Pflanzenschutz Getreide, Mais, Raps 2019

Transkript

1 Pflanzenschutz Getreide, Mais, Raps 2019 Manfred Pöhmerer - Mittelfranken Mittelfranken

2 Getreide Neuerungen 2019 Mittelfranken

3 Herbizide Getreide 2019 Mittelfranken

4 Atlantis Flex Wirkstoffe: 44 g/l Mesosulfuron + 68 g/l Propoxycarbazone Zulassung : WW, WR, WT, Wdu, DI, BBCH 21-32, NAF Aufwandmenge: 0,2 kg/ha + 0,6 l/ha Biopower (300/20) 0,33 kg/ha + 1,0 l/ha Biopower (500/30), nur WW, WT, WDu Gegen Fuchsschwanz, Windhalm, J. Rispe, Unkräuter mit 0,33 zusätzlich Trespe, Weidelgras, Flughafer Schwächen: bei vielen Unkräutern Ergänzung nötig Auflagen: 0,2 kg/ha: NW 5(0/0/0)m NW800, NT102, 0,33 kg/ha: NW 5(5/0/0)m, NW 701 (10m bew. Randstreifen bei Hang >2%), NW800, NT103 Empfehlung: Analog zu Atlantis WG mit Unkrautergänzung je nach Bedarf (Biathlon 4D, Zypar u.a.) Mittelfranken

5 Mittel gegen Unkräuter Omnera LQM: Metsulfuron + Thifensulfuron + Fluroxypyr 1,0 l/ha in WW, WG, WR, WT, SW, SG bis BBCH 39 Duplosan Super: DP + MCPA + MCPP, max. 2,5 l/ha in WW, WG, WR, WT, WHa, WDu, Di, SW, SG, SR, ST, SH, SDu Saracen Delta: DFF + Florasulam, 100 ml/ha in WW, WG, SG Saracen Max: Tribenuron + Florasulam, 25 g/ha in WW, WG, WR, WT, WHa, SG, SHa Pixxaro, Zypar: keine Drain-Auflage mehr Siehe Versuchsheft Mittelfranken

6 Problem Ackerfuchsschwanz Mittelfranken

7 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (Problem)-Fuchsschwanz in Weizen Geilsheim, ausgewählte Behandlungen 2018 Unbehandelt 708 Ähren/m² - Wirkungsgrad in % 1,0 (Bodenherbizid) ,6 Herold + 1,2 Traxos (03.11.) 1,0 (Bodenherbizid) ,2 Traxos ,6 Herold + 2,0 Boxer Atlantis WG + FHS Atlantis WG + FHS + Zypar Atlantis Flex + FHS + Zypar Broadway + FHS ,2 Traxos + Zypar Atlantis und Broadway wirken hier solo nicht mehr ausreichend, Fops, v.a. in Ergänzung mit Bodenherbiziden im Herbst schon Fachzentrum Pflanzenbau, Team Pflanzenschutz

8 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (Problem)-Fuchsschwanz in Weizen Geilsheim, ausgewählte Behandlungen 2018 Unbehandelt 708 Ähren/m² - Wirkungsgrad in % 1,0 (Bodenherbizid) ,6 Herold + 1,2 Traxos (03.11.) 1,0 (Bodenherbizid) ,2 Traxos ,6 Herold + 2,0 Boxer Atlantis WG + FHS Cadou SC CTU Atlantis OD Attribut Broadw ay Kelvin Sw ord Axial Focus Ultra Atlantis WG + FHS + Zypar Atlantis Flex + FHS + Zypar Broadway + FHS ,2 Traxos + Zypar Atlantis und Broadway wirken hier solo nicht mehr ausreichend, Fops, v.a. in Ergänzung mit Bodenherbiziden im Herbst schon Fachzentrum Pflanzenbau, Team Pflanzenschutz

9 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (Problem)-Fuchsschwanz in Weizen Geilsheim, ausgewählte Behandlungen ,0 (Bodenherbizid) ,6 Herold + 1,2 Traxos (03.11.) 1,0 (Bodenherbizid) ,2 Traxos ,6 Herold + 2,0 Boxer Atlantis WG + FHS Unbehandelt 708 Ähren/m² - Wirkungsgrad in %/Ertrag in dt bml /ha a Atlantis WG + FHS + Zypar Atlantis Flex + FHS + Zypar Broadway + FHS ,2 Traxos + Zypar Unbehandelt (Ertrag in dt) c c b c 94 Fachzentrum Pflanzenbau, Team Pflanzenschutz

10 Mittelfranken 28

11 Mittelfranken

12 Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung Beispiele für WW, WR, WT g/ha Atlantis Flex + FHS + 70 Biathlon 4D + 1,0 Dash incl. WDu, DI + 0,75 l/ha Zypar incl. WDu, DI (NW Hang) + 30 g/ha Artus ml/ha Primus Perfekt + 40 g/ha Pointer Plus + 1,25 l/ha Pixie Drainauflage! + Bei massivem Fuchsschwanzbesatz in WW und WT bis 333 g/ha Atlantis Flex + FHS Zusätze (AHL nicht mit Artus) können die Wirkung verbessern, hier Hangneigungsauflage beachten Mittelfranken

13 Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung Beispiele für Weizen und Triticale, 2019 Atlantis Komplett : 1,0 l/ha Atlantis OD + 80 ml/ha Husar NW 5(0/0/0)m; NW 701 (10m bew. Rand) Broadway + FHS (incl. Roggen) 220 g/ha (-270 g/ha) (evtl. + 0,25 l/ha Pixxaro o. 25 g/ha Dirigent SX) Traxos (FF mit SM/WW incl. Roggen) 1,2 l/ha + 75 ml/ha Axclean + 75 g/ha Pelican delta, NW 10(5/5/0)m, NW 701 (10m bew.) Traxos Clean Pack Mittelfranken

14 Möglichkeiten in Dinkel Herbst: Windhalm Herold SC 0,3-0,4 l/ha Boxer im VA Frühjahr: 0,9 l/ha Axial g/ha Biathlon 4D + 1,0 Dash 130 g/ha Broadway + FHS Herbst Fuchsschwanz 0,5 Herold SC + 0,9 Axial 50 0,6 l/ha Herold Frühjahr: 200 g/ha Atlantis Flex + FHS + 0,75 l/ha Zypar oder + 70 g/ha Biathlon 4D + Dash 220 g/ha Broadway + FHS Im Frühjahr sind z.b. Ariane C, Primus Perfekt, Pixie, Biathlon 4D, U46 M-Fluid, Husar OD, Atlantis Flex, Axial, Broadway möglich. Mittelfranken

15 Wintergerste Beispiele Ackerfuchsschwanz, Mischverunkrautung: Folgebehandlungen nach Bodenherbizid im Herbst 1,2 l/ha Axial (bei starkem Besatz + 1,0 l/ha Dash) Alleinige Frühjahrsbehandlung: 1,2 Axial + 70 Biathlon 4D + 1,0 Dash (72 /ha) 1,2 Axial + 1,0 Starane XL (74 /ha) Bei stärkerem Besatz Ungras- und Unkrautbehandlung trennen (Fuchsschwanz zuerst) Windhalm Mischungen mit 0,9 l/ha Axial wie oben 1,0 Axial Komplett + 80 Alliance Mittelfranken

16 Maisanbau Mittelfranken

17 Neuerungen Herbizideinsatz im Mais Mittelfranken

18 Spectrum Plus Wirkstoffe: 250 g/l Pendimethalin + 212,5 g/l Dimethenamid-P Zulassung: Mais, Futtererbsen, Erbsen, Ackerbohne, Soja, Lupinen, Sonnenblumen Aufwandmenge: 4,0 l/ha im VA, im NA nur in Mais und Futtererbsen bzw. Erbsen zugelassen Gegen Unkräuter, Ungräser (siehe Versuchsheft) Schwächen: zu große Unkräuter, Fuchsschwanz Auflagen: NW -(-/-/5)m, NT112, NT145, 146, 170 NW Hang >2% 20m (VA) bzw. 10m (NA) Randstreifen Empfehlung (Mais): TBA-freier Baustein für den sehr frühen Einsatz, meist Spritzfolge nötig, in Soja Menge reduzieren (Pendi) Mittelfranken

19 Onyx Wirkstoffe: 600 g/l Pyridate Zulassung Mais Aufwandmenge: 1x 1,5 l/ha, 2 x 0,75 l/ha, NA Gegen Unkräuter als Zumischprodukt zur Unterstützung Auflagen: bei 2 x 0,75 l/ha: NW -(-/-/10)m, keine NW- Hang Auflagen: bei 1,5 l/ha: NW -(-/-/20)m NG 405 (Drainauflage), NT 101, keine NW-Hang Empfehlung: 0,75 Onyx + 0,75 Simba (l/ha) 0,75 Onyx + 0,75 Simba + 3,0 Successor T (l/ha) Mittelfranken

20 Empfehlungen Herbizideinsatz im Mais Mittelfranken

21 Praxislösungen TBA - Problematik TBA gehört (mit Bentazon) zu den am häufigsten im Grundwasser nachgewiesenen und als Belastung auftretenden zugelassenen Wirkstoffen Im Sinne eines vorbeugenden Grundwasserschutzes und für die nachhaltige Sicherung der Trinkwasserqualität müssen PSM-Einträge in die Grundwasserkörper verhindert werden Mittelfranken

22 Beispiele: breitblättrige Unkräuter, Ungräser mit Hirsedauerwirkung, mit Terbuthylazin Mittelfranken

23 Herbizideinsatz im Mais Beispiele: breitblättrige Unkräuter, Ungräser ohne Hirsedauerwirkung, terbuthylazin frei Ohne Terbuthylazin Aufwand l/kg/ha Abstand Wasser / NT / Hangneigung MaisTer Power 1,5l 5(5;5;0)m Hang > 2 % 20 m Task + FHS 380g + 0,3 0 m / - / Hang 0m Task+ FHS + Callisto 260g + 0,2+0,8 5(0;0;0)m / Hang 0m Elumis P Pack = Elumis+Peak 1, g 5(5;0;0)m / Hang > 2 % 20m Mittelfranken

24 Präperate ohne Hangneigungsauflage Es gibt nur wenige sinnvolle Kombinationen: Spectrum + Arrat Spectrum + Task Weitere Präparate: Effigo Harmony SX Mais Banvel WG Callisto Laudis Mittelfranken

25 Empfehlung!! Bewachsener Randstreifen + Mulchsaat je nach Kultur Mittelfranken

26 Mais 2018 Mittelfranken

27 Stängelbruch witterungs- und sortenabhängig ohne Maiszünslerbefall Mittelfranken

28 Befall mit Zünsler 2018 Unterdurchschnittlich Gründe: Nasser milder Herbst und Winter bis Ende Januar minderte Überlebensrate der Larven Weniger Falter unterwegs Eiablage und Larvenschlupf durch lange Trockenheit mit niedriger Luftfeuchte und hohen Temperaturen beeinträchtigt Geschlüpfte Larven vertrockneten teilweise (auch im Stängel!) Mittelfranken

29 Maiszünsler-Bekämpfung Oberheßbach , Befall und Wirkung 120 Versuchsergebnisse 2016 bis 2018, Oberheßbach (Lkr. Ansbach) Anzahl der Maiszünslerlarven pro 100 Pflanzen Unbehandelt Trichogramma normal Trichogramma doppelt Coragen Mittelfranken

30 Maiszünsler-Bekämpfung langjährige Erfahrungen Coragen: stabil über 90% Wirkung Aber mit normaler Technik schwierig Überbetrieblich möglich (80 /ha komplett) Trichogramma: 60-70% Wirkung mit größeren Schwankungen (45-85) Komplettlösung mit Multicopter angeboten 2-malige Ausbringung notwendig Ca. 75 /ha komplett Mittelfranken

31 Mulchen der Maisstoppel vor der Bodenbearbeitung Mittelfranken

32 Raps Mittelfranken

33 Zulassung Insektizide u.a. Pymetrozin (z.b. Plenum, Tafari) Aufbrauchfrist aufbrauchen Mittelfranken

34 Insektizidstrategie gegen Rapsschädlinge im Frühjahr 2019 Stängelschädlinge Rapsglanzkäfer ** Schotenschädlinge*** Trebon 30 EC Pyrethroide der Klasse 2* Avaunt, Plenum 50 WG Biscaya, Mospilan SG, Mavrik Vita Biscaya Pyrethroide der Klasse 1 und 2**** Blattentwicklung Knospenstadium Blüte * Mittel nur einsetzen, wenn keine oder nur sehr wenige Rapsglanzkäfer vorhanden sind ** Eine Bekämpfung ist erst ab über 10 Käfern je Haupttrieb wirtschaftlich sinnvoll *** langjährige Erfahrungen zeigen, dass eine Bekämpfung der Blüten-/Schotenschädlinge unter bayerischen Anbaubedingungen nicht wirtschaftlich ist, daher wird ein Insektizideinsatz zur Rapsblüte generell nicht empfohlen. **** Mittel nur einsetzen, wenn Wirkstoffwechsel notwendig ist Bei veränderter Zulassungssituation muss in 2019 diese Strategie überdacht und bei Bedarf neu angepasst werden. Stand: November 2018 Mittelfranken IPS 3c Zellner/Wagner

35 Anwendungssituation Biscaya: Biscaya neue Auflage NB Das Mittel darf an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, nicht in Mischung mit Fungiziden aus der Gruppe der Ergosterol-Biosynthese-Hemmer angewendet werden, es sei denn, die Anwendung dieser Mischung an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, ist ausweislich der Gebrauchsanleitung des Fungizids erlaubt. Die Bienenschutzverordnung in der geltenden Fassung ist zu beachten. - Produkte Propulse und Proline ab sofort die ebenfalls neue Auflage NB 6645 mit folgendem Wortlaut: - Das Mittel darf in Mischung mit einem als nicht bienengefährlich eingestuften Insektizid aus der Gruppe der Neonikotinoide an blühenden Pflanzen und Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, angewendet werden, sofern dies ausweislich der Gebrauchsanleitung des Insektizids erlaubt ist. Dies bedeutet, dass die von Bayer CS in der Rapsblüte empfohlene Tankmischung aus Biscaya und Propulse weiterhin als B4 (= nicht bienengefährlich) eingestuft bleibt und damit auch im blühenden Rapsbestand ausgebracht werden kann. Andere Tankmischungen aus Thiacloprid-haltigen Insektiziden und Fungiziden, welche Ergosterol-Biosynthese-Hemmer enthalten (mit Ausnahme der Produkte Propulse und Proline), werden fortan als B1 und damit als bienengefährlich eingestuft. Mittelfranken Quelle: Zellner / Wagner IPS 3c

36 Bienengefährlichkeit von Tankmischungen in Winterraps 2019 Insektizid Solo Avaunt B1 Biscaya* B4 Bulldock B2 Danjiri* B4 Decis forte B2 Fastac ME B1 Fury 10 EW B2 Hunter* B4 Kaiso Sorbie* B4 Karate Zeon* B4 Mavrik Vita* B4 Mospilan SG* B4 Nexide* B4 Plenum 50 WG B1 Sumicidin Alpha EC B2 Lamdex Forte* B4 Trebon 30 EC B2 Ampera Cantus Gold Caramba Carax Custodia Efilor Folicur * Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen des Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen (NN 410); Insektizidmaßnahmen zur Rapsblüte sind unter bayerischen Bedinungen selten notwendig und werden deshalb generell nicht empfohlen. Stand: November 2018 Helocur Matador Mirage 45 EC Orius Ortiva Proline Propulse Prosaro Symetra Tilmor Toprex Torero Mittelfranken IPS 3c Zellner/Wagner Institut für Pflanzenschutz

37 Mitgliedsbeitrag Erzeugerring : 28,- /Jahr Grundbeitrag + 0,25 /ha Flächenbeitrag (je ha LN) Mittelfranken

38 LKP Bodenportal Neu! Für Mitglieder kostenlos nutzbar! Mittelfranken

39 Pflanzenbauhotline der 0180 / (14 ct/min) täglich besetzt von Mo. Fr. Hauptsaison (März Oktober): 8.00 bis Uhr Nebensaison (Nov. Februar): 8.00 bis (10.00 Uhr) Uhr Alibifon Ansagedienst außerhalb dieser Zeit Mittelfranken

40 Ein Erfolgreiches Jahr 2019 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Ihre ERZEUGERRINGBERATUNG Mittelfranken Mittelfranken