Lepidoptera. Vorlesung und Präparationskurs
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- Eugen Berger
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Sektion Entomologie II Vorlesung und Präparationskurs im Rahmen des Tierreichpraktikums (Phylogenie und Diversität der Tiere) der J.-W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main (FB Biowissenschaften) Wolfgang A. Nässig Entomologie II, Senckenberg Senckenberganlage 25, Frankfurt am Main Sektionswebsite: Publikationsliste: W. A. Nässig 20. I. 2009
2 Was sind? Oder (zumindest in der Werbung) den Tigern auf der Nase herumtanzen? Sommervögel, die auf Blüten herumgaukeln? Es ist alles (wie meistens) etwas komplizierter und es gibt nicht nur Tagfalter!
3 Was sind? Es ist alles (wie meistens) etwas komplizierter und es gibt nicht nur Tagfalter!
4 Kurze Einführung und Begriffserklärung: von griechisch: lepi = Schuppe und pteron = Flügel: also Schuppenflügler Schuppenflügler, weil die Flügel und der Körper dicht beschuppt sind Schuppen sind umgewandelte Haare Alter: Kaum fossile Belege (nur einige hundert Stücke, davon >80% in frühtertiärem Bernstein): schlechte Erhaltungsfähigkeit Trotzdem laut fossilem Beleg: älteste Ditrysier schon mindestens 97 Ma alt! Am Ende der Kreidezeit waren offenbar praktisch alle Familien (und wohl auch schon einige rezente Gattungen) bereits vorhanden Artenzahl: Etwa bisher beschriebene Arten Schätzung: Gesamtartenzahl zwischen und 1,5 Millionen, also mindestens um den Faktor 2 bis 10 mehr Glossar: Ditrysier: höhere, siehe später Ma = Mega-Anni = Millionen Jahre
5 Trichoptera Köcherfliegen Diptera Mecoptera Siphonaptera Fliegen Schnabelfliegen Flöhe Neuroptera s.l. Netzflügler i.w.s.?? Amphiesmenoptera Antliophora Mecopteroidea Vermutete Verwandtschaftsverhältnisse in der Großgruppe In der Präsentation verwendete Literatur (speziell Abbildungsvorlagen): W. Forster (1954): Biologie der. Bd. 1 von: Forster, W., & Wohlfahrt, T. A., Die Mitteleuropas. Stuttgart (Franckh). N. P. Kristensen (Hrsg.) (1999):, moths and butterflies. Vol. 1: Evolution, systematics, and biogeography. Teilband/Part 35 aus dem Handbuch der Zoologie/Handbook of Zoology. Berlin (de Gruyter). M. J. Scoble (1992): The. Form, function and diversity. Oxford (Oxford University Press). Dazu eigene und fremde (mit Quellenangabe) Dias
6 Trichoptera Köcherfliegen Amphiesmenoptera
7 Phylogenie und Artenzahlen nach Familien (Überblick)
8 Basale Aufspaltungen: Micropterigoidea Agathiphagoidea Heterobathmioidea Glossata = etwa 99% aller Schmetterlingsarten Wichtiges Merkmal aller Glossata ist der Saugrüssel
9 Basale Aufspaltungen: Micropterigoidea Agathiphagoidea Heterobathmioidea Glossata = etwa 99% aller Schmetterlingsarten Wichtiges Merkmal aller Glossata ist der Saugrüssel
10 Morphologische Charakterisierung: Antennen: Zweck: chemische Perzeption von Duftstoffen aus der Luft insbesondere Sexuallockstoffe
11 Morphologische Charakterisierung: Flügel und Flügelgeäder: Flügelkopplungsmechanismen
12 Morphologische Charakterisierung: Die vier Flügel (an Meso- und Metathorax) zeigen meist intensive Farben und Muster Bei Tagfaltern gibt es ein hypothetisches Grundmuster: Alle Farben und Muster basieren auf den Schuppen! Pigmentschuppen von Weißlingen mit Farbbeuteln (oben) und Schillerschuppen vom Morpho-Typ (unten).
13 Morphologische Charakterisierung: Die Genitalstrukturen und Geschlechtsorgane: Der männliche Genitalapparat (bestehend aus Teilen des 9. und 10. Abdominalsegments): Und der weibliche, der von der ursprünglichen monotrysischen Konfiguration (oben) aus zweimal unabhängig voneinander die Geschlechtsorgane vom Enddarm getrennt hat: bei den Hepialidae und bei den Ditrysia
14 Morphologische Charakterisierung: Monotrysia (plesiomorph) Exoporia (Hepialidae) Und der weibliche, der von der ursprünglichen monotrysischen Konfiguration (oben) aus zweimal unabhängig voneinander die Geschlechtsorgane vom Enddarm getrennt hat: bei den Hepialidae und bei den Ditrysia Ditrysia (alle höheren ) (farbig markiert in nebenstehender Grafik)
15 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Warum muß ein Schmetterling hören können? (jedenfalls ein nachtaktiver) Richtig, da war doch etwas...
16 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): an der Basis des Abdomens beispielsweise: bei Pyraloidea und Geometridae: oder bei Uraniidae
17 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): an der Basis des Abdomens beispielsweise: Reale Beispiele von Geometridae und Drepanidae
18 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): oder am Hinterende des Metathorax beispielsweise: oder an der Flügelwurzel: Sehr verschiedengestaltige Standards bei Noctuoidea Bei verschiedenen Nymphalidae (Tagfalter!)
19 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Oder auch ohne Tympanalorgan: Beispielsweise mit den Palpen am Kopf:... bei vielen Schwärmern
20 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Kurzum, ein Hörvermögen wurde vielfach unabhängig voneinander in ganz unterschiedlichen Verwandtschaftsgruppen erfunden...
21 Die Präimaginalstadien: Eier:
22 Die Präimaginalstadien: Eier:
23 Die Präimaginalstadien: Raupen:
24 Die Präimaginalstadien: Raupen:
25 Die Präimaginalstadien: Raupen: Die Entwicklung von Bunaea aslauga aus Madagaskar
26 Die Präimaginalstadien: Raupen:
27 Die Präimaginalstadien: Raupen: Raupen spinnen Seidenfaden! (Einziges echtes Haustier, das kein Wirbeltier ist: Bombyx mori, der Seidenspinner)
28 Die Präimaginalstadien: Raupen:
29 Die Präimaginalstadien: Raupen:
30 Die Präimaginalstadien: Raupen:
31 Raupen: Die Präimaginalstadien: Beispiele für Blattminen Eine asiatische (Antheraea (Antheraea) spec., oben) und eine mexikanische (Antheraea (Telea) spec., unten) Raupe von Saturniidae
32 Die Präimaginalstadien: Raupen: Verschiedene Aspekte von Raupen (aus Scoble).
33 Die Präimaginalstadien: Raupen: Zweites Larvenstadium von Brahmaea tancrei aus Korea Letztes Stadium von Br. tancrei in Schreckhaltung (Schlangenkopfmimese?)
34 Die Präimaginalstadien: Puppen:
35 Imagines: Attacus atlas Archaeoattacus edwardsii
36 Morphologische Charakterisierung: Praktikumsprogramm: Präparation von Raupe und Imago
37 Skript der Vorlesung: Ein PDF dieser Vorlesung findet sich im Internet unter der URL: Präparation von Raupe und Imago
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