Erfahrungsbericht. Auslandssemester

Transkript

1 Erfahrungsbericht über ein Auslandssemester an der University of California San Diego Studiengang BWL Bank Heimathochschule: Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Gastuniversität: University of California San Diego (UCSD) Studienfach: BWL Bank Studienziel: Bachelor of Arts Semester: 5 Auslandszeitpunkt: Jahrgang: 2016 Studiendauer im Ausland: 12 Wochen

2 1. Vorbereitung des Aufenthaltes Die Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes ist relativ umfangreich und es muss auf viele Kleinigkeiten geachtet werden. Da ich selbst noch nie ein Auslandssemester gemacht habe und dies ebenfalls meine erste Reise nach Amerika war, hatte ich so manche Hürden zu bewältigen. Zu Beginn sollte ein Auslandsaufenthalt unbedingt mit dem entsprechenden Studiengangsleiter abgesprochen werden. Der Studiengangsleiter kann gegebenenfalls schon hilfreiche Tipps geben oder erste Empfehlungen aussprechen. In meinem Fall wurde mir unter anderem die University of California San Diego (UCSD) empfohlen, für die ich mich letztendlich auch entschieden habe. Ebenfalls sollte bei einem dualen Studiengang der Auslandsaufenthalt auch mit dem/der Ausbildungsleiter/in im Betrieb abgesprochen werden. Sind diese ersten beiden Schritte erfolgreich abgeschlossen, kann mit der Auswahl der Gastuniversität begonnen werden. Hierzu gibt es entweder Informationen online unter oder direkt vor Ort in Gebäude D (Institutsgebäude) Raum 009. Da die UCSD keine Partneruniversität, meiner Heimatuniversität der DHBW Mannheim ist, musste ich mich als Free Mover bei einer Partnerorganisation bewerben. Somit musste ich sämtliche Kosten wie zum Beispiel die Studiengebühren oder die Unterkunft selbst bezahlen. Die Zusammenarbeit mit der Organisation wurde mir allerdings kostenlos angeboten. In meinem Fall arbeitete ich mit IEC Online zusammen. Der komplette Bewerbungsvorgang wird von der Partnerorganisation unterstützt und auch die Bewerbung wurde über IEC abgewickelt, sodass ich vorerst mit der UCSD in keinem Kontakt stand. Erst mit der Zusage begann der Kontakt mit der ausländischen Universität. Für die Bewerbung wurden folgende Unterlagen benötigt: Sprachnachweis (TOEFL, IELTS, DAAD Sprachzeugnis mit Level C1, das Zertifikat Cambridge English: Advanced oder das Cambridge English: Proficiency) Bewerbungsformulare, die auf der Homepage der Organisation heruntergeladen werden können (TOR, Deckblatt, Finanznachweis, Lebenslauf, Kopie des Reisepasses, vorläufige Kurswahl,...)

3 Da bei vielen Gastuniversitäten das Prinzip First come first serve gilt, sollte die Bewerbung frühzeitig abgeschickt werden. In meinem Fall war die Bewerbungsfrist für das Fall Quarter an der UCSD am 27. Juli 2018 (empfohlen 04. Juni 2018). Eine verbindliche Kurswahl ist im Voraus nicht möglich, es kann lediglich eine Vorauswahl unter getroffen werden. Dazu mehr im nächsten Kapitel. Nach der Zusage beginnt der eigentliche Stress: Visum beantragen, Wohnung suchen, Koffer packen, Flüge buchen, die Frage nach der Bezahlung im Ausland klären, gegebenenfalls eine Auslandsversicherung abschließen, et cetera. Zu dem Visum muss ich sagen, dass alleine die Anmeldung bis hin zu dem Termin bei dem entsprechenden Konsulat am aufwändigsten war. Unter anderem sollte eine Adresse im Auslandsland angegeben werden. Ebenfalls wurde ein Kontakt der Gastuniversität benötigt, sowie ein aktuelles, an die amerikanischen Standards angepasstes Passfoto. Wer sich für Bafög bewerben möchte sollte dies auch mindestens sechs Monate im Voraus tun. 2. Studium im Gastland Die University of California San Diego hat ungefähr Studenten (Stand: Ende 2017). Dementsprechend ist der Campus der UCSD sehr groß und umfasst fünf Quadratkilometer. Daher kommt es oft vor, dass die einzelnen Colleges einige Minuten (sowohl zu Fuß, als auch mit dem Bus oder dem Auto) voneinander entfernt sind. Es sollte darauf geachtet werden, dass zwischen den einzelnen Vorlesungen genügend Zeit vorhanden ist, um von einem zu dem anderen College zu gelangen. Neben sechs Colleges (Muir, Warren, Revelle, Marshall, Sixth, Roosevelt) gibt es noch den sogenannten Bookstore der neben Büchern, auch Elektrogeräte wie Mixer, Drucker oder Computer und sämtliche Einrichtungsgegenstände sowie Schreibutensilien anbietet. Ebenfalls gibt es zwei große Bibliotheken ( Biomedical Library und Geisel Library ), das Price Center mit vielen kleinen Restaurants sowie Sportplätzen und Gymnastikhallen. Der Hauptanteil der Studierenden setzte sich neben vielen amerikanischen Studenten auch aus einigen Asiaten zusammen. Den restlichen Anteil dominierten Europäer.

4 Allerdings ist nicht alles so positiv wie es möglicherweise auf den ersten Blick erscheinen mag. Schon im Voraus dürfen die Vollzeitstudenten ihre vorläufigen Kurse wählen und sich entsprechend einschreiben. Als Austauschstudent, so wie es in meinem Fall war, konnten im Voraus lediglich die Kurse rausgesucht werden, die gerne belegt werden möchten. Die erste Woche war die sogenannte Orientierungswoche. Es wurden administrative Dinge geregelt und es gab unter anderem eine Campustour. In der zweiten Woche haben die Vorlesungen begonnen und erste Stempel bzw. Zusagen der Professoren für die jeweiligen Kurse konnten eingeholt werden. Um einen Kurs belegen zu dürfen war je nach Kurswahl der jeweilige Abteilungsstempel oder die Unterschrift (= Zusage) des Professors nötig, bei manchen Kursen sogar beides (Es wurde eine Liste mit den notwendigen Bedingungen für die verschiedenen Kurse ausgehändigt). Nach Beendigung der dritten offiziellen Studienwoche sollten alle Kurse ausgewählt sein und alle notwendigen Stempel vorliegen. Sind die ersten Wochen gut überstanden kann sich auf die ausgewählten Kurse konzentriert werden. Das amerikanische System ist etwas anders als das deutsche System. In meinem Fall an der UCSD musste ich wöchentlich einige wissenschaftliche Artikel oder Kapitel in Büchern lesen, selbst Artikel schreiben, kleinere Tests schreiben, usw. Auch musste ich teilweise Midterm-Paper / Final-Paper schreiben, das heißt Berichte zur Hälfte oder zum Ende des Semesters. Ebenfalls hatte ich Klausuren in der Mitte des Semesters (Woche 1-5) und am Ende des Semesters. In meinem Fall war die finale Klausur nicht kumuliert (nur Woche 6-10). Durch die kleineren Tests musste ich immer nur eine überschaubare Menge an Stoff lernen und auch gegen Ende des Semesters war die finale Klausur nicht mehr so umfangreich. Allerdings nahmen Hausaufgaben und Paper viele Stunden meiner Freizeit in Anspruch. Tatsächlich ist der Arbeitsaufwand insgesamt an der UCSD deutlich höher als an der DHBW.

5 Rady School of Management UCSD 3. Aufenthalt im Gastland San Diego ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Trotz ihrer Größe ist San Diego sehr ruhig. Beeindruckend sind auch die vielen langen Strände, hohe Wellen und natürlich das dementsprechende gute Wetter. Somit waren es im Dezember sogar noch angenehme 20 Grad. Ich habe in einem Wohnheim (Costa Verde Apartments, La Jolla) in der Nähe der Uni gewohnt. Mit dem Bus habe ich je nach Verkehr 5-10 Minuten gebraucht (während des Berufsverkehrs am Nachmittag brauchte ich auch schon einmal 30 Minuten, dieser sollte also vermieden werden. Ansonsten waren die Transfermöglichkeiten relativ gut. Die Busse sind oft gefahren und durch ganz San Diego. Ein kleiner Nachteil entstand aber dadurch, denn der Bus hält an fast jeder Haltstelle. Somit brauchte ich teilweise zu manchen Stränden eine Stunde und ebenfalls 1,5 Stunden bis nach San Diego Downtown. Allerdings gibt es nach Downtown auch einen Expressbus, dieser braucht e nach Verkehr 45 Minuten bis eine Stunde. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen und habe über manche Wochenenden oder Feiertage ein paar Trips geplant. Unter anderem habe ich mir ein Baseballspiel der San Diego Padres angeschaut. Auch wenn viele meiner Bekannten meinten, dass

6 Baseball langweilig sei, fand ich es doch sehr interessant und die Stimmung im Stadion war ebenfalls sehr gut. Es war buchstäblich wie im Film. San Diego Padres, Stadion Ebenfalls habe ich einen Wochenendausflug nach Los Angeles gemacht und natürlich auch Hollywood besucht, bin über den Walk of Fame gelaufen und durch Beverly Hills. Hollywood, LA

7 Auch habe ich mi ein Spiel der Los Angeles Lakers angeschaut. Auch wenn es nicht ganz kostengünstig war, hat es sich wirklich gelohnt. Falls ihr euch jetzt fragt, ob ich LeBron James gesehen habe natürlich. Ich schätze deshalb hatten die Tickets unter anderem auch ihren Preis. Staples Center, LA Mein persönlicher Favorit war der Trip nach Las Vegas, Nevada. Wir sind zuerst von San Diego mit dem Bus (Flixbus) nach Las Vegas und von dort aus haben wir eine Bustour nach Arizona zum Hoover Dam und später dann zum Grand Canyon West gemacht. Der Grand Canyon war atemberaubend und diesen Ausflug kann ich jedem nur empfehlen. Aber auch der Hoover Dam war einen Ausflug wert. Ebenfalls war ich sehr begeistert von Las Vegas und wenn ich von Las Vegas rede meine ich den bekannten Las Vegas Strip. Das ganze Ambiente, die vielen Lichter sowie die besonderen Gebäude sind wirklich überwältigend. Las Vegas bietet sehr viel, vor allem viele Bars, gute Hotels, besondere Nachtclubs aber vor allem eine große Auswahl an qualitativ guten Restaurants mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Falls ihr also mal einen Trip nach Las Vegas plant geht ins Cosmopolitan essen oder zu Hells Kitchen.

8 Las Vegas, Nevada Grand Canyon, Arizona

9 4. Persönliche Wertung Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich mich für die University of California San Diego entschieden habe. Nicht nur das Wetter war um diese Jahreszeit immer noch traumhaft, auch der Campus war sehr schön und die einheimischen Bewohner waren sehr freundlich und zuvorkommend. Tipp: Falls ihr nicht mit einheimischen Studenten zusammenwohnt, freundet euch mit Amerikanern an, da sie sehr hilfsbereit sind. Des Weiteren können sie euch viele Insidertipps geben und euch einen tieferen Einblick in die Kultur und Traditionen (z.b. das klassische Thanksgiving) geben. Ich bin überzeugt davon, dass meine Englischkenntnisse sich sehr verbessert haben. Auch fühle ich mich viel sicherer und wohler in dieser Sprache zu kommunizieren. Schlussendlich sage ich danke an San Diego und die UCSD für dieses schöne, lehrreiche Erlebnis und hoffentlich bis bald! 5. Anhang Kurs-Code* Kursbezeichnung Credits UCSD* MGT164A Leadership and Management 4 POLI126AA Political Science 4 ART (Extension) Drawing II: Refining Techniques 3 FPM (Extension) Food as Medicine 1 Anzahl der benötigten Credits = 12 Anzahl der Kurse i.d.r = 3 bis 4 Die UCSD Extension steht mit der UCSD in Verbindung und hilft dabei, die Rolle der Forschungsuniversitäten im 21. Jahrhundert durch ein breites Spektrum an Bildungserfahrungen und Engagement neu zu definieren. Zwei (fettgedruckt) der vier oben genannten Kurse konnte ich mir an der DHBW anrechnen lasse, da diese mit den jeweiligen Kursen der DBW übereinstimmten. Die Notenumrechnungstabelle kann auf der folgenden Seite unter Notenumrechnung gefunden werden: