ALTGLAS-RECYCLING WAS PASSIERT MIT DEM ALTGLAS IN DER SCHWEIZ?

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1 ALTGLAS-RECYCLING WAS PASSIERT MIT DEM ALTGLAS IN DER SCHWEIZ? Die Glas Verbund Schweiz AG, mit Sitz im luzernischen Dagmersellen, ist spezialisiert auf das Recycling von Altglas. Dieses Faktenblatt soll Ihnen Auskunft darüber geben, was mit dem gesammelten Altglas passiert und warum es wichtig ist, das Glas nach den drei Farben DER EWIGE KREISLAUF DES GLASES zu trennen Dieses Dokument zeigt den Weg des Glases nach der Altglassammlung, über die Aufbereitung bis zur Wiederverwertung. Die untenstehende Grafik zeigt den ewigen Kreislauf des Glases. Weiterverarbeitung: Aus Altglas kann man neben neuem Glas auch neue Produkte wie Schaumglasschotter der Firma Misapor zur Gebäudeisolation herstellen. Glasaufbereitung: Glashütte: In Glashütten werden Quarz, Soda und Kalk zu neuen Glasflaschen geschmolzen. Mit der Beimischung von rezykliertem Altglas kann in der Glasherstellung bis zu 25 % Energie eingespart werden. Abfüllanlage: Das gesammelte Altglas wird gesäubert, zerkleinert, und gemahlen. Anschliessend gelangt es wieder in den Kreislauf und wird zu neuen Glasflaschen geschmolzen. Altglas wird ebenfalls zu Dämmstoff für die Bauindustrie weiterverarbeitet. In Abfüllanlagen werden die Getränkeflaschen mit Flüssigkeiten jeglicher Art befüllt. Glas ist dabei das ideale Verpackungsmaterial. Altglassammlung: In der Schweiz wird rund 95 % des Altglases gesammelt. Das ist Weltrekord! Jedoch gilt zu beachten, dass das Glas (wo möglich) nach Farben getrennt wird und Trinkgläser sowie Porzellan nicht in den Container gehören. Konsum: Eine in der Schweiz lebende Person verursacht pro Jahr rund 44 kg Altglas. Dies entspricht einer jährlichen Gesamtmenge von 357'000 Tonnen Altglas.

2 DAS EINSAMMELN BEI DEN GLASCONTAINERN Die Altglassammlung erfolgt in den meisten Schweizer Gemeinden farbgetrennt. Das bedeutet, dass Grün-, Weiss- und Braunglas getrennt gesammelt werden. Das Leeren der Container erfolgt meistens durch LKWs von Recycling-Unternehmen. Für das leeren der Container gibt es verschiedene Möglichkeiten. So zum Beispiel Kranfahrzeuge mit Container-Entleergeräten. Diese haben getrennte Boxen, in denen sie die drei Farben einsammeln: Wenn die LKWs mit dem Glas aus dem Sammelcontainer beladen sind, fahren diese zurück zu ihrer Unternehmung, wo die Glasfarben gekippt und zwischengelagert werden. Die LKWs kippen dort ihre Glasladungen in den nach Farben getrennten Boxen.

3 Von den Glassorten fällt mit rund 60 % am meisten grünes Glas an. Weiss- und Braunglas hingegen sind seltener und daher auch wertvoller. Ist eine Box voll, so wird das Glas erneut auf einen LKW geladen. Das nächste Bild verdeutlicht das Verladen von Weissglas mittels Pneulader: Wie auf dem Foto ersichtlich ist, wird in dieser Ladung ausschliesslich Weissglas verladen. Die Trennung der Glassorten ist wichtig, da das Glas je nach Farbe unterschiedlich wiederverwertet werden kann. Dieses Weissglas wird zum Beispiel in einer Glashütte zu neuem Glas weiterverarbeitet. Auffallend auf dem Bild ist der hohe Fremdstoffanteil. Büchsendeckel, PET-Flaschen und weitere Fremdmaterialien erschweren die Wiederverwertung und senken damit den Wert des Altglases.

4 DIE AUFBEREITUNG DES ALTGLASES Das Grünglas kann in der Schweiz wiederverwertet werden. Dazu fährt der LKW nach Dagmersellen im Kanton Luzern zur Firma GVZ. Auch hier wird das Glas separat nach Farben getrennt gekippt, wie es am Beispiel des Grünglaslagers verdeutlicht wird. Auf dem Foto erkennbar sind auch weisse und braune Glasflaschen. Diese stammen zum einen aus Fehlwürfen von der Bevölkerung, zum anderen von Gemeinden, die keine Trennung der Glassorten vornehmen. In der Schweiz trennen jedoch fast alle Gemeinden nach Farben, da dies günstiger ist. Dies liegt daran, dass Gemeinden für die Sammlung von Altglas eine Vergütung von der VetroSwiss erhalten. Diese wird nur zu 100 % ausbezahlt, wenn die Gemeinden nach Farben getrennt sammeln, ansonsten erhalten sie lediglich 60 %. Nur kleine Gemeinden sammeln ungetrennt, da es sich für diese nicht lohnt, neue Glascontainer anzuschaffen. Der Trend geht klar in Richtung getrennt gesammeltes Glas. Das macht auch durchaus Sinn, denn nur so kann eine sinnvolle Wiederverwertung stattfinden. Nach der Sammlung wird das Grünglas aufbereitet. Das bedeutet, es wird so gut es geht von Fremdstoffen wie Plastik, Etiketten, Korken, oder Metallen befreit. Bei diesem Prozess ist neben modernsten Maschinen auch Handarbeit gefragt. Alles was nicht herausgefiltert werden kann, landet im nachgelagerten Produktionsprozess und kann in diesem zu Betriebsausfällen oder Qualitätseinbussen führen. Vor allem Steine und Porzellan sind sehr schädlich. Anschliessend wird das Glas von der Firma MISAPOR zu Schaumglasschotter weiterverarbeitet. Der Schaumglasschotter wird im Tiefbau zur Wärmedämmung eingesetzt und besteht zu 98 % aus rezykliertem Altglas aus grünen Flaschen. Das weisse und braune Altglas kann in der Schweiz nicht verarbeitet werden. Diese zwei Glassorten werden ins benachbarte Ausland geliefert und dort zu neuem Glas weiterverarbeitet. Das Glaszwischenlager bei der Firma GVS in Dagmersellen ist übrigens auch nach Farben getrennt:

5 DER ABLAD VON GLAS IN SAMMELMULDEN Die Sammelcontainer, die alle drei Farben sammeln, werden auch getrennt geleert: Der Ablad von Glas In Mulden mit Zwischenwänden erfolgt ebenfalls nach Farben getrennt: