Das Zeitalter des Jura

Transkript

1 Das Zeitalter des Jura

2 Jura die mittlere Formation des Erdmittelalters (Mesozoikum) Es umfaßt den Zeitraum zwischen 200 und Millionen Jahre und wird eingeteilt in Lias = Untere Jura Ma -> Schwarzer Jura Dogger = Mittlere Jura Ma -> Brauner Jura Malm = Oberer Jura Ma -> Weißer Jura Das Zeitalter ist nach dem Jura-Gebirge benannt, welches sich über Süddeutschland in die Schweiz und bis nach Frankreich erstreckt.

3 Plattentektonische Entwicklungen im Jura Das im Trias einsetzende Zerbrechen des Superkontinents Pangäa setzt sich fort. - Tethys-Durchbruch: Entstehung des Uratlantiks, der sich stetig verbreitert - Mittel- und Südeuropäischer Raum waren Flachwassergebiete, die von einzelnen größeren Inseln durchbrochen waren Vergleich: Bahamas - im späten Jura (Malm) begann auch Gondwana zunehmend auseinander zu brechen Südamerika / Afrika / Antarktika / Australien Große Sedimentationen von Tongesteinen, Sandsteinen und Karbonaten In den Meeren lebten in großer Diversität Ammoniten und Belemniten sowie Ichthyosaurier / Plesiosaurier Auf den Kontinenten (insbesondere Nordamerika und Asien (Mongolei, China) beherrschten Sauropoden und Dinosaurier die Lebensräume Zu Beginn des oberen Jura entwickelten sich die Vorfahren der ersten Vögel

4 Belemniten

5

6

7

8 Mitteleuropa im Jura Während des Juras bedeckte Mitteleuropa ein flaches Epikontinentalmeer mit einzelnen Inseln ( vergleichbar mit den Bahamas) - Lias-Transgression: Überflutung des germanischen Beckens von Norden und teilweise von der Tethys her - Versinken der Vindelizischen Landschwelle im mittleren Jura - Im Malm ausgedehnte Überflutung der Russischen Tafel und Entstehung einer Verbindung der Tethys zum Borealen Ozean - Gegen Ende des Juras zog sich das Meer bis auf Reste im Nordseeraum kontinuierlich zurück Klima: Bedeutend wärmer als heute (es gab während des Juras keine Eisbedeckung an den Polkappen) Das Innere der Kontinentalflächen war arid, die Ränder tropisch. Die meisten Niederschläge konzentrierten sich auf die mittleren Breiten

9 Fortgesetzte Sedimentation im Bereich der Tethys verbunden mit Bruchschollentektonik Im oberen Trias und im älteren Jura Entstehung von Karbonatplattformen im Bereich der noch flachen Tethys zwischen Europa und Afrika keine Sedimentationslücken zwischen dem Räth und dem unteren Lias Beginn von bruchtektonischen Ereignissen aufgrund der Atlantiköffnung und der dabei auftretenden Spannungen zwischen Europa und Afrika Teile der Karbonatplattformen zerbrachen. Einzelne Bruchschollen sanken ab, andere wurden angehoben Überdeckung durch pelagische Sedimente (uferferner Freiwasserbereich) In wärmeren Bereichen Ablagerung von Radiolatorenkalke (Radiolithe, Horn- bzw. Feuersteinschichten) Diese Gesteinsfolgen wurden im Neogän gefaltet und zu den (Kalk-) Alpen aufgetürmt (Dachsteinregion, Karnische Alpen )

10 Rifting und Sedimentation zwischen Keuper (Obertrias) und Malm (Oberjura) Entstehung der Sedimente, die heute einen Teil der Alpen bilden

11 Jura in Süddeutschland Jura-Formationen sind an vielen Stellen der Fränkischen und Schwäbischen Alb aufgeschlossen. Besonders die Kalkgesteine des Weißen Jura (Malm) werden vielerorts abgebaut. Donaudurchbruch in der Schwäbischen Alb

12

13

14

15 Der Lias oder der Schwarze Jura (ca Ma) Stratigraphie Dunkle Tongesteine (eingelagertes feinkörniges Pyrit) Besonderheit: Posidonienschiefer Dazwischen dünne Lagen von Coccolithenkalken (Ablagerungstiefe ca. 200 m) In Nordwestdeutschland (Bohrungen) existieren Fazies des Schwarzen Juras, die stark bituminös sind und ehemals in sauerstoffarmen Tiefen > 1000 m abgelagert wurden. bituminöse Posidonienschiefer: Muttergestein des Nordseeerdöls Die Posidonienschiefer wurden in einem Zeitraum von bis maximal 1 Million Jahre abgelagert. Wichtigster Aufschluss: Holzmaden (Albvorland Baden-Württemberg)

16

17 Posidonia bronnei

18

19

20

21

22

23 Fossil eines Plesiosaurus aus dem Schwarzen Jura (Posidonienschiefer) bei Holzmaden / Baden-Württemberg