Lepidoptera Vorlesung und Präparationskurs
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- Angela Greta Grosser
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1 Entomologie II Vorlesung und Präparationskurs im Rahmen des gemeinsamen Moduls von Senckenberg und J.-W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main (FB 15, Biowissenschaften): Baupläne der Tiere und Ökofaunistik (Arthropoda) am 28. XI Wolfgang A. Nässig Entomologie II, Senckenberg, Senckenberganlage 25, Frankfurt am Main Sektionswebsite: Publikationsliste: PDF dieser Vorlesung:
2 Was sind? Sommervögel, die auf Blüten herumgaukeln? Oder (zumindest in der Werbung) den Tigern auf der Nase herumtanzen? Es ist alles (wie meistens) etwas komplizierter und es gibt nicht nur Tagfalter! -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 2
3 Was sind? Es ist alles (wie meistens) etwas komplizierter und es gibt nicht nur Tagfalter! -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 3
4 Kurze Einführung und Begriffserklärung: vom Altgriechischen: lepis = Schuppe und pteron = Flügel: also Schuppenflügler Schuppenflügler, weil die Flügel und der Körper dicht beschuppt sind Schuppen sind umgewandelte Haare Alter: Nur sehr wenig fossile Belege (nur einige hundert Stücke, davon >80% in frühtertiärem Bernstein): schlechte Erhaltungsfähigkeit wegen geringem Gewicht, dichten Schuppen und dünnen Kutikulen. Trotzdem laut fossilem Beleg: älteste Ditrysier schon mindestens 97 Ma alt! Am Ende der Kreidezeit waren offenbar praktisch alle Familien (und wohl auch schon einige rezente Gattungen) bereits vorhanden Artenzahl: Etwa bisher beschriebene Arten [van Nieukerken et al. (2011), Zootaxa 3148] Schätzung: Gesamtartenzahl zwischen und 1,5 Millionen, also mindestens um den Faktor 2 bis 10 mehr Glossar: Ditrysier: höhere mit doppelter weiblicher Geschlechtsöffnung; siehe später Ma = Mega-Anni = Millionen Jahre (vor heute) -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 4
5 Trichoptera Köcherfliegen Diptera Mecoptera Siphonaptera Fliegen Schnabelfliegen Flöhe Neuroptera s.l. Netzflügler i.w.s.?? Amphiesmenoptera Antliophora Mecopteroidea Vermutete Verwandtschaftsverhältnisse in der Großgruppe In der Präsentation verwendete Literatur (speziell als Abbildungsvorlagen): W. Forster (1954): Biologie der. Bd. 1 von: Forster, W., & Wohlfahrt, T. A., Die Mitteleuropas. Stuttgart (Franckh). N. P. Kristensen (Hrsg.) (1999):, moths and butterflies. Vol. 1: Evolution, systematics, and biogeography. Teilband/Part 35 aus dem Handbuch der Zoologie/Handbook of Zoology. Berlin (de Gruyter). M. J. Scoble (1992): The. Form, function and diversity. Oxford (Oxford University Press). Dazu eigene und fremde (siehe jeweils Quellenangabe) Dias -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 5
6 Trichoptera Köcherfliegen Amphiesmenoptera -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 6
7 Phylogenie und Artenzahlen nach Überfamilien (Überblick) (Neuere Ergebnisse aus der Molekularen Biologie [DNA-Analysen] zeigen einige Abweichungen in Details, aber auch gelegentlich Widersprüche gegenüber wichtigen morphologischen Modellen zur Verwandtschaft, die einer Überprüfung bedürfen. Nicht alles, was neu ist, ist auch allein deswegen schon automatisch gut und richtig; die kritische Überprüfung von Widersprüchen zwischen verschiedenen Hypothesen ist dabei stets nötig!) aus: Kristensen (1999) -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 7
8 Basale Aufspaltungen: Wichtiges Merkmal aller Glossata ist der Saugrüssel Micropterigoidea Agathiphagoidea Heterobathmioidea Glossata = etwa 99% aller Schmetterlingsarten -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 8
9 Basale Aufspaltungen: Wichtiges Merkmal aller Glossata ist der Saugrüssel Micropterigoidea Agathiphagoidea Heterobathmioidea Glossata = etwa 99% aller Schmetterlingsarten... vom ursprünglichen Pollenfresser mit normalen Mandibeln (hier nicht abgebildet) über den reinen Nektarsäugling bis zum Früchtestecher oder sogar dem blutsaugenden Vampir -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 9
10 Morphologische Charakterisierung: Antennen: Zweck: chemische Perzeption von Duftstoffen aus der Luft insbesondere Sexuallockstoffe -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 10
11 Morphologische Charakterisierung: Flügel und Flügelgeäder: Flügelkopplungsmechanismen -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 11
12 Morphologische Charakterisierung: Die vier Flügel (an Meso- und Metathorax) zeigen meist intensive Farben und Muster Bei Tagfaltern gibt es ein hypothetisches Grundmuster: Alle Farben und Muster basieren auf den Schuppen! -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 12
13 Morphologische Charakterisierung: Pigmentschuppen von Weißlingen mit Farbbeuteln (oben)... Alle Farben und Muster basieren auf den Schuppen!... und Schillerschuppen vom Morpho-Typ (unten). -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 13
14 Morphologische Charakterisierung: Die Genitalstrukturen und Geschlechtsorgane: Der männliche Genitalapparat (bestehend aus Teilen des 9. und 10. Abdominalsegments): Und der weibliche, der von der ursprünglichen monotrysischen Konfiguration (oben) aus zweimal unabhängig voneinander die Geschlechtsorgane vom Enddarm getrennt hat: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 14
15 Morphologische Charakterisierung: Die Genitalstrukturen und Geschlechtsorgane: (farbig markiert in nebenstehender Grafik) Monotrysia (plesiomorph) Und der weibliche, der von der ursprünglichen monotrysischen Konfiguration (oben) aus zweimal unabhängig voneinander die Geschlechtsorgane vom Enddarm getrennt hat: bei den Exoporia und bei den Ditrysia Exoporia (u.a. Hepialidae) Ditrysia (alle höheren ) -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 15
16 Morphologische Charakterisierung: Sinnesleistungen: Hören Warum muß ein Schmetterling überhaupt hören können? (jedenfalls ein nachtaktiver) Richtig, da war doch etwas... -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 16
17 Morphologische Charakterisierung: Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): an der Basis des Abdomens beispielsweise: bei Pyraloidea und Geometridae: oder bei Uraniidae Sinnesleistungen: Hören -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 17
18 Morphologische Charakterisierung: Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): an der Basis des Abdomens beispielsweise: Sinnesleistungen: Hören Reale Beispiele von Geometridae und Drepanidae -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 18
19 Morphologische Charakterisierung: Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Sinnesleistungen: Hören Am häufigsten mit Tympanalorganen (= Organe, die ein Trommelfell aufweisen): oder am Hinterende des Metathorax beispielsweise: oder an der Flügelwurzel: Sehr verschiedengestaltige Standards bei Noctuoidea Bei verschiedenen Nymphalidae (Tagfalter!) -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 19
20 Morphologische Charakterisierung: Nachtfalter können mit den unterschiedlichsten Organen hören: Sinnesleistungen: Hören Oder auch ohne Tympanalorgan: Beispielsweise mit den Palpen am Kopf:... bei einigen bis vielen Schwärmern -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 20
21 Morphologische Charakterisierung: Kurzum, ein Hörvermögen wurde vielfach unabhängig voneinander in ganz unterschiedlichen Verwandtschaftsgruppen erfunden... Sinnesleistungen: Hören -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 21
22 Die Präimaginalstadien: Eier: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 22
23 Die Präimaginalstadien: Eier: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 23
24 Die Präimaginalstadien: Raupen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 24
25 Die Präimaginalstadien: Raupen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 25
26 Die Präimaginalstadien: Raupen: Die Entwicklung von Bunaea aslauga aus Madagaskar -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 26
27 Die Präimaginalstadien: Raupen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 27
28 Raupen: Die Präimaginalstadien: Raupen spinnen Seidenfaden! Einziges echtes Haustier (= also unfähig, ohne Betreuung durch den Menschen im Freien zu überleben), das kein Wirbeltier ist: Bombyx mori, der Echte Seidenspinner -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 28
29 Die Präimaginalstadien: Raupen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 29
30 Die Präimaginalstadien: Raupen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 30
31 Die Präimaginalstadien: Raupen: Eine asiatische (Antheraea (Antheraea) sp., oben) und eine mexikanische (Antheraea (Telea) sp., unten) Raupe der Familie Saturniidae -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 31
32 Die Präimaginalstadien: Raupen: Verschiedene Aspekte von Raupen (aus Scoble). -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 32
33 Die Präimaginalstadien: Raupen: Beispiele für Blattminen -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 33
34 Die Präimaginalstadien: Raupen: Zweites Larvenstadium von Brahmaea cf. tancrei aus Korea Letztes Stadium von Br. cf. tancrei in Schreckhaltung (Schlangenkopfmimese?) -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 34
35 Die Präimaginalstadien: Puppen: -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 35
36 Imagines: Attacus atlas Archaeoattacus malayanus -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 36
37 (Expedition nach Bolivien Januar/Februar 2011) Citheronia vogleri Größerer Leuchtturm in Aktion (G. Nogueira) Kleiner Leuchtturm in Aktion (S. Naumann) Rothschildia sp. Folie 37 Am Morgen nach der Leuchtnacht
38 Praktikumsprogramm: Morphologische Charakterisierung: Präparation von Raupe und Imago -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 38
39 ENDE frohes Präparieren! -Kurs, W. A. Nässig, 28. XI Folie 39
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Entomologie II Lepidoptera Vorlesung und Präparationskurs im Rahmen des Moduls Baupläne der Tiere/Arthropoda und Ökofaunistik von Senckenberg und J.-W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main (FB Biowissenschaften)
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