Stress, das Dauersyndrom unserer modernen Gesellschaft, macht uns krank und alt.
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- Hannelore Schwarz
- vor 8 Jahren
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1 Stress, das Dauersyndrom unserer modernen Gesellschaft, macht uns krank und alt. Essen Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Stress für 70 Prozent aller Krankheiten mit verantwortlich. Herz- Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Bluthochdruck, Diabetes, Tinnitus aber auch Angst, Burn-Out-Syndrom oder Depression sind stark stressabhängig. Die jüngste Studie dazu kommt aus London. Prof. Chandola vom University College veröffentlichte im British Medical Journal, dass Männer durch Stress ein dreimal und Frauen sogar ein viermal höheres Risiko haben am Metabolischen Syndrom, dem gemeinsamen Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen am Herzen, zu erkranken. In Stress-Situationen schüttet der Körper Hormone aus. Bekannte Stresshormone sind das Adrenalin und Neoadrenalin, sie erhöhen die Herzfrequenz. Das sogenannte Cortisol schwächt das Immunsystem und begünstigt Diabetes und Übergewicht. Gleichzeitig zerstört es bestimmte Gehirnareale und kann so zu Konzentrationsschwäche oder gar Demenz führen. Unter Stress setzen wir außerdem Adhäsionsmoleküle frei. Unter ihrem Einfluss verengen sich die Gefäße. Der Alterungsprozess wird beschleunigt. Was können wir tun, um Krankheiten und frühzeitiger Alterung vorzubeugen? Hier rät Vorsorge-Mediziner und Leiter des Preventicums Prof. Dr. Dietrich Baumgart: Zunächst einmal ist es wichtig seinen Lebensstil umzustellen. Regelmäßige Bewegung, Entspannungstechniken und positive Lebenseinstellung lassen eine Menge Stress abperlen. Doch das klingt so einfach. Von meinen Patienten weiß ich, dass es ohne professionelle Hilfe nicht immer leicht ist. Auch die Einnahme von Magnesium sowie Vitamin E und C ist bei Stress hilfreich. Darüber hinaus würde ich aber allen empfehlen, die durch einen anstrengenden Beruf oder auch private Belastungen starken Stressfaktoren ausgesetzt sind, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Bei uns im Preventicum durchleuchten wir den gesamten Körper in nur vier Stunden. Mittels Blutuntersuchungen, EKG, Ultraschall und Magnetresonanztomografie lassen sich erste Anzeichen von Erkrankungen - sei es durch Stress oder sonstige Faktoren - frühzeitig erkennen und behandeln. TIPPS FÜR STRESSGEPLAGTE Regelmäßige Bewegung (3x die Woche eine halbe Std.) Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, Thai Chi) Positives Denken: Lachen weitet die Gefäße
2 Magnesium einnehmen: täglich 600mg Vitamin E und C einnehmen Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von Herz, Kreislauf und Stoffwechsel Kalorien bewusste, salz- und fettarme Diät 1 Glas Wein oder Bier am Tag (aber auf keinen Fall mehr) Was ist Stress? Stress ist eine subjektiv als negativ empfundene Situation, die den Körper in Alarmbereitschaft und Anspannung versetzt. Stress tritt immer dann auf, wenn eine Tätigkeit gegen die eigene Motivation ausgeübt werden muss. Solange man etwas gerne tut und eine positive Bestätigung erhält, empfindet man in der Regel keinen Stress. Was negative Einflüsse oder Tätigkeiten für den einzelnen bedeuten, ist sehr individuell. Bei dem einen löst eventuell das Halten eines Vortrages Stress aus, der nächste empfindet beim kreativen Texten Stress, weil im die Ideen fehlen. Wieder andere empfinden Stress, wenn sie gar keinen Stress haben, sich quasi langweilen und überflüssig vorkommen. Was läuft im Körper ab? Stress ist eigentlich ein Naturmechanismus, der uns seit Urzeiten in Extremsituationen schützen soll. Er versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, damit wir bei Gefahr schnell und kraftvoll reagieren können. Sobald das Zentralnervensystem Alarm sendet, schütten die Nebennieren massiv Adrenalin und andere Stresshormone aus. Das Herz schlägt schneller und kräftiger. Der Blutdruck steigt. Ein weiteres Stresshormon ist das sogenannte Cortisol. Es hat Einfluss auf den Stoffwechsel und sorgt dafür, dass kurzfristig Energie in Form von Blutzucker zur Verfügung gestellt wird. Die Bronchien der Lunge weiten sich,die Atmung wird schneller. Sie nehmen mehr Sauerstoff auf, der für den erhöhten Verbrauch benötigt wird. Die Verdauung im Darm wird gedrosselt, um die so eingesparte Energie den Muskeln zur Verfügung zu stellen. Gespeicherter Zucker in der Leber wird als zusätzlicher Kraftstoff für die Muskeln ins Blut abgegeben. Die Blutgefäße in den großen Muskeln weiten sich, um besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt zu werden. Dieser Mechanismus zielt jedoch darauf, in einer körperlichen Aktivität entladen zu werden. Das Problem unserer heutigen Stressbelastung ist, das die ausgelösten Reaktionen sich nicht entsprechend entladen können. Es kommt zu einer ständigen Anspannung, Bluthochdruck und psychischen Problemen.
3 Die Folgen von Stress Positiv Grundsätzlich hat die körperliche Stressreaktion etwas Gutes: Sie lässt uns schwierige Aufgaben meistern. Stress hält uns geistig fit, denn Stress stimuliert den Geist. Bei Stress erhöht sich die Ausschüttung gewisser Neurotransmitter. Sie bewirken, dass sich das Gehirn auf besonders wichtige Informationen konzentriert und erhöhen so das Denk- und Erinnerungsvermögen. Negativ Die Stressreaktion des Körpers ist ein Mechanismus, der auf einen kurzfristigen Schutz ausgelegt ist. Selbst ausgeprägte Stresssituationen sind dabei zunächst einmal nicht gesundheitsschädlich. Problematisch wird es nur, wenn Stress zu einem Dauerzustand wird und es kein Ventil gibt, um aufgestaute Anspannungen zu lösen. Ist der Pegel der Stresshormone chronisch erhöht, schwächt das das Immunsystem und begünstigt Diabetes und Übergewicht. Gleichzeitig zerstört es bestimmte Gehirnareale und kann so zu Konzentrationsschwäche oder gar Demenz führen. Unter Stress setzen wir außerdem Adhäsionsmoleküle frei. Im Kombination mit dauerhaft erhöhtem Blutdruck und Blutfettwerten verengen sie die Gefäße. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzerkrankungen oder Schlaganfall steigt. Der Alterungsprozess wird beschleunigt. Statistik/Zahlen: Laut Gesundheitsbericht des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen nehmen die Fehltage aufgrund psychischer Störungen rasant zu: seit 1991 stiegen sie um 33 Prozent, wohingegen sich die Zahl der Krankentage allgemein seitdem fast halbiert hat. Mehr als jeder vierte der 235 Millionen europäischer Arbeitnehmer klagt über gesundheitliche Probleme wegen psychischer Belastungen (Quelle: Tagesspiegel ) Eine Studie von Prof. Chandola vom University College, London, veröffentlicht im British Medical Journal: Männer haben durch Stress ein dreimal und Frauen sogar ein viermal höheres Risiko am Metabolischen Syndrom, dem gemeinsamen Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen am Herzen, zu erkranken.
4 Wie lassen sich die gesundheitlichen Folgen von Stress messen? Wichtig ist ein intensives Arzt-Patienten-Gespräch: Kopfschmerzen, Verspannungen, Rückenschmerzen, Infektanfälligkeit oder psychische Probleme können Hinweise auf eine zu hohe Stressbelastung sein. Blutdruck: Erhöhter Blutdruck ist ein Warnsignal und muss dringend behandelt werden. Arteriomed: ein sehr neues und selten angebotenes Verfahren. Damit lässt sich die Elastizität der Gefäße (auch Endothelfunktion genannt) messen. Dies ist ein aussagekräftiger Indikator, inwieweit der Gefäßzustand noch auf Stresssituationen reagieren kann oder durch Verkalkungen bereits erste Schädigungen vorliegen. Blutwerte: Es gibt verschiedene Blutwerte anhand derer sich eine Stressbelastung messen lässt: Cortisol, Adrenalin, Oxidativer Status. Zudem sagen Katecholamine und vor allem der Immunstatus, zu messen anhand gewisser Abwehrzellen, etwas über die Stressbelastung aus. Das Problem: Zum Teil werden diese Hormone vom Körper nach Stresssituationen recht zügig abgebaut. Einmal-Messungen sind daher wenig aussagekräftig. Stress-MRT: Mit Hilfe der sogenannten Stress-Magnet-Resonanz-Tomographie lässt sich die Durchblutung des Herzmuskels bei Belastung darstellen und mögliche Ursachen für Minderdurchblutungen diagnostizieren. Behandlung von Stress Ein Leben völlig ohne Stress ist nicht möglich und auch nicht nötig. Es ist nur wichtig, dass der Lebensrhythmus quasi einer Sinuskurve folgt, d.h.: nach einer Phase der Anspannung muss der Körper die Gelegenheit haben, sich in einer Phase der Entspannung zu erholen. Mit Entspannung meine ich nicht, sich mit einer Flasche Wein vor den Fernseher zu setzen. Um dem Körper etwas Gutes zu tun, ist eine aktive Entspannung nötig. Am besten durch eine gezielte Bewegung, deren Intensität und Dauer anhand der individuellen körperlichen Verfassung festgelegt wurde. Meinen Patienten empfehle ich auf regelmäßige Rituale zu achten: Täglich heißt das, ausreichend zu schlafen, wenn möglich meditieren, etwa dreimal die Woche 30 Minuten bewegen, ein Tag der Woche sollte zur persönlichen Entspannung dienen (Achtung auch vor Freizeitstress!). Weiterhin sollte der Jahresurlaub nicht für beruflichen Interessen geopfert werden. Stress ist nur ein Faktor für gesundheitliche Probleme. Die meisten Erkrankungen haben noch andere Ursachen. Je mehr Stress ich habe, umso mehr muss ich darauf achten, weitere Stressoren für den Körper zu vermeiden. Hierzu zählen Übergewicht, erhöhte Blutfette, Diabetes, Bewegungsmangel. Achten Sie auf einen niedrigen Blutdruck: Mit jedem Kilo, das man abnimmt, sinkt der Blutdruck um 2 mmhg
5 Alkohol: 1 Glas Wein oder Bier pro Tag sind förderlich für die Gesundheit, alles darüber ist schädlich, da es den Blutdruck erhöht. Bereits nach 4 Wochen Reduktion des Alkohols auf das empfohlene Maß, sinkt der Blutdruck um 5 mmhg. (Zur Wirkung von Alkohol auf den Bluthochdruck gibt es eine ausführliche medizinische Studie.) Tägliches Meditieren bringt 12 mmhg Täglich 30 min. Ausdauerbewegung schafft mmhg Täglich 240 mg Magnesium entspannen die Gefäße und senken den Blutdruck um 4,3 mmhg Salzarme Ernährung: Sie sollten weniger als 5 mg Salz pro Tag zu sich nehmen, bei Mineralwasser sollte der Natriumgehalt weniger als 20 mg pro Liter betragen. Behandlung von Stress Regelmäßige Bewegung ( mindestens 3x die Woche eine halbe Std.) Täglich 30 min. Ausdauerbewegung senkt den Blutdruck um mmhg Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, Thai Chi) Tägliches Meditieren senkt den Blutdruck um 12 mmhg Magnesium einnehmen: täglich 600mg Täglich 240 mg Magnesium entspannen senken den Blutdruck um 4,3 mmhg Vitamin E und C einnehmen Positives Denken: Lachen weitet die Gefäße Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von Herz, Kreislauf und Stoffwechsel Kalorien bewusste, salz- und fettarme Diät Gewichtsreduktion Mit jedem Kilo, das man abnimmt, sinkt der Blutdruck um 2 mmhg 1 Glas Wein oder Bier am Tag (aber auf keinen Fall mehr) Nach 4 Wochen Reduktion des Alkohols auf das empfohlene Maß, sinkt der Blutdruck um 5 mmhg.
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