe dienen zur Absicherung der Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Wirkstoffen wie z. B. Antioxidantien oder Karotinoide für die Dotterfärbung. Durch einen ausreichenden Zusatz werden Gehaltsschwankungen in den Rohstoffen ausgeglichen und eine vollwertige Versorgung gesichert. Anmerkung: Vitamin C wird normalerweise vom Geflügel synthetisiert. Das Vitamin wird nicht als essentiell betrachtet. Es kann aber unter Umständen, wie Hitzestress oder in heißen Klimaten, hilfreich sein, während der Legeperiode dem Futter mg/kg Vitamin C beizumischen. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 20
24 ernährung Tabelle 7: Empfohlene Zusätze (Mikronährstoffe) 21 Zusatzstoffe je kg Starter / Küken- Alleinfutter Junghennenfutter Vorlegefutter / Legefutter Vitamin A I.E Vitamin D 3 I.E Vitamin E mg 20 30** 20 30** 15 30** Vitamin K 3 mg 3*** 3*** 3*** Vitamin B 1 mg Vitamin B 2 mg Vitamin B 6 mg Vitamin B 12 mcg Pantothensäure mg Niacin mg Folsäure mg Biotin mcg Cholin mg Antioxidans mg ** ** ** Kokzidiostatikum nach Bedarf nach Bedarf Mangan* mg Zink* mg Eisen mg Kupfer* mg Jod mg 0,5 0,5 0,5 Selen* mg 0,2 0,2 0,2 * Sogenannte organische Quellen dieser Futterzusätze haben eine bessere biologische Verfügbarkeit. ** Je nach Fettzusatz *** Verdoppelung bei hitzebehandeltem Futter Tabelle 8: Kontinuierliches Angebot von feinem und grobem Futterkalk (Empfohlene Relationen in Legefuttern) Futtersorte Feinstrukturierter Kalk 0 0,5 mm Grobstrukturierter Kalk * 1,5 3,5 mm Legehennen Phase 1 30 % 70 % Legehennen Phase 2 25 % 75 % Legehennen Phase 3 15 % 85 % * Kann teilweise durch Austernschalen ersetzt werden.
25 ernährung Tabelle 9: Empfohlene Nährstoffgehalte für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen in Phase 1 je kg Futter bei unterschiedlichem Futterverzehr ca Lebenswoche bis zu 59,9 g Eimasse/Henne/Tag Nährstoff * ohne Phytase Bedarf g/henne/tag Gehalt bei täglichem Futterverzehr 105 g 110 g 115 g 120 g Rohprotein % 18,50 17,62 16,82 16,09 15,42 Kalzium % 4,10 3,90 3,73 3,57 3,42 Phosphor, ges.* % 0,60 0,57 0,55 0,52 0,50 Phosphor, verf. % 0,42 0,40 0,38 0,37 0,35 Natrium % 0,18 0,17 0,16 0,16 0,15 Chlor % 0,18 0,17 0,16 0,16 0,15 Lysin % 0,87 0,82 0,79 0,75 0,72 Verd. Lysin % 0,71 0,68 0,65 0,62 0,59 Methionin % 0,44 0,42 0,40 0,38 0,37 Verd. Methionin % 0,36 0,34 0,33 0,31 0,30 Meth./Cyst. % 0,80 0,76 0,73 0,69 0,67 Verd. M/C % 0,66 0,62 0,60 0,57 0,55 Arginin % 0,91 0,87 0,83 0,80 0,76 Verd. Arginin % 0,75 0,71 0,68 0,65 0,63 Valin % 0,74 0,71 0,67 0,64 0,62 Verd. Valine % 0,63 0,60 0,57 0,55 0,53 Tryptophan % 0,18 0,17 0,17 0,16 0,15 Verd. Tryptophan % 0,15 0,14 0,14 0,13 0,13 Threonin % 0,61 0,58 0,55 0,53 0,51 Verd. Threonin % 0,50 0,48 0,45 0,43 0,42 Isoleucin % 0,70 0,66 0,63 0,60 0,58 Verd. Isoleucin % 0,57 0,54 0,52 0,50 0,48 Linolsäure % 2,20 2,10 2,00 1,91 1,83 ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 22
26 ernährung Tabelle 10: Empfohlene Nährstoffgehalte für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen in Phase 2 je kg Futter bei unterschiedlichem Futterverzehr ca Lebenswoche bis zu 59,9 g Eimasse/Henne/Tag Nährstoff Bedarf g/henne/tag Gehalt bei täglichem Futterverzehr 105 g 110 g 115 g 120 g Rohprotein % 17,76 16,91 16,15 15,44 14,80 Kalzium % 4,40 4,19 4,00 3,83 3,67 Phosphor, ges.* % 0,58 0,55 0,52 0,50 0,48 Phosphor, verf. % 0,40 0,38 0,37 0,35 0,34 Natrium % 0,17 0,16 0,16 0,15 0,14 Chlor % 0,17 0,16 0,16 0,15 0,14 Lysin % 0,83 0,79 0,76 0,72 0,69 Verd. Lysin % 0,68 0,65 0,62 0,59 0,57 Methionin % 0,42 0,40 0,38 0,37 0,35 Verd. Methionin % 0,35 0,33 0,31 0,30 0,29 Meth./Cyst. % 0,77 0,73 0,70 0,67 0,64 Verd. M/C % 0,63 0,60 0,57 0,55 0,52 Arginin % 0,88 0,84 0,80 0,76 0,73 Verd. Arginin % 0,72 0,69 0,65 0,63 0,60 Valin % 0,71 0,68 0,65 0,62 0,59 Verd. Valine % 0,60 0,58 0,55 0,53 0,50 Tryptophan % 0,18 0,17 0,16 0,15 0,15 Verd. Tryptophan % 0,14 0,14 0,13 0,13 0,12 Threonin % 0,59 0,56 0,53 0,51 0,49 Verd. Threonin % 0,48 0,46 0,44 0,42 0,40 Isoleucin % 0,67 0,64 0,61 0,58 0,56 Verd. Isoleucin % 0,55 0,52 0,50 0,48 0,46 Linolsäure % 1,60 1,52 1,45 1,39 1,33 * ohne Phytase 23
27 ernährung Tabelle 11: Empfohlene Nährstoffgehalte für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen in Phase 3 je kg Futter bei unterschiedlichem Futterverzehr nach der 65. Lebenswoche Nährstoff Bedarf g/henne/tag Gehalt bei täglichem Futterverzehr 105 g 110 g 115 g 120 g Rohprotein % 16,84 16,03 15,30 14,64 14,03 Kalzium % 4,50 4,29 4,09 3,91 3,75 Phosphor, ges.* % 0,55 0,52 0,50 0,47 0,46 Phosphor, verf. % 0,38 0,36 0,35 0,33 0,32 Natrium % 0,16 0,16 0,15 0,14 0,14 Chlor % 0,16 0,16 0,15 0,14 0,14 Lysin % 0,79 0,75 0,72 0,69 0,66 Verd. Lysin % 0,65 0,62 0,59 0,56 0,54 Methionin % 0,40 0,38 0,36 0,35 0,33 Verd. Methionin % 0,33 0,31 0,30 0,28 0,27 Meth./Cyst. % 0,73 0,69 0,66 0,63 0,61 Verd. M/C % 0,60 0,57 0,54 0,52 0,50 Arginin % 0,83 0,79 0,76 0,72 0,69 Verd. Arginin % 0,68 0,65 0,62 0,59 0,57 Valin % 0,67 0,64 0,61 0,59 0,56 Verd. Valine % 0,57 0,55 0,52 0,50 0,48 Tryptophan % 0,17 0,16 0,15 0,14 0,14 Verd. Tryptophan % 0,14 0,13 0,12 0,12 0,11 Threonin % 0,55 0,53 0,50 0,48 0,46 Verd. Threonin % 0,46 0,43 0,41 0,40 0,38 Isoleucin % 0,63 0,60 0,58 0,55 0,53 Verd. Isoleucin % 0,52 0,49 0,47 0,45 0,43 Linolsäure % 1,30 1,24 1,18 1,13 1,08 * ohne Phytase ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 24
28 beleuchtung Allgemein Das Lichtprogramm steuert den Zeitpunkt der Legereife und hat damit auch Einfluss auf den Leistungsverlauf während der Legeperiode. Durch die Beleuchtung kann deshalb in gewissen Grenzen die Leistung an die betriebsspezifischen Bedürfnisse angepasst werden. Am einfachsten ist die Einhaltung des Lichtprogrammes bei der Haltung in fensterlosen Ställen ohne Einfluss des natürlichen Tageslichts. Hier kann sowohl die Lichtdauer als auch die Lichtintensität an die wechselnden Bedürfnisse angepasst werden. Bei der Aufzucht von Junghennen in geschlossenen Ställen und der Produktion von Eiern in abgedunkelten Ställen kann die Leistung der Hennen maximiert werden. Hier sollte das optimale Beleuchtungsprogramm für die Lohmann LSL-Classic (siehe Tabelle 12) genutzt werden. Für offene Ställe, in die Tageslicht einfallen kann, sollte ein maßgeschneidertes Lichtprogramm entwickelt werden, das angepasst an den Schlupfzeitpunkt der Küken und die geografische Lage des Stalles optimiert worden ist. Es ist unbedingt zu beachten, dass bis zur gezielten Stimulation der Junghennen der Lichttag nicht verlängert wird und dieser während der Legeperiode einer Herde nicht verkürzt werden darf. In offenen Ställen ist zu beachten, dass das natürliche Tageslicht das Beleuchtungsprogramm beeinflussen kann. Intermittierendes Lichtprogramm für Eintagsküken Bereits bei Einstallung der Eintagsküken in die Aufzuchtsfarm haben die Küken sowohl den kräftezehrenden Schlupf als auch einen anstrengenden Transport hinter sich. Allgemein ist es üblich, den Küken in den ersten zwei bis drei Tagen nach ihrer Ankunft 24 Stunden Licht zu gewähren, um ihnen Zeit zu geben, sich zu erholen und genügend Futter und Wasser aufzunehmen. In der Praxis kann jedoch beobachtet werden, dass einige Küken nach ihrer Ankunft weiter ruhen, andere suchen Futter und Wasser. Das Verhalten der Herde wird immer ungleichmäßig sein. Besonders in dieser Phase der Aufzucht fällt es schwer, das Verhalten und die Kondition der Küken richtig einzuschätzen. Ein speziell für diesen Zeitraum angepasstes und praktisch erprobtes intermittierendes Lichtprogramm teilt den Tag in Ruhe- und Aktivitätsphasen. Ziel eines solchen Programms ist die Synchronisation des Verhaltens der Küken. Dadurch wird es dem Personal erleichtert, den Zustand der Herde besser einzuschätzen. Gleichzeitig werden die Küken stimuliert, ausreichend Futter und Wasser aufzunehmen. Deshalb wird von LOHMANN TIERZUCHT empfohlen, den Küken nach Ankunft in der Aufzuchtsfarm eine kurze Ruhepause zu gewähren und dann mit der periodischen Beleuchtung 4 Stunden Licht gefolgt von zwei Stunden Dunkelheit zu beginnen. 25
29 beleuchtung Lichtprogramm nach Ankunft der Küken 4 h Licht 2 h Dunkelheit 4 h Licht 2 h Dunkelheit 2 h Dunkelheit 4 h Licht 2 h Dunkelheit 4 h Licht Dieses Programm kann bis zum 7. oder 10. Tag nach Ankunft der Küken angewandt werden. Danach sollte zum regulären Programm mit einer Reduzierung der Tageslichtlänge umgestellt werden. Die Anwendung dieses Programms hat folgende Vorteile: Die Küken ruhen bzw. schlafen zur gleichen Zeit. Das Verhalten der Küken wird synchronisiert. Schwache Küken werden durch stärkere Küken stimuliert, aktiv zu sein, um Futter und Wasser aufzunehmen. Das Verhalten der Herde ist ausgeglichener, die Beurteilung der Küken ist einfacher. Tierverluste in der ersten Lebenswoche werden reduziert. Beleuchtungspläne für fensterlose Ställe Durch den Grad der Absenkung der Lichtdauer während der Aufzucht und den Zeitpunkt der Stimulation durch Erhöhung der Lichtdauer kann die Leistung an die betriebsspezifischen Anforderungen angepasst werden. Das folgende Standard-Lichtprogramm ist als Beispiel für einen schnellen Start in die Produktion konzipiert. Die Beleuchtungsintensität, messbar in Watt/m², Foot Candle, Lumen oder Lux, hängt von der verwendeten Lichtquelle ab. Um den Leser nicht durch die Vielfalt möglicher Vorgaben zu verwirren, wird die Lichtintensität in der folgenden Tabelle nur in Lux angegeben. Beleuchtungspläne für Fensterställe Das Grundprinzip für fensterlose Ställe Während der Aufzucht die Tageslänge nicht zu erhöhen und während der Legeperiode die Länge des Lichttages nicht verringern ist auch auf Ställe, in die natürliches Tageslicht einfallen kann anzuwenden. Fällt zeitlich unbegrenzt natürliches Licht in die Stallanlagen ein oder werden frei zugängliche Wintergärten bzw. Ausläufe genutzt, muss der Einfluss des natürlichen Lichttages bei der Gestaltung von Lichtprogrammen berücksichtigt werden. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 26
30 beleuchtung Tabelle 12: Lichtprogramm für fensterlose Ställe LOHMANN LSL-CLASSIC Lebenswoche Licht in Std. (Standard) Lichtintensität (Lux) Tag 1 2 * Tag 3 6 * ** * oder ein Intermittierendes Lichtprogramm anwenden ** bis Produktionsende 27
31 beleuchtung Dabei ist zu beachten, dass sich unter mitteleuropäischen Verhältnissen der natürliche Lichttag im Verlauf des Kalenderjahres bis Ende Juni auf ca. 17 Stunden verlängert und sich danach bis Ende Dezember wieder auf ca. 8 Stunden verkürzt. Werden die Herden in Produktionsanlagen umgestallt, deren Fenster nicht verdunkelt werden können oder in die durch Zu- bzw. Abluftschächte Licht (sogenanntes Fremdlicht ) einfallen kann, oder werden zeitlich frei zugäng liche Wintergärten bzw. Ausläufe genutzt, muss das Lichtprogramm an die Länge des natürlichen Lichttages zum Zeitpunkt der Umstallung angepasst werden. Es können zwei Varianten unterschieden werden: 1. Produktionsbeginn bei abnehmender Länge des natürlichen Lichttages. 2. Produktionsbeginn bei zunehmender Länge des natürlichen Lichttages. Sowohl bei Variante 1 als auch bei Variante 2 ist in Abhängigkeit von der Länge des natürlichen Lichttages das Lichtprogramm in der 17. Lebenswoche auf mindestens 10 Stunden einzustellen und wöchentlich um eine Stunde auf 14 Stunden bis zur 21. Lebenswoche zu erhöhen. Die künstliche Beleuchtung niemals vor Uhr (ME Zeit) einschalten. In den Frühjahrsmonaten wird das Lichtprogramm durch die Verlängerung des natürlichen Lichttages beeinflusst und allmählich auf ca. 17 Stunden erweitert. Nimmt der natürliche Lichttag ab Juli wieder ab, sollten die 17 Stunden Licht bis zum Ende der Produktionsperiode konstant gehalten werden. Sehr einfach kann dieses wie folgt organisiert werden: 04.00* Uhr Beleuchtung ein Dämmerungsschalter bei Lux aus. Dämmerungsschalter bei Lux ein 21.00* Uhr Beleuchtung aus. * entspricht ME Zeit Diese Richtlinien können und sollten entsprechend der Konstitution der Herden, dem Legebeginn (Produktion, Eigröße) und der Stalleinrichtung variiert werden. Wenn aus arbeitswirtschaftlichen Gründen ein anderer Tagesrhythmus als oben beschrieben gestaltet wird, sollte dieser unter Berücksichtigung des Tagesrhythmus der Hennen nicht nennenswert vom oben genannten Tagesbeginn bzw. -ende abweichen. Werden die Tiere vor dem Ende des Lichttages in den Stall getrieben und kann der Stall vollständig verdunkelt werden, ist das Lichtprogramm für Dunkelställe anzuwenden. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 28
32 beleuchtung Der Zeitpunkt der Verdunkelung und des Öffnens der Fenster sollte auf das Lichtprogramm abgestimmt sein. Dabei ist zu beachten, dass erst die Fenster geschlossen und danach die Beleuchtung ausgeschaltet wird bzw. am Morgen erst das Licht eingeschaltet und danach die Fenster geöffnet werden. Spezialisten der LOHMANN TIERZUCHT GmbH gewähren Ihnen Unterstützung bei der Gestaltung eines auf Ihre Herde abgestimmten Lichtprogrammes unter Berücksichtigung des Zuchtproduktes, des Schlupfzeitpunktes der Herde und der geografischen Lage des Produktionsstandortes. Beispiel für ein Lichtprogramm für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen angepasst an Schlupfzeitpunkt und Standort erstellt mit der LOHMANN TIERZUCHT Beleuchtungsprogramm-Software Lebenswoche Länge des Lichttages Kalenderwoche Angepasstes Lichtprogramm für offene Ställe Lichtprogramm für abgedunkelte Ställe Angepasstes Lichtprogramm für LOHMANN LSL-CLASSIC Legehennen Schlupfdatum: 16. Dezember, Standort: Berlin Aufzucht im abgedunkelten Stall, Produktion im offenen Stall Stimulation/Umstallung: 19. Woche angepasstes Licht-Prog. Standard Licht-Prog. Dämmerung Tagesölicht 29
33 Allgemeine empfehlungen Hygiene Farm möglichst weit von anderen Geflügelställen anlegen und einzäunen. Nur eine Altersgruppe auf der Farm halten. Kein anderes Geflügel auf der Farm halten. Keine Besucher auf das Farmgelände lassen. Auf dem Farmgelände nur farm eigene Schutzkleidung tragen und diese für Tierärzte, Handwerker und Berater bereithalten Vor dem Betreten der Ställe Stiefel desinfizieren. Das Futter als Siloware beziehen. Fahrer nicht in die Ställe lassen. Die Ställe gegen das Eindringen von Wildvögeln und Ungeziefer sichern. Ratten und Mäuse planmäßig bekämpfen. Tote Tiere unschädlich beseitigen. Die lokalen Vorschriften beachten. Tägliche Kontrolle Mindestens einmal täglich kontrollieren: Gesundheitszustand der Tiere Stalltemperatur Lüftung Futter- und Wasserverbrauch Beleuchtung Mortalität Bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes, neben dem allgemeinen Eindruck und der Mortalität, auch den Futter- und Wasserverbrauch sowie die Kotbeschaffenheit beachten. Wasserversorgung Sauberes Wasser ist für eine gute Leistung mindestens so wichtig wie gutes Futter. Deshalb ist den Legehennen jederzeit frisches, sauberes und trinkbares Wasser zur Verfügung zu stellen, ein bedarfsgerechter Verbrauch muss immer gewährleistet sein. Ein Wasserzähler ist ein sehr nützliches Werkzeug, um den Wasserverbrauch zu überprüfen. Die optimale Wassertemperatur liegt bei ca. 20 C. Darüber hinaus sind Futter-und Wasseraufnahme eng miteinander korreliert. Wenn Legehennen nicht genug Wasser trinken, reduziert sich deren Futteraufnahme. Bei normalen Temperaturen stehen Wasser- und Futteraufnahme im Verhältnis von 1,8 2 : 1. Dieses Verhältnis kann sich bei hohen Umgebungstemperaturen über 30 C auf bis zu 5 : 1 erhöhen. In diesem Fall, fressen die Tiere weniger Futter, trinken aber mehr Wasser um ihre Körper abzukühlen. Wasserqualität regelmäßig überprüfen, insbesondere bei eigener Wasserversorgung wie z. B. Brunnenwasser. Zu hohe Salzgehalte im Trinkwasser können die Schalenqualität nachhaltig schädigen, hartes Wasser mit hohem TDS- Wert* kann zu Nierenschäden führen. * TDS: (Summe der gelösten Salze, auch Feststoffe im Wasser) ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 30
34 Allgemeine empfehlungen Grit Gaben von Grit sind nicht unbedingt erforderlich, bei Zufütterung von Getreide aber empfehlenswert. Unlöslicher Grit fördert die Entwicklung des Kropfes und Muskelmagens während der Aufzucht, welches einen positiven Effekt auf die Entwicklung der Futteraufnahmekapazität hat. Tabelle 13: Grit-Menge und Körnung abhängig vom Alter Lebenswoche Lebenswoche Ab 9. Lebenswoche 1 x wöchentlich 1 g / Tier (1 2 mm Körnung) 1 x wöchentlich 2 g / Tier (3 4 mm Körnung) 1 x monatlich 3 g / Tier (4 6 mm Körnung) Einstreu (Alternativhaltung) Zur Vermeidung von Vergiftungen und Rückständen im Ei nur Späne von unbehandeltem Holz verwenden. Durch ausreichende Lüftung für eine lockere Einstreu sorgen und nasse Einstreu entfernen. Eiqualität und Eiersammeln LOHMANN LSL-CLASSIC Hennen legen Eier mit einer ausgezeichneten Qualität. Zur Erhaltung der Qualität sollte Folgendes beachtet werden: Eier mindestens 1 x täglich absammeln. Eier bei Temperaturen zwischen 5 C und 10 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von % lagern. Die Lagerung bei höheren Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit führt zu einem raschen Gewichtsverlust und einer Beeinträchtigung der Eiklarqualität durch den verstärkten Gasaustausch. Nester (Alternativhaltung) Die Qualität der Nester entscheidet mit über die Eiqualität. Bei Nestern mit Einstreu, die Einstreu regelmäßig erneuern und sauber halten. Bei Einzelnestern ein Nest für je 4 Hennen vorsehen. Um den Bodeneieranfall möglichst gering zu halten, Bodeneier laufend aufsammeln. Neben genügend Nestern bzw. Nestfläche in Gemeinschaftsnestern sind folgende Faktoren wichtig für einen geringen Bodeneieranfall: saubere trockene Einstreu oder weiche Nesteinlage leichte Zugänglichkeit gleichmäßige Verteilung der Nester im Stall nur ein Nesttyp im Stall Abrollnester in Verbindung mit Kotgrube oder Slats sind im Hinblick auf die Eiqualität günstiger zu beurteilen als eingestreute Nester oder Familiennester. 31
35 Allgemeine empfehlungen Besatzdichte Der optimale Tierbesatz/m2 ist von den Haltungsbedingungen und den Möglichkeiten zur Klimasteuerung abhängig. Bei der Einstallung von Küken-, Jungund Legehennen sind des weiteren die jeweils geltenden Normen und gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Gerätebedarf Allgemein gilt: je mehr Ähnlichkeit bei Aufzucht- und späteren Produktionsstall, desto unproblematischer ist die Umstallung und umso schneller gewöhnen sich die Junghennen in den neuen Stall und die fremde Umgebung ein. Die folgenden Tabellen zeigen die Anforderungen an den Gerätbedarf für die Aufzucht- und Produktionsperiode. Tabelle 14: Gerätebedarf für die Aufzuchtsperiode Gerät Lebenswoche Bedarf Stülptränke 1 1 Tränke (4 5 l) für 100 Küken Rundtränke bis 20 1 Tränke (Ø 46 cm) für 125 Tiere Längstränke bis 20 1 lfd. m für 100 Tiere Nippel bis Tiere pro Nippel Kücken-Futterschalen Schale für 60 Küken Abgeschnittene Kükenkartons Karton für 100 Küken Rundtröge Futterbahn Tröge (Ø 40 cm) für 100 Tiere 3 Tröge (Ø 40 cm) für 100 Tiere 2,5 3,5 lfd. m für 100 Tiere 4,5 lfd. m für 100 Tiere Tabelle 15: Gerätbedarf für die Produktionsperiode Gerät Rundtränke Längstränke Nippel Rundtröge Einzelnester Futterbahn Bedarf 1 Tränke (Ø 46 cm) für 125 Tiere 1 lfd. m für Tiere 6 8 Tiere pro Nippel 4 Tröge (Ø 40 cm) für 100 Tiere 1 Nest (26 x 30 cm) für 4 Tiere 5 lfd. m für 100 Tiere Weitere Details im LOHMANN Management Guide für Boden- und Freilandhaltung. ManagementGuide LOHMANN TIERZUCHT 32
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