Pfarrer Jörg Zimmermann. Predigt zu Lukas 2, 41-52, gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen

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1 Pfarrer Jörg Zimmermann Predigt zu Lukas 2, 41-52, gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Jesu Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. Und als die tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten s nicht. Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten: Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn. Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. Und als sie seine Eltern ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Liebe Gemeinde, Jesus und seine Familie das ist gar nicht so ein leichtes Kapitel. Gleich in der ersten Geschichte, die uns in der Bibel im Anschluss an die Weihnachtsereignisse erzählt wird, kommt es zu einem handfesten Konflikt zwischen dem inzwischen Zwölfjährigen und seinen Eltern Maria und Josef. Nun mag man sagen: das ist ja auch nichts weniger als normal. So allmählich pubertär, gehört das einfach dazu, dass der Jugendliche und seine Altvorderen mal gehörig aneinandergeraten. Das ist eben das Alter, wo man nicht mehr einfach alles tut, was einem von oben gesagt wird, sondern wo man seine eigenen Ideen entwickelt und in die Tat umsetzt. Und so wird unsere Geschichte häufig als ganz natürlicher Konflikt zwischen elterlicher Autorität und dem sich davon freistrampelnden Jugendlichen Sohn interpretiert: Jesus in den Flegeljahren. Der Knabe aus Nazareth in der puberalen Ablösungsphase mit diesen Worten beginnt denn auch eine Predigtmeditation, die ich im Zuge der Arbeit an dieser meiner Predigt gelesen habe. Also alles ein ganz natürlicher Vorgang oder? So leid s mir tut: mir stellt sich diese Geschichte die einzige übrigens, die uns vom jugendlichen Jesus berichtet wird ganz anders dar. Wenn er hier die Autorität von Maria und Josef ignoriert, dann nicht, weil er dabei wäre, seine eigene Autorität über sein Leben zu entdecken. Er sagt ja gerade nicht: Ich hab nun lange genug auf euch gehört; jetzt wird s Zeit, dass ich mir selber sage, wo s für mich lang geht. Nein, alles andere als das: Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist? Sein Vater ist für ihn die alles entscheidende Instanz. Wobei natürlich soviel klar ist: um Josef geht es hier nicht! So wie Lukas und Matthäus bekanntlich größten Wert darauf legen, dass der nicht Jesu wahrer Vater war! Hier klingt der Gedanke der wundersamen Empfängnis Jesu an, der Gedanke der Jungfrauengeburt. Was auch immer wir hier und heute davon halten mögen, der Gedanke ist der: Jesus ist jemand anderem verpflichtet als seiner Mutter und dem, der nun mal als deren Ehemann so in Erscheinung tritt, als sei er

2 Jesu Vater. Der arme Josef kann einem richtig leid tun: nicht nur dass er im Zusammenhang der Geburt Jesu etwas zurückgesetzt dastand; jetzt kommt dieser ich nenn s mal so: Mangel an Vaterschaft, der ihn Jesus gegenüber kennzeichnet, auch noch dadurch zum Ausdruck, dass der Junge meint, er sei jemand anderem verpflichtet und nicht ihm, dem Josef. Wobei es Maria immerhin an dieser Stelle um keinen Deut besser geht. Reichlich dumm stehen die beiden nun da, zumal es jetzt im Text heißt: Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. An dieser Stelle verstehe ich freilich den Text nicht: warum sollten Maria und Josef eigentlich nicht begreifen, was Jesus da sagt? Hatte Maria doch durch den Engel lang und breit erklärt bekommen, wer in Wahrheit der Vater dieses Kindes sein würde! Und, mal unter uns: sie selber, Maria und Josef, sollten schließlich am besten wissen, ob nun Josef überhaupt für die Vaterschaft in Frage kam, nicht wahr? Wenn die Dinge also genauso waren, wie Lukas sie im Vorfeld des Weihnachtsgeschehens schildert, dann sollten Maria und Josef durch Jesu Aussage doch gerade nicht irritiert sein! Wer sollte besser wissen als sie, dass Jesus einem anderen, einem himmlischen Vater verpflichtet ist? So ganz nachvollziehbar ist ihr Unverständnis hier nicht! Etwas spitzfindig könnte man noch weiter fragen: wenn schon Maria und Josef es nicht verstehen, was Jesus ihnen hier sagt: wie kommt es dann eigentlich, dass ausgerechnet er so gut Bescheid weiß über seinen wahren, seinen himmlischen Vater? Menschlich gesprochen müsste man ja meinen: irgendwer muss ihm doch von all diesen wundersamen Dingen erzählt haben! Und wer sollte dies wiederum gewesen sein, wenn nicht Maria und Josef? Unsere Geschichte ist an einem logisch einwandfreien Ablauf dieser ganzen Dinge offensichtlich nicht interessiert. Sie lässt diese Brüche einfach stehen. Und zwar, so vermute ich, weil es ihr auf etwas Anderes ankommt: Jesus ist ganz unmittelbar mit seinem himmlischen Vater verbunden. Die Frage, wie er von ihm erfahren hat, ist geradezu unstatthaft, weil sie das Phänomen Gottessohnschaft nach menschlicher Logik verrechnen will. Als ob Gott sich nicht seinem Sohn direkt und ohne menschliche Umwege als sein Vater erschließen könnte! Wie das erfolgt ist, wird uns nicht gesagt, aber dass es so war, damit werden wir und werden in der Geschichte schon Maria und Josef unmissverständlich konfrontiert. Sie beide erscheinen hier nicht mehr als Träger der göttlichen Geheimnisse, sondern gehören wieder ganz auf die Seite der Menschen, denen der Gottessohn gegenübertritt und bei denen er bekanntlich mehr als einmal Unverständnis, ja Irritation auslöst. Freilich: von Maria heißt es: sie behielt alle diese Worte in ihrem Herzen, ganz ähnlich wie sie es schon mit den Worten der Hirten zwölf Jahre zuvor in der Heiligen Nacht getan hatte. Immerhin zeigt unsere heutige Geschichte, dass sie trotzdem nicht zu jedem Zeitpunkt auf der Höhe des Geschehens war, sondern ungeachtet des Behaltens aller dieser Worte immer wieder das Unverständnis teilt, das Jesu Mitmenschen ihm gegenüber empfinden, übrigens auch später im weiteren Verlauf der Geschichte Jesu. (Und bei allem Respekt gegenüber katholischer Marienfrömmigkeit: auch dieses Unverständnis gehört konstitutiv zu Maria hinzu. Dabei gebe ich gern zu: sie wird mir dadurch eher sympathischer; sie kommt mir so wesentlich näher, als wenn sie mir etwa als Himmelskönigin gegenübergestellt wird!) Halten wir also zunächst fest: Jesus stellt unmissverständlich in den Raum, wer sein eigentlicher Vater ist, wem er verpflichtet ist und von wem her die Weisung empfängt, die sein Denken, Reden und Handeln prägen soll. So weit, liebe Gemeinde, steht Jesus hier gewissermaßen ganz auf der Seite Gottes, bis dahin eben, dass selbst seine engsten Angehörigen auf der anderen Seite stehen. Und doch ist das nicht die ganze Botschaft unseres heutigen Predigttextes. Es gilt wie immer in der Bibel, die leisen Töne wahrzunehmen, die Zwischentöne, die wir so leicht überhören. Und es kann auch helfen, die biblischen Texte einmal zu vergleichen mit anderen Texten der urchristlichen Literatur, die auch von Jesus als Jugendlichem sprechen, die aber bezeichnenderweise keinen Eingang ins Neue Testament gefunden haben.

3 Eine Kostprobe davon möchte ich Ihnen geben: im sogenannten Kindheitsevangelium des Thomas, Kapitel 2 ist davon die Rede, wie der junge Jesus am Sabbat aus Lehm zwölf Spatzen formt. Ein empörter Jude erblickt darin eine Verletzung der Sabbatruhe und beschwert sich bei Josef über den Jungen. Der macht Jesus daraufhin auch tatsächlich Vorhaltungen. Woraufhin Jesus in die Hände klatscht und den Spatzen zuruft: Fort mit euch! Schon beginnen sie, die doch gerade noch Lehmfiguren gewesen sind, mit ihren Flügeln zu schlagen, und fliegen mit Geschrei davon. Solche wundersamen Kindheitsgeschichten über jemanden, der später ein berühmter Mensch geworden ist, kommen in der antiken Literatur häufig vor. Und nun kann man ja auch bei unserer Geschichte aus Lukas 2 sagen: was dort geschildert wird, sprengt ebenfalls den Rahmen dessen, was man normal nennen kann. Wie gesagt: es ist eben keine Geschichte über einen einfachen Pubertätskonflikt. Aber nun bedenken wir doch bitte die Unterschiede zwischen diesen beiden Kindheitsgeschichten: während uns das Kindheitsevangelium des Thomas das bietet, was man ein Schauwunder nennen kann, präsentiert uns Lukas Jesus als einen frühreifen, ja hochbegabten Toraschüler. Der macht keine Zauberkunststücke, sondern dem geht es um die Grundlagen des Glaubens seines Volkes. Vielleicht weniger kindgemäß, so möchte man meinen, als wenn er nun zu zaubern anfinge; auf alle Fälle weniger spektakulär, aber dafür mit Sicherheit näher an dem dran, was die Kirche meinte, als sie den Satz prägte: in Jesus wurde Gott Mensch! Einer wie wir! Kein Magier, kein Superstar, jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Wohl aber einer, der uns vorangeht und zugleich uns den Spiegel vorhält: darin, dass er Gottes Wort ernst nimmt und eine ganz außergewöhnliche Weisheit an den Tag legt, wenn es um das Verständnis dieses Wortes Gottes geht. Und so dürfte es kein Zufall sein, dass nicht eine solche Geschichte wie die aus dem Kindheitsevangelium des Thomas, Kapitel 2, Eingang ins Neue Testament gefunden hat, sondern eben die Geschichte des zwölfjährigen Jesus im Tempel. Der stellt sich in die religiöse Tradition seines Volkes hinein und betreibt keine selbstgefällige Nabelschau! Und noch etwas ist bemerkenswert: hatte Jesus soeben noch seine Vaterschaftsverhältnisse gerade gerückt und sich in dieser Hinsicht von Maria und Josef als Autoritäten über sein Leben nachdrücklich distanziert, so heißt es dann, fast als sei es das Selbstverständlichste von der Welt: Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Hatte Jesus also gerade die Begründung dafür geliefert, warum er nicht das getan hatte, was seine Eltern, seine Mutter und sein vermeintlicher Vater, von ihm erwartet hatten, so fügt er sich dann doch wieder voll und ganz in die familiären Strukturen und Ordnungen ein. Wobei eines entscheidend ist: er tut es eben, nachdem er von seinem himmlischen Vater geredet hat. Und das heißt: er fügt sich nicht im Geringsten deshalb, weil ihn das elterliche Donnerwetter irgendwie beeindruckt hätte, nein: er fügt sich aus freien Stücken, ganz souverän, und ohne auch nur ein Wort von dem zurückzunehmen, was er im Tempel gesagt hat. Mit Verlaub: hier wirkt Jesus gerade ganz und gar nicht pubertär, sondern durch und durch reif: obwohl er sich mit einer theologischen Begründung, der niemand etwas entgegenzusetzen hätte, von seinem Zuhause ein für alle Mal distanzieren könnte, ordnet er sich aus freien Stücken wieder in sein Zuhause ein. Darf ich es so sagen: mit seinem wahren, himmlischen Vater im Rücken kann Jesus sich umso leichter auf seine faktische, irdische Familie einlassen! Weil er weiß, von wo her er in Ewigkeit lebt, kann er seinen Ort im alltäglichen irdischen Leben akzeptieren! So verstanden, liegt in dieser kleinen episodenhaften Geschichte bereits alles beschlossen, was man von Jesus insgesamt und grundsätzlich sagen kann! Nun ist dies, liebe Gemeinde, wie gesagt eine Geschichte von Jesus und nicht einfach eine Geschichte von uns. Gleichwohl meine ich, wir bekommen hier Grundlegendes auch für unser Le-

4 ben gezeigt: der Stellenwert gerade der eigenen Familie für unser Leben ist ja immer wieder ein großes Thema in Politik und Gesellschaft bei uns. Gerade von der Kirche erwartet man, dass sie sich für den Faktor Familie stark macht. In einer Zeit, die vom Zerbrechen so mancher menschlichen Struktur gekennzeichnet ist, dürfte diese Erwartung auch gut nachvollziehbar sein. Gleichwohl bekommen wir es von der Bibel immer wieder und auch in diesem Predigttext etwas nuancierter nahegebracht: unsere allerwichtigste familiäre Bindung ist bei allem Respekt nicht die zu unserer leiblichen Familie. Auch wenn bei uns das Phänomen Jungfrauengeburt nun mit Sicherheit kein Thema ist: sofern wir als Christen beten: Vater unser im Himmel, wird eine himmlische Instanz ins Spiel gebracht, die alle irdischen Instanzen auf Rang 2 verweist. So wie Jesus in einer späteren Geschichte des Neuen Testaments seiner Mutter und seinen Geschwistern einmal äußerst schroff begegnet, als sie ihn aus dem Kreise derer, denen er gerade predigt, herausholen wollen. Da sagt er klipp und klar: Wer sind meine Mutter und meine Brüder? Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und meine Brüder! Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. (Markus 3,33-35) Ob es uns passt oder nicht: Jesus kann enorm familienkritisch reden, wenn nämlich leibliche Familie in Konkurrenz zum himmlischen Vater gerät. Und dann ist das Entscheidende übrigens auch nicht mehr dies, dass Josef nicht als Jesu wahrer Vater anerkannt wird. Nein, die Kritik trifft seine Mutter Maria in gleicher Weise! Aber dann folgt aus unserem heutigen Predigttext eben auch ein Zweites: wenn der Vorrang des himmlischen Vaters in unserem Leben gesichert ist, dann folgt daraus gerade keine pubertäre Abkehr von unserer leiblichen Familie, sondern die Bereitschaft zur Integration in sie hinein! Und so sehr Jesus gerade seiner Mutter Maria mit seinem Lebensweg immer wieder Anlass zum Zweifel, ja geradezu zur Verzweiflung an ihrem Sohn gegeben hat, so stand er ihr doch bis zum Schluss besonders nahe, bis dahin, dass das Johannesevangelium uns berichtet, dass er seine Mutter noch in seiner Todesstunde seinem Lieblingsjünger anvertraut hat. Und ich denke mir: vielleicht ist es ja so: wenn wir den höchsten Stellenwert unseres himmlischen Vaters, seinen Vorrang über alles andere anerkennen, gerade dann werden wir für den berechtigten hohen Stellenwert unserer leiblichen Familie frei. Dann vergötzen wir sie nicht; dann haben wir auch unseren engsten Angehörigen gegenüber die bisweilen nötige kritische Distanz, aber dann wissen wir uns auch an sie gebunden, so wie Jesus sich an seine Familie gebunden wusste. Ich meine, bei uns gibt es so oft die beiden Extreme: einerseits die Vergötzung irdischer Autoritäten, einschließlich familiärer Bindungen. Da wird dann an diesen Gegenständen der Vergötzung nichts Kritikwürdiges mehr anerkannt. Ein Beispiel: ich erörtere mit Konfirmanden immer die Frage, die Martin Luther zufolge die Frage nach Gott ist: Woran hängst du dein Herz? Und da sagen dann immer etliche der Konfis: meine Familie. Dann pflege ich zu fragen: Was würdest du tun, wenn jemand aus deiner Familie jemand anderen erheblich geschädigt hat? Du weißt das, und plötzlich steht die Polizei vor der Tür. Na, gibst du deinem Familienmitglied das Alibi, das es von dir wünscht? Häufig lautet dann die Antwort ohne Zögern: Ja, das tue ich. Wenn ich dann zurückfrage: Wie würdest du das denn finden, wenn du der Geschädigte wärst, und jemand aus der Familie des Täters würde seinem Verwandten das Alibi geben? Dann kommt meistens nur noch ein Schulterzucken. Nebenbei bemerkt: ich glaube, bei Erwachsenen wäre das Ergebnis dieser Umfrage ganz ähnlich! Vergötzung, liebe Gemeinde, kann es nicht sein. Aber das andere Extrem ist auch zu beobachten: die Verdammung, die komplette Abkehr gerade von den Menschen, die einem eigentlich die Nächsten sein sollten. Kaum ein Krieg ist schlimmer als der unter Verwandten. Gerade wo die größte Nähe herrscht, stellt sich ja leider auch oft der größte Hass ein. Wo die Distanz am geringsten ist, sind die Emotionen die heftigsten, im Positiven wie im Negativen. Ob es nicht tatsächlich so sein kann: wer Gott den höchsten Stellenwert in seinem Leben einräumt, wer: biblisch gesprochen, in ihm seinen himmlischen Vater anerkennt, ob der nicht vielleicht wirklich eher als andere davor geschützt ist, im Hinblick auf seine Mitmenschen vom einen

5 Extrem Vergötzung ins andere Extrem Verdammung zu fallen? Ich halte diese Überlegung für sehr nachdenkenswert! Jesus begegnet uns in unserem Predigttext heute jedenfalls als derjenige, der die Prioritäten eindeutig festlegt, der damit ein Vorzeichen vor seinen ganzen weiteren Weg setzt und der auch uns damit eine wichtige Grundlage für unser Leben mitgeben will. Wir tun gut daran, sie uns geben zu lassen! Amen.

6 Professor Dr. Martin Honecker Predigt über Matthäus 3, 13 17, gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Vom Sinn der Taufe Kann man über die Taufe überhaupt predigen? Die Taufe ist doch eine Handlung, ein Ritus. Das Symbol des Wassers und einige wenige Worte machen diese Handlung aus. Ein schlichter Vorgang. Sie kennen das alles von Taufen in der Taufkapelle hier. Als Pfarrer, der tauft, ist man wohlberaten, keine allzulange Ansprache vorzubereiten. Denn weiß man denn, was der Täufling dazu meint, ob er dagegen anschreit, oder ob sonst Unruhe in der Taufgesellschaft aufkommt. In Martin Luthers Kleinem Katechismus wird auf die Frage Was ist die Taufe? hin erläutert: Die Taufe ist nicht allein schlecht Wasser, sondern sie ist Wasser in Gottes Gebot gefasst und mit Gottes Wort verbunden. Und auf die weitere Frage: Wie kann Wasser solche großen Dinge tun? lautet die Antwort: Wasser tut s freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit und bei dem Wasser ist, und der Glaube, so solchem Worte Gottes im Wasser traut; denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlecht Wasser (d.h. schlichtes Wasser) und keine Taufe; aber mit dem Worte Gottes ist es eine Taufe, das ist ein gnadenreiches Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist. Soweit der Katechismus. Ein Stück Tauftheologie haben wir in der Schriftlesung aus dem Römerbrief (6,1-5) des Apostels Paulus gehört: die Taufe ist der Beginn des Lebens in Jesus Christus. Durch die Geburt wird man in eine Familie, ein Volk, eine Kultur hineingeboren. Auch in manche Religionen wird man so hineingeboren, etwa im Judentum. Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wird. Aber auch als Muslim oder Hindu wird man geboren. Christ wird man durch die Taufe. Nun will uns die Szene aus dem Matthäusevangelium, welche die Taufe Jesu schildert, zum Nachdenken bringen. Mit dem Thema Taufe verbinden sich für mich persönliche Erinnerungen. Als ich vor 40 Jahren nach Bonn an die evangelisch-theologische Fakultät kam, wurde ich kurz danach in einen Taufausschuss der Rheinischen Kirche berufen. Der Anlass war, dass rheinische Pfarrer sich weigerten, Kleinkinder, Säuglinge zu taufen, und auch ihre eigenen Kinder nicht mehr taufen ließen. Begründet wurde dies damit, dass der große Theologe Karl Barth in seiner Tauflehre die Kindertaufe eine zutiefst unordentliche Sache nannte. Der Taufausschuss sollte nun für die Synode eine Stellungnahme erarbeiten. Eine solche Ausarbeitung nennt man Proponendum, zu deutsch Vorlage. Damals habe ich meine ersten Erfahrungen mit der rheinischen Kirche gemacht: Viele Sitzungen, oft reichlich unergiebig, am Schluss unter starkem Zeitdruck doch ein Text des Ausschusses. Die Synode erhielt dann freilich einen anderen Text, weil die Vorlage vom damaligen Präses Joachim Beckmann kräftig verändert worden war. Soviel zum Verfahren. Das Ergebnis war die Freigabe des Tauftermins, die Ermöglichung eines Taufaufschubs. Das Ergebnis halte ich sachlich für richtig. Denn einerseits gibt es keinen Zwang zur Taufe. Zwangstaufen hat es immer wieder gegeben, auch Massentaufen. Aber sie sind unchristlich. Vor dem 1. Weltkrieg gab es in der Umgebung Tübingens unter evangelischen Christen Verweigerer der Kindertaufe. Das war noch unter dem landesherrlichen Kirchenregiment. Die Landeskirche reagierte damals so darauf, dass eine Hebamme unter dem Beistand des Ortspolizisten das Neugeborene zur Kirche brachte und es dort vom evangelischen Ortspfarrer getauft wurde. So geht es sicherlich nicht. Auch jeder moralische Druck oder psychologischer Zwang widersprechen dem christlichen Glauben. Andererseits halte ich ebenso ein radikales Verbot der Säuglingstaufe nicht evangelischem Verständnis von Glaube und Taufe angemessen. Wie ich zu diesem Standpunkt komme, wird erst am Ende der Predigt richtig einsichtig sein. Soviel zu meiner ersten Begegnung mit dem Problem der Taufe im Rheinland. 1

7 Wenden wir uns nun dem Bericht des Matthäusevangeliums über die Taufe Jesu genauer zu. Jesus begibt sich zu Johannes dem Täufer an den Jordan. Er war bei seiner Taufe also erwachsen und entschloss sich selbst zur Taufe. Johannes widerspricht: Nicht er will Jesus taufen, sondern Jesus soll ihn taufen. Jesus aber sagt dazu: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Diese kurze Szene wirft ein erstes Problem der christlichen Praxis und Lehre bei der Taufe auf: Zuerst werden Erwachsene getauft. Vorher geht bei ihnen Umkehr, Bekehrung, Bekenntnis. Taufe ist in diesem Fall Zeichen eines bewussten Neuanfangs. So verstehen es auch die Worte des Römerbriefes. Aber dann vollzieht sich ein Wandel: aus den Neubekehrten werden Familien. In den Familien von Christen werden Kinder geboren. Damit stellt ich die Frage: Darf man auch Neugeborene taufen? Das ist seit zwei Jahrtausenden eine Frage. Die alte Kirche hat diese Frage bejaht. Die Kindertaufe entstand sehr früh im Christentum. Mit dem Fortgang der Zeit verändert sich das Christentum: aus einer Bekehrungsreligion wird eine Traditionsreligion. In allen Kulturen und Religionen ist solch ein Vorgang der Traditionsbildung zu beobachten. Es ist darum nicht zufällig, dass Luther sich für sein Verständnis der Taufe als Bad der Wiedergeburt auf eine späte Schrift des Neuen Testaments, auf den Titusbrief berufen hat. Mit der veränderten Situation hat man sich auseinanderzusetzen. Die rheinischen Pfarrer, die vor einem halben Jahrhundert die Kindertaufe ablehnten, wollten aus bester Überzeugung zurück zu einem Entscheidungschristentum der Bekehrung und des bewussten Entschlusses. Aber geht das? Zwar kann man, wenn man sozusagen in das Christentum hineingeboren wird, sich im Lauf seines Lebens durchaus bewusst gegen das Christentum entschieden. Das ist möglich. Aber es ist schwieriger, wenn man mit dem Christsein sozusagen von Kindesbeinen an groß wurde, nun zu sagen: Jetzt will ich Christ werden. Gewiss, jeder Getaufte hat in seinem Leben die Taufe zu leben und den Glauben zu bewähren. Luther nannte dies ein tägliches Zurückkriechen in die Taufe. Aber es zeigt sich, dass die Verweigerung der Kindertaufe bei manchen dazu führt, dass sie später zurückschrecken vor der Taufe. Sie fragen sich dann: Kann man denn nicht auch ohne Taufe Christ sein und zur Kirche gehören? Wenn ich schon christlich erzogen wurde, warum soll ich mich dann irgendwann noch taufen lassen. Soviel zur Schwierigkeit der Wahl zwischen Erwachsenentaufe oder Kindertaufe. Dazu kommt eine zweite Schwierigkeit: bei jeder Taufe hören wir die Worte der Einsetzung der Taufe. Jesu Christus spricht zu seinen Jüngern: Gehet hin in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Martin Luther gibt dazu sogar die Bibelstelle an. Matthäi im Letzten. Es sind die letzten Worte des Matthäusevangeliums. Es spricht hier der Auferstandene. Getauft wird im Namen des dreieinigen Gottes. Eine christliche Taufe gibt es also erst nach Ostern. Jesus selbst hat nicht getauft. Zu seinen Lebzeiten gab es freilich die Johannestaufe. Die eigene Taufe Jesu steht also in Spannung zum Taufbefehl des Auferstandenen. Nun wäre Jesu Taufe sicher nicht überliefert worden, wenn sie nicht stattgefunden hätte. Für die ersten Christen war dies ein Problem. Die christliche Taufe hat damit eine Vorgeschichte in der Johannestaufe. Die Johannestaufe vollzieht zwar dieselbe äußerliche Handlung wie die christliche Taufe nach Ostern: Eintauchen ins Wasser, Besprengung mit Wasser. Aber die Johannestaufe hat einen anderen Sinn. Sie war auch nicht als dauernder Ritus angelegt. Und damit ergibt sich eine dritte Schwierigkeit. Johannes der Täufer rief nämlich nach den Evangelien angesichts des bevorstehenden Gerichts zur Buße auf. Seine Predigt war Gerichtspredigt. Angesichts kommenden Unheils, in dem das Böse, die schlechte, faule Frucht wie Spreu im Feuer des Gerichts verbrannt wird, spricht er zu Menschen, die ihr altes Leben loswerden wollen, sich bessern wollen, zur Buße bereit sind. Die Taufe im Namen Jesu hingegen ist eine Taufe, in der Tod und Auferstehung Jesu Christi dem Getauften zugeeignet werden. Er bekommt Anteil am Heil, an der Erlösung. Und damit stellt sich die Frage: warum lässt Jesus sich überhaupt von Johannes taufen, warum stellt er sich in die Reihe der Sünder? Er ist doch der Sündlose. Er bedarf doch nicht einer Bußtaufe. Das steckt auch hinter der Reaktion des Täufers: Nicht ich soll dich taufen, sondern, du Jesu, sollst mich taufen. Allerdings ist zuerst einmal festzustellen, dass die Frage der Sündlosigkeit Jesu Matthäus noch gar nicht beschäftigte, er kannte sie nicht. Für spätere Theologie wird sie zum Problem. 2

8 Seit dem Kirchenvater Augustin lehrte die Kirche nämlich die Theorie der Erbsünde. Neugeborene haben die Sünde als Mitgift. Damit wurde dann die dringenden Notwendigkeit der Taufe von Säuglingen unmittelbar nach der Geburt begründet. Denn ungetaufte Kinder kommen, wenn sie sterben, zwar nicht in die Hölle, aber auch nicht in den Himmel, sondern an einen besonderen Ort. Das ist der Limbus der Kinder. Limbus heißt Saum, Rand. Die Begründung der Notwendigkeit der Taufe unmittelbar nach der Geburt ist allerdings keine theologisch vertretbare Theorie. Lassen wir sie deshalb bewusst beiseite. Warum aber ließ sich dann Jesus taufen? Nicht deshalb, weil er es nötig gehabt hätte, weil er seine Vergangenheit bereinigen, Böses abwaschen lassen wollte. Nein: Matthäus sagt: Er wollte alle Gerechtigkeit erfüllen. Im Matthäusevangelium findet sich diese Wendung alle Gerechtigkeit erfüllen mehrfach. Sie besagt, dass Jesus Gottes Willen erfüllt. Von seinem Anfang an, von der Taufe an, bis zu seinem Tod am Kreuz erfüllt er Gottes Willen. Er war der Gott gehorsame Sohn. Und das beginnt damit, das er sich mit seiner Taufe allen gleichstellt, die nach Gottes Willen fragen und sich um ein Leben bemühen, das Gottes Willen entspricht. Mit seiner Taufe begibt sich Jesus auf den Weg des Gott suchenden Menschen. Auf diesen Schritt antwortet nun Gott. Darum geht es in der ganzen Szene. Der Himmel tut sich auf. In Gestalt einer Taube kommt Gottes Geist nach der Taufe auf Jesus herab. Das ist Veranschaulichung, Sinnbild, Symbol dessen, was die Stimme vom Himmel herab sagt und bekundet: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Der Satz ist ein Bekenntnis Gottes, ein Bekenntnis zum Getauften. Die Taufe ist dadurch leibhaftige Bekräftigung des Bekenntnisses Gottes zum Getauften. Und das ist für mich der Grund, warum ich trotz mancher Schwierigkeiten an der Kindertaufe, an der Säuglingstaufe festhalte. Ich vertrete kein magisches Verständnis der Taufe. Aus dem Ungetauftsein erwächst kein Schade. Die Taufe ist auch nicht eine Art übernatürlicher Impfung, die gegen Unglück und Unheil immunisiert. Nein so ist es nicht. Dabei kann ja auch Aberglaube im Spiel sein. Aber die Taufe ist Bekenntnis, Zuwendung Gottes zum Menschen. Die Kritiker der Kindertaufe verstehen dagegen, wie etwa Karl Barth, die Taufe als Tat, Bekenntnis, Aktion des Menschen. Eine Tat des Bekenntnisses, so wird dann gefolgert, kann freilich ein Mensch erst dann ablegen, wenn er sich darüber Gedanken gemacht und bewusst entschieden hat. Das können in der Tat Neugeborene noch nicht. Aber die Taufe ist zuerst Bekenntnis, Zusage Gottes zu uns. Gottes Bekenntnis ist aber nicht abhängig von menschlichen Leistungen und Vorleistungen. Sie ist Geschenk, reine Gnade, Und mit diesem Geschenk, durch die Gabe der Taufe werden wir hineingenommen in die Gemeinschaft der Getauften, in die Christenheit, in den Leib Christi. Wir werden Kirchenglieder. Durch die Zugehörigkeit zur Kirche wird uns außerdem Weisung für unseren künftigen Lebensweg gegeben, werden wir eingeladen und aufgerufen zum Glauben, zum Gottvertrauen, zu einem Weg mit Gott. Die Alte Kirche hat deswegen die Taufe auch mit dem Symbol des Lichts verbunden. Sie nannte sie Erleuchtung, weil sie den Weg des Christen hell macht. Und sie gibt Kraft und Halt in Stunden und Situationen der Anfechtung, des Zweifels, der Bedrängnis. Luther schrieb, wenn er angefochten war, vor sich mit Kreide auf den Tisch: baptizatus sum, ich bin getauft. Die Taufe ist Wegzeichen und Orientierungsangabe für den Glauben. Die Kindertaufe macht dies besonders anschaulich: Amen Eh wir entschieden Ja und Nein, gilt schon für uns gerettet sein. Dank sei dir, das das Heil der Welt nicht mit uns selber steht und fällt. Gott, der durch die Taufe jetzt im Glauben einen Anfang setzt, gib auch den Mut zum nächsten Schritt. Zeig uns den Weg und geh ihn mit. (EKG 211, 3.+5) 3

9 Pfarrer Jörg Zimmermann Predigt zu Markus 1,40-45, Teil 1 der Predigtreihe Wunder gehalten am In der Thomaskirche Bonn-Röttgen Liebe Gemeinde, Wunder gibt es immer wieder so singt nicht nur ein alter Schlager, nein: so hören wir es aus den unterschiedlichsten Ecken bis heute immer wieder, zumindest: immer mal wieder. Der Rationalismus, der die Kategorie Wunder ganz konsequent für unmöglich erklärt, hat es gar nicht so leicht, wie man in einer säkularisierten Gesellschaft eigentlich meinen sollte. Gerade in diesen Tagen ging eine Nachricht um die Welt: Das Wunder vom Hudson River, so hatte irgendjemand im Handumdrehen die ganz außergewöhnliche und schwierige Wasserlandung eines Airbus mitten in New York getauft. Der Pilot als Wundertäter und schon lief das Bild eines Mannes um den Globus, den tags zuvor praktisch niemand gekannt hatte! Soviel sollte klar sein: Religion, Glaube diese Dinge sind ohne so etwas wie Wunder gar nicht vorstellbar. Wenn alles im Leben restlos nachvollziehbar nach Plan verliefe, dann wäre so etwas wie der Glaube niemals entstanden. Wobei wir nun genauer fragen müssen: was meinen wir eigentlich, wenn wir etwas zu einem Wunder erklären? Nun, die meisten würden wohl in etwa sagen: ein Wunder, das ist ein Ereignis, ein Phänomen, das mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln des Verstandes nicht erklärt werden kann, das vielmehr alles, was wir an Gesetzmäßigkeiten in unserer Welt kennen, auf den Kopf stellt. Und noch etwas ist wichtig: der Begriff Wunder ist bei uns sehr positiv besetzt. Ein Phänomen jenseits aller Gesetzmäßigkeiten könnte ja auch etwas Schlimmes sein, ja etwas Katastrophales. Aber dann sprechen wir gerade nicht von einem Wunder. Das tun wir nur, wenn sich etwas ja: Wunder-bares ereignet. Dabei kann dieses Wunderbare bei genauerer Betrachtung sogar durchaus erklärlich sein: etwa diese Landung des Flugzeugs auf dem Hudson River. Sie war spektakulär, ja sensationell, und es hätte natürlich alles auch ganz anders, sprich: furchtbar kommen können aber: diese Landung ist aufgrund der Verkettung einiger glücklicher Umstände rational durchaus nachvollziehbar, wie uns eine Unzahl von fachkundigen Kommentatoren inzwischen verraten hat. So ist das mit vielen Wundern. Dennoch nehmen wir sie als wunderbar wahr. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Begebenheit vor etlichen Jahren hier in Röttgen: ich besuchte einen älteren Herrn, was ich von Zeit zu Zeit zu tun pflegte, weil er ziemlich krank war. Er schaffte seinen kleinen täglichen Spaziergang kaum noch, wie er mir recht deprimiert erzählte. Zum Schluss meines Besuches sprach ich ein Gebet, in dem ich unter anderem Gott bat, diesem Herrn doch wieder neue Kraft zu geben, damit er noch etwas vom Leben haben möge. Kurze Zeit später traf ich ihn wieder, zum jährlichen Seniorengottesdienst nach Weihnachten. Er kam zur Kirche; ich stand am Eingang und begrüßte ihn. Da rief er mir überschwänglich zu: Mein Wunderheiler! Ich muss wohl einigermaßen verdutzt geguckt haben, wie auch mehrere andere Leute, die die Szene mitbekamen. Da erklärte er mit lauter Stimme, so dass alle es hören konnten: Der Pfarrer Zimmermann war letztens bei mir und hat mich besucht. Er hat für mich gebetet und am nächsten Tag war ich richtig gut drauf; da konnte ich meine Runde wieder drehen wie in alten Zeiten! Ich hörte das alles mit einer Mischung von Rührung und Amüsement. Nun war ich also gewissermaßen geadelt zum Wunderheiler! Der Herr hat noch jahrelang immer wieder von dieser Begebenheit erzählt. Dass der ganze Vorgang medizinisch vermutlich durchaus erklärlich war, spielte in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Und dass ich noch viele Male später für diesen Herrn gebetet habe, ohne dass sich derselbe Effekt noch einmal in derselben Weise eingestellt hätte auch das war unerheblich. Wichtig war allein dies: da war diesem Herrn im Anschluss an mein Gebet etwas zuteil geworden, womit er nicht mehr wirklich gerechnet hatte. Das war für ihn nichts weniger als ein Wunder!

10 So etwas scheint der Mensch irgendwie zu brauchen, ja er sehnt sich, so etwas einmal erleben zu dürfen. Irgendwie ist eine Welt, deren Gesetzmäßigkeiten wie eine unantastbare Grenze alles, aber auch restlos alles reglementieren, eine ziemlich langweilige, ja traurige Angelegenheit. Im Bedürfnis nach Wundern bricht sich unser Bedürfnis nach Grenzüberschreitungen Bahn, und das lässt das Phänomen Wunder so eng mit den Phänomenen Religion und Glaube verbunden erscheinen. Ja wir könnten sagen: Gott ist gleichsam per definitionem der, der Wunder tut, der Gesetze außer Kraft setzt, der unsere Begrenzungen überwindet und uns so das vermittelt, was man denn auch eine Transzendenzerfahrung nennt: die Erfahrung des Überschreitens einer ansonsten unüberwindlichen Grenze. Wobei: an dieser Stelle ist es wie praktisch immer im christlichen Glauben: wir sollten genau auf dessen Grundlage hören, auf die biblischen Texte. Sie überraschen uns ein ums andere Mal damit, wie sie die Klischees, mit denen wir so leben, gerade nicht einfach reproduzieren, sondern den Dingen ein ganz eigenes Gesicht geben. So auch das sei gleich zu Anfang der Predigtreihe gesagt auch bei den Wundergeschichten in der Bibel. Lassen Sie uns heute auf eine erste davon hören; sie steht in Markus 1,40-45: Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. Und es jammerte ihn, und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will s tun; sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, so dass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden. Liebe Gemeinde, also mal ganz ehrlich: für einen Wundertäter verhält sich Jesus hier ich würde sagen: reichlich unprofessionell! Es scheint ja gerade so, als wolle er eigentlich von seiner spektakulären Gabe gar keinen Gebrauch machen! Erst scheint er gar nicht so erpicht darauf, sein Talent als Heiler unter Beweis zu stellen. So spricht der Aussätzige ihn ja auch gar nicht auf seine Heilfähigkeit an, sondern auf seinen Willen: Willst du, so kannst du mich reinigen. Und von Jesus heißt es daraufhin bezeichnenderweise ja auch nicht: Da freute er sich ungemein über diese Möglichkeit, endlich mal wieder sein Können unter Beweis zu stellen nein, es heißt vielmehr: Und es jammerte ihn wörtlich übersetzt: es ging ihm an seine Eingeweide ; will sagen: er wurde vom Elend dieses armen Menschen, der ihn da um Hilfe bat, geradezu körperlich durchgeschüttelt. Er hält es nicht aus, diesen Menschen so leiden zu sehen. Daraufhin wendet er sich ihm zu und lässt ihm seine Fähigkeiten zugute kommen. Von selber hätte Jesus an der Demonstration seiner heilenden Macht überhaupt kein Interesse gehabt. Fast stelle ich mir vor, dass nach der vollbrachten Tat so ein moderner Coach zu ihm kommen müsste nach dem Motto: Ja also Jesus: was du alles drauf hast phänomenal! Aber: an der Ausführung, der Präsentation, an deiner Performance, wie man heute zu sagen pflegt, daran üben wir noch, ok?! Nun vermute ich, Jesus würde einen solchen Coach freundlich, aber mit Nachdruck wegschicken. Denn es ist mitnichten so, als hätte er keine beeindruckende Präsentation seiner Gaben drauf, nein: seine Performance ist ganz bewusst anderer Art, als man meinen sollte. Dies wird in der weiteren Folge der Geschichte ganz deutlich: Kaum dass der soeben noch Kranke genesen ist, geht Jesus ja nicht etwa hin und lässt sich als großer Wunderheiler feiern, sondern er weist ihn zurecht: Mach kein großes Aufhebens

11 um deine Heilung, sondern befolge schlicht und einfach die Gesetze, die nun einmal gelten für Menschen, die vom sogenannten Aussatz, das ist die Leprakrankheit, geheilt worden sind. Denn da diese hoch ansteckende Krankheit ja zur Folge hatte, dass der Erkrankte sich von jeder menschlichen Gemeinschaft fernzuhalten hatte, so war es unbedingte Vorschrift, dass jemand, der meinte, von ihr genesen zu sein, sich dies durch einen Priester als den offiziell bestellen Fachmann auch für diese Dinge sozusagen amtlich bestätigen ließ, so dass er nun ein anerkanntermaßen gesunder Mensch war und wieder Gemeinschaft mit anderen Menschen pflegen durfte. All das zeigt uns nun gleich Mehreres: zunächst: Jesus will keinen Rummel, keine Sensationsreporter, nichts dergleichen. Er will kein Kapital für sich persönlich aus der Geschichte schlagen. Weiter: so außergewöhnlich Jesu Tat war, so sehr weist er nun den Geheilten in die ganz normalen, gewöhnlichen Abläufe der Registrierung seiner Heilung ein. Er, der doch an bestimmten Stellen durchaus in Konflikt mit dem jüdischen Gesetz geraten konnte, pocht hier geradezu peinlich genau auf seine Einhaltung! Also genau an der Stelle, wo er, Jesus, etwas höchst Wundervolles vollbracht hat, das den Rahmen aller Normalität sprengt, legt Jesus Wert darauf, dass der Geheilte möglichst schnell wieder in den Rahmen der Normalität zurückkehrt, der für diesen Tatbestand Heilung von Aussatz vorgesehen war. Denn Heilung dieser Krankheit auf normalem Wege gab es durchaus, und wie gesagt: es waren Regelungen etabliert, wie man damit zu verfahren hatte. Soviel jedenfalls ist überdeutlich: Jesus hat keine Karriere als Wunderheiler vor Augen. Hier ist er interveniert, weil dieser Kranke in seinem Leid ihm, Jesus, buchstäblich an die Nieren ging. Aber er hat nicht vor, solche Intervention künftig serienmäßig durchzuführen. Wobei es kommt, wie es kommen muss: der Geheilte kann den Mund einfach nicht halten, und auf einmal sind sie alle hinter Jesus her, so dass er sich in die Einsamkeit flüchten muss und selbst da spüren sie ihn auf. Aber nun stellt sich die alles entscheidende Frage: warum in aller Welt will Jesus nicht, dass seine Heilfähigkeit, die er ja nun mal offensichtlich hat, weitere Kreise zieht? Warum, so könnte man ja fragen, gönnt er den vielen anderen Kranken ihre Heilung durch ihn nicht? Warum macht er sich mit seiner fantastischen Gabe so rar? Tue Gutes und rede darüber, so sagt ein Sprichwort bei uns, und jeder Marktforscher würde diesem Sprichwort Recht geben. Was veranlasst Jesus, dem Geheilten geradezu das Gegenteil nahe zu legen: Lass dir Gutes tun und schweige darüber!? Liebe Gemeinde, hinter diesem irritierenden Verhalten Jesu steckt das, was die neutestamentliche Forschung das Messiasgeheimnis nennt. Gerade der Evangelist Markus betont dieses Messiasgeheimnis immer wieder. Es besagt nichts weniger als eine komplette Umkehrung alles dessen, was man landläufig so mit der Erwartung des Messias, des endzeitlichen göttlichen Heilsbringers, verband: Groß, stark und mächtig soll er auftreten; mit der römischen Besatzung soll er Schluss machen; Israel soll er erlösen, ein für allemal. Und nun kommt Jesus. Und der weiß, wohin sein Weg ihn führen wird wir haben es in der Lesung gehört: ans Kreuz, in den Tod. Und zwar nicht, weil er nicht fähig gewesen wäre, alledem auszuweichen, im Gegenteil: er hätte ausweichen können, mehr als einmal. In unserer Geschichte zum Beispiel. Als jüdische Ausgabe von Superman hätte er sich inszenieren können. Aber das macht er nicht. Er verzichtet darauf zugunsten(!) des Weges, der ihn ans Kreuz führen wird! Sein Geheimnis besteht darin, dass er seine wahre Größe gerade in der Bereitschaft erweist, die komplette Niedrigkeit auf sich zu nehmen. Liebe Gemeinde, wir können wirklich kaum ermessen, was für eine Umkehrung aller geläufigen Heilsbotschaften dies ist. Hier wird kein Star aus dem Nichts gehoben, sondern hier kommt einer, der wirklich das Leben von uns Menschen teilt, bis hin in seine tiefsten Tiefen hinein. Und nun wird es umso spannender, weil die junge Christenheit ja gerade nicht darauf verzichtet hat, ausgerechnet diesen Menschen mit den messianischen Hoheitstiteln zu belegen, sondern dies

12 gerade umso bewusster und auch provokativer tut! Christos Kyrios! Christus-Herr! so sagen und singen sie es und wiederum fragt man sich: warum und woraufhin tun sie das eigentlich? An diesem Punkt, liebe Gemeinde, rühren wir an den Kern des Neuen Testaments. So ganz anders als erwartet vollzieht sich da ein ums andere Mal Gottes Kommen in diese Welt: das Krippenkind, der Gekreuzigte. Und doch haben die frühen Christen gerade in ihm den Gott erblickt, der ihnen wirklich nahegekommen ist, der alles mitgemacht und durchgemacht hat, was Menschen widerfahren kann der von seinem himmlischen Vater, wie es heißt, für uns alle dahingegeben wurde, aber der nicht von ihm aufgegeben wurde, der vielmehr sein Leben paradoxerweise gerade indem er es verlor, endgültig gewonnen hat. Diese Zusammenhänge sind Jesus von vornherein klar, aber die Menschen um ihn herum, insbesondere seine Jünger, die wollen alles im Grunde ganz anders: die hätten gern so einen Star könnten sie sich doch selber ein ganzes Stück weit in dessen Ruhm sonnen! Im Text der Lesung aus Markus 8 sehen wir, wie Petrus Jesus auf andere Gedanken bringen will. Er hält das einfach nicht aus, Jesus in düsteren Tönen von Kreuz und Tod reden zu hören, in einem Moment, wo er nur mit dem Finger schnippen müsste, und schon wäre er in der Lage, nach der Macht im Staate Israel zu greifen. Aber Jesus hat eine Eigenschaft, die man so manchem Menschen im Dunstkreis der großen Macht wünschen würde: er lässt sich nicht korrumpieren. Er kennt seinen Weg und beweist gerade darin seine Stärke, dass er sich selbst durch die verlockendsten Perspektiven nicht davon abbringen lässt. Jetzt habe ich heute eine Predigtreihe zu Wundergeschichten begonnen und bin gelandet bei Jesu Weg ans Kreuz! Also: Thema verfehlt? Ich meine, das kann nur dem so erscheinen, der die Bibel höchst oberflächlich liest oder der sie schon gar nicht mehr liest und lediglich zum Gefangenen seiner eigenen Klischees geworden ist: in den Wundern leuchtet die Vollendung gewissermaßen immer schon auf, die uns von Gott her erwartet. Aber die Perspektive auf das Kreuz zeigt uns: noch sind wir nicht so weit. Unter den Bedingungen irdischer Existenz kommen wir um die Erkenntnis nicht herum: so, wie die Welt nun mal beschaffen ist, werden wir hier zu endgültiger Vollendung nicht gelangen können! Diese erwartet uns allererst gewissermaßen hinter dem Vorhang. Die Wunder so möchte ich es einmal formulieren lassen uns allerdings schon mal hier und da schemenhaft erkennen, was uns dort erwartet. Dorthin gelangen werden wir in dieser Welt freilich nicht. Schmälert diese Einschränkung die Bedeutung der Wunder? Ich meine: keineswegs. Aber sie erdet sie sozusagen. Und sie verweist uns darauf: Vollendung greift weiter, als jedes Wunder, das Jesus oder wer auch immer getan hat, jemals greifen kann! Machen wir uns doch bitte klar: auch dieser Aussätzige ist eines Tages gestorben, vielleicht unter Schmerzen und in entwürdigenden Umständen. Seine Heilung durch Jesus hat ihm diesen bitteren Punkt nicht erspart; sie hat ihn lediglich ein wenig nach hinten verlagert. Und nebenbei bemerkt: auch der Herr, der mich als seinen Wunderheiler gepriesen hat, hat inzwischen das Zeitliche gesegnet. Auch da war die Wunderheilung also durchaus nur vorläufiger Natur! So werden in der Tat auch bereits die Wunder des Neuen Testaments ein ganzes Stück weit relativiert. In dem Sinne nämlich, dass sie die Gesetzmäßigkeiten des Lebens immer nur für kurze Zeit außer Kraft setzen, aber niemals vollständig. Um Letzteres zu bewerkstelligen, braucht es mehr und das hat paradoxerweise ausgerechnet mit Jesu Tod zu tun, mit dem Moment also, wo die Gesetzmäßigkeiten des Lebens in ihrer unerbittlichsten Form über ihn zu triumphieren scheinen. Und doch ist es nicht unbedeutend, dass wir schon hier und da im wahrsten Sinne des Wortes wunderbare Erfahrungen machen dürfen: sie verleihen uns einen Vorgeschmack auf das noch viel Wunderbarere, das uns eines Tages bei Gott erwartet. In diesem Sinne hat sich der geheilte Aussätzige über seine Heilung gefreut so sehr, dass er Jesu Anweisung gerade nicht befolgt hat, sondern seine Geschichte überall herumposaunt hat. So ist das nun mal: wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Und ich denke, auch Jesus hat das dem guten Mann letztlich nicht übel genommen.

13 Und doch weist er uns innerhalb dieser Wundergeschichte zugleich über sie hinaus: in Richtung Golgatha. Nicht um das Wunder zu nivellieren. Wohl aber, um unseren Blick über unsere Klischees hinaus noch weiter auf das alles Entscheidende zu lenken. Wer weiß: vielleicht verbirgt sich dort ja eine Wundergeschichte, die alle anderen am Ende in den Schatten stellt?! Amen.

14 Pfarrer Dr. Edzard Rohland Predigt über 2. Könige 5, 1-19 gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. (2) Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. (3) Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. (4) Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet. (5) Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider (6) und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. (7) Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, daß ich töten und lebendig machen könnte, daß er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht! (8) Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, daß der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Las ihn zu mir kommen, damit er innewerde, daß ein Prophet in Israel ist. (9) So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. (10) Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. (11) Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. (12) Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so daß ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. (13) Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! (14) Da stieg er ab und (a) tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und (b) er wurde rein. (15) Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine (a) Segensgabe von deinem Knecht. (16) Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, daß er es nehme; aber er wollte nicht. (17) Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, soviel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN. (18) Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: wenn mein König in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbete im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben. (19) Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!

15 Siehe, nun weiß ich, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel. so bekennt es am Ende der Mann, von dessen Heilung unsere Geschichte berichtet. Und dieses Bekenntnis ist wohl das größere Wunder als die Heilung selbst. Es ist so unglaublich, wie wenn heute der Chef der Hisbollah-Miliz im Libanon, Sieger im letzten Libanon-Krieg, sich zum Judentum bekehren würde. Auch jener Naaman war so ein hohes Tier, Oberbefehlshaber der syrischen Armee, hoch angesehen bei seinem König, siegreich im Krieg gegen Israel, dem kleinen Nachbarn. Der war damals nicht so hochgerüstet wie das heutige Israel, da konnte man immer mal wieder einen Streifzug unternehmen, um ein paar Sklaven oder etwas anderes zu erbeuten. Kein ganz unebener Mann die kleine Sklavin aus Israel hat Mitleid mit ihm, und seine Untergebenen reden ihn mit Lieber Vater, mit Väterchen an. Er muss also mit seinen Leuten ganz gut umgegangen sein. Aber selbstverständlich verehrte er die Götter Syriens, vor allem den Staatsgott Rimmon; dem glaubte er seine Siege zu verdanken, ebenso wie sein König, dem er nicht nur im Krieg, sondern auch beim Gottesdienst als Stütze diente. Dass er den Sieg einem anderen Gott verdankte, ausgerechnet dem Gott Israels selbst, das war für ihn undenkbar, das weiß nur der biblische Zeuge. Und ausgerechnet dieser Mann kommt zum Glauben an den Gott Israels? Unglaublich! Wenn überhaupt, dann wirklich ein Wunder Gottes! Wie ist es dazu gekommen? Der Mann hat einen schwachen Punkt: Er hat eine Hautkrankheit. Aussatz, vielleicht auch nur Schuppenflechte, mit ihrem weißen Ausschlag kaum vom beginnenden Aussatz zu unterscheiden. Wie peinlich: Der große Mann muss immer mit verbundenen Händen herumlaufen, ist nicht zu berühren. Das nagt ganz schön am Selbstbewusstsein, und dazu die Angst vor dem, was noch kommen kann, die war nicht leichter zu nehmen als unsere Angst nach einer Krebsdiagnose. Der Aussatz galt als der Erstgeborene des Todes. Da kommt jemand anderes ins Spiel das Gegenbild des hohen Tiers, das Naaman bisher dargestellt hat: die junge Sklavin der Hausfrau, bei einem der üblichen Raubzüge aus Israel entführt, sozusagen ein kleines Aschenputtel. Aber wie das so beim Aschenputtel ist: Es spielt eine größere Rolle als gedacht. Denn ausgerechnet dieses Aschenputtel benutzt Gott, um den großen Feldherrn Naaman zum Glauben zu führen. Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. Damit löst sie sozusagen eine Lawine aus, setzt Naaman auf einen Weg mit unerwartetem Ausgang. Sie hat auch unter den widrigen Umständen als Sklavin im feindlichen Ausland an ihrem Glauben festgehalten. Und sie sieht in ihrem kranken Herrn nicht den Feind, dem es recht geschieht, sondern den Menschen, der Hilfe braucht. So wird sie zu einer Zeugin ihres Gottes. In seinem Namen beginnen wir jeden Gottesdienst, indem wir bekennen: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Sie weiß: Dieser Gott kann auch Naaman helfen, der zieht keine Grenzen. Und so wird sie wenn Sie so wollen zur Missionarin im fernen Land. Sie meinen, das wäre doch selbstverständlich, was sie da tat? Denken Sie mal an uns selbst. Wie oft sind wir im Freund-Feind-Denken befangen, werden dadurch daran gehindert, so wie sie zu handeln. Vor allem aber trauen wir uns nicht zu, wie sie für unseren Glauben einzutreten. Mit guten Ratschlägen für einen besseren Arzt sind auch wir schnell bei der Hand. Aber Menschen auf den hinzuweisen, der unsere wahre Hilfe ist, das trauen wir uns nicht. Genau dazu aber soll dieses Mädchen uns Mut machen: Gott braucht Sie alle hier genauso als seine Zeuginnen und Zeugen, gerade unter Umständen, die dem Glauben genauso feindlich zu sein scheinen wie damals in Damaskus. Er will auch durch uns Menschen zu der entscheidenden Hilfe bringen, die im Glauben an den besteht, der Himmel und Erde gemacht hat. Bis es zu dieser Hilfe in unserer Geschichte kommt, ist es für Naaman allerdings noch ein weiter Weg, verbunden mit einigen Irrwegen. Auf den ersten schickt ihn sein König. Der gibt ihm zwar sofort Urlaub. Und denkt, es gut mit ihm zu meinen, wenn er ihm eine Empfehlung mitgibt. Die aber geht an die falsche Adresse, an den König von Israel. Er kann nur in Kategorien der Macht denken und erwartet vom König in Samaria die Hilfe. Der aber schreit mit Recht verzweifelt auf: Bin ich denn Gott, daß ich töten und lebendig machen könnte, daß er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Aber auch er rechnet nicht mit der Hilfe seines Gottes, des Gottes Israels. Da muss ihn erst Elisa daran erinnern, dass es einen Propheten, einen Mann dieses Gottes, in Israel gibt. Den zweiten Irrweg geht Naaman selbst: Er vertraut auf seine Macht und sein Geld, das er im Übermaß mitbringt: Zehn Zentner Silber, sechstausend Goldstücke was für ein Vermögen! Und er setzt auf seine Erscheinung: Hoch zu Ross, mit Wagen und großem Gefolge macht er vor Elisas Haus Halt. Heute käme er im Maybach, mit Wagenkolonne und Polizei-Eskorte. Das muss doch Eindruck machen! Aber der ganze Prunk lässt Elisa kalt. Da wird kein roter Teppich ausgerollt - im Gegenteil: Elisa kommt nicht einmal heraus, schickt nur jemand von seinen Leuten und lässt sagen: Geh, wasch dich sie-

16 benmal im Jordan! Und er macht damit klar: Nicht er ist es, der hier wirkt, sondern ein anderer, der Gott Israels. Das gilt übrigens auch für uns Pastorinnen und Pastoren heute: Auch von uns wird oft Beeindruckendes erwartet, eine starke Persönlichkeit, eine gewaltige Redekraft, eine starke Ausstrahlung. Aber auch wir haben zurückzutreten, können nichts anderes auf den Ort hinzuweisen, wo es Hilfe gibt. Und das ist ein noch elenderer Ort als der Jordan, zu dem Naaman geschickt wird. Es ist der Hügel Golgatha mit dem Kreuz Jesu Christi, der da für uns stirbt. Für Naaman aber ist das eine einzige Unverschämtheit: Hat der Kerl es nicht nötig, herauszukommen und vor mir zu salutieren? Muss er nicht wenigstens eine Beschwörung der kranken Haut im Namen seines Gottes vornehmen, wie sich das für einen richtigen Zauberer gehört? Nur in einen Fluss steigen, das kann ich auch in Damaskus, da fließt mehr und besseres Wasser, dafür brauche ich nicht die weite Reise zu machen in diese mickrige Gegend. Und so befiehlt er: Kehrt Marsch! Denn er weiß nicht: Diese mickrige Gegend ist das besondere Eigentum des Herrn der ganzen Welt, das Land, das er besonders liebt. Aber wieder sind es die kleinen Leute, sein Gefolge, die ihn vor der übereilten Umkehr bewahren: Lieber Vater, Väterchen, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! Sie sind gefeit gegen die Großmannssucht ihres Chefs, sie sehen nur: Der Mann braucht Hilfe und verpasst vielleicht die einzige Chance dafür. Und nun zahlt sich das Vertrauen aus, das zwischen ihm und seinen Leuten besteht: Sie schaffen es tatsächlich, ihn zu überreden und von seinem hohen Ross herunter zu bringen im doppelten Sinn des Wortes. Er steigt ab, geht hinunter zum Jordan, taucht wirklich sieben Mal unter und wird gesund. So ist das, wenn wir zum Glauben kommen: Wir müssen herunter von unseren hohen Rössern, die ganze hohle Schau aufgeben, die wir mit unseren Erfolgen, unserem Ansehen, unserem Besitz abziehen, zugeben, dass wir nichts anderes sind als Menschen, die Gottes Hilfe brauchen. Erst dann kann uns geholfen werden und vielleicht auf ebenso wenig spektakuläre Art wie bei Naaman. Der hat nun endlich begriffen, wer ihm geholfen hat. Und so kommt er zu Elisa, dem Mann Gottes, nimmt seinerseits Haltung an und bekennt: Siehe, nun weiß ich, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel. Kein Gott in allen Landen, auf der ganzen Erde er hat begriffen, dass der Gott Israels der Herr der ganzen Welt ist. Ihm verdankt er seine Heilung, ihm verdankt er sogar seine Siege. Ihm verdanken wir den Mann aus Israel, der uns helfen und unser Leben heil machen will, Jesus von Nazareth. Ganz hat Naaman allerdings immer noch nicht begriffen, dass nicht Elisa, sondern dieser Gott ihm geholfen hat. Und ein bisschen ist er immer noch stolz auf das, was er an Besitz mitgebracht hat. Und darum sagt er im selben Atemzug mit seinem Bekenntnis: So nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. Elisa aber weigert sich hartnäckig. Es geht ihm um die Ehre Gottes, der hier allein gehandelt hat. Die steht für ihn auf dem Spiel, wenn er sich jetzt doch mit diesem Geschenk ehren lässt. Und er stellt damit alle Ehrungen in Frage, die wir uns im kirchlichen Raum gegenseitig erweisen und gefallen lassen. Das muss Naaman begreifen. Und in der Tat: Er weiß nun: Es ist der Gott Israels, der allein zu verehren ist. Darum erbittet sich zwei Maultierlasten Erde des Landes, das diesem Gott besonders gehört. Darauf will er ihn anbeten, darauf will er ihm besonders nahe sein, ein anrührendes Zeichen des neu gewonnenen Glaubens. So ist das Kreuz in unserer Kirche Zeichen unseres Bekenntnisses zu diesem Gott, der uns in Jesus nahe gekommen ist. Am Ende allerdings holt den Naaman dann doch noch der Alltag ein, der ihn in Damaskus erwartet: Auch in Zukunft muss er mit seinem König zum Tempel und vor dem Staatsgott Rimmon auf die Knie und den König stützen, wenn der sich auf ihn stützt, um sich vom Knien zu erheben. Er muss einen Kompromiss schließen, obwohl er jetzt doch weiß, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel. Es geht ihm nicht anders als uns. Denn wie viele Kompromisse schließen auch wir mit den Verhältnissen, die wir für unabänderlich halten! Zieh hin mit Frieden ist das letzte Wort, mit dem Elisa ihn dennoch entlässt: Es ist der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der all unser Begreifen übersteigt. Der bewahre auch uns trotz all unser Kompromisse in Christus Jesus, unserem Herrn. Amen

17 Pfarrer Jörg Zimmermann Predigt zu Lukas 17,11-19, Teil 2 der Predigtreihe Wunder gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Es begab sich, als Jesus nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. Liebe Gemeinde, 100 % vollbrachtes Wunder 10 % erreichtes Ziel: so könnten wir unsere heutige Wundergeschichte, die zweite im Rahmen meiner Predigtreihe, kurz und knapp zusammenfassen. Und schon sind wir mittendrin in dem erstaunlichen Zusammenhang, der mich veranlasst hat, gerade diese Geschichte in der Predigtreihe zu berücksichtigen: landläufig würde man doch wohl sagen: vollbrachtes Wunder = (ist gleich) erreichtes Ziel! Da, wo ein Mensch die Fesseln seiner quälenden Krankheit abstreifen darf, wo er zurückfindet in ein normales Leben, statt in der erzwungenen Isolation unter anderen Lepra-Infizierten dahin dämmern zu müssen da ist ein Wunder geschehen und eben damit ist zugleich das lang ersehnte Ziel erreicht! Beides fällt zusammen! Warum in aller Welt sollte es je auseinander treten? Lassen Sie uns mit dieser Frage im Hinterkopf unseren Predigttext genauer ansehen: alles beginnt, mit Verlaub, wie eine 08/15-Wundergeschichte. Ich spare mir jetzt und hier jegliche Erwägung dazu, was wohl der historische Hintergrund dieser Heilung der 10 Aussätzigen gewesen sein mag. Fast wie im Vorübergehen wird die Geschichte zunächst erzählt. Die Elemente sind ähnlich wie in der Geschichte Markus 1,40-45, die wir im ersten Teil der Predigtreihe gehört haben: dort ist es einer, hier bei Lukas 17 sind es 10 Aussätzige, also mit Lepra Infizierte, die Jesus um Hilfe bitten. Er spricht ein Wort; die 10 Männer werden gleichsam im Handumdrehen gesund. Die Beiläufigkeit, mit der das Wunder erzählt wird, ist im Verhältnis zu seiner Bedeutung geradezu provozierend. 10 Langzeitkranke von jetzt auf gleich wieder fit als ob das gar nichts wäre! Zumal sie ja nicht nur physisch gesund geworden sind; nein: sie sind nun auch wieder sozial integriert, gesellschaftsfähig sozusagen! Aber darauf scheint es Lukas nicht anzukommen; sonst wäre die Geschichte hier zuende; beschlossen höchstens noch mit allgemeinem Jubel über den Wundertäter. So kommt es aber gerade nicht; es geht vielmehr weiter mit dem zweiten Teil, und der ist alles anderes als 08/15. Jesus schickt die 10 Geheilten zu den Priestern, um sich dort an zuständiger Stelle ihre Heilung offiziell bestätigen zu lassen. Nur nach dieser Gesundschreibung, wie ich es nennen möchte, haben sie außer der physischen Wiederherstellung auch ihre Wiedereingliederung in die Gemeinschaft des Volkes erreicht. Denn Lepra galt, wie wir es schon beim letzten Mal hörten, als Verunreinigung, die soziale Ächtung nach sich zog, zumal sie mit hoher Ansteckungsgefahr einherging. Unrein, unrein! so mussten die Aussätzigen rufen, wenn jemand sich ihnen näherten;

18 sie mussten also gewissermaßen ihre eigene Isolation auch noch aktiv betreiben! Und dieses Wort unrein deutet es bereits an: Lepra galt zu allem Überfluss auch noch als eine besondere Strafe Gottes. Daher die soziale Ächtung. Und sie musste folglich sozusagen von Amts wegen durch einen Priester wieder aufgehoben werden, wo tatsächlich jemand von der Lepra geheilt worden war. Nach diesem Pflichttermin, zu dem Jesus die 10 geschickt hat, gehen 9 von ihnen vermutlich zurück zu ihren Familien, Freunden, in ihre Heimatdörfer und Häuser. Einer schlägt zunächst den Weg zurück zu Jesus ein. Bei welcher der beiden Gruppen wären wir, wäre jeder Einzelne von uns wohl zu finden gewesen? Allein die Größenverhältnisse der beiden Gruppen lassen uns hier wohl gar keine wirkliche Alternative empfinden! 9 zu 1 so dass man bei dem einen eigentlich schon gar nicht von einer Gruppe sprechen kann! Und ich gebe ehrlich zu: ich kann das Verhalten der 9 schon gut nachvollziehen! Endlich gesund nach vielleicht jahrelangem Siechtum, verbunden mit erniedrigender sozialer Ächtung! Und die Gesundheit kommt ja nicht etwa langsam und stetig zurück, durch konsequente Anwendung einer am Ende doch erfolgreichen Therapiemethode. Auf so was kann man sich einstellen und sein eigenes Verhalten bewusst kalkulieren. Und auch die Familie und die Freunde können sich auf alles einstellen, haben sie doch gewiss immer wieder Nachricht vom kontinuierlichen Fortschreiten der Heilung erhalten. Und dann bekommt am Ende der Arzt, wenn er einen als geheilt entlassen hat, vielleicht eine wie auch immer geartete Aufmerksamkeit, zumindest einen Dankesbrief oder Ähnliches. So mag das oft gehen. Aber alles das ist hier doch völlig anders: gänzlich unerwartet tritt Jesus auf den Plan, und genauso unerwartet ereignet sich die Heilung! Wer kann es einem so Geheilten denn übel nehmen, wenn der alles andere hintanstellt oder auch verdrängt gegenüber der Rückkehr und Heimkehr zu den nächsten Angehörigen?! Hat denn ausgerechnet Jesus dafür kein Verständnis? Legt er wirklich Wert auf solche Artigkeiten? Fast hört man ihn ja förmlich den berühmt-berüchtigten Satz sprechen, den wir alle früher einmal aus dem Munde unserer Eltern gehört haben, wenn wir ein Geschenk bekommen hatten und dann nur noch darauf fixiert waren, statt uns zunächst erst mal an den Schenkenden zu wenden: dann erklangen doch gerne diese Worte, die sich wohl seit Generationen kaum verändert haben: Wie sagt man? Nun, Jesus spricht diese Worte nicht, aber zu dem einen Geheilten, der wieder kommt, spricht er andere Worte, und die deuten doch an, dass es ihm nicht einfach um Artigkeiten aus dem Knigge für bürgerliches Wohlverhalten geht: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. Liebe Gemeinde, diese Worte begegnen uns aus Jesu Mund in den Evangelien gleich mehrfach, aber gerade an dieser Stelle hier in Lukas 17 hätte ich sie nicht erwartet. In der Regel ist es so: jemand Krankes vertraut ganz fest auf Jesus, er heilt ihn und lobt seinen Glauben, der ihm geholfen habe, von Jesus geheilt zu werden. So ähnlich ist es auch in der Geschichte unserer heutigen Lesung aus Markus 2, wobei da noch das erstaunliche Phänomen hinzutritt, dass der dort erwähnte Glaube ja gar nicht der des Gelähmten war, der daraufhin geheilt wurde, sondern dort geht es um den Glauben seiner Freunde, die ihn ungeachtet aller Hindernisse zu Jesus gebracht haben, eben weil sie ganz fest daran glauben, dass er ihren kranken Freund heilen würde. Aber egal: insgesamt gilt bei allen diesen Geschichten: der Glaube an Jesus, das Vertrauen darauf, dass er einen Kranken heilen wird, ist es, das ihn dazu bringt, die Heilung dann auch wirklich zu vollziehen. Mit Verlaub: das ist hier doch etwas anders: 10 Aussätzige schreien aus der gebotenen Entfernung, Jesus möge sie heilen. Ist das der Glaube, der wie in den anderen Geschichten die Heilung nach sich zieht? Ich denke, in den Augen Jesu eher nicht, denn dann hätte er seinen Satz doch auch an alle 10 richten müssen! Tut er aber nicht; nein: der Satz fällt viel später, als eben die 9 über alle Berge sind. Der eine, der zurückkommt, er allein bekommt diese Worte von Jesus gesagt: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.

19 Der Glaube, so wie Jesus hier von ihm spricht, ist also ganz offensichtlich nicht einfach das Vertrauen auf die Heilung. Denn nichts deutet darauf hin, wieso dies bei dem einen etwas anderes gewesen sein sollte als bei den restlichen 9. Nicht in seiner Hoffnung auf Jesu Heilfähigkeit unterscheidet sich der eine von den 9. Umso mehr jedoch unterscheidet er sich von ihnen darin, wie er mit dieser Heilung umgeht, was er daraufhin macht. Kurz gesagt: die 9 sehen lediglich das, was ihnen da zuteil wurde; der eine sieht den, der es ihm zuteil hat werden lassen! Für die 9 ist nur die Gabe wichtig, die Hilfe; für den einen ist es darüber hinaus der Geber, der Helfer. Was trägt dieser Unterschied aus? Darf ich es in einem kleinen Wortspiel einmal so sagen: der eine ist im Gegensatz zu den 9 nicht allein darauf aus, etwas von einem anderen zu beziehen, sondern vielmehr darauf, mit diesem anderen in Beziehung zu treten. So verstanden, ist der Glaube geradezu das Gegenteil dessen, wofür wir ihn oft halten: da denken wir: wo das Wissen aufhört, da fängt der Glaube an. Nein, gerade umgekehrt ist es: der Glaube schaut hinter die Kulissen; er gibt sich nicht mit dem zufrieden, was er kriegen kann, sondern sucht die Beziehung zur Quelle der Gabe, zu dem, der es ihm gibt. Solch ein Glaube ist das glatte Gegenteil der Konsummentalität, die wir häufig so stark verinnerlicht haben. Da heißt es: nimm mit, was du kriegen kannst, egal woher einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul! Der Glaube lässt demgegenüber eine Dimension in unserem Leben aufleuchten, die ansonsten nur allzu leicht völlig hinten runterfällt: die Dimension der Dankbarkeit. Lassen Sie uns hier einen Moment lang innehalten: Dankbarkeit das ist zunächst etwas, das ich nenne es mal so: das Leben verlangsamt. Wer für etwas Empfangenes dankt, der geht tatsächlich gewissermaßen einen Schritt zurück, genau wie der eine Geheilte aus unserer Geschichte. Der nimmt sich, bevor er nun daran geht, das Empfangene zu genießen, die Zeit, an den Ursprung der Gabe zu gehen. Und das sollte nun in der Tat nicht einfach eine lästige Pflichtaufgabe aus dem Knigge sein. Nein, wer aus freien Stücken dankt, der erweist sich zunächst einmal als Realist: der erkennt durch den Akt des Dankens ja dies an, dass er weiß: ich habe diese Gabe nicht von mir selbst. Ich ver-danke sie jemand Anderem. Jemandem, der sie mir nicht hätte zuteil werden lassen müssen. Jemandem, der offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes für mich etwas übrig hat, das er mir gibt. Und so weitet sich durchs Danken unser Horizont: die 9 Geheilten haben nur ihre Heilung gesehen, also ich sage es einmal bewusst sehr technisch : die positive Veränderung ihres Gesundheitszustandes. Der Eine dagegen blickt weiter: er sieht: da hat sich mir jemand zugewendet, und meine Heilung, die positive Veränderung meines Gesundheitszustandes ist Ausdruck dieser Zuwendung. Und nur in diesem neu geweiteten Horizont hat die Heilung auch wirklich eine echte substantielle Veränderung bei dem Geheilten bewirkt: allein für sich genommen, ist sie ja nur von relativer Bedeutung, denn: früher oder später werden alle 10 Geheilten sterben. Viele von ihnen werden wieder erkranken, und irgendwann geht es gegen Ende. Betrachtet ein Geheilter seine Heilung dagegen als Ausdruck der Zuwendung Jesu zu ihm selber, dann hat er nicht nur etwas gewonnen, das noch dazu lediglich von eingeschränkter Dauer ist, sondern dann hat er jemanden gewonnen, der fortan sein Leben unter einem neuen Vorzeichen erscheinen lässt. Damit verbunden ist natürlich ein Eingeständnis: ich kann mir mein Heil nicht selber schaffen, ich kann es nur von jemand Anderem erhalten. Der Apostel Paulus schreibt einmal an die Korinther die rhetorische Frage: Was hast du, das du nicht empfangen hättest? (1. Korinther 4,7) Aber dies ist nicht dazu gedacht, den Menschen nun klein und unfähig aussehen zu lassen. Wohl aber soll es uns ich nenne es mal so: bescheidener machen und realistischer. Denn hier drückt sich eine ganze Lebenshaltung aus: ich bin mir dessen bewusst, dass ich die entscheidenden Grundlagen meines Lebens nicht mir selbst, sondern jemand Anderem ver-danke! Und mit dem Ver-danken sind wir konsequenterweise auch schon beim Danken angelangt. Genau diese Le-

20 benshaltung ist es, die Jesus hier mit dem Wort Glaube bezeichnet. Und noch einmal: in alledem spricht sich Bescheidenheit und Realitätsbewusstsein aus. Jemand, der wie der eine Geheilte für diesen Glauben steht, der wird sich selbst nicht zum Maß aller Dinge machen, weiß er doch um seine eigenen Begrenzungen. Und der kann es sogar akzeptieren, wenn er mal nicht alles so bekommt, wie er es im Grunde gern hätte. Weiß er doch, dass er sich seinen Stand in der Welt nicht selber schaffen kann und auch nicht schaffen soll, sondern dass da jemand im Hintergrund ist, dem er letztlich alles verdankt woraus Hoffnung und auch Gelassenheit erwachsen sollten, die ihm sagen: auch in den weniger schönen Phasen des Lebens ist jemand im Hintergrund da, der dein Leben trägt und der dich letzten Endes ans Ziel bringt. Wo sich dies ereignet, dass jemand zu dieser Lebenshaltung, zu diesem Glauben findet, der dankbar weiß: hier ist jemand, der für mich sorgt da, liebe Gemeinde, sehe ich wirklich ein Wunder, das sich ereignet! Vielleicht ein noch viel stärkeres Wunder als da, wo sich eine spektakuläre Heilung ereignet. Denn die für sich genommen hält in ihrer Wirkung nur so lange an, wie der Geheilte nun tatsächlich auf der Sonnenseite des Lebens steht. Wo hingegen jemand zu dieser neuen dankbaren Lebenshaltung namens Glauben findet, da ist sogar etwas für die Zeiten im Leben gewonnen, die für sich genommen eher Anlass zum Verzweifeln geben. Weil da eine Beziehung entstanden ist zwischen dem Gebenden und dem Empfangenden. Und wenn ein Mensch zu dieser Lebenshaltung, zu diesem Glauben gefunden hat, dann besteht in der Tat aller Anlass, ihm mit Jesu Worten zuzurufen: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. Ich meine nun allerdings, im Hinblick auf diese Art Wunder, im Hinblick auf diesen Glauben, der wirklich hilfreich ist, besteht bei uns eine Menge Nachholbedarf. Bei uns ist es doch in der Regel so: wenn etwas nicht nach unseren Vorstellungen und Wünschen läuft, dann stellen wir Gott an den Pranger: Wie kannst du so etwas zulassen? Nach Katastrophen aller Art sind ja bemerkenswerterweise auch die Kirchen immer wieder übervoll: zu Bitt- und Klagegottesdiensten. Nun will ich das beileibe nicht kritisieren. Aber ich möchte die Gegenfrage stellen: wie ist das eigentlich, wenn sich etwas ganz Schlimmes zum Guten gewendet hat, oder wenn bestimmte Dinge nochmal so grade gut gegangen sind? Füllen wir dann auch die Kirchen? Wie war das denn gerade kürzlich nach der spektakulären Wasserlandung des Airbus im New Yorker Hudson River? Ja, da wurde gedankt, und nicht zu knapp: nämlich dem Piloten, der da ja auch offensichtlich eine fliegerische Meisterleistung hingelegt hatte. Der wurde geradezu zum Nationalhelden erhoben; in seinem Heimatort gab es einen fulminanten Empfang für ihn, wie ich las, und weil es terminlich so prima passte, durfte er auf Einladung von Barack Obama auch gleich als Ehrengast an dessen Vereidigungszeremonie teilnehmen. Aber ob es auch Dankgottesdienste gab? Ich habe jedenfalls nichts Dergleichen gehört obwohl Solches in den USA eher noch wahrscheinlicher wäre als hierzulande! Denken wir mal darüber nach! Wenn Gott heutzutage in unserer Gesellschaft überhaupt noch in größerem Stil öffentlich vorkommt, dann eben meist im Modus der Erwartungen, die unsereiner an ihn stellt: wenn es Gott denn gibt, dann müsste er doch dann sollte er unbedingt warum geschieht dann dies und das? Und so mancher sagt, er könne nicht an Gott glauben, weil doch soviel Schlimmes auf der Welt passiert. Hat eigentlich jemand sich mal bemüht, sozusagen eine Gegenrechnung aufzumachen: was gerade unsereiner hierzulande und heutzutage in aller Regel für ein angenehmes Leben hat, verglichen mit mehr oder weniger allen anderen Generationen vor uns und auch verglichen mit mehr oder weniger allen Gesellschaften dieser Erde außerhalb unseres Kulturkreises? Natürlich ist mir klar, dass so Mancher bei uns mehr als genug Anlass zu Klage und Verbitterung hat. Aber auf der anderen Seite bin ich durchaus der Meinung: so gut wie noch nie gab es Anlass zum Dank in dem Maße, wie wir ihn haben! Das jedoch fällt nur allzu häufig unter den Tisch. Anders gesagt: die Statistik zwischen denen, die eine Gabe Gottes kommentarlos annehmen und denen, die ihren

21 Dank an Gott zurückgeben, dürfte mit 9 zu 1 vielleicht ganz realistisch beschrieben sein! Ganz gewiss fällt sie nicht zu negativ für uns aus! Vielleicht fühlen wir uns ja im Anschluss an den heutigen Gottesdienst veranlasst, da etwas dagegenzuhalten, so dass die 9 weniger werden und die 1 Zuwachs bekommt? Und dabei sollte es uns dann nicht darum gehen, einfach die Statistik zu frisieren. Das tun andere, wie wir wissen, in vielen Lebensbereichen schon mehr als genug. Aber wenn unser Anliegen dies wäre, einfach der Wirklichkeit Rechnung zu tragen und uns auf die Lebenshaltung des dankbaren Glaubens einzulassen, die uns der eine geheilte Samaritaner aus unserer Geschichte vorlebt, dann wären wir auf einem guten Weg, auf dem Weg nämlich, dass auch uns die Wunder Gottes wirklich zugute kommen. Und dann gelten auch uns die Worte Jesu an den einen Geheilten: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. Amen.

22 Pfarrer Jörg Zimmermann Predigt zu Markus 6, 1-6, Teil 3 der Predigtreihe Wunder, gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als der Sabbat kam, fing er an, zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hand geschehen? Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich über ihn. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hand auflegte und sie heilte. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging rings umher in die Dörfer und lehrte. Liebe Gemeinde, unsere heutige soeben gehörte Geschichte ist gewissermaßen der Kontrapunkt zu der des vergangenen Sonntags. Hieß es dort noch: Steh auf geh hin: dein Glaube hat dir geholfen, so ist hier vom Unglauben der Leute die Rede, der offensichtlich die Wundertätigkeit Jesu nachhaltig negativ beeinflusst, so dass ihm nichts mehr gelingt und kein Wunder geschieht. Fast wie in einem Wortspiel heißt es stattdessen: Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Das hätte wohl so Mancher nicht erwartet: dass Jesus, wie es hier heißt: keine einzige Tat dort tun konnte, dass dem großen Wundertäter ausgerechnet in seiner Heimatstadt also gewissermaßen die Hände gebunden sein sollen. Salopp gesagt: auswärts ist er erfolgreicher; das Heimspiel misslingt auf ganzer Linie. Wie kommt das? Bevor ich dieser Frage weiter nachgehe, noch eine interessante Beobachtung: diese Worte Markus 6,1-6, sie haben keinen Eingang in die Menge derjenigen Bibeltexte gefunden, die in 6 Jahrgängen geordnet uns Pfarrern als Predigttexte vorgeschlagen werden. Ich habe folglich noch nie über sie gepredigt; sogar im Internet findet man nur sehr Spärliches dazu. Warum mag das so sein? Nun, meine persönliche Vermutung: gerade weil diese Geschichte des ausbleibenden Wunders, wie ich sie in der Ankündigung der Predigtreihe genannt habe, eben nicht gut ins Bild des Wundertäters Jesus passt, hat man sie lieber außen vor gelassen. Dazu passt eine weitere Beobachtung: das Markusevangelium ist ja vermutlich das älteste der 4 biblischen Evangelien. Wie an vielen Stellen deutlich zu merken ist, hatten Matthäus und Lukas es offensichtlich als eine Quelle vorliegen, als sie ihre Evangelien verfassten. Und sie bieten auch beide jeweils die Geschichte der Predigt Jesu in seiner Heimatstadt Nazareth. Aber als es dazu kommt, dass die Leute aus Nazareth Jesus ablehnen, da scheuen sowohl Matthäus als auch Lukas doch davor zurück, diese Feststellung zu treffen, die Markus überliefert: nämlich dass Jesus dort keine einzige Wundertat vollbringen konnte. Diesen Satz bringen sie beide nicht. Bei Matthäus heißt es stattdessen: Er tat dort nicht vie-

23 le Wunder wegen ihres Unglaubens. (Matthäus 13,58) Nicht viele statt keine einzige, das heißt doch: Matthäus mildert die harte Aussage des Markus ab. Und Lukas erwähnt überhaupt nichts Dergleichen. Ein Jesus, der auf einmal, warum auch immer, nicht mehr in der Lage sein sollte, Wunder zu tun das widerspricht der... Anschauung von Jesu unbegrenzter Allmacht, so die Schlussfolgerung des Neutestamentlers Eduard Schweizer. Umso wichtiger, dass wir die Feststellung bei Markus ernst nehmen! Wir können sicher sein, dass sie, gerade weil sie etwas geradezu Skandalöses formuliert, ursprünglich zu dieser Geschichte hinzugehört hat. Aber nun zurück zu unserer Ausgangsfrage: warum kann Jesus auf einmal kein Wunder tun, ausgerechnet in seiner Heimatstadt Nazareth? Das scheint zu tun zu haben damit, wie er zuhause empfangen wurde: mit Ablehnung; ausgerechnet das Heimspiel misslingt komplett. Und wir kennen alle das Sprichwort, das geradewegs aus dieser Geschichte hervorgegangen ist: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland. Diese Erfahrung musste also nicht erst und nicht alleine Jesus machen. Warum ist das so, dass jemand in seiner heimatlichen Umgebung häufig nicht den Erfolg erzielt, den er anderswo geradezu mühelos bekommt? Dort müsste man doch am besten wissen, mit wem man es zu tun hat! Nun vermute ich, der Misserfolg ereignet sich nicht, obwohl die Leute einen zuhause besonders gut kennen, sondern gerade weil sie einen zuhause besonders gut kennen. Noch genauer: weil man zuhause ja immer schon in einer bestimmten Rolle bekannt ist, die freilich meist eine ganz andere ist als die, in der man dann plötzlich auftritt. Ich will Ihnen das an einem Beispiel von mir selber erläutern: als meine Familie und ich 1994 aus Rwanda wieder in Deutschland waren und wir uns fragten, wie es nun wohl beruflich mit uns weitergehen sollte, da wurde in meiner Heimatgemeinde, der Johanneskirchengemeinde in Düsseldorf, eine Pfarrstelle frei. Das wäre natürlich interessant gewesen; ich hatte dort ja quasi schon einen Fuß in der Tür... Meine Gedanken gingen hin und her. Aber, ehrlich gesagt, nicht sehr lange. Und eine nicht unerhebliche Rolle dabei spielte die Erinnerung an folgendes schon eine ganze Weile zurückliegendes Erlebnis: ich war etwa 18 Jahre alt und fuhr in Düsseldorf mit der Straßenbahn. Ich war so groß und fast schon so breit wie heute. Und da spricht mich auf einmal eine Dame an, die ich als ein Mitglied der Seniorengruppe meines Vaters, der ja auch Pfarrer war, identifizierte. Diese Dame übrigens maximal 1,60m groß! wendet sich also mir zu und sagt laut und deutlich, so dass es die gesamte Straßenbahn hört: Ach sind Sie nicht der kleine Zimmermann? Na wunderbar! Es gluckste und kicherte um mich herum, und ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich aus dieser Nummer wieder rausgekommen bin! Jedenfalls war mir 1994 schnell klar: auf diese Stelle bewirbst Du Dich gerade nicht! Ein Leben lang der kleine Zimmermann? Nein danke! Und nun will es die zufällige Stichwortassoziation, dass Jesus sozusagen genau Dasselbe gesagt bekommt: Ist er nicht der Zimmermann? Und das heißt in diesem Fall: der Handwerker aus der Firma seines Vaters, einer wie alle anderen auch! Seine Mutter und seine Brüder sind namentlich bekannt! So nach dem Motto: ach ja, mit dessen Bruder ist mein Jüngster schon zur Schule gegangen. In der Familie, da ging s auch manchmal ganz schön hoch her, das kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung sagen! Anders gesagt: diesen Jesus, den kennen wir samt seinen Angehörigen; der fabriziert Möbel; die haben zuhause eine Schreinerwerkstatt! Und so einer tritt jetzt plötzlich als Prediger auf?! Das geht ja wohl gar nicht! Jesus, nun überheb Dich mal nicht, fall mal nicht aus der Rolle! Das ist die klare Botschaft, die er hier gesagt oder doch wenigstens zu verstehen gegeben bekommt. Dabei mögen die kleinen nachbarschaftlichen Nickeligkeiten wieder hochkommen und der unausgesprochene Gedanke bei den Leuten: von dem lasse ich mir gar nichts sagen; den kenn ich doch noch, wie er als kleiner Steppke aus Müllers Gärtchen die Äpfel geklaut hat! So ist das ja leider viel zu oft bei uns: hat einer einmal eine Rolle, ist er in einer bestimmten Funktion oder Position bekannt, dann wird er immer nur darauf festgenagelt. Fast

24 tröstlich, dass das offensichtlich schon Jesus so ergangen ist. Ausgerechnet in seiner Heimatstadt kriegt er in seiner göttlichen Mission kein Bein auf die Erde! Das aber hat nun Konsequenzen für seine Wundertätigkeit: Jesus ist von jetzt auf gleich nicht mehr in der Lage dazu. Die Wunder Jesu ob sie sich nun ereignen oder nicht, das scheint etwas damit zu tun zu haben, was für eine Beziehung zwischen Jesus und den Menschen am jeweiligen Ort herrscht. Trifft er auf Akzeptanz und Vertrauen die Bibel nennt das Glauben, dann kann er Wunder vollbringen. Trifft er im Gegenteil dazu auf Desinteresse, Skepsis, Ablehnung biblisch heißt das Unglauben, dann geht einfach auch kein Wunder. Woraus nun freilich nicht folgt: überall da, wo kein Wunder stattfindet, liegt es nur am mangelnden Glauben. Nein, so einfach ist es nicht. Es gibt auch Situationen, da ereignet sich trotz Glaubens kein Wunder; da bleiben Fragen offen. Dennoch bitte ich Sie, sich heute darauf einzulassen, was unsere Geschichte feststellt: dass der Glaube, das Sich-Einlassen auf Jesus und seine Wundertätigkeit durchaus miteinander zusammenhängen. Im heutigen 3. Teil der Predigtreihe, in der 3. Wundergeschichte stoßen wir also erneut auf das offensichtlich sehr wichtige Phänomen: Jesus tut Wunder niemals einfach so, schon gar nicht inszeniert er sich selbst als eine Art antiker Showstar, der mal hier und da mit dem Finger schnippt, und schon dreht sich die Welt andersherum. Nein: alles kommt auf die Art und die Qualität der Beziehung an, die ihn mit dem jeweils betreffenden Menschen verbindet, anders gesagt: alles kommt auf den Glauben oder Unglauben an, der ihm, Jesus, entgegengebracht wird. Nochmal anders gesagt: alles kommt darauf an, ob jemand offen dafür ist, Jesus in einer neuen, bislang noch nicht gekannten Rolle kennenzulernen, oder ob er lediglich bereit ist, in Jesus das bzw. den zu sehen, den er immer schon in ihm gesehen hat. Und dies dürfen wir ruhig auf Gott insgesamt beziehen: immer da, wo jemand sich ihm mit der Haltung zuwendet: den kenne ich; die Begegnung mit ihm ist gewissermaßen ein Déjà-vu-Erlebnis, da wird nichts draus werden, jedenfalls nichts Bemerkens- und Erzählenswertes. Und gerade der Auftritt in der Heimat wird natürlich allzu leicht als ein solches Déjà-vu zu deutsch schon gesehen empfunden. Anderswo ist Jesus noch das sprichwörtlich unbeschriebene Blatt; dort herrscht noch eine gespannte Erwartungshaltung ihm gegenüber. Und schon nehmen die Begegnungen mit ihm eine andere Wendung: da können sich plötzlich Wunder ereignen! Mir fällt Zweierlei an alledem auf, das ich für sehr nachdenkenswert halte: zum einen: im ersten Augenblick mögen wir vielleicht enttäuscht sein, wenn wir hier wahrnehmen: es gibt Situationen, da sind dem Wundertäter gleichsam Fesseln angelegt. Wir hätten ihn vielleicht tatsächlich erst einmal lieber als den großen Zauberer, der in jeder Situation völlig unabhängig vom Verhalten der Leute um ihn herum seine Kunststücke zeigt. Aber ich glaube, im zweiten Augenblick werden wir es gerade besonders zu schätzen lernen, was die Bibel uns von Jesus berichtet: er tritt nicht auf als jemand, der sein Programm quasi automatisch abspult, ohne Rücksicht auf die konkrete Situation um ihn herum, so als wäre unsereiner lediglich Staffage, Objekt seines Handelns. Vielmehr nimmt er uns als Partner, als Dialogpartner ernst, und unsere Einstellung zu ihm ist für sein Handeln nicht etwa belanglos, sondern hat entscheidende Bedeutung! Wir werden dadurch regelrecht gewürdigt, mit ihm in Beziehung zu treten, und unsere Reaktion auf diese Würdigung bestimmt darüber mit, wie es weitergeht zwischen Jesus und uns. Wollen wir uns diese Würdigung entgehen lassen? Und ein Weiteres fällt mir auf: in dem, was Jesus hier erörtert, geht es um eine Grundhaltung unsererseits gegenüber dem Leben überhaupt und gegenüber anderen Men-

25 schen: begegnen wir ihnen mit der Einstellung: na, den kenn ich ja durch und durch; da kann eh nichts Neues mehr kommen? Oder haben wir unsere Antennen wirklich auf Empfang gestellt: Ich habe schon soviel von dir gehört. Nun bin ich gespannt darauf, dich selbst zu erleben vielleicht gerade unter der Bedingung, dass ich dich schon früher und unter anderen Umständen gekannt habe? Wer immer und überall nur déjà-vu-erlebnisse erwartet, der gibt damit zu erkennen, dass er im Grunde keine Erwartungen mehr an das Leben hat. Ja und der wird dann auch konsequenterweise nur noch déjà-vu-erlebnisse haben, der wird sich tatsächlich ständig bestätigt finden in seinen nicht vorhandenen Erwartungen, ganz nach dem berühmten Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: ich muss alles nur lange genug schlecht und sinnlos reden irgendwann wird es das dann auch. Wer dagegen mit echten Erwartungen ins Leben geht, gerade der wird sich auch auf wunderbare Erlebnisse im wahrsten Sinne des Wortes freuen dürfen. Vom Glauben, liebe Gemeinde, heißt es in der Bibel an einer Stelle, wo der Apostel Paulus von Abraham schreibt: Abraham hoffte, wo nichts zu hoffen war. (Römer 4,18) Das ist ein Wesenszug des christlichen Glaubens: auch und gerade da die Hoffnung nicht zu verlieren, wo nach menschlichem Ermessen wirklich nichts mehr dafür spricht, sie zu behalten. An die Adresse der Leute aus Nazareth gerichtet müsste das in etwa heißen: Auch wenn Ihr meint, Jesus noch so gut zu kennen: haltet Euch offen dafür, dass er mehr und Anderes ist als das Klischee, das Ihr Euch von ihm macht. Wenn Ihr in Euren Klischees verharrt, dann ja dann braucht Ihr Euch auch nicht zu wundern, wenn Euch kein Wunder widerfährt! Ihr habt ihm ja schon von vornherein gleichsam den Boden entzogen. Aber eigentlich ist nicht diese pessimistische Feststellung die Botschaft unserer Geschichte. Im Grunde wird sie von Markus doch nur deshalb überliefert, weil er uns davor bewahren will, dass es uns genauso ergeht wie den Leuten von Nazareth. Indirekt, durch diese Geschichte des ausbleibenden Wunders hindurch ruft er uns zu: Macht es anders als die Leute von Nazareth! Haltet Euch offen für Jesus! Meint nicht, Ihr wüsstet ja eh schon alles, was er tun und lassen kann und wird. Rechnet vielmehr mit ihm; hofft auch da, wo menschlich gesprochen nichts mehr zu hoffen ist! Und seid gewiss: eine solche Hoffnung wird Gott nicht ohne Antwort lassen! Ja eine solche Hoffnung ist es, die Wunder nach sich zieht! Amen.

26 Pfarrer Jörg Zimmermann Predigt zu Matthäus 14, 22-33, Teil 4 der Predigtreihe Wunder, gehalten am in der Thomaskirche Bonn-Röttgen Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüber zufahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein. Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See. Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst! und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin s; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und sie traten in das Boot, und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! Liebe Gemeinde, Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen! Mit diesen Worten entlässt Jesus bisweilen Menschen, an denen er ein Wunder vollbracht hat. Eine solche Geschichte hörten wir vor 2 Wochen. Der feste Glaube an den Wunder vollbringenden Gott, der wurde uns dabei vor Augen gehalten. Und letzten Sonntag, da wurden wir mit einer Geschichte konfrontiert, in der genau dieser Glaube fehlte, so dass Jesus daraufhin, wie es hieß: nicht eine einzige Tat tun konnte. Unsere heutige Geschichte setzt noch einmal einen ganz anderen Akzent. Nicht Dein Glaube hat dir geholfen könnte hier die Quintessenz sein, sondern fast genau umgekehrt: Ich, Jesus, habe dir zum Glauben verholfen, den du, Petrus, selbst gerade nicht mitgebracht hattest. Lassen Sie uns versuchen, das Besondere dieser heutigen Geschichte aufzuspüren! Zunächst ist es so, dass es heute nicht um ein Heilungswunder geht. Und es geht auch nicht darum, dass Jesus eine Situation vorfindet und dann darauf reagiert. Nein, es wird ausdrücklich festgestellt, dass er selbst hier gewissermaßen der Strippenzieher ist: Er trieb seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren. Wir dürfen vermuten, dass er die ganze Szene bewusst eingefädelt hat, dass er wusste, was nun kommen würde, und dass er all das regelrecht bewusst herbeigeführt hat. Warum er das getan hat? Ich komme auf diese Frage noch zurück. Es wird stürmisch auf dem See. Wobei die Geschichte bei dieser Feststellung keinen Moment lang verharrt. Sie führt anders als die Geschichte, die wir in der Lesung gehört haben, auch nicht etwa aus, wie nun aufgrund des Sturms die Panik an Bord ausbricht. Nein, der ganze Akzent liegt darauf, dass die Panik ausgerechnet angesichts dessen ausbricht, der sich anschickt, zum Retter in der Not zu werden!

27 An dieser wie an manchen anderen Stellen der Bibel, speziell der Wundergeschichten, sollten wir uns nicht allzu lange bei der Frage aufhalten, was da wohl genau historisch hinterstecken mag. Umso mehr sollten wir uns jedoch fragen: kennen wir solche Situationen nicht auch aus unserem eigenen Leben: wo unsere Sorgen, unsere Angst und Panik sich weniger gegen das richten, was uns wirklich bedroht, als gegen den letzten rettenden Strohhalm, der uns noch bleibt! Wie ist das denn häufig, etwa wenn in meinem Leben etwas im Argen liegt und sich endlich mal jemand ein Herz fasst, um mich darauf hinzuweisen? Reagiere ich da nicht häufig genug so, dass ich dem Problem gerade nicht ins Auge schauen will, sondern nun all meine Unsicherheit in Befremden, ja Aggression gerade demjenigen gegenüber verwandle, der den Mut hatte, dieses heikle Thema anzusprechen?! So nehme ich ähnlich wie die Jünger weder die Gefahr als Gefahr noch den Retter als Retter wahr. Und dann wird es in der Tat schwierig, wie mir Rettung überhaupt noch zuteil werden soll! Ich selber bringe die Voraussetzungen dazu ja gerade nicht mit! An diesem Punkt beginnt unsere heutige Geschichte im besten Sinne des Wortes tröstlich zu werden. Das vermeintliche Gespenst wendet sich ja nun nicht etwa beleidigt ab, sondern es ergreift das Wort: Seid getrost, ich bin s; fürchtet euch nicht! Ich bin s liebe Gemeinde, das ist im neutestamentlichen Sprachgebrauch mehr als nur eine Formel zur Selbstvorstellung. Wenn Jesus so redet, dann schwingt da all das mit, was wir insbesondere aus dem Johannesevangelium kennen: Ich bin der gute Hirte; das Brot des Lebens; der rechte Weinstock; die Tür; das Licht der Welt, ja sogar: der Weg und die Wahrheit und das Leben. Vollmundiger kann Jesus eigentlich gar nicht von sich sprechen. Aber das Neue Testament überliefert diese Zitate ja nun nicht als Ausdruck des Größenwahns eines außer Kontrolle geratenen Angebers. Sondern in ihnen spricht sich die Grunderfahrung aus, die die Christenheit seit ihren Anfängen mit Jesus gemacht hat: hier ist einer, auf den können wir uns felsenfest verlassen; bei dem finden wir alles, was wir brauchen; ja er ist die Rettung schlechthin. Einer im Jüngerkreis lässt sich dies alles sofort sagen, während die anderen noch völlig überwältigt von der Szene im Boot verharren. Das ist Petrus. Typisch so möchte man meinen: Petrus ist ja immer sozusagen der Frontmann der Zwölferschar. So auch hier. Und nicht nur, dass er die Rettung begreift, die da im wahrsten Sinne des Wortes auf alle im Boot zukommt; nein: er will nun seinerseits Schritte hinaus aufs Wasser wagen auf das Wasser, das sie eben noch alle zu verschlingen drohte, das ihm nun jedoch, nachdem er Jesus auf ihm kommen sieht, keine Angst mehr macht: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser! Immerhin: Petrus rennt nicht einfach los. Er überlässt Jesus die Initiative, ihn zu rufen. Also: formvollendeter kann man es ja gar nicht tun, und das in einer so hochdramatischen Situation! Man spürt genau, wie viel dem Evangelisten Matthäus daran gelegen ist, Petrus hier als ein Beispiel ohnegleichen erscheinen zu lassen! Und Jesus erfüllt dem Petrus seinen Wunsch: er ruft ihn zu sich auf den See. Nun aber kommt erneut ein starker Wind, Petrus erschrickt und beginnt gleich schon wieder zu sinken. Und auch das ist wiederum typisch für den Frontmann der Zwölferschar. Zuerst immer vorneweg mit großen Sprüchen und tatsächlich auch großer Einsatzbereitschaft dann jedoch auch ein ums andere Mal derjenige, der vor der ersten Gefahr einknickt, der mithin vom einen Extrem in nullkommanichts ins andere zu fallen pflegt! So liest sich unsere heutige Geschichte ganz ähnlich wie zum Beispiel die von der Nacht, in der Jesus gefangengenommen wird: die Jünger zerstreuen sich in höchster Not in alle Winde; als einziger wagt es wiederum Petrus, zum hohepriesterlichen Palast vorzudringen. Dann aber die berühmte Geschichte mit der Magd, die Petrus als Jünger Jesu identifizert, was ihn dazu

28 bringt, gleich dreimal seinen Herrn zu verleugnen. Daraufhin kräht der Hahn, und Petrus bleibt nichts, als nur noch bitterlich über sich selber zu weinen. Ich kann Ihnen sagen, und das habe ich von hier aus schon mehrfach getan: ich liebe ihn, diesen Simon Petrus! Genauso, wie wir ihn hier und anderswo in der Bibel erleben: in seiner gesammelten Widersprüchlichkeit, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, draufgängerisch und feige bis in die Knochen, erst vorlaut vor strotzendem Selbstbewusstsein, und dann sprachlos vor Angst. Er ist so schön geradeheraus in allem, was er tut, so total authentisch ob es nun rühmlich für ihn ist oder gerade nicht. Mir sind solche Licht-und- Schatten-Typen lieber als die in der ewigen Grauzone, von denen man im Grunde gar nichts sagen kann, weder Gutes noch Schlechtes. Diese gesichtslosen Leute, die vor lauter Angst, einen Fehler zu begehen, lieber ständig passiv verharren und höchstens irgendwann mal mit der Masse laufen, wenn die sich endlich bewegt. Wobei dann die Richtung bekanntlich ja gar nicht unbedingt die richtige sein muss... Natürlich ist es so, dass jemand wie Petrus nicht immer auf der Höhe agiert, die ihn auch in unserer Geschichte zunächst kennzeichnet. Er hält dieses Niveau nicht, sondern stürzt im wahrsten Sinne des Wortes ab. Aber nun kommt das Entscheidende: wo Petrus, der doch gerade noch seinen festen Willen bekundet hat, seinem Herrn auf dem Wasser entgegenzugehen wo er also sofort wieder diesen Mut verliert und nur noch den Ruf Herr, hilf mir! auszustoßen imstande ist: da wendet sich Jesus eben nicht seinerseits enttäuscht von Petrus ab. Im Gegenteil: da reicht er ihm die Hand, ergreift ihn und steigt mit ihm ins Boot. Hier, liebe Gemeinde, liegt bei Petrus eben kein fester Glaube an Jesu Wundermacht vor. Er scheint ihn einen Augenblick lang zu haben aber gleich darauf ist es damit schon wieder vorbei. Dennoch honoriert Jesus den zaghaften Anfang, und er honoriert auch das Risiko, dem Petrus sich ja aussetzt. Darf ich es so sagen: er schafft Vollendung, wo Petrus nur Stückwerk zustandegebracht hatte. Und erneut denke ich: auch das kennen wir doch aus unserem Leben! Ich persönlich jedenfalls würde für mich durchaus einiges an gutem Willen in Anspruch nehmen. Auch dies, dass ich es mit dem Glauben immer wieder versuche. Aber dann kenne ich auch die Erfahrung, wie es mir den Boden unter den Füßen wegzieht, wie ich die guten Vorsätze, die ich einst gefasst habe, eben doch nicht durchhalte, bisweilen tatsächlich schon beim ersten starken Wind, der da aufkommt. Und da tut es wirklich gut zu wissen: gerade in solch einer Situation darfst du mit der ausgestreckten Hand Jesu rechnen! Dabei lässt Jesus die Schwäche des Petrus nicht unkommentiert: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Jesus würde sich schon wünschen, dass Petrus es einmal hinbekäme, einen mutig beschrittenen Weg auch wirklich zuendezugehen. Aber dieser Wunsch hat eben doch nicht dazu geführt, dass Jesus angesichts der so ganz anderen Realität Petrus nun fallen lässt. Im Gegenteil: er wendet sich ihm zu. Und wieder sind wir bei der so unglaublich tröstlichen Botschaft der Bibel: Gott fügt sich nicht menschlicher Logik; er würdigt vielmehr die zarten Anfänge, die kleinen Initiativen, den guten Willen selbst wenn es häufig leider dabei bleibt. Unsereiner hat dann das Gefühl des Scheiterns; Gott dagegen tritt als der auf, der kraft seiner Wundermacht die Dinge in die Reihe bringt. Dass wir uns nicht falsch verstehen: die Botschaft der Geschichte ist nicht etwa die: Auf euren Glauben kommt s am Ende eh nicht an; der Wunder schaffende Gott macht das schon, nein: das wäre zuwenig ernsthaft. Wohl aber lautet die Botschaft: Wenn du es versuchst mit dem Vertrauen auf Gott, aber die harte Wirklichkeit der Welt dir dann den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht: dann kannst du dich auf Gott verlassen! Dann tut er

29 sogar Wunder wider Erwartung. Wobei das Wunder dann vielleicht sogar weniger dies ist, dass da einer auf dem Wasser geht, als dies, dass Jesus uns tatsächlich ein ums andere Mal seine Hand entgegenstreckt, obwohl wir gerade kein Vertrauen zu ihm unter Beweis gestellt haben. Was könnte, so fragte ich eingangs, der Grund dafür sein, dass Jesus diese ganze Geschichte selber so minutiös einfädelt? Dass er offensichtlich selber gewollt und es betrieben hat, dass alles so kommt? Nun, ich habe den Eindruck: Jesus stellt seine Jünger auf die Probe. Er will wissen, wie es um ihren Glauben steht. Und er will ihnen seinen Beistand erweisen. Was wiederum ihren Glauben stärken soll. Es geht also nicht um einen makabren Test, bei dem Jesus mit der Todesangst seiner Jünger spielt. Wohl aber geht es ihm darum, den Jüngern ein eindrucksvolles Zeichen seiner Wundermacht zu geben. Aber dies wiederum nicht, weil Jesus sich selber mal so richtig inszenieren wollte. Nein, sondern damit die Jünger daraufhin umso bewusster ihr Leben auf dem Fundament ihres gestärkten Glaubens aufbauen und künftige Herausforderungen umso besser bestehen können wissen sie doch nun, auf wen sie bauen können, gerade wenn sie selber nichts Tragfähiges mitbringen. Liebe Gemeinde, so endet denn unsere Geschichte mit dem Bekenntnis der Jünger im Boot: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! Dieses Bekenntnis kommt aus tiefstem Herzen. Es wurde möglich, weil Menschen die Erfahrung gemacht haben: auch da, wo unsereiner jeden Halt verliert, ist Jesus derjenige, der ihn uns gibt. Ich wünsche uns allen: nicht dass uns die Stürme und Bedrohungen des Lebens alle erspart bleiben, wohl aber dies, dass auch wir in alledem immer wieder diese Erfahrung machen: gerade da, wo wir nichts mehr zuzusetzen haben, ja wo uns alle Hoffnung abhanden zu kommen droht, da streckt uns Jesus seine Hand entgegen und richtet uns auf. Dann werden auch wir dieses Bekenntnis mitsprechen können: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! Amen.

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