SOZIALE INVESTITIONEN ALS WEG AUS DER KRISE? EINE BESTANDSAUFNAHME
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- Heinrich Färber
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1 WELFARE, WEALTH AND WORK A NEW GROWTH PATH FOR EUROPE A European research consortium is working on empirical foundations for a new socio-ecological growth model SOZIALE INVESTITIONEN ALS WEG AUS DER KRISE? EINE BESTANDSAUFNAHME Thomas Leoni Fachgespräch am ifz Salzburg, 26. November 2015 Inhalte 1. Soziale Investitionen: Hintergrund und theoretischer Rahmen 2. Status quo in der EU: Hat ein social investment turn statt gefunden? 3. Entwicklungen seit Krisenbeginn 4. Ausblick 2 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
2 Hintergrund Sozialstaat unter Anpassungsdruck Langzeit Trends und neue soziale Risiken : Quantitative Quantitative Herausforderungen Qualitative Herausforderungen Effekte der Großen Rezession und der Krise(n) Verstärkung von Stratifikationseffekten Akzentuierung von Makro-Ungleichgewichten Negative Folgen auf Wachstum und Budgets 3 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 SI in einer Lebenszyklusperspektive 4 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Quelle: Kvist (2014)
3 Drei Säulen des sozial investiven Wohlfahrtsstaats Bildung, Humankapital entwicklung Absicherung, Inklusion Aktivierung 5 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Quelle: Leoni (2015) SI am Beispiel Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit Prävention und Therapierung Aktivierung und Wiedereingliederung Absicherung Gesund Kurzfristig krank Langfristig/ chronisch krank Früherkennung, Frühintervention Vorübergehende Invalidität Bleibende Invalidität Sekundäre und tertiäre Prävention Medizinische Rehabilitation BGF BGM BEM, return-to-work Maßnahmen Monitoring, Kontakt- Berufliche Rehabilitation aufnahme, Case Management Aktive Arbeitsmarkt -politik, unterstützte Beschäftigun g Schutz vor Arbeitsplatzverlust Arbeit- nehmer- Innenschut z Teilkrankengeld, Leistung bei Wiedereingliederung Krankengeld Entgeltfortzahlung Leistung bei vorübergehender Invalidität Leistung bei bleibender Invalidität Koordination und Interaktion zwischen Programmen, Stake-holdern und Politikfeldern Quelle: Eigene Darstellung.
4 Stärken des SI Ansatzes Synthese früherer sozialpolitischer Ansätze Schwerpunkt auf Humankapital und Aktivierung Berücksichtigung der Lebenszyklusperspektive Fokus auf langfristige Ziele An nationalen Kontext anpassbar Konsistent mit EU 2020 Strategie 7 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Schwächen des SI Ansatzes Analytische Unschärfe des SI Begriffs Gefahr einer negativen Konnotation von Absicherung und Inklusion Teils überzogene Erwartungen an Aktivierung als Lösung der Arbeitsmarktprobleme Mismatch: Langfristige Ziele von SI vs kurzfristiger Horizont des politischen Handelns Erhöhter Ressourcenbedarf (kurzfristig) vs fiskalische Restriktionen 8 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
5 SI Bestandaufnahme Auf EU Ebene: z.t. seit Lissabon Agenda i.w.s. Teil der EU Strategie Forcierung von SI, v.a. seit der Krise (SIP) Inklusion von Sozialindikatoren im MIP scoreboard, Etablierung der SIP policy roadmap Allerdings: Kluft zwischen deklarierten Zielen und tatsächlichen Maßnahmen und Governancestrukturen 9 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Ein social investment turn? Innerhalb der EU Mitgliedsstaaten: Verschiebung in Richtung SI beobachtbar (Kvist 2013; Nikolai 2012; Kuitto 2014) Allerdings: Langsam Partiell (stärkster Bereich: Frühkindliche Betreuung und Bildung, Vereinbarkeit Beruf-Familie) Oft fehlende Koordination/Abstimmung der Politikfelder Große Unterschiede zwischen Ländern Negative Auswirkungen der Krise 10 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
6 Länderunterschiede drei Ländergruppen 1. Well-established SI approach : AT, BE, DE, DK, FI, FR, NL, SE, SI 2. Some increasing awareness of SI : CY, ES, HU, IE, LU, MT, PL, PT, UK 3. Not many significant inroads of SI in policy : BG, CZ, EE, EL, IT, LT, LV, RO, SK Basierend auf EC ESPN (2015) mit Blick auf drei Bereiche: ECEC; Vereinbarkeit Beruf-Familie; Arbeitsmarktintegration 11 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Beschäftigungsquoten (15-64 Jahre) 90 Männer EU-28 Euroraum Niederlande Deutschland Österreich Schweden Tsch. Republik Ver. Königreich Dänemark Malta Luxemburg Estland Finnland Frankreich Slowenien Zypern Lettland Rumänien Polen Slowakei Belgien Irland Italien Litauen Ungarn Portugal Bulgarien Spanien Griechenland Kroatien Frauen EU-28 Euroraum Schweden Dänemark Niederlande Deutschland Finnland Österreich Ver. Königreich Estland Lettland Litauen Frankreich Tsch. Republik Slowenien Luxemburg Portugal Belgien Zypern Bulgarien Irland Slowakei Polen Ungarn Rumänien Spanien Malta Italien Kroatien Griechenland Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von EUROSTAT Daten. 12 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
7 Formale Kinderbetreuung in % Anteil an den Unter-3-Jährigen Formale Betreuung 30 Stunden und mehr Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von EUROSTAT Daten. 13 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Langzeitarbeitslosigkeit Quelle: EUROSTAT. 14 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
8 Arbeitslosigkeit ESPN Bericht (2015) zeigt eine unzureichende Reaktion in den Mitgliedstaaten in Bezug auf die Wiedereingliederung i d von Langzeitarbeitslosen: measures in place are often too limited or too narrowly focussed numerous long-term unemployed not receiving effective social services, social assistance or activation support once their unemployment benefit ends. the current response is not adequate to the scale of the problem and indeed often inappropriate. Quelle: EC-ESPN (2015), Integrated support for the long-term unemployed. A study of national policies. 15 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Bildungsausgaben seit Krisenausbruch z.t. (deutlich) rückläufig Quelle: Vandenbroucke Rinaldi (2015). 16 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
9 Zahl der NEETS fast überall gestiegen Quelle: Hüttl, Wilson und Wolff (2015); EUROSTAT. 17 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Materielle Deprivation Wachsende Unterschiede nach Altersgruppen Quelle: Hüttl, Wilson und Wolff (2015); EUROSTAT. Young = <18; old = RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
10 Ausblick Sowohl quantitativer als auch qualitativer Anpassungsdruck auf Sozialsysteme wird sich fortsetzen SI nach wie vor vielversprechend(st)er Ansatz, um Anpassungen des Sozialstaats zu definieren und kommunizieren Allerdings: 1. Interpretation von SI darf nicht einseitig sein 2. Entwicklung seit Krisenbeginn enttäuschend 3. Nicht alle Probleme des Sozialstaats lassen sich durch Änderungen im Sozialstaat beheben 19 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015 Danke 20 RE-InVEST ifz Fachgespräch, 26. November 2015
Aufbau der IBAN (International Bank Account Number)
a = alphanumerisch; n = numerisch 4 4 4670 IBAN AD (Andorra) AD 000 200 200 0 000 4 4 4 67 0 ; n 2n 4 4670 IBAN AT (Österreich) AT6 04 002 47 20 4 467 0 ; n ; n 0 467 IBAN BE (Belgien) BE 6 0 074 704 24
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