Mediation VERANSTALTER INHALT
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- Rudolph Bretz
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1 Mediation VERANSTALTER Das Zentrum für Weiterbildung der Fachhochschule Erfurt bietet an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften im Wintersemester 2012/13 den Studienkurs Mediation an. Der Studienkurs umfasst 180 Unterrichtsstunden und wird über 2 Semester angeboten. Leitung: Prof. Dr. Eckart Riehle INHALT Gegenstand des Studienkurses ist die Mediation und der konstruktive Umgang mit Konflikten. Der Studienkurs ist praxisnah ausgerichtet auf die Mediation und die Bearbeitung von Konflikten in den Bereichen des Sozialen (z. B. Familie, Nachbarschaft) und im beruflichen Leben (z. B. Konflikte am Arbeitsplatz, im Team). Der Studienkurs führt in die Theorie, Methode und Praxis der Mediation in diesen Konfliktbereichen ein. Er enthält erhebliche Anteile an Selbsterfahrung und Erfahrungslernen und bezieht deshalb durchgehend praktische Konflikte aus den Arbeitsbereichen der Teilnehmer/-innen ein. Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit ziehen sich als Querschnitt durch alle Themenblöcke mit Schwerpunkt im Themenblock 5. Der weiterbildende Studienkurs kann mit einem qualifizierten Zertifikat der Fachhochschule abgeschlossen werden, das dazu berechtigt, die Bezeichnung Mediator/-in (FH) zu führen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, im Anschluss an diesen weiterbildenden Studienkurs, einen Aufbaukurs zu besuchen, mit dessen Abschluss zugleich die Anerkennung als Wirtschaftsmediator/-in durch den Bundesverband für Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt (BMWA) erworben werden kann. Die Teilnehmer/-innen bilden studienkursbegleitende Literaturgruppen bzw. Covisionsgruppen, wofür weitere 20 Stunden angerechnet werden können. In die einzelnen Kursmodule können die Teilnehmer/-innen Fälle aus der eigenen Praxis einbringen. 1
2 Der Studienkurs wendet sich an Teilnehmer/-innen aus psychosozialen, wirtschaftlichen und juristischen Arbeitsbereichen, die das Konzept der Mediation und mediative Kompetenzen als Zusatzqualifikation für ihre berufliche Tätigkeit erwerben wollen. ZIELE Vermittlung von Kenntnissen über Geschichte, Theorie und Methode der Mediation und über verschiedene Mediationsmodelle, Erkennen und Analysieren von Konflikten und Konfliktmustern, Umgang mit Konflikten und Strategien der Intervention bei Konflikten, Erwerb der Fähigkeit, als Mediator/-in in diesen Bereichen unparteilich den Mediationsprozess zu strukturieren und zu begleiten, Integration mediativer Kompetenzen in den beruflichen Alltag, Erwerb von Kommunikations- und Verhandlungskompetenz. LEITIDEE Konflikte sind eine Chance Mediation hilft, die Chance zu nutzen. Mediative Kompetenzen sind im Alltagsleben nützlich. Vermittlung von Handlungskompetenzen, die man benötigt, um bei Konflikten die Betroffenen zu befähigen, ihre Probleme selbstbestimmt zu regeln. LEHRINHALTE Themenblock 1: Prof. Dr. Eckart Riehle Grundkurs Mediation und Konflikt Der Grundkurs führt in die Mediation, in die Grundsätze, Ziele und Phasen der Mediation sowie die Neutralität und Allparteilichkeit der Mediatorin/des Mediators ein. Verbunden ist damit die Einführung in grundlegende Elemente der Konflikttheorie: was ist ein Konflikt, was treibt ihn an, welche Konfliktarten gibt es? Diese Einführung bildet den Hintergrund und die Struktur für die nachfolgenden Themenblöcke. 2
3 Themenblock 2: Konflikte und Kommunikation im Konflikt Claudia Lewien, Saskia Seibt Im Mittelpunkt der Mediation steht die Bearbeitung von Problemen, die mit Konflikten verbunden sind. Ziel ist es, ein wechselseitiges Verständnis der Beteiligten über ihre jeweiligen Sichtweisen zu ermöglichen. Einen Schwerpunkt dieses Themenblocks stellt die Gesprächsführung im Konflikt dar. Welche Kommunikationsmodelle, welche Methoden und Fragetechniken gibt es, um Kommunikationsmuster zu erkennen, um Kommunikation im Konflikt zu verbessern und zu ermöglichen, welche Frageformen passen zu welchen Phasen der Mediation? Dies wird vertieft und exemplarisch eingeübt an der Phase der Klärung und Sammlung der Konfliktthemen, welche die Konfliktbeteiligten klären wollen. Themenblock 3: Karl-Heinz Schubert Die Rolle der Mediatorin/des Mediators In diesem Modul stehen die Mediatorin/der Mediator, ihre/seine Fachlichkeit, ihre/seine Rolle, ihre/seine Selbsterfahrung, ihre/seine Allparteilichkeit und Haltung im Mittelpunkt. Wie kann ich die Anforderungen an mich als Mediator/-in sicherstellen? Was verlangen Neutralität und Allparteilichkeit in den jeweiligen Phasen der Mediation? Um diese Fragen beantworten zu können, braucht man Wissen zu den eigenen Formen der Konfliktbewältigung und die Fähigkeit zur Reflexion. Vertieft wird dies für die Phase der Konfliktklärung. Themenblock 4: Aloys Leyendecker Problemlösungen erarbeiten Im Mittelpunkt dieses Themenblocks steht die Konfliktbearbeitung, ergänzt um die Erarbeitung von kreativen Lösungsmöglichkeiten für die anstehenden Probleme. Welche Möglichkeiten gibt es, dass Betroffene neue Lösungsmöglichkeiten sehen? Wie kann ich sie als Mediator/-in dabei unterstützen, Lösungen zu finden und eine Lösung auszuhandeln? Themenblock 5: Prof. Dr. Eckart Riehle Konflikt als erlebte Ungerechtigkeit Konflikt ist immer auch eine Erfahrung von Ungerechtigkeit in Beziehungen. Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, die gerechte Verteilung von materiellen und immateriellen Gütern als Gegenstand eines Gerechtigkeitsdialogs sind deshalb ein wichtiges Thema in der Kon- 3
4 fliktbearbeitung. Stehen sich Gerechtigkeitsvorstellungen gegenüber, verlangt dies von der Mediatorin/dem Mediator in besonderem Maße Allparteilichkeit und ethische Sensibilität. In diesen Zusammenhang gehört auch die Klärung der Rolle des Rechts in der Mediation. Gute Verhandlungsmodelle (ein Thema, das in diesem Modul erarbeitet wird) müssen den Gerechtigkeitsvorstellungen der Medianten und dem Recht entsprechen. Themenblock 6: Dagmar Lägler Vertiefungsmodul Mediation Supervision/Covision I Das Vertiefungsmodul fasst die bisherigen Arbeitsergebnisse in einer Gesamtmediation zusammen und erweitert den Blick in spezifische Methodenfelder: Wie arbeite ich mit Hypothesen? Wie reagiere ich auf Veränderungen des Anliegens der Medianten? Die Teilnehmer/-innen sollen in diesem Themenblock eigene mediative Praxiserfahrungen reflektieren. Zusätzlich werden Supervisionsund Covisionsmodelle eingeführt. Themenblock 7: Aloys Leyendecker Integrierte Mediation Mediative Kompetenz im beruflichen Alltag wird immer wichtiger, sei es in Organisationen, Verwaltungen, Schulen und Betrieben oder in beratenden Berufen. Der Themenblock gibt Auskunft darüber, was diese Form der Vermittlung bedeutet, wie das Verfahren aufgebaut und durchgeführt wird und wie es in der Praxis angewendet werden kann. Zu diesem Modul können die Teilnehmer/-innen konkrete Fälle aus ihrer Praxis einbringen. Themenblock 8: Karl-Heinz Schubert Blockaden und Emotionen in der Mediation Emotionen nehmen bei Konflikten eine zentrale Rolle ein und können leicht zu Blockaden führen, in denen der Mediationsprozess dadurch behindert wird bzw. schlimmsten Falls nicht mehr weitergeht. Im Zentrum dieses Themenblocks stehen der Umgang mit hoch konflikthaften Beziehungen, die Diagnose von Blockaden und die Intervention bei Blockaden im Mediationsprozess. 4
5 Themenblock 9: Dagmar Lägler Der Abschluss in der Mediation Supervision/Covision II Der Abschluss einer Mediation stellt den Übergang in eine neue Phase dar. Wie kann man die Abschlussvereinbarung so gestalten, dass sie für die Beteiligten als Schritt in eine neue Zukunft erkennbar wird? Wie sichere ich das Ergebnis der Mediation? Die Darstellung, Reflexion und Bearbeitung eigener mediativer Praxiserfahrungen der Teilnehmer/-innen werden hier auf der Ebene der Covision/Supervision einbezogen. Themenblock 10: Abschlussmodul Prof. Dr. Eckart Riehle, Claudia Lewien Im Abschlussmodul sollen die Teilnehmer/-innen eigene mediative Praxiserfahrungen in Gestalt von Abschlussarbeiten einbringen und in Kleingruppen in frei wählbaren kreativen Formen typische Themen oder Sequenzen einer Mediation darstellen. Thematisch dient dieser Themenblock auch dazu, je nach Kursverlauf noch offene Fragen zu vertiefen. TEILNEHMERVORAUSSETZUNGEN, ABSCHLUSS UND ZERTIFIKAT Adressaten: Personen mit Hochschulabschluss in konfliktrelevanten beruflichen Feldern und im juristischen Bereich, in Einzelfällen Berufstätige ohne Hochschulabschluss, die die erforderliche Eignung im Beruf oder auf andere Weise erworben haben. Die Weiterbildung kann mit einem qualifizierten Zertifikat der Fachhochschule Erfurt abgeschlossen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: regelmäßige Teilnahme an den Seminaren (Fehlzeiten von nicht mehr als 20% der Stundenzahl), Dokumentation eines eigenen Falles, Teilnahme an einem Abschlusskolloquium, das mindestens mit der Note ausreichend bewertet sein muss. 5
6 Nähere Erläuterungen zu den Studien- und Prüfungsmodalitäten finden Sie in der Rahmenprüfungs- und Rahmenstudienordnung für das weiterbildende Studium an der Fachhochschule Erfurt sowie der Anlage zu dieser Ordnung. STUDIENORGANISATION Das Studium wird berufsbegleitend absolviert. Die Lehrveranstaltungen werden in Form von Studientagen durchgeführt, die in der Regel an zwei Tagen und 1 x pro Monat (Freitag Uhr und Samstag Uhr) stattfinden. Der Studienkurs Mediation beginnt im Oktober Die Studiendauer ist insgesamt auf 2 Semester ausgelegt. KOSTEN UND ANMELDUNG Gebühren der Weiterbildung: 1.640,00 Euro Die Gebühren können in 2 Raten à 820,00 Euro jeweils zum 01. Oktober 2012 und zum 01. April 2013 beglichen werden (weitere Zahlweisen sind im Büro des Zentrums für Weiterbildung zu erfragen). Die Anmeldung erfolgt schriftlich mit: dem beiliegenden Anmeldeformular, der Kopie des höchsten Bildungsabschlusses, einem formlosen Lebenslauf mit Angaben über den beruflichen Werdegang und einem formlosen Bewerbungsschreiben (Darlegung der theoretischen Fachkompetenz und praktischen Berufserfahrung für das Zulassungsverfahren). Sie erhalten nach erfolgter Auswahl der Teilnehmer/-innen eine Zulassung zum Studienkurs. Stornoregelung: bis zum 21. September 2012 kostenfrei. Weitere Informationen sind dem Anmeldeformular sowie dem Zulassungsantrag zu entnehmen. Beginn des Studienkurses: 12./13. Oktober 2012 Bewerbungsschluss: 21. September
7 FORTBILDUNGSORT Die Seminare finden in der Regel in den Räumen der Fachhochschule Erfurt statt. Der genaue Veranstaltungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben. TERMINE (Änderungen vorbehalten) Themenblock 1: 12./13. Oktober 2012 Themenblock 2: 23./24. November 2012 Themenblock 3: 14./15. Dezember 2012 Themenblock 4: 18./19. Januar 2013 Themenblock 5: 08./09. Februar 2013 Themenblock 6: 15./16. März 2013 Themenblock 7: 12./13. April 2013 Themenblock 8: 03./04. Mai 2013 Themenblock 9: 14./15. Juni 2013 Themenblock 10: 05./06. Juli 2013 DOZENT/-INNEN (Änderungen vorbehalten) Kursleitung: RIEHLE, ECKART, Prof. Dr., Rechtsanwalt, Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation e. V. (BAFM) Referent/-innen: LÄGLER, DAGMAR, Rechtsanwältin, Lehrtätigkeit an BAFM-Instituten, Supervisorin LEWIEN, CLAUDIA, Diplom-Sozialarbeiterin (FH), Mitarbeiterin in einem sozialpädiatrischen Zentrum, Lehrtätigkeit an der BA Breitenbrunn, Mediatorin LEYENDECKER ALOYS, Diplom-Pädagoge, selbständiger Mediator, Leiter AL-Institut, Konfliktberatung & Mediation, Ausbildungsinstitut Wirtschaftsmediation (BMWA) und Integrierte Mediation (IM), Lehrtrainer BMWA 7
8 SEIBT, SASKIA, Diplom-Sozialarbeiterin (FH), leitende Tätigkeit in einer Beratungsstelle bei einem freien Träger, Lehrtätigkeit an der BA Breitenbrunn, Mediatorin SCHUBERT, KARL-HEINZ, selbständige Tätigkeit in den Bereichen Beratung, Körper-Psychotherapie, Systemische Therapie und Beratung, Mediation, Weiterbildung KONTAKTE Anmeldung und Informationen zu organisatorischen Fragen: Steffi Schmidt, Dipl.-Sozialarb. (FH) / -Sozialpäd. (FH) Fachhochschule Erfurt Zentrum für Weiterbildung Altonaer Str. 25, Erfurt PF , Erfurt Telefon: Fax: steffi.schmidt@fh-erfurt.de Informationen zum Kursinhalt erhalten Sie von: Prof. Dr. Eckart Riehle Fachhochschule Erfurt Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften Altonaer Str. 25, Erfurt PF , Erfurt e.riehle@fh-erfurt.de Weitere Informationen auch unter Die Teilnehmerzahl an dieser Veranstaltung ist auf 16 begrenzt. Die Auswahl erfolgt nach einer Bewertung der Fachkenntnisse, Berufserfahrungen und der Note des höchsten Bildungsabschlusses. Wir freuen uns, wenn unser Weiterbildungsangebot Ihr Interesse findet und laden Sie zu einer Teilnahme recht herzlich ein. 8
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