Sonderausgabe Filmkongress

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1 b li 200 Der Brancheninformationsdienst der Filmstiftung NRW Sonderausgabe Filmkongress 1

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3 Der Kongress Durchblick mit Domblick Cattolica heißt der Film, der den Titel unserer Juli-Ausgabe schmückt. Gedreht hat ihn Rudolph Jula als deutschschweizerische Koproduktion mit der Kölner Lichtblick. Es ist sein erster Langfilm und auf dem Internationalen Filmkongress ( ) der Filmstiftung NRW war er als einer von zehn Nachwuchsfilmen in der Reihe Spectrum junger Film (alle Filme auf S. 13) zu sehen. Die Mischung macht s! Und deswegen bot der Filmkongress auch in diesem Jahr eben nicht nur Diskussionen, sondern damit die Besucher vom theoretischen Überbau nicht erschlagen wurden neben Previews auch Filme junger Regisseure und Regisseurinnen, die die Filmstiftung NRW gemeinsam mit der Cologne Conference und in Zusammenarbeit mit der KHM und der internationalen filmschule köln ausgewählt hatte. Die Filme wurden im Kölner Filmhaus Kino gezeigt, der Kongress fand in diesem Jahr erstmals im Panorama-Pavillon statt in unmittelbarer Nähe zu Messe und den Rheinterrassen, den Veranstaltungsorten des Medienforums NRW und der Cologne Conference. Der Umzug von der Kölner Flora in den Panorama-Pavillon hat sich gelohnt nicht nur wegen des fabelhaften Ausblicks auf den Rhein, die Hohenzollernbrücke und den Dom. Wenn es stimmt, dass ein schöner Ausblick auch den inneren Blick schärft, so könnte das Panorama erklären, warum die Diskussionen in diesem Jahr so besonders erfrischend waren. Dem vorliegenden Heft, das sich als Sonderausgabe ausschließlich dem Filmkongress widmet, gelingt es hoffentlich, einen Eindruck der lebhaften Debatten wieder zu geben. Zum Nachlesen, für die die dabei waren, und zum Kennen lernen für die, die den Kongress verpasst haben. Vielleicht entscheidet sich der eine oder andere nach der Lektüre, dass es sich lohnt, beim nächsten Mal dabei zu sein. Die Teilnehmer jedenfalls, und dazu zählten auch die Besucher des Medienforums, die die kurzen Wege nutzen, um bei den Diskussionen vorbei zu schauen, waren hoch zufrieden. Wenn ein vielbeschäftigter Produzent wie X-Filmer Stefan Arndt sich fast jede Diskussionsrunde anhört, auch wenn er nicht selbst auf dem Panel sitzt, zeugt das von der hohen Qualität der Gesprächsrunden. Dafür gebührt Katharina Blum ein Dank, die für den Filmkogress verantwortlich zeichnete. Viel mehr als nur einige neue Ideen und Anregungen für die tägliche Arbeit nahmen die Teilnehmer des Koproduktionsmarktes mit nach Hause. Mit über 80 Anmeldungen hatte es schon im Vorfeld so viel Interesse gegeben, wie nie zuvor. Dort wurden nicht nur Visitenkarten ausgetauscht, sondern handfeste Kontakte gemacht. Vielleicht begegnet uns in Zukunft das Cattolica, Foto: Lichtblick ein oder andere Projekt auf der Leinwand wieder, das im Catering-Zelt vor dem Pavillon seinen Koproduktions-Feinschliff erhielt. Für den, der die angeregten Meetings erlebt hat, wäre das keine Überraschung. Davon konnte der Kongress ansonsten genügend bieten: Bekenntnisse von Sönke Wortmann, der außer dem Wunder von Bern keinen seiner alten Filme mehr sehen kann, einem Oskar Roehler, der das Publikum für sich entdecken will (ob es gelingt wird sein neuer Film Agnes und seine Brüder beweisen) bis zu den ersten Szenen von Til Schweigers neuer Regiearbeit Barfuß. Gedreht wird noch bis Ende Juli. Als Überraschungscoup präsentierte er aber schon mal als Vorfilm zur Preview des Cannes-Erfolgs Whisky 18 Minuten im Kölner Off- Broadway. Wer das Programm des Filmkongresses genau studiert hat und es mit dem Inhaltsverzeichnis des Newsletters vergleicht, wird bemerken, dass ein Thema fehlt: Lost in Distribution hieß das Filmkongress-Panel, in dem gemeinsam mit dem Filmbüro NW über alternative Verleihstrategien nachgedacht wurde. Wir fanden, dass das Thema Verleih aktuell viel zu wichtig ist, um es auf zwei Seiten abzuhandeln. Für jeden Film findet sich mittlerweile auch ein passender Verleiher, hatte Lichtblick-Produzent Joachim Orthmanns in seiner Einleitung gesagt. Mit einem Schwerpunkt über die Situation der Verleiher in Deutschland und vor allem in NRW will der Newsletter in seiner September-Ausgabe überprüfen, ob Orthmanns Recht hat. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht RÜDIGER BERTRAM Chefredakteur Inhalt 4 Du hast nicht umsonst gefroren, Jürgen Interview mit Jürgen Flimm 6 Eine widerspenstige Tochter und Erotik im Schweinestall Koproduktionstreffen Made in NRW 8 Crash-Kurs für Koproduktionen Internationale Filmfinanzierung Leichtes Geld? 8 zero film rät... Was es für eine deutsch-englische Koproduktion braucht 9 Grau ist alle Theorie Die Previews des Filmkongresses 10 Raubkopierer und Cyberpolizisten Schachmatt den Filmpiraten 10 Kopieren ist uncool Interview mit Tom Spieß 12 In Deutschland werden zu viele Talente erkannt Thema Nachwuchsfilmer: Langstreckenlauf 13 Zehn Gebote nach dem ersten Film Von Prof. Georg Feil 13 Brüder, Hobos und Verliebte Spectrum junger Film 13 Cologne Conference Die Preisträger 15 Es gibt keine Regeln. Sonst wäre es zu einfach. ifs-workshop mit Lalo Schifrin 16 Deutsche Träume jenseits von Hollywood Der deutsche Film auf dem amerikanischen Markt 16 Deutsche Filme in Big Apple Drei Fragen an Uwe Karsten Heye 17 Keine Mätzchen Interview mit Hannes Jaenicke 18 Thema Filmkritik: Die Kunst, Filme aufs Papier zu bringen Die Vorkoster des Zelluloids 19 Motivwechsel Location-Ausstellung 20 Erst die Werkstatt, dann die Gala Deutscher Kamerapreis 22 Ohne Visionen geht gar nichts Abschlussrunde: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht 23 In erster Linie Intuition Interview mit Hans-Christian Schmid 24 Moving NRW Die Party in der Flora 11 Impressum Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 3

4 Jürgen Flimms neuer Film Käthchens Traum eröffnete den Internationalen Filmkongress sowie die Cologne Conference und soll Anfang 2005 im Ersten zu sehen sein. Am Rande der Premiere im Kölner i i ü g li Du hast nicht umsonst gef Cinedom war Zeit für ein paar Fragen an den Theaterund Filmregisseur. Wie kam es dazu, dass Sie wieder Fernsehen gemacht haben? Jürgen Flimm: Der letzte Film ( Die Wupper, 1984) liegt ja über 20 Jahre zurück. Und jetzt kam die Anfrage vom WDR, ob ich nicht Lust hätte, mal wieder etwas zu machen. Dann haben wir die Stoffe gewälzt, kamen auf das Käthchen und ich habe gedacht: Das werden die nicht tun, weil das ja so ein verqueres Ding ist. Aber dann haben wir mit voller Dankbarkeit festgestellt, dass der Westdeutsche Rundfunk das Hirn noch nicht an der Quotentheke abgegeben hat. Und wie waren Ihre Erfahrungen als Filmregisseur? Es war sehr anstrengend, aber auch sehr schön. Wichtig ist, dass man Leute zusammenkriegt, die miteinander den Film machen wollen, der ihnen vorschwebt. Dieses Kollektiv von Ausstatter, Kameramann, Regisseur und Schauspielern - das ist das Entscheidende. Und ganz überragend war die Arbeit mit Tobias Moretti. Ich kenne ihn schon sehr, sehr lange, habe aber nicht gewusst, dass der in so eine Art von Spiel reingeraten kann. Das war für mich die totale Überraschung. Beim Dreh soll es dann sehr kalt gewesen sein... Eisekalt! Das war im letzten Herbst, im Oktober. Die kälteste Zeit seit Menschengedenken, glaube ich. Wir haben in einer Gießhalle in Duisburg gedreht - das ist ein fürchterliches, nasses Loch gewesen. Aber es hat sich gelohnt. Wenn man das Ergebnis dann sieht, sagt man sich: Du hast nicht umsonst gefroren, Jürgen. Was hat Sie an der Halle in Duisburg als Drehort so fasziniert? Ging es da auch um die Romantik des Verfalls? Natürlich hat die Romantik ja immer einen Begriff von Ruine gehabt - die Ruine, das nicht wirklich fertig gewordene. Die haben ja auch künstliche Ruinen gebaut. Dieser Umbruch hat schon etwas damit zu tun. Es ist ja auch etwas sehr Deutsches, die Schwerindustrie. Die Schwerindustrie ist ja in der Käthchen- Zeit entstanden. Da hat der Moretti mir gesagt: Als die Industrialisierung losging, saß Hölderlin gerade im Turm, ist dir das eigentlich klar? Das vergisst man ja leicht. Das ist eine ganz starke Entsprechung zwischen der deutschen Spätromantik und der Industrialisierung. Ich sage immer: Meine Seele spannte weit ihre Flügel aus und flog gegen einen Förderturm. Was bietet Ihnen das Medium Film für Vorteile gegenüber einer Theaterinszenierung? Als Regisseur können sie beim Film viel mehr manipulieren als beim Theater. Beim Theater haben sie immer Unwägbarkeit. Dieser lebendige Moment vom Theater ist ja nie reproduzierbar, es ist ja keine Aufführung wie die andere. Wäre ja auch schrecklich. Das Theater ist das Medium der Gegenwart. Und der Film, das ist die gefrorene Zeit. Da können sie noch sehr, sehr lange hinterher rumfummeln mit Geräuschen und Musik und noch mal umschneiden, bis sie denken, jetzt haben sie einen Rhythmus für den Film gefunden. Vielleicht ist er als Erzählweise perfekter als das Theater, aber der Jammer beim Film ist: Wenn er fertig ist, ist er fertig, dann kannst du nichts mehr verändern. 4 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

5 roren, Jürgen! Was ist für Sie reizvoller? Es ist so: Das Haus eines Regisseurs hat viele Zimmer. Da gibt es ein Videozimmer ich habe ja auch schon mal mit Marius Müller-Westernhagen einen Clip gedreht, ganz modern. Dann gibt es ein sehr großes Zimmer, einen Saal eher, das ist das Opernzimmer. Und das Musikzimmer, das Theaterzimmer. Und dann gibt es natürlich auch ein Filmzimmer. Nun sind die Räume bei den verschiedenen Regisseuren immer verschieden groß. Aber wenn man die verschiedensten Seten dieses Berufs ausüben kann, dann ist das einfach ganz toll. Deshalb kann ich die Frage nicht beantworten. War es ein Problem, die moderne Inszenierung und die alte Sprache zusammenzubringen? Das machen wir ja dauernd am Theater. Aber die Frage war: Wie kriegt man die Kleistsche Sprache aus dem Reclam-Heft raus? Wie kriegt man die Kleistsche Sprache so in den Mund der Schauspieler hinein, dass sie eine Unwillkürlichkeit bekommt? Dass man nicht mehr denkt, die haben da gerade etwas auswendig gelernt. Und das haben die Schauspieler ganz toll hingekriegt. Ist es sehr schwierig für die Schauspieler, bei der Kleinteiligkeit des Drehprozesses überhaupt in die Sprache Kleists hineinzukommen? Wir haben uns ja vorbereitet, haben uns immer abends nach den Drehtagen mit den Schauspielern im Hotel getroffen und uns die Szenen vorgeknöpft. Wir haben natürlich den Gesamtzusammenhang trainiert. Geben Sie viel vor oder entwickeln die Schauspieler mehr selbst? Ich gebe schon vor, arbeite aber mit ihnen zusammen. Ich würde sie nie dazu zwingen, etwas zu spielen, was ich ihnen nicht vermitteln kann. Wenn ich ihnen das nicht vermitteln kann, ist es mein Fehler, dann ist mein Weg falsch. Da kommt man aber hin, das geht dann relativ rasch. Die Schauspieler haben es auch gern, wenn man ihnen einen Weg zeigt. Bei aller Freiheit ich mache Tobias Moretti ja keine Betonungen vor haben sie es sehr gerne, wenn eine Matte drunter ist. Die muss aber federn. Es gab ja in den letzten Jahren einige Filme mit Originaltexten aus alten Theaterstücken, etwa William Shakespeares Romeo und Julia. Haben Sie sich davon inspirieren lassen? Nun ja, Romeo und Julia hatten wir so ein bisschen im Kopf. Wir haben uns gesagt: Da hat es doch auch funktioniert! Denn das war ja ein grandioser Film. Nicht, dass ich das Käthchen mit Romeo und Julia vergleichen will, schon gar nicht mit dessen Etat es geht mehr ums Prinzip: Die haben den alten Stoff genommen und sehr raffiniert umgesetzt. Dieses Prinzip ist ja alt, der Leopold Jessner hat schon in den frühen Twenties Hamlet im Frack gemacht. Was hat Sie dazu bewogen, ausgerechnet dieses Stück zu verfilmen und wo sehen Sie den Bezug zur Gegenwart? Ich bin darauf gekommen, als ich eine Levis-Werbung gesehen habe. Da springt ein Liebespaar durch Wände und läuft Bäume hoch. Und ich habe mich gefragt: Warum machen die das? Da ist irgendwas dran. Leben wir in einer Zeit, in der man sich nach anderen Vergegenwärtigungen sehnt? Gibt es also noch eine andere Ebene von Wahrnehmungsformen, die auch irrational ist? Das trägt der Stoff des Käthchens ja massiv in sich. Diese totale Anti-Aufklärung, das ist ja ein anti-aufklärerisches Stück. Und dann habe ich überlegt: Das müsste man irgendwie ins Heute kriegen. Und wie macht man das? Und dann haben wir so rumgesponnen und gedacht: Es ist natürlich der Maschinenmensch, die romantische Vorstellung vom Maschinenmensch, der ist ja da drin. Und Maschinenmensch heißt: der manipulierte Mensch. Was heute läuft, ist ja ein ähnlicher Vorgang. Da ist natürlich ein zeitgenössischer Bezug: Gegen die Wissenschaftsgläubigkeit, diesen Aufklärungsglauben, dass man heute alles kann. Gibt es für Sie noch Wunschstoffe, die Sie unbedingt mal machen wollen? Es gibt einen wahnsinnigen Wunschstoff, den kann nur kein Mensch finanzieren. Bernd Eichinger hat mich mal gefragt, ob ich nicht einen Film für ihn machen wollte, und da habe ich gesagt: Das Leben von E.T.A. Hoffmann. Aber da muss man 80 Millionen Dollar haben, sonst wird das nichts. Und da hat der Eichinger, den ich sehr gut kenne, gleich gesagt: Nun ja, schön, aber solchen Kostümkram will doch keiner sehen. Sonderausgabe Filmkongress 5

6 Rund 200 Filmemacher aus 16 Ländern versammelten sich beim internationalen Koproduktionstreff Made in NRW auf dem Filmkongress, um neue Projekte Giovanni Di Pasquale von der italienischen Firma Pablo S.r.l. im Gespräch mit Thomas Springer und Helmut G. Weber von der Kölner Firma Tradewind Pictures GmbH (v. links nach rechts) Koproduktionstreffen Made in NRW Eine widerspenstige und Erotik im Schwei VON WOLFGANG HIPPE John Paul Chapple und Teresa Nunn (Highgate Films Ltd, UK) und Kai Künnemann von der Kölner zero west Filmproduktion GmbH (Mitte) Karsten Stöter, Egoli Tossell Film AG (links) und Himesh Kar, UK Film Council Anne-Sophie Quancard & Niko von Glasow von der Kölner Palladio Film GmbH und Sabine Aigner, Cine Tirol, Österreich (von links) Filme leben davon, wie sie ihre Geschichten erzählen. Egal, ob Krimi oder Komödie, Fiction oder Dokumentarfilm - die Zuschauer müssen von den Geschehnissen auf der Leinwand mitgenommen werden und fasziniert oder nachdenklich, heiter oder traurig bewegt den Kinosaal verlassen. Der Stoff, aus dem sich die Handlung formt, will freilich erst gefunden und erfunden werden. Dabei kann die Suche danach selbst zur Story werden, wie beim Projekt The Burgermeister s Daughter von Judith Zarin. Die Filmproduzentin beschäftigt sich mit ihrer Firma Girl From Queens (GFQ) normalerweise mit Geschichten in und um New York. Eher zufällig fiel ihr ein Buch des Historikers Steven Ozment in die Hände, das das Leben einer jungen Frau im 16. Jahrhundert beschreibt: Anna Büschler war die Tochter des Bürgermeisters von Schwäbisch Hall. Als ihr Vater sie wegen ihres freizügigen Lebenswandels aus dem Haus warf, verklagte sie ihn der erste Fall dieser Art in der deutschen Rechtsgeschichte. Zarin ist fasziniert, begleitet Ozment auf eine Lesereise durch Deutschland, besucht die Originalschauplätze und freundet sich mit dem heutigen Bürgermeister der kleinen Stadt an. Anna ist für sie nicht nur eine mutige und selbstbewusste Frau, die sich über die Regeln ihrer Zeit hinwegsetzte, sondern auch an emotional mystery. Warum ging sie vor Gericht? Wie lebte sie ihr Leben zwischen zwei Liebhabern und dem hartnäckigen Vater, der sie in Ketten legen ließ? Was gab ihr die Kraft zum Widerstand? Mittlerweile hat die preisgekrönte Erin Cressida Wilson (Independent Spirit Award) das Drehbuch geschrieben. Der Film soll mit einem Budget von acht Millionen Euro hierzulande in englischer Sprache gedreht werden, deshalb sucht Zarin jetzt Koproduzenten aus Deutschland und Großbritannien - und träumt von Roman Polanski oder Caroline Link als Regisseur. Die Begeisterung für ein ungewöhnliches Szenario hat auch Heike Bachelier in die Ferne geführt. Ihr erster Spielfilm Where s Captain Kirk? Da wir von der Filmstiftung zum IndependentFeatureProject im September in New York vorgeschlagen sind, weil Ruidoso ja auch in den USA spielt, war es sehr komfortabel, Michelle Byrd vom IFP in Köln treffen zu können und mit ihr über Möglichkeiten und mögliche Kontakte in den USA zu sprechen. Dieter Zeppenfeld, Zinnober Filmund Fernsehproduktion GmbH, Aachen Made in NRW was one of the most enjoyable co-production events I have attended. I made interesting new contacts there, heard about tempting new projects and I found everyone most hospitable and welcoming. Julie Baines, Dan Films Ltd, London, UK soll in Zusammenarbeit mit Autor und Regisseur Andy Heathcote ( English Goodbye ) in Schottland realisiert werden: Jeeps (15) rebelliert in den 1980ern gegen die Erwachsenenwelt, lernt Freundschaft und Solidarität unter Punks kennen, verliebt sich zum ersten Mal und wird enttäuscht. Die Jungproduzentin aus Köln rechnet sich gute Chancen aus, einen schottischen Koproduzenten zu finden, auch wenn solche Partnerschaften noch eher selten sind. Verwunderlich, denn der Etat der schottischen Filmförderung ist der höchste unter den regionalen Funds in Großbritannien und Scottish Screen ( bevorzugt aus kultur- und medienpolitischen Überlegungen Independant-Projekte. Filme wie Trainspotting oder Wilbur wants to kill himself sind herausragende Belege für diese Strategie. In London allerdings setzt man eher auf Mainstream, sagt Bachelier, die ein Büro an der Themse hat. Dabei ist der Erfolg britischer Filme insgesamt nicht zu übersehen fünf der zehn erfolgreichsten europäischen Filme von 2003 kommen von 6 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

7 vorzustellen, anzuschieben oder mindestens doch zu bereden. Zu den Pitching Sessions wurden mehr als 80 Filmprojekte eingereicht, fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Tochter nestall Pavel Solc von der Prager Produktionsfirma Filmia s.r.o. und Peter Garde von Zentropa Production aus Dänemark (von links) Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und schon wenige Tage nach dem Ende des Kongresses zeichnen sich für uns die ersten positiven Ergebnisse ab. der Insel. Jane Wright von BBC Films sieht die Gründe hierfür nicht nur in der englischen Sprache und der Tatsache, dass London als world market place schon zwangsläufig die Internationalität der dort produzierten Filme herstellt. Wichtig sei auch der Mix aus wirtschaftlich und kulturell orientierten Angeboten und Förderprogrammen, wobei die komplizierten steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen juristischen Beistand unverzichtbar machen und manchem Anwalt auf Dauer zu Arbeit verhelfen. Der Schwerpunkt der kulturellen Förderung liegt eher bei den regionalen Funds (mehr unter Ein der europäischen Förderung ähnliches Angebot findet sich jenseits des Atlantiks nur in Kanada. Die kanadische Regierung hat ihre Aktivitäten auf nationaler Ebene der Telefilm Canada ( übertragen. Internationale Koproduktionen nehmen eine zentrale Position ein. Es gibt Verträge mit rund 50 Ländern, das jährliche Finanzvolumen der rund 100 Produktionen lag zuletzt bei durchschnittlich knapp 700 Millionen kanadischen Dollars. Die kanadischen Provinzen steuern dezentrale Vergünstigungen bei Es gab viel Zeit für Gespräche und Kontakte, die unserer von der Filmstiftung NRW, Niko von Glasow & Anne-Sophie Quancard, Palladio Film GmbH & Co. KG, Köln & London Eurimages und der polnischen Filmstiftung geförderten polnisch-deutschen Coproduktion Unkenrufe zugute kommen werden. Dr. Ursula Vossen, ZIEGLER FILM GmbH & Co KG, Berlin auch für deutsche Filmschaffende interessant, betont Claudia Seeber von der kanadischen Botschaft. Amerikanische Independents können von solchen Rahmenbedingungen nur träumen. Eine öffentliche Förderung ist in den USA unbekannt, konstatiert Michelle Byrd vom Independent Feature Project (IFP) New York nur knapp. Wettbewerb und der Markt prägen die US- Szene. Trotzdem entstehen jenseits von Hollywood jährlich immerhin rund 500 Filme mit einem durchschnittlichen Budget von rund Dollars. Für ihren Vertrieb und damit für ihre Refinanzierung sind vor allem Festivals, College- und Arthouse-Kinos von Bedeutung. Für Koproduktionen stehen viele Produktionsfirmen bereit, die ihre Plattform regelmäßig auch bei einschlägigen Messen wie dem IFP finden, mit dem auch die Filmstiftung NRW kooperiert. Vielleicht treffen der Aachener Produzent Dieter Zeppenfeld und seine Producerin Judith Ruster bei ihrem Besuch in New York auf potentielle Kooperationspartner für ihren im Sommer 2005 geplanten Dreh in Ruidoso, New Mexiko. Die dort jährlich stattfindenden Rennen mit Quarter Horses sind Hintergrund ihres Spielfilms Ruidoso, der sich mit einer jungen Frau aus Paderborn und einem Pferd namens Out of Control beschäftigt. Treffen wie Made in NRW sind längst unverzichtbarer Bestandteil des Business geworden, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Die Präsentation des eigenen Projekts beflügelt auch die eigene Kreativität, der Austausch hilft weiter. Ich hasse Pitchen, bekannte Niko von Glasow in Köln, um gleich einzuschränken: Aber wir sind im Showbiz. Deshalb ist für mich jedes Meeting immer das wichtigste Meeting aller Zeiten. Sprach s und lieferte dann eine launige und unterhaltsame Vorstellung seines neuen Projektes Pig ab, eine erotische Komödie ohne Küsse und ohne Sex in einem Schweinestall. Judith Zarin (Girl From Queens, USA), Heike Meyer-Döring (MEDIA Antenne Düsseldorf) und Christian Arnold-Beutel (Magic Worx GmbH) (von links) Christian Vizi & Michael Aust von der Kölner Troika Entertainment GmbH und Ignacio Conde Vega (Mitte) von Icon Box Creations Ltd aus Madrid Patricia Sobrino von Ábaco Movies S.L. aus Madrid, Ida Martins & Abike Lisa Ullrich von Media Luna Entertainment GmbH & Co. KG (von links) Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 7

8 i l il fi i g i h ld fü o Ku VON PETER HANEMANN Für europäische Produzenten stellen internationale Koproduktionen oftmals die einzige Chance dar, Filme mit einem größeren Budget zu realisieren. Leicht oder schwer verdientes Geld? Jedenfalls erfordert das Koproduzieren mit internationalen Partnern viel Know-how und Leidenschaft, wie die Case Studies auf dem Panel Chancen und Hindernisse bei internationaler Filmfinanzierung bewiesen. 8 Dänemark ist, gemessen an Fläche und Bevölkerung, ein kleines Land, besitzt aber mit Regisseuren wie Lars von Trier ( Dogville ) und Thomas Vinterberg ( Das Fest ) große Talente, die ihre eigenen Visionen realisieren und gleichzeitig größere Filme auf englisch drehen möchten. Das passt nicht zusammen, weil wir mit fünf Millionen Einwohnern nicht mehr als zwei Millionen Euro für einen Film aufbringen können, sagte Sisse Graum Olsen, die in Dänemark als Produzentin für Zentropa arbeitet. Um den Regisseuren kreative Freiheit und das Recht auf den Final Cut gewähren zu können, sind die dänischen Produzenten auf internationale Koproduktions-Partner angewiesen. So hat Zentropa für den sieben Millionen Euro teuren Film Dear Wendy, den Vinterberg nach einem Script von von Trier gerade realisiert hat, Koproduktionspartner aus Frankreich und Großbritannien gewonnen. Der erste Finanzier war die Filmstiftung NRW. Der Film wurde je zur Hälfte in Dänemark und NRW gedreht. Viel Bürokratie Im Vergleich mit der dänischen Demographie ist Deutschland ein größeres Land und hat dementsprechend eine größere, vorwiegend mittelständisch strukturierte und regionalen Filmwirtschaft. Ein großer Teil der Filmproduzenten lebt davon, dem deutschen Fernsehen zuzuliefern. Aber auch für deutsche Produzenten sind internationale Koproduktionen oft die Chance, Filme mit größerem Budget zu realisieren. Die besondere Schwierigkeit liegt darin, Förder-, Finanzierungsund Steuersysteme mehrerer Länder rechtlich in Einklang zu bringen. Denn eine Homogenisierung der europäischen Filmförderung ist bis heute nur in Ansätzen gelungen. Und viel Bürokratie macht die Filme nicht billiger. Folglich brauchen international agierende Koproduzenten neben dem eigenen Know-how Rechtsanwälte und Bank- Berater, die auch mal zu Überstunden und Wochenendarbeit bereit sind. Diese Erfahrung haben jedenfalls Martin Hagemann und Kai Künnemann gemacht. Mit ihrer Kölner Firma zero west Filmproduktion sind sie als Partner in die britischdeutsche Koproduktion Creep eingestiegen, die in London und NRW gedreht wurde. In dem Horrorfilm verpasst eine junge Frau die letzte U-Bahn und wird in dem unterirdischen Labyrinth eingeschlossen, wo ihr unheimliche Gestalten begegnen ein universelles Thema. Creep ist ein britischer Film mit deutschen Elementen, erklärte Hagemann. Künnemann konkretisiert: Weil wir Franka Potente für die Hauptrolle gewinnen konnten, lief die Finanzierung in Deutschland reibungslos. Neben der Filmstiftung NRW stieg der X Verleih in das Projekt ein, der den Film zu Halloween in die Kinos bringen wird. Schwierige Spitzenfinanzierung Entwickelt wurde Creep von Julie Baines, Geschäftsführerin der Londoner Produktionsfirma Dan Films, die durch einen Kurzfilm auf den Autor Chris Smith aufmerksam wurde. Wir haben ihn mit einem Skript beauftragt, das in kein Genre passte, sagt Baines. Daraufhin schlug er vor, einen Horrorfilm zu drehen und lieferte uns nach sechs Wochen das fertige Drehbuch. Von britischer Seite sind an dem 5,1 Millionen Euro teuren Kinofilm der UK Film Council beteiligt. 15 Prozent des Budgets wurden durch das britische Sale and Lease Back-System abgedeckt und die restlichen 20 Prozent durch einen Bankkredit aus Schottland. Die Gap-Finanzierung erwies sich trotz guter Verkaufs-Prognosen bei diesem Projekt als schwierig, so Baines. Auch in Deutschland ist die Spitzenfinanzierung der schwächste Punkt, weil die Banken kein Geld dafür gewähren, ergänzte Hagemann, was unsere Position als deutscher Koproduktionspartner schwächt. Erschwerend kam bei diesem Projekt noch hinzu, dass es zu den Auflagen des UK Film Council gehört, im Rückfinanzierungs-Plan die Position eines Equity-Investors einzunehmen. Unter solchen Bedingungen war es für die Produzenten schwierig, die deutsche Filmförderung rechtlich zu positionieren. Allen Hindernewsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress Dirk Dotzert, Christoph Friedel, Denis Carot, Kai Künnemann, Sisse Graum Olsen, Julie Baines, Martin Hagemann, Claudia Droste- Deselaers (von links) zero film & zero film west raten: Um eine deutsch-englische Koproduktion zu starten, braucht man... ein Thema/Genre, für das eine Koproduktion Sinn macht, und bei dem deutsche Elemente (Künstler, Studios, Postproduktion) auf sensible Art integriert werden können ein Projekt, das sich sowohl britischen als auch deutschen Geldgebern verkaufen lässt Anwälte und Bank-Berater, die bereit sind, viele Stunden und auch mal am Wochenende zu arbeiten die Bereitschaft zu High-Speed-Management Sinn für britischen Humor Leidenschaft

9 nissen zum Trotz konnte Creep inzwischen weltweit in über zwanzig Länder verkauft werden. Mindestens so wichtig wie die Finanzplanung ist die Leidenschaft für Geschichten, die Autoren und Regisseure erzählen wollen, und die sich regional nicht realisieren lassen. Produzent Christoph Friedel von der Kölner Pandora Filmproduktion hat es eine Liebesgeschichte angetan, die auf einer alten Sage aus dem Himalaja beruht. Dort verliebt sich ein Räuber im 19. Jahrhundert bei einem Überfall in eine überirdische Schöne. Das Paar beschließt, unsterblich zu werden, was jedoch nur ihm gelingt. 150 Jahre später trifft der Bandit in Tokio die Reinkarnation seiner Geliebten wieder. Das Skript zu Valley of Flowers erhielt Friedel von dem indisch-britischen Regisseur Pan Nalin, dessen Hollywood-Pläne sich zerschlagen hatten. Friedel blieben nur acht Monate, um das Budget von 4,4 Millionen Euro auf die Beine zu stellen. Friedel: Die Dreharbeiten im Himalaja müssen spätestens im August beginnen, weil es dort in 4000 Meter Höhe schon ab Oktober schneit. Der Kinofilm entsteht mit Unterstützung der Filmstiftung NRW. Da die Förderung nicht auf regionale Themen beschränkt sei, könne ein europäischer Film wie Valley of Flowers durchaus auch in Indien spielen, kommentierte Claudia Droste-Deselaers, Leiterin der Produktionsförderung bei der Filmstiftung NRW. Von deutscher Seite kommen Referenzmittel der FFA sowie weitere Fördergelder aus Hessen hinzu. Französischer Sondertopf Als Koproduktionspartner gewann Pandora die französische Produktionsfirma Elzevir Films, die sich mit 30 Prozent beteiligte. Realisiert wird der Film im Rahmen des vor zwei Jahren gestarteten Mini Traités zwischen Deutschland und Frankreich, das Mittel aus einem Sondertopf für deutsch-französische Koproduktionen bereitstellt, an denen ein dritter Partner nur mit zehn Prozent beteiligt sein darf. Während es in Deutschland offenbar keine Fernsehsender gibt, die sich schon im Skript-Stadium an einem Arthouse-Film beteiligen wollen, stieg der Weltvertrieb TF 1 schon in diesem Stadium in das Projekt ein. Friedel: Insgesamt konnten wir ein Viertel des Budgets über Vorverkäufe finanzieren. Zu den Abnehmern gehört Diaphana in Frankreich, ein weiterer Verleih in der Schweiz sowie der französische Sender France 2. Nichtsdestotrotz erwies es sich als schwierig, eine Bank zu finden, die den Cash Flow für die Produktion bereit stellt. Nur weil in Frankreich das Institut pour le Financement du Cinéma et des Industries Culturelles IFCIC den Produzenten bereits in der Vorproduktion Bürgschaften gewährt, fand der französische Koproduzent Denis Carot schließlich eine Bank, die ohne Abschluss einer Fertigstellungsgarantie-Versicherung einen Kredit gewährte. Carot: Das war komplizierter als ich dachte. Tobias Moretti in Käthchens Traum Foto: WDR Preisgekrönt in Cannes: Whisky von Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll Foto: Bavaria Int. Besser hätte der Start nicht sein können. Und verstörender auch nicht. Mit Jürgen Flimms neuem Film Käthchens Traum startete die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen während ihres Internationalen Filmkongresses im Kölner Cinedom ihre Reihe von hochklassigen Previews. Filme bilden neben den Diskussionen und dem Koproduktionsmarkt die dritte Säule des Kongresses und sorgen auf angenehmste Weise dafür, dass sich die Besucher nicht im Theoretischen verlieren. Auf Flimms Adaption von Heinrich von Kleist Theaterstück (siehe auch das Interview auf S. 4) folgte am Sonntag die Vorführung des Cannes-Erfolgs Whisky im Kölner Off-Broadway. Der Film des Regie-Duos Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll hatte an der Croisette gleich zwei Preise abgeräumt: den Prix du regard original und den Kritikerpreis Fipresci. Um so höher waren die Erwartungen, die der ruhige Film mit Mut zu Auslassungen und lakonischem Humor voll erfüllte. Die geförderte internationale Koproduktion, an der auch die Kölner Pandora beteiligt ist, erzählt von zwei ungleichen Brüdern. Nach dem Tod ihrer Mutter sehen sich die beiden Sockenfabrikanten nach langem Jahren wieder. Ein bemerkenswertes Treffen stand auch im Zentrum der ersten 18 Minuten von Til Schweigers Regiearbeit Barfuß, die er selbst im Off-Broadway quasi als Vorfilm präsentierte. Er nutzte eine Pause bei den Dreharbeiten und stellte die ersten Szenen aus seinem Film vor, in dem der Lebenskünstler Nick plötzlich Verantwortung für die psychisch kranke Leila übernehmen muss. Die noch unbearbeiteten Ausschnitte überzeugten auch dank eines schmierigen Gastauftrittes von Jürgen Vogel. Am Ende einer langen Filmnacht lief Nina Grosses neuer Film Olgas Sommer. In der Produktion der Kölner MTM-West macht sich ein junges Mädchen (Clemence Poesy) auf den Weg, das Leben und die Männer zu entdecken. Den Abschluss der gut besuchten Previews bildete am Dienstag schließlich ein Überraschungsfilm von Oskar Roehler, der am Nachmittag noch auf dem Panel Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht Rezepte für den deutschen Film mit Michael Schmid-Ospach und Kollegen übers Filmemachen geplaudert hatte. Die Previews des Filmkongresses Grau ist alle Theorie Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 9

10 Kopieren ist uncool Tom Spieß, Geschäftsführer von Little Shark Entertainment (Köln) und Vorstandsmitglied des Film & Fernseh-Produzentenverbandes NRW e.v. Wie hoch schätzen Sie die Verluste durch Raubkopien bei ihrem Film Das Wunder von Bern? Allein beim Video- und DVD-Vertrieb gehen wir von verlorenen Einheiten aus. Dabei kann man für jedes Video einen Verlust von circa 10 Euro ansetzen. Dadurch ergeben sich für den Produzenten Ausfälle bei Rückzahlungsverpflichtung, zum Beispiel hinsichtlich der Filmförderung. Ebenso bleiben Mittel für neue Filme aus. Bereits jetzt sind die Preise für die Video- und DVD- Rechte um 25% gefallen. Welche Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden? Wir dürfen keine Denunzianten schaffen, gerade weil für die Kids Solidarität und Loyalität wichtig sind. Wenn wir Kinder zum Petzen verführen, baut das eher Fronten auf. Der wesentliche Punkt ist Aufklärung: Raubkopieren ist kein Kavaliersdelikt. Es ist klasse, wenn Jürgen Vogel mit seiner Tochter in die Schule geht und erzählt, was es bedeutet, so einen Film zu kopieren. Dass da Arbeitsplätze dran hängen. Wir müssen gemeinsam mit den Bildungsträgern über prominente Köpfe das Bewusstsein schaffen: Kopieren ist uncool. Wäre ein Vertriebsmodell ähnlich wie Apples itunes im Musikbereich auch für den Film denkbar? Es muss ein Video on Demand-Model geben. In welcher Form, ist jedoch noch unklar. Die Situation gestaltet sich schwieriger als in der Musikindustrie, weil die nicht von Förderungen abhängig ist und dort die Verwertungskette einfacher strukturiert ist. Der neue Veranstaltungsort des Internationalen Filmkongresses war gut gewählt: Mit weitem Blick über den Rhein konnte dem Panel im Panorama-Pavillon kein Pirat entgehen, der illegal geladene Waren auf dem (Wasser-) Strom transportierte. Die Diskussion unter dem Titel Schachmatt den Filmpiraten zeigte eine ge- und entschlossene Front gegen Raubkopien aus dem Internet. Konstruktive Ideen, wie das Publikum vom Kinobesuch überzeugt werden könnte, waren allerdings selten. Zwei Motive der ZKM-Kampagne (Zukunft Kino Marketing GmbH, h h d il i Raubkopierer und Cyberpolizisten VON GÜNTER H. JEKUBZIK Eines der Probleme mit den Filmpiraten des Datenstroms ist, dass man sie nicht packen kann. Das andere, dass sie gar nicht mehr so heißen sollen: Aus dem Filmpiraten wird jetzt der Raubkopierer. Damit soll jede Robin Hood-Romantik à la Nehmt es den Reichen, gebt es den Armen verschwinden. Dr. Elke Esser (Geschäftsführerin ZKM, Zukunft Kino Marketing) korrigiert energisch: Kino ist nichts Reiches, Film-Distribution ist nichts Reiches, Film-Produktion ist nichts Reiches! Johnny Depp werde sich in Zukunft immer noch seine Brötchen kaufen können, aber andere Filme wird es vielleicht nicht mehr geben. Horror: Musik In seiner Keynote berichtete Dr. Carl Mahlmann (Director Business Planning, EMI) von leidvollen Erfahrungen der Musikindustrie, die drei Jahre Vorsprung habe. In Tabellen und Balken breitete sich nüchtern ein Horrorszenario aus. Jährlich zweistellige Verluste, 21,4 Millionen Brenner, die für 500 Millionen illegale Downloads verantwortlich sind. Mahlmanns Gegenmaßnahmen sind klar und eingängig: Marktforschung (siehe Brenner- Studie GfK), legale Download-Angebote wie itunes, Verschärfung des Urheberrechts ohne Rücksicht auf Verluste ( unser Ruf ist sowieso ruiniert ) und Strafanzeigen gegen Downloader. Moralische Maßnahmen hingegen bewertete Mahlmann als ineffektiv. Technische Tricks sollen hingegen vielfältig gegen ein Problem angehen, dass erst durch die Entwicklung der digitalen Technik entstanden ist. Der Kopierschutz in verschiedensten Formen etwa. Nachdruck legte der Musik-Vertreiber auch auf ein Secure Release Management, das verhindere, dass schon im Produktionsprozess die neusten Songs abgegriffen werden. So werden die Aufnahmen in einem neuen, nicht verbreiteten Format gespeichert. Wassermarken kommen auch hier zum Einsatz und Promotion-Exemplare erhalten eine persönliche Signatur. Film-Perspektiven Mahlmann lieferte damit die Vorlage für die Vertreter einer Filmverwertungskette, die durch die neuesten Entwicklungen auf den Kopf gestellt wird. Sarkastisch wurde bemerkt, das neue Vertriebssystem funktioniere ideal: Ein Film sei bereits vier bis sechs Monate bevor er legal als 10 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

11 Impressum DVD angeboten wird allgemein verfügbar. Die Moral ist anlässlich der dramatischen Datenflut enteigneter Bilder so weit am Boden, dass man schon froh ist, wenn der Film erst nach dem Filmstart im Internet ist. Die Faktenlage erweist sich ähnlich wie bei der Musik: Auf Grund von Schätzungen und den hochgerechneten Verkaufszahlen von Rohlingen soll es Verluste von 150 bis 800 Millionen Euro jährlich geben. Peter Dinges, Vorstand der FFA (Filmförderungsanstalt Berlin) berichtet von einem Rückgang von 9,1 Prozent bei den Besuchern und von fast 12 Prozent beim Umsatz. Allerdings bezogen sich alle Filmvertreter auf dem Panel auf das schwache Kinojahr Erst der Einspruch des Kölner Filmkritikers Uwe Mies aus dem Publikum wies darauf hin, wie dieses Jahr beweist, dass gute Filme sich durchsetzen. Geradezu ketzerisch stellte er fest, dass dank der Vorveröffentlichung im Internet die Leute selber sehen können, was gut oder schlecht ist. Doch auf diese Einforderung von Filmqualität reagierte das Panel ebenso wenig wie auf die Kritik an höheren Eintrittspreisen, die man 2003 teilweise auf dem Markt durchsetzen wollte. Auch Stefan Arndt, Geschäftsführer von X-Filme, meldete sich energisch aus dem Publikum und warf den Kollegen vor, ideenlos und nicht entschlossen genug gegen die dramatische Situation vorzugehen. Übel an der Wurzel packen? Die Quellen der Raubkopien sind bekannt: Wilfried Geike (Vice President, Geschäftsführer, Warner Bros. Filmproductions Germany/Warner Home Video) weiß, dass die Videospur der Originalfassung meist aus den USA stammt. Der Ton kommt dann aus regionalen Quellen hinzu, da rund 95 Prozent der Nutzer die deutsche Fassung sehen wollen. Dabei kommen auch die Autokinos zu einer seltsamen Renaissance: Sie senden ihren Ton über eine Radiofrequenz, die sich problemlos abgreifen lässt. Catherine Laakmann, Geschäftsführerin der Kölner Kinos Metropolis und Rex, relativierte die Thesen mit praxisbezogenen Einwänden: Laakmann will ihre Kunden nicht brandmarken oder Leibesvisitationen unterziehen. Sie bezweifelt, dass der Bilderraub hauptsächlich im Kino geschieht und plädierte dafür, den Besucher wieder fürs Kino zurück zu gewinnen. Thomas Friedl, Geschäftsführer des Constantin Film Verleih, allerdings sieht die Lecks während der Produktion eingedämmt ( Die Leute leben ja vom Kino ). Die größere Gefahr bestünde während der Distribution durch Spediteure oder Aushilfs-Vorführer. Inzwischen jedoch seien alle Kopien kodiert, damit könne man die Quellen illegaler Kopien verifizieren. Während man generell davon ausgehen kann, dass jeder aktuelle Film bei Kazaa & Co. sowie in den P2P-Foren wie EMule auffindbar ist, relativierte Peter Heinzemann vom Solo Film Verleih, dass für die Independents das Problem nicht so gravierend ist. Es trifft aber generell jeden, vor allem Kreative und Urheberrechtsinhaber. Scharfe Geschütze Hart trat Geike gegen Internet-Provider wie T-Online und AOL auf: Solange diese nicht alle Daten ihrer Kunden offen legen würden, gäbe es auch keinen Content von der Filmindustrie, sprich: keine legalen Filmangebote über das Internet. Thomas Friedl will dagegen den Standort Kino mit positiven Maßnahmen stärken und warnt davor, sich unter Wert zu verkaufen: Es gibt zu wenig Trailer, vor allem keine für die Mittelware. Das Ergebnis muss eine neue Lust sein: Kino ist geil, da will ich hin! Zwischen Zuckerbrot und Peitsche, zwischen attraktiven Filmen und brutalen Anti-Piraterie-Maßnahmen ist keine Lösung am Horizont zu entdecken. Vielleicht sollte man mit dem Apple-Vordenker Steve Jobs über ein itunes für Filme reden. Doch so ein Konzept würde die Filmverwertung nochmals auf den Kopf stellen und so gut wie alles verändern. Herausgeber: Michael Schmid-Ospach; Filmstiftung Nordrhein- Westfalen GmbH Chefredakteur: Rüdiger Bertram CvD: Stefanie Hadding Redaktion: Oliver Baumgarten Katharina Blum Tanja Güß Peter Hanemann, A.R.T. Wolfgang Hippe, A.R.T. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Robert Herfurtner Günter Jekubzik Anna Koskoda Heike Meyer-Döring (MEDIA) Rüdiger Schmitz-Normann Christian Seebaum Redaktionsassistenz: Sonja Steinberg Fotos Filmkongress Heike Herbertz Gestaltung/Layout: inrhein, Düsseldorf Titelfoto: Cattolica Foto: Lichtblick Redaktionsschluss: 05. Juli 2004 Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 01. September 2004 Der newsletter ist kostenlos und kann bei der Filmstiftung NRW abonniert werden. Tel.: (0211) Fax: (0211) Kaistraße 14 D Düsseldorf newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 11

12 Eine provokative Keynote und Diskussionen unter jungen Filmemachern prägten das Panel Langstreckenlauf Nachwuchsfilmer über Höhen und Tiefen ihrer ersten Projekte. In Zusammenarbeit mit der Cologne Conference und dem Bundesverband Deutscher Fernsehproduzenten hatte die Filmstiftung Thema Nachwuchsfilmer: Langstreckenlauf In Deutschland werden zu viele Talente erkannt VON STEFANIE HADDING sechs Regisseure und Autoren sowie Professor Georg Feil in den Panorama Pavillon an den Rhein geladen. Die einen versuchten mit Sonnenbrillen die Spuren des vorigen Abends zu verdecken, die anderen hielten sich großformatige Broschüren vors Gesicht oder an ihrem Kaffee fest. Das Panel Langstreckenlauf - Nachwuchsfilmer über Höhen und Tiefen ihrer ersten Projekte startete am Dienstagmorgen nach dem Flora-Empfang der Filmstiftung und die Spuren des schönen Festes waren nicht zu übersehen. Anfangs jedenfalls. Dann setzte Georg Feil, Geschäftsführer der Colonia Media Film und Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (Leiter der Abteilung Fernsehspiel und Film), zu seiner Keynote an und holte die versammelten jungen Filmschaffenden mit einem Donnerwetter aus ihrem Dämmerzustand. Neue Talente bekommen nirgends so viel Aufmerksamkeit wie in Deutschland, konstatierte Feil. Allein die Anzahl der screenings und der Festivals sicherten jedem, aber auch wirklich jedem Talent, einen Preis zu kriegen. Feil: Wer bei derartiger Beobachtungsdichte nicht auffällt, muss mit dem Faktum leben, dass er offensichtlich als nicht besonders begabt erscheint. Für die Begabten ergäben sich die Schwierigkeiten vornehmlich beim zweiten Film; dem, der ansteht, nachdem die Filmemacher das luxuriöse Klima der Hochschule verlassen haben. Vom Markt sei kein Geld zu erwarten und bis ins Rentenalter alimentiert zu werden, könne man nicht ernsthaft erwarten, so Feil. Ideen, Hingabe, Begeisterung und vor allem Phantasie brauche es für den zweiten Film. Eine Phantasie, die sich auch andere Produktionsmodelle vorstellen kann, die nicht den Königsweg des Cinemascope geht, die sehr wohl ohne die 35mm Voraussetzung leben und erfinden kann. Ideen zu konkretisieren und nachzuweisen, dass man Begabung für neue und gute Geschichten hat, sei schließlich technisch so leicht wie niemals zuvor, so Feil. Absurd sei auch die Frage, ob es zu viel des Kompromisses sei, zwischendurch auch mal fürs Fernsehen zu arbeiten: Sie können glücklich sein, dass das Fernsehen Sie hier haben will, konterte Feil. Noch seien die Sender daran interessiert, neue Talente zu finden: Zeigen Sie sie ihnen, ehe sie das Interesse verlieren. Suchen sie nicht nach Geld, suchen sie nach Ideen. Warten sie nicht auf den Markt, sondern definieren sie ihn für sich selbst. Sie werden sich wundern, was los ist, wenn es dann auch wirtschaftlich klappt. Andrea Hohnen, Programmleiterin des First Step Preises, sprach anschließend mit sechs ehemaligen Filmhochschülern über deren aktuelle Projekte. Resultat: An der von Feil geforderten Hingabe und Begeisterung fehlt es diesen Filmemachern nicht. Züli Aladag ( Elefantenherz ) dreht einen Tatort und einen Dokumentarfilm über die Türkei. Zudem entwickelt er einen neuen Kinostoff. Gerd-Ruge-Stipendiatin Luzia Schmid arbeitet an zwei Dokumentarfilmen. Stefan Hillebrand beginnt im Herbst mit der Umsetzung einer neuen Idee und setzt dafür auf Preisgelder aus dem Kurzfilm Die Wurstverkäuferin. Hendrik Handloegten ( Liegen lernen ) hat einen Kinostoff mit X- Filme in der dritten Fassung. Autor und Animationsfilmer Daniel Nocke dreht mit Partner Stefan Krohmer einen TV-Film, hat ein Drehbuch geschrieben und setzt es gerade um. Ein Kurzfilm mit Drehbeginn Anfang Juli und das Entwickeln neuer Stoffe steht bei Regisseur Sören Voigt auf der Agenda. Doch bei aller Schaffensfreude der jungen Filmemacher blieb unbestritten, dass Große zweite Filme Es geht doch Rote Sonne von Rudolf Thome Die Brücke von Bernhard Wicki Citizen Kane von Orson Welles Winterschläfer von Tom Tykwer Liegen lernen von Hendrik Handloegten Lost in Translation von Sofia Coppola Der Schuh des Manitu von Michael Bully Herbig Wir können auch anders von Detlev Buck Nach Fünf im Urwald von Hans-Christian Schmid Im Juli von Fatih Akin der Weg der ersten Projekte mit Rückschlägen gespickt ist und entsprechend jeder seine eigene Überlebensstrategie entwickelt hat. Der DFFB-Absolvent Handloegten bekam nach seinem Abschlussfilm 2000 zunächst sehr viele Angebote vom Fernsehen. Das hat sich mittlerweile geändert, sagt er. Das Warten zwischen den Projekten fiele ihm aber nicht zu schwer, denn Drehbuch schreiben ist die beste Möglichkeit, sich sinnvoll die Zeit zu vertreiben. Einen eigenen Weg hat auch der preisgekrönte Autor und Animations-Filmer Daniel Nocke gefunden. Schon seit seinem Studium in Ludwigsburg arbeitet er im festen Team mit dem Regisseur Stefan Krohmer. Manchmal lohne es sich sogar, zu Gunsten des Teams ein Projekt abzulehnen, so Nocke. Die Dokumentarfilmerin Luzia Schmid war nach dem First Steps Award ( Groundspeed ) kurz davor, aufzugeben, weil erst mal gar nichts geklappt hat. Ihre Erkenntnis: Man muss lernen, sich zu organisieren - finanziell und in den Stoffen. Im Kern gehe es darum, jeden Tag zu arbeiten, was manchmal einfach unheimlich schwer ist, wenn nichts Konkretes in Aussicht ist. Aladag verspürt immerzu Drang zu drehen. Entsprechend froh ist er über sein Engagement beim Tatort. Ich hatte einen guten Einstieg als Neuling in dem traditionellen Krimiformat und freue mich über jede neue Erfahrung, die ich machen kann. Es würde mir auch Spaß machen, unkonventionelle Stoffe ohne Skript zu drehen und mit den Schauspielern zu improvisieren, denn das habe ich an der Filmhochschule gelernt. 12 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

13 Zehn Gebote nach dem ersten Film Mut zu Neuentdeckungen bewiesen die Besucher, die sich im Kölner Filmhauskino auf die Reihe Spectrum junger Film einließen. Bereits zum zweiten Mal hatte die Cologne Conference gemeinsam mit der Filmstiftung NRW und in Zusammenarbeit mit Spectrum junger Film Brüder, Hobos und Verliebte Die Filmausbildung ist in Deutschland so reich und vielfältig wie in keinem Land der Welt. Die Förderungen für den ersten Film sind unvergleichlich in Zahl und Qualität. Der Ruf nach einer Förderung des zweiten (dritten usw.) Films ist unsinnig. Das heißt nicht, dass ich anrege, sie zu reduzieren. Ganz im Gegenteil, ich fordere nachdrücklich die Aufstockung der Fördermittel aber nicht nach dem Motto: Wer schon den ersten geschenkt bekommen hat, soll auch den zweiten kriegen. Die Chancen, mit seinem ersten Film aufzufallen, sind nirgendwo so gut wie hier. Die Sender in Deutschland sind an Nachwuchstalenten und Innovationen so interessiert, wie in keinem anderen Film- oder TV-System. Jetzt wollen wir, die Öffentlichkeit und der Markt (sofern er sich daran beteiligt), den Rückfluss unserer Investitionen! Wir wollen sehen, was bei dem besten Aus- und Weiterbildungsprogramm für Filmberufe herauskommt. Im wahrsten Sinne des Wortes: sehen! Warten Sie nicht mehr auf weitere Unterstützung. Der Markt gibt sie nicht mehr her, die öffentliche Hand nur noch begrenzt, die Förderung hat sie schon dahin gebracht, wo sie jetzt sind! Das payback kann nicht die Reproduktion des Gelernten oder gestern Erfolgreichen sein. Wir warten auf ihren Mehrwert. Stoßen Sie Türen auf, wagen sie den Blick ins Ungewisse, zeigen sie uns den anderen Blickwinkel suchen Sie die neuen Welten. Werden Sie Pirat. Kaufen Sie sich eine Augenklappe (nur damit es auch 10 Gebote und nicht nur 9 sind) wir erkennen Sie aber auch ohne. Denn dass hierzulande Talente nicht erkannt würden, kann man wirklich nicht behaupten. Es werden gelegentlich sogar zu viele erkannt und die ketzerische Frage, dass vielleicht der eine oder andere vielleicht gar keinen zweiten Film machen sollte, muss auch erlaubt sein. Von Georg Feil, Geschäftsführer der Colonia Media Film und Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München der KHM und der internationalen filmschule köln eine Reihe von Debütfilmen ausgewählt. Verfeinert wurden die Vorführungen durch die Kurzfilme von Studenten (Daniel Erb, Tina von Traben, Stephan Schiffers, Christopher Becker, Urs Domingo Gnad, Julia Daschner, Richard Böhringer und Verena Maas) der KHM und der ifs, die als Vorfilme zu sehen waren. Cattolica (Deutschland, 2003) Nach dem Tod seiner Mutter entdeckt Martin, dass sie ein Liebesverhältnis mit einem italienischen Gastarbeiter hatte. Aus dieser Liaison hat Martin einen Bruder, Stefan, von dem er bislang ebensowenig wusste. Stefan ist schwul, arbeitet als Barkeeper in einem angesagten Club und lebt in den Tag hinein. Das ungleiche Brüderpaar begibt sich auf Entdeckungsreise zu den eigenen Wurzeln. Regisseur Rudolph Jula skizziert in seinem Debütfilm liebevoll den gemeinsamen Weg zweier Brüder, die sich erst fremd sind und schließlich Freunde werden. Die Gemeinschaftsproduktion der Kölner Firma Lichtblick, des Kleinen Fernsehspiel des ZDF und des SF DRS überzeugte bereist auf dem diesjährigen Filmfestival Max-Ophüls-Preis und eröffnete das Spectrum Junger Film beim Filmkongress der Filmstiftung NRW. Regie/ Drehbuch: Rudoph Jula Darsteller: Merab Ninidze, Lucas Gregorowicz, Vanessa Compagnucci Produktion: Lichtblick Film- und Fernsehproduktion, Fama Film / ZDF Das Kleine Fernsehspiel Heimkehrer (Deutschland/Serbien, 2003) Nach fünf Jahren in Belgrad kehrt Marko in seinen Heimatort im Norden Serbiens zurück, um Anja, seine große Jugendliebe, wiederzusehen und um Verzeihung zu bitten. Doch die dunkle, gewalttätige Vergangenheit belastet sie. Mit der deutsch-serbischen Koproduktion Heimkehrer schloss der 1974 in Jugoslawien geborene Jovan Arsenic sein Studium an der Kölner Kunsthochschule für Medien ab. Regie/Drehbuch: Jovan Arsenic Darsteller: Ivan Djordjevic, Snezana Trisic Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln Preisträger Cologne Conference Casting Preis: Risa Kes Autoren-Preis: Michael Gutmann Produzenten-Preis: Stefan Schubert und Ralph Schwingel (Wüste Filmproduktion) Phoenix-Preis Bester Film TopTen Nonfiction: One Shot von Nurit Kadar (Israel) TV Spielfilm-Preis Bester Film TopTen Fiction-Programm: State of Play von David Yates (GB) Spectrum Junger Film: Der Wald vor lauter Bäumen von Maren Ade Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 13

14 Omulaule heißt schwarz Dworcowa Ballada Der Wald vor lauter Bäumen (Deutschland, 2003) Die junge Lehrerin Melanie tritt ihre neue Stelle an einer Karlsruher Schule mit viel Idealismus an. Bald jedoch merkt sie, dass der Schulalltag sich anders darstellt als erwartet. Die Schüler nehmen sie nicht ernst, im Kollegium findet sie weder Kontakt noch Rückhalt. Ihre Erwartungen erfüllen sich nicht, und der Wald um sie herum wird immer dichter. Der Abschlussfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade an der HFF München lief bereits auf den Festivals in Saarbrücken und Hof und wurde für den Förderpreis für den besten Absolventenfilm (Spielfilm) 2004/ HFF Potsdam Babelsberg und GWFF nominiert. In der Reihe Spectrum Junger Film wurde er von der Kölner Hochschuljury zum besten Film gewählt. Regie/ Drehbuch: Maren Ade Darsteller: Eva Löbau, Daniel Holtz Produktion: Komplizen Film, HFF München/ SWR Debüt im Dritten Long Gone (USA, 2003) Es gibt sie auch heute noch: Die Hobos. Die illegal auf Frachtzügen Mitreisenden sind seit der großen Depression der 30er Jahre ein Mythos der USA. Sie sind Aussteiger, Träumer und Gestrandete, die das Unterwegssein brauchen, wie die Luft zum Atmen. Die Regisseure Jack Cahill und David Eberhardt zeigen in diesem Dokumentarfilm sechs Geschichten von ewig Reisenden. Die amerikanische Produktion gewann auf dem Slamdance Filmfestival 2003 Preise als bester Dokumentarfilm und für die beste Kamera. Regie/Drehbuch: Jack Cahill, David Eberhadt Produktion: Long Gone Productions My Flesh and Blood (Deutschland, 2003) 1979 nahm die DDR namibische Flüchtlingskinder auf, die jedoch kurz nach der Wende und der etwa zeitgleich erlangten Unabhängigkeit Namibias wieder in ihr Heimatland zurückgeschickt wurden. Ihre Heimat war ihnen in der Zwischenzeit fremd geworden. Den Pioniergruß hingegen können sie noch immer und erinnern sich gerne an die in der DDR beliebte Quarkspeise Leckermäulchen. Die Regisseure Beatrice Möller, Nicola Hens und Susanne Radelhof folgen den erstaunlich unterschiedlichen Lebenswegen der jungen Leute in ihren beiden Welten. Ein spannendes Portrait. Regie: Beatrice Möller, Nicola Hens, Susanne Radelhof Produktion: Bauhaus-Universität Weimar Railway Station Ballad (Polen, 2003) Die Moskauer U-Bahn zählt zu den schönsten der Welt. Der Prunk des alten Sowjetreiches steht jedoch im krassen Gegensatz zum Elend der Straßenkinder, die hier leben. Die Dokumentation Railway Station Ballad begleitet eine Gruppe von ihnen, die trotz früher Gewalterfahrungen, Drogen, Tod und tiefen Elends ein beschützendes Gruppenleben in den U-Bahn Schächten der Millionenstadt kultiviert haben. Andrzej Celinskis erster Langfilm entstand in dreijähriger Arbeit und gewann u.a. den Grand Prix FIPA in Biarritz. Regie: Andrzej Celinskis Produktion: Andrzej Celinskis, Hanna Polak (USA, 2003) Strähl ( Schweiz, 2003) Strähl ist ein harter Hund. Strähl haut auch gern mal zu. Strähl ist stark tablettensüchtig. Strähl ist bereits auf den ersten Blick ein Kotzbrocken und... Strähl ist Bulle! Als bei einer seiner Ermittlungen ein Kleindealer aus dem Fenster fliegt, wird Strähl vom Dienst suspendiert. Um wieder in seinen Job zu kommen, fasst er im Medikamentendunst einen wahnwitzigen Plan. Johanna Bantzer, die in Manuel Flurin Hendrys erstem Spielfilm die weibliche Hauptrolle übernahm, wurde beim Saarbrücker Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Regie: Manuel Flurin Hendry Darsteller: Roeland Wiesnekker, Johanna Bantzer Drehbuch: Michael Sauter, David Keller Produktion: Dschoint Ventschr, ZDF Das kleine Fernsehspiel, arte, SF DRS Susan Tom lebt allein mit 13 Kindern. Elf davon sind adoptiert, die meisten schwer krank oder missgebildet. Doch die größten Probleme bereitet der 15-jährige Joe. Der Junge leidet unter der Cystischen Fibrose (Mukoviszidose), doch er scheint mehr von Hass und Aggressivität geplagt zu sein als von seiner Krankheit. Die Dokumentation My Flesh and Blood, die auf dem Sundance Filmfestival den Publikumspreis gewann, begleitet Mutter und Kinder durch die Höhen und Tiefen des Familienlebens, von den Sommerferien bis zum Tod eines Kindes. Regie: Jonathan Karsh Produktion: Chaiken Films Cinemax for HBO Schwerpunkt Verleih Der nächste Newsletter erscheint Mitte September und wird neben den üblichen Brancheninformationen einen Schwerpunkt zum Thema Verleih beinhalten. Wenn der Richtige kommt (Schweiz, Deutschland, 2003) Die Putzfrau Paula glaubt fest an die Liebe. Als sie den türkischen Wachmann Mustafa kennenlernt, weiß sie sofort: Er ist es! Kurz darauf verschwindet Mustafa in die Türkei. Ohne eine Adresse oder Telefonnummer reist Paula ihm hinterher und nimmt ihr Schicksal in die Hand. Den beiden Filmemacher Oliver Paulus und Stefan Hillebrand, beide Absolventen der Filmakademie Ludwigsburg, gelingt mit Wenn der Richtige kommt ein komisches, naiv-raffiniertes Liebesabenteuer, das vollständig improvisiert ist. Bereits mit ihrem Kurzfilm Die Wurstverkäuferin (2001) konnten sie auf verschiedenen Festivals Preise gewinnen. Regie/Buch: Oliver Paulus, Stefan Hillebrand Darsteller: Isolde Fischer, Can Sengül Produktion: Motorfilm/Frischfilm Jargo (Deutschland, 2003) Jargo ist 16, in Saudi- Arabien aufgewachsen und gerade erst mit seiner Mutter nach dem Selbstmord seines Vaters nach Berlin zurückgekehrt. In der Tristesse der Berliner Vorstadt trifft er auf Kamil, einen türkischen Kleingangster, dessen Vertrauen und Respekt er sich schnell erwirbt. Kamil weiht Jargo in einen Coup ein, den die beiden Außenseiter von nun an gemeinsam planen. Als Jargo bei einem Diskobesuch die ebenso schöne wie geheimnisvolle Mona kennenlernt, verliebt er sich auf der Stelle in sie. Doch es gibt ein Problem: Mona ist Kamils große Liebe. Im Spielfilmdebüt der Absolventin der dffb-drehbuchakademie, Maria Solrun Sigurdardottir, brilliert Altstar Udo Kier in der Rolle von Jargos Vaters. R/B: Maria Solrun Sigurdardottir, D: Konstantin von Jascheroff, Oktay Özdemir, Udo Kier Produktion: Ö-Film, X-Filme/ WDR, RBB, 14 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

15 ifs-workshop mit Lalo Schifrin Es gibt keine Regeln. Sonst wäre es zu einfach. VON RÜDIGER SCHMITZ-NORMANN Erfahrung ist nicht alles, sagt Lalo Schifrin, da muss noch eine Flamme brennen, die dich weitertreibt. Sie kommt nicht jeden Tag. Aber wenn sie da ist, ist es eine großartige Erfahrung. Schifrin weiß, wovon er spricht: Der argentinische Pianist, Komponist, Dirigent und Arrangeur ist im Musikgeschäft eine Legende, vor allem natürlich als Filmkomponist. Zusammen mit Ennio Morricone, Henry Mancini und John Barry gehört er zu den wenigen, die die Filmmusik verändert haben und deren Stil eine ganze Generation von Komponisten prägte. Seine große Zeit hatte Schifrin in den Siebzigern. Wie kaum ein anderer fing er die vibrierende Atmosphäre des nie enden wollenden Asphaltsommers der Seventies ein. Mit fetten Bläsersätzen und pulsierenden Percussions brachte er den funkigen Sound der Großstadt auf die Leinwand, öffnete die Filmmusik für den Jazz. Über 160 Filme vertonte er in 35 Jahren, darunter etliche Meilensteine wie Dirty Harry, Bullitt und Bruce Lees Enter the Dragon. Mit den schwebenden Kinderstimmen für Amityville Horror (Oscarnominierung 1979) legte er die Blaupause für viele folgende Horrorsoundtracks. Sechsmal war er für den Oscar nominiert hat ihn aber bisher ebenso wenig erhalten wie Ennio Morricone. Dafür machte er mit seiner Erkennungsmelodie die Serie Mission: Impossible zur Legende und sich selbst unsterblich. Und verdient im Alter mit dem spannungsgeladenen 5/4-Takt noch einmal ganz gut an der Klingeltondownloadmania. Beim Workshop A Musical Point of View, den die internationale filmschule köln während des Medienforums veranstaltete und der vom Komponisten und Dozenten Andreas Weidinger moderiert wurde, outet sich Schifrin als Purist. Mit Regisseuren kämpft er gerne mal darum, auch auf Musik zu verzichten: Stille sagt manchmal mehr als jede Musik. Am Tag vorher ist Schifrin in Bonn für sein Lebenswerk mit dem Internationalen Filmmusikpreis ausgezeichnet worden, heute wird er 72 und spricht vor etwa hundert Musikstudenten, Sounddesignern und Filmmusikern über sein Leben und darüber, wie Musik und Ton die Wahrnehmung von Bildern verändern und der Geschichte im besten Fall eine weitere Dimension hinzufügen. Schon als Fünfjähriger, so strickt er an seiner Legende, erkannte Schifrin, dass die Horrorfilme mit Boris Karloff ohne Musik nur halb so furchteinflößend wären. Er erhielt Klavierunterricht von Daniel Barenboims Vater, studierte Musik in Paris und Argentinien, mit 25 wurde er in Buenos Aires Chef einer eigenen Bigband. Jazztrompeter Dizzy Gillespie holte ihn 1958 als Pianist und Arrangeur in die USA, der Rest ist Legende. Von der Backenbart-Generation wurde er als Säulenheiliger der Lounge-Musik wiederentdeckt, angekommen ist er noch lange nicht. Sein Antrieb, bis heute, ist Zeitdruck: Panic is my inspiration. Auch wenn ich ein Jahr Zeit habe, fange ich erst fünf Wochen vorher an. Film ist für ihn in erster Linie ein Gemeinschaftskunstwerk: Wenn jemand die Fotografie oder den Ton eines Films als großartig bezeichnet, dann stimmt etwas nicht mit dem Film. Die beste Musik ist die, die nicht wahrgenommen wird. Die wichtigste Entscheidung, so Schifrin, ist das spotting: Wann die Musik anfängt, wann sie endet. Die legendäre Verfolgungsjagd in Bullitt beispielsweise ist ganz ohne Musik. Mit dem Stück Shiftig Gears wird mit wechselnden Rhythmen und Tempi vorher quälend langsam die Spannung aufgebaut, gut vier Minuten lang. Doch sobald Steve McQueen den Gang einlegt und seine Reifen quietschen, stoppt die Musik. Schifrin: Sonst wären die Motoren nicht mehr zu hören gewesen, mit denen das Publikum die Autos identifizieren kann, bevor sie um die Ecke schießen. Gibt es Regeln, wann die Musik einsetzen muss?, fragt Moderator Weidinger. Schifrin überlegt nicht lange. In film there are no general rules at anything, antwortet er in seiner höflichen, leisen und bestimmten Art. In keiner Kunstgattung gibt es Regeln. Sonst wäre es zu einfach. Die Regeln brechen darum geht es. Stravinsky, Wagner, alle haben sie gebrochen. Nur einige Rahmenbedingungen müssen beachtet werden. Complete freedom is anarchy. Wie die meisten seiner Kollegen bekommt Schifrin den Film erst zu Gesicht, wenn er geschnitten ist. Jemand wie Morricone, der die Musik vorher schrieb, damit die Schauspieler sich dazu bewegen konnten, ist die Ausnahme. Dazu wäre ich auch zu faul, sagt Schifrin mit leisem Lächeln. Er schaut sich den Film an, entscheidet, ob die Musik mit den Emotionen geht (wie in Cartoons, in denen die Musik den Film trägt) oder sie konterkariert: Music has to follow the rhythm or go against dazwischen gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Dabei passiert viel im Unterbewusstsein. Als Beispiel führt er THX 1138 an den ersten Film von George Lucas, eine beklemmende Zukunftsvision. Zu den ersten Szenen schrieb Schifrin ein Stück, das bekannt scheint, aber auch fremd, gefesselt und zwiespältig, damit wird die Isolation und Kälte des Polizeistaates vorweg genommen. Erst in der Schlussszene, nach der Befreiung, der Held winzig klein vor dem roten Ball der Sonne, ist das Original des Eingangsstückes zu hören: die Matthäuspassion von Bach, klar und friedfertig, sie steht für das wieder gewonnene Leben in Freiheit und ohne Tranquilizer. Die höchste Kunst für Filmmusik ist es, wenn sie die Geschichte des Films auf einer anderen Ebene weiter erzählt. Als er die Musik zu Dirty Harry schrieb, versuchte Schifrin Regisseur Don Siegel zu überzeugen, für das Erkennungsmotiv des Killers keine Instrumente, sondern Frauenstimmen zu benutzen. Warum?, fragte Siegel. Der Killer hört Stimmen, antwortete Schifrin. Stimmen?, fragte Siegel. Ja, erwiderte Schifrin. In Vietnam ist Krieg. An seinem Gürtel trägt er das Friedenssymbol. Er tötet wahllos. Also muss er verrückt sein er hört Stimmen. Dass so etwas auch in Zukunft noch möglich ist, glaubt Schifrin nicht. Zumindest wenn er von der Gegenwart ausgeht: Heute sind von den 120 Minuten eines Blockbusters 110 Minuten mit Musik zugekleistert. Zu allem Überfluss benutzen die Regisseure, sagt Schifrin, dabei oft so genannte temp Music, bereits veröffentlichte Musik. Filmemacher halten sich an das, was sie kennen, oft unter dem Einfluss von Produzenten und Musikindustrie. Kubrick war auch hier Pionier, diesmal im negativen Sinne. Für 2001 Odyssee im Weltraum verpflichtete er Altmeister Alex North ( Endstation Sehnsucht ). North schrieb den Score, hatte kaum Kontakt zu Kubrick und erfuhr erst bei der Premiere, dass Kubrick seine Musik nicht genommen hatte. Statt dessen hatte sich der Perfektionist für Richard Strauß, Ligeti und György entschieden Musik, die er kannte, die dem entsprach, was er sagen wollte, bei der er kein Risiko einging. Für den Film hat es funktioniert. Doch wenn North gewusst hätte, was Kubrick wollte, wäre es einfach für ihn gewesen, neue Ideen beizusteuern. Und die meisten Regisseure, so Schifrin, sind halt keine Kubricks. Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 15

16 Der deutsche Film bekommt Aufwind in den USA. Erfolge an der Kinokasse und der Oscar für Caroline Link sind Beweis für das wachsende Interesse. Schwierig aber nicht hoffnungslos war deshalb der Titel der Diskussion unter internationalen Experten über den deutschen Der deutsche Film am amerikanischen Markt Deutsche Träume jenseits von Holly o VON WOLFGANG HIPPE Film am amerikanischen Markt. Til Schweiger sah es so: Der bedeutendste Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Filmen ist die Größe des Budgets. Der deutsche Schauspieler, Regisseur und Produzent hatte damit Hollywoods High-Budget-Filme ab 20 Millionen Dollars fest im Blick. Doch das ist nur der eine Teil der Wahrheit. Jenseits des Mainstream mit Julia Roberts, Will Smith oder Brad Pitt und Regisseuren wie Wolfgang Petersen und Roland Emmerich gibt es einen zweiten Markt für Filme in den USA - mit anderen Ansprüchen und deutlich geringeren Etats. Und mit Platz für deutsche Titel wie Bella Martha oder Lola rennt. Michelle Byrd, die Leiterin des Independant Feature Project (IFP) in New York, sieht bei dieser Entwicklung deutliche Berührungspunkte zwischen Foreign Language Films und amerikanischen Independents. Sieht man einmal vom Problem der Untertitel ab, bewegen sie sich auf dem gleichen Feld und kämpfen mit ähnlichen Mitteln um Zuschauer. Das durchschnittliche Budget einer unabhängigen US-Produktion liegt bei einer halben Million US-Dollars und hat damit durchaus europäischen Zuschnitt. Die 15 bis 20 US-Verleihe, die Europäer im Programm haben, vermarkten auch unabhängige US-Produktionen. Kein Wunder, denn selbst das Zielpublikum ist ähnlich und wird vor allem über Festivals, College- und Arthouse-Kinos erreicht. Wir sollten uns allmählich davon verabschieden, dass der amerikanische Markt unerreichbar ist, forderte deshalb Michael Weber von der Bavaria Film International beim Filmkongress in Köln. Weber ist seit sechs Jahren im US-Business. Zu dem nicht nur von ihm propagierten neuen Realismus gehört zuvorderst, den dortigen Markt ernst zu nehmen und sich mit seinen Möglichkeiten und Instrumenten vertraut zu machen. Marktbeobachtung Deutsche Filme in Big Apple Drei Fragen an Uwe Karsten Heye, Deutscher Generalkonsul in New York und Keynote-Sprecher auf dem Filmkongress. Könnten Sie heute Abend in New York einen deutschen Film sehen? Ja, Rosenstraße zum Beispiel und Good by Lenin schon seit Wochen Interessiert sich der New Yorker denn für deutsche Filme? Mit dem Nein zum Eintritt in den Irak-Krieg ist das Interesse an Deutschland nicht nur, aber eben auch in New York sprunghaft gestiegen. Deutsche Filme wecken zunehmendes Interesse. Zur Zeit gibt es im Lincoln Center eine Hommage an Bruno Gantz. Erwartet er dann aber nicht vor allem immer noch Fassbinder? Fassbinder ist nicht vergessen, doch seit Run Lola run, kommt auch der neue deutsche Film ins Gespräch. 16 Beispiel Marketing: Selbst mit den bekannt kleinen Etats der Europäer lässt sich einiges bewegen, wenn die Werbung nicht als ein Anhängsel behandelt wird, über das man sich wenn überhaupt nach Drehende allmählich Gedanken macht. Das sei einer der größten Fehler europäischer und deutscher Produzenten, sagte die PR-Expertin Nichola Ellis, die in Burbank die Agentur The Lighthouse Company betreibt. Die Promotion müsse schon während der Dreharbeiten beginnen. Wegen des kleinteiligen Marktes bedürfe es gezielter Kampagnen über sechs bis acht Monate jenseits teurer Anzeigenstrecken. Weber erklärte, dass amerikanische Independant-Verleiher bei der Suche nach geeigneten Filmen professionelles Scouting betreiben. Das Feedback, das er von dort regelmäßig schon auf Drehbücher bekomme, sei sehr groß. Mehr als das: Die Amerikaner haben Bella Martha` und Gegen die Wand` gekauft, ohnewsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

17 Hannes Jaennicke Keine Mätzchen Drei Fragen an Hannes Jaenicke, der sowohl in den USA als auch in Deutschland dreht. ne den fertigen Film gesehen zu haben. Die Geschichte habe sie schon in Schriftform überzeugt. Festivals nutzen Auch Stefan Arndt von X-Filme begründet den US-Erfolg von Good bye Lenin unter anderem mit dem frühzeitigen Einstieg in die Kommunikation. Man habe das übersetzte Drehbuch zwei Jahre vor dem Kinostart an die Verleiher versandt und kontinuierlich über den Fortgang des Projekts berichtet natürlich mit Blick auf das dortige Publikum: Weniger die deutsche Einheit als die Mutter-Sohn-Beziehung war Thema. Auch die Nutzung von Festivals ist zum Einstieg wichtig. Weber empfiehlt Toronto als das mittlerweile wichtigste Festival für den amerikanischen Markt. Und in Städten wie Los Angeles läuft praktisch immer irgendein Filmfestival, rund 40 im Jahr. Bei soviel good will mochte nur Hannes Jaenicke, Schauspieler mit Wohnsitz hier wie drüben, etwas Wasser in den Wein schütten und daran erinnern, dass das Problem nicht nur im fehlenden Know-how liegt: Es gibt noch zu viele deutsche Regisseure, die gar nicht für ihre Filme werben wollen. Auch dem feinen Unterschied zwischen Foreign Language Films und amerikanischen Independants misstraute er. Den Amerikanern sei es egal, woher ein Film kommt: Hauptsache, die Geschichte ist gut. Der Erfolg von Whale Rider oder Billy Elliot sei nur so zu erklären. Geschichten machen viel aus, sind aber nicht alles. Nicht nur amerikanische Kinogänger lieben die vertrauten Muster von Genre-Filmen, auch in der Branche ist der Glauben an entsprechende Vorbilder nicht von ungefähr weit verbreitet. Ein Film so ähnlich wie... bietet entsprechende Anknüpfungspunkte und ist ein starkes Verkaufsargument. Der Film als Teil eines Genres oder vielleicht als Marke? Deutsche Filme gelten vielen als schwer und intellektuell aufgeladen, gebeugt unter der bleiernen Last des kulturellen Erbes seit Goethe. Dieser exotic touch kann aber auch ein Verkaufsargument sein, sagte Stefan Arndt und hat sich längst darauf eingerichtet, dass mancher X-Film auch deshalb gekauft wird, weil er so deutsch ist. Handzettelwerbung Das passende Argument zum Film setzt freilich eine gewisse Distanz zum eigenen Produkt und einen offenen Austausch über die Gegebenheiten des Marktes voraus. Und das verlangt wiederum eine gewisse Professionalität im alltäglichen Business. Da jedoch machten die US-Erfahrenen die größten Unterschiede zum alten Europa fest. Schwierig, aber nicht hoffnungslos sei das Bemühen, auch hierzulande eine gewisse Offenheit für Marktbedingungen zu erreichen. Die Amerikaner sind da viel smarter und kämpfen für ihren Film, weiß Arndt aus Erfahrung. Drüben sei es nicht unüblich, dass ein Regisseur vor den Kino für seinen Film Handzettel verteilt oder auf andere Weise versucht, die Zuschauer ins Kino zu locken. Alles in allem eine anderer Umgang mit dem Risiko, das der Beruf mit sich bringt, und eine andere Haltung, die sich deutlich von der der privilegierten deutschen Filmemacher unterscheidet: Die Deutschen wissen, wenn ich nach Hause zurückkomme, gibt s meine Firma noch, sagte Arndt. Auch bei den Schauspielern herrscht ein anderes Klima. Etwa 96 Prozent verdienen die Mindestgage, rund Dollars die Woche oder 500 Dollars am Tag. In Deutschland pendelt die Bezahlung zwischen und Euro täglich. Zugleich sind die US-Akteure zuverlässiger und geduldiger als mancher Deutsche, eher Teamspieler als Einzelkünstler. Während Schweiger ihre Lage bei den großen Studios in die Nähe von Leibeigenen rückte, sah Jaenicke vor allem eine andere Arbeitsmoral: Ich habe dort viel gelernt, was die Berufsauffassung betrifft. Das Podium der US-Marktexperten: Stefan Arndt, Michelle Byrd, Corina Danckwerts (Export Union), Hannes Jaenicke, Til Schweiger, Nichola Ellis und Michael Weber (Bild oben von links) Werden in den USA deutsche Filme als deutsche Filme wahrgenommen? Hannes Jaenicke: Ja. Auch wenn es den Amerikanern ziemlich egal ist, woher ein Film kommt. Die wollen einfach einen guten Film sehen, egal ob aus Spanien, China, Jugoslawien oder Deutschland. Was macht den Erfolg eines Films drüben aus? Dass er nicht versucht, die amerikanischen Filme zu kopieren. Wenn Amerikaner in einen foreign film gehen, dann wollen sie explizit etwas Exotisches sehen, etwas, das sie bei ihren eigenen Filmen eben nicht zu sehen bekommen. Unterscheidet sich die professionelle Einstellung von deutschen und amerikanischen Schauspielern? US-Schauspieler sind weitaus weniger verwöhnt und im Schnitt weitaus schlechter bezahlt als deutsche Schauspieler. In den USA seinen Lebensunterhalt mit Schauspielerei zu verdienen und nicht als Kellner ist so unvergleichlich viel schwerer als in Deutschland, dass sich nur die so genannten A-list-stars Mätzchen, Zikkereien, Faulheit und Unprofessionalität leisten können. Und selbst die sind in der Regel durch und durch hart arbeitende Profis mit auffallend guten Manieren. Das hiesige soziale Netz, die zahlreichen Ausweich-Möglichkeiten wie Synchron oder Hörspiel existieren drüben nicht, und das prägt die Einstellung zu sämtlichen künstlerischen Berufen in den USA. Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 17

18 Verehrt und gehasst, erwünscht und verteufelt Filmkritiker haben viel Macht und viele Feinde, haben s leicht und schwer zugleich. Ihr Selbstverständnis bleibt naturgemäß hinter ihrem Text zurück. Der Filmkongress deckte es auf. h il k i ik i il f i b i g Die Vorkoster des Zelluloids VON OLIVER BAUMGARTEN Meredith Merridew ist ein aufgeblasener Pfau. Er ist so arrogant wie übergewichtig und sein selbstverliebtes Kulturgefasel - Buchdekkelwissen und Feuilleton-Platitüden - geht zunehmend auf in dem Kläffen seiner zwei weißen Zwergpudel. Letztere zwei enden in einer vom verkannten Shakespeare-Darsteller Lionheart kredenzten Pastete, mit der er dem Kritiker Merridew dessen letztes Mahl bereitet. Wo auch immer Kritiker in Filmen auftauchen (und seien es Theaterkritiker wie hier in Douglas Hickox Theater des Grauens ), es bleibt kein gutes Haar an ihnen. Das Klischee des Einfältigen, der nichts kann, außer alles schlecht zu machen, findet dankbar Einzug in die Filme selbst, und existiert auch in realiter zuweilen weiter. Was diesen Beruf aber tatsächlich ausmacht und welchen Einfluss er ausübt, das zeigte auf höchst amüsante Art die Diskussion Die Kunst, Filme aufs Papier zu bringen beim Filmkongress. Es ist schwieriger zu loben Der Kritiker gilt allerseits als unberechenbar. Doch woher rührt dieses sattsam bekannte Bild: als Zecke im Pelz der Filmindustrie, die sich an ihr ernährt und manchmal gar einen lästigen Juckreiz hervorruft? Vielleicht ist es jene Banalität, die zu einem Reflex des täglichen Schreibens geworden ist und die Christiane Peitz ( Der Tagesspiegel ) gleich zu Beginn der Diskussion als Leuchtfeuer der Eigendefinition in den Raum stellte: Es ist schwieriger zu loben. Weniger diplomatisch formuliert heißt das: Ich schreibe gerne Verrisse. Frank Olbert, Kritiker beim Kölner Stadtanzeiger, platzte es heraus, und schon war es da, dräute bereits nach wenigen Minuten über der Runde: das Klischee des nörgelnden Mitessers. Dabei ist die Feststellung von Christiane Peitz zunächst nur ein wichtiger Fakt: Nichts dürfte schwieriger in Worte zu fassen sein als ein gelungenes Miteinander von Bildern, nichts dürfte schwerer zu belegen sein als eine stimmige Komposition dichter Atmosphäre. Denn, so fügte Christiane Peitz hinzu, was beim Film gut ist, ist oft das, was nicht auf Anhieb zu sehen ist. Und genau das aufs Papier zu bringen, also das Besondere dingfest zu machen, wie es Daniel Kothenschulte von der Frankfurter Rundschau ausdrückte, und seinen Lesern zu vermitteln, ist die eigentliche Kunst einer Rezension. Was der Leser daraufhin mit dem Gelesenen anfängt, ist wiederum eine ganz andere Frage. Dienstleister und Selbstdarsteller Und die Außendarstellung, die Leserschaft und die eigene Wirkung? Dem KFZ-Mechaniker glaubt man sofort, wenn er sagt, der Motor am Wagen ist defekt, bemerkte der frei arbeitende Rüdiger Suchsland. Dem Filmkritiker hingegen glaubt man dessen Analyse zunächst nicht, weil jeder denkt, sich selbst mit Film mindestens genau so gut auszukennen. Die Filmkritik als Dienstleistung und somit der Kritiker als Vorkoster des Kinobesuchers dürfte allerdings kaum allein der Sinn von hintergründigen und fundierten Rezensionen sein. Der Text an sich (auch wenn er, wie Suchsland bemerkte, meist nach dem Lesen sogleich in den Papierkorb wandert) hat einen Wert als Reibungsfläche, als Motor für Diskussionen und Reflexionen und im Einzelfall vielleicht gar als Genussobjekt: Der Leser soll in erster Linie einen wunderschönen Text lesen, pointierte Kotheschulte. Ob er sich daraufhin dann den Film anschaut oder nicht, ist mir vollkommen egal. Ich empfehle nicht. Ob gewollt oder nicht: Eine Empfehlung springt spätestens immer dann heraus, wenn der Leser Stil und Geschmack des Kritikers durch regelmäßiges Lesen kennt. Im Idealfall entsteht so eine gewisse Vertrauensbasis, auf Grundlage derer dann eben doch Seh-Entscheidungen getroffen werden. Doch der Erfolg einer Kritik lässt sich nicht einseitig dadurch bemessen, wie viele Zuschauer der Text ins Kino getrieben hat. Und ob Kritik dies überhaupt zu tun vermag, ist ohnehin nach wie vor strittig. Der Kritiker als Broker Zumindest Indizien bezüglich eines Einflusses von Filmkritik auf die Zuschauerentscheidungen ließen sich auch auf diesem Panel nachweisen. Jüngstes Beispiel für Christiane Peitz ist der Erfolg von Gegen die Wand : Besonders bei kleineren Filmen aus Deutschland hat die Kritik durchaus kräftigen Einfluss, sagte sie, im deutlichen Gegensatz jedoch zu den US- Blockbustern, die ihr Publikum finden, egal was Kritiker schreiben. Frank Olbert befand dazu lapidar: Ich bin kein Broker, sondern Kritiker. Dennoch glaubt auch Olbert an eine bedeutende Rolle der Kritik für den Kinozuschauer. Warum auch nicht? Schließlich bestätigen auch die Verleiher durch immer neue Einfälle, dass sie negative Rezensionen durchaus fürchten. Jüngst wurde in Deutschland durch einzelne Majors eine gängige US-Praxis eingeführt, dank der jeder Redaktion eine recht knappe Sperrfrist für die Veröffentlichung der betreffenden Kritiken auferlegt wurde. Keine Chance also für Monatsmagazine, diese Filme zu besprechen. Ist es den Verleihern etwa lieber, keine Besprechung in Magazinen zu haben als Verrisse? Eine gute Kritik nützt weniger als eine negative schadet, meinte dazu Kothenschulte und sponn damit den dünnen, aber doch robusten Faden, an dem das Selbstbewusstsein der Filmkritik zu baumeln scheint. Denn, so schien sich das gut gelaunte Panel sicher zu sein, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, wird die Filmkritik auch nicht zur aussterbenden Zunft, wie eine Zwischenfrage aus dem Publikum mutmaßte. Die Filmkritik also scheint es sich in ihrer Nische zwischen Selbstdarstellung und Dienstleistung (Peitz) bequem gemacht zu haben. Nur bei einem Thema, so machte auch dieses Panel deutlich, scheinen die Filmkritiker verwundbar, die Antworten werden diffuser, man wird nachdenklicher. Es gibt Regisseure, beschrieb es etwa Rüdiger Suchsland, die ich persönlich kenne und mag. Bei denen fällt es mir schwer, Distanz zu halten, da finde ich mich plötzlich in einer Anwaltsposition wieder. Auch Christiane Peitz fühlt sich manchmal ihr bekannten Filmemachern gegenüber befangen und sieht sich dann in ihrer Kritikerrolle als Komplizin. Andere wiederum seien dann in ihrem Urteil besonders streng, während Andrea Mirbeth vom BR-Filmmagazin Kino Kino fand, dass Verbundenheit zu Filmemachern nicht zwangsläufig zu Kritikunfähigkeit führen muss. Als Moderatorin Annette Dittert die Diskussion schließlich nach anderthalb kurzweiligen Stunden beendete, hatte zwar keiner der Panelisten die Kunst, Filme aufs Papier zu bringen, definiert, doch jeder im Plenum hatte die sichere Ahnung, dass sie existiert. Meredith Merridew jedenfalls hat des Pudels Kern ohnehin mit ins Grab genommen. Frank Olbert, Andrea Mirbeth, Rüdiger Suchsland, Chistiane Peitz und Daniel Kothenschulte (von oben) 18 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

19 Raue Wände, ein unverputzter Boden, rissige Decken: Der Ausstellungsraum im Panorama iconworx Tel. (0234) ; Pavillon ließ keinen Zweifel, worum es ging. Motivwechsel lautete der Titel der Ausstellung, die Location-Scouts aus NRW gemeinsam mit der Filmcommission NRW entwickelt haben und während des Internationalen Filmkongresses zeigten. Mit der Auswahl der Bilder, von denen einige bereits im letzten Newsletter zu sehen waren, wollten die Scouts ungewöhnliche Blicke jenseits der gewohnten Perspektiven auf das Filmland werfen. Die Bilder sind auch auf der Motivdatenbank zu finden. Motivwechsel 2. Teil LocoMotiv Tel. (0221) ; most wanted Tel. (0700) ; In Sachen Locations unterwegs (von links): Maik Baaken (Action Concept), Tina Reimer (Most Wanted), Stefan Möller, Andrea Baaken (Filmstiftung), Abi Roos (LocoMotiv), Nicque Derenbach (Scout&Find) und Tobias Roelin bei der Ausstellung auf dem Filmkongress. Kontakt: ZeitRaum RechercheLocation Tel. (0221) ; Sonderausgabe Filmkongress 19

20 Xaver Schwarzenberger, Bettina Böttinger und Rainer Klausmann (von links) Erst Förderpreis für Mia von Philipp Schäfer Dass sich der Zeitgeschmack so makaber-trivial entwickelt hat, dass alles aussehen soll wie Realität, ist ein großes Rätsel, wunderte sich Xaver Schwarzenberger bei der Verleihung des 14. Deutschen Kamerapreises im Kölner Limelight. Die Bildgestaltung im Kinofilm, vor allem aber im Fernsehfilm, muss heute vielleicht mehr denn je immer die Grenzen der Formatisierung mitdenken, sich an ihr entlang bewegen oder ihre Überschreitung bewusst durchsetzen. Schwarzenberger selbst hat seine Karriere wie kaum ein anderer auf Überschreitungen, auf visuelle Extreme aufgebaut. In Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder schuf er ein grafisches, fast aseptisches Schwarzweiß ( Die Sehnsucht der Veronika Voß ), tauchte Franz Biberkopf in tiefste Finsternis ( Berlin Alexanderplatz ) oder färbte die Szenerien und Figuren von Lola in schrillste Farbkompositionen immer auf der Suche nach dem Bruch mit der Konvention und einer eindringlichen visuellen Flankierung der oft fiebrigen Erzählung Fassbinders. Dass ausgerechnet er in diesem Jahr zum Ehrenkameramann erkoren wurde, war ein deutlicher Ausdruck der Anerkennung für die heute nicht immer selbstverständliche Stringenz und Konsequenz im Schaffen. Im besten Sinne extrem Und so passte es ganz wunderbar, dass als erster Preisträger auf der Gala am Abend des 23. Juni im Kölner Limelight Rainer Klausmann ausgezeichnet wurde für seine Bildgestaltung von Fatih Akins Gegen die Wand. Dieser im besten Sinne extreme Film hat durch Klausmann eine Bildsprache erfahren, die die Emotionalität der Erzählung den gesamten Verlauf über in perfekter Übereinstimmung zu tragen vermag. Seine Kameraarbeit steht sensibel im Dienst der Geschichte, wie es die Jury formuliert hat. Formatierung heißt, eine Geschichte in Bildstandards zu pressen was Klausmann hingegen macht, ist der Geschichte nach zu gehen und geeignete Bilder für sie zu suchen. Angstfrei unterwegs zu sein, sagte Klausmann tags zuvor auf dem Werkstattgespräch im Kölner Filmhaus, das sei wichtig. Doch wie lässt sich die nachvollziehbare Angst eines jungen Kameramannes ablegen? Die Kamerafrau Birgit Gudjonsdottir berichtete auf dem Werkstattgespräch von ihren ersten Jahren im Job, die sie ohne Ausbildung über Assistenzen absolvierte. Ich musste immer funktionieren, alles musste klappen. Die aus diesem Druck resultierende Unsicherheit hat mich lange begleitet. Sie habe immer die beneidet, die sich an Filmakademien ausprobieren konnten, wie dies etwa Florian Schilling vermochte, der auf der Gala den von der ND SatCom AG mit Euro dotierten Förderpreis für die Kameraarbeit an Das verräterische Herz verliehen bekam. Angst habe ich verloren, resümiert dffb-student Schilling, weil ich während der Ausbildung an der Akademie auch so richtig schlechte Filme machen konnte. Fehler machen zu dürfen bedeutet eben auch, Sicherheit zu erlangen. Den Weg ins Extrem zu finden ist auch dem Editor Markus C.M. Schmidt wichtig. Sein Rezept lautet: Filme gucken, Dramaturgiekurse belegen und Übungsfilme schneiden. Erste Früchte dieses Weges erntete Schmidt nun mit dem Deutschen Kamerapreis in der Kategorie Bester Schnitt eines Dokumentarfilms. Heirate mich, Jeannette Eggerts und Uli Gaulkes Dokumentation über die ersten Monate im Leben eines frisch verheirateten deutsch-kubanischen Pärchens in Hamburg, schnitt Schmidt wie einen fiktionalen Film. Richtig mit Schuss-Gegenschuss obwohl wir nur mit einer Kamera gedreht hatten, wie Jeanette Eggert in der Laudatio glaubhaft ihre damalige Überraschung nachahmte. Qualität vor Quantität der Auszeichnungen Den Rekord von 402 Bewerbungen konnte der Deutsche Kamerapreis Köln e.v. in diesem Jahr verzeichnen ein Beleg dafür, wie wichtig diese Auszeichnung in Fachkreisen mittlerweile geworden ist. Der Deutsche Kamerapreis hat seinen Platz in der ersten Reihe der 20 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

21 Deutscher Kamerapreis die Werkstatt, dann die Gala VON OLIVER BAUMGARTEN ANZEIGE Preisträger des deutschen Kamerapreises Ehrenkameramann Xaver Schwarzenberger Beste Kamera Rainer Klausmann für Gegen die Wand (Kinospielfilm) Hannes Hubach für Zwischen Tag und Nacht (Fernsehfilm) Silvio Helbig für Transport (Kurzfilm) Bernd Umbreit für Sam und Tim Geboren an der Grenze zum Leben (Reportage) Sorin Dragoi für Paraiso (Dokumentarfilm/Feature) Bester Schnitt Christel Suckow für Kalter Frühling (Fernsehfilm) Markus C.M. Schmidt für Heirate mich (Dokumentarfilm/Feature) Förderpreis Kamera Florian Schilling für den Kurzfilm Das verräterische Herz Förderpreis Schnitt Philipp Schäfer für den Kurzfilm Mia renommierten Medienpreise eingenommen, schloss auch WDR-Intendant Fritz Pleitgen in seiner Begrüßungsrede zu Beginn der Verleihungsgala. Um so wichtiger war es, dass den Juries nach wie vor die Qualität der auszuzeichnenden Leistungen wichtiger erschien als die Quantität der vergebenen Preise. Dass nicht jede Kategorie einen Preisträger fand, spricht somit klar für die Institution und eher gegen einen hohen Durchschnitt der vergangenen Jahresproduktion. Und so verlieh in seiner Rede auch der Oberbürgermeister der Stadt Köln und Vorsitzende des Vereins Deutscher Kamerapreis Köln e.v. Fritz Schramma seiner Hoffnung darüber Ausdruck, dass sich noch mehr Mut ausbreiten möge, ambitionierte Filme und Produktionen zu realisieren. Zwischen Tag und Nacht etwa war so ein Hoffnungsträger, dessen Kameramann Hannes Hubach sich in der Kategorie Fernsehfilm gegen eine, wie die Jury betonte, außerordentlich starke Konkurrenz durchgesetzt hat. Nicolai Rohdes dialogarmer Film wird über weite Strecken ausschließlich über die eindringlichen Bilder Hubachs erzählt eine mutige, die Formatierung unterlaufende Narration, wie sie beispielsweise auch der Schnitt von Philipp Schäfer in seinem Kurzfilm Mia vorführt. Für die dramaturgische Leistung seiner sinnlichen und erzählenden Montage erhielt Schäfer den von der Filmstiftung NRW mit Euro dotierten Förderpreis. Davon, dass der Film und das Fernsehen in Deutschland durchaus gestalterischen Mut vorzuweisen haben, konnten sich die Gäste im Limelight überzeugen. Moderatorin Bettina Böttinger gelang eine intelligente und souveräne Präsentation der Preise und vermittelte das, worauf es an diesem Abend ankam: Das Feiern derer, die in der Bildgestaltung einen besonderen Weg gegangen sind. Die Qualität hat gewonnen, und damit kann der Verein Deutscher Kamerapreis e.v. und seine Mitglieder, bestehend aus der Stadt Köln, der Filmstiftung NRW, der LfM NRW, NOB Deutschland GmbH, Premiere Fernsehen, dem SWR, WDR und dem ZDF, beruhigt der 15. Verleihung entgegen blicken. newsletter Erhöhen Sie Ihre Besucherzahlen! Werbung für Firmen, Filme und Projekte inmitten der Branche. Der Newsletter bietet Ihnen die Möglichkeit, für Ihren Film, Ihre Firma oder Ihr Projekt mit Anzeigen zu werben. Nähere Informationen unter oder bei der Pressestelle der Filmstiftung NRW. Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 01. September 2004 Kontakt: Filmstiftung NRW, Tel. (0211) ; newsletter Sonderausgabe Filmkongress 21

22 Jakob Claussen Oskar Roehler Sönke Wortmann Hans-Christian Schmid Stefan Arndt Es ist kurz vor 16 Uhr. Dienstag der 22. Juni. In wenigen Minuten treffen sich auf dem Podium im Panorama-Pavillon fünf der interessantesten deutschen Kinofil- Abschlussrunde Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? Ohne Visionen geht gar ni VON RÜDIGER BERTRAM memacher. Filmstif- tungschef Michael Schmid-Ospach wird gleich Stefan Arndt, Oskar Roehler, Hans- Christian Schmid, Jakob Claussen und Sönke Wortmann nach Rezepten für den deutschen Film befragen. Der Saal ist voll. Die Branche ist neugierig auf dieses Gipfeltreffen. Köln, Rheinkilometer 689: Keine 150 Meter entfernt vom Panorama-Pavillon liegt der Strand von Köln. Bei dem schmuddeligen Nordseewetter haben sich nur wenige Menschen hierher verirrt. Eine kleine nicht repräsentative Umfrage: Bei dem Namen Oskar Roehler denken die meisten der Befragten an den neuen Bundespräsidenten. Nur einer kann einen Film des Berliner Regisseurs nennen. Es ist Die Unberührbare. Bei Hans-Christian Schmid sieht das Ergebnis ähnlich aus. Bei ihm sind die Filme bekannter als der Mann, der sie gemacht hat. Den Film mit den kiffenden Eltern und dem vergrabenen Kaninchen kennen viele, Lichter oder 23 schon weniger. Nur Sönke Wortmann, den kennt man. Und liebt ihn. Der Publikumspreis für das Wunder von Bern beim Deutschen Filmpreis beweist es. Die Produzentennamen Jakob Claussen oder Stefan Arndt hat hier draußen noch nie jemand gehört. sich. Auf dem Panel muss sich niemand mehr beweisen. Harmonie bestimmt das Gespräch, und selbst von der alten Feindschaft zwischen Produzent und Regisseur will keiner mehr etwas wissen. Die Phase der Finanzierung sei ja auch kreativ (Stefan Arndt) und ohne ein gutes Team liefe gar nichts (Jakob Claussen). Kein Widerspruch von den Regisseuren. Fast wie zwei alte Ehepaare sitzen die old-couples Arndt und Roehler, die gemeinsam Agnes und seine Brüder realisiert haben, sowie Schmid und Claussen nebeneinander auf der Bühne. Beim zweiten Film fängt die Zusammenarbeit erst richtig an, weil man dann erst weiß, was man sich Gutes tun kann, so Arndt, der Roehler schon kennt, als der noch als Stammgast gleich mehrfach am Tag in Arndts Berliner Kino vorbeikam. Auch Schmid, der mit Jakob Claussen schon seit Jahren zusammenarbeitet, weiß die Sicherheit eines eingespielten Teams zu schätzen. Die gemeinsame Erfahrung gibt Sicherheit, das sind sich alle einig. Auch in der Ablehnung. Wenn ich mit einer Idee komme, und die anderen, mit denen ich schon lange arbeite, schütteln alle die Köpfe, dann ist die Idee wahrscheinlich noch nicht reif genug, so Schmid. Was war Ihr größter Fehler beim Filmemachen? Moderator Michael Schmid-Ospach Eine Frage, vier Antworten: In der Nische arbeiten Stefan Arndt weiß das: Wir machen Kunstkino und arbeiten damit in einer Nische. Trotz der sechs Millionen Besucher, die Good Bye, Lenin! im Kino gesehen haben. Den Star-Appeal überlässt man anderen, und so kann die Diskussion Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht Rezepte für den deutschen Film entspannt beginnen. Man kennt sich, man schätzt Man muss es selber sehen wollen Wie aber kommen die Filmemacher an ihre Ideen, wie läuft der Findungsprozess? Macht man was für bestimmte Schauspieler? ( Wir haben versucht, was für Schauspieler zu machen, aber das behindert den kreativen Prozess, Jakob Claussen). Geht man mit einem guten Buch Wir waren immer zu schnell. Stefan Arndt Die Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Hans-Christian Schmid Ich war immer zu impulsiv. Oskar Roehler Wir machen immer neue Fehler. Jakob Claussen 22 newsletter@filmstiftung.de Sonderausgabe Filmkongress

23 In erster Linie Intuition Interview mit Hans-Christian Schmid zu seinem Schauspieler-Workshop an der ifs chts Selbst gute Filme zu machen und anderen etwas beizubringen sind ja zwei unterschiedliche Dinge wie schwer ist es denn, Schauspielern in der kurzen Zeit etwas zu vermitteln? Sehr schwer. Ich habe mich auch gleich bei den Teilnehmern entschuldigt, dass ich keine Theorie habe oder kein Rezept. Mein Ansatz ist immer nur, den Leuten zuzusehen, genauer Beobachter zu sein, um zu schau- en, ob ich etwas glaube oder nicht. Sie gelten als Talententdecker. Worauf achten Sie? Was zeichnet den- jenigen aus? Intuition ist es in erster Linie. Für mich zählt oft der erste Eindruck. Es hat was mit Präsenz zu tun, mit Offenheit. Wichtig bei der Auswahl ist aber auch: Wie passt der zu dem, den wir schon gefunden haben? Für mich war es nie relevant, ob jemand eine Ausbil- dung hat oder nicht. auf die Suche nach einem passenden Regisseur? ( Schwierig, das Risiko ist für den Regisseur einfach zu hoch, solange man in Deutschland nicht kontinuierlich arbeiten kann, Stefan Arndt) Sucht man sich gesellschaftlich relevante Themen aus den Schlagzeilen des Politikteils der Zeitungen? ( Hab ich probiert, klappt nicht. Außerdem ist die Produktionsphase viel zu lang. Wer weiß, ob das Thema zum Filmstart überhaupt noch aktuell ist, Hans Christian Schmid.) Wie also dann? Bei der Antwort sind sich wieder alle einig. Man muss den Film selber sehen wollen! So einfach ist das. Und eben doch nicht. Man müsse auch fragen, ob auch andere den Film sehen wollen, wie Jakob Claussen die Kunstfilmherrlichkeit hinterfragend hinterher schiebt. Für einen kurzen Moment ist es mit der Einigkeit vorbei. Das finde ich jetzt sehr bürokratisch, funkt Roehler dazwischen, der kurz danach aber auch für sich den sportlichen Ehrgeiz entdeckt, ein Publikum zu finden. An Visionen glauben Und dann wird es plötzlich beinahe spirituell auf dem Podium. Das große Wort Vision ist gefallen und lässt sich nicht mehr so einfach von der Bühne schieben. Jeder Film ist eine Vision, so Sönke Wortmann, der mit dem Wunder von Bern die Vision eines großen, deutschen Sportfilms verfolgte. Dabei hätten ihm alle gesagt: Sport im Film geht nicht. Schmid kennt das: Es muss immer einen geben, der eine Vision von dem Film hat, egal ob Autor, Regisseur oder Produzent. Wenn es die nicht gibt, verläuft alles im Sande, pflichtet er dem Kollegen bei und Roehler wird noch deutlicher: Vision hat mit Deutlichkeit zu tun. Auch ein Heiliger, der eine Vision hat, hat etwas Deutliches gesehen. Je deutlicher deine Vorstellung ist, desto klarer kann man es machen. Dann glauben die Leute auch, dass du weißt, was du machen willst. Woher aber weiß man selbst, dass man der Richtige ist? Warum will man überhaupt Filme machen? Weil der beste noch nicht gedreht ist, so Arndt, der ergänzt: Filmemachen ist viel zu anstrengend, um nur seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Da gibt es einfachere Wege. Fußball zum Beispiel. Wenn ich nur ein bisschen besser Fußballspielen könnte, wäre ich bestimmt nicht Regisseur geworden, so Sönke Wortmann und auch Roehler sieht sich nicht als Regisseur geboren und schiebt eine Anekdote zum schwierigen Regisseur-Dasein hinterher. Als er im letzten Sommer mit Moritz Bleibtreu Agnes und seine Brüder drehte, erhielt Bleibtreu einen Anruf von Fatih Akin, der gerade im Schnitt zu Gegen die Wand saß und völlig abgebrannt war. Gemeinsam überlegte man, ihm zwecks Überbrückungs-Sanierung eine Statistenrolle in Roehlers Film anzubieten. Erst denken, dann pitchen Was bleibt nach aufregenden 90 Minuten im Gedächtnis? Ein Stefan Arndt, der davon träumt einen deutschen Science-Fiction-Film zu produzieren, ein Oskar Roehler, der das Publikum entdecken will, ein Sönke Wortmann, der mit dem Wunder von Bern endlich einen Film gedreht hat, mit dem er selbst zufrieden ist, und ein glückliches Duo aus München: Hans-Christian Schmid und Jakob Claussen erfüllen sich einen Traum. Zehn Jahren hat es gedauert, bis sie von Otfried Preussler die Verfilmungsrechte seines Kinderbuches Krabat erhalten haben. Jetzt soll die Geschichte des Waisenjungen Krabat und sein Kampf gegen den bösen Zauberer in der schwarzen Mühle realisiert werden. Und last but not least mit Michael Schmid- Ospach ein Moderator, der zum Abschluss des dreitägigen Filmkongresses mit ungezählten Pitches am Rande der Veranstaltung den Zuhörern einen gut gemeinten Ratschlag mit nach Hause gibt: Wenn Sie ein Drehbuch pitchen, denken sie vorher darüber nach, was sie sagen. Rheinkilometer 689. Es ist 18 Uhr. Ins Kino will von den Spaziergängern hier heute niemand gehen. Fernsehen ist angesagt. Europameisterschaft. Italien spielt gegen Bulgarien und Schweden gegen Dänemark. Italien gewinnt und scheidet aus. Ähnlichkeiten zur Situation des deutschen Kinos sind rein zufällig und nicht gewollt. Nach ihrer so genannten Trilogie des Erwachsenwerdens sind Sie mit Lichter in der Welt der Erwachsenen angekommen. Jetzt gehen Sie mit dem nächsten Projekt, Krabat nach Ottfried Preußler, wieder zwei Schritte zu- rück: Der Protagonist ein 14-Jähriger. Was hat Sie an dem Stoff gereizt? Krabat ist mein Lieblings-Kinder- und Jugendbuch. Für mich ist das kein Schritt in Richtung einer weiteren Coming-of-Age-Ge- schichte, sondern entsteht aus der großen Neugier heraus, etwas komplett Neues auszuprobieren. Es spielt im 17. Jahrhundert, ei- ne Geschichte mit magischen Elementen, mit Figuren, die nicht der Realität verhaftet sind. Hat sich im Lauf der Jahre der Blick auf das Buch geändert? Ja, sehr. Von Lesealter zu Lesealter ent- decke ich in Krabat immer mehr Schichten. Jetzt im Erwachsenenalter lese ich viel mehr mit Bezug auf eine soziale Bedeutung. Die dunklen Zauberkräfte kann man als Metapher auf das Dritte Reich und den Aufstand da- gegen verstehen. Als zehnjähriger Junge ist das erst mal eine spannende Lektüre, die man so weg liest. Sonderausgabe Filmkongress newsletter@filmstiftung.de 23

24 i h f i Film und Fußball in der Flora Wolfram Kuschke (Staatskanzlei), Sönke Wortmann und Katharina Wackernagel im Ballfieber moving nrw Feierte gern in Köln: Cosma Shiva Hagen Anja Uhland, Michael Mendl und Corina Danckwerts (Export Union) Ercan Durmaz und Loretta Stern Joachim Król und Leonard Lansink Auch in diesem Jahr war moving nrw, der Empfang der Filmstiftung, das Feier-Highlight des Medienforums. Entsprechend illustre Gäste waren der Einladung von Geschäftsführer Michael Schmid-Ospach in die Kölner Flora gefolgt. Über den roten Teppich kamen unter anderem: Til Schweiger, Joachim Król, Vadim Glowna, Hannes Jaenicke, Steffen Wink, Michael Mendl, Cosma Shiva Hagen, Bettina Böttinger, Dominik Raacke, Martin Armknecht, Wolfgang Niedecken, Minh-Khai Phan-Thi, Angelika Bartsch und Leonard Lansink. Außerdem die Produzenten und Regisseure Stefan Arndt, Oskar Roehler, Christian Zübert, Niko von Glasow, Hendrik Handloegten und Peter Timm. Staatssekretärin Miriam Meckel vertrat den erkrankten NRW-Ministerpräsidenten Peer Steinbrück. Michael Schmid-Ospach eröffnete den Empfang zusammen mit Regisseur Sönke Wortmann und Wunder von Bern -Schauspielerin Katharina Wackernagel. Hollywood-Produzent, sechsfacher Oscar-Preisträger ( Ein Tag im September ) und Academy-Mitglied Arthur Cohn lobte Wortmanns Publikumserfolg und forderte mit seinem Motto Wenn man aufhört zu träumen, hört man auf zu leben die anwesenden Filmschaffenden zum Glauben an ihre Visionen auf. Dann fiel die Feier-Klappe: Eine hervorragende Gelegenheit, alte Kontakte auf zu frischen, neue zu knüpfen und einander auf den aktuellen Stand des Schaffens zu bringen. Schnell trennte sich unter den rund 1000 Gästen die Sportler-Spreu vom Feten-Weizen: Ein Minifernseher in der Bar zog immer mehr Fußball-Liebhaber, unter ihnen Produzent Tom Spieß von Little Shark Entertainment, magisch an. Der Grund: Zwei packende EM-Spiele. Der Großteil der Partygesellschaft aber ließ den Ball rund sein, genoss das üppige Buffet und die erlesenen Weine, das kühle Kölsch und die vor Ort gerollten Tabakwaren. Der DJ heizte ein und auf der Tanzfläche war der Teufel los. Einige Filmschaffende, unter ihnen Willy-Brandt- Darsteller Michael Mendl, legten eine besonders flotte Sohle aufs Parkett. Und als schließlich die Fußballfans nachrückten, feierte die große Gesellschaft zusammen bis spät in die Nacht. Vadim Glowna und Michael Schmid-Ospach Foto: Michael Bause Der sechsfache Oscar-Preisträger Arthur Cohn Joachim Król mit Frau, Heike Hempel, Miriam Meckel und Stefan Arndt Heinrich Breloer, Tanja Güß (Filmstiftung) und Karl-Heinz Koepsell Meinolf Zurhorst, Michael Weber, Christoph Friedel und Arry Voorsmit Til Schweiger und Katharina Wackernagel Züli Aladag mit Frau Regina Ziegler und Katharina Blum (Filmstiftung) Entpuppte sich als EM-Fan: Steffen Wink

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