Apostelgeschichte 8, 26-39
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- Kerstin Meinhardt
- vor 5 Jahren
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1 Apostelgeschichte 8, :00 H. Plank Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7-8):»Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. Von Haft und Strafe wurde er weggerafft. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.«da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse?1 Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. Der Predigttexte - eine ganz bekannte Geschichte - nur kurz zusammengefasst: ein Finanzminister auf Gottsuche Die Suche führt ihn nach Jerusalem Mit Fragen und mit einer alten Schriftrolle macht er sich auf den Rückweg
2 Ein Fremder hört wie er in der Schriftrolle liest überträgt sie in sein Leben Dem Finanzminister geht ein Licht auf Er lässt sich taufen Der Übersetzer ist plötzlich nicht mehr da und der Finanzminister zieht fröhlich seine Strasse. Die Sache Jesu geht weiter - das will Apostelgeschichte zeigen Die gute Nachricht bleibt nicht in Palästina Sie geht weiter- hier erreicht sie am Ende Äthiopien. Wie geht die Sache weiter? Wie kommt der Glaube nach Äthiopien? Zuerst kommt einer aus Äthiopien nach Jerusalem Ein Mensch auf der Suche Ich habe einen kleinen jüd. Text gelesen: Ein Rabbi wird gefragt, wie man den Gott finden könnte Der nimmt den Fragenden, taucht ihn in ein Wasser Er hält ihn richtig lange unter Wasser Prustend kommt der Frager wieder heraus mit Empörung und der Rabbi sagt:
3 Wenn du so, wie du jetzt nach Atem ringst, nach Gott fragst, dann wird er sich finden lassen. Eine drastische Antwort. Gott hat viele Möglichkeiten, sich vorzustellen Man kann auch einfach nur wie Paulus von seiner Gegenwart überrascht werden Aber was heißt da einfach Nur - wenn ich sage: Ich möchte es wissen mit Gott und Glauben und mich hinsetze und das Finden Gott überlasse dann klingt alles eher nach einer Ausrede. Der Minister macht sich ohne Flugzeug und Auto mit Pferd und Wagen nach Jerusalem auf. Luftlinie: 2500 km Er lässt sich diese Suche etwas kosten Da muss jemand ihm verlässlich, überzeugend einen Rat gegeben haben Da muss dieser Glaube von Jerusalem aus überzeugend bis nach Äthiopien gewirkt haben. Glaubende geben Anstoß zum Glauben wie ein Stein im Wasser und der gelebte Glaube zieht Kreise. Glaube nur für mich hat keine Ausstrahlung Glaube und Ausstrahlung gehören zusammen.
4 Der Minister kommt nach Jerusalem Ein Fremder erkennbar Sicher schnell als Gottsucher erkannt Er geniert sich nicht dafür Auch Minister haben Fragen Der Beruf ist nicht alles Die Anerkennung, der Erfolg ist nicht die Erfüllung von Leben Da muss es mehr geben Er traut sich das zu zeigen. Und Finanzminister nicht nur in der Eurozone kennen die Finanzkrisen und Lebenskrisen nicht nur vom Hörensagen Finanzminister sind auch nur Menschen Vielleicht will ja die Apostelgeschichte zeigen, dass der Glaube nicht bei den Fischern bleibt, sich allen öffnen kann Sich den Suchenden öffnet Der Minister in Jerusalem kommt nicht so richtig weiter mehr als 2500 km mit großer Hoffnung zurückgelegt und er muss ja auch wieder zurück Und die Suche bleibt. Aber gibt nicht auf. Suche will sich nicht von km und Aufwand und Zeit abschrecken lassen Er muss suchen: Es muss mehr geben.
5 Der Minister hat sich eine Prophetenschrift gekauft Er will es wissen er liest darin Sätze - aber sie sagen ihm nichts. Eine Religionssprache hier und sein Alltag auf der anderen Seite Hier die Bibel mein Leben jenseits davon Das ist Grundlage für Glauben?! Solche Fragen sind Suchenden nicht fremd. Erst mit dem Philippus zündet die Botschaft Das Fremde bleibt aber darin pocht ihm ein himmlisches Herz. Er bleibt nicht bei Worten beim Papier. Dieser Herzschlag kommt beim Finanzminister an trifft ihn selbst ins Herz Wie kommen die Sätze ihm ins Herz? Und welche Herzschlag-Sätze können das sein? Er liest bei Jesaja:»Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. Ich habe überlegt, was wäre, wenn ich da gestanden hätte wie hätte ich übersetzt?!
6 Wie hätten Sie es getan? Wahrscheinlich kannte Philippus den JesajaText. Er gehört zu den Gottesknechtsliedern eine Kategorie der besonderen Art. Normalerweise wird Unheil und Leid die Stärke der Feinde - zum Gebetsanliegen Gott möge eingreifen seine Stärke zeigen die Feinde strafen. Minister, hast Du ein bisschen Zeit? höre ich Philippus sagen. In meinen Ohren klingt seine Predigt so: Wir wünschen uns das Leben glücklich, eher ohne Leiden Und wenn es dann ganz anders kommt dann rufen wir zu Gott oder fragen: Warum lässt Du das zu?! oder wir denken: Tja, dann sind wir wohl selbst schuld, Wir haben nicht richtig gelebt, darum ist das jetzt so. Ganz schlimm werden die Fragen, wenn jemand ohne Grund vom Schicksal geschlagen wird eine Krankheit, ein Unfall.
7 Warum tut Gott das warum verhindert er das nicht? So denke ich, Minister, auch immer wieder. Und dann ist es mit dem Glauben schwer. Bei den alten Propheten, bei Jeremia vor allen Dingen da kam eine ganz andere Sicht dazu Nicht eine Antwort auf die Warumfragen. Keine Antwort Aber Gott erscheint plötzlich ganz nah im Unglück Nicht als Verursacher sondern es betrifft ihn. Er ist nicht darüber, sondern er erleidet es auch. Minister, das hört sehr fremd an. Aber es geht noch weiter. Da geschieht Unrecht. Keine Chance, sich zu wehren. Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird. Keine Chance. Und jetzt ist es so diese ganz andere Sicht als ob Gott dem Unheil so nahe kommt dass er ohne Chance bleibt nicht darüber stehen will Gott bei den Menschen im Leiden. Der Prophet deutet an, dass Gott ganz in diese Chancenlosigkeit geht.
8 sich mit dem Leidenden verbindet Der Gottesknecht zeigt, dass das so ist. 500 Jahre sind die Texte alt Und jetzt ist etwas geschehen, Minister, was unser Leben völlig umgeworfen hat. 500 Jahre später. Wir haben genau das, was der Prophet gesagt hat, mit Jesus aus Nazareth erlebt. Mit Jesus haben wir die Liebe Gottes zu uns erkannt, unüberbietbar groß. Solche Liebe ist mit diesem Jesus als Gottesliebe zu den Menschen sichtbar geworden. Zu allen Menschen. Zu mir und zu Dir, Minister. Gott ist gar nicht da oben irgendwo Das Göttliche ist nicht fern von uns Es teilt nichts zu oder straft oder verteilt die Güte wie es ihm gerade kommt. Dem Himmel geht nur um eins: Dass es gut ist mit den Menschen, mit mir Das ist die Lebensbotschaft Jesu so höre ich den Philippus zu dem Kämmerer reden. Jesus wusste sich ganz und gar von Gott angenommen Von dem Wohlgefallen Gottes hat er gesprochen und hat dieses Ganz und Gar uns alle spüren lassen
9 Wir dachten die Kranken die Sünder, die zählen nicht bei Gott Leute, die nach unserer Sicht gestraft waren deren Schuld nur das Unheil nach sich ziehen konnte, denen hat Jesus das Heil nachgetragen. Ich weiß nicht, Minister, ob du das so schnell nachvollziehen kannst. Alle wussten, dass es so nicht richtig sein konnte was da dieser Jesus tat. Das war gegen die Überlieferung. Aber es kam noch schlimmer. Jesus hat nicht nur fromme Sprüche gemacht. Er war ein Freund der Zöllner und Sündern. Er hat sich auf diese Leute eingelassen. Er hat sich gemein gemacht mit den Sündern. Er hat das Wohlgefallen auch zu denen durchgehalten. Der war in schlechter Gesellschaft und fromm und schlechte Gesellschaft passte für uns nun gar nicht zusammen. Wir waren hellhörig, denn er hat nicht gesagt: Ist doch egal, was ihr tut
10 Er hat keine Schuld kleingeredet aber hat das Wohlgefallen Gottes zu allen durchgehalten. Nicht gezwungen keine Erfüllung eines Auftrages. Nein. Er war so frei so voll von dem Wohlgefallen, dass sich ihm keine Alternative dazu auftat. Und die sich das gefallen ließen, die haben ihr Leben neu anfangen können. Ich, Finanzminister, habe mit dieser Gottesliebe neu angefangen. Eigentlich musste man erst gerecht werden, dann konnte vergeben werden. Jesus hat das alles auf den Kopf gestellt: Nicht zuerst Leistung und Buße und das richtige Leben, sodass man zu den 99 oder wie viel Gerechten gehörte und dann Gnade. Sondern zuerst: Wohlgefallen und die davon war er überzeugt - macht den Neuanfang möglich. Jesus ging es an keiner Stelle darum, die Sünden der Leute ausfindig zu machen, Er hat nicht gerichtet, verdammt den Splitter gesucht. Er hat ihnen uns mir!! gezeigt, dass vor allem eine große Liebe da ist. Die gilt in Gottes Namen. gilt allen und das hat er selbst seinen Feinden gezeigt!! Eine schöne Geschichte wirst Du vielleicht sagen Minister. Dachten wir auch. Und dann dann sind Dinge geschehen die wir erst später in den Zusammenhang mit dem Propheten gebracht haben. Für die, die in der Religion und im Staat das Sagen hatten
11 Religion und Politik gehören bei uns ganz eng zueinander da war der Jesus ein Dorn im Auge. Alles, wogegen man verstoßen könnte, hatte er auf sich geladen. Alles, was im Volk als heilig galt das Fasten, die Überlieferung der Alten hat er in frage gestellt. Dienen war ihm wichtiger als eine Rangordnungen einzuhalten der Mensch ist für den Sabbat da und nicht der Sabbat für die Menschen und statt Strafe - verkündet er Wohlgefallen. Ich glaube, Minister, ich könnte dir noch bis Äthiopien erzählen. Auf jeden Fall haben sie irgendwann als es für sie gar nicht mehr ging Jesus ausgeschaltet. Sie haben ihn wie ein Schaf zu Schlachtbank geführt. Wie der Prophet schreibt. Und er hat seinen Mund nicht aufgetan und Gott hat nicht vom Himmel eingegriffen. Sie haben sich über ihn lustig gemacht. Ein Spottkönig. Ein gekreuzigter Messias Und wir sind alle weggelaufen Wir waren wie tot alle Erwartung tot Jetzt war ja klar, dass es so nicht ging wie Jesus es wollte. Das Richtige hatte gesiegt. Denn sonst hätte Gott doch eingegriffen. Einem Gotteslästerer hatten wir vertraut, einem Volksverführer, einem Lügenpropheten.
12 So ging es damals durch die Nachrichten. Von uns und von Gott verlassen. Minister, so richtig kann ich es jetzt nicht beschreiben Nach dem Tod nach dem Chaos in all dem Chaos da wurden irgendwie unsere Augen geöffnet Plötzlich gegen alle Fakten war uns klar ganz vielen uns: Das war gar nicht das Ende Das war der Anfang das war das Neue. Und immer hängt es mit dem Wohlgefallen zusammen Wir haben das zusammengefasst und gesagt: Jesus ist auferweckt worden durch Gott Also wie vom Schlaf nicht zurück in das normale Leben, sondern aufgewacht in der Welt Gottes Wenn Gott ist, weil Gott ist dann gilt das Wohlgefallen auch jetzt das wurde uns schlagartig klar. Gott scheitert nicht damit Dann ist sein Wohlgefallen stärker stärker auch als der Tod Wenn es keine Grenzen für das Vertrauen auf Gott gibt auf sein Wohlgefallen wieso sollte der Tod eine Grenze für den Schöpfer darstellen. Da ist doch GOTT Gott ist doch die letzte Wirklichkeit für uns
13 darum kann nicht der Tod die letzte Wirklichkeit sein Und weil der Tod nicht das Letzte ist darum ist das Leben Jesu nicht gescheitert Wenn wir von Ostern, von Auferweckung reden dann ist das geradezu ein Ausrufungszeichen hinter der Botschaft und dem Leben Jesu. Dann endet das Wohlgefallen Gottes nicht niemals in der Not nicht am Kreuz nicht in Schuld nicht was immer du denken kannst, Minister. Es endet nicht - es vollendet sich. Das Lamm, das seinen Mund nicht auftut das ist für uns dieser Jesus aus Nazareth und wir spüren durch ihn: die Liebe Gottes nicht weit über uns da auch im Chaos, da auch auf dem Weg auch jetzt hier Minister. Der Gekreuzigte, wie dieses Lamm, lebt für immer bei Gott auferweckt und er ist Zuspruch, Hoffnung und auch eine Verpflichtung für uns nämlich mit diesem Wohlgefallen zu leben
14 Powered by TCPDF ( - unseren Mitmenschen gegenüber zu allen und zu unserer Schöpfung hin. Ich wusste nicht, dass Minister so lange zuhören können Der Philippus hat den Minister nicht überredet Er hat erzählt, bekannt, gepredigt Ob er zu Ende gekommen ist, weiß ich nicht. Auf einmal was immer der Auslöser war - geht der Minister dazwischen: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Finanzminister, Du sollst es spüren mit diesem Wasser: Dir gilt das Wohlgefallen des Himmels, hier und immer. Geh hin in Frieden. Und der Minister zog seine Straße fröhlich. AMEN
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